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niko
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3423

Bewertungen

Insgesamt 51 Bewertungen
Bewertung vom 20.08.2024
Am Himmel die Flüsse
Shafak, Elif

Am Himmel die Flüsse


ausgezeichnet

Perfekte Mischung aus geschichtliche Ereignisse und Handlung

"Am Himmel die Flüsse" ist ein sehr schöner Roman, geschrieben von der britisch-türkische Schriftstellerin Elif Shafak.
Die Autorin geht in diesem Roman der Frage auf den Grund, ob das Wasser ein Gedächtnis hat? Ein Wassertropfen durchläuft den Wasserkreislauf immer und immer wieder, geht nie verloren, sondern taucht in verschiedenen Aggregatzuständen an unterschiedlichen Orten auf.
Wir begleiten einen Wassertropfen, der zwischen 630 v.Chr. bis in unsere Zeit herumreist. Dabei kennen wir drei unterschiedliche ProtagonistInnen, die viel mehr als nur das Wasser verbindet: Narin, ein Eziden Mädchen aus der Türkei, 2014, Arthur, ein Altertumsforscher aus London der Mitte des 19. Jahrhunderts und Zaleekhah, eine Hydrologin aus London 2018.Was mir ganz besonders an das Buch gefallen hat, war eigentlich, wie gut recherchiert das Buch ist und wie viel Neues aus dem Buch man lernen kann. Was von der Geschichte abweicht, wird in dem Nachwort erklärt.
Das Buch ist nicht unbedingt einfühlsam geschrieben, sondern ist ein besonderes Buch wegen der sehr vielen Informationen. Die Stimme von Pegah Ferydoni finde ich sehr passend und gut ausgewählt, auch wenn es gleich drei ProtagonistInnen im Buch gibt.
Ich würde das Buch allen empfehlen, die sich an unterschiedlichen Kulturen, Bräuche und Geschichte, Wasser allgemein, Wasser in unterschiedlichen Aggregatzustände und der Bedeutung von Wasser interessieren. Sehr gut geschrieben und sehr gut recherchiert.
Für mich war die Menge an Informationen sehr groß und ich hätte mir etwa mehr Gefühl gewünscht, deshalb ziehe ich ein Sternchen ab.

Bewertung vom 12.07.2024
Solito
Zamora, Javier

Solito


ausgezeichnet

eine wahre, fesselnde und herzzerreißende Geschichte

In "Solito: Eine wahre Geschichte" erzählt der Autor Javier Zamora seine eigene Reise von El Salvador in die USA, um zu seinen Eltern zu kommen, als er erst neun Jahre alt war. Die Eltern und Großeltern bereiten den jungen Javier schon viel früher auf eine "Reise", er wird auf illegale Weise von Schleppern nach USA gebracht.

Das Cover hat mich von Anfang an neugierig gemacht, ist zwar schlicht gehalten, bleibt aber in Erinnerung. Der Junge und der Mond in dem Hintergrundbild unterstützen sehr gut den Titel des Buches.

Die Charaktere sind ganz normale Menschen, die sich mit schwierigen Situationen konfrontieren, Armut, Hunger, getrennt lebende Familien, Flucht und die Hoffnung auf ein besseres Leben.
Die vielen spanischen Worte, die am Ende in ein Glossar übersetzt sind, haben für mich die Geschichte noch greifbarer gemacht und ich konnte die Geschehnisse gut örtlich einordnen.
Ich finde der Autor hat wunderbar seine Erlebnisse in Worte wiedergegeben. Seine Erinnerungen haben einen großen Eindruck auf mich gemacht. Dadurch, dass der Protagonist erst neun Jahre alt war, wurden die übermittelten Gefühle für mich noch stärker.
Man erfährt aus dem Buch auch sehr viele Informationen über die Schlepperbanden und man kann sich einen guten Einblick machen, was Flüchtlinge durchmachen müssen, um in ein Land zu kommen.

