Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Daggy

Bewertungen

Insgesamt 1622 Bewertungen
Bewertung vom 16.02.2025
Portrait meiner Mutter mit Geistern
Edel, Rabea

Portrait meiner Mutter mit Geistern


sehr gut

Rabea Edel setzt sich als Raisa in diesem Buch mit den Frauengenerationen vor ihr auseinander. Am Anfang des Buches gibt es einen Stammbaum dessen rote Linie bei Dina, der Urgroßmutter, beginnt. Sie ist mit Carl verheiratet, der als Steward auf einem Schiff durch die Welt fährt. Ihre Tochter Selma, Raisas Großmutter lernt früh Jakob und Oskar kennen und heiratet später Heinrich, das „Tier“. Wer Marthas Vater ist, ist eine komplizierte Geschichte. Über Martha erfahren wird Stück für Stück einiges, weil Raisa mit ihrer Mutter zusammenlebt. Zunächst glaubt sie, sie habe keine Familie. Alle Frauen haben eine gewisse Sprachlosigkeit gemeinsam. Es dauert sehr lange bis Martha Raisa etwas von sich erzählt und auch das macht sie in kleinen Geschichten, die sie ihr als Briefe zukommen lässt. Ein anderer Erzählstrang berichtet von Jakob, der als 94-Jähriger in New York ebenfalls seine Vergangenheit aufzuarbeiten versucht.
Es hat einige Zeit gebraucht bis ich mit den Figuren vertraut wurde, einiges entwickelt sich ähnlich und ich musste häufig auf den Stammbaum gucken, um mich zu orientieren. Besonders in Selmas und Marthas Biografie gibt es einige Parallelen. Beide betrauern eine verstorbene Tochter, trotzdem fehlt der Großmutter jedes Verständnis. Am Ende hofft ich, dass Raisa ihrer kleinen Tochter gegenüber offener sein wird und sie gemeinsam eine bessere Zukunft haben werden.
Neben den 15 Kapiteln gibt es kleine Unterteilungen, die neben der Überschrift eine Datums und Ortsangabe haben. Das erleichtert die Zuordnung der Generationen. Die Sprache habe ich als sehr angenehm empfunden, das Lesen fand sehr ruhig, irgendwie verlangsamte der Text meine Lesegeschwindigkeit. Viele Stellen möchte ich als poetisch bezeichnen. Leider bleiben für mich einige Fragen offen, auf die ich gerne eine Antwort bekommen hätte.

Bewertung vom 16.02.2025
Ein Hai im Badesee / Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer Bd.8
Stronk, Cally

Ein Hai im Badesee / Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer Bd.8


ausgezeichnet

Die Zwillinge Marie und Lukas, auf dem Cover sieht man sie den Hai im Badesee bestaunen, fahren mit den Eltern und den Haustieren in den Zelturlaub. Allerdings ist wohl klar, dass die Gauner Theodor Topf, der lange dünne, und Doris Deckel, die kurze dicke, auch auftauchen werden. So fährt ihr verrostetes Wohnmobil ebenfalls in den Stau und die beiden versuchen mit einer Angel den Detektivkoffer vom Autodach zu angeln. Zum Glück gelingt ihnen das nicht, da der Wellensittich Brötchen beherzt eingreift. Doch dann taucht am Badesee der Hai auf und alle schauen gebannt auf ihn und nachher sind einige Wertgegenstände verschwunden. Da sind die Detektive gefragt.
Natürlich sind auch wieder die Leser*innen gefragt, denn sie müssen einige Rätsel lösen. Stau gibt es einige Wörter zu entdecken, die man als Abbildung finden kann. Dinge, die am Badesee verschwunden sind, müssen gesucht werden, Spiegelschrift gelesen werden und die Flugroute von Brötchen muss gefunden werden.
Es gibt also einiges zu tun für die kleinen Detektive, die sich sicher auch so einen tollen Koffer wünschen.

