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Top-Rezensenten Übersicht

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herr_opunkt_bepunkt
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Groß-Gerau

Bewertungen

Insgesamt 29 Bewertungen
Bewertung vom 20.10.2018
Scharfstellung
Melzer, Heike

Scharfstellung


ausgezeichnet

Dr.med Heike Melzer schreibt mit Scharfstellung- Die neue sexuelle Revolution ein spannendes und informatives Sachbuch. Alle Aspekte, in die Sexualität einghebettet ist, werden angesprochen.Es geht um Masturbation, Pornosucht, Sex Toys, Prostitution, Casual Dating und dem Wandel von Sexualität imn den letzten Jahren. Welchen Einfluss hat die stete Verfügbarkeit, unser nun dfigitales Zeitalter. Sowohl für den Erwachsenen , aber auch in Bezug auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Wier haben sich Beziehungen und Partnerschaften verändert. Dabei berichtet die Sexualtherapeutin in ihrem Debüt immer wieder von Fällen aus ihrem Praxisalltag, ist offen oghne zotig zu sein, nimmt aber dennoch kein Blatt vor den Mund und regt zum eigenen Nachdenken und Reflektieren an. Ein durchweg empfehlenswertes Buch. Unser Leben und damit unsere Sexuaktität haben sich in den letzten Jahren radikal verändert, ohne das wird dies wirklich als direkten Bruch erlebt und erfahren haben, sondern als ein schleichender Prozeß zu verstehen ist.

Bewertung vom 09.10.2018
Die Tote im Wannsee / Kommissar Wolf Heller Bd.1
Kellerhoff, Lutz W.

Die Tote im Wannsee / Kommissar Wolf Heller Bd.1


ausgezeichnet

1968 – Wolf Heller ermittelt

Kommissar Wolf Heller interessiert sich eigentlich nicht für Politik, doch plötzlich ist alles politisch. Ohne es zu wollen, gerät er zwischen die Fronten. Die Polizei gilt als reaktionärer Haufen, Studenten demonstrieren lautstark in den Straßen, und seine Freundin Louise zieht in eine Kommune. Da wird eine junge Frau tot am Ufer des Wannsees gefunden. Nur die roten Schlangenlederschuhe geben einen brauchbaren Hinweis auf ihre Identität. Als der Kommissar ein Bild der Schuhe in einer Berliner Zeitung veröffentlichen lässt, meldet sich eine Kollegin der Toten: Heidi Gent arbeitete in Horst Mahlers Anwaltskanzlei. Heller soll den Fall schnell abschließen. Auf der Polizei liegt noch der Schatten der Ermordung von Benno Ohnesorg, der Druck aus dem Schöneberger Rathaus ist enorm. Doch als er zufällig mitbekommt, dass sein Chef lautstark mit einem Unbekannten über die Tote streitet, lässt er nicht mehr locker.

Rudi Dutschke, Uschi Obermaier, Willy Brandt, Axel Springer, Benno Ohnesorg - die Sechzigerjahre sind ihre Bühne, Berlin ist ihre Bühne. Es stand viel auf dem Spiel. Und Wolf Heller muss sich als junger Kommissar in diesen Zeiten beweisen.





eigene Meinung:



Das Trio um Martin Lutz, Uwe Wilhelm und Sven Felix Kellerhoff öffnen ein Tor in die 68 er. Man klappt dfas Buch auf, beginnt mit den ersten Seiten und begibt sich auf eine Zeitreise. Neben einer rasanten und spannenen Krimi-/ Spionagegeschichte wird dem Leser ein Zeitporträt geliefert, welches facettenreich, bildhaft und voller Informationen, die aber nicht überladen sind und ein wunderbarer Exkurs in die politischen Zustände der 68 er sind. Der Mord ist dabei fast zweitrangig. Wolf Heller, ein Kommissar, von de es hoffentlich noch etwas zu lesen gibt ein interessanter Charakter, der genauso, wie die anderen geschilderten Personen nicht stereotypisch, sondern überraschend dem Leser gegenübertreten. Eine absolute Leseempfehlung für Leser des schwarzen Humors, politischer Neugier und Fans gut geschriebener und dabei unterhaltdender Kriminalliteratur. Dieses Buch werde ich immer gerne weiterempfehlen und hat mir die Berliner Studentenrevolte und die Zustände in der DDR/ BRD emotional näher gebracht.

