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Benutzername: 
SteffiFee
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Neu Wulmstorf

Bewertungen

Insgesamt 22 Bewertungen
Bewertung vom 13.11.2021
Was bleibt, wenn wir sterben
Brown, Louise

Was bleibt, wenn wir sterben


ausgezeichnet

Trost bringendes Buch

Die Journalistin und Podcasterin Louise Brown erzählt von ihrer Arbeit als Trauerrednerin. Sie selbst durchlebt nach dem Tod ihrer Eltern einen langen Prozess der Verlustverarbeitung. Ihrer Erfahrung nach hilft es, sich mit dem Tod zu beschäftigen und über ihn zu sprechen, anstatt ihn zu verdrängen. Die Einblicke in Browns Arbeit und Erzählungen über Verstorbene und Angehörige fand ich sehr aufschlussreich und interessant. Jede einzelne Geschichte zeigt, wie einzigartig und wertvoll jedes Leben ist und wie es beim Abschied noch einmal gewürdigt wird. Der gefühlvolle Erzählstil kann einem nahe gehen, denn die Autorin bringt das Thema Sterben und Tod – womit sich kaum jemand gerne von alleine beschäftigt, voller Wärme rüber. Sie baut damit Berührungsängste ab, man fühlt sich nicht mehr so allein, wenn es um die eigene Endlichkeit geht. Mir persönlich hat es geholfen, bewusster im Hier und Jetzt zu leben, wenn man bedenkt wie schnell alles vorbei sein. Ich möchte mich mehr auf die Dinge konzentrieren, die mir Leben wichtig sind und mehr Zeit mit lieben Menschen verbringen. Ich kann mir vorstellen, dass viele Leser*innen durch das Gelesene eine andere Einstellung zum Leben (und auch zum Sterben) bekommen werden.

Mit „Was bleibt wenn wir sterben“ ist Louise Brown ein wundervolles und sehr wichtiges Buch gelungen. Ich sehe es von großem Wert, dass sie uns an ihren Erfahrungen und Gedanken teilhaben lässt.

Bewertung vom 10.11.2021
Gesunde Ernährung heute und morgen
Zöllner, Fionna;Klasen, Jörn

Gesunde Ernährung heute und morgen


ausgezeichnet

Die richtige Ernährung für Mensch und Planet

Dr. Fionna Zöllner hat gemeinsam mit ihrem Vater, dem TV-Ernährungs-Doc Jörn Klasen, dieses umfassende Wissensbuch verfasst. Es enthält viele wichtige Erkenntnisse aus über 1000 Ernährungsstudien und klärt über eine gesunde und nachhaltige Ernährungsweise auf. Gerade in der heutigen Zeit des Klimawandels kann dieses Buch wegweisend sein und Menschen die etwas an ihren Essgewohnheiten ändern möchten, Unterstützung bieten. Im Buch findet man konkrete Anleitungen, wie sich eine gesunde Ernährung im Alltag umsetzen lässt. Man lernt, woraus unsere Lebensmittel bestehen und welche Lebensmittel wir überwiegend essen sollten, um lange gesund zu bleiben und den Planeten zu schützen. Anhand von übersichtlichen Tabellen und Grafiken wird vieles verständlich dargestellt, beispielsweise der Zuckergehalt verschiedener Lebensmittel oder die Ökobilanzen von Lebensmitteln. Am Ende eines Kapitels werden nochmal die wesentlichsten Punkte zusammengefasst, was ich sehr praktisch fand.

