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Benutzername: 
Timisa
Wohnort: 
Bonn

Bewertungen

Insgesamt 101 Bewertungen
Bewertung vom 29.08.2023
Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.2
Martin, Amelia

Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.2


ausgezeichnet

gelungener zweiter Band der Halloren-Saga

Der zweite Band der Halloren-Saga spielt untypischerweise zeitlich vor dem ersten Band, und zwar von 1905 bis 1923. Lesende begleiten in 3 Teilen und 63 Kapiteln größtenteils fiktive Personen, insbesondere die Kinder der Familien David und Mendel sowie einer Salzwirkerfamilie mit ihren Freunden und Bekannten. Sie kommen aus zwei unterschiedlichen Welten und lernen bei ihrem Erwachsenwerden das wahre Leben kennen. Dabei müssen sie den ein oder anderen Schicksalsschlag hinnehmen und erfahren, was (un)erfüllte Liebe bedeutet. Lesende erfahren währenddessen einiges über die politischen, gesellschaftlichen und geschichtlichen Entwicklungen vor mehr als hundert Jahren.

Meine Lieblingszitate lauten:
„Omina vincit amor – Die Liebe besiegt alles“ und „man weiß nie, was das Leben bringt“

Ich habe die Lektüre dieses sehr abwechslungsreichen Romans sehr genossen. Insbesondere die Länge der Kapitel und der Schreibstil der Autorin haben es mir sehr leicht gemacht, durch die Seiten zu fliegen und angenehme Lesestunden zu verbringen. Mir hat der zweite Band fast besser gefallen als der Auftaktband.

Bewertung vom 13.08.2023
Helenes Hoffnung / Die Fabrik der süßen Dinge Bd.1
Romes, Claudia

Helenes Hoffnung / Die Fabrik der süßen Dinge Bd.1


sehr gut

Eine schrecklich nette Familie – oder: „Oft sind es die Dinge, die wir am meisten lieben, die uns den größten Kummer bereiten.“ (Zitat, Seite 211)

Das Cover zeigt bereits, dass es um Süßigkeiten geht und präsentiert sich bonbonfarben. Die Rückseite umreißt den Inhalt.

Inspiriert von der Geschichte eines bekannten Süßwarenherstellers begleitet der fiktive historische Roman in 26 Kapiteln die Hauptprotagonistin Helene „Fräulein von Ratschek“ in den Jahren 1927 bis 1932. Glücklicherweise geht es Helene nicht wie ihrer realen Grundlage, die laut Presse „enttäuscht dem Alkohol verfiel, weil sie nicht im Betrieb mittun durfte“. Vielmehr nimmt sie ihr Schicksal selbst in die Hand. Statt in den Rhein zu gehen, versucht sie ihr Glück in Hamburg. Ob sie es dort findet? So viel sei verraten: Helene hat schwierige Entscheidungen zu treffen und die Story nimmt nicht immer den erwarteten Verlauf.

„Den eigenen Weg einzuschlagen bedeutete, ihn notfalls alleine gehen zu müssen.“ (Zitat, Seite 115)

Die Handlung startet direkt zu Anfang ohne langes Vorgeplänkel; Sprachstil und angenehme Länge der Kapitel haben mir eine kurzweilige und entspannte Lesezeit beschert. Insbesondere die Duftbeschreibung und rheinische Mundart haben mich an meine Heimat in der Kindheit erinnert, davon hätte ich mir im weiteren Verlauf noch mehr gewünscht. Helenes Weggefährten mit den unterschiedlichsten Wurzeln und Charakteren bereichern die Geschichte und machten sie für mich zu einer abwechslungsreichen Lektüre.
Ob es im zweiten Band gelingt, die Firma endgültig aus der Krise zu holen und wie ihre Vorlage zum Marktführer für Fruchtgummi und Lakritz zu formen? Nicht nur die Familienverhältnisse bieten auf jeden Fall genug Zündstoff und Potential für die Fortsetzung, auf dich ich mich bereits jetzt freue.

Bewertung vom 04.08.2023
Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.1
Martin, Amelia

Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.1


ausgezeichnet

„Leider merkt man immer erst später, wie schön es eigentlich war.“

Worum es thematisch in dem Buch geht, ist der Buchrückseite zu entnehmen. Dass es sich um eine fiktive Geschichte handelt, erklärt die Autorin in der Vorbemerkung. Dennoch erfahren Lesende in diesem historischen Roman so einiges über die Entwicklungen in der Nachkriegszeit insbesondere in der noch jungen DDR und allgemein auch über Halle. Die politische Situation wird meines Erachtens realistisch dargestellt und war für mich sehr interessant. Aber auch die Story hat mich überzeugt.

