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PediG
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 67 Bewertungen
Bewertung vom 08.10.2024
Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
Reilly, K. J.

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen


ausgezeichnet

Sehr bewegend!

Das hübsch gestaltete Cover zeigt die Protagonisten des Romans: Asher, der seine Mutter durch einen Autounfall verloren hat und sich an dem Unfallfahrer rächen möchte. Will, der nicht über den Tod seines achtjährigen Bruders hinwegkommt. Sloane, die ihren an Krebs verstorbenen Vater nicht vergessen kann und seine Klamotten trägt. Und natürlich der greise Henry, der mit der Urne seiner schon lange verstorbenen Frau Evelyn zusammenlebt.
K.J. Reilly zeichnet auf liebe- und eindrucksvolle Weise vier Schicksale, die unter die Haut gehen. Man fühlt mit ihnen allen mit und hofft, dass sie sich gegenseitig in ihrem Schmerz helfen können und es zur Heilung kommt.
Die Lektüre macht nachdenklich, lässt mich gleichermaßen schmunzeln und ein paar Tränen vergießen.
Ein sehr bewegender aber auch unterhaltsamer Roman, den ich gern weiterempfehle.

Bewertung vom 27.09.2024
Verlogen / Mörderisches Island Bd.2
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlogen / Mörderisches Island Bd.2


ausgezeichnet

Im zweiten Fall für das Ermittlerteam um Elma, Saevar und Chef Hördur muss ein alter Fall, der vermeintliche Selbstmord einer alleinerziehenden Mutter einer Jugendlichen, neu aufgerollt werden, denn es stellt sich heraus, dass die Frau ermordet wurde.
Auch in diesem Teil taucht man wieder tief ein in die Gefühlswelt der Ermittler sowie der anderen involvierten Personen. Die Erzählweise in zwei Zeitsträngen macht die Story abwechslungsreich und bis zur letzen Seite spannend. Diverse Wendungen machen ein Miträtseln schwierig - bis hin zur unerwarteten Auflösung.
Die Autorin schreibt in einem modernen, frischen Stil mit tiefgründigen Charakteren, in die man sich schnell hineinversetzt, um mit ihnen zu fühlen und zu rätseln. Da dies mein zweites Buch von Eva Björg Aegisdottir war, hatte ich mich schon an die isländischen Namen und Buchstaben aus dem isländischen Alphabet gewöhnt, die mir im ersten Teil noch frend waren.
Ich habe das Buch in zwei Tagen durchgelesen und freue mich jetzt auf Teil 3!

Bewertung vom 20.09.2024
Als wir nach den Sternen griffen
Herold, Theresa

Als wir nach den Sternen griffen


gut

Das Buchcover beschreibt den Inhalt des Romans mit historischem Hintergrund sehr gut: 1989 flüchten sich zahlreiche DDR-BürgerInnen in die bundesdeutsche Botschaft in Prag mit dem Ziel, eine Ausreise in die BRD zu erzwingen. Die Botschaftsangehörigen kümmern sich aufopferungsvoll um die Flüchtlinge. Da entwickeln sich zwangsläufig auch persönliche Beziehungen, wie die der Botschaftsmitarbeiterin Judith und dem alleinerziehenden Flüchtling Tobias ist mit seiner dreijährigen Tochter Jasmin...
Dies war mein erster Roman von Theresa Herold, die in einem sehr gefühlvollen und aussdrucksstarken Stil schreibt. Man versetzt sich schnell in die Hauptcharaktere der Geschichte hinein, fühlt und zittert mit ihnen.
Der Klappentext ist meiner Meinung nach etwas irreführend, da die „Entführung“ der kleinen Jasmin nur eine sehr kurze Episode ist, die bei weitem nicht so ins Gewicht fällt wie die Darstellung der aufgewühlten Gefühlswelt von Judith und Tobias und den Zuständen in der überfüllten Botschaft.
Insgesamt nimmt mir die Beziehung zwischen Judith und Tobias etwas zu viel Raum ein, und es gibt einige Wiederholungen. Ich erhalte zwar einen sehr interessanten Einblick in die deutsch-deutsche Geschichte, hätte mir aber gewünscht, noch mehr und ausführlicher auch über weitere Schicksale Flüchtender zu erfahren. Ja, man lernt andere Personen kennen, dies aber nur recht oberflächlich...