Überhaupt hat mich dieses Buch sehr angesprochen, da ich mich vegetarisch ernähre und diesbezüglich viele wertvolle Tipps über die Zubereitung von Gemüse bekommen habe. Zum Beispiel weiß ich nun, was ich bei Brokkoli beachten muss, damit er seine gesundheitsfördernden Eigenschaften voll entfalten kann. Meiner Meinung nach, hätte man noch eingehender auf das Thema pflanzliche Ernährung eingehen können, weil darin unsere Zukunft liegt. Mittlerweile gibt es viele Alternativen zum Fleisch, wovon kaum welche vorgestellt worden sind. Trotzdem hat mich das Buch überzeugt, da es gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit miteinander vereint. Es wird verdeutlicht, dass tierische Lebensmittel mit Abstand die schlechtesten Klimabilanzen haben und man sich überwiegend pflanzlich ernähren sollte. Sehr wichtig fand ich auch den Hinweis, möglichst regionale und saisonale Bio-Lebensmittel zu kaufen.

Endlich ein Ernährungsratgeber bei dem es nicht ausschließlich um unsere Gesundheit geht, sondern auch um unseren Planeten.

Bewertung vom 01.11.2021
Tiefschwarze Schuld
Matiszik, Thomas

Tiefschwarze Schuld


ausgezeichnet

Ein Thriller ganz nach meinem Geschmack

Ich habe schon viele Thriller gelesen, aber noch nie wurde so viel Action geboten wie in diesem. Es geht gleich um mehrere Fälle, dementsprechend viele Protagonisten wirken mit und man muss schon sehr konzentriert lesen um alles zu erfassen, was sich aber auf alle Fälle lohnt. Thomas Matiszik erzählt seine komplexe Geschichte sehr temporeich, mit vielen Szenen- und Perspektivwechseln und facettenreichen Charakteren. Im Mittelpunkt steht die Privatermittlerin Corinna Dupont, die nach einem misslungenem Einsatz bei der Polizei ihren Dienst quittieren muss. Da sie aber für ihren messerscharfen Verstand bekannt ist, erhält sie den Auftrag herauszufinden, was hinter dem Selbstmord eines angesehenen Chefarztes steckt. Und auch der Selbstmord eines Gerichtsvollziehers wirft viele Fragen auf. Hängen womöglich beide Fälle miteinander zusammen? Die Spuren führen Corinna durch die dunklen Quartiere des Ruhrgebiets und es tun sich grausame Abgründe auf. Das Böse ist allgegenwärtig und man fühlt mit den unschuldigen Opfern mit. Doch was die Täter nicht ahnen können, jemand hat sie längst im Visier um Vergeltung zu üben, und das mit aller Härte.

Die Handlung bietet sehr viel Abwechslung, eine Mischung aus Ermittlungen und Psychoelementen ist dem Autor perfekt gelungen. Hinzu kommt eine gute Prise an schwarzem Humor. Langeweile kennt dieses Buch nicht, denn was in dieser Geschichte nach und nach aufgedeckt wird und ans Licht kommt, ist wirklich erstaunlich.

Da „Tiefschwarze Schuld“ der Auftakt der Corinna- Dupont-Reihe ist, bin ich schon sehr gespannt auf die Folgebände. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 07.10.2021
Der Panzer des Hummers
Minor, Caroline Albertine

Der Panzer des Hummers


weniger gut

Familien-Wirrwarr

Laut Klappentext geht es in dem Buch um drei Geschwister, die sich nach dem Tod der Eltern auseinander gelebt haben. Doch dann müssen sie auf einmal Stellung zueinander und ihrer Vergangenheit beziehen.

