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Julia

Bewertungen

Insgesamt 21 Bewertungen
Bewertung vom 03.05.2020
Ray und Grace
Kastner, Annika

Ray und Grace


ausgezeichnet

In „Ray & Grace“ geht es einerseits um die Cheerleaderin Grace, deren Leben – inklusive Ehemann – schon von ihren Eltern für sie durchgeplant ist, und die bisher keine Chance sah, diesen oder ihrem – ausgewählten – Freund Liam zu entfliehen. Aber dann bietet Liam einem Bekannten ein eher unmoralisches Angebot an, eines das dieser nutzt um dem Mädchen, dass ihm seit er sie das erste Mal gesehen hat, mächtig den Kopf verdreht hat, endlich näher zu kommen – Ray, der die andere Seite des Buchs erzählt, lebt das typische Leben eines Studenten und Footballers, bis ihm Grace über den Weg läuft… dumm nur, dass sie schon vergeben ist – und das an einen Teamkollegen, und den größten Idioten der rumläuft. Liams Angebot kann und will Ray nicht ablehnen, da er doch dadurch endlich die Chance erhält, von der er solange geträumt hat und, da er mit Hilfe von Grace seine Lüge gegenüber seiner Familie aufrechterhalten kann.
Dieses Buch habe ich an einem Nachmittag verschlungen und war danach so unglaublich traurig, schon durch zu sein, dass der Titel Highlight wohl nicht annähernd wiederspiegeln kann, wie gut ich es fand. Ein Highlight war es aber für mich – insbesondere, da es mich – im absolut positiven Sinne – auf alle möglichen Arten überrascht und berührt hat. Für mich war es eine der schönsten Liebesgeschichten, die ich – gerade in diesem Setting – bisher lesen durfte.
Der Schreibstil war echt schön. Es gab sehr viele tiefe Gedankengänge von Seiten der beiden Hauptfiguren und zudem tolle Beschreibungen der Geschehnisse. Ich konnte mich direkt wunderbar in die beiden Hauptfiguren hineinversetzten. Das Buch ist ganz konsequent abwechselnd – je Kapitel – aus Sicht von Grace und Ray geschrieben und die Wechsel kommen immer genau dann, wenn ich mir grade gewünscht habe, zu wissen, was der andere grade denkt.
Die Figuren waren mir auf Anhieb super sympathisch. Da gab es Grace, die eigentlich ihren Eltern am liebsten alles Recht machen möchte, auf der anderen Seite aber auch einen ersten Ansturm von Rebellion in sich führt und endlich ihr Leben selber leben möchte. Sie ist so authentisch und süß und teilweise auch ein bisschen naiv, das ich sie zwischendurch am liebsten selber in den Arm genommen hätte. Unterstützt wird sie von den Zwillingen, James und Ella, die eigentlich das genaue Gegenteil von ihr sind und sie dennoch – wie Freunde eben – stets unterstützen und ihr grade in Bezug auf ihre Eltern sehr helfen. Dann gibt es noch Ray, der für mich eindeutiges BookBoyFriend-Potential hat. Er ist einerseits fast wie ein wundervoller Märchenprinz, der alles tut, um sein Mädchen endlich für sich zu haben, andererseits finde ich ihn auch verdammt realitätsnah. Ich glaube er ist einer meiner absoluten Lieblingsprotagonisten. An seiner Seite steht sein Footballteam – und insbesondere seine WG-Mitbewohner – und seine super tolle Familie. Auf der anderen Seite gibt es dann auch noch die nicht so netten Figuren, Grace‘ Freund und ihre Eltern, die Grace nur als einen Weg zum Ziel sehen, und natürlich fehlen auch die typischen Collegemädchen nicht.
Was dieses Buch jedoch hauptsächlich – neben den tollen Figuren – für mich so außergewöhnlich gemacht hat, war die Geschichte insgesamt. Ich habe eigentlich mit einer typischen College-Geschichte gerechnet – Cheerleader und Footballer und ein bisschen Drama drum herum – aber dann hat mich dieses Buch vollkommen aus den Socken gehauen. Die Liebesgeschichte schien mir total authentisch – trotz „Märchenprinz“^^ und außerdem hat mich diese Geschichte noch an einen wunderschönen Ort entführt, womit ich auch keinesfalls gerechnet habe. Spannung kommt das ein oder andere Mal auch echt auf und natürlich herzzereißende Gefühle von Anfang bis Ende. Insgesamt eine echte Herzensgeschichte die ich so einfach nur absolut weiterempfehlen kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.04.2020
LUCE
Hallmann, Doreen