Die Hauptprotagonisten Paul und Irene kommen aus den unterschiedlichsten Elternhäusern, was ihre Beziehung nicht leicht macht; er ist Arbeitersohn, sie die Tochter des Schokoladenkönigs. Pauls Schwester Petra spielt ebenfalls eine große Rolle in dem Roman, obwohl sie in der Inhaltsangabe nicht erwähnt wird. Lesende begleiten im Wesentlichen diese drei Personen in einem Roman, der nicht eindeutig in ein Genre einzuordnen ist. Es ist eine Mischung aus Liebesroman, historischem Roman, Gesellschaftsroman und Familienroman.

Ich habe die Lektüre des dadurch sehr abwechslungsreichen Romans sehr genossen, auch wenn ich den Einstieg nicht so einfach fand. Der Schreibstil der Autorin, von der ich bereits die Auktionshaus-Saga gelesen habe, gefiel mir erneut sehr gut. Insbesondere habe ich die Länge der Kapitel als sehr angenehm empfunden. Ich spreche eine eindeutige Leseempfehlung an diejenigen aus, denen diese Art von Roman gefällt und vergebe fünf Sterne.

Selbstverständlich werde ich auch den zweiten Band lesen und freue mich schon darauf.

Bewertung vom 09.07.2023
Petticoat und große Freiheit / Traumfrauen Bd.1
Jessen, Anna

Petticoat und große Freiheit / Traumfrauen Bd.1


sehr gut

„Die Fräuleins von Hamburg, die auf dem besten Weg sind, die Welt zu erobern“ (Seite 428)

In dem Buch „Traumfrauen – Petticoat und große Freiheit“ begleitet die Leserin die junge Hauptprotagonistin Klara Paulsen in den Jahren 1956 bis 1958. In sechs Teilen und insgesamt 32 Kapiteln schildert die Schriftstellerin Anna Jessen den beruflichen Werdegang, aber auch die private Entwicklung der sympathischen Klara und ihrer Freundinnen. Die jungen „Fräuleins“ wollen etwas aus ihrem Leben machen und nicht wie die vorherige Generation lediglich „dienende oder schmückende Funktionen“ einnehmen. Konkreter Handlungsort der Aufbruchstimmung ist Hamburg, aber auch die generellen Themen des gesellschaftlichen Lebens in der Nachkriegszeit Deutschlands mit Wiederaufbau und Wirtschaftswunder sowie der Lifestyle der 50er kommen nicht zu kurz.

Es war für mich das erste Buch der Autorin, deren lockerer und flüssiger Schreibstil mir sehr gut gefallen hat. Auch die Länge der Kapitel und die unkomplizierte Sprache war äußerst angenehm, so dass das Buch für mich eine perfekte und kurzweilige Urlaubslektüre war. Gestört haben mich leider einige Ungereimtheiten. Das Alter von Klara wird mal mit 20 angegeben und mal ergeben die Angaben ein rechnerisches Alter von 22. Darüber hinaus wird widersprüchlich erwähnt, Klara habe einen Bruder und später, sie habe eine Schwester. Auch die Schilderung, alle Filme seien verknipst und das Material verstaut widerspricht der anschließenden Beschreibung von weiteren Fotoaufnahmen. Trotzdem habe ich die Lektüre sehr genossen und freue mich auf die bereits im August erscheinende Fortsetzung, weil ich unbedingt wissen möchte, wie sich das berufliche und private Leben von Klara und den weiteren Protagonistinnen und Protagonisten weiterentwickelt.

Bewertung vom 17.06.2023
Mika im echten Leben
Jean, Emiko

Mika im echten Leben


sehr gut

Eine abwechslungsreiche Familiengeschichte, die sich mit der Aufarbeitung der Vergangenheit, Eröffnung neuer Möglichkeiten und dem Aufbau einer Zukunft beschäftigt.

„Die Vergangenheit steht fest, doch die Zukunft ist im Wandel begriffen.“ (S. 432)

Hauptprotagonistinnen dieses Romans sind Mutter Mika (35) und Tochter Penny (16), die sich sowohl persönlich als auch in Bezug auf ihre Beziehung die Fragen „Warum?“, „Wer bist du?“ und „Wer bin ich?“ stellen. Eingerahmt von zwei Briefen aus unterschiedlichen Perspektiven an Penny führen 35 Kapitel über fast 450 Seiten durch diesen Roman.

