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Benutzername: 
bromer65
Wohnort: 
traunstein

Bewertungen

Insgesamt 23 Bewertungen
Bewertung vom 01.02.2016
Vegane Dessertträume
Bach, Brigitte

Vegane Dessertträume


ausgezeichnet

Das Buch "Vegane Dessertträume" von Brigitte Bach aus dem Löwenzahn Verlag ist seit dem 12.01.2016 erhältlich. Es hat 144 Seiten und kostet 17,90 Euro.
Das Cover zeigt in ansprechenden Farben einige der Köstlichkeiten, die im Buch präsentiert werden. Der feste Buchdeckel ist abwischbar (gut für die Küche), die Innenseiten sind aus dickem, griffigem Papier.

Am Anfang gibt uns Frau Bach einen Überblick über die wichtigsten Zutaten, die für vegane Desserts benötigt werden: Vom Binde- und Geliermittel über Mehle, Nüsse, pflanzliche Milch bis zum Triebmittel erfährt der Leser alles Nötige. Frau Bach weist auch darauf hin, wo sich eventuell nicht vegane "Stolperfallen" auftun könnten.
Tipps zu Dekoration der süßen Köstlichkeiten, Eisherstellung, Arbeitsgeräten und -material folgen.

Die Rezepte sind in 5 Abschnitte unterteilt:
ZUM LÖFFELN (Cremes, Pudding usw.)
ZUM HERZERWÄRMEN (warme Dessert wie süße Knödel, Strudel)
ZUM SCHWELGEN (Kuchen & Co.)
ZUM DAHINSCHMELZEN (eisige Leckereien)
ZUM STIBITZEN (Konfekt + Cookies)

Die Rezepte sind außerdem gekennzeichnet, es gibt die Varianten SOJAFREI, GLUTENFREI, ALTERNATIV GESÜßT, LÄSST SICH GUT VORBEREITEN und UNKOMPLIZIERT.
Jedes der Rezepte hat eine Kennzeichnung, so dass man schon auf den ersten Blick sieht, wo man das Dessert einordnen kann.

Zu jedem der Rezepte gibt es ein ansprechendes Foto, die Zutatenliste, eine ausführliche Beschreibung der Arbeitsschritte, Mengen- bzw. Portionsangaben.
Tipps zum Rezept gibt es ebenfalls.
Angaben zur Zubereitungszeit und Kalorienangaben fehlen hingegen.

Zum Schluss des Buches gibt es noch einen Küchendolmetscher (österreichisch-deutsch), wo z.B. Germ, Obers oder Ribisel übersetzt werden.
Die Rezepte lassen sich nach dem Namen, nach Zutaten oder auch nach bestimmten Kennzeichen suchen (z.B. sojafrei).

Bei der Zubereitung der Desserts sind bei uns keine Schwierigkeiten aufgetreten, das Tausendundeine Nacht-Pannacotta, die Limetten-Joghurt-Creme oder das Himbeer-Cashew-Konfekt sind bereits zu Lieblings-Nachspeisen erklärt worden.
Die Zutaten waren alle ohne Schwierigkeiten in unserem kleinen Städtchen zu bekommen.
Aus meiner Küche ist das Buch nicht mehr wegzudenken, ich kann es guten Gewissens jedem, der Süßes liebt und sich mit veganer Ernährung befasst, empfehlen. Auch für Allergiker eignet sich das Buch hervorragend.
Volle Punktzahl !!

Bewertung vom 18.11.2015
Ich hätte es wissen müssen
Leveen, Tom

Ich hätte es wissen müssen


ausgezeichnet

"Ich hätte es wissen müssen" von Tom Leveen ist im Juli 2015 im Hanser Verlag erschienen. Das Buch ist 206 Seiten dick und zeigt auf dem Hochglanz-Cover ein blondes Mädchen, das verunsichert auf ein Handy in ihrer Hand starrt.