Bewertung vom 22.09.2018
Der Schatten
Raabe, Melanie

Der Schatten


sehr gut

Wie sehr habe ich auf dieses Buch hingefiebert. Mein erstes Buch von Melanie Raabe, die beiden anderen liegen noch signiert auf meinem SUB. Viel habe ich gehört, die mediale Aufmerksamkeit war sehr groß und alles ist gut vernetzt mit den social medias.
Nun startet also Norah in Wien und mir gefällt Melanie Raabes Art und Weise sich auszudrücken. Das ist einer der großen Pluspunkte. Die bildreiche Sprache und die schönen Wörter, Beschreibungen und daraus entstehenden Assoziationen lassen dieses Buch mit Freude und Leichtigkeit lesen. Die kurzen Kapitel fördern den Lesefluss und wollen immer noch ein weiteres draufsetzen. Doch so zur Mitte dachte ich mir: so, wann wird dies nun zu einem Thriller. Es sind spannende Momente dabei und ich will auch wissen, was es alles so auf sich hat, aber ich hatte deutlich mehr erwartet. Moment, das kann doch nicht wirklich ein. So sehr habe ich mich auf dieses Buch gefreut und es trägt mich auch noch weiter bis zur letzten Seite, sucht, wartet auf die Auflösung, Wendungen und Konflikte. Ich mag Norah und wie es am Ende aufgelöst wird ebenfalls, aber ich war nicht völlig gebannt, hin und weg und mir bleib der Mund auch nicht offen stehen.
In der Retrospektive war es keine wirklich unglaublich Geschichte. Sie lebt mehr von der Erzählkunst, als vom Plot. Daher hat es die 4 Sterne absolut verdient. Es ist für mich aber eher ein Thriller fürs TV, als für die große Leinwand.

Bewertung vom 07.09.2018
Der Horror der frühen Medizin
Fitzharris, Lindsey

Der Horror der frühen Medizin


ausgezeichnet

Lindsey Fitzharris Werk: Der Horror der frühen Medizin ist ein exzellent recherchiertes Buch. Es ist Biographie, Sachbuch, Roman und historisch- medizinisch in Kombination. In einer Bildreihen Sprache ohne sich zu viel im Fachjargon auszudrücken präsentiert die Autorin ein Stück Medizingeschichte. Die Orte und Figuren werden lebendig, man riecht förmlich den Krankenhausmief und die Fäulnis und nimmt teil an den alles verändernden Maßnahmen, die Wegbereiter unserer Hygienevorstellungen geworden sind.
Joseph Lister war dabei ein Pionier und wenn man auf der Zeitachse nur ein klein wenig zurückdreht haben wir es u.a ihm zu verdanken, dass wir in einem System leben können, in dem ein eingewachsener Fußnagel nicht schon direkt unseren sicheren Tod bedeuten könnte.
Die Autorin hat u.a einen YouTube Kanal " Under the Knife", den ich mir nach dieser Lektüre sicher zu Gemüte führen würde.
ERs liest sich so, als hätte sie im OP und bei den Sektionen dabei gestanden und wäre als Zeitzeugin in der Zeitmaschine eins Jetzt gereist, um uns davon zu berichten.
Ein Lesemuss für alle Interessierten der Medizin, aber auch der Gesellschaft Ende des 19. Jahrhunderts. Wir erfahren viel über die Lebenssituationen Englands und die unterschiedlichen Vorstellungen, wie Wundversorgung auszusehen hätte.
wir erfahren auch, wie schwer es für Pioniere ist, neue Erkenntnisse in der konservativen Fachwelt zu propagieren.
Joseph Lister hat es mit seiner Vehemenz geschafft, die von ihm errungenen Erkenntnisse für die Nachwelt zu einem Quell des Lebens zu nutzen.
Man kann ihm nicht genug dafür danken und damit auch der Autorin, die die Geschichte und das schaffen dieses besonderen Mannes für uns festgehalten hat.

