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niko
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3423

Bewertungen

Insgesamt 53 Bewertungen
Bewertung vom 27.08.2024
Verlorene Sterne
Orange, Tommy

Verlorene Sterne


ausgezeichnet

"Verlorene Sterne" ist der zweite Roman des Autors Tommy Orange. In diesem Roman erzählt der Autor über die Ausrottung der Indianer.
Der Autor verbindet die Geschichte von zwei Charaktere, Orvil Red Feather, der von den Schmerzmitteln nicht loskommt, und Jude Star, einem Vorfahre Orvis, der vor 150 Jahren gelebt hat.
Die angesprochenen Themen sind sehr ernst. Viele Charaktere kommen zu Wort und erzählen von Vertreibung und Diskriminierung der Indianer.
Ein großes Thema in diesem Buch sind die Drogen. Die Drogen, von Medikamenten bis zu Opium, kommen in vielen Formen im Buch vor, wenn nicht als Rituale, dann als Betäubungs- oder Heilungsmittel. In Orvils Familie bleibt niemand verschont.
Tommi Orange hat einen tollen und total fesselnden Schreibstil und kann sehr gut die finstere Atmosphäre näher bringen und greifbarer machen. Trotz der sehr dunklen Atmosphäre und die vielen Charakteren, die manchmal sehr verwirrend für mich waren, wollte ich das Buch einfach weiterlesen.

Fazit: "Verlorene Sterne" von Tommy Orange ist ein bewegendes Buch, das ein Stück Geschichte erzählt und sehr viele ernste Themen anspricht.

Bewertung vom 27.08.2024
Ein Tag im Leben von Abed Salama
Thrall, Nathan

Ein Tag im Leben von Abed Salama


ausgezeichnet

Über den israelisch – palästinensische Konflikt

"Ein Tag im Leben von Abed Salama - Die Geschichte einer Jerusalemer Tragödie" von Thrall Nathan ist alles anderes als ein leichtes Buch. Das Buch beruht auf wahren Begebenheiten, was die ganze Atmosphäre noch schwieriger zu ertragen macht.

Ein Schulbus voller palästinensischer Vorschulkinder, die gerade in einem Ausflug gefahren sind, wird von einem Sattelschlepper gerammt und gerät in Flammen vor den Toren Jerusalems.
Im Grenzgebiet sind die Zuständigkeiten nicht klar, so verspäten sich die Rettungskräfte. Inzwischen kommen unterschiedliche Personen am Unfallort und versuchen den Kindern zu helfen, oder zumindest die Kinder aus dem Bus zu holen. Rund um den Unfall erfahren wir auch die Geschichte unterschiedlicher Personen und zeigt die Auswirkungen des israelisch-palästinensischen Konflikts auf das tägliche Leben im Westjordanland.

Das Buch ist mehr oder weniger sachlich geschrieben. Es werden nicht nur die politischen Erklärungen, sondern auch das Leben unterschiedlicher Charaktere sachlich erzählt. Man fühlt aber trotzdem sehr stark mit, weil es keine Person gibt, die in gewisser Weise ein Opfer ist. Auch wenn das Buch nur die Ereignisse eines Tages erzählt, erfahren wir das ganze Leben vielen Personen, was für Ihnen wichtig im Leben ist und wie sie zu dem wurden, was sie heute sind.

Ich war ein bisschen überfordert von den vielen Namen, die in dem Buch vorkommen. Dafür gibt es als Hilfe ein Personenverzeichnis am Anfang des Buches, wenn man blättern möchte.

Das Buch "Ein Tag im Leben von Abed Salama - Die Geschichte einer Jerusalemer Tragödie" von Thrall Nathan ist ein lesenswertes Buch, das über die Schwierigkeiten in einem Grenzgebiet erzählt. Ein Thema ist auch die Frauenrolle in der arabischen Welt.
Ich würde das Buch allen empfehlen, die sich an den israelisch-palästinensischen Konflikt oder starke Gefühle interessieren.