Insbesondere aus der Perspektive der Mutter, die u.a. eine Tochter im ähnlichen Alter hat, fühlte ich mich durch die Thematik angesprochen und wurde nicht enttäuscht. Einige Zitate treffen den Nagel einfach auf den Kopf, z.B. „So ist das wohl, wenn man Kinder bekommt – sie holen sich einen Teil von dir.“ und „Kinder waren das Beste und das Schrecklichste, was einem passieren konnte.“

Doch auch über diesen Handlungsstrang der Mutter-Tochter-Beziehung hinaus hat der Roman einiges zu bieten, das lesenswert und nicht von Anfang an zu erwarten ist - verraten möchte ich an dieser Stelle aber nicht zu viel. Dabei hat er für mich die richtige Dosis von Tiefgründigkeit und Leichtigkeit.

Das Debüt für Erwachsene der Jugendbuchautorin Emiko Jean hat mir sehr gut gefallen. Es war eine andere Art von Familiengeschichte, die ich durch ihre verschiedenen Facetten als abwechslungsreich und kurzweilig empfunden habe. Der Schreibstil und die zeitgemäße Ausdrucksweise der Autorin haben mir amüsante, aber auch nachdenkliche Lesemomente beschert. Ich kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen, wenn man sich durch den Klappentext angesprochen fühlt und vergebe 4 Sterne.

Bewertung vom 09.05.2023
Ein Gefühl von Unendlichkeit / Sturmjahre Bd.1
Scott, Lia

Ein Gefühl von Unendlichkeit / Sturmjahre Bd.1


ausgezeichnet

„Das Herz will, was es will.“ (S. 326)

Das Cover ist superschön und passend. Es wird sofort klar, dass es sich um einen historischen Roman mit einer Hauptprotagonistin handelt. Im vorderen Einband findet sich ein Grußwort der Autorin sowie ein Stammbaum der Familie, um die sich die Geschichte rankt.

Nach einer Einleitung, die Lesende kurz in die Situation das Geschehens einführt, erstreckt sich der Roman über drei Teile in 16 Kapiteln plus Epilog. Hauptprotagonisten sind die Krankenschwester Bonnie und der Veteran Connor. Ihre Liebesgeschichte findet vor dem Hintergrund des ersten Weltkriegs statt und bringt weitere Schwierigkeiten mit sich. Auch die weiteren Protagonisten und insbesondere die Familienmitglieder von Bonnie sind realistisch beschrieben, so dass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Insgesamt ist der Schreibstil sehr angenehm. Ich empfand die Lektüre als sehr kurzweilig und fühlte mich gut unterhalten. Eine klare Leseempfehlung für Romantiker, die auf Erotik verzichten können. Ich bin schon gespannt auf Band 2, der im Herbst rauskommt und auf den eine Leseprobe am Ende des Buches einstimmt. Meine Erwartungen wurden voll erfüllt und ich bin wie bereits von der Firefly Creek-Serie der Autorin angefixt.

Bewertung vom 30.04.2023
Einfach leben / Glückstöchter Bd.1
Schuster, Stephanie

Einfach leben / Glückstöchter Bd.1


gut

Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt

Eine kurze Beschreibung des Inhalts ist der Buchrückseite und Beschreibung zu entnehmen, so dass ich hier nicht näher darauf eingehe. Nicht nur der Einband des Buchs ist stimmig und liebevoll gestaltet. Ein passendes Epigraph als Leitgedanke ist dem Roman vorangestellt. Die Geschichten um Eva und Anna werden in abwechselnden Kapiteln nebeneinander erzählt. Zwar gibt es Parallelen in den Schicksalen der Protagonistinnen, aber eine richtige Gemeinsamkeit findet sich im ersten Band der Trilogie noch nicht. Jedes Kapitel endet mit einem Cliffhanger. Es wurden viele geschichtliche Kontexte wie beispielsweise die Anfänger der Biobewegung eingearbeitet.

Ich mag Romane über starke Frauen insbesondere mit historischem Hintergrund sehr. Trotzdem konnte mich das Buch insgesamt leider nicht überzeugen. Mir waren es zu viele Themen und zu wenig Gemeinsamkeiten. Einige Entwicklungen erschlossen sich mir auch nicht deutlich genug. Die Spannung konnte bei mir nicht durchgehend hochgehalten werden. Der Band in sich ist zwar rund, ließ mir aber zu viele Fragen offen. Im Ergebnis reicht es leider nur für eine mittelmäßige Bewertung mit drei Sternen.

Dennoch bin ich neugierig, wie es für Anna und Eva weitergeht und was genau sie verbindet. Also werde ich vermutlich auch den zweiten Band lesen und hoffe, dass er mich wieder versöhnlicher mit der sympathischen Schriftstellerin stimmt, deren Wunderfrauen-Reihe mir so gut gefallen hat.