Nachdem ich das Buch nun zu ende gelesen habe, frage ich mich ernsthaft, wann der Zeitpunkt gewesen ist, wo die drei Stellung zu sich und ihrer Vergangenheit bezogen haben. Ich glaube nicht, dass ich da etwas überlesen habe. Während ich mich neugierig durch die Kapitel gekämpft habe, erfuhr ich zwar alles mögliche, aber über das Auseinanderbrechen der Familie leider nur Bruchstücke. Eher episodenhaft lernt man das jeweilige Leben der Geschwister kennen und auch das Leben diverser Nebenfiguren, wobei die Nebenfiguren bald viel mehr Raum einnehmen als die Hauptfiguren. Es geht viel um Trennung, Weiterentwicklung und alltägliche Probleme. Im Prinzip wird man von vielen Ereignissen geradezu überflutet, als ob die Autorin bewusst für sehr viel Abwechslung sorgen wollte, doch für meinen Geschmack war das von allem zu viel. Der Schreibstil gefiel mir stellenweise ganz gut, einiges wurde wirklich sehr schön beschrieben und anschaulich in Worte gefasst. Dann gab es wiederum auch Stellen die mir lieber erspart geblieben wären, weil dadurch der Prosa Stil einfach zunichte gemacht worden ist. Es kann nicht sein, dass man zum einem mit einer poetischen Ausdrucksweise glänzen will und zum anderen in die Vulgärsprache verfällt. Genauso störten mich die vielen Rückblenden inmitten einer gegenwärtigen Szene, weil dadurch mein Lesefluss enorm gestört wurde. Zwischendurch meldet sich auch noch die Mutter der drei Geschwister aus dem Jenseits bzw. einer Art Zwischenwelt. Ich habe nicht verstanden, was diese Kapitel bewirken sollten, wahrscheinlich ging es darum, dass die Mutter Schwierigkeiten hatte Loszulassen, weshalb die älteste Tochter schließlich ein Medium zu Rate gezogen hat. Für mich war das einfach nur surreal.

Ich frage mich, was die Autorin mit ihrer Geschichte aussagen möchte. Vielleicht geht es darum, dass jeder so leben sollte, wie er es für richtig hält, sei es der Weltenbummler in der Geschichte, der Obdachlose oder die alleinerziehende Mutter. Der Titel „Der Panzer des Hummers“ ist demnach eine Metapher, durch das Erleiden von Schmerz (zu eng gewordener Panzer) kann man über sich hinauswachsen. Mich hat die Geschichte leider überhaupt nicht erreicht, vor allem das Ende lässt mich ratlos zurück, weil viele Fragen offen geblieben sind.

Bewertung vom 14.09.2021
Junge mit schwarzem Hahn
vor Schulte, Stefanie

Junge mit schwarzem Hahn


ausgezeichnet

Junge und Hahn als Retter

Um es gleich vorab zu erwähnen, die Geschichte ist nichts für zartbesaitete Gemüter. Alle Orte, Personen und Geschehnisse werden so bildgewaltig geschildert, dass sich automatisch ein entsprechendes Kopfkino einstellt. Man mag sich die grauenvolle Zustände am liebsten nicht vorstellen, wiederum hat die düstere Atmosphäre aber auch etwas Anziehendes und Geheimnisvolles an sich.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht der elfjährige Martin und sein schwarzer Hahn, nichts und niemand kann die beiden voneinander trennen. Im Dorf hält man den Hahn für den Teufel, aber die Bewohner sind nicht nur abergläubisch, sondern auch sehr einfältig. Martin hingegen ist mit einem wachen Verstand gesegnet und trägt ein reines Herz in sich, er sieht und spürt mehr als andere, daher wird er auch von den meisten gemieden. Außerdem erinnert sich niemand gerne daran, wie Martins Familie einst ums Leben gekommen ist. Als Martin eines Tages mit ansehen muss, wie ein schwarzer Reiter ein Mädchen entführt, will er nicht einfach tatenlos bleiben. Schon lange kennt er die Legende vom Reiter im schwarzen Mantel, der sich jedes Jahr Kinder holt. Martin beschließt, dem Spuk ein Ende zu setzen und will die verschwundenen Kinder finden. Gemeinsam mit dem Maler verlässt Martin sein Dorf und gerät in eine Welt voller Abgründe. Armut, Krankheit und Tod gehören zum Alltag, doch dank seines Mutes überwindet Martin jede Herausforderung und jedes Hindernis. Er wird zum Lichtblick in der dunklen Zeit. Er kennt seine Bestimmung und niemand kann sie ihm nehmen.