In dem Buch dreht sich alles um eine einzige Nacht. Nämlich die Nacht vor der Gerichtsverhandlung, die Victoria "Tori" Hershberger vor sich hat. Tori wird beschuldigt, mit ein paar anderen Jugendlichen einen Jungen namens Kevin Cooper in den Selbstmord getrieben zu haben. Das alles ist im Internet passiert, sie und die anderen Jugendlichen haben Kevin dort gemobbt und als schwul bezeichnet.
Toris Leben ist alles andere als einfach. Die Presse sitzt ihr und ihrer Familie im Nacken, sowohl die Eltern als auch ihr Bruder Jack sind aufgrund der Situation genervt ohne Ende. Tori sitzt seit Wochen zuhause und hat so gut wie keine Kontakte mehr. Den Computer und das Iphone haben ihr die Eltern weggenommen, sie hat nur noch ein altes Klapphandy, auf dem keine Rufnummern ihrer Freunde gespeichert sind. Wobei sich auch seit Wochen keiner ihrer Freunde mehr bei ihr gemeldet hat.
Der einzige Freund ist Noah, der Am vorabend der Verhandlung noch versucht, Tori Mut zuzusprechen.
Nach Mitternacht bekommt Tori dann noch einen Anruf. Am Telefon ist aber niemand, den Tori kennt, Der Anrufer heißt Andrew und behauptet, sich umbringen zu wollen. Tori steckt nun in der Klemme: Soll sie versuchen ihn vom Selbstmord abzuhalten? Ausgerechnet sie, die ihrem Freund Kevin das Leben so schwer gemacht hat, dass er nicht mehr leben wollte?
Tori lässt sich darauf ein und spricht mit Andy. Über das, was ihm passiert ist. Warum er mit seinem Auto in den Abgrund fahren will. Die ganze Nacht lang. Sie beginnt, sich auch mit ihrem Leben auseinanderzusetzen. Mit der Zeit erfährt man immer mehr von Toris Vergangenheit, in Auszügen tauchen auch immer mehr facebook-Postings auf, die Tori mit Kevin geführt hat.

Tori wollte eigentlich nur zu den beliebten Schülern gehören und hat daran teilgenommen, schwächeren und unbeliebteren Schülern das Leben schwer zu machen.
In diesem schweren Fall hat das mit dem Tod eines Menschen geendet. Das Buch führt uns vor Augen, wie Mobbing heutzutage gemacht wird. Meiner Meinung nach sollte dieses Buch in den Schulen als Schul-Lektüre gelesen werden, um den Jugendlichen die Gefahr des (Cyber-) Mobbings vor Augen zu führen.
Schuldig oder nicht schuldig: Die Grenzen sind fließend, auch Tori muss sich mit ihrem Verhalten auseinandersetzen und ihre Schlüsse daraus ziehen.
Was in der Gerichtsverhandlung passiert, erfährt man nicht mehr, das Buch endet vorher. Überrascht hat mich das Ende trotzdem, und zwar positiv. Das war so nicht vorauszusehen.
Ich kann das Buch jedem ans Herz legen, der sich mit diesem aktuellen Thema befasst. Lest das Buch auch mit euren Kindern und führt ihnen die Gefahren vor Augen !!
Ich vergebe die volle Punktzahl von 5 Sternen.

Bewertung vom 18.11.2015
Die Erbin / De la Grip Bd.1
Ahrnstedt, Simona

Die Erbin / De la Grip Bd.1


sehr gut

„Die Erbin“ ist im Oktober 2015 im Egmont-LYX-Verlag erschienen und kostet 14,99 €. Das Taschenbuch umfasst 604 Seiten.

Das Cover sieht sehr edel aus, es zeigt eine Frau von hinten im Designer-Abendkleid vor der Kulisse einer nächtlichen beleuchteten Stadt. Ein richtiger Blickfang meiner Meinung nach. Die Innenseiten des Bucheinbands sind ebenfalls sehr edel gestaltet, sie zeigen einen Hafen mit Häusern dahinter, fotografiert bei Nacht. Ich nehme an, es ist Stockholm, da ich die Stadt aber nicht kenne, weiß ich es nicht.

Den Titel „Die Erbin“ kann ich auch nach der Lektüre des Buches nicht nachvollziehen, da Natalia de la Grip das mittlere Kind von 3 Geschwistern ist und somit von Haus aus klar ist, dass der Erbe des Familienvermögens das älteste Kind Peter de la Grip ist.

Natalia de la Grip entstammt einer schwedischen Adelsfamilie, sie hat einen älteren Bruder (Peter) und einen jüngeren (Alexander). Natalia ist eine sehr erfolgreiche Unternehmensberaterin, sie arbeitet aber nicht im familieneigenen Unternehmen Investum, sondern in einer anderen Firma. Ihr Traum ist es, einen Platz im Aufsichtsrat der familieneigenen Firma Investum zu erhalten und somit auch die Anerkennung ihres Vaters. Dieser (Gustav de la Grip) herrscht mit eiserner Hand über Investum und sieht Frauen nicht im Arbeitsleben, sondern zu Hause am Herd bzw. bei repräsentativen Pflichten.