Bewertung vom 20.08.2024
Am Himmel die Flüsse
Shafak, Elif

Am Himmel die Flüsse


ausgezeichnet

Perfekte Mischung aus geschichtliche Ereignisse und Handlung

"Am Himmel die Flüsse" ist ein sehr schöner Roman, geschrieben von der britisch-türkische Schriftstellerin Elif Shafak.
Die Autorin geht in diesem Roman der Frage auf den Grund, ob das Wasser ein Gedächtnis hat? Ein Wassertropfen durchläuft den Wasserkreislauf immer und immer wieder, geht nie verloren, sondern taucht in verschiedenen Aggregatzuständen an unterschiedlichen Orten auf.
Wir begleiten einen Wassertropfen, der zwischen 630 v.Chr. bis in unsere Zeit herumreist. Dabei kennen wir drei unterschiedliche ProtagonistInnen, die viel mehr als nur das Wasser verbindet: Narin, ein Eziden Mädchen aus der Türkei, 2014, Arthur, ein Altertumsforscher aus London der Mitte des 19. Jahrhunderts und Zaleekhah, eine Hydrologin aus London 2018.Was mir ganz besonders an das Buch gefallen hat, war eigentlich, wie gut recherchiert das Buch ist und wie viel Neues aus dem Buch man lernen kann. Was von der Geschichte abweicht, wird in dem Nachwort erklärt.
Das Buch ist nicht unbedingt einfühlsam geschrieben, sondern ist ein besonderes Buch wegen der sehr vielen Informationen. Die Stimme von Pegah Ferydoni finde ich sehr passend und gut ausgewählt, auch wenn es gleich drei ProtagonistInnen im Buch gibt.
Ich würde das Buch allen empfehlen, die sich an unterschiedlichen Kulturen, Bräuche und Geschichte, Wasser allgemein, Wasser in unterschiedlichen Aggregatzustände und der Bedeutung von Wasser interessieren. Sehr gut geschrieben und sehr gut recherchiert.
Für mich war die Menge an Informationen sehr groß und ich hätte mir etwa mehr Gefühl gewünscht, deshalb ziehe ich ein Sternchen ab.

Bewertung vom 12.07.2024
Solito
Zamora, Javier

Solito


ausgezeichnet

eine wahre, fesselnde und herzzerreißende Geschichte

In "Solito: Eine wahre Geschichte" erzählt der Autor Javier Zamora seine eigene Reise von El Salvador in die USA, um zu seinen Eltern zu kommen, als er erst neun Jahre alt war. Die Eltern und Großeltern bereiten den jungen Javier schon viel früher auf eine "Reise", er wird auf illegale Weise von Schleppern nach USA gebracht.

Das Cover hat mich von Anfang an neugierig gemacht, ist zwar schlicht gehalten, bleibt aber in Erinnerung. Der Junge und der Mond in dem Hintergrundbild unterstützen sehr gut den Titel des Buches.

Die Charaktere sind ganz normale Menschen, die sich mit schwierigen Situationen konfrontieren, Armut, Hunger, getrennt lebende Familien, Flucht und die Hoffnung auf ein besseres Leben.
Die vielen spanischen Worte, die am Ende in ein Glossar übersetzt sind, haben für mich die Geschichte noch greifbarer gemacht und ich konnte die Geschehnisse gut örtlich einordnen.
Ich finde der Autor hat wunderbar seine Erlebnisse in Worte wiedergegeben. Seine Erinnerungen haben einen großen Eindruck auf mich gemacht. Dadurch, dass der Protagonist erst neun Jahre alt war, wurden die übermittelten Gefühle für mich noch stärker.
Man erfährt aus dem Buch auch sehr viele Informationen über die Schlepperbanden und man kann sich einen guten Einblick machen, was Flüchtlinge durchmachen müssen, um in ein Land zu kommen.

"Solito" ist eine wahre, fesselnde und herzzerreißende Geschichte, die ich sehr gerne weiter empfehle.

Bewertung vom 12.07.2024
That Girl (ungekürzt) (MP3-Download)
Santos de Lima, Gabriella

That Girl (ungekürzt) (MP3-Download)


ausgezeichnet

In "That girl" gibt uns die Autorin Gabriella Santos de Lima tolle Einblicke in das Leben einer jungen Influencerin, Tess Raabe, die als "That girl" auftreten will.
Tess gibt Tipps in Social Media, wie man ein gesundes Leben führen kann, Avocadotoast zum Frühstück und Selbstliebe und in ihrem Buch "Date me" erzählt sie von Tinderdates. Dabei erleben wir Tess aber auch als normale Frau, die als Mädchen unsicher war und zum Teil noch ist. Als ihr Liebesleben nicht reibungslos funktioniert, ist sie motiviert, sich mit ihren Vorstellungen auseinanderzusetzen.
Die Sprecherin hat das Wesen der Protagonistin gut rübergebracht, mal That Girl, das sicher wirkt, mal das Mädchen, das sich noch nicht erwachsen fühlt.
Fazit:
Ich finde das Buch perfekt für Mädchen und junge Frauen, die an die goldene Facette der That Girls glauben. 