"Solito" ist eine wahre, fesselnde und herzzerreißende Geschichte, die ich sehr gerne weiter empfehle.

Bewertung vom 12.07.2024
That Girl (ungekürzt) (MP3-Download)
Santos de Lima, Gabriella

That Girl (ungekürzt) (MP3-Download)


ausgezeichnet

In "That girl" gibt uns die Autorin Gabriella Santos de Lima tolle Einblicke in das Leben einer jungen Influencerin, Tess Raabe, die als "That girl" auftreten will.
Tess gibt Tipps in Social Media, wie man ein gesundes Leben führen kann, Avocadotoast zum Frühstück und Selbstliebe und in ihrem Buch "Date me" erzählt sie von Tinderdates. Dabei erleben wir Tess aber auch als normale Frau, die als Mädchen unsicher war und zum Teil noch ist. Als ihr Liebesleben nicht reibungslos funktioniert, ist sie motiviert, sich mit ihren Vorstellungen auseinanderzusetzen.
Die Sprecherin hat das Wesen der Protagonistin gut rübergebracht, mal That Girl, das sicher wirkt, mal das Mädchen, das sich noch nicht erwachsen fühlt.
Fazit:
Ich finde das Buch perfekt für Mädchen und junge Frauen, die an die goldene Facette der That Girls glauben. 

Bewertung vom 12.07.2024
Die Sache mit Rachel (MP3-Download)
O'Donoghue, Caroline

Die Sache mit Rachel (MP3-Download)


ausgezeichnet

Ein wunderbares Coming-of-Age

"Die Sache mit Rachel" ist ein tolles Coming-of-Age-Buch. Rachel ist eine 31-jährige Irin, die in London lebt und als Journalistin arbeitet. Als sie eines Tages Irland besucht, erinnert sie sich an die Zeit, als sie studiert hat.
Ich habe in diesem Hörbuch alles geliebt. Der Titel des Buches hat mich gleich neugierig gemacht. Die Sprecherin hat so eine tolle Stimme, dass ich gleich die Protagonistin gemocht habe. Und dann Rachel :)Rachel, durch die ökonomische Situation in Irland den 90er Jahre, muss selbst ihr Studium bezahlen. So arbeitet sie in einer Buchhandlung, wo sie ihren zukünftigen besten Freund und Mitbewohner James kennenlernt. Sie ist eine starke Protagonistin und steht für sie und die Menschen, die sie liebt.
Der Schreibstil ist mitreißend, ich habe das Hörbuch in einem Zug gehört. Rachel und James teilen sich eine ganz besondere Freundschaft und sind immer füreinander da. Außer Freundschaft kommen noch einige ernsten Themen in Fokus, wie zum Beispiel Abtreibung in Irland. Später, als in London umgezogen ist, wird sie eine starke Stimme für alle Frauen in Irland, die wegen eine ungewollte Schwangerschaft in Schwierigkeiten kommen.
Ich habe Rachel sehr gerne "gehört", als sie ihre Geschichte erzählt hat und ich habe mich für sie gefreut, als ihr Leben auf eine gerade Schiene gegangen ist. Erwachsenwerden ist nicht leicht, aber Rachel hat das gut gemeistert. Ein tolles Buch, das ich gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 24.05.2024
Weil ich an dich glaube - Great and Precious Things
Yarros, Rebecca

