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elli1909
Wohnort: 
Soest

Bewertungen

Insgesamt 32 Bewertungen
Bewertung vom 13.04.2023
Ich, ein Sachse
Meffire, Samuel;Kittstein, Lothar

Ich, ein Sachse


ausgezeichnet

krass und absolut lesenswert

Inhalt:

Samuel Meffire wuchs als Afrodeutscher in der DDR auf und wurde allen Widrigkeiten zum Trotz der erste Schwarze Polizist Ostdeutschlands. In seinem Buch gewährt er einen intimen Einblick in seine Gefühlswelt, schonungslos offen, unterhaltsam und witzig. Er berichtet packend von seiner Tour de Force über mehrere Kontinente und erzählt im Rückblick auf sein bisheriges Leben zugleich einen oft übersehenen Teil deutsch-deutscher Geschichte.

Meinung:

Selber in der DDR aufgewachsen, hat mich zuerst der Titel und dann die Inhaltsangabe dazu animiert, dieses Buch zu lesen. Der Autor erzählt offen und ungeschönt seine Lebensgeschichte, die einige Brüche enthält. Ich hatte zum Einen Mitgefühl mit dem Jungen Samuel, denn seine Kindheit hat mich zutiefst erschüttert, bevor es dann beim Lesen aber auch Entsetzen über den eingeschlagenen Weg gab, bis ich dann aber auch ein Stück weit Bewunderung empfand für den Turnaround, den er letztendlich geschafft hat.

Fazit:

Dieses Buch ist flüssig geschrieben, zudem glaubhaft authentisch und mit dem nötigen Witz, damit man dieses brutal ehrliche Buch "gut verdauen" kann. Es zeigte mir und bestimmt auch vielen anderen ehemaligen "DDR-lern" , dass wir längst nicht alles über unsere damalige Heimat wussten!

Bewertung vom 17.03.2023
Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1
Raabe, Marc

Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1


ausgezeichnet

Ein absoluter Pageturner

Meinung:

Nachdem ich bereits die Tom-Babylon-Reihe des Autors gesuchtet hatte, wartete ich schon ganz gespannt auf dieses neue Buch und auch, ob der Beginn dieser Reihe mit der vorherigen mithalten kann… Und nachdem ich „Der Morgen“ in kürzester Zeit inhaliert habe, kann ich sagen, YES, auf jeden Fall! Ich bin wirklich begeistert, denn beim Lesen entwickelte die Story eine solche Sogwirkung auf mich, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Mit Artur „Art“ Mayer und Nele Tschaikowski schickt Marc Raabe ein ziemlich ungleiches Ermittlerpaar an den Start, die beide ihre privaten Probleme haben und die sich zuerst nicht trauen, dann aber trotzdem ganz gut zusammenraufen. Die Charaktere seiner Protagonisten hat der Autor differenziert und vielschichtig gezeichnet und die jeweiligen Settings hatte ich beim Lesen so real vor Augen, als wäre ich direkt vor Ort. Der fesselnde Schreibstil, der mir mit atmosphärisch dichten Szenen mein Kopfkino fütterte, jagte mich förmlich durch diesen Thriller. Durch zwei Handlungsstränge, der eine spielt in der Gegenwart und der andere in der Vergangenheit, wird die Spannung hoch gehalten und ich wurde immer wieder in die Irre geführt. Denn die aktuellen Ermittlungen scheinen Bezug zu Geschehnissen aus der Vergangenheit zu haben, die den Leser*innen aber vordergründig erst einmal rätselhaft bleiben, da es sich um Ereignisse handelt, die eine Gruppe von Jugendliche erlebten und die aus der Sicht von „Boxer“, einem Heimkind erzählt werden. Da dieser allen einen Spitznamen verpasst hatte, war ich ziemlich lange am Rätseln, wer von denen wohl den Protagonisten in der Gegenwart zugeordnet werden könnte. Geschickt schafft es der Autor, brandaktuelle Themen in die Geschichte einzubinden, angefangen vom Umgang mit Fake-News, über die Rolle der Presse bis hin zur aktuellen politischen Lage. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen und ich lag mit meinen Vermutungen ständig daneben, bis sich zum Schluss durch einen dramatischen Showdown auch die letzten losen Enden verknüpften. Der Epilog lässt mich mit Vorfreude, aber auch mit Ungeduld auf den nächsten Teil dieser Reihe warten, der (erst) in einem Jahr folgen wird.