Ich bin immer noch ganz ergriffen von diesem Roman, der an ein Märchen erinnert. Auch hier wird nicht verraten wann und wo das Geschehen spielt. Die Geschichte kommt ohne lange Erklärungen aus, der Schreibstil ist prägnant und stimmungsvoll. Es gibt einen Helden der gegen das Böse kämpfen muss, an seiner Seite ein wundersamer Hahn als Helfer. Martins Heldenreise hat mich tief berührt, wie er sich selbst zurücknimmt um anderen zu helfen. Er ist ein toller Charakter und obwohl er viel trauriges erlebt hat, gab es hier und da auch immer etwas zum schmunzeln, beispielsweise wenn er mit seiner Überlegenheit andere überlistet hat. Mir gefiel die Ironie in der Geschichte, so ging es nicht nur düster zu, sondern stellenweise auch witzig. Insgesamt hat das Buch sehr viel Aussagekraft und regt zum Nachdenken an. Ein sehr gelungener Debütroman von Stefanie vor Schulte, ich hoffe es werden noch viele weitere folgen.

Bewertung vom 07.08.2021
Schlangen (eBook, ePUB)
Young, Caitlyn

Schlangen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Gelungener Booksnack

Inhalt: Die 18 jährige Jelena zweifelt an ihrer Beziehung. Sie ist sich nicht sicher, ob Holger der Richtige für sie ist. Seit sie ihn mit einer blonden Frau gesehen hat, sind ihre Zweifel noch größer geworden, denn sie wirkten vertraut miteinander. Nach längeren Überlegungen beschließt Jelena ihren Freund zur Rede zu stellen. Der häusliche Überraschungsbesuch bleibt allerdings auch für sie nicht ohne Überraschungen.

Meine Meinung: Ich hatte schon vor Jelenas Überraschungsbesuch das Gefühl, dass Holger nicht der richtige Partner zu sein scheint. Da gab es so einige Andeutungen, dass er ein bestimmender Charakter sei und nicht der Typ Mann, für den sie ihn gehalten hatte. Jelena machte auf mich keinen selbstsicheren Eindruck und vielleicht hat sie auf die kämpfenden Schlangen in ihrem Unterbauch gehört, als sie dann doch zu einer schnellen Entscheidung gekommen ist. Ob Holger es ernst mit ihr gemeint hat, bleibt offen, er kommt nicht dazu sich zu erklären. Aber vielleicht sollte alles so sein, um endlich aus dieser Beziehung auszubrechen.

Für mich erfüllt dieser booksnack alle Kriterien. Es gefällt mir, dass mich das Ende zum Nachdenken angeregt hat, denn es bleibt geheimnisvoll, so dass viel Raum für eigene Überlegungen entstanden ist. Ich mag es, wenn meine Fantasie angeregt wird, von daher vergebe ich volle 5 Sterne.

Bewertung vom 04.08.2021
Solange es Liebe gibt
Münzer, Hanni

Solange es Liebe gibt


ausgezeichnet

Wie gut dass es Liebe gibt

Inhalt: Von einem Tag auf den anderen verändert sich Julies Leben schlagartig. Sie verliert ihre Liebsten auf tragische Weise und nichts und niemand kann sie auffangen, bis sie ganz unten landet. Dann bekommt sie auch noch die Nachricht dass ihr Vater verstorben ist, so dass sie in ihren bayerischen Heimatort reisen muss. Obwohl Julie die Kraft dazu fehlt, nimmt sie an der Beisetzung teilt und trifft auf alte und neue Bekannte. Auch ihre Großmutter Klara ist unter den Anwesenden, mit ihr verbindet Julie keine guten Erinnerungen. Je länger Julie in ihrem Heimatort weilt, umso mehr taucht sie in die Vergangenheit und das Leben ihres Vaters ein. Neue Erkenntnisse bringen sie schließlich dazu, wieder Verantwortung zu übernehmen. Ihr stehen keine leichten Aufgaben bevor, da sie die Kaffeemanufaktur des Vaters geerbt hat und sich um wichtige Firmenangelegenheiten und die Mitarbeiter kümmern muss. Zum Glück bekommt sie hilfreiche Unterstützung von Richard Lanz, dem stellvertretenden Geschäftsführer der Manufaktur und gleichzeitig ein Freund ihres Vaters. Leider ruft das Erbe auch mächtige Gegner auf den Plan, die Julie das Leben schwer machen. Doch allen Widrigkeiten zum Trotz, schreitet Julie langsam aber sicher in ein neues Leben, dank lieber Mitmenschen und Hündchen Charoú.