Weil ich an dich glaube - Great and Precious Things


ausgezeichnet

Camden Daniels kehrt nach sechs Jahren zurück in seine Heimatstadt Alba, weil sein Vater ihn um Hilfe gebeten hat. In Alba erwartet ihn aber eine Kleinstadt, wo man dazugehören muss, damit man sich hier gut fühlen kann... und es schaut so aus, als Cam nicht einfach so dazugehört.
Der Schreibstil von Rebecca Yarros ist fließend, die Geschichte, obwohl sehr viele Themen angesprochen werden, ist leicht zu verfolgen und die Spannung wird langsam aufgebaut. Die Geschichte wird aus zwei Ich-Perspektiven erzählt, aus Willow's, Cam's Jugendliebe, und aus Cam's Perspektive. Wo Cam aufhört zu erzählen, erzählt Willow weiter und umgekehrt. So ergänzen sich die Geschichten und man kann leichter verstehen, was die HauptprotagonistInnen denken. Im ersten Teil des Buches kennen wir einige Bewohner der Kleinstadt Alba, Cam's und Willow's Familie und wir spüren sehr früh, dass hier für Cam nicht alles leicht wird. Sobald Cam und Willow zugeben, dass sie sich lieben, ist es sehr schön zu verfolgen, wie ihre Liebesgeschichte ständig wächst.
Neben der Liebesgeschichte werden auch weitere Themen diskutiert. Cams Vater, Arthur, ist an Alzheimer erkrankt und wünscht sich so stark, dass er nicht künstlich am Leben gehalten wird, wenn es so weit kommt, dass er sich sogar am Brust tätowieren lässt. Beide Themen, mit der Krankheit umzugehen und Selbstbestimmung auf das eigene Leben sind sehr gut thematisiert. Die Atmosphäre in der Kleinstadt ist auch sehr gut wiedergegeben. Die familiären Beziehungen werden gut untersucht, zwischen Geschwister, aber auch Eltern-Kindern.
Ein weiteres Thema wäre der Krieg und die Schuldgefühle, mit denen die Menschen danach weiterleben müssen. Zwischen all diesen Themen wächst die Liebesgeschichte zwischen Cam und Willow doch schön weiter bis sie nicht nur gegen einer ganzen Stadt (bei solche Themen sind die Kleinstädte mehr zu befürchten als die Großstädte) sich stellen können, sondern sogar die Menschen gewinnen, die am Anfang am meisten dagegen waren.
Mit einer ruhigen, aber sehr klaren Stimme erzählt Rebecca Yarros eine schöne Liebesgeschichte. Wichtige Themen wie Alzheimer, Selbstbestimmung, familiäre Beziehungen und die Atmosphäre in einer Kleinstadt sind angesprochen. Ich könnte nicht sagen, ob die Liebesgeschichte oder eins der anderen Themen das Hauptthema ist. Alle Themen gehen Hand in Hand, die Spannung wächst ständig durch das ganze Buch und am Ende war ich froh, dass ich das Buch gelesen habe.

Fazit: Ein schönes Buch, sowohl äußerlich als auch inhaltlich, mit vielen Themen, die zum Nachdenken anregen, das ich sehr gerne gelesen habe und auch gerne weiterempfehlen würde.

Bewertung vom 24.05.2024
Altern
Heidenreich, Elke

Altern


ausgezeichnet

Das Buch “Altern” von Elke Heidenreich beschäftigt sich mit dem Thema Altern und Altwerden. Die Autorin teilt ihre persönlichen Gedanken und Erfahrungen, während sie selbst im Alter von ca. 80 Jahren ist. Unterstützt wird ihr Buch durch zahlreiche Zitate von anderen Autoren und Philosophen, die ein fast romantisiertes Bild des Alterns zeichnen. Dies vermittelt Mut und Optimismus.

Der Schreibstil ist flüssig und humorvoll. Im ersten Teil des Buches erzählt die Autorin mehr über ihr eigenes Leben, sodass wir ein genaueres Bild von ihr bekommen. Im zweiten Teil wird es philosophischer, und es werden weitere Zitate von anderen Autoren und Philosophen präsentiert. Insgesamt ist das Buch kurzweilig und ermutigt dazu, das Altern positiv anzunehmen.

Ich fand das Buch ganz toll und ich werde es sicher nochmal lesen und weiterempfehlen.