Bewertung vom 16.02.2025
Rudi Radlos / Begleitmaterial. Schulausgabe
Eis, Patrik

Rudi Radlos / Begleitmaterial. Schulausgabe


sehr gut

Auf dem Cover sehen wir Rudi, er trägt eine Baseballmütze und ein rotes Tuch, aber er schlägt nicht, wie die anderen Pfauen, ein Rad.
Das Leben bei den Pfauen ist klar geregelt, die Männer treffen sich täglich und schlagen ihr beeindruckendes Rad, die Frauen staunen und bauen Nester. Doch Rudi fragt sich „Wofür soll diese Angeberei gut sein?“ wenn die anderen ihn auffordern mitzumachen. Nur Mimi macht sich ihre Gedanken, als sie die männlichen Pfauen beobachtet. Rudi ist sehr kreativ und hat schon einiges gebastelt, die jungen Pfauen sind davon ganz begeistert und machen gerne mit. Doch die anderen Pfauenmänner gehen dazwischen und verbieten ihm mit den Kindern Spaß zu haben.
Das Heft ist in sehr großer Schrift gedruckt und es gibt viele schöne bunte Bilder, die den Text ergänzen. Es ist schön zu sehen, wie sich Rudi nicht anpassen kann und Mimi ihn am Ende nicht ganz uneigennützig unterstützt. So wird der Außenseiter Rudi zum Mittelpunkt der Pfauenkolonie.
Das Buch wird auch mit Silbenhilfe angeboten und zusätzlich gibt es Materialien und Kopiervorlagen.

Bewertung vom 16.02.2025
Das magische Funkeln
Dieckmann, Sandra

Das magische Funkeln


ausgezeichnet

Das Cover ist einfach traumhaft schön, der kleine niedliche Bär, dessen Fell mit goldenen Sprenkeln durchsetzt ist und oben der Kopf des Feuervogels in Orangetönen, ebenfalls golden durchwirkt. Wenn das kein magisches Funkeln ist?
Die Bärin hat drei Kinder und der kleinste hat noch keinen Namen, denn bisher hat er sich noch nicht bewährt. Er mag nirgendwo hochklettern wie sein Bruder Tatze, beim Fischen fürchtet er sich vor den Fluten, er fühlt sich einfach nicht wie ein Bär. Doch als er eines Nachts nicht schlafen kann, schaut er zum großen, leuchtenden Berg und von dort hört er ein ungewohntes Geräusch. „Ein traumhaft schöner Feuervogel“ kommt zu ihm und reicht ihm eine seiner leuchtenden Federn. Beseelt hält der Bär die Feder im Arm.
Das Bild wie er mit geschlossenen Augen dort steht und der Feuervogel in die Lüfte steigt, währen seine Mutter in der Höhle schläft, ist einfach wunderschön anzuschauen. Die Schrift ist wellenförmig angeordnet und „Funke“ und „Magie“ sind größer gedruckt. Beeindruckend!
Der kleine Bär ist unsicher, ob er den Vorstellung eines Bären entsprechen kann. Ängste plagen ihn und dann kommt mit dem Feiervogel die Erlösung. Mit der Feder in der Pfote traut sich alles, er wird mutig wie ein Bär.
Die Geschichte ist sehr zart geschrieben, ich kann sehr gut mit dem Bären fühlen und freue mich mit ihm, dass er sich überwunden hat und zum mutigen Bären wird.

Bewertung vom 15.02.2025
Papas Tattoos
Schuff, Nicolas

Papas Tattoos


ausgezeichnet

Schon auf dem Cover sehen wir Papas breiten Rücken und einige seiner bunten Tattoos. Klein aber mit großen neugierigen blauen Augen sehen wir seine kleine Tochter, die er im Arm hält.
Während ihr riesengroßer Papa mit Gummistiefel und in Shorts den Garten wässert, sitzt Emilie auf dem Rasen. Sie erzählt uns von seinen vielen Tattoos, die seinen ganzen Körper zieren. Wenn der Papa auf der Couch schläft, „spielt“ Emilia in ihrer Fantasie mit den Abbildungen auf Papas Körper. „Die Tattoos leisten ihr Gesellschaft.“ Da ist der Stern, der ihr Licht schenkt und den Papa sich anlässlich ihrer Geburt hat stechen lassen. Der Matrose, der ihr von seinen Abenteuern erzählt und die Meerjungfrau, mit der sie Zöpfe flicht. Mit dem Totenkopf spricht sie über Zombies und Gespenster und mit dem Kobold spielt sie Verstecken. Am liebsten verbringt sie aber ihre Zeit mit der schwarzen Panterin, die Papa an die Großmutter erinnert.
Wundervolle farbenfrohe Illustrationen voller Fantasie dominieren diese Bilderbuch, die Texte sind ganz kurzgehalten und bringen die Erklärungen aus Sicht des Mädchens. Ich hoffe, dass sich nicht alle Papas nach der Lektüre tätowieren lassen müssen.

Bewertung vom 15.02.2025
Ostfriesennebel
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesennebel


sehr gut

Die Geschichte beginnt kurios, eine Frau kommt mit ihren kleinen Söhnen auf die Wache nach Norden und berichtet, dass ihr Mann nicht ihr Mann sei, sondern sein Zwillingsbruder, der eigentlich in einen Vulkan gefallen sein soll. Obwohl Frau Schwarz, die Chefin den Fall nicht als solchen betrachtet, macht sich Ann Katrin Gedanken um diese Frau.
Als kurze Zeit später ein BKA-Mann bei ihnen in Ostfriesland auftaucht und dort nach seinem Eisenbahnmörder suchen will, nimmt die Geschichte Fahrt auf. Mit ständig wechselnden Szenen und Schauplätzen nimmt uns der Autor mit auf die Ermittlungen und schon sehr früh taucht der vermeintliche Mörder auf. Trotzdem bleiben für den Lesenden noch viele Fragen offen, die sich dann auch erst am Ende klären.
Neben den kleinen witzigen Scharmützel die Rupert sich sowohl mit seiner Chefin als auch mit Marion erlaubt, tauchen diesmal noch die zwei Jungen auf, die mit ihren technischen Möglichkeiten und viel krimineller Energie ihre Umwelt aufmischen und Tante Elli, eine Hippie-Oma mit esoterischem Geschick. Sexuelle Vorlieben und gemütliche Meetings in der Polizeiinspektion gehören in dieses Buch wie die Robben von ten Cate und die Currywurst bei Gitti.
So bleibt alles beim Alten und das ist ja bekanntlich nicht das Schlechteste. Es passiert viel nebenher, manche Szenen ziehen sich etwas lang hin, am Ende wird es noch mal richtig spannend und dann wird wieder ein Serienmörder in Ostfriesland gefasst.
Das Hörbuch gesprochen von Klaus-Peter Wolf ist immer etwas besonders, wenn ich auch manchmal Probleme hatte alle Personen zuzuordnen, das gelingt mir beim Lesen besser.

Bewertung vom 14.02.2025
Unser Tag am Meer
Smit, Noëlle

Unser Tag am Meer


ausgezeichnet

Die beiden Kinder freuen sich auf den Tag am Meer und gehen fröhlich durch die Dünen zum Strand. Nach einer Seite voller verschiedenster Muscheln, geht sie auf den Brettern vorbei an den kleinen Strandhäuschen, der Junge und das Mädchen und mit dem Gepäck ihre Mutter. Die Kinder staunen, was das Meer alles angeschwemmt hat. Dann springen sie in die Wellen. Im tiefe Wasser wird geschwommen, es gibt viele Luftmatratzen und vorne schaut eine Robbe aus dem Wasser. Danach machen sie es sich auf der Decke unter dem Sonnenschirm bequem und essen Melone. Sandburgen werden gebaut, verstecken gespielt und Eis gegessen. Später wird eingepackt und es geht mit vielen anderen Menschen wieder über die Bretter zurück.
Ein typischer Tag am Meer, wie es viel Tagestouristen erleben. Den Kinder macht es Spaß, sie erleben eine Menge. Kinder, die das Meer kennen, werden hier vieles erkennen, dass sie selbst erlebt haben. Der Text besteht immer nur aus einem Satz und die Illustrationen sind sehr realistisch gezeichnet. Lediglich die Seite, die die Ebbe beschreibt und auf der es heißt, „Das Meer ist weiter weg.“ gefällt mir nicht so gut, denn da stehen eine Mutter und ihre Tochter im Wasser. Es kann aber daran liegen, dass ich die deutsche Nordsee vor Augen habe und hier vielleicht eine andere Situation abgebildet ist.
Ich kann dieses Buch für alle Urlauber und Tagesausflügler an die See empfehlen, zum Einstimmen und zum Erinnern an einen schönen Tag am Meer.

Bewertung vom 14.02.2025
102
Röndigs, Nicole

102 "Haustiere"


ausgezeichnet

Wie fast alle Kinder wünscht sich Benno ein Haustier, doch seine sonst so idealen Eltern haben viele Gründe kein Tier anzuschaffen. Auf dem Cover sehen wir dann die Haustiere, die die nette Nachbarin Frau Professor Mahmudi ihm zeigt.
Mit einer Lupe taucht sie bei Benno in der Wohnung auf und es geht zunächst ins Bad, dort stoßen sie auf die kleinen Silberfische und was die Professorin darüber erzählt, ist schon sehr interessant. Es gibt im Buch auch gleich einen Karteikarte der Tiere mit den wichtigsten Daten. Der Skorpion, der in den alten Büchern sitzt und der sich von Staubmilben und Läusen ernährt, ist schon sehr faszinierend. In der Blumenerde treffen sie auf den Springschwanz, der vergammelte Pflanzenreste mag. Die Kellerassel ist da schon nicht so ungewöhnlich, die findet man auch ohne Lupe.
Nach der Geschichte gibt es noch ein paar „Haustiere“ und auf den letzten freien Seiten können noch Eintragungen zu anderen Tieren gemacht werden.
Eine hervorragende Idee, diese kleinen „Haustiere“, die wir meist Ungeziefer nennen hier vorzustellen, denn das müssen wir feststellen, dass sie nicht nur nützlich und harmlos sind, sondern einige von ihnen verfügen sogar über Superkräfte.
Mit dem Buch hat man drei in einem, eine schöne Geschichte, viel Wissen und Illustrationen anhand derer man mit der Lupe auf die Suche nach eigenen Haustieren gehen kann.

Bewertung vom 12.02.2025
Tomke gräbt
Hach, Lena

Tomke gräbt


gut

Zartgrün ist das Cover und alles wirkt ein wenig verwaschen. Mit seiner Schüppe gräbt Tomke ein Loch in die Wiese.
„Tomke ist im Garten“ so beginnt das Buch und der Junge geht auf nackten Füßen und mit seiner Schaufel los. Opa und Oma, die auf ihre Liegen zu sehen sind, raten, warum er gräbt., doch Tomke schüttelt er nur den Kopf. Auch als der Rest der Familie überlegt, warum Tomke das Loch gräbt, gibt er keine Antwort. Die Nachbarinnen vermuten, dass Tomke einen Tunnel, vielleicht zur Eisdiele, gräbt. Das Bilde zeigt Tomke in einem verzweigten Tummelsystem. Nachdem auch der Erdkern zur Debatte steht, liegt Tomke mit geschlossenen Augen auf der Wiese, während die Familie wohl einen Grillabend einläutet. An einem Regentag sehen wir den Jungen mit Cape, er sammelt jetzt.
Ich muss leider gestehen, dass sich mir der Sinn dieses Bilderbuches nicht ganz erschließt.
Trotz der Bemühungen der Familie spricht der Junge nicht mit ihnen, keine Erläuterung und deshalb auch keine Unterstützung. Das macht mich eher traurig und der Junge tut mir leid.
Wie hinten auf dem Buch steht, reichte es Tomke, einfach nur zu graben. Meine Enkel (3 + 5) haben sich nicht zu der Geschichte geäußert.

Bewertung vom 11.02.2025
Einmal Doppelknuddel, bitte!
Acosta, Alicia

Einmal Doppelknuddel, bitte!


ausgezeichnet

Das Kind auf dem Cover hält die Hände seiner beiden Eltern und lächelt glücklich.
Dann zeigt es uns, wie der Doppelkuddel aussieht. Mama und Papa umarmen und küssen sich und das Kind ist zwischen ihnen eingeklemmt. Aber leider hat sich etwas im Verhältnis der Eltern geändert, sie streiten und geknuddelt wird nur noch einzeln. Und dann ist es so weit die beiden trennen sich. Da sucht das Kind die Schuld bei sich und hat viele Fragen und die wichtigste lautet „Habt ihr mich etwas nicht mehr lieb?“ Beide Eltern erklären liebevoll, dass sie das Kind NIE allein lassen werden und es immer liebhaben. Danach kommt die Trauer, aber auch da finden die Eltern tröstende Worte. Danach versucht das Kind die beiden wieder zusammenzubringen und erklärt ihnen wie toll der jeweils andere ist. Aber trotzdem werden die Eltern zukünftig nur Freunde sein, was nicht bedeutet, dass sie nicht zusammen eine Familie bleiben werden.
Die Geschichte beschreibt aus Sicht des Kindes die Trennung der Eltern, mit allen Gefühlen, die dabei ein Rolle spielen. Die einfachen Zeichnungen auf weißem Hintergrund bilden sehr gut diese Gefühle ab. Da stehen die Eltern, die sich gerade noch schmatzend geküsst haben, Rücken an Rücken. Beide halten ein Smartphone in der Hand mit dem Icon „Mülleimer“. Da ist der traurige Mund des Kindes eine Schlangenlinie oder schreiend weit geöffnet. Oft ist es in Verkleidung zu sehen und ich kann nicht wirklich das Geschlecht festmachen, so werden sich alle Kinder angesprochen fühlen. Obwohl es hier um eine Familie mit Vater-Mutter-Kind handelt, werden andere Formen der Familie erklärt. Ein wirklich sehr gelungenes Bilderbuch zum Thema Trennung.