LUCE


sehr gut

In „Luce – Liebe und magische Welten“ geht es um die 18-jährige Luce, die nach einer außergewöhnlichen Party von einem Monster angegriffen und dabei von dem gutaussehenden Jason gerettet wird. Jason und seine Schwester nehmen Luce mit in ihr ungewöhnliches Zuhause und Luce lernt eine Welt voller Magie und Abenteuer kennen und muss sich schließlich auf eine gefährliche Reise begeben. Wenn da nur nicht ihre verwirrenden Gefühle für Jason und ihren besten Freund Jules wären, über die sie sich noch klar werden muss.
In „Luce“ erschafft die Autorin neue Welten in der unseren und lässt uns recht tief in eine außergewöhnliche Art der Magie eintauchen. Es gibt spezielle Kreaturen – manche „Standard“ und andere auch außergewöhnlicher. Die Ideen finde ich an sich ziemlich gelungen und mit viel Potential aber an manchen Stellen hätte ich mir noch mehr Erklärungen und eine noch tiefere Einführung in diese „neuen Welten“ gewünscht. Nicht alles kam auf Anhieb ganz klar bei mir rüber. Nichtdestotrotz finde ich den Fantasyteil im Großen und Ganzen ganz gut gelungen und in den wichtigsten Aspekten auch recht verständlich geschildert.
Zu diesen Fantasy-Aspekten kommt die Liebesgeschichte – bzw. die erste Liebe für die Protagonistin überhaupt – und die damit einhergehenden Unsicherheiten und Gefühle werden gut thematisiert. Insgesamt tauchen wir in das Leben von Grade-Erwachsenen ein und all die typischen Probleme werden meiner Meinung nach gut angesprochen und klar gemacht. Unsicherheiten in Bezug auf die eigenen Gefühle, Freundschaft, Zuneigung und Liebe, Verantwortung, die Familie und das Bedürfnis diese zu schützen, das Verlangen mehr über die eigene Herkunft zu erfahren und vieles mehr kommt gelungen zur Ansprache.
Die Protagonistin Luce war mir in weiten Teilen recht sympathisch, nur ab und an gingen mir ihre Unentschlossenheit – grade in Bezug auf ihre Gefühlswelt – ein bisschen auf die Nerven. Ansonsten konnte ich mich aber recht gut in sie hineinversetzen. Auch Jason und Jules fand ich gut gelungen, toll fand ich es, wie die Gefühle der Jungs angesprochen wurden. Meine Lieblingsfigur war die Schwester von Jason, Mel, die sich mir von der ersten Seite auf der sie vorkam an, direkt ins Herz geschlichen hat. Ein bisschen chaotisch, nie um einen guten Spruch verlegen, extrem neugierig und insgesamt einfach liebeswert, ist sie einfach klasse gelungen.
Den Schreibstil fand ich auf den ersten Seiten ein bisschen schwierig, da es ein Allwissender Erzähler ist, der aus der 3. Person erzählt und recht häufig seine „personale Sichtweise“ wechselt. Nach einigen Seiten kann man sich aber gut hinein finden und mir hat es ausgesprochen gut gefallen, die Sichten der verschiedensten Figuren kennen zu lernen.
Insgesamt ist „Luce“ für mich ein gelungener Auftakt in die Reihe. Die Figuren und ihre Gefühle fand ich klasse geschildert und die Ideen für die Fantasywelt super interessant. Gefehlt hat mir jedoch eine ein bisschen bessere Einführung in diese und hier und da hätten mir ein paar mehr Erklärungen nicht geschadet. Dennoch finde ich, dass es sich lohnt „Luce“ zu lesen und von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 08.04.2020
Raidase
Corell, Kate

