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laura_w12

Bewertungen

Insgesamt 21 Bewertungen
Bewertung vom 13.07.2022
Eine Feder auf dem Atem Gottes
Nunez, Sigrid

Eine Feder auf dem Atem Gottes


gut

Rückblicke

„Eine Feder auf dem Atem Gottes“, was meint die Autorin des Bestsellers „Der Freund“, Sigrid Nunez nur mit dem Titel ihres neuen Werkes?

In dem neuen Roman finden sich die großen Punkte und Fragen der Menschheit in vier Kapiteln wieder. An vorderster Stelle natürlich die Frage nach der Identität. Autobiographisch erzählt die amerikanische Schriftstellerin Anekdoten aus ihrer Vergangenheit. Das durchaus schwierige Verhältnis der Eltern, dem chinesisch-panamaischen Vater und der deutschen Mutter und ihren Platz in der Welt, den sie noch nicht gefunden zu haben scheint.

Vielleicht ist die "Feder auf dem Atem Gottes" ja sogar sie selbst als elegante Balletttänzerin? Man kann nur spekulieren und der eigenen Fantasie hierbei freien Lauf lassen.

Zu guter Letzt darf der kunstvolle Schreibstil nicht unerwähnt bleiben. Mir persönlich hat es während des Lesens nicht so gut gefallen, aber das ist wohl eher Geschmacksache und auch dieser wird seine Anhänger finden.

Bewertung vom 12.07.2022
Beifang
Simons, Martin

Beifang


sehr gut

Wo sind Franks Wurzeln?
„Beifang“, so der Titel des neuen Romans des bekannten Autors Martin Simons. Zunächst lässt sich unter dem Titel und auch beim Betrachten des schlicht gestalteten Buchcovers nicht viel zum, durchaus spannenden, Inhalt vermuten.
Schnell wird klar, dass sich hinter dem Buchtitel eine Zechensiedlung am Rande des Ruhrgebiets versteckt. Die Geschichte handelt vom Protagonisten Frank, welcher sich auf die Suche nach seiner Herkunft machen möchte, da er von seinen direkten Verwandten nichts Zufriedenstellendes in Erfahrung bringen kann.
Wirklich gelungen finde ich das Zusammentragen der Geschichten verschiedener Personen zu einer großen, alles Umfassenden. Für alle, die gerne Bücher über die dunkle und düstere Zeit nach dem Krieg lesen und in die damalige Zeit eintauchen möchten, ist dieses Werk wirklich sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 05.06.2022
Fischers Frau
Kalisa, Karin

Fischers Frau


sehr gut

Fischerteppiche von der Ostsee

Im Jahre 1928 kam es zu zahlreichen Fischfangverboten. So waren viele Familien, die bis dato ihren Lebensunterhalt mit der Fischerei verdienten, gezwungen sich ihr täglich Brot auf eine andere Art zu beschaffen. Bald war eine neue Aufgabe gefunden, das Teppichweben, vorzugsweise in Blau- und Grüntönen und maritimen Motiven.
So viel zu dem Grundthema, um welches sich das neue Buch "Fischers Frau" von Karin Kalisa, dreht.
Das Werk spielt jedoch nicht nur in der Vergangenheit, sondern schafft auch einen Sprung in die Gegenwart, in welcher die Protagonistin Mia Sund einen ebensolchen Teppich vorgelegt bekommt und seinem Hintergrund, sowie dessen Weberin auf die Spur kommen möchte.
Alles in einem finde ich das Thema sehr gut umgesetzt, allerdings kann ich mich auf Dauer nicht mit dem Schreibstil der Autorin anfreunden, es ist mir oft zu verschachtelt geschrieben, so dass es nicht unbedingt zum entspannenden Lesen nach einem anstrengenden Tag geeignet ist.