Fazit:

Dieser Thriller ist hart und brutal, aber ein echter Pageturner und absolut empfehlenswert. Ich bin gespannt, wie es mit Art und Nele weitergeht!

Bewertung vom 01.03.2023
Die letzte Lügnerin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.3
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Die letzte Lügnerin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.3


ausgezeichnet

realistisch und spannend

Mit ihrem dritten Buch um Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer thematisieren die Autoren die Probleme um den bekannt prekären Immobilienmarkt in Berlin und einen daraus resultierenden Polit-Skandal, der durchaus reale Züge trägt. In einem geleakten Video sieht man, wie der Berliner Bausenator Dieter Möller schmutzige Immobiliendeals mit einem russischen Oligarchen aushandelt. Nachdem der für das Video verantwortliche Tontechniker tot aufgefunden wird, gerät Möller unter Mordanklage und bittet Rocco, auf Empfehlung von dessen Vater, um Hilfe. Als die ermittelnde Kommissarin immer mehr Beweise gegen den Bausenator findet, beginnt sich Rocco irgendwann zu fragen, inwieweit sein Vater in diesen Mordfall verstrickt sein könnte, und so wird die ohnehin schon angespannte Beziehung zu seinem Vater noch komplizierter. Die Charaktere, sympathische und unsympathische, wurden differenziert und realistisch gezeichnet und ihr Agieren war für mich nachvollziehbar. Knackige und kurze Kapitel, die zudem mit Orts- und Zeitangabe versehen sind, sowie ein fesselnder Schreibstil halten die Spannung hoch, so dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Genau wie Rocco war ich mir nie ganz sicher, ob der Bausenator unschuldig ist oder ob ihm da jemand übel mitspielt und so wurde ich vom Ende doch ziemlich überrascht!

Fazit:

Auch dieser dritte Band konnte mich vollends überzeugen und man merkte beim Lesen, dass die Autoren vom Fach sind. Dieser Justiz-Krimi kann gut auch ohne Vorkenntnisse der vorigen Bücher gelesen werden und er ist mit seinen 272 Seiten ein kurzweiliges und auch schnelles Lesevergnügen, was ich gern weiterempfehle!

Bewertung vom 29.11.2022
Die Sehnsucht nach Licht
Naumann, Kati

Die Sehnsucht nach Licht


ausgezeichnet

eine erzgebirgische Familiengeschichte, die ans Herz geht

Meinung:

In zwei Erzählsträngen, der eine spielt im Jahr 2019 und der andere führt uns vom Jahr 1908 bis ins Jahr 1989, lernen wir die Familie Steiner kennen. Der ansprechende und flüssige Schreibstil bringt den Leser*innen das Leben im durch den Bergbau geprägten Erzgebirge näher und das authentisch beschriebene Setting sowie die liebevoll gezeichneten Charaktere hatte ich bildlich vor Augen.

Fazit:

Genau wie bei den beiden vorherigen Büchern von Kati Naumann hatte ich irgendwann feuchte Augen und ich fühlte mich zudem beim Lesen in meine Kindheit und Jugendzeit in der ehemaligen DDR versetzt. Ich kann dieses Buch wirklich allen empfehlen! Nicht nur jenen, die wie ich gern mal in Ostalgie verfallen, sondern auch allen, die geschichts- bzw. bergbauinteressiert sind oder einfach auch nur eine interessante und spannende Familiengeschichte lesen wollen!