Raidase


ausgezeichnet

„Raidase – James und Grace“ ist der zweiter Teil der Reihe und in diesem geht es um James, den organisierten Manager der Band Raidase, der seinem Onkel einen Gefallen schuldet und deshalb die etwas chaotische aber sehr liebenswürdige Grace, bei sich einziehen lässt. Dieselbe Grace, die ihm vor einigen Jahren so viele bedeutet und die er doch alleine gelassen hat… und Grace? Ihr Herz schlägt noch immer für James – aber er spielt doch inzwischen in einer komplett anderen Liga oder nicht?

„Raidase – James und Grace“ war ein tolles Buch. Super liebenswürdige Protagonisten konnten mich von der ersten Seite an in ihrem Bann ziehen. Ergänzt wurden sie durch die – fast noch besseren – Nebenfiguren wie das gutmütige Monster, das mit Grace einzieht und James Ordnung durcheinander bringt, die Jungs aus der Band, die wir hier zum Glück wieder treffen dürfen – und natürlich ihre Freunde und ein bisschen Feenstaub weht auch durch die Geschichte :D Hinzu kamen natürlich klasse Themen wie das Backen, das Selbstvertrauen, die Freundschaft und Liebe und natürlich eine starke und ein bisschen verrückte Frau, die sich gut gegen ihre etwas garstigen Mitmenschen zur Wehr setzt.

Den Schreibstil fand ich, wie auch im ersten Band schon, ziemlich klasse, aber insgesamt wirkte diese Geschichte auch deutlich ausgeglichener und „reifer“. Es gab in der ganzen Geschichte eine gewisse Spannung, super kombiniert mit dem richtigen Humor an den idealen Stellen aber immer ganu das richtige, harmonische Maß, und so verging die Zeit beim Lesen einfach wie im Flug.

Ich hatte super viel Spaß beim Lesen und mit den Figuren und freue mich enorm auf den nächsten Band der Raidase Reihe.

Bewertung vom 08.04.2020
Love Recipes - Verführung à la carte / Kitchen Love Bd.1
Meader, Kate

Love Recipes - Verführung à la carte / Kitchen Love Bd.1


gut

In „Love Recipes – Verführung à la Carte“ geht es um Lili DeLuca, die mit ihrer Familie ein Restaurant führt und für ihre Familie alles tun würde. Zu Beginn des Buches trifft sie auf den berühmten Fernsehkoch Jack, der seine nächste Kochshow in ihrem Restaurant filmen und dabei gegen ihren Vater antreten wird. Lili erhofft sich eine kurze und heiße Affäre mit Jack, doch dann kommt es anders als sie dachte. Der scheinbare Womanizer ist gar nicht so versessen auf eine schnelle Nacht… und dann gibt es da noch die Probleme mit der Kochshow.
Das Cover ist wirklich wunderschön geworden und ein echter Eyecatcher und auch die Innenklappen mit zwei Rezepten von Jack laden doch glatt zum Nachkochen ein und man merkt, dass hier jemand mit Herz bei der Sache war.
Das Buch hat mich dann leider trotzdem etwas enttäuscht. Zunächst der Schreibstil: Die Geschichte wurde in der dritten Person ml aus Lilis und mal aus Jacks Sicht geschildert – mit dem Problem, dass die aktuelle Sichtweise teilweise innerhalb eines Absatzes zu wechseln schien und man Abschnitte mehrfachst lesen musste um nachvollziehen zu können, um wessen Gedanken es sich handelt. Das war leider etwas nervig und nicht grade förderlich für den Lesefluss.
Außerdem hatte ich gerade in der erste Hälfte das Gefühl, dass sich neun von zehn Sätzen um das Thema Sex – in beliebigen Formen und in jedem Kontext – handelten. Sowohl Lili als auch Jack sahen den Großteil der Zeit nur das attraktive und sexuell anziehende äußere des anderen, jede Bemerkung wurde in diesen Kontext eingeordnet und nach kürzester Zeit wurde das ganze einfach nervig und albern – ich hatte das Gefühl, einen Haufen Fünftklässler vor mir zu haben. Dementsprechend fehlte mir auch die meiste Zeit die Tiefe. Emotional konnte mich das Buch maximal einmal ein klitzekleines bisschen berühren, alles andere war für mich absolut überflüssig. Der Kontext Kochen und Essen hätte auch etwas schöner ausgenutzt werden können. Ansonsten gab es noch das Thema Familie – das ist nicht ganz schlecht gelungen, aber für meinen Geschmack auch nicht wirklich realistisch – und das Thema des Selbstbewusstseins – das finde ich kam wirklich ganz gut rüber.
Figuren gab es super viele, gerade auf den ersten Seiten durfte man die ganze Großfamilie inklusive Cousins und Cousinen kennen lernen. Leider fand ich nur zu wenigen einen wirklichen Zugang und den meisten fehlte die Tiefe. Insgesamt waren mir die Figuren zu unspezifisch ausgearbeitet und in ihrem Handeln zu einseitig und unkritisch.
Insgesamt war „Love Recipes“ für mich ein nettes Buch für zwischendurch aber auf jeden Fall kein Mustread. Die Sichtwechsel erschwerten zu Beginn zwar den Fluss etwas aber insgesamt ist es wohl eine nette, kurzweilige Geschichte mit wenig Tiefe und Sex als klar im Vordergrund stehendem Thema.