David Hammar, sehr erfolgreicher junger schwedischer Risikokapitalgeber, lädt Natalia zu einem Mittagessen ein. Seine Absicht ist es, die Firma Investum zu übernehmen und er möchte seine Chancen ausloten, ob Natalia ihm eventuell ihre Stimme geben würde. Allerdings hat David nicht damit gerechnet, dass ihm Natalia so sympathisch ist und es nicht bei diesem einen Treffen bleibt. Denn seine eigentliche Absicht ist es, die Familie de la Grip zu zerstören, da er noch eine Rechnung damit offen hat.
David und Natalia treffen sich mehrfach und beginnen eine Beziehung. Dann geschehen allerdings einige unvorhergesehene Dinge, und die Beziehung wird auf eine arge Belastungsprobe gestellt. Im Verlauf des Buches erfährt man immer mehr Einzelheiten über David und seinen Ärger mit der Familie de la Grip, und auch Natalia muss mit einigen Widrigkeiten kämpfen, die nicht nur David, sondern auch ihre eigene Familie betreffen.

Meine Meinung:
Bücher, die im Finanzbereich angesiedelt sind, gibt es nicht so viele, ich dachte zuerst es wäre ein etwas trockener Stoff. Sehr schnell wurde ich aber eines Besseren belehrt, denn die Geschichte nahm rasch Fahrt auf und verleitete mich dazu, das Buch praktisch in einem Rutsch durchzulesen. Alle Personen waren gut ausgearbeitet und man konnte sich toll hineinversetzen. Immer wieder neue Überraschungen haben das Buch sehr kurzweilig und unterhaltsam gemacht, ich habe es mit Vergnügen gelesen und hätte gerne mehr davon. Möglicherweise gibt es ja eine Fortsetzung, denn auch um Peter oder Alexander ranken sich Geheimnisse, wo man ein neues Buch ansetzen könnte.
4 Sterne gibt es von mir für das Lesevergnügen von „Die Erbin“.

Bewertung vom 14.07.2015
Geldsack
Arz, Martin

Geldsack


ausgezeichnet

„Geldsack“ ist ein Regional-Krimi, der in München spielt. Es ist bereits der 6. Fall für den Münchner Ermittler Max Pfeffer. Die vorhergehenden 5 Fälle muss man aber nicht gelesen haben, um dieses Buch zu verstehen.
Das Cover des Buches finde ich sehr gelungen, ein richtiger Eyecatcher; besonders auffallend sind auch die runden Ecken auf einer Seite, das habe ich so noch nie gesehen (außer bei Kinderbüchern).
Das Buch startet rasant, bereits auf den ersten Seiten wird man mit einem Toten konfrontiert, den der Gärtner zusätzlich noch etwas verstümmelt, indem er ihm ein paar Finger mit dem Rasentrimmer abschneidet. Der Tote ist Guido Zumboldt, Sohn und Erbe eines schwerreichen Brauerei-Ehepaars, das auch ein Zelt auf dem Oktoberfest betreibt. Er liegt tot in der Hecke eines exklusiven Münchner Luxus-Hochhauses, dem Einstein-Tower, in dem es nur so von exzentrischen Bewohnern wimmelt: der „Chinese“, der eigentlich ein Araber ist, bewohnt die obersten zwei Stockwerke des Hochhauses. Die weiteren Bewohner sind die Eltern des Toten, die Frau und Kinder des Toten, ein nicht ganz echter Graf, ein Stararchitekt mit pubertierendem Sohn und nicht zu vergessen ein schwules Pärchen, das auf der gleichen Etage wie der Tote wohnt.
Warum musste Guido Zumboldt sterben, und das ausgerechnet einen Tag, nachdem er den Zuschlag für sein eigenes Münchner Oktoberfest-Bierzelt erhalten hat? Kriminalkommissar Pfeffer und seine Polizeikollegen und –kolleginnen haben alle Hände voll zu tun, um in dem Wust an Informationen und Eigenheiten der Tower-Bewohner auf die richtige Spur zu kommen. Denn es gibt viele Motive, warum Guido Zumboldt ermordet worden sein könnte…
Martin Arz hat einen Krimi geschrieben, in dem alles stimmig ist. Die Mitwirkenden zeichnet er sehr bildhaft, ich konnte mir die überkandidelten Bewohner sehr gut vorstellen. Besonders Cliewe Ewers, der eine Teil des schwulen Pärchens, und sein Fernsehauftritt waren echt der Hammer und haben Lachtränen bei mir hervorgerufen. Mit dem Gärtner habe ich mitgelitten, er hatte auch kein einfaches Schicksal. Max Pfeffer kam sehr sympathisch und „normal“ rüber, gefallen hat mir auch die Darstellung seines Familienlebens mit seinem Partner. Der Dialekt kam nicht zu kurz und brachte ebenfalls Flair in die Geschichte.
Die Suche nach dem Täter bleibt bis zuletzt superspannend, geschickt zeigt der Autor immer wieder neue Motive und Tatverdächtige auf und zum Schluss kommt es ganz anders als man dachte.
Das Buch hat definitiv bei mir die Lust geweckt, weitere der Max Pfeffer-Fälle zu lesen. Ich vergebe für „Geldsack“ die volle Punktzahl von 5 Sternen.