Bewertung vom 15.05.2022
Queergestreift
Köller, Kathrin;Schautz, Irmela

Queergestreift


sehr gut

LGBTIQA+
Die Autorin Kathrin Köller hat zusammen mit der Illustratorin Irmela Schautz eine Art Handbuch zum Thema Queerness herausgebracht, welches sich sowohl für bisher noch unerfahrene Personen eignet, sowie für mit dem Thema vertraute und sich damit identifizierbare Personen. Passend zum Titel "Queer gestreift - Alles über LGBTIQA+" ist das, in Wellenformen regenbogenfarben gestaltete Cover gewählt.
Dieses Buch dient als Hilfestellung und Ratgeber sowie als Einführung in dieses vielfältige Themengebiet in welchem man sich aufgrund der vielen verschiedenen Definitionen schnell verirren und durcheinander kommen kann. Zudem werden hier die verschiedenen Sexualtypen in Beziehung gesetzt und voneinander deutlich abgegrenzt. Generell ist das Werk für jeden zu empfehlen, der sich gerne mehr mit dem Thema Queerness beschäftigen und auseinandersetzen möchte.

Bewertung vom 15.05.2022
Fast ein Idyll
Falk, Susanne

Fast ein Idyll


weniger gut

Erfundene Kurzgeschichten
Wie habe ich mich auf dieses Buch gefreut. In freudiger Erwartung begann ich also, kurz nach Eintreffen der Sendung, das neue Werk „Fast ein Idyll - Halbwegs wahre Geschichten“ der Autorin Susanne Falk, zu lesen.
Leider wurde ich schon nach kurzer Zeit enttäuscht. Ich persönlich hatte gehofft ein paar neue und unbekannte Geschichten verschiedenster Persönlichkeiten aus früheren Zeiten zu erfahren. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass es sich hierbei tatsächlich nur um rein erfundene, teils abstruse Erzählungen handelt. Natürlich kann man darauf pochen, dass das durch den Titel des Buches schon klar wird und diese nur halbwegs wahr sind. Ich finde es dennoch schade, dass das Leben berühmter historischer Persönlichkeiten so verfälscht wird.
Nichtsdestotrotz war das Buch aufgrund des flüssigen Schreibstils sehr gut und angenehm zu lesen.

Bewertung vom 02.05.2022
Morgen kann kommen
Kürthy, Ildikó von

Morgen kann kommen


ausgezeichnet

Mit ihrem Neuen Werk „Morgen kann kommen“ hat die Spiegel-Bestsellerautorin Ildikó von Kürthy wieder einmal einen Volltreffer gelandet, der unter die Haut geht.

Hauptcharakter in diesem Werk ist Ruth, eine Frau, die gerade eben von ihrem Ehemann betrogen wurde. Dieses Ereignis bringt die Mittfünfzigerin dazu, sich spontan in die Villa „Ohnsorg“ ihrer bereits verstorbenen Großeltern, nach Hamburg zu begeben.
Ebendiese ist mittlerweile zu einer Art Zufluchtsort geworden. Hier kommen Menschen zusammen, die alle ihr Päckchen zu tragen haben und einen Ort suchen, an dem sie alle willkommen sind.

Letztendlich war das Buch, wie auch schon ihre früheren Werke sehr leichtgängig und flüssig zu lesen. Ein Roman, den man auch nach einem anstrengenden Arbeitstag noch gerne zum Abschalten in die Hand nimmt. Eine klare Empfehlung, für all jene, die nicht länger den Erwartungen anderer entsprechen wollen, sondern ihren eigenen Weg gehen möchten.

Bewertung vom 12.04.2022
Der Tote aus Zimmer 12
Horowitz, Anthony

Der Tote aus Zimmer 12


sehr gut

Anthony Horowitz, der berühmte Krimi-Autor, führt seine Geschichte rund um die Buchlektorin Susan Ryeland, mit seinem neuen Werk „Der Tote aus Zimmer 12“ fort.
Nachdem sie sich dazu entschlossen hatte nach Kreta auszuwandern und ein Hotel zu führen, nehmen die Geschehnisse schon wieder ihren Lauf.
Ein in England hotelbetreibendes Ehepaar begegnet Susan auf der griechischen Insel und berichtet ihr von einem Mord in deren Anwesen und dem anschließenden Verschwinden ihrer Tochter. Doch was hat die ausgewanderte Lektorin damit zu tun? Nun ja…alles kommt in einem Buch zusammen, welches Susan lektoriert hat, ein Krimi, in welchem die Tochter des Ehepaars, den wahren Mörder vermutet, entdeckt zu haben.
Letztendlich nimmt sie die Herausforderung an und begibt sich auf eine spannende und verzwickte Suche, um den komplexen Fall zu lösen.

