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AliceInWonderland
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Ennepetal

Bewertungen

Insgesamt 31 Bewertungen
Bewertung vom 14.09.2020
Madame Curie und die Kraft zu träumen / Ikonen ihrer Zeit Bd.1
Leonard, Susanna

Madame Curie und die Kraft zu träumen / Ikonen ihrer Zeit Bd.1


sehr gut

Ich denke, schön trifft es ganz gut. Madame Curie war kein spannungsgeladener Roman, aber auch kein Herzschmerzwerk. Es war eine gelungene Darstellung einer Frau, die Ihrer Zeit einfach voraus war. Sie war starrsinnig, eigensinnig, zielstrebig und fokussiert, aber sie war auch Mutter, und Geliebte.

Der Schreibstil war flüssig, und dennoch hatte ich die ein oder andere Passage, an der es sich ein wenig zog und ich mich leider auch gelangweilt habe. Ich habe viel über das Leben von Marie Curie erfahren, wer sie beeinflusst hat, wen sie beeinflusst hat, was sie zu der Frau machte, die sie nun mal war. Aber ich hatte das Gefühl, die Person nicht richtig greifen zu können, stellenweise war es mir zu oberflächlich noch gezeichnet. Ja, ich habe mit ihr mitgefiebert, und mit getrauert und mich gefreut. Sie wird mir auf jeden Fall als die Frau in Erinnerung bleiben, die einen Nobelpreis bekommen hat, als Frauen eigentlich nur zu Hause blieben. Aber leider auch nicht mehr. Ihr unerschütterlicher Geist und Ihr Genie hätte ruhig mehr hervorgehoben werden können.

Bewertung vom 22.08.2020
Was uns verbindet
Gowda, Shilpi Somaya

Was uns verbindet


sehr gut

Von rockabella281

Am Anfang habe ich das Cover nicht verstanden, ein Junge, welches ein Mädchen / eine Frau ins Wasser zieht. Nach beenden der Lektüre ist das Cover super gewählt und spiegelt den Inhalt klasse wieder. Gowda schreibt einfühlsam. manchmal hart, manchmal zart und verspielt und immer wieder hat mich die Frage umtrieben; ob ich das Schicksal ausgehalten hätte.
Familie Olander trifft ein Schicksalsschlag, den ich keiner Familie wünsche - das jüngste Familienmitglied Prem verstirbt bei einem tragischen Unfall. Fortan wird die Geschichte hauptsächlich aus Sicht der pubertierenden Tochter erzählt, aber auch Mutter und Vater, zeitweise auch Prem, erzählen hier den Weg, den die Trauer ihnen geebnet hat. Wir lernen drei unterschiedliche Wege kennen, mit sich, dem Umfeld der Familie und der Trauer umzugehen. Wir sehen eine Familie scheitern, sich auseinander leben, zueinander finden und immer kämpfend. Jeder hat so seine eigen Art, mit der Trauer, dem Verlust und dem Leben umzugehen, jede Art einzigartig, berührend und fordernd. Das Buch hat mich tief berührt, und ich denke, es wird noch sehr lange nachklingen.

Bewertung vom 14.08.2020
DUNKEL / HULDA Trilogie Bd.1
Jonasson, Ragnar

DUNKEL / HULDA Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

"Dunkel" ist der erste Band der Trilogie um Hulda, eine eigensinnige Ermittlerin in Island, die kurz vor ihrer Pansion steht. Dies lässt sie natürlich nicht auf sich sitzen, und angelt sich zum Abschied einen Cold Case, der scheinbar als gelöst gilt, aber irgendwie auch doch nicht.
Das Besonderer an dieser Trilogie ist, dass der erste Band gleichzeitig das Ende darstellt. Und ich muss an dieser Stelle sagen, ich bin mit dem Ende noch nicht fertig. Es ist rund, es passt wie die Faust aufs Auge, es ist in allem stimmig und doch ist es genau das, was man Hulda unter keinen Umständen wünscht.
Hulda ist facettenreich, düster, persönlich und sehr herzlich, aber allem voran ist sie einsam.
Sie ist eine Protagonistin, wie ich sie noch nie vorher gelesen habe, sie ist einzigartig. "Dunkel" ist von vorne bis hinten gut durchdacht, stimmig, spannend, sprachlich auf den Punkt und zieht den Leser von der ersten Seite an in seinen Bann.