Bewertung vom 05.04.2020
Zweimal im Leben
Empson, Clare

Zweimal im Leben


gut

Die Geschichte wird in der Vergangenheit, einmal vor 15 Jahren und einmal vor 4 Monaten, von Catherine und Lucien geschildert und in der Gegenwart nur aus Sicht von der Catherine, die verstummt ist und in Gedanken ihre Zusammentreffen mit Lucien durchgeht und dabei diese stets an Lucien gerichtet (du) schildert. Dementsprechend gibt es relativ viele Zeitensprünge und Sichtwechsel, was ich aber nicht besonders störend fand, nach ein paar Seiten bin ich dort gut hineingekommen. Interessant war auf jeden Fall die persönliche Du-Ansprache von Catherine, meiner Meinung nach hat dies aber leider wenig förderlich auf entstehende Gefühle gewirkt, da man teilweise eher das Gefühl hatte, jemandem beim Erzählen einer – nicht für einen selber bestimmten – Geschichte zu zuhören.
Die Hauptfiguren in der Geschichte waren wohl Lucien und Catherine – aber grade mit ihrem Ich vor 4 Monaten konnte ich leider nicht wirklich warm werden. Einfach Mann und Kinder verlassen um sich nochmal in die Liebe zu stürzen finde ich einfach nicht so toll. Die Catherine vor 15 Jahren fand ich da deutlich sympathischer, von ihr erfahren wir aber den größten Teil nur einzelne und ziemliche kurze Sequenzen und Handlungen. Die jetzige Catherine ist traumatisiert – weshalb wissen wir nicht – und redet nicht. Das Trauma wird versucht, mit Hilfe des Therapeuten Greg aufgearbeitet zu werden, was zumindest am Anfang aus meiner Sicht nicht besonders erfolgreich ist. Gregs Rolle kommt für meinen Geschmack überhaupt viel zu kurz.
Lucien fand ich sowohl vor 4 Monaten als auch in der weiteren Vergangenheit recht sympathisch. Der Tod seines Vaters und die Auseinandersetzungen mit seiner Mutter haben seinen Charakter beeinflusst, was ich recht gut ausgearbeitet fand. An seiner Seite stehen seine Freunde Jack, Harry und die Mädels, die leider fast alle eine nicht ganz so gut ausgearbeitete und oft nur sehr kurz angesprochene Vergangenheit haben.
An Catherines Seite gibt es noch ihren Mann, Sam, der seinen Betrug offensichtlich sehr bereut und sich sehr um sie bemüht, ihre beiden Kinder und ihre beste Freundin Liv, die dafür sorgt, dass sie Lucien wieder begegnet.
Thematisch hätte ich mir gewünscht, dass deutlich stärker auf das Trauma eingegangen wird. Was genau und wie … wird eigentlich so gut wie nicht angesprochen und das Ganze hat in mir ein Fragezeichen hinterlassen. Auch die Seelenverwandtschaft zwischen Lucien und Catherine kam leider bei mir nicht an und die ganzen anderen kleinen Probleme – Sucht, die Erziehungsberechtigung, der Unterschied zwischen Arm und Reich, schwierige Kindheiten, der Umgang mit dem Tod uvm. – wurden alle kurz angesprochen aber nicht weiter vertieft. Insgesamt fehlte thematisch einfach die Tiefe um mich damit wirklich auseinandersetzen zu können.
Und dann das Genre – publiziert wurde es als „die größte Liebesgeschichte des Jahres“ – für mich war es leider keine Liebesgeschichte… dazu kam die Liebe und die Gefühle viel zu kurz. Eher war es ein Drama oder eine Tragödie, zu dem dann auch das Trauma besser gepasst hätte.
Insgesamt waren meine Erwartungen an das Buch völlig falsch – ich habe an eine romantische Geschichte gehofft, letztendlich war aber die Romantik das was fehlte. Auch weiterhin fehlte es mir doch sehr an Tiefe, sowohl was die Thematiken als auch die Figuren betrifft. Grade mal die beiden Hauptfiguren waren recht ordentlich gelungen, aber für alle anderen fehlte mir ziemlich das Verständnis. Was gegeben war, war Spannung, gerade im letzten Drittel und dort kamen dann auch ein paar Emotionen auf. Das Ende war dann auch ganz gut und recht überraschend gelungen, aber eben nicht wirklich genre-passend. Dennoch ließ sich die Geschichte recht gut lesen, auch wenn ich leider nicht besonders viel daraus mitnehmen konnte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.04.2020
Frankly in Love
Yoon, David