Bewertung vom 12.07.2024
Die Sache mit Rachel (MP3-Download)
O'Donoghue, Caroline

Die Sache mit Rachel (MP3-Download)


ausgezeichnet

Ein wunderbares Coming-of-Age

"Die Sache mit Rachel" ist ein tolles Coming-of-Age-Buch. Rachel ist eine 31-jährige Irin, die in London lebt und als Journalistin arbeitet. Als sie eines Tages Irland besucht, erinnert sie sich an die Zeit, als sie studiert hat.
Ich habe in diesem Hörbuch alles geliebt. Der Titel des Buches hat mich gleich neugierig gemacht. Die Sprecherin hat so eine tolle Stimme, dass ich gleich die Protagonistin gemocht habe. Und dann Rachel :)Rachel, durch die ökonomische Situation in Irland den 90er Jahre, muss selbst ihr Studium bezahlen. So arbeitet sie in einer Buchhandlung, wo sie ihren zukünftigen besten Freund und Mitbewohner James kennenlernt. Sie ist eine starke Protagonistin und steht für sie und die Menschen, die sie liebt.
Der Schreibstil ist mitreißend, ich habe das Hörbuch in einem Zug gehört. Rachel und James teilen sich eine ganz besondere Freundschaft und sind immer füreinander da. Außer Freundschaft kommen noch einige ernsten Themen in Fokus, wie zum Beispiel Abtreibung in Irland. Später, als in London umgezogen ist, wird sie eine starke Stimme für alle Frauen in Irland, die wegen eine ungewollte Schwangerschaft in Schwierigkeiten kommen.
Ich habe Rachel sehr gerne "gehört", als sie ihre Geschichte erzählt hat und ich habe mich für sie gefreut, als ihr Leben auf eine gerade Schiene gegangen ist. Erwachsenwerden ist nicht leicht, aber Rachel hat das gut gemeistert. Ein tolles Buch, das ich gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 24.05.2024
Weil ich an dich glaube - Great and Precious Things
Yarros, Rebecca

Weil ich an dich glaube - Great and Precious Things


ausgezeichnet

Camden Daniels kehrt nach sechs Jahren zurück in seine Heimatstadt Alba, weil sein Vater ihn um Hilfe gebeten hat. In Alba erwartet ihn aber eine Kleinstadt, wo man dazugehören muss, damit man sich hier gut fühlen kann... und es schaut so aus, als Cam nicht einfach so dazugehört.
Der Schreibstil von Rebecca Yarros ist fließend, die Geschichte, obwohl sehr viele Themen angesprochen werden, ist leicht zu verfolgen und die Spannung wird langsam aufgebaut. Die Geschichte wird aus zwei Ich-Perspektiven erzählt, aus Willow's, Cam's Jugendliebe, und aus Cam's Perspektive. Wo Cam aufhört zu erzählen, erzählt Willow weiter und umgekehrt. So ergänzen sich die Geschichten und man kann leichter verstehen, was die HauptprotagonistInnen denken. Im ersten Teil des Buches kennen wir einige Bewohner der Kleinstadt Alba, Cam's und Willow's Familie und wir spüren sehr früh, dass hier für Cam nicht alles leicht wird. Sobald Cam und Willow zugeben, dass sie sich lieben, ist es sehr schön zu verfolgen, wie ihre Liebesgeschichte ständig wächst.
Neben der Liebesgeschichte werden auch weitere Themen diskutiert. Cams Vater, Arthur, ist an Alzheimer erkrankt und wünscht sich so stark, dass er nicht künstlich am Leben gehalten wird, wenn es so weit kommt, dass er sich sogar am Brust tätowieren lässt. Beide Themen, mit der Krankheit umzugehen und Selbstbestimmung auf das eigene Leben sind sehr gut thematisiert. Die Atmosphäre in der Kleinstadt ist auch sehr gut wiedergegeben. Die familiären Beziehungen werden gut untersucht, zwischen Geschwister, aber auch Eltern-Kindern.
Ein weiteres Thema wäre der Krieg und die Schuldgefühle, mit denen die Menschen danach weiterleben müssen. Zwischen all diesen Themen wächst die Liebesgeschichte zwischen Cam und Willow doch schön weiter bis sie nicht nur gegen einer ganzen Stadt (bei solche Themen sind die Kleinstädte mehr zu befürchten als die Großstädte) sich stellen können, sondern sogar die Menschen gewinnen, die am Anfang am meisten dagegen waren.
Mit einer ruhigen, aber sehr klaren Stimme erzählt Rebecca Yarros eine schöne Liebesgeschichte. Wichtige Themen wie Alzheimer, Selbstbestimmung, familiäre Beziehungen und die Atmosphäre in einer Kleinstadt sind angesprochen. Ich könnte nicht sagen, ob die Liebesgeschichte oder eins der anderen Themen das Hauptthema ist. Alle Themen gehen Hand in Hand, die Spannung wächst ständig durch das ganze Buch und am Ende war ich froh, dass ich das Buch gelesen habe.