5 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.04.2024
Demon Copperhead
Kingsolver, Barbara

Demon Copperhead


ausgezeichnet

mein Highlight des Jahres

Ein gutes Buch ist leider nie lang genug. Egal wie viele Seiten das Buch hat, am Ende bleibt trotzdem das Gefühl, dass man die ProtagonistInnen noch eine Weile begleiten würde. Auch wenn das Buch über 800 Seiten lang ist.

"Demon Copperhead" ist aus der Ich-Perspektive von Demon erzählt. Er ist ca. 20 Jahre alt und, wenn man glauben würde, dass sein Leben erst anfängt, hat er so vieles schon erlebt, dass er ein dickes Buch füllen kann.
Wir begleiten Demon, seit er geboren ist, bis er ca. 20 Jahre alt wird. Sein Vater stirbt kurz vor Demons Geburt und Demon lebt nur mit seiner Mutter in USA in Virginia. Weil die Mutter von Drogen abhängig ist, wird Demon, auch wenn er nur ein Kind ist, auf die Mutter aufpassen, dass sie jeden Tag aufsteht und in die Arbeit geht. Alles verschlimmert sich, als die Mutter einen neuen Mann heiratet, Stoner, der glaubt, die Erziehung macht man mit den Fäusten.
Ab nun wird Demon vom Jugendamt genommen und weil das Jugendamt nicht wirklich aufpasst, was mit den Kindern passiert, wird ab jetzt Demon nur auf sich selbst gestellt.

Wichtig finde ich aber, dass Demon und seine Freunde eigentlich repräsentativ für die Menschen in den ärmeren Schichten in den USA, vor allem Virginia, sind. Barbara Kingsolver schreibt nicht nur über Demon, sondern über alle armen Kindern und alle armen Menschen, die wenig Auswahl im Leben haben. "Demon Copperhead" ist eine Gesellschaftskritik, die sich mit der Armut, Jugendamt, dem schlechten Gesundheitssystem, Gewalt und Drogen- und Medikamentensucht auseinandersetzt.

Alle sind Menschen wie wir, das sieht und fühlt man schon bei der ersten Liebe. Aber leider reicht das nicht, um die Lebensumstände leichter zu machen.
Der Schreibstil ist unglaublich flüssig und fesselnd, manchmal mit Humor gesprüht. Barbara Kingsolver schreibt aus der Ich-Perspektive von Demon. Als Kind sieht Demon die Welt so wie sie ist und erzählt es treu, ohne etwas zu bewerten. Die Bewertung entsteht erst im Kopf des/der Lesers/Leserin und ist nur noch herzzerreißender, als man das Gesamtbild versteht.

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und die meisten sind von Armut betroffen. Das ist auch der Grund, warum, auch wenn sie im Grunde gute Menschen sind, können sie manchmal nur begrenzt helfen.

Ich kann leider keine Stelle nennen, die mir am meisten gefallen hat. Das ganze Buch ist nicht nur berührend, sondern aufwühlend, herzzerreißend und dazu voll mit tollen Zitaten. Meine zwei Lieblingszitate: S. 713: Demon über seine Liebe zu Dori „Es ist ein Wunder, dass man das Leben mit nichts beginnt und mit nichts beendet und dazwischen trotzdem so viel verliert.“ und Demon S. 504: "Man sagt, keiner macht dich so fertig wie du selbst."

Ich finde das Buch ist eine Liebeserklärung der Autorin in ihrer Heimat Virginia, wo sie nun auch lebt. Die Autorin zeigt ein unglaublich gutes Verständnis auf die ganze Lebenssituation und man bemüht sich, etwas so gut zu verstehen, nur wenn man es so stark liebt. Und wenn man alles in Worte umsetzen kann, dann haben alle nur was davon gewonnen.

Ein ganz besonderes Buch, ich habe jede einzelnen Satz genossen und 800 Seiten waren mir zu wenig.