Frankly in Love


gut

In „Frankly in Love“ geht es um Frank, einen Amerikaner mit koreanischen Eltern, die vor seiner Geburt nach Amerika ausgewandert sind um dort ihre Träume zu verwirklichen, der gerade dabei ist, die Highschool abzuschließen. Frank spricht fließend Englisch und kaum koreanisch im Gegensatz zu seinen Eltern, die im Englischen nicht ganz flüssig sprechen. Außerdem ist es ihnen wichtig, dass Frank nur ein koreanisches Mädchen als Freundin hat. Als Frank sich dann aber in das nicht-koreanische Mädchen Brit verliebt, trifft er mit seiner Kindheitsfreundin Joy, die vor einem ähnlichen Problem steht, einen Pakt: sie werden vor ihren Eltern so tun, als wären sie ein Paar, damit sie sich dann heimlich mit ihren richtigen Partnern treffen können…

Zunächst zum Cover: dieses ist absolut genial gelungen und selbst, wenn man das Buch in der Hand hat, wirkt der Schriftzug noch so, als würde er wirklich in das Buch hineingehen. Hinzu kommt der farbige Buchschnitt, der weiterhin das Buch zu einem absoluten Eyecatcher macht.

Thematisch fand ich „Frankly in Love“ sehr interessant und für die heutige Zeit ziemlich relevant. Interessante Themen wie zum Beispiel der Rassismus – nicht nur gegenüber „Schwarzen“ und Asiaten sondern auch von deren Seite aus – und das Abkapseln der eigenen Ethnischen Gruppe. Dies wurde alles ziemlich tief und gut und für meinem Gefühl nach recht realitätsgetreu wiedergegeben.

Weiteres Thema war die erste Liebe und die Selbstfindung und auch das finde ich wurde schön und tief thematisiert und verschiedenste Ansichten und Arten dazu wurden gezeigt. Gerade die Frage nach dem „Wo gehöre ich überhaupt hin?“ wird insbesondere auch durch Franks Abstammung sehr gut thematisiert und diskutiert. Es kommen Zweifel auf, an sich selbst, an den Freunden, den Eltern, an dem Warum, und Fragen über die Vergangenheit. All das also, was einem „normalen“ Jugendlichen auch öfters durch den Kopf geht.

