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Bewertungen
Insgesamt 28 BewertungenBewertung vom 05.06.2022 | ||
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Da mir Anfang des Jahres Karin Kalisas Roman „Sungs Laden“ in die Hände gefallen ist und mich rundum begeistert hat, habe ich mich sehr darüber gefreut ein neues Buch der Autorin in den Händen zu halten, noch dazu ein derart schön gestaltetes. Sowohl das Thema – die Geschichte zweier Frauen in verschiedenen Zeiten, die über einen an der Ostsee geknüpften Teppich miteinander verbunden sind – als auch die Covergestaltung und die Karte auf der Innenseite des Umschlags haben mich direkt angesprochen. In die Sprache mit ihren Einschüben und Gedankensprüngen musste ich mich erst hineinfinden, sie passt jedoch sehr gut zur Protagonistin. Mia Sund ist eine Faserarchäologin, die die meiste Zeit alleine verbringt und vor ihrer eigenen Vergangenheit in die Geschichte Jahrhunderte alter Stoffe flieht, bis ihre Vergangenheit sie in Form eines von einem Kollegen dahingesagten Satzes wieder einholt. Die Sprache hat mich direkt in Mias von Zweifeln und Unsicherheiten geprägte Gedankenwelt versetzt. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 26.03.2022 | ||
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Sommerlektüre, die mich leider kaltgelassen hat 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 05.02.2022 | ||
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Dies ist ein Roman über eine Familie, in der jedes einzelne Familienmitglied einen großen Rucksack an Problemen und schmerzhaften Erinnerungen mit sich herumträgt, ohne mit den anderen darüber sprechen zu können. Der Tod von Vater Hüseyin in der neu gekauften Wohnung in Istanbul, für die er jahrzehntelang in Deutschland geschuftet hat, bringt die Familie in der Türkei zusammen und reißt alte Wunden wieder auf. |
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Bewertung vom 05.09.2021 | ||
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„Wie sich hinter ihnen allen die Zeit auftürmte, dachte Astrid auf der Heimfahrt. Versteinerte Zeit. Granitene Härte.“ |
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Bewertung vom 11.07.2021 | ||
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Das Cover mag mit seinen rosafarbenen Blüten leicht kitschig wirken, doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen, denn in Ute Manks Roman „Wildtriebe“ herrscht alles andere als Bauernhofromantik. Das Leben auf dem Bethches-Hof folgt dem Rhythmus der Jahreszeiten und die Frauen im hessischen Hausen folgen dem seit Jahrzehnten für sie vorgegebenen Weg. Doch als Marlies den Hoferben Konrad heiratet, ist sie sich alles andere als sicher, ob dies auch ihr Weg ist. Als sie schließlich selbst eine Tochter bekommt, möchte sie, dass diese die Freiheit hat, ihren eigenen Weg zu wählen, auch wenn sie schmerzhaft erfahren muss, dass dieser Weg von ihr wegführt. Mit ihrer Unangepasstheit sorgen sowohl Mutter als auch Tochter im Dorf für so manches Getuschel über die Bethches-Frauen. |
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Bewertung vom 10.05.2021 | ||
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Gut 40 Jahre Weltgeschichte aus ungewohnter Perspektive |
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Bewertung vom 25.04.2021 | ||
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Laudatio auf eine kaukasische Kuh Zwischen Begeisterung und Zähneknirschen |
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Bewertung vom 22.04.2021 | ||
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Wenn ein Rechtsanwalt einen von zwei realen Rechtsfällen inspirierten Roman schreibt, in dem es um „Die Wahrheit der Dinge“ und die Grenzen von Schuld und Gerechtigkeit gehen soll, erwarte ich eine intensive Auseinandersetzung mit den Fällen und eine spannende moralische Diskussion, in der es keine einfachen Antworten gibt. Stattdessen steht in Markus Thieles Roman ein Strafrichter im Mittelpunkt, der von Frau und Sohn verlassen wurde und sich nun auf die Suche nach der Bestätigung begibt, dass er eigentlich doch immer recht hat. Der Grund für Frank Petersens Auseinandersetzung mit seiner Familie ist sein Urteil im Fall Korkmaz, das gerade beim Bundesgerichtshof liegt, was stark an Petersens Rechthaber-Ehre kratzt. Das Korkmaz-Urteil wird immer wieder erwähnt, aber man muss sich bis Seite 180 (von 240) gedulden, bis man erfährt, um welche Straftat es dabei eigentlich geht. Petersens Entscheidung wird dabei auch nicht ausführlich diskutiert, denn im Großen und Ganzen geht es ihm einfach nur darum, dass er richtig gehandelt hat und alle anderen dies einfach nicht einsehen wollen. Mir ist Petersen mit seiner unerschütterlichen Überzeugung von sich selbst ziemlich unsympathisch und es macht mir keinen Spaß, mich beim Lesen in seine Gedankenwelt zu vertiefen. Leider geht es viel mehr um ihn selbst, seine Befindlichkeiten und die Sehnsucht nach seiner Frau als um seine umstrittenen Rechtssprüche. |
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Bewertung vom 13.04.2021 | ||
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„…dann tut mir zur Hölle den Gefallen, benutzt euer Internet und recherchiert noch mal ganz kurz, in welchem verdammten Land ihr lebt.“ Das verlangt Kasih, die Erzählerin aus Shida Bazyars Roman „Drei Kameradinnen“ von uns Lesenden, während sie in der Nacht an ihrem Schreibtisch sitzt und aufschreibt, wie es dazu gekommen ist, dass eine ihrer besten Freundinnen im Gefängnis gelandet ist. Kasih, Saya und Hani, das sind die titelgebenden drei Kameradinnen, drei nicht-weiße Frauen, die gemeinsam in einer Siedlung irgendwo in Deutschland großgeworden und nun nach längerer Zeit wieder einmal zu dritt zusammengekommen sind, um gemeinsam eine Hochzeit zu besuchen. Kasih erzählt davon, was sich in den vier Tagen, die sie und ihre Freundinnen zusammen verbringen, ereignet, erinnert sich an ihre gemeinsame Kindheit in der Siedlung und zeigt vor allem auf, wie ihnen im Alltag immer wieder Rassismus begegnet. Dies geschieht manchmal offensichtlich und unübersehbar und manchmal in kleinen Nadelstichen, deren Auswirkungen sich erst im Nachhinein und in der Summe offenbaren. |
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Bewertung vom 27.03.2021 | ||
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Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz Jeder Tag ist eine Schlacht. Jeden Tag kämpfen wir alle mit den kleinen und großen Herausforderungen, die das Leben für uns bereithält. Für die 21-jährige Zelda sind manche Dinge, die für viele von uns zu den alltäglichen Kleinigkeiten gehören, aufgrund ihrer kognitiven Einschränkungen besondere Herausforderungen. Doch sie stellt sich all dem immer wieder voller Mut entgegen, so wie es ihre großen Vorbilder, die Wikingerhelden, getan haben. Als ihr großer Bruder Gert sich mit den falschen Leuten einlässt, ist Zelda klar, dass es nun an der Zeit ist, ihre eigene Legende zu schreiben und ihre Sippe zu verteidigen. |
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