Bewertung vom 28.11.2022
Blutmond / Harry Hole Bd.13
Nesbø, Jo

Blutmond / Harry Hole Bd.13


ausgezeichnet

Harry Hole enttäuscht nicht

Meinung:

Auch dieser dreizehnte Fall der Harry-Hole-Reihe zieht die Leser*innen von Beginn an in seinen Bann. Durch den fesselnden und bildhaften Schreibstil kommt dieser atmosphärisch dicht erzählte Thriller immer mehr in Fahrt, die Spannung steigert sich stetig und man braucht gute Nerven bei mancher Beschreibung, auf die ich hier aber nicht näher eingehen möchte. Immer wieder gibt es unerwartete Wendungen und ich befand mich einige Male auf dem Holzweg, so dass ich bis zum Schluss nicht wusste, wer hinter dieser Mordserie steckt. Die Charaktere sind durchweg gut und authentisch ausgearbeitet, deswegen ist mir Harry Hole trotz oder wegen seiner Schwächen und Macken sympathisch. Auch wenn das Buch mit seinen 542 Seiten kein "Leichtgewicht" ist, hatte ich das Gefühl, dass ich das Buch viel zu schnell ausgelesen hatte, einzig der Cliffhanger am Ende ließ mich mit einem Gefühl der Vorfreude auf einen weiteren Teil, aber auch mit ebenso viel Ungeduld bezüglich der nun kommenden Wartezeit zurück.

Fazit:

Dieser Thriller ist ein Must Read für alle Harry-Hole-Fans, aber auch allgemein für Thriller-Liebhaber. Er kann sehr gut ohne Vorkenntnisse gelesen werden, wer aber den "Werdegang" von Harry Hole verfolgen möchte, dem lege ich die ganze Reihe ans Herz!

Bewertung vom 25.10.2022
Die Kaiserin
Griffis, Gigi

Die Kaiserin


ausgezeichnet

Sisis Geschichte in modernem Gewand

Meinung:

Mich hat von jeher schon alles interessiert, was es über meine Namensvetterin Elisabeth gibt, und nachdem ich die Serie auf Netflix entdeckt hatte, wollte ich unbedingt das Buch dazu lesen. Kurze Kapitel und ein flüssiger Schreibstil bescherten mir ein angenehmes Lesegefühl, so dass ich das Buch irgendwann nicht mehr aus der Hand legen wollte und es in kürzester Zeit ausgelesen hatte. Außerdem fand ich es interessant, dass die einzelnen Kapiteln jeweils aus der Sicht von Franz, Sisi und Helena geschrieben wurde und dass man sich als Leser*in sehr schön in sie hineinversetzen und so in ihre Gedanken eintauchen konnte.

Fazit:

Dieses Buch ist, finde ich, eine sehr gelungene fiktive (Liebes- ) Geschichte zu den damals tatsächlich lebenden historischen Persönlichkeiten und bestimmt eine sehr gute Ergänzung zu der Netflix-Serie. Ich empfehle es sehr gern weiter.

Bewertung vom 14.10.2022
Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12
Carter, Chris

Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12


ausgezeichnet

muss man lesen!

Meinung:

Da war er endlich, der langersehnte neue Teil der Hunter-und-Garcia-Reihe! Ich war schon sehr gespannt darauf, ob es möglich war, die vorangegangenen Teile nochmals zu übertreffen, und was soll ich sagen, Chris Carter hat´s drauf! Er steigert sich tatsächlich von Band zu Band, ihm gehen Gott sei Dank (und gut für uns Leser) die Ideen nicht aus. Von der ersten Seite an Spannung pur, ließ mich der fesselnde Schreibstil das Buch nicht mehr aus der Hand legen und ich jagte zusammen mit Hunter und Garcia einem grauenvollen Serienmörder hinterher, der sie und mich immer wieder in die Irre führte! Denn obwohl es scheinbar keine Berührungspunkte zwischen den Opfern gab, täuscht dies und ich war zum Schluss total überrascht und sprachlos!