Bewertung vom 31.08.2018
Mord im Balkanexpress
Wittekindt, Matthias;Wittkamp, Rainer

Mord im Balkanexpress


ausgezeichnet

Matthias Wittekindt und Rainer Wittkamp schreiben mit Mord im Balkanexpress erschienen im Haymon Verlag einen historischen Kriminalroman der Extraklasse.


Inhalt/Klappentext:

Brisante Premiere im Burgtheater
Wien, 1895: Alles, was in der glanzvollen Metropole der Donaumonarchie Rang und Namen hat, putzt sich heraus, um die Amtseinführung des neuen Burgtheaterdirektors zu feiern. Sogar Kaiser Franz Joseph hat sich angekündigt. Doch die Festivitäten enden in einer Tragödie: Als Kellner getarnte Terroristen verüben einen Bombenanschlag. Ihr Vorhaben, den Monarchen zu ermorden, schlägt fehl, aber die Gefahr ist damit längst nicht gebannt.


Der Balkan ist ein Pulverfass …
Christine, ein aufgehender Stern am Schauspielhimmel Wiens, überlebt das Unglück mit knapper Not. Zusammen mit ihrem Geliebten Albrecht, einem deutschen Agenten und Cousin Kaiser Wilhelms II., ermittelt sie auf eigene Faust und kommt einem Komplott anarchistischer Geheimbünde auf die Schliche. Die Spur führt die beiden auf den Balkan, in die serbische Hauptstadt Belgrad. Bereits die Reise dorthin entpuppt sich als dramatischer Wettlauf gegen die Zeit, denn die Hintermänner des Attentats planen bereits den nächsten Streich. Können Albrecht und Christine verhindern, dass ganz Europa im Chaos versinkt?


Furiose Reise in die Zeit der Jahrhundertwende
Matthias Wittekindt und Rainer Wittkamp lassen in ihrem fulminanten Kriminalroman die prachtvolle und spannungsgeladene Welt des Fin de Siècle zwischen Berlin, Wien und Belgrad lebendig werden. Lassen Sie sich in eine Epoche zwischen Glanz und Elend, zwischen Monarchen und Anarchisten, Militärs und Geheimbünden entführen.


Persönliche Meinung:

Der historisch inspirierte Krimi, der sich nach Beschreibung der Autoren, fiktional im Umfeld dieser Zeit bewegt, erweckt sofort den Eindruck, man wäre mit der Zeitmaschine ins Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts transportiert worden. Die Sprache ist angenehm, nicht hölzern, sondern lebendig und charmant. Die Figuren und Orte erstrahlen vor der Erzählweise der beiden Autoren und bringen den Glanz dieser Zeit auf das heimische Sofa bzw. in den Kopf des Lesers.
Die Seiten schmelzen nur so dahin und es ist eine Qual dieses Buch zur Seite zu legen und aufs Weiterlesen warten zu müssen. Sie schaffen es in die jeweilige Person hineinzutauchen und so wird dieses Buch trotz Hinweis für mich nicht zu einem einseitigen politischen Bild genutzt. Sehr wohl lese ich auch die Seite der Anarchisten und ihr Vorhaben nicht zwangsläufig als verwerflich, sondern nachvollziehbar.
Eine Gesellschaft und eine Zeit sind für mich durch dieses Buch lebendig geworden und das in absoluter, fast spielerischer Leichtigkeit, ohne verstaubtes Historienwissen, sondern nah an den Menschen dieser Zeit. Man kann nur darauf hoffen, dass es ein Wiedersehen mit Christine und Albrecht gibt. Christine ist eine wahnsinnig toll ausgearbeitete Figur und fasziniert und erstaunt mich immer wieder aufs Neue.
Dieses Buch hat mein Interesse an historischen Krimis geweckt, ob dies jedoch so schnell zu überbieten ist, wage ich aktuell zu bezweifeln.Vielleicht würde es ein 2. Teil schaffen ;-) Klare und uneingeschränkte Leseempfehlung. Das Cover sieht wundervoll aus und das enthaltene Lesezeichen im Form einer Fahrkarte runden die exzellente illustratorische Arbeit ab.