Die Figuren fand ich auf jeden Fall allesamt interessant und es hat mir gut gefallen, wie sie alle genügend tiefe bekommen haben und sich auf der einen Seite sehr untereinander unterscheiden haben und andererseits doch alle ähnliche Ziele haben. Eigentlich fand ich auch die meisten sehr sympathisch, aber trotzdem hatte ich wirklich Probleme mich in sie hineinzuversetzen.

Ein weiteres Problemchen hatte ich mit dem Schreibstil. Dieser war auf jeden Fall außergewöhnlich. Die Sätze waren allesamt ziemlich kurz und knapp und teilweise wirkte es sehr abgehackt. Dadurch fehlte dann auch ein bisschen der Fluss beim Lesen obwohl es auch dafür sorgte, dass man alles recht schnell erfassen konnte. Dennoch ist es mir lieber, wenn auch mal ein bisschen mit der Sprache gespielt wird und gerne auch mal komplexere Satzgebilde vorkommen. Hinzu kommt, dass Frank – der die gesamte Geschichte aus seiner Sicht erzählt – teilweise eine merkwürdige Art hat, sich auszudrücken. Das beginnt mit dem Synonym fürs Smartphone – Affenspiegel – und geht bis hin zu den merkwürdigsten Wortkombinationen und Mischungen mit der koreanischen Sprache. In Grenzen ist das auf jeden Fall ziemlich cool, wenn das aber dauernd der Fall ist, dann wird es teilweise einfach nur nervig.

Mein Hauptproblem mit „Frankly in Love“ hatte ich darin, dass es mich nicht wirklich fassen oder berühren konnte. Ich konnte die Geschichte gut lesen und fand sie thematisch auch super interessant, aber es gab keine einzige Stelle, an der ich das Gefühl hatte, ich müsste mal laut lachen oder ein paar Tränen vergießen – und dass, obwohl es inhaltlich eigentlich schon solche Szenen gab. Gefühlsmäßig oder emotional konnte mich „Frankly in Love“ leider gar nicht treffen und somit konnte ich auch nicht außerordentlich gut mit den Figuren mitfiebern – eigentlich schade, da diese Geschichte über Freundschaften, Liebe, Ungerechtigkeit, Zweifel, Schicksal uvm. doch wirklich das Potential dazu gehabt hätte.

Bewertung vom 29.03.2020
Am Ende bin ich / Prosathek Bd.2
Wachter, Alexander

Am Ende bin ich / Prosathek Bd.2


ausgezeichnet

In Am Ende bin ich geht es um den Münchener Studenten Luca, der sich in seiner Liebe zu dem Mädchen Aurora verliert und danach auf verschiedenste Arten versucht, sein Glück zu finden. Auf dem Weg "begegnen" ihm die verschiedensten und sehr interessante Persönlichkeiten, einige "Probleme" der heutigen Zeit und verschiedenste Gefühle, doch am Ende findet Luca den Weg zu sich und seinem Glück.

Thematisch fand ich diesen Roman sehr interessant. Es wurden viele interessante Themen angesprochen und zu vielen Gedanken angestoßen, mit denen ich gar nicht gerechnet hätte. Über Luca und sein Handeln nachzudenken und in seine Gedanken einzutauschen hat auch mich selber zum reflektieren gebracht.

Das Buch ließ sich sehr locker lesen, der Schreibstil war eher simpel aber dennoch an multiplen Stellen ziemlich tiefgehend. Es wurde nichts großartig verschönert oder romantisiert sondern viel eher wurde das meiste ganz klipp und klar gesagt und dargestellt. Der Schreibstil hat sich von meinen "normalen" Lektüren unterschieden aber ich fand es sehr erfrischend.

Insgesamt gibt es von mir eine Leseempfehlung für dieses Buch. Themen wie Identitätsfindung und die Suche nach dem eigenen Glück wurden auf eine - für mich - neue Art und Weise ausgelegt und ziemlich unverblümt beschrieben, was ich aber sehr gelungen und angenehm fand. Dadurch, dass es nicht besonders lang ist hat man es recht schnell gelesen aber meiner Meinung nach lohnt es sich.