Bewertung vom 18.11.2022
Die Sehnsucht nach Licht
Naumann, Kati

Die Sehnsucht nach Licht


sehr gut

„Auf dunkle Zeiten folgen helle.“ (S. 405) – ein sehr empfehlenswerter historischer Roman

In 35 Kapiteln von ansprechender Länge erzählt Kati Naumann auf unterschiedlichen Zeitebenen die Geschichte der Familie Steiner und des Bergbaus im Schlematal von Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Der Stammbaum am Anfang des Buchs ist dabei sehr hilfreich, um die Familienverhältnisse bei Bedarf nachschauen zu können. Die Historie des Ortes ist dabei mindestens genauso spannend wie die Schicksale der Protagonisten.

„Jeder in der Familie hatte irgendwann sein eigenes Unglück“ (S. 288), aber „Ein Bergmann jammert nicht“ (u.a. S. 278).

Das ein oder andere große und kleine Rätsel wird nachvollziehbar gelöst und die Geschichte ist in sich stimmig. Der angenehme und entspannte Erzählstil der Autorin gefiel mir auch in diesem Roman erneut sehr gut und der Wechsel zwischen den Zeitebenen gelingt ihr wieder problemlos. Besonders hat mich am Rande gefreut, dass sie ein Spielzeug aus der Puppenfabrik ihres ebenfalls sehr lesenswerten Vorgängerromans „Wo wir Kinder waren“ in die Geschichte eingebaut hat.

Bewertung vom 01.11.2022
Tage des Lichts / Kinderklinik Weißensee Bd.3
Blum, Antonia

Tage des Lichts / Kinderklinik Weißensee Bd.3


ausgezeichnet

Mein Fazit: ausgezeichnet

Das Cover reiht sich perfekt in die Serie ein und zeigt Albert und Gertrude, zwei junge Patienten der Kinderklinik Weißensee.

Im Prolog holt Antonia Blum die Lesenden 1919 ungefähr dort ab, wo der zweite Band endete. In den nächsten 30 Kapiteln befinden wir uns in den Jahren 1929/1930 und damit zur Zeit der Weltwirtschaftskrise und dem Aufstieg der Nationalsozialisten. Nicht nur politisch ist es eine schwierige Zeit, auch die Protagonistinnen Marlene und Emma werden vom Schicksal gebeutelt: Ehekrise, schwierige Kinder, Probleme mit Mitarbeitenden, schwerstkranke Kinder und vieles mehr macht ihnen das Leben schwer. Andererseits macht es die Geschichte für die Lesenden vielseitig und spannend. Wir treffen auf alte Bekannte und schließen neue Bekanntschaften. Der Epilog spielt Weihnachten 1931 und rundet die Geschichte ab.

Das Nachwort ist wie gewohnt aufschlussreich und informativ als Ergänzung zum fiktiven Inhalt. Zudem enthält es einen Ausblick auf den nächsten Band, der für Februar 2024 angekündigt ist und auf den ich bereits sehr gespannt bin.

Auch die Lektüre des dritten Bandes habe ich wieder sehr genossen und meine Erwartungen wurden voll erfüllt. Ich mag den flüssigen Schreibstil der Autorin und die abwechslungsreiche Geschichte rund um die Kinderklinik, die mir erneut entspannte Lesestunden beschert hat.

Bewertung vom 09.10.2022
Chicago in Flammen
Beck, Jana

Chicago in Flammen


gut

Roman mit realem Hintergrund


Ich mag historische Romane und Geschichten über starke Frauen, deshalb hat mich das Buch interessiert. Weder den Begriff „Hurdy-Gurdy-Girls“ hatte ich zuvor gehört noch wusste ich etwas über das "Great Chicago Fire". Dank der Lektüre habe ich wieder etwas dazugelernt.

Die Story ist kurzweilig, actionreich und äußerst spannend. Lesende begleiten verschiedene Protagonistinnen und Protagonisten bei ihren Erlebnissen und Schicksalen in der Feuerkatastrophe, die am 8. Oktober 1871 in Chicago ihren Lauf nimmt. Nach und nach erfährt man auch mehr von der teils tragischen Vergangenheit der Personen.

Die Schilderungen über das Feuer sind sehr realistisch. Die Schicksale der Protagonistinnen und Protagonisten und deren Handlungen hingegen wirkten mir im Verlauf der Geschichte ein bisschen zu konstruiert. Die Hintergrundinfos im Nachwort und Tipps zum Weiterlesen haben mir sehr gut gefallen.

Fazit: Die Story um das große Feuer hat mich mehr überzeugt als die Charaktere, aber das Buch hat mich insgesamt gut unterhalten.