Bewertung vom 14.04.2024
Die sieben Monde des Maali Almeida [Ungekürzt] (MP3-Download)
Karunatilaka, Shehan

Die sieben Monde des Maali Almeida [Ungekürzt] (MP3-Download)


ausgezeichnet

Spannender Roman mit sehr gute Einblicke in den Sri Lankas Bürgerkrieg der 80er Jahren

In dem Roman „Die sieben Monde des Maali Almeida“ erzählt der Sri Lanker Autor Shehan Karunatilaka die fiktiven ersten sieben Tage nach Maali Almeidas Tod. Maali Almeida ist tot und gefangen in der Zwischenwelt/Jenseits, wo nur Geister herumlaufen. Er kann sich aber nicht erinnern, wie er gestorben ist und fängt an zu recherchieren.
Die Geschichte erzählt von Maali Almeidas Leben, seine Freunde und seien Arbeit. Nebenbei ist aber eine Geschichte über Sri Lanka und den Bürgerkrieg in den 1980er Jahren. Maali Almeida war ein schwuler Kriegsfotograf und Zocker - nichts davon erleichtert ihm das Leben in einem Land, wo er als Fotograf so viel Todesopfern gesehen und fotografiert hat oder in einem Land wo schwul zu sein, einen Grund ermordet zu werden war.
Der Schreibstil ist flüssig, die Spannung steigt langsam, dafür verteilt über das ganze Buch und die Charaktere sind sehr gut konturiert. Über Maali Almeida erfahren wir die Dinge nur langsam, einen nach dem anderen, verteilt an den sieben Tage/Monde. Shehan Karunatilaka zeigt viel Liebe an seinem Land und dessen Bewohner auch wenn alles weit weg von Perfektion ist.
Die Geschichte Sri Lankas war mir fremd und ich musste einiges recherchieren. Aber auch nur das Erzählte in diesem Buch wäre genug gewesen, mir ein genaueres Bild über dieses Land zu machen, da hat Shehan Karunatilaka sehr gut gemacht.
Nach einige Zeit hatte ich den Eindruck gehabt, dass ich Maali Almeida gut genug kennengelernt habe und ich habe angefangen mit ihm bei deiner Recherche mitzufiebern - ich musste mir immer wieder in Erinnerung rufen, dass er tot ist, er sucht leider nur die Grunde, wie das passiert ist, weil helfen kann ihm nichts mehr.
Fazit: „Die sieben Monde des Maali Almeida“ von Shehan Karunatilaka ist ein besonderes Buch, das ich sehr gerne weiterempfehlen kann.
Man muss vielleicht vorgewarnt sein, dass das Buch, durch den vielen Einblicke in die Sri Lankas Politik und in den 1980er Bürgerkrieg ziemlich einspruchsvoll sein kann. Dafür lernt man sehr viel aus dem Buch. Das Hörbuch ist von
Hans Löw gesprochen. Seine Stimme habe ich sehr passend für das Buch und die Spannung aus dem Buch empfunden.

Bewertung vom 31.03.2024
Am Ende ist es ein Anfang (MP3-Download)
Alderton, Dolly

Am Ende ist es ein Anfang (MP3-Download)


ausgezeichnet

Am Ende ist es ein Anfang

In "Am Ende ist es ein Anfang" lässt uns die Autorin Dolly Alderton den Trennungsprozess zwischen Andy und Jen miterleben.
Das Buch ist im großen Teil aus Andys Sicht erzählt und am Schluss erfahren wir auch nochmal die Geschichte verkürzt aus Jens Perspektive. Andy wurde von Jen verlassen und er kann nicht verstehen warum. Er trauert, hofft auf eine Versöhnung, manchmal ist er wütend, wird aber von Freunden ständig unterstützt. Das Leben geht für ihn irgendwie weiter, versucht erfolglos in eine neue Beziehung zu kommen. Alles wird leichter, erst wenn der Trennungsprozess abgeschlossen ist, Andy versteht viel mehr und das Leben geht einfach weiter.
Der Schreibstil ist locker und die Autorin schreibt sogar mit Humor, auch wenn die Stimmung manchmal bedrückend ist. Die Autorin, Dolly Alderton, ist eine bekannte Ratgeberin in verschiedenen Lebenslagen - das erklärt, warum der Trennungsprozess so gut verfolgt wird. Mir hat besonders gut gefallen, dass die Geschichte von der männlichen Sicht erzählt wird und zeigt, dass auch Männer keine Superhelden, sondern nur Menschen mit ganz normalen Gefühlen sind. Jens Seite der Geschichte am Ende des Buches kommt wie eine sehr schöne und hilfreiche Ergänzung - was für Andy manchmal ein Rätsel war, wird nun sinnvoll erklärt. Die Autorin liebt ihren ProtagonistInnen und lässt niemanden in einem schlechten Licht, nicht einmal Jen, die man als die Böse wahrnehmen könnte.
Ich habe das Hörbuch sehr gerne gehört, beide Stimmen, von Felix Holm und Pia-Rhona Saxe, habe ich sehr passend und angenehm empfunden. Die meiste Zeit erzählt Felix Holm Andys Geschichte und die Stimme unterstützt sehr gut die Stimmung des Buches.
Ich liebe Bücher, die übersetzt sind und das original Cover behalten, deshalb habe ich mich gefreut, dass mindestens das Hörbuch das original Cover behalten hat.

Ich fand "Am Ende ist es ein Anfang" ein sehr gutes Buch, wo man nah an den ProtagonistInnen kommt und eine breite Palette an Gefühle, wie Schmerz, Trauer, Hoffnung, Freundschaft, Verständnis, mitbekommt und miterlebt. All das verknüpft mit einer richtigen Dosis Humor macht das Buch was Besonderes. Ich habe das Hörbuch sehr gerne gehört und kann es gerne weiterempfehlen!

Bewertung vom 20.03.2024
Wir werden jung sein
Leo, Maxim

Wir werden jung sein


ausgezeichnet

Spannendes Buch, das viele Fragen stellt

Mich hat bei dem Buch " Wir werden jung sein" von Maxim Leo zuerst das Cover neugierig gemacht. Die Farben sind stark, machen aufmerksam und die Sanduhr erinnert an die Zeitvergehen.
Maxim Leo stellt sich vor, dass ein Medikament gerade gefunden wurde und lässt seine ProtagonistInnen an einer Medikamentenstudie teilnehmen. Die ProtagonistInnen sind unter sich sehr unterschiedlich, sowohl vom Alter, als auch von der persönlichen Situation.

Das Buch folgt sehr stark zwei Stränge. Auf eine Ebene wird verfolgt, welche Nebenwirkungen das Medikament hat, mit welchen Probleme die ProtagonistInnen gerade im Leben sich konfrontieren und wie die Teilnahme an die Medikamentenstudie ihren Leben beeinflussen. Auf eine andere Ebene stellt das Buch viele Fragen aus wissenschaftlichen, philosophischen, moralischen und politischen Sichtweise, wie viel hilft so ein Medikament die Menschen, wer dürfte in der Zukunft den Medikament bekommen, wird das ein Privileg von Reichen, ist ewige Jugend tatsächlich zu erwünschen, was passiert wenn niemand mehr stirbt... Beide Stränge finde ich besonders spannend.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Kapitel kurz gehalten. Die Kapitel werden nach ProtagonistInnen benannt, so weiß man schnell, wo man sich gerade befindet.
Die Spannungsbogen ist gut aufgebaut, so dass ich das ganze gespannt und neugierig geblieben bin.

Insgesamt fand ich das Buch spannend und brachte viele Fragen, die einen, auch nachdem das Buch fertig gelesen ist, beschäftigen wird.