Meine Meinung: Hanni Münzer schreibt einfach göttlich, ich wurde wieder zutiefst berührt. Allein wie es mit Julie nach dem Schicksalsschlag immer weiter bergab ging, wurde sehr authentisch dargestellt. Ich konnte mich gut in ihre Lage versetzen, denn es ist immer schwer mit Verlusten umzugehen, besonders wenn es einen so hart trifft wie Julie. Die Geschichte zeigt aber auch, dass es möglich ist, wieder Kraft für einen Neuanfang zu bekommen. Zum Glück wurde Julie von lieben Menschen unterstützt, aber nicht nur, denn auch Hundedame Charoú spielt eine tragende Rolle. Viele interessante Charaktere sorgen für eine abwechslungsreiche Handlung. Beispielsweise steht Julies Grossmutter Klara im Fokus, da sie in der Vergangenheit viel Schuld auf sich geladen hat. Die Kapitel der Vergangenheit haben mich richtig neugierig gemacht und ich hatte gehofft, dass Klara die Geheimnisse eines Tages lüften wird. Diesbezüglich ist der Autorin der Spannungsaufbau wirklich gut gelungen und auch der Gedanke, ob sich Julie noch für die Taten ihrer Großmutter verantwortlich fühlen muss. Aber auch wenn die Geschichte viel trauriges enthält, sie bleibt nicht schmerzhaft und traurig. Mit dem Ende bin ich durchaus zufrieden, besonders die letzten Sätze finde ich sehr passend: „ Solange es Liebe gibt, gibt es Wunder. Denn die Liebe ist das Wunder und es gehört uns. Dies war nicht das Ende, sondern ein neuer Anfang.“ Danke Hanni Münzer!

Fazit: Ergreifender Roman um Familie, lang gehütete Geheimnisse und einen Neuanfang dank der Liebe.

Bewertung vom 20.07.2021
Solange es Schmetterlinge gibt / Schmetterlinge Bd.1
Münzer, Hanni

Solange es Schmetterlinge gibt / Schmetterlinge Bd.1


ausgezeichnet

Zeit für Veränderung

Inhalt: Nach einem Schicksalsschlag verlässt Penelope ihren Mann und ist nicht bereit für einen Neuanfang. Völlig zurückgezogen lebt sie mit ihrem Kater in einem Mietshaus, geht ihrer Arbeit als Grundschullehrerin nach und folgt täglich immer demselben Muster. Nicht einmal die Mutter schafft es, dass Penelope ihr tristes Dasein als graue Maus ablegt und sich für ein bunteres Leben öffnet. Erst als Penelope ihre Nachbarin Trudi Siebenbürgen näher kennenlernt, bricht sie langsam aus dem Knast der Alltagsgewohnheiten aus. Die Vierundachtzigjährige hütet nämlich nicht nur einige Geheimnisse, sondern öffnet Penelope auch mit allerlei Lebensweisheiten langsam die Augen. Unterstützung bekommt Trudi von dem attraktiven Jason, der gerade im Dachgeschoss eingezogen ist und sich in Penelope verliebt hat.

