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Benutzername: 
Piatra
Wohnort: 
Blaibach

Bewertungen

Insgesamt 113 Bewertungen
Bewertung vom 10.06.2024
Mord im Antiquitätenladen
Lehnertz, Waldi

Mord im Antiquitätenladen


gut

Cosy crime aus der Eifel!

Der erste Krimi von Waldi Lehnertz, bekannt aus „Bares für Rares“ im ZDF. Wie erwartet spielt der Krimi in einem Antiquitätenladen. Siggi lebt dort eher etwas chaotisch und gerät unversehens in einen Kriminalfall. Er entdeckt in seinem Laden eine Leiche, die kurz darauf verschwunden ist. Da die ortsansässige Polizei ohne Leiche nicht ermitteln will, muß Siggi selber aktiv werden. Unterstützt wird er dabei von allerlei skurrilen Personen und einer „zugelaufenen“ Putzkraft, die zur Assistentin und dann auch noch zur Geliebten mutiert. Der Krimi ist eher ein Cosy Crime, die Spannung steigt, wenn überhaupt, erst zum Schluss etwas an. Das Buch lebt von den Charakteren und deren oft unüberlegten und erheiternden Taten. Die Geschichte ist nicht sehr mitreißend, aber für einen verregneten Nachmittag gut geeignet. Für Fans von Waldi sicherlich empfehlenswert.

Bewertung vom 05.06.2024
Fischbrötchen und Eiskaffee
Hell, Jane

Fischbrötchen und Eiskaffee


ausgezeichnet

Und wieder findet sich ein Traumpaar in Eckerförde!
Das nunmehr 6. Fischbrötchen entführt uns wieder nach Eckernförde, zu vielen liebgewonnenen Charakteren aus den früheren Bänden. Dieses Mal geht es um Jule und Hauke. Jule hat nach ihrem Lehramtsstudium festgestellt, dass sie nicht als Lehrerin arbeiten möchte. Verwirrt reist sie erstmal nach Eckernförde, um dort ihre Freundin Anni zu besuchen und drei Wochen als Rettungsschwimmerin zu arbeiten. Dabei trifft sie auf Hauke. Er stammt aus Eckernförde, war aber längere Zeit weg und hat ein kompliziertes Verhältnis zu seiner Familie. Als Jule ihm anbietet, für einen Besuch bei seinen Eltern seine Freundin zu spielen, wird es kompliziert….
Auch dieser Band bringt wieder Urlaubsfeeling pur. Man hört quasi die Möwen kreischen und das Meer rauschen. Es macht sehr viel Spaß, der Geschichte zu folgen. Sie liest sich flüssig und leicht. Die bildhaften Beschreibungen machen es leicht, das Kopfkino anzuwerfen. Die Protagonisten sind sympathisch und sehr schön ausgearbeitet. Man fiebert mit ihnen mit und freut sich dann auch entsprechend über das schöne Happy End. Ich habe mich wieder sehr wohl gefühlt in Eckernförde und freue mich schon auf das nächste Mal.

Bewertung vom 06.05.2024
Südlich von Porto wartet die Schuld
da Silva, Mariana

Südlich von Porto wartet die Schuld


sehr gut

Rias zweiter Fall an der schönen Küste Portugals!
Ria hat sich entschlossen, komplett zu ihren Verwandten nach Torreira an der portugiesischen Küste zu ziehen. Erst einmal vertritt sie ihre schwangere Schwägerin im Büro der kleinen Polizeistation, wo ihr Schwager Joao arbeitet. Normalerweise passiert nicht viel dort, doch dann wird ein ermordeter Richter in den Dünen gefunden. Als Unterstützung für die beiden kommt Commissario Joaquim Baptista aus der nächstgrößeren Stadt hinzu, zu dem Ria ein gespaltenes Verhältnis hat.
Spannende Ermittlungen an der wunderschönen Küste Portugals. Schon das toll gestaltete Cover macht Lust auf Portugal. Es macht Spaß, Ria und ihre Familie bei den komplizierten Nachforschungen zu begleiten. Die Protagonisten sind sehr sympathisch und authentisch mit ihren Ecken und Kanten. Auch das Zwischenmenschliche kommt hier nicht zu kurz. Dadurch rutscht der Krimi ein wenig in die Cosy crime Ecke. Die bildhaften Landschaftsbeschreibungen lassen das Kopfkino anspringen und man ist direkt mitten drin in Portugal. Ich hatte wirklich schöne Lesestunden und habe mich sehr gut unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 24.04.2024
Bedrohliche Provence / Commissaire Leclerc Bd.10
Lagrange, Pierre