Ein wirklich spannender Krimi, den man jedem, der sich gerne in diesem Genre bewegt, sehr empfehlen kann.

Bewertung vom 09.03.2022
Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehn
Matthiessen, Susanne

Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehn


sehr gut

Die gebürtige Sylterin Susanne Matthiessen setzt auch wieder in ihrem neuen Roman "Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehen - Roman einer Sylter Jugend" ihre wundervolle, nördliche Heimat auf ganzen 272 Seiten sehr schön in Szene. Die Autorin schafft es nach ihrem Erfolg "Ozelot und Friesennerz - Roman einer Sylter Kindheit" den Leser auf die schöne Insel zu entführen. Passend wurde wieder eine ältere Fotografie für das Buchcover gewählt, was das nostalgische Gefühl verstärkt. Das alles spiegelt sich auch im Geschehen wider, welches sich im Grunde um die, von der Pandemie geprägten Jahre 2020/21, dreht. Durch den fehlenden "Trubel" wird die Insel wieder zu der schönen, ruhigen, harmonischen Heimat, die sie mal war, fernab von Tourismus und dergleichen. Man spürt förmlich wie die Einwohner wieder aufatmen konnten. Definitiv nicht nur für Sylt-Liebhaber zu empfehlen, sondern für jeden, der mal dem Alltag für eine Zeit entfliehen möchte.

Bewertung vom 09.03.2022
Im Rausch des Aufruhrs
Bommarius, Christian

Im Rausch des Aufruhrs


sehr gut

Christian Bommarius nimmt uns in seinem neuen Roman "Im Rausch des Aufruhrs - Deutschland 1923" in 352 Seiten mit auf eine Reise durch das spannende und ereignisreiche Jahr 1923. Ein Jahr das geprägt war von Hyperinflation, Aufständen von kommunistischer als auch nationalsozialistischer Seite, der Ruhrbesetzung, sowie kulturellen Geschehnissen. Zugegeben, nicht alle behandelten Themen machten auf mich einen enorm wichtigen Eindruck, dennoch konnte ich viel Neues erfahren. Besonders anschaulich wird das Buch nicht nur durch die zu Beginn jeden Kapitels aufgezeigten Bilder und einer kleinen Kurzeinführung, sondern auch durch die "monatlichen" Kapitel. Der Schreibstil erinnert auch nicht an ein typisches Sachbuch, sondern lässt sich sehr flüssig und schön lesen. Deswegen nicht ausschließlich für Geschichtsinteressierte zu empfehlen.

Bewertung vom 01.03.2022
Vegetarianer
Kucher, Felix

Vegetarianer


sehr gut

In seinem neuen Roman mit dem Titel „Vegetarianer“ beschreibt der Autor Felix Kucher auf ca. 230 Seiten das Leben und Wirken des mir bisher unbekannten, deutschen Malers Karl Wilhelm Diefenbach. Großartig finde ich, welch Aktualität die Thematik - wohlgemerkt, das Ganze spielt sich im 19. Jahrhundert ab - aufweist. Tatsächlich ähnelt der Künstler dem, was einigen Veganern oder auch Vegetariern der heutigen Zeit oft vorgeworfen wird, nämlich andere belehren zu wollen, dass ihr Lebensstil schlichtweg falsch und unmoralisch ist.
Alles in einem hat Felix Kucher für mich ein Werk geschaffen, dass mich rundum anspricht. Von der Gestaltung des Covers (der ein oder andere wird vielleicht ein Kochbuch dahinter erwarten) über das behandelte Thema und seinen flüssigen Schreibstil, wodurch es für mich persönlich sehr kurzweilig war. Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass das Buch auch auf viel Gegenwind stoßen wird.