Bewertung vom 06.05.2015
Apfelblütenzauber / Im Alten Land Bd.2
Engelmann, Gabriella

Apfelblütenzauber / Im Alten Land Bd.2


ausgezeichnet

"Apfelblütenzauber" von Gabriella Engelmann ist im April 2015 beim Verlag Knaur neu erschienen.
Das Cover der Buches ist sehr "appetitlich" gestaltet. Den Einband des Buches finde ich genial: im Hintergrund Holz, die Oberfläche des Buches fühlt sich auch wirklich so an dank der Riffelung, die roten Äpfel möchte man am Liebsten gleich essen und der Zweig mit den Blüten des Apfelbaums passt wunderbar zur momentanen Jahreszeit. Ein richtiger "Eyecatcher" !!

Im Buch selbst geht es hauptsächlich um Leonie. Sie wohnt seit 6 Jahren in Hamburg in einer Villa (genannt die "Villa zum Verlieben") mit ihren besten 2 Freundinnen Stella und Nina, ist Single mit 2 Katzen und hat einen Job als Restaurantleiterin, der ihr viel Spaß macht.
Zu Beginn des Buches erlebt der Leser die Feier zu Leonies 41. Geburtstag, den sie mit ihren Freundinnen, den dazuzugehörenden Männern und ihren Eltern feiert. Leonie scheint sehr glücklich zu sein. Tags darauf eröffnet ihr jedoch ihre Mutter, dass sie sich eine "Auszeit" von ihrem Mann nehmen möchte und eine Kunstreise durch Europa plant, da sie momentan "einfach die Schnauze voll hat" und sich mal nur um sich selbst kümmern möchte.
Die Eltern bewirtschaften einen Obsthof mit Hofladen im "Alten Land" und vermieten einige Fremdenzimmer.
Leonie ist schockiert, mit Schwierigkeiten in der Ehe ihrer Eltern hätte sie nie gerechnet.
Am nächsten Tag erzählt ihr Stella, dass sie schwanger ist, und schließlich verliert Leonie auch noch ihren Job als Restaurantleiterin, weil das Haus, in dem das Lokal ist, abgerissen werden soll.

Das Buch beschreibt die Geschichte aus der Sicht von Leonie. Die Autorin schafft es mühelos, viele verschiedene kleine Geschichten geschickt zu einem großen Handlungsstrang zu verflechten. Sei es Leonie, ihre Eltern auf getrennten Wegen, die Freundinnen Stella mit Ehemann und 2 Kindern, Nina mit ihrem Freund Alexander (der auch gleichzeitig Leonies Chef ist) und auch neue Männer, die in Leonies Leben treten.
Aus diesen vielen "Zutaten" macht Gabriella Engelmann eine wirklich schöne Geschichte. Sehr liebevoll und detailliert beschreibt sie das "Alte Land", eine Obstanbau-Gegend in der Nähe von Hamburg; man bekommt richtig Lust darauf, sich diese Gegend einmal selbst anzuschauen. Und manchmal kann man auch den Duft der Blumen, Blüten oder der Apfelkuchen riechen...
Die Erlebnisse des Buches könnten jederzeit so passieren oder auch eine wahre Geschichte wiedergeben. Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist, dass die Streitereien und Misstöne im Buch nicht "laut" werden, die Autorin schafft es trotzdem, dass keiner schlecht da steht.
Dass diese Geschichte ein gutes Ende haben muss, versteht sich von selbst.