Bewertung vom 25.08.2018
Die Hochhausspringerin
Lucadou, Julia von

Die Hochhausspringerin


ausgezeichnet

Inhalt/Klappentext:

Riva ist Hochhausspringerin – ein perfekt funktionierender Mensch mit Millionen Fans. Doch plötzlich weigert sie sich zu trainieren. Kameras sind allgegenwärtig in ihrer Welt, aber sie weiß nicht, dass sie gezielt beobachtet wird: Hitomi, eine andere junge Frau, soll Riva wieder gefügig machen. Wenn sie ihren Auftrag nicht erfüllt, droht die Ausweisung in die Peripherien, wo die Menschen im Schmutz leben, ohne Möglichkeit, der Gesellschaft zu dienen. Was macht den Menschen menschlich, wenn er perfekt funktioniert? „Die Hochhausspringerin“ führt in eine brillante neue Welt, die so plausibel ist wie bitterkalt. Julia von Lucadou erzählt von ihr mit der Meisterschaft der großen Erzählungen über unsere Zukunft.

Persönliche Meinung:

Julia von Lucadou schreibt mit " Die Hochhausspringerin", erschienen im Hanser Verlag Berlin ihren Debütroman. Sie erschafft darin eine Welt, die von Perfektion und individueller Selbstoptimierung geprägt ist, deren Ziel es ist, ein möglichst leistungsfähiges Subjekt in einer digitalen und überwachten Welt zu sein. Nur wer dazugehört, darf im Zentrum leben und schnell kann es in der Peripherie enden, in der die Menschen leben, die gesellschaftlich "wertlos" erscheinen.
Die Sprache der Autorin ist sanft und kühl zugleich, weckt Hoffnungen und Illusionen und zeigt uns damit eine Welt auf, in die wir uns immer weiter zu bewegen. Gecoachte Selbstaufgabe zum Wohle eines Systems, deren einziges Ziel es sein kann, den Mensch für sich nutzbar zu machen und seine Ressourcen gewinnbringend umzusetzen. Hier bekommt der Begriff Human Ressources einen sehr bitteren Beigeschmack. Ein Buch, dass nachwirkt, aufrüttelt und uns darüber nachdenken lässt, in welcher Welt wir leben möchten.
Eine Dystopie, die von der Realität z.T nur noch Wimpernschläge entfernt ist und die den Leser ein wenig über seine ganz persönliche Selbstoptimierung nachdenken lässt.

Bewertung vom 25.08.2018
Zwei Freundinnen gegen den Rest der Welt / Wild und wunderbar Bd.1
Einwohlt, Ilona

Zwei Freundinnen gegen den Rest der Welt / Wild und wunderbar Bd.1


ausgezeichnet

Ilona Einholt startet mit Wild und Wunderbar den ersten Teil einer Serie, um Linn Grüner und Shark. Linn, deren Vater verstorben ist, lebt mit ihrer Lehrerinnenmutter Coralie und ihrem jüngeren Bruder Oskar zusammen. Stark alias Sophie Hyazinthe Amanda Ricarda Kornelius zieht ganz alleine in die Wohnung unter ihnen. Aus dem gemobbten Lehrerkind wird durch die Hilfe der starken Shark ein mutiges Mädchen, die aus sich herausgeht.