Fazit: Ein schönes Buch, sowohl äußerlich als auch inhaltlich, mit vielen Themen, die zum Nachdenken anregen, das ich sehr gerne gelesen habe und auch gerne weiterempfehlen würde.

Bewertung vom 24.05.2024
Altern
Heidenreich, Elke

Altern


ausgezeichnet

Das Buch “Altern” von Elke Heidenreich beschäftigt sich mit dem Thema Altern und Altwerden. Die Autorin teilt ihre persönlichen Gedanken und Erfahrungen, während sie selbst im Alter von ca. 80 Jahren ist. Unterstützt wird ihr Buch durch zahlreiche Zitate von anderen Autoren und Philosophen, die ein fast romantisiertes Bild des Alterns zeichnen. Dies vermittelt Mut und Optimismus.

Der Schreibstil ist flüssig und humorvoll. Im ersten Teil des Buches erzählt die Autorin mehr über ihr eigenes Leben, sodass wir ein genaueres Bild von ihr bekommen. Im zweiten Teil wird es philosophischer, und es werden weitere Zitate von anderen Autoren und Philosophen präsentiert. Insgesamt ist das Buch kurzweilig und ermutigt dazu, das Altern positiv anzunehmen.

Ich fand das Buch ganz toll und ich werde es sicher nochmal lesen und weiterempfehlen.

8 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.04.2024
Demon Copperhead
Kingsolver, Barbara

Demon Copperhead


ausgezeichnet

mein Highlight des Jahres

Ein gutes Buch ist leider nie lang genug. Egal wie viele Seiten das Buch hat, am Ende bleibt trotzdem das Gefühl, dass man die ProtagonistInnen noch eine Weile begleiten würde. Auch wenn das Buch über 800 Seiten lang ist.

"Demon Copperhead" ist aus der Ich-Perspektive von Demon erzählt. Er ist ca. 20 Jahre alt und, wenn man glauben würde, dass sein Leben erst anfängt, hat er so vieles schon erlebt, dass er ein dickes Buch füllen kann.
Wir begleiten Demon, seit er geboren ist, bis er ca. 20 Jahre alt wird. Sein Vater stirbt kurz vor Demons Geburt und Demon lebt nur mit seiner Mutter in USA in Virginia. Weil die Mutter von Drogen abhängig ist, wird Demon, auch wenn er nur ein Kind ist, auf die Mutter aufpassen, dass sie jeden Tag aufsteht und in die Arbeit geht. Alles verschlimmert sich, als die Mutter einen neuen Mann heiratet, Stoner, der glaubt, die Erziehung macht man mit den Fäusten.
Ab nun wird Demon vom Jugendamt genommen und weil das Jugendamt nicht wirklich aufpasst, was mit den Kindern passiert, wird ab jetzt Demon nur auf sich selbst gestellt.

Wichtig finde ich aber, dass Demon und seine Freunde eigentlich repräsentativ für die Menschen in den ärmeren Schichten in den USA, vor allem Virginia, sind. Barbara Kingsolver schreibt nicht nur über Demon, sondern über alle armen Kindern und alle armen Menschen, die wenig Auswahl im Leben haben. "Demon Copperhead" ist eine Gesellschaftskritik, die sich mit der Armut, Jugendamt, dem schlechten Gesundheitssystem, Gewalt und Drogen- und Medikamentensucht auseinandersetzt.

Alle sind Menschen wie wir, das sieht und fühlt man schon bei der ersten Liebe. Aber leider reicht das nicht, um die Lebensumstände leichter zu machen.
Der Schreibstil ist unglaublich flüssig und fesselnd, manchmal mit Humor gesprüht. Barbara Kingsolver schreibt aus der Ich-Perspektive von Demon. Als Kind sieht Demon die Welt so wie sie ist und erzählt es treu, ohne etwas zu bewerten. Die Bewertung entsteht erst im Kopf des/der Lesers/Leserin und ist nur noch herzzerreißender, als man das Gesamtbild versteht.

