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LiMo1904

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
12
Bewertung vom 06.10.2020
Die Stimme
Tremayne, S. K.

Die Stimme


ausgezeichnet

Nach ihrer Scheidung wohnt die Journalistin Jo Ferguson in der luxuriösen Wohnung ihrer reichen Freundin. Die Wohnung ist mit dem Electra SmartHome-System ausgestattet und komplett vernetzt. Jo, die sich einsam fühlt, findet Gefallen an der Interaktion mit Electra. Doch plötzlich scheint der SmartHome Assistent ein Eigenleben zu entwickeln und spricht von einem dunklen Geheimnis aus Jo's Jugend, von dem nur sehr wenige Personen wissen. Ein grauenvolles Psycho-Spiel beginnt.

Das Buch ist sehr gut geschrieben. Von Anfang an baut man eine gedankliche Beziehung zu Jo auf. Man spürt ihre Verzweiflung, ihre Hilflosigkeit und man leidet mit ihr bei jeder neuen Attacke. Der Großteil ist aus Jo's Perspektive geschrieben, doch manche Kapitel zeigen die Sicht von Freunden oder Familie, was das Ganze etwas auflockert. Das Buch bleibt kurzweilig und man möchte es am Liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen.
Durch die Story wird einem bewusst, wozu die smarte Technik theoretisch fähig ist und man denkt darüber nach, ob man das wirklich alles so kontrollieren kann wie man es sich vermutlich einbildet. Erschreckend!

Der Spannungsaufbau ist bis kurz vor Schluss hervorragend gelungen. Das Ende wirkt hingegen etwas flach und übereilt, ist aber logisch nachvollziehbar. Insgesamt eine absolut empfehlenswerte Lektüre für gemütliche Stunden im kommenden Herbst und Winter.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.09.2020
In Situ (eBook, ePUB)
Stiller, Barry; Stiller, Dana

In Situ (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Es handelt sich um einen Sammelband aus den Büchern "Die Ersten" und "Blut" rund um den Anthropologen Peter Conrad.

Die Ersten
In Kanada wird eine gut erhaltene Eismumie in einer Wikinger-Siedlung gefunden. Eine Sensation. Peter Conrad, nach einer abenteuerlichen Ausgrabung in Ägypten eigentlich auf der Suche nach Ruhe und Erholung, wird kurzerhand als Experte angefordert. Kurz nach seiner Ankunft wird einer der Grabungsteilnehmer tot aufgefunden. Der Leichnam ist grausam entstellt. Die offizielle Erklärung ist ein Bärenangriff, doch nach weiteren merkwürdigen Vorfällen zweifelt Peter dies immer mehr an. In den einsamen Wäldern außerhalb des Camps scheint etwas zu lauern - und wird für alle Mitarbeiter zur tödlichen Gefahr.

Blut
Bei einer Notgrabung auf einer Londoner Baustelle finden Peter Conrad und die Studentin Lisa Franks Leichen, die mysteriöse Verletzungen aufweisen. Auf einem alten Friedhof wird kurz darauf eine blutleere Frauenleiche gefunden. Es tauchen Gerüchte und Spekulationen um Wiedergänger und Vampire auf, die vom Leiter der Grabung weiter befeuert werden. Die Presse ist in heller Aufregung. Doch schon bald schweben die Mitglieder des Grabungsteams in großer Gefahr.

Die Spannung ist in beiden Büchern durchgehend hoch gehalten und die Handlung ist meist absolut nicht vorhersehbar. Die Autoren haben alles gründlich recherchiert und bringen geballtes Wissen in die Geschichte ein. Die Theorie wird allerdings immer wieder durch Bilder, Zeitungsmeldungen oder andere Handlungen aufgelockert, sodass es unterhaltsam bleibt und niemals langatmig wird. Die Charaktere, allen voran Peter Conrad und Lisa Franks, sind vielschichtig und man kann sich sehr gut in die beiden hinein versetzen. Durch den angenehm zu lesenden Schreibstil erwacht die Geschichte im Kopf zum Leben. Das Ende der jeweiligen Bücher ist überraschend, aber stimmig.

Fazit: Zwei spannende Kriminalromane in ungewöhnlichem Setting mit interessanten Charakteren und viel Hintergrundwissen. Absolut lesenswert!

Bewertung vom 17.09.2020
Raum der Angst
Meller, Marc

Raum der Angst


ausgezeichnet

Spannung bis zum Schluss

Sieben handverlesene Kandidaten sollen mit einem Bus unter höchsten Geheimhaltungsvorkehrungen zu einen Escape-Room gebracht werden, um an einem psychologischen Experiment teilzunehmen. Kurz nach der Ankunft wird der Busfahrer ermordet aufgefunden, die Businsassen sind verschwunden. Für sie beginnt ein sadistisches Spiel um Leben und Tod.

Eine interessante Story, die gut durchdacht umgesetzt wurde. Es bleibt atemberaubend spannend bis zum Schluss und immer wieder passieren unvorhergesehene Dinge. Nichts für schwache Nerven! Marc Mellers Schreibstil ist angenehm zu lesen und seine Erzählweise lässt die Geschichte im Kopf zum Leben erwachen. Die Story ist vielschichtig und tiefgründig, ohne langatmig zu wirken.

Eine absolute Leseempfehlung, nicht nur für Escape-Room-Fans!

Bewertung vom 29.07.2020
Im nächsten Leben wird alles besser
Rath, Hans

Im nächsten Leben wird alles besser


ausgezeichnet

Arnold steckt mitten in einer Midlife-Crisis. Nach einem Streit mit seiner Frau wacht er am nächsten Morgen in einem fremden Bett auf - im Jahr 2045. Er kann sich an die letzten 25 Jahre nicht erinnern, doch schnell wird ihm klar, dass sein Leben in dieser Zeit so gar nicht nach seinen Vorstellungen verlaufen ist. Zusammen mit seinem persönlichen Assistenten Gustav, einem synthetischen Charakter, versucht er die verlorene Zeit irgendwie wieder zu bekommen.

Dem Klappentext und dem meiner Meinung nach wenig gelungenen Cover nach hatte ich ein eher leichtes Buch mit einer humorvollen Geschichte erwartet. Stattdessen hat mich die tiefgründige Geschichte an vielen Stellen unheimlich nachdenklich gemacht. Viele auf den ersten Blick positive Veränderungen entpuppen sich als vollständige Überwachung und die strahlende Zukunft wird für so Manchen schnell zu einem wahren Alptraum. Immer wieder werden ernste Themen aufgegriffen, diese sind jedoch in einer lockeren Geschichte mit angenehmem Schreibstil verpackt.

Dem Autor ist die Kombination aus Humor, Zukunftsphantasie und Gesellschaftskritik in diesem lesenswerten Roman unheimlich gut gelungen. Eine absolute Empfehlung für alle, die sich beim Lesen (und darüber hinaus) gerne mal zum Nachdenken anregen lassen.

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