Ein Buch für starke Mädchen und solche, die es werden wollen. Eine Geschichte über Freundschaft, dem langsamen Erwachsenwerden, den Nöten und Sorgen eines Mädchens, die niemanden hat, dem sie sich wirklich anvertrauen kann und still die Probleme mit sich selbst ausmacht. Einer Mutter, die doch gar nicht so schlimm ist und die von einer anderen Seite betrachtet auch einfach nur unglücklich ist.
Man kann nur jedem Mädchen eine Freundin, wie Shark wünschen ( auch wenn dies die Mädchen sind, vor denen, wir als Eltern sie sicher warnen). Sie zeigen : hey, mache deinen Mund auf und lasse dir nichts gefallen- von niemandem, du bist wichtig und es ist auch deine eigene Aufgabe dies zu ändern.
Schenkt euren Mädchen dieses Buch und es wird sicher einen Dialog geben- und wenn ihr es vorher selber lest, fragt doch mal nach diesem schrecklichen Mobbing- Trio und ob euer Kind so etwas auch kennt und wenn sie eine Freundin, wie Shark hätte, welche verrückten Sachen , würde sie gerne mit ihr erleben...

Bewertung vom 25.08.2018
Bevor wir verschwinden
Fuchs, David

Bevor wir verschwinden


ausgezeichnet

Inhalt/ Klappentext:


DIE GESCHICHTE EINER WIEDERBEGEGNUNG IM ANGESICHT DES ABSCHIEDS - ZÄRTLICH UND LANGE NACHHALLEND.

EINE ZÄRTLICHE LIEBE UNTER UNGEWÖHNLICHEN UMSTÄNDEN
Als angehender Arzt absolviert Benjamin ein PRAKTIKUM AUF DER KREBSSTATION. Dass er dort ausgerechnet auf seine JUGENDLIEBE AMBROS trifft, hätte er sich nicht träumen lassen. Ambros wird als Patient behandelt, sein Körper ist voller Metastasen. Inmitten des Krankenhausalltags NÄHERN SICH DIE BEIDEN BEHUTSAM WIEDER ANEINANDER AN. Zwischen resoluten Krankenschwestern und röchelnden Zimmernachbarn, jovialen Oberärzten und unbelehrbaren Notfallskandidaten ist ihnen bewusst, dass es DIE AUGENBLICKE SIND, DIE IHNEN BLEIBEN ...

EINE HOMMAGE AN DEN AUGENBLICK: BERÜHREND UND LEBENSNAH, MITUNTER AUCH ZUM SCHMUNZELN
David Fuchs, SELBST ONKOLOGE, erzählt die Geschichte der jungen Männer ohne jegliche Rührseligkeit, dafür MIT FEINEM SINN FÜR DAS VERSCHROBENE IM ZWISCHENMENSCHLICHEN - und berührt damit umso mehr. Mühelos birgt er die SCHÖNHEIT UND LEICHTIGKEIT DES LEBENS im Angesicht eines Abschieds. Der FM4-WORTLAUT-GEWINNER legt damit ein STARKES DEBÜT vor, gewürzt mit ein bisschen NEUNZIGERJAHRE-FEELING, in dem er zeigt, dass die großen Gefühle in den kleinen Gesten stecken.

"Beeindruckend und auch sehr berührend - ein Kondensat von ein paar wirklich sehr starken kleinen Anekdoten und Bildern, die zu einer ganz großen Lebens- und Liebesgeschichte werden."
Jurybegründung zum FM4-Wortlaut 2016.


persönliche Meinung:

Ein tief bewegendes Buch, in dem alle Emotionen angesprochen werden. Was bleibt uns, was ist und was wird wohl sein. Wieviel wird von uns bleiben und ist das alles so wichtig? Was ist wann wichtig ?
Ein Buch zum Nachdenken, weinen, schmunzeln und mit leisen Tönen, einer Sprache, die dem Leser noch seine eigenen Bilder und eigene Interpretationen zulässt- unabhängig des eigenen Glaubens und Vorstellungen. Der Autor spürt Schwingungen und lässt diese Schwingungen auf jeder Seite spüren. Eines dieser Bücher, das einen einen Schritt nach vorne bringt und das man nicht vergisst, weil es kein austauschbarer Einheitsbrei ist. Der Onkologe David Fuchs hat mir wieder ein wenig bewiesen, es gibt Ärzte die wahrnehmen, beobachten und intuitiv spüren können- denn sonst könnte man so nicht schreiben...
Es ist für mich eine Aufforderung noch mehr nach diesen kleinen Gesten zu schauen- auf die kommt es im Leben an..
Bevor etwas verschwindet, ist es da, wir können es sehen wahrnehmen und hinschauen- verschwindet es, bleibt ein gedanklicher Kondensstreifen am Firmament- wie schnell er verblasst, liegt an und in uns selbst...