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und die meisten sind von Armut betroffen. Das ist auch der Grund, warum, auch wenn sie im Grunde gute Menschen sind, können sie manchmal nur begrenzt helfen.

Ich kann leider keine Stelle nennen, die mir am meisten gefallen hat. Das ganze Buch ist nicht nur berührend, sondern aufwühlend, herzzerreißend und dazu voll mit tollen Zitaten. Meine zwei Lieblingszitate: S. 713: Demon über seine Liebe zu Dori „Es ist ein Wunder, dass man das Leben mit nichts beginnt und mit nichts beendet und dazwischen trotzdem so viel verliert.“ und Demon S. 504: "Man sagt, keiner macht dich so fertig wie du selbst."

Ich finde das Buch ist eine Liebeserklärung der Autorin in ihrer Heimat Virginia, wo sie nun auch lebt. Die Autorin zeigt ein unglaublich gutes Verständnis auf die ganze Lebenssituation und man bemüht sich, etwas so gut zu verstehen, nur wenn man es so stark liebt. Und wenn man alles in Worte umsetzen kann, dann haben alle nur was davon gewonnen.

Ein ganz besonderes Buch, ich habe jede einzelnen Satz genossen und 800 Seiten waren mir zu wenig.

Bewertung vom 14.04.2024
Die sieben Monde des Maali Almeida [Ungekürzt] (MP3-Download)
Karunatilaka, Shehan

Die sieben Monde des Maali Almeida [Ungekürzt] (MP3-Download)


ausgezeichnet

Spannender Roman mit sehr gute Einblicke in den Sri Lankas Bürgerkrieg der 80er Jahren

In dem Roman „Die sieben Monde des Maali Almeida“ erzählt der Sri Lanker Autor Shehan Karunatilaka die fiktiven ersten sieben Tage nach Maali Almeidas Tod. Maali Almeida ist tot und gefangen in der Zwischenwelt/Jenseits, wo nur Geister herumlaufen. Er kann sich aber nicht erinnern, wie er gestorben ist und fängt an zu recherchieren.
Die Geschichte erzählt von Maali Almeidas Leben, seine Freunde und seien Arbeit. Nebenbei ist aber eine Geschichte über Sri Lanka und den Bürgerkrieg in den 1980er Jahren. Maali Almeida war ein schwuler Kriegsfotograf und Zocker - nichts davon erleichtert ihm das Leben in einem Land, wo er als Fotograf so viel Todesopfern gesehen und fotografiert hat oder in einem Land wo schwul zu sein, einen Grund ermordet zu werden war.
Der Schreibstil ist flüssig, die Spannung steigt langsam, dafür verteilt über das ganze Buch und die Charaktere sind sehr gut konturiert. Über Maali Almeida erfahren wir die Dinge nur langsam, einen nach dem anderen, verteilt an den sieben Tage/Monde. Shehan Karunatilaka zeigt viel Liebe an seinem Land und dessen Bewohner auch wenn alles weit weg von Perfektion ist.
Die Geschichte Sri Lankas war mir fremd und ich musste einiges recherchieren. Aber auch nur das Erzählte in diesem Buch wäre genug gewesen, mir ein genaueres Bild über dieses Land zu machen, da hat Shehan Karunatilaka sehr gut gemacht.
Nach einige Zeit hatte ich den Eindruck gehabt, dass ich Maali Almeida gut genug kennengelernt habe und ich habe angefangen mit ihm bei deiner Recherche mitzufiebern - ich musste mir immer wieder in Erinnerung rufen, dass er tot ist, er sucht leider nur die Grunde, wie das passiert ist, weil helfen kann ihm nichts mehr.
Fazit: „Die sieben Monde des Maali Almeida“ von Shehan Karunatilaka ist ein besonderes Buch, das ich sehr gerne weiterempfehlen kann.
Man muss vielleicht vorgewarnt sein, dass das Buch, durch den vielen Einblicke in die Sri Lankas Politik und in den 1980er Bürgerkrieg ziemlich einspruchsvoll sein kann. Dafür lernt man sehr viel aus dem Buch. Das Hörbuch ist von
Hans Löw gesprochen. Seine Stimme habe ich sehr passend für das Buch und die Spannung aus dem Buch empfunden.