Bewertung vom 13.08.2020
Bluthölle / Detective Robert Hunter Bd.11
Carter, Chris

Bluthölle / Detective Robert Hunter Bd.11


ausgezeichnet

Von rockabella281

Ein Carter ist und bleibt nun mal ein Carter, das ist Fakt. Dieser Carter war allerdings anders.
Man merkt dem Autor (und das nicht nur dank Vor- und Nachwort) an, welch tragischen Verlust während des Schreibens er mitmachen musste. Ich denke, kein Fan der Welt wäre ihm Böse gewesen, hätte er "Bluthölle" verschoben.
Dennoch hat er sich dagegen entschieden und auch dieses Mal Hunter und Garcia wieder auf eine atemlose und beispiellose Jagd nach einem brutalen Serienkiller geschickt.
Das Muster ist immer ähnlich, das macht Carter nunmal aus. Aber dieses Mal war es anders, man hat zwischen den Zeilen sehr viel vom Autor zu Spüren bekommen und ich denke, das dies auch das persönlichste Buch von ihm war. Seine Protagonisten und Nebendarsteller machen auch im privaten Höhen und Tiefen durch, und am Ende hatte ich das Gefühl, Carter hat mit seiner Hauptfigur Hunter abgeschlossen. Autor und Protagonist wirkten dieses Mal in sich gekehrt, getroffen, nicht lebensfähig. Sein persönliches Schicksal spiegelt sich in diesem Buch wieder und grade das macht es so einzigartig wie keinen Carter davor.
Dieser Autor nötigt mir allen Respekt ab, den ich habe, in dieser Situation ein Werk zu vollenden, was so genau auf den Punkt ist, spannend, ausgefeilt, treffsicher - Hut ab!
Auch der 11. Band hat mich überzeugt, und auch wenn manche Passagen ihre Längen hatte, hatte das Buch diese nötig!

Bewertung vom 10.08.2020
American Spy
Wilkinson, Lauren

American Spy


gut

Von rockabella281

Vorab, ich gebe einen Stern Abzug, weil mir das Cover überhaupt nicht zugesagt hat und ich auch leider keinen Bezug zwischen Cover und Inhalt herstellen konnte. Aly Eyecatcher sind die Farben sicherlich gut gewählt, aber mich hat es nicht gepackt.
Die Story dagegen konnte mich auf ganzer Linie überzeugen. Der Einstige erfolgt rasant, wie mit einem Schläger von hinten gegen den Kopf. Sofort ist man in der Geschichte drin und fragt sich einige Momente lang schon, worauf sich das alles hin entwickeln wird.
Der soziale Aspekt in diesem Buch steht ganz klar im Vordergrund, es wird kritisiert wo es nur möglich ist, die Gesellschaft bekommt ordentlich ihr Fett weg. Gespickt ist das Ganze als fiktive Biographie, um dem Leser ein wenig Realität vorzugaukeln, dies wird auch ganz klar darin deutlich, dass Marie Mitchell ihre beiden Söhne gezielt anspricht und "Ihre" Geschichte für die beiden aufschreibt.
Soweit so gut, wer sich auf einen packenden Thriller einstellt und hofft, einen Pageturner vorzufinden, der wird enttäuscht werden. Wer aber ein wenig slow-mood sucht, mit einem rasenden Auftakt und auch kein Problem mit langwierigen Passagen hat, der wird hier fündig werden.
Einzig die Übersetzung hat an manchen Stellen leider wirklich versagt, hier soll sich aber jeder selbst ein Urteil bilden.