Die Geschichte selbst ist ein typischer Frauenroman, für männliche Leser uninteressant. Die perfekte Lektüre für einen schönen, warmen, sonnigen Tag auf Terrasse/Balkon mit einem Stück frischen Apfelkuchen und einer Tasse Kaffee...

Von mir gibt es dafür die volle Punktzahl von 5 Sternen !!

Bewertung vom 06.04.2015
Vor der Glotze zum Weltmeister
Staat, Joachim

Vor der Glotze zum Weltmeister


ausgezeichnet

Auf dem Cover des Buches sieht man auf den ersten Blick, um was es geht: um Fußball. Die älteren unter den Lesern werden sich sicher daran erinnern, dass es eine Zeit vor dem Flachbildfernseher gab...

Das Buch "vor der Glotze zum Weltmeister" von Joachim Staat ist im Frühjahr 2015 im Delius Klasing Verlag erschienen.
Deklariert wird es als "Sachbuch", dies ist aber meiner Meinung nach so nicht ganz richtig beschrieben.
Joachim Staat erzählt aus seiner persönlichen Sicht, wie ER die Weltmeisterschaften 1990 und 2014 erlebt hat.
Joachim Staat wurde 1958 geboren, als Schalke zum letzten Mal Deutscher Meister wurde und wuchs an der Ruhr mit dem Fußball auf. Sport bestimmt sein Leben: als aktiver Fußballspieler, er studiert und erwirbt unter anderem auch die Trainerlizenz und ist Sportlehrer. Danach widmet er sich dem Sport als Redakteur, 1987 ein "Highlight": sein Interview-Abend im Wohnzimmer von Familie Bierhoff für die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung". Mittlerweile schreibt er seit 20 Jahren über Autos und lebt aktuell in Hamburg. Trotzdem lässt ihn der Fußball nicht los: Seine Karriere als Aktiver klingt bei den Senioren des FC St. Pauli mit der Rückennummer 14 aus. Künstlername: Marcelo Bordon (Daten aus dem Klappentext des Buches)

Joachim Staat wächst in einer fußball-begeisterten Familie im Ruhrgebiet auf. Zur WM 1966 bastelt er sich aus einer Pappe und einem hölzernen Stuhlbein seinen ersten Fanartikel, seine eigene Deutschland-Fahne. 1972 wird Deuschland Europameister, 1974 Weltmeister. 1990 spielt Joachim Staat selbst Fußball in der Kreisliga, hat aber das Pech, sich kurz vor WM-Beginn das Bein zu brechen. So gehandikapt bleibt ihm nichts anderes übrig, als die Fußballspiele vor seinem eigenen Fernseher anzuschauen, da sein Aktionsradius sehr eingeschränkt ist. Er überredet ein paar Kumpels und seinen Bruder, zumindest einige Spiele bei ihm Zuhause anzusehen. So wird das "WM-Studio" geboren. Mit allem, was dazugehört: Bier, Chips, Wetten usw... Zu den schwierigen Tagen gehört der Geburtstag seiner Freundin und Traumfrau, die ausgerechnet am Tag des Achtelfinales 1990 Geburtstag hat und an diesem Tag auch feiern möchte - fußballfrei....

In sehr amüsanter und bildhafter Sprache schildert Joachim Staat seine persönlichen Fußball-Erlebnisse von damals bis zur WM 2014.
Mir sind beim Lesen selbst auch wieder viele Erinnerungen aus meiner Kindheit und von der WM 1990 eingefallen. Ich selbst bin nicht unbedingt ein großer Fußball-Fan, ich werde auch nur zu WM- und EM-Zeiten zu einem der vielen Bundestrainer.
Anfangs war ich gar nicht glücklich damit, dieses Buch gewonnen zu haben, da ich eigentlich der Meinung war, ich hätte "ich möchte kein Leseexemplar" angeklickt. Aber ich habe dann beschlossen, das Ganze "sportlich" zu nehmen und das Buch natürlich zu lesen und meine Rezension zu schreiben.
Und siehe da: Ich war echt begeistert und hatte viel Vergnügen mit der Lektüre dieses Buches !!
Natürlich ist das Buch vorwiegend für Fußball-Fans und solche, die es werden wollen, geeignet und empfehlenswert. Am Besten schmökert man ein bisschen im Buch und entscheidet dann, ob es einem zusagt.
Für "Fußball-Allergiker": Finger weg !!! Für euch gibt es bestimmt bessere Bücher.
Für mich ist dieses Buch eine sehr angenehme Überraschung gewesen und erhält dafür die volle Punktzahl von 5 Sternen !!