Bewertung vom 25.03.2020
Das Licht von tausend Sternen
Lastella, Leonie

Das Licht von tausend Sternen


ausgezeichnet

In "Das Licht von tausend Sternen" geht es um Harper, die zu Beginn ihres Studiums auf den vermeintlichen Frauenhelden Ashton trifft, der ihr nicht mehr aus dem Kopf geht. Dabei hat sie gar keine Zeit für die Liebe, weil sie sich neben dem Studium um ihren authistischen Bruder kümmern muss und Familie schon immer das Wichtigste war...

Zunächst zum Cover und zum Titel: ich habe selten ein passenderes Cover und einen treffenderen Titel gesehen, als bei diesem Buch. Hinzu kommt, dass das Cover wirklich wunderschön ist. Allein das Buch in der Hand zu halten oder im Schrank stehen zu haben lohnt sich!

Die Figuren fand ich schon in der Leseprobe toll. Da gibt es zunächst Harper, die immer alles für ihre Mutter und ihren autistischen Bruder tut und auch den "Freuden" des Studenten-Daseins abschwört, bis sie auf Ashton trifft. Harper merkt, wie gerne sie einfach mal sie selbst wäre und probiert im Lauf der Geschichte dann das ein oder andere aus als "die andere Harper", wie sie sich selbst dann nennt. Harper lässt sich sehr leicht ins Herz schließen, sie ist einfach sehr süß und man kann ihre Gefühle meistens recht gut nachvollziehen.
Dann gibt es Ashton. Auch er war mir von Beginn an sympatisch, zunächst als der typische "BadBoy", im Lauf der Geschichte stellt sich dann aber heraus, dass doch einiges mehr hinter ihm steck als zunächst gedacht. Sehr gut gefallen mir Ashtons Veränderungen, Gefühle und Emotionen.
Tolle Nebenfiguren gibt es auch: da ist zum einen Becca, Ashs beste Freundin und Mitbewohnerin, die einen recht eigenen aber dennoch sehr liebenswürdigen Charakter hat. Dazu kommen noch weitere Freunde und Kommilitonen von Ash und Harper, die im Großen und Ganzen recht gut gelungen sind, die ich aber nicht alle erwähnen möchte.

Die Geschichte ist thematisch recht interessant, es wird recht viel über den Autismus von Harpers Bruder Ben gesprochen, dazu kommen aber auch noch ein paar Ausschnitte über Filme, Kunst, ... Der Roman sticht auf jeden Fall aus seinesgleichen hervor!

Den Schreibstil fand ich recht gut zu lesen, man war schnell im Geschehen drin und konnte sich recht gut in die Figuren hineinversetzen. Gut gelungen ist der Wechsel zwischen Harpers und Ashs Sichtweisen. Verschiedenste Gefühle und Emotionen auf allen möglichen Ebenen, zwischen Eltern und Kindern, Freunden, Verliebten, waren alle vorhanden und wurden soweit auch gut rüber gebracht.

Dennoch habe ich drei klitzekleine Kritiken. Das ist zum einen die Rolle von Jenna. Irgendwie ist sie für Harper wohl so etwas wie eine beste Freundin, aber wann die beiden sich mal wirklich nah stehen, ist mir leider nicht klar geworden. Dann das Thema erste Liebe - ich dachte einen Großteil des Buchs, dass Harper noch nie einen Freund hatte, stellt sich dann irgendwann heraus, dass dies wohl doch der Fall war. Und letztendlich hätte ich mir an machen Stellen einfach noch mehr Tiefe und gerne auch noch ein paar mehr Gedanken der Figuren gewünscht, das ein oder andere geschah dann doch eher überraschend.

Insgesamt finde ich Das Licht von tausend Sternen aber überdurchschnittlich gut gelungen. Thema ist interessant, die Figuren machen Veränderungen durch, es gibt Liebe und Probleme wie so oft, aber dennoch anders.
Von mir gibt es eine klare Lese- und/oder Kaufempfehlung. Wie schon bemerkt lohnt es sich allein des Covers wegen!