Bewertung vom 19.07.2020
Unter den Linden 6
Kaiser, Ann-Sophie

Unter den Linden 6


ausgezeichnet

Ich habe in "Unter den Linden 6" bereits eines meiner Jahreshighlights gefunden. die Sprache ist präzise, knackig und doch blumig, dezent, fragil und passt zu jeder der drei starken Frauen. Hier wurden rund um Lise Meitner noch zwei beeindruckende Frauen erfunden, und jede auf Ihre Art und Weise ist interessant, zielstrebig und bedeutend für ihre Zeit.
Lise Meitner ist die erste Physikprofessorin, ihre Geschichte ist die Einzige, die auf wahren Tatsachen beruht. Ihre beiden Freundinnen Hedwig und Anni sind allerdings so gut dargestellt, das man sich schwer mit dem Gedanken anfreunden kann, dass diese beiden Fiktion sind.
Alle drei stehen sinnbildlich für die Zeit kurz vorm ersten Weltkrieg. Bildung ist nur den Männern zugänglich, möchte ein Frau sich bilden und zur Schule oder gar studieren, so müssen sie aufwendig und sehr kostspielig in Privatunterricht investieren.
Lise Meitner ist eine herausragende Physikerin, die es letztlich schafft, unter Max Planck zu studieren; dank ihrer Beharrlichkeit.
"Unter den Linden 6" ist eine Spiegelung dessen, was Frauen um 1900 erdulden mussten, wie sie unterdrückt wurden und was sie in Kauf genommen haben, um sich zu erheben! Der Kampf um mehr Gleichberechtigung, politisches Mitspracherecht und vor allem der Wille nach Bildung bringt die drei ungleichen Frauen zusammen und lässt sie zu engen Verbündeten werden, jede auf ihre eigene, manchmal recht unkonventionelle Methode!

Bewertung vom 13.07.2020
Ozelot und Friesennerz
Matthiessen, Susanne

Ozelot und Friesennerz


gut

"Ozelot und Friesennerz" ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie sich die verschiedenen Klassen auf engstem Raum befinden und keiner merkt etwas.
Was ich damit sagen will ist, dass dieses Buch eine Spiegelung dessen ist, was diesen Touristenmagneten ausmacht. Es zeigt anschaulich und stellenweise erschreckende und beklemmende Einblicke in das Leben derer, die dafür hart arbeiten müssen, damit die "Schönen und Reichen" Urlaub genießen können. Hier schlafen dann auch mal die Hausherren auf der Couch und überlassen den Gästen das Hauptschlafzimmer. Die Kleinsten werden damit aufgezogen, dass für den Tourismus gelebt wird, das alles getan werden muss, um die Touristen zum bleiben und wiederkommen zu animieren.
Leider ist nicht alles Gold was glänzt, und so wird Schritt für Schritt die bröckelige Fassade vom schillernden Sylt enthüllt, wo es an manchen Ecken und Kanten schon kein Verbesserungspotential gibt. Aus der Sicht einer Heranwachsenden erzählt, werden wir mitten im Wirtschaftswunder darauf aufmerksam gemacht, dass es zu dieser Zeit eben doch auch Verlierer gegeben hat.
Der Schreibstil ist nicht sonderlich hochtrabend, sondern sorgt für einen angenehmen Lesefluss, ich fühlt mich zum Großteil unterhalten, gestehe dem Buch ab an manchen Stellen Langatmigkeit zu. Hier werden einige Erinnerungen verarbeitet, an manchen Stellen hat man das Gefühl, eine Biographie zu lesen.

Alles in allem war es gut und ich gebe drei Sterne :)

Bewertung vom 29.06.2020
Ans Vorzelt kommen Geranien dran / Online-Omi Bd.14
Bergmann, Renate