Bewertung vom 29.03.2015
Wiener Totenlieder / Carlotta Fiore Bd.1 (eBook, ePUB)
Prammer, Theresa

Wiener Totenlieder / Carlotta Fiore Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In der Wiener Oper geschehen Morde an den Künstlern bei den Aufführungen vor Publikum.
Nach dem zweiten Mord wendet sich die Polizei hilfesuchend an die Kaufhaus-Detektivin Carlotta Fiore, genannt Lotta. Lottas Mutter war eine berühmte Opernsängerin, die unter anderem auch an der Wiener Oper gesungen hat. Sie ist aber vor 2 Jahren an Krebs gestorben.
Da die Polizei überzeugt ist, dass der Täter in der Oper beschäftigt ist, aber bei ihrem Ermittlungen keinen Schritt weiterkommt, versucht sie, Lotta zu einem "Undercover"-Einsatz zu überreden. Zur Seite gestellt wird ihr Konrad Fürst, ein ehemaliger Kriminalkommisar, dessen Tochter vor vielen Jahren verschwunden ist und der sich seitdem als Clown "Foxi" durchs Leben schlägt. Zusammen werden die beiden als Statisten an der Wiener Oper eingeschleust. Allerdings können auch sie nicht verhindern, dass weitere Morde passieren...
Die Undercover-Aktion soll absolut geheim bleiben, bei der Polizei hat ein Unbekannter 10 000 Euro für die Aufklärung der Morde zur Verfügung gestellt.
Der Ansprechpartner bei der Polizei ist Hannes Fischer. Erschwerdend ist, dass Lotta ihn kennt, weil er mal kurze Zeit ihr Geliebter war. Auch Konrad Fürst kennt ihn aus seiner Zeit bei der Polizei.
Lotta und Konrad sind beide gescheiterte Existenzen, wie man im Verlauf des Buches erfährt.
Lotta ist als Opernsängerin gescheitert, weil sie kein Talent hatte, und auch an der Polizeiausbildung ist sie gescheitert. Sie hat sich daher in den Job als Kaufhaus-Detektivin gestürzt, auch in ihrem Privatleben läuft vieles nicht rund und sie trinkt viel zu viel Alkohol.
Konrad Fürst hat das Verschwinden seiner 4-jährigen Tochter ebenfalls nicht gut verkraftet. Die Polizei hat nie klären können, was tatsächlich mit Julia Fürst passiert ist, nur ihr Rucksack wurde im Wienfluss gefunden, die Ermittlungen wurden irgendwann eingestellt. Aber Konrad glaubt nach wie vor, dass seine Tochter nicht tot ist und ist deswegen Clown geworden, weil er seine Tochter bei seinen Auftritten als Clown Foxi sucht...
Immer wieder taucht im Buch auch ein kleines Mädchen auf, das weiß, dass es nicht zuhause ist und die Frau, die behauptet, seine Mutter zu sein, nicht seine richtige Mutter ist. Es wird gegen seinen Willen dort festgehalten und ein zweites Mädchen, das ebenfalls dort wohnte, ist nach einiger Zeit verschwunden...

Theresa Prammer hat mit diesem Buch einen absolut lesenswerten Krimi geschrieben.
Spannung herrscht ab der ersten Seite des Buches, die Autorin lässt ihre Mitwirkenden richtig lebendig wirken, und man kann aufgrund der immer wieder unvorhersehbaren Handlungsstränge nicht erahnen, wer tatsächlich der Täter ist. Erst in den letzten 50 Seiten klärt sich dann wirklich ALLES auf. Ich war total erstaunt, was sich die Autorin da alles ausgedacht hat.
So einen tollen Krimi hatte ich lange nicht mehr in den Händen, ich kann nur sagen: LEST DIESES BUCH !!
Von mir gibt es die volle Punktzahl, und ich hoffe mal auf weitere tolle Bücher der Autorin....