Bedrohliche Provence / Commissaire Leclerc Bd.10


gut

Der mittlerweile 10. Fall für den pensionierten Commissaire Albin Leclerc!
Der mittlerweile schon 10. Teil der Reihe um den pensionierten Commissaire Albin Leclerc. Ein alter Bekannter bittet Albin um Hilfe, weil seine Nichte und deren Lebensgefährte spurlos verschwunden sind. Nachdem die beiden in einem Auto ermordet aufgefunden werden und noch ein zweites Paar ähnlich ums Leben kommt, ist Albin nicht mehr zu stoppen. Tatkräftig mischt er sich in die polizeilichen Ermittlungen ein – nicht gerade zur Freude der zuständigen Ermittler – und bringt sich so in große Gefahr.
Es ist wie immer eine Freude, in die schöne Provence zu reisen. Die bildhaften Beschreibungen lassen ein gleich eintauchen in die Gegend um Carpentras und Avignon. Der Fall ist spannend, das Thema hochbrisant. Leider qualmt sich Albin auch durch diesen Fall. Muss ein Franzose immer Gitanes rauchen? Sehr viel Klischee. Lustig finde ich die „Zwiegespräche“ mit Mops Tyson. Insgesamt ein unterhaltsamer Ausflug und gute Lesestunden.

Bewertung vom 15.04.2024
Schatten über der Alhambra
Beck, Susanne

Schatten über der Alhambra


sehr gut

Die digitale Nomadin Clara und ihre Mutter Anneliese wollen den Winter im andalusischen Granada verbringen, um sich wieder ein wenig näher zu kommen. Doch gleich zu Anfang gibt es Probleme. Ihre gebuchte Wohnung ist nicht mehr verfügbar, doch sie finden glücklicherweise Unterschlupf bei Manuel. Er und Anneliese kommen sich dabei näher, doch dann wird Manuel ermordet. Da die Polizei scheinbar nicht so wirklich ermitteln will, stürzen sich Mutter und Tochter in die Aufklärung. Als absolute Laien geraten sie schneller als ihnen lieb ist in Gefahr. Wer ist Freund, wer ist Feind?
Das Buch ist kein Krimi im klassischen Sinne. Mehr cosy crime mit einem wunderbaren Setting. Die Stadt Granada und die unvergleichliche Alhambra spielen eine große Rolle und werden sehr bildhaft beschrieben. Zusätzlich kommt die Alhambra vor jedem Kapitel selber „zu Wort“, was eine interessante Tiefe mitbringt. Das Kopfkino funktioniert wirklich wunderbar und entführt einen direkt nach Andalusien. Das Fernweh wird geweckt. Auch das Zwischenmenschliche kommt nicht zu kurz. Ich hatte sehr schöne entspannte Lesestunden mit ein wenig Spannung und Drama. Empfehlenswert!

Bewertung vom 15.04.2024
Das Verbot: Thriller
Shepherd, Catherine

Das Verbot: Thriller


ausgezeichnet

Ein weiterer Thriller aus der Zons Reihe von Catherine Shepherd. Aufgeteilt auf zwei Zeitebenen, einmal Mittelalter und einmal Gegenwart, gilt es jeweils eine Mordserie aufzuklären, die eine Verbindung zueinander haben. Der Stadtsoldat Bastian Mühlenberg im Mittelalter und der Kommissar Oliver Bergmann in der Gegenwart starten mit ihren Ermittlungen.
Wie von Catherine Shepherd gewohnt, ist das Buch von Beginn bis zum Schluß sehr spannend. Die kurzen Kapitel wechseln ständig zwischen Gegenwart und Vergangenheit, so daß die beiden Stränge sich immer weiter verweben und man unbedingt weiterlesen muß, um zu erfahren, was passiert. Die Seiten fliegen nur so dahin. Unerwartete Wendungen und Geschehnisse fesseln noch mehr. Die Auflösungen sind absolut nachvollziehbar. Den Täter der Gegenwart hatte ich dieses Mal tatsächlich in Verdacht. Wie immer ein sehr empfehlenswertes Buch für spannende Lesestunden.

Bewertung vom 28.03.2024
Folterknecht
Davids, Tom

Folterknecht


ausgezeichnet

Brutal spannend!
Was für ein Debut. Der erste Thriller von Tom Davids ist ein echtes Highlight. Spannend von der ersten Seite an, lässt einen die Geschichte bis zum nervenaufreibenden Finale nicht mehr los. Grausame Morde an Frauen nach mittelalterlichen Foltermethoden lassen das Team um den erfahrenen Kommissar Schäfer nicht zur Ruhe kommen. Es geht Schlag auf Schlag und die Suche nach dem Täter scheint sich im Kreis zu drehen.
Das Buch liest sich leicht und flüssig. Die bildhaften Beschreibungen lassen das Kopfkino auf Hochtouren laufen, was teilweise recht schrecklich ist. Man mag das Buch aber nicht mehr aus der Hand legen. Ein echter Pageturner! Ein echter Thriller. Ich hoffe doch sehr, dass es eine Fortsetzung hierzu gibt. Eine große Leseempfehlung für alle Thriller-Fans!