Ans Vorzelt kommen Geranien dran / Online-Omi Bd.14


ausgezeichnet

Ich liebe Renate Bergmann, diese Frau schafft es, einem auf knapp 250 Seiten so viele Lacher zu entlocken wie kein anderer.
Selten sind mir so viele, teils aber auch so banale Alltagssituationen untergekommen, die man auf diese urkomische Weise erleben kann. Und aus der Sicht einer 80-jährigen Dame wird das Ganze um so komischer xD
Wenn dann auch noch die betagten besten Freunde dazu kommen wird es gleich doppelt und dreifach schrullig!
Spritzig, kurzweilig und mit einer gehörigen Portion Selbsthumor ist Renate Bergmann das Pseudonym von Thomas Rhode. Die betagte Frau berichtet aus ihrem Alltag bei Facebook und Twitter und begeistert sowohl jung als auch alt. Sie nimmt sich selbst nicht zu ernst und erst Recht nicht die Anderen.
Jeder bekommt sein Fett weg, die zu voluminös geratene Nachbarin, die leider gar nicht gut geratene Tochter, der flatulierende Dackel ihrer besten Freundin...
Und wenn dann auch noch mit künstlicher Hüfte gecampt wird, ist für Lacher gesorgt !
Spritzig, witzig, humorig und auf jeden Fall authentisch - das ist das neue Abenteuer von Renate Bergmann !

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.06.2020
Der Gepäckträger
Rawlings, David

Der Gepäckträger


ausgezeichnet

Das Cover:
Schlicht, und eigentlich nichts-sagend kommt das Cover von "Der Gepäckträger" daher. Anhand dessen hätte ich niemals auf den Inhalt schließen lassen, und auch der Klappentext ließ mich erst an eine andere Handlung denken, als sie es letzlich war.

"Der Gepäckträger" besticht durch seine philosophischen Elemente und Charaktere, die so durchdacht erstellt wurden, dass ich mir sehr sicher bin, jeder einzelne Leser entdeckt sich in einem der Charaktere wider. Die Entwicklung der drei Protagonisten kann nicht unterschiedlicher sein, jeder Werdegang ist einzigartig, aber so durchdacht, dass man eigentlich genau die Reaktion erwartet, die es am Ende geben wird.

Schlicht und einfach geschrieben, dennoch nicht langweilig regt dieses Buch jeden zum Nachdenken an, ob nicht das ein oder andere Gepäckstück bereit ist, um aussortiert zu werden. Ich für meinen Teil werde mich noch sehr lange mit diesem Buch beschäftigen - dies ist auch vom Autor so gewollt. Am Ende des Buches bekommt der Leser einen Fragenkatalog vorgestellt, den er bearbeiten kann. David Rawlings lässt einen also auch nach Beendigung seines Werkes nicht alleine mit seinen Gedanken zurück, sondern gibt einem auch noch Werkzeuge an die Hand, sein eigenes Gepäck mal zu überdenken - und das sollte jeder einzelne von uns wirklich mal machen - und sei es nur das Handgepäck.

Bewertung vom 06.06.2020
Schwestern im Tod / Commandant Martin Servaz Bd.5 (eBook, ePUB)
Minier, Bernard

Schwestern im Tod / Commandant Martin Servaz Bd.5 (eBook, ePUB)


gut

Ich war sehr positiv von der Leseprobe überrascht, aber leider konnte mich das Buch nicht auf ganzer Linie überzeugen und abholen.
Die Spannung hat bei ca der Hälfte rapide nachgelassen, die Passagen, die den Rückblick ausmachen, haben sich sehr gezogen und der aktuelle Teil schwächelte von Anfang bis Ende.
In "Schwestern im Tod" werden ein -vermeintlich- gelöster Fall mit einem aktuellen Fall verknüpft. Der Täter im ersten Fall ist -vermeintlich- gefasst worden und umso mehr verwundert es, dass nun 25 Jahre später ein Mord nach selbem Schema F stattfindet. Brisant: In beiden Fällen spielt ein Schriftsteller mit verstörender, brutaler Phantasie die Hauptrolle.
Okay, klingt soweit sehr spannend und eignet sich sicherlich auch, um den Leser mit spannendem Stoff zu versorgen, aber Minier schafft es für mich nicht, das Potential auszuschöpfen.
Vielleicht sind die französischen Ermittler ja tatsächlich so, wie sie beschrieben wurden, aber mich als Leserin haben sie nur genervt, leider.
Der Lesefluss war sehr zäh und die Spannung blieb leider zwischen den Zeilen.