Bewertung vom 12.03.2015
Zündstoff (eBook, ePUB)
Nicolaisen, Gea

Zündstoff (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Geschichte spielt im Ort Schleswig an der Schlei, einem betulichen Ort, wo immer mehr Geschäfte schließen, da dort auch die Arbeit immer weniger wird. So z.B. die Bundeswehr, die dort ihren Standort aufgegeben hat.
Lucie Kroon wohnt erst seit 3 Monaten in Schleswig. Dort arbeitet sie als Architektin in der Baufirma Calliesen-Haus, sie gehört Rainer Calliesen, dem Vater von Ragnar. Ihre Freundin Fenja, die sie in Schleswig im Gitarrenunterricht kennengelernt hat, hat mit 26 Jahren Selbstmord begangen. Die Geschichte steigt mitten in der Beerdigung ein. Lucie sieht dort Ragnar Calliesen, den Mann den Fenja über alles geliebt hat. Seinetwegen ist ist von einer Autobahnbrücke gesprungen. (Oder doch nicht ???) Ebenfalls lernt sie Malte Stürmer, einen Klassenkameraden aus Fenjas Abiturklasse, kennen. Fenjas Tante Margrete, die einzige noch lebende Verwandte von Fenja, erzählt Lucie noch am Friedhof in einer kleinen Kapelle, dass Fenja ihr ein Päckchen gegeben hat, das sie an Lucie schicken soll. Das Päckchen entpuppt sich als Fenjas Tagebuch, das Lucie Ragnar geben soll. Lucie nimmt daher zu Ragnar Kontakt auf, die beiden vereinbaren, dass sie sich am nächsten Tag in Lucies Mittagspause in Schleswig im Antiquariat Farenkrog treffen. Als Lucie morgens aus dem Haus geht, wartet dort Malte auf sie. Der möchte sie kennenlernen, da Fenja ihm von Lucie erzählt hat. Lucie lehnt eine Einladung für die Mittagspause ab, da sie ja bereits mit Ragnar verabredet ist. Als sie aber mittags zum Treffpunkt will, wird die Gegend gerade abgesperrt, weil es eine Bombendrohung gibt. Ihr Treffen mit Ragnar findet somit nicht statt. Sie vereinbart mit ihm einen neuen Übergabe-Termin für den nächsten Vormittag. Am Abend taucht Malte wieder bei ihr auf, sie gehen in eine Kneipe auf ein Bier. Das Gespräch dreht sich fast ausschließlich um Fenja und ihre Liebe zu Ragnar, der laut Malte auch an ihrem Tod schuld ist.
Lucie übergibt schließlich am Samstagvormittag das Tagebuch an Ragnar, der sich aber nicht besonders dafür interessiert. Er wiederum erzählt Lucie, dass Fenja ihn nicht in Ruhe gelassen hat, obwohl ihre Beziehung schon seit Jahren beendet ist.
Im Verlauf der Geschichte gibt es weitere Bombendrohungen, ein gesprengtes Haus und sogar einen Toten. Jedes Mal ist Lucie vor Ort, aber auch Ragnar betrifft es immer. Der Kommisar, Bendixen, ermittelt in alle möglichen Richtungen, aber er findet keinen ausreichend Verdächtigen, den er verhaften kann.
Lucie ermittelt in der Zwischenzeit auf eigene Faust, mal mit Malte, mal mit Ragnar und auch mit beiden gemeinsam....
Das Buch ist sehr spannend geschrieben, man möchte es nicht mehr aus der Hand legen, wenn man mal angefangen hat zu lesen. Der Ausgang ist nicht vorhersehbar, es gibt immer wieder neue Erkenntnisse und Vermutungen. Herz-Schmerz, Eifersucht, eine Liebesgeschichte sind ebenfalls mit dabei. Der Showdown am Ende der Geschichte hat es in sich, aber dazu kann ich natürlich nicht mehr verraten.
Der Sprachstil, auch die dort heimischen Ausdrücke in der Geschichte, haben mir gut gefallen, das passt einfach ins Buch. Was ich auch toll fand, sind die anschaulichen Beschreibungen der Handlungsorte, auch als Fremder fühlt man sich in Schleswig und Umgebung mehr oder weniger "vor Ort", auch wenn man die Gegend nicht kennt. Die Fotos im Blog "Geas Welten" machen tatsächlich Lust, sich mal ans andere Ende von Deutschland zu begeben (ich bin Oberbayerin)...
Wer also Lust auf ein spannendes Buch hat: Lest diese Geschichte !!

Bewertung vom 03.03.2015
Die Gefahr des gelben Auges / Cross Worlds Bd.1
Bruder, B.