Bewertung vom 28.03.2024
Das Befinden auf dem Lande. Verortung einer Lebensart
Vedder, Björn

Das Befinden auf dem Lande. Verortung einer Lebensart


gut

Erfahrungsbericht zum Leben auf dem Lande!
Der Autor ist auf dem Land im Höxterschen aufgewachsen und dann später mit seiner Frau nach München gezogen. Dort haben sie ihr Großstadtleben in vollen Zügen genossen bis der Nachwuchs kam. Sie wollten der Kinder wegen wieder aufs Land und sind dann an den Ammersee in ein Dorf gezogen. Diese Erfahrungen und die um sich greifende „Landlust“ haben den Autor bewogen, dieses Essay zu schreiben. Dabei kommt die Landbevölkerung und ihr Lebensstil nicht gut weg. Er beschreibt sie als gemein, die jede Abweichung von ihrer Norm und Vorstellung mit Ächtung, Verfolgung und Beschämung bestraft. Dem möchte ich so nicht zustimmen. Ich bin in einem Ballungsraum in NRW aufgewachsen und dann später in die absolute bayerische Provinz gezogen, weit weg vom Einzugsgebiet von München. Der beschriebene Umgang mit dem behinderten Kind während seiner Kindheit auf dem Land ist absolut verabscheuungswürdig und ganz sicher nicht verallgemeinbar. Und ganz sicher ist es klar, daß das Leben auf dem Land anderen Regeln folgt als in einer anonymen Stadtumgebung. Darauf muß man sich einstellen, wenn man dorthin zieht. Ich muß mich anpassen, nicht die Dorfgemeinschaft. Und wenn die Stadtflucht wie im Großraum München um sich greift und immer mehr wird, ist es klar, daß es früher oder später zu Unmut auf dem Dorf kommt, wenn sie von den Großstädtern überrannt werden. Etwas mehr Toleranz von beiden Seiten und das Zusammenleben klappt!
Auch wenn der Autor einige weitere Philosophen aus verschiedenen Zeiten zitiert, um seine Meinung zu unterstützen, bleibt das Essay subjektiv und einseitig.

Bewertung vom 11.03.2024
Ohne Befund
Bihl, Lou

Ohne Befund


sehr gut

Zehn sehr unterschiedliche Kurzgeschichten um das Thema Medizin. Mal lustig, mal traurig, mal nachdenklich, mal mit sehr unerwarteter Wendung. Alle sehr kurzweilig erzählt. Die verwendeten medizinischen Fachbegriffe werden im Anschluss an die jeweilige Geschichte in einem kleinen Glossar erläutert. Jede Geschichte ist leicht und flüssig zu lesen, aufgrund ihrer Kürze auch gut mal „zwischendurch“. Die Themen drehen sich um gesellschaftskritische Fragen wie unnötige Schönheitsoperationen, Sterbehilfe oder Leihmutterschaft. Ein rundum gelungener Band in wertiger Ausstattung nicht nur für Mediziner.

Bewertung vom 11.03.2024
Das Leben ist zu kurz für diesen Scheiß
Blumenthal, Lea

Das Leben ist zu kurz für diesen Scheiß


sehr gut

Ein Hoch auf die Faultiere!

Muß man sich wirklich ständig selbstoptimieren? Die Autorin beschreibt mit sehr viel Selbstironie und Humor, wie sie an Silvester mit ihren Freunden eine Challenge startet, wer am Ende des nächsten Jahres seine Ziele erreicht hat. Wir begleiten sie daraufhin durch ihren Alltag und ihre Zweifel. Wird sie es schaffen, 8 kg abzunehmen? Ihre Freunde scheinen bei ihren Vorhaben deutlich erfolgreicher. Wir nehmen teil an lustigen Wortwechseln mit ihrer besten Freundin Tina und lernen viel über Theorien und Studien zur Psychologie der Selbstoptimierung. Das ist oft sehr interessant und auch hilfreich. Die für mich jedoch wichtigste Erkenntnis: Hinterfrage die Selbstoptimierung. Wieso will ich mein Ziel erreichen? Und macht mich das dann glücklicher oder besser? Das Leben ist zu kurz, um einem utopischen Ziel hinterherzurennen und dabei zu vergessen, sein Leben zu genießen! Die richtige Balance ist wichtig.