Fazit:

Auch der neueste Teil dieser Reihe ist ein absoluter Pageturner, gewohnt blutig und krass spannend, und ein absolutes MUST READ für Fans von Hunter und Garcia!

Bewertung vom 13.10.2022
Blutvogel (eBook, ePUB)
Korten, Astrid

Blutvogel (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meinung:

Wer die Bücher von Astrid Korten kennt, der weiß, dass ihnen oft wahre Begebenheiten zugrunde liegen. Das trifft auch auf ihren neusten Thriller zu, der den religiösen und geistlichen Missbrauch thematisiert und mir beim Lesen tief unter die Haut ging. Die Charaktere wurden authentisch und differenziert gezeichnet, und da die Kapitel aus der Sicht der verschiedenen, authentisch gezeichneten Protagonisten geschrieben wurden, war es einfach, mich in sie hineinzuversetzen. Aljona und ihr Bruder David waren mir von Anfang an sympathisch, was auf den Rest der Familie leider nicht zutraf. Die bigotte Frömmigkeit, unter der Aljona seit ihrer Kindheit zu leiden hatte, sowie die Scheinheiligkeit der Glaubensgemeinschaft, in der sie lebten, machte mich sprachlos. Aljona, die besonders unter dem grausamen, unerbittlichen Vater zu leiden hatte, bringt ihre Gefühle in Briefen an ihren Vater zum Ausdruck und ich konnte nicht anders, als mit ihr mitzuleiden. Ihre Sehnsucht und Suche nach der verschwundenen Mutter, ein Mordversuch an ihr sowie zwei folgende Mordfälle in ihrem Umfeld halten das Spannungslevel hoch. Ich war mir bis zum Schluss im Unklaren darüber, wie dies alles zusammenhängt, denn der Schein trügt wie so oft, denn jeder hat etwas zu verbergen.

Fazit:

Dieser fesselnder Thriller hat mich von Anfang an gepackt und die düstere Atmosphäre die das ganze Buch durchzieht, ausgelöst durch den religiösen Fanatismus, bescherte mir mehr als einmal eine Gänsehaut. Mit „Blutvogel“ ist Astrid Korten erneut ein wahres Meisterwerk gelungen, das jeder lesen sollte, der es tiefgründig, realitätsnah und ungewöhnlich mag.

9 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.09.2022
Die Vergessene
Slaughter, Karin

Die Vergessene


ausgezeichnet

großartig!

Klappentext:

Ein Highschool-Abschlussball in Longbill Beach, 1982: Sorgfältig macht sich Emily Vaughn für den Höhepunkt ihrer Teenagerzeit zurecht. Aber Emily verbirgt ein Geheimnis. Und deswegen wird sie in dieser Nacht für immer zum Schweigen gebracht.

Vierzig Jahre später erhält Andrea Oliver, frisch gebackener US-Marshal, ihren ersten Auftrag: Sie soll eine Richterin in Longbill Beach beschützen, die Morddrohungen erhält. Doch Andrea verfolgt vor allem eine eigene Mission: Seit Andrea Emilys Namen zum ersten Mal hörte, wird sie von deren brutalem Tod heimgesucht. Sie möchte herausfinden, was damals geschehen ist. Denn Andrea hat eine ganz persönliche Verbindung zu diesem Fall …

Meinung:

Als Karin Slaughter - Fan musste ich natürlich auch dieses Buch lesen, zumal das direkte Vorgängerbuch "Ein Teil von ihr" schon ganz nach meinem Geschmack war. Die Charaktere sind durchweg gut gezeichnet, und ich habe mich gefreut, Andreas Werdegang weiter verfolgen zu können. Sie ist gerade mit ihrer Ausbildung zum US-Marshal fertig und soll im Personenschutz für eine Richterin eingesetzt werden. Dass sie zeitgleich den Mord an deren Tochter Emily, der 1981 passierte und niemals aufgeklärt wurde, recherchiert, macht die Sache jedoch kompliziert. Erzählt wird auf zwei Zeitebenen, denn es gibt immer wieder Kapitel, die beleuchten, wie es Emily damals kurz vor ihrer Ermordung erging und das hält die Spannung hoch. Immer wieder wurde ich mit meinen Vermutungen auf eine falsche Fährte geführt und als die Spannung ihren Höhepunkt erreichte, gab es eine für mich nicht vorhersehbare Auflösung sowie einen angedeuteten Cliffhanger, der mich auf einen weiteren Teil mit Andrea Oliver hoffen lässt!