Bewertung vom 14.09.2024
In Zeiten des Todes
D'Andrea, Luca

In Zeiten des Todes


sehr gut

Das spannend gestaltete Cover führt mich nach Bozen, wo der neue Commissario Luther Krupp den Mord an einer Prostituierten bearbeiten muss. Hierbei stößt er nicht nur auf interne Hindernisse in Form von nicht kooperativen Kollegen und unorthodoxen Methoden, sondern auch auf Zusammenhänge mit einem alten Fall und weitere Todesfälle. In Kollegin Arianna Licci findet er zunächste wenigstens eine loyale Mitstreiterin.
Der Fall wird ebenso aus Sicht des jungen Alex Milla, der sich als Journalist einen Namen machen will, aber von seinem Vorgesetzten Jo ausgebremst wird.
Luca d’Andrea hat aus der wahren Geschichte einen spannenden Thriller entworfen, der mich in seinen Bann gezogen hat. Ich tauche tief in die (teil erschreckenden) Hierarchien und Methoden der Polizeiarbeit und des Journalismus ein genauso wie in die psychischen Auswirkungen des Erlebten auf die jeweiligen Beteiligten.
Ich war erst ein wenig skeptisch ob der Länge des Buches, aber mit seinem frischen, zeitgemäßen Schreibstil und der erzeugten Spannung habe ich es recht schnell durchgelesen.
Einziger Kritikpunkt: es gibt viele Wiederholungen von Mantras und Gedanken, das hat mich etwas gestört.

Bewertung vom 04.09.2024
Verschwiegen / Mörderisches Island Bd.1
Ægisdóttir, Eva Björg

Verschwiegen / Mörderisches Island Bd.1


ausgezeichnet

Spannend bis zur letzten Seite!

Eine fremde Tote wird in Akranes gefunden, und es wird schnell klar, dass sie eine Beziehung zu dem Ort hat, die es gilt herauszufinden. Das Ermittlerteam um Elma (nach einer beendeten Beziehung gerade erst nach Akranes zurückgekehrt), Saevar (mit Beziehungsproblemen) und Chef Hördur (kompetent, aber darauf bedacht, das soziale Gefüge in Akranes nicht durcheinanderzubringen) stößt schnell auf eine Verbindung zur Vergangenheit des Opfers, die aufgedeckt werden muss.
Die Autorin schreibt in einem modernen, frischen Stil mit tiefgründigen Charakteren, in die man sich schnell hineinversetzt, um mit ihnen zu fühlen und zu rätseln. An einige der isländischen Namen und Buchstaben aus dem isländischen Alphabet muss man sich allerdings erst einmal gewöhnen.
Die Geschichte wird aus der Perspektive der Ermittler und, in einem zweiten Zeitstrang, den kindlichen Erinnerungen des Opfers erzählt. So spannend, dass man gar nicht aufhören möchte zu lesen. Ich habe das Buch in zwei Tagen durchgelesen.
Das war mein erstes Buch von Eva Björg Aegisdottir, aber garantiert nicht mein letztes!

Bewertung vom 28.08.2024
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister / Mord ist Potts' Hobby Bd.3
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister / Mord ist Potts' Hobby Bd.3