Meine Meinung: Selten habe ich einen Roman gelesen, der mich so unterhalten hat und so voller Abwechslung steckt. In der Handlung dreht es sich nicht einzig und allein um die Hauptfigur Penelope, sondern auch um die Aufklärung eines Kriminalfalls und das schicksalhafte Leben der Nachbarin Trudi. Die bunte Mischung aus Liebe, Schicksal, Humor und Krimi hat mich überhaupt nicht gestört, ganz im Gegenteil. Der Autorin ist es gut gelungen, alles miteinander zu vereinen und es war interessant für mich, dass am Ende viele Verbindungen einen Sinn ergeben haben. Der Titel ist passend gewählt worden, denn auch Schmetterlinge spielen eine Rolle und dass das Wunder der Metamorphose auch bei Menschen möglich ist. Ich habe Penelope gerne auf ihrem Weg der Verwandlung begleitet und konnte mich gut in sie hineinversetzen. Manchmal braucht es eben Zeit für eine Veränderung und so tolle Menschen wie Trudi und Jason, die einem dabei helfen, wieder zu sich selbst zu finden. Der Schreibstil ist sehr gefühlvoll und emotionsgeladen und ging bei mir richtig unter die Haut. Ich freue mich schon auf das nächste Buch von Hanni Münzer.

Fazit: Berührender Wohlfühlroman mit vielen Lebensweisheiten. Eine Geschichte die Hoffnung macht.

Bewertung vom 01.07.2021
Wo der rote Mohn blüht (eBook, ePUB)
Romes, Claudia

Wo der rote Mohn blüht (eBook, ePUB)


sehr gut

Symbol der Erinnerung

Inhalt: Als Kathleen nach langer Zeit ihre Großmutter auf dem Gutshof besucht, wird sie mit einem lang gehüteten Geheimnis konfrontiert, welches sich im ersten Weltkrieg zugetragen hat. Kathleen ahnt nicht, was hinter der Ruhelosigkeit ihrer Großmutter steckt, die trotz des hohen Alters alles daran setzt, endlich die Wahrheit ans Licht zu bringen. Gemeinsam mit ihrer Jugendliebe Robin will Kathleen ihrer Großmutter helfen, dabei werden auch bei ihr frühere Erinnerungen geweckt, denn mit Robin erlebte sie die erste große Liebe.

Dieser Roman erinnert an das „Rape of Belgium“ (Schändung Belgiens). Obwohl Belgien im ersten Weltkrieg neutral war, wurde es von deutschen Truppen besetzt. Die Deutschen verübten schwere Massaker an belgische Zivilisten.

„Die rote Flandernmohnblume, eine zarte, aber widerstandsfähige Art, wuchs inmitten von Chaos und Zerstörung und wurde zum Symbol der Erinnerung.“ (Zitat vom Nachwort der Autorin)

Meine Meinung: Die Geschichte spielt abwechselnd in der Gegenwart und in der Vergangenheit. Wir erleben in der Gegenwart, wie Kathleen bei ihrer Großmutter Zeit verbringt und nach und nach erfährt, was wirklich seinerzeit auf dem Familiensitz passiert ist. Dazwischen fügen sich Kapitel aus der Vergangenheit ein, in denen man die Vorfahren von Kathleens Großmutter durch die Geschehnisse des ersten Weltkrieges begleitet. Die Rückblenden haben mir insgesamt besser gefallen, da ich zum einen viel Neues über die damalige Zeit gelernt habe und zum anderen, die Spannung immer mehr gesteigert worden ist. Es ging in der Vergangenheit auch einfach mehr um große Gefühle, ich fühlte mich den Figuren irgendwie näher, während die Gegenwart eher dahin plätscherte und die Figuren mir fern blieben. Es ist vielleicht auch nicht ganz einfach, beides optimal aufeinander abzustimmen, damit es gleichermaßen spannend bleibt. Dennoch fühlte ich mich gut unterhalten, der Schreibstil liest sich sehr angenehm und die Idee zum Buch finde ich ebenfalls gut, weil die Autorin an damalige Ereignisse erinnert, die nicht in Vergessenheit geraten sollten.

Fazit: Berührende Familiengeschichte, gefühlvoll geschrieben und sehr geschichtsreich.