Die Gefahr des gelben Auges / Cross Worlds Bd.1


ausgezeichnet

Die Geschichte beginnt im Fantasiereich Mirfanija, wo ein 9-jähriger Junge, er heißt Martis, aufwacht und bemerkt, dass irgendetwas heute nicht stimmt. Er hatte in der Nacht einen schrecklichen Traum von einer dunklen Macht, die sein Land bedroht. Er bemerkt, dass im Wasser blaue Blitze erscheinen, die Erde bebt wie bei einem Erdbeben, es ist ziemlich bedrohlich. Er möchte die anderen Bewohner der Lagunenstadt warnen, aber die sind alle verschwunden. Er selbst ist auch wie "benebelt", ziemlich erschöpft und bemerkt gar nicht, dass ihn eine große giftblau glänzende Schlange mit einem einzigen gelben Auge im Schädel angreifen will...
Szenenwechsel: Jonas Brecht schreit: "Pass auf!" und stellt fest, dass er in der Schule mal wieder mit seinen Gedanken ganz woanders war. Anstatt sich die Geschichte um Poseidon anzuhören, die sein Lehrer gerade vorgelesen hat, hat er vor sich die Lagunenstadt mit dem Jungen und die Bedrohung duch die gelbäugige Schlange gesehen. Jonas ist sehr fantasievoll und träumt gerne von Abenteuern in fremden Ländern. In der Klasse hat er einige Freunde, diese verabreden sich für den Samstag zum Fußballspielen mit anschließendem Pizzaessen und Computerspielen bei Sebastian, einem der Mitschüler und laden dazu auch Jonas ein. Der würde aber viel lieber im Wald spielen, ein Baumhaus oder ein Floß bauen.
Auf dem Heimweg geht er durch den kleinen Wald an der Siedlung, wo er wohnt. Als er über einen Baumstamm balanciert, der über einem kleinen Bach liegt, geschieht etwas Komisches: ein kalter Windstoß fegt über ihn hinweg, obwohl es ein sehr heißer Tag ist heute. Als er sich auf den Baumstamm setzt, kann er auf einmal im Wasser das Gesicht des fremden Jungen sehen, kurz darauf schaut ihn ein böses gelbes Auge an... Auf einmal passiert etwas Unglaubliches: vom Bach geht ein starker Sog aus, der Jonas einfach einsaugt. Jonas kann sich nicht wehren und wird bewusstlos...
Als er wieder zu sich kommt, wird er mit Fragen bombardiert: von dem Jungen, den er in seinem "Traum" vor sich gesehen hat. Jonas stellt fest, dass er in Laguna, einem der 6 Reiche Mirfanijas gelandet ist. Eins davon, das schwarze Sumpfland Donmoor, wird vom bösen Lasslo beherrscht und der versucht nun, sich weitere der Reiche unter den Nagel zu reißen.
Eine riesige Welle rollt auf Laguna zu, Martis und Jonas schaffen es gerade so, der Gefahr zu entkommen. Ein neues Begleiter taucht auf: "Drechse", ein kleines Tier, das aussieht wie ein kleiner Miniaturdrache. Es ist ein Weibchen, eine Mischung aus Wasserechse und Feuerdrache.
Die beiden Jungen finden dann Sinmar, einen alten Mann. Dieser erzählt ihnen von einer Prophezeiung: Zwei Jungen werden es sein, die Seite an Seite gemeinsam das Böse bekämpfen.
Weiter möchte ich zur Geschichte nichts mehr verraten, das darf jeder selbst weiterlesen...
FAZIT:
Das Buch hat ein ansprechendes Cover und schöne Illustrationen im Buch. Die Altersempfehlung ist angegeben mit "ab 8 Jahre", das halte ich für in Ordnung. Der Einband ist robust, die Schrift schön groß, die Kapitel sind nicht zu lang. Die Sprache ist kindgerecht und es wird wird niemand umgebracht.
Die Leserschaft wird wohl vorwiegend männliche Leser ansprechen, da es eine Abenteuergeschichte ist. Das Buch ist mit 144 Seiten nicht zu dick und der Preis von 8,99 Euro ist angemessen. Mein Sohn ist schon etwas über das empfohlene Lesealter hinaus, aber auch er fand die Geschichte "cool". Auf weitere Abenteuer dieser neuen Buchreihe darf man gespannt sein.
Ich empfehle: UNBEDINGT LESEN !!!!!