ausgezeichnet

Charmant und spannend!
Das Cover (im Stil der Vorgänger gehalten) bringt mich direkt zurück ins beschauliche Marlow an der Themse. Hier ermittelt zum dritten Mal das charmante „Hausfrauentrio“ Judith, Suzie und Becks in einem Mordfall. Diesmal helfen sie ganz offiziell als „Polizeiberaterinnen“, den Mord am Bürgermeister von Marlow, bei dem Suzie sogar anwesend war, aufzuklären.
Ich bin wieder ganz begeistert vom zeitgemäßen, unaufgeregten Schreibstil von Robert Thorogood und dem Agatha Christie ähnlichen Setting und der Stimmung. Ein typisch britischer Krimi!
Die Charaktere sind sympathisch, charmant, teils etwas schrullig, was die Geschichte sehr amüsant macht. Der Autor schafft es zudem, eine durchgängige Spannung aufzubauen - bei der Vielzahl an Verdächtigen und vermeintlichen Motiven, die es gibt. So machen die Lektüre und das Miträtseln richtig Spaß.
Ich freue mich auf Teil 4 von Mrs Potts‘ Mordclub!

Bewertung vom 16.08.2024
Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1


ausgezeichnet

Mit dem schwedisch blau/gelb gestalteten Cover mit der Öresundbrücke lande ich direkt in Malmö und dem ersten Fall des neu zusammengewürfelten Ermittlerteams Jon Nordh und Svea Karhuu.
Jon hat mit dem Unfalltod seiner Frau, deren Untreue und der Versorgung der Kinder zu kämpfen und flüchtet nur zu gern in die Ermittlungen, die ihm – nach erfolgreichem Abschluss – zur Freigabe der Unfallakten verhelfen sollen.
Die dunkelhäutige Svea trägt den Vorwurf und der Schuld der Tötung eines Kollegen im Undercover-Einsatz mit sich und sieht sich mit Diskriminierung konfrontiert.
Beide müssen erst Vertrauen ineinander finden, um den Tod eines 13-jährigen Jungen aufzuklären. Hierbei tauchen sie tief ins Gangmilieu und die sozialen Brennpunkte von Malmö ein.
Der Krimi (auch ein wenig Sozialstudie) ist spannend geschrieben, sehr emotional und durchgängig interessant, so dass ich ihn schnell durchgelesen habe. Die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet und man baut rasch eine Beziehung zu ihnen auf.
Einziger Kritikpunkt: Auch wenn Jons Trauer ein zentrales Thema ist, nimmt sie mir ein wenig zu viel Platz im gesamten Verlauf ein.
Insgesamt ist dem Autorenduo ein guter Auftakt für diese neue Serie gelungen – ich freue mich schon auf den 2. Teil!

Bewertung vom 16.08.2024
Pi mal Daumen
Bronsky, Alina

Pi mal Daumen


ausgezeichnet

"Pi mal Daumen" war mein erster Roman von Alina Bronsky, aber bestimmt nicht mein letzter!

Sie schreibt in einem beschwingten modernen Stil mit komödiantischen Einlagen, der das Lesen zu einer Freude macht. So hatte ich das Buch auch ganz schnell durch.

Ich habe gern verfolgt, wie sich der junge Oscar (mit seiner Hochbegabung für Mathematik und seinen leicht autistischen Zügen) und die ältere Moni (in ihren 50ern und bereits Großmutter) anfreunden, sich gegenseitig unterstützen und eine ganz besondere Freundschaft aufbauen.

Die Autorin zeichnet starke Charaktere, die mich sofort in ihren Bann gezogen haben und mich mitfiebern lassen haben.

Bewertung vom 29.07.2024
Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi
Vermeer, Maarten

Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi


ausgezeichnet

Fesselnd!
Das hübsche, etwas düster gestaltete Cover führt mich ins niederländische Zeeland. Hierhin wird Liv, Hoofdinspecteur der Landespolizei, quasi strafversetzt und soll zusammen mit ihrer neuen Kollegin Noemi einen Vermisstenfall aufklären. Daraus wird schnell eine Mordermittlung, in der eine weitere starke Frau mitmischt, die patente und neugierige Gerichtsmedizinerin Ann-Remi.
In recht kurzen Kapiteln wechselt die Story zwischen der Vergangenheit (1944) und der Gegenwart, erzählt aus der Perspektive von Liv und Ann-Remi und macht die Geschichte somit kurzweilig und