Fazit:

Wieder ist Karin Slaughter ein toller Pageturner gelungen, den ich wirklich jedem empfehlen kann, und dazu muss man den ersten Teil gar nicht kennen. Der gut konstruierte Plot ist mit der richtigen Prise Thrill gewürzt, damit man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann, daher unbedingte Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 18.07.2022
Findelmädchen
Bernstein, Lilly

Findelmädchen


ausgezeichnet

emotional und sehr berührend

Inhalt:

Köln 1955: Die 15-jährige Helga und ihr Bruder Jürgen leben endlich wieder bei ihrem aus russischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Vater. Von der Mutter fehlt seit Kriegsende jede Spur. Der Vater baut sich mit einem Büdchen eine neue Existenz auf, Jürgen beginnt bei Ford. Helga aber, die sich nichts sehnlicher wünscht, als aufs Gymnasium zu gehen, soll sich in der Haushaltungsschule auf ein Leben als Ehefrau vorbereiten. Während eines Praktikums im Waisenhaus muss sie entsetzt mitansehen, wie schlecht die Kinder dort behandelt werden. Schützend stellt sie sich vor ein sogenanntes »Besatzerkind«. Und sie verliebt sich. Doch die Schatten des Krieges bedrohen alles, was sie sich vom Leben erhofft hat …

Meinung:

Das Cover hat mich sofort angesprochen und passt perfekt zur Story. Sehr emotional verfolgte ich, wie Helga gegen alle Widerstände versucht, ihren Weg zu finden und zu gehen. Der angenehm flüssige Schreibstil sowie die Dramatik, die die Geschichte beim Lesen entwickelte, ließen mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Anschaulich werden die Leser*innen in die Nachkriegszeit und den Beginn der Wirtschaftswunderzeit versetzt. Ich habe mit Helga mitgelitten, gehofft und gebangt, denn sie hat es nicht leicht in dieser Zeit. Einerseits ist sie froh und genießt es, ihren Vater wiedergefunden zu haben, andererseits muss sie sich seinen Entscheidungen bezüglich ihrer Zukunft beugen, was ihr nicht leicht fällt. Außerdem macht es ihr zu schaffen, dass niemand mit ihr über die Vergangenheit und ihre immer noch vermisste Mutter sprechen will, weil sie sich einfach nicht erinnern kann. Dass es zwischendrin immer wieder kurze Kapitel gibt, die als Tagebucheinträge der Mutter Einblick in die Zeit zum Kriegsende geben, hielten meine Spannung hoch und ich war ganz neugierig, ob Helga noch etwas über ihre Mutter erfährt. Alle Charaktere wurden differenziert und überaus authentisch gezeichnet und lösten bei mir – je nach Person – Sympathie oder auch Antipathie bzw. sogar Abscheu aus! Bis zum Schluss gibt es immer wieder Überraschungen und unvorhersehbare Wendungen und das Ende war sowohl schlüssig wie auch zufriedenstellend.

Fazit:

Dies war meine erstes Buch von Lilly Bernstein, aber bestimmt nicht mein letztes! Dies ist ein Buch, was mich emotional so gepackt hat, dass mir mehrfach die Tränen liefen. Ich war entsetzt über die Zustände im Waisenhaus, was damals leider wirklich den Tatsachen entsprach und wie es den sogenannten „Besatzerkindern“ erging, ist einfach nur traurig und machte mich sehr betroffen. Ich kann euch dieses berührende Buch sehr ans Herz legen und gebe sehr verdiente 5 Sterne ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️