Bewertung vom 18.08.2018
Tankstellenchips
Michaelis, Antonia

Tankstellenchips


gut

Deutschland aus der Sicht eines Flüchtlings, der gleichzeitig vor der Polizei flüchten muss, weil er zur falschen Zeit am falschen Ort war.
Sean und Davy sind wirklich ein ungleiches Paar, der eine Student aus dem Iran, der andere ein geflohenes Heimkind. Sie verbindet die Flucht und es entsteht eine innige Freundschaft, in der jeder jedem irgendwie das Leben rettet. Beide mit massiven Sprach- und Verständigungsproblemen ausgestattet verstehen bzw. missverstehen sie das Handeln der Deutschen und halten uns Lesern immer wieder mal einen Spiegel vor, was deutsche Sprichwörtlichkeit auch bedeutet könnte und wohin Missverständnisse führen. Oft sind diese für mich persönlich etwas plakativ und auch platt. Die Dialoge mit ihren unterschiedlichen Ausrucksproblemen lassen mich regelmäßig in meinem Lesefluss stoppen und machen es etwas mühsam. Als dann auch och in bayrischer Mundart geschrieben wird, bin ich eigentlich raus aus dieser im Resümee dann doch spannenden und besonderen Geschichte. Ob Jugendliche diese Querverweise auch auf deutsche Geschichte, Literatur, etc. nachvollziehen lasse ich mal im Raum stehen und hoffe auf eine gute Allgemeinbildung, da sich sonst der Witz nicht erschliesst. Eignet sich sicher gut als Schullektüre, um immer wieder zu diskutieren, denn dazu regt das Buch auf jeden Fall an.

Bewertung vom 18.08.2018
Kidnapping Oma
Morgenroth, Matthias

Kidnapping Oma


ausgezeichnet

Kindermeinung:
Mir hat es sehr gut gefallen, das es eine Oma gab, die ein Pony hatte. Die zwei Kinder hatten eine lustige Idee mit der Oma. Es gab ein Mann mit einem Schnurrbart. Ich fand es ganz schön gemein, das die Mama geschwiegen hat. Wenn ich das und gewesen wäre, wäre ich richtig sauer gewesen. Lustig fand ich die Liste, was die Oma alles mit den Kindern machen sollte. Ich würde auch gerne bei einer Oma übernachten, die ein Pferd hat. Mir hat es gut gefallen, das sich am Ende alle wieder vertragen haben. Die Oma hat mir von allen am besten gefallen, weil sie so lustig war und mein Papa sie mit einer lustigen Sprache gesprochen hat. Die Kinder konnten gut lügen.

Elternmeinung:
Ein ganz wunderbares Vorlesebuch. Tolle Charaktere, lustig, spannend, witzig und tiefgründig. So ein Kinderbuch kann man sich nur wünschen und es ist ein großer Gewinn, da sich hier sehr schöne Gespräche mit dem Kind über das Buch und über viele Themen ergeben .
Mir sind an vielen Stellen die Tränen gekommen, so liebenswert und emotional ist es geschrieben, wie wichtig eine Oma für Kinder ist und wie sehr wir als Erwachsene manchmal unseren Kinder etwas vorschreiben bzw. ihnen auch Erfahrungen aus eigenem Unvermögen nehmen. So eine Oma im Buch kann man sich nur wünschen, aber es kommen auch ragen auch, warum sich die Oma auch nure gemeldet hat, warum die Mutter keinen Kontakt mehr hatte, die Existenz verschwiegen hat. es wird im Buch nicht aufgeklärt, vielleicht ist das aber auch genau die Message: Lebe jetzt und hier und nicht in der Vergangenheit. Und manchmal muss man auch vergessen können.