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banänna

Bewertungen

Insgesamt 43 Bewertungen
Bewertung vom 15.01.2024
Lichtungen
Wolff, Iris

Lichtungen


ausgezeichnet

Auch dieses Buch der Autorin hat mich wieder unfassbar begeistert.

In der Geschichte geht es um eine tiefe Kindheitsfreundschaft, die „rückwärts“ erzählt wird. So beginnt das Buch mit dem neunten Kapitel bei einer gemeinsamen Reise von Kato und Lev auf einer Fähre. In der Geschichte blicken wir auf Erinnerungen, in denen das Leben der Protagonist*innen sowie ihre ganz unterschiedliche persönliche Entwicklung beschrieben wird. Dabei lässt die Autorin auch das politische Zeitgeschehen Europas einfließen und Themen wie Identität, Zugehörigkeit, Herkunft.

Poetisch und zärtlich zeichnet die Autorin diese ganz besondere Freundschaft, die auch die kältesten Winter überstanden hat.

Die Autorin schafft es auch in diesem Roman, die Leser*innen in ihren Bann zu ziehen und sie mit ihrer Sprache zu berühren.

Ein Herzensbuch!

Bewertung vom 28.11.2023
Wilde Minze
LaCour, Nina

Wilde Minze


ausgezeichnet

Wilde Minze erzählt die Geschichte von Sara, und Emilie, die sich ineinander verlieben. Sara ist mit siebzehn aus dem White-Trash-Drogensumpf ihrer Kleinstadt nach Los Angeles geflohen. Emilie hat immer darunter gelitten, dass sich die gesamte Aufmerksamkeit der Eltern auf Emilies drogenabhängige Schwester Colette richtet.

Atmosphärisch und sinnlich erzählt die Autorin über die Schicksale von Sara und Emilie. Dabei zeichnet die Autorin starke und authentische Protagonistinnen. Besonders die ersten Kapitel, in denen es um Saras Vergangenheit geht, haben mich sehr berührt.

Bewertung vom 27.09.2023
Sylter Welle
Leßmann, Max Richard

Sylter Welle


sehr gut

Familie sucht man sich nicht aus, man hat sie. Aber würden wir unsere Familienangehörigen auch lieben, wenn sie nicht mit uns verwandt wären? Dieser Frage geht Max Richard Lehmann in seinem Debütroman auf den Grund.

Seit seiner Kindheit verbringt Max mit seinen Großeltern die Sommer auf dem Campingplatz. Jetzt fahren Oma Lore und Opa Ludwig noch ein allerletztes Mal auf die Insel Sylt und laden Max ein, sie drei Tage lang zu besuchen. Aber irgendetwas ist nicht so wie früher...

Ich kannte den Autor schon als Podcaster und habe mich sehr auf diesen Roman gefreut – und wurde nicht enttäuscht! Ich habe die Geschichte mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht gelesen. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. In verschiedenen Rückblicken werden die Familienmitglieder beleuchtet uns näher beschrieben.

Ein sehr gelungener Roman!

Bewertung vom 30.08.2023
Nachts erzähle ich dir alles
Landsteiner, Anika

Nachts erzähle ich dir alles


ausgezeichnet

Den deutschen Sommer gegen den südfranzösischen Sommer austauschen – wer würde das nicht direkt auf der Stelle machen? Und so fährt Léa auf das alte Familienanwesen an der Côte d’Azur. Ihr Plan, dort zur Ruhe zu kommen, geht allerdings nicht ganz auf. Am Abend ihrer Ankunft unterhält sie sich mit einer jungen Frau, die noch in derselben Nacht ums Leben kommt. Plötzlich steht Émile, der Bruder der jungen Frau, vor Léas Tür.

„Nachts erzähle ich dir alles“ hat mich von Beginn an in den Bann gezogen: ein lauer Sommer in Frankreich, umgeben von Natur, dem Meer und der Vergangenheit. Die Autorin Anika Landsteiner schafft es in dem Buch, eine atmosphärische, emotionale Geschichte zu erzählen und dabei gesellschaftliche Themen (z. B. Trauerbewältigung, Selbstbestimmung) zu verweben – und dabei trotzdem nicht die Leichtigkeit verliert. Ich konnte mir die Szenerie beim Lesen bildlich vorstellen, den Lavendel förmlich riechen.
Ein wunderbarer (Spät-)Sommerroman, der ganz anders ist, als ich erwartet hatte.

„Am Ende ist ja nichts zu Ende. Am Ende weiß man einfach, was es ist, das einen erfüllt.“

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.08.2023
Zeiten der Langeweile
Becker, Jenifer

Zeiten der Langeweile


gut

Hast du schon mal darüber nachgedacht, einfach „offline“ zu gehen? All deine Social-Media-Accounts zu löschen? Und auch zahlreiche weitere Apps von deinem Smartphone zu verbannen? Kein Spotify mehr, kein Netflix, keine Koch-App! Genau darum geht es in dem Buch „Zeiten der Langeweile“

Die dreißigjährige Mila geht offline. Sie löscht jegliche Social-Media-Kanäle und Apps von ihrem Smartphone. Doch das ist nur der Anfang! Schnell wird ihr Freiheitswunsch zur Obsession. Sie stellt sich eigene Regeln auf und probiert jegliche Spur von ihr im Netz zu beseitigen. Schon bald führt der gewonnene Freiraum zu tiefer Einsamkeit. Ob die neue Yogaroutine erfüllender ist als der morgendliche Check des Smartphones?

Die Autorin Jenifer Becker beschreibt in dem Roman ein sehr realistisches Bild einer Person, die sich von den sozialen Netzwerken lösen möchte. Der lockere Schreibstil gefiel mir sehr gut. Allerdings fand ich es sehr schade, dass Mila ihr eigenes Verhalten überhaupt nicht reflektiert und mit der Zeit kam mir die Geschichte etwas langatmig vor.

Bewertung vom 09.08.2023
Nincshof
Sebauer, Johanna

Nincshof


ausgezeichnet

Ein kleiner Ort an der österreichisch-ungarischen Grenze namens Nincshof möchte einfach nur seine Ruhe und vergessen werden. Drei Männer, die sich „die Oblivisten“ nennen, schmieden die wildesten Pläne, um von der Welt da draußen in Ruhe gelassen zu werden. So werden Straßenschilder abmontiert, Feste abgesagt, Bibliotheken geplündert. Zunächst sieht es so aus, als hätte der Plan Erfolg. Wären da nicht „die Neuen“,die sich im Dorf niedergelassen haben und ihre Nase in ganz schön viele Dinge stecken.
Mit Leichtigkeit, Witz und einer prägnanten Sprache beschreibt die Autorin Joahnna Sebauer ihre Figuren so liebevoll und einzigartig, dass man das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen möchte. Neugierig geworden?
Große Leseempfehlung für alle, die Lust auf ein witziges, originelles und skurriles Buch haben!

Bewertung vom 05.06.2023
Idol in Flammen
Usami, Rin

Idol in Flammen


sehr gut

Worum es in dieser Lektüre geht? Um Fankultur: Die Schülerin Akari ist von einem Mitglied einer beliebten J-Pop-Gruppe besessen. Sie widmet ihm einen Blog und verbringt Stunden im Internet, um Informationen über ihn und sein Leben herauszufinden. Das „Fan sein“ gibt ihr die Motivation, morgens aufzustehen und zur Schule und zur Arbeit zu gehen. Als Gerüchte aufkommen, dass ihr Idol einen weiblichen Fan angegriffen haben soll, droht Akaris Leben zu zerbrechen.

Durch den einfachen Schreibstil der Autorin können die Leser:innen sehr gut nachvollziehen, wie Akari nach und nach in eine Scheinwelt entgleitet und ihr echtes Leben keinen wichtigen Stellenwert mehr einnimmt. Die Fankultur, die Rin Usami in ihrem Roman beschreibt, ist sehr authentisch dargestellt. Ganz anders als in ihrem echtem Leben bekommt sie in ihrem Blog die Liebe und Anerkennung, die ihr sonst fehlt.

Da die Thematik auf nur 125 Seiten zusammengefasst wird, werden leider viele Themen nur angekratzt, wie bspw. die verführerische Macht der sozialen Medien und Popindustrie.

Für alle, die sich für die J-Pop-Kultur interessieren und auf der Suche nach einer Lektüre für Zwischendurch sind.

Bewertung vom 05.05.2023
Der weiße Fels
Hope, Anna

Der weiße Fels


sehr gut

Wow, die Geschichte hat mir unheimlich mitgerissen. Vier Menschen, vier Jahrhunderte und eine Verbindung:

Eine Schriftstellerin reist im Jahr 200 mit ihrer Familie in ein mexikanisches Küstenstädtchen, dem ein weißer Fels vorgelagert ist. An eben diesen Ort flieht 1969 Jim Morrison vor dem Gesetz. Anfang des 20. Jahrhunderts werden zwei Schwestern des indigenen Yoeme-Stamms an diesen Felsen verschleppt. Und 1775 sticht ein spanischer Leutnant von hier aus in See, um die Eroberung des Kontinents voranzutreiben.

Die Autorin schafft es mit ihrem Roman, vier verschiedene Geschichten, die alle etwas mit diesem mystischen Ort zutun haben, zu verbinden. Auch wenn ich anfangs eher skeptisch gewesen bin, haben mich die völlig unterschiedlichen Erzählstränge sehr in den Bann gezogen. Auch der Erzählstil passt sehr gut zu dem Roman. Die Autorin verwendet eine poetische Sprache.
Mich hat dieser Roman sehr stark zum Nachdenken gebracht.

Bewertung vom 07.04.2023
Siegfried
Baum, Antonia

Siegfried


sehr gut

Nicht nur das Cover, sondern auch die Thematik des Buches hat mich neugierig auf diese Geschichte gemacht.

Eine namenlose Ich-Erzählerin berichtet in dem Buch von ihrem getakteten Alltag, von ihren Beziehungsproblemen, ihren Geldnöten und ihren Schreibblockaden. Die Ich-Erzählerin hat nach einem Albtraum Angst, ihren Stiefvater Siegried zu verlieren. Sie erreicht Siegfried nicht, sehnt sich nach einer Verschnaufpause. Sie fährt in eine Psychatrie, dort fühlt sie sich aufgehoben.

Ich mag den tiefgründigen und poetischen Schreibstil der Autorin sehr. Sie beschreibt sehr detailliert und aufmerksam die unterschiedlichen Personen mit ihren Gedankengängen.

„Siegfried“ ist ein eindringlicher und kraftvoller Roman über Herkunft und gesellschaftliche Erwartungen, ebenso wie eigene Erwartungen.

Mich hat das Ende leider etwas enttäuscht, auch wenn es viel Raum für eigene Gedanken bietet.

Bewertung vom 15.02.2023
Sibir
Janesch, Sabrina

Sibir


gut

Thematisch hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Autorin beschreibt in ihrem Roman ein eher unbekanntes Kapitel der deutsch-russischen Geschichte. 1945 werden hunderttausend Deutsche Zivilisten nach Kasachstan verschleppt von der Sowjetarmee.
In der Geschichte beschreibt die Autorin zwei Kindheiten, einmal in Zentralasien nach dem Zweiten Weltkrieg. Und einmal fünfzig Jahre später in Norddeutschland. Leider haben genau diese Zeitsprünge es mir sehr erschwert, einen Lesefluss zu finden, sodass ich leider kaum in die Story reingekommen bin. Wäre die Thematik nicht so spannend gewesen, hätte ich das Buch vermutlich abgebrochen.
Ich fand insgesamt die Erzählweise eher schwer und schleppend, sodass ich keinen wirklichen Zugang zum Buch finden konnte.
Schade!
Thematisch hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Autorin beschreibt in ihrem Roman ein eher unbekanntes Kapitel der deutsch-russischen Geschichte. 1945 werden hunderttausend Deutsche Zivilisten nach Kasachstan verschleppt von der Sowjetarmee.
In der Geschichte beschreibt die Autorin zwei Kindheiten, einmal in Zentralasien nach dem Zweiten Weltkrieg. Und einmal fünfzig Jahre später in Norddeutschland. Leider haben genau diese Zeitsprünge es mir sehr erschwert, einen Lesefluss zu finden, sodass ich leider kaum in die Story reingekommen bin. Wäre die Thematik nicht so spannend gewesen, hätte ich das Buch vermutlich abgebrochen.
Ich fand insgesamt die Erzählweise eher schwer und schleppend, sodass ich keinen wirklichen Zugang zum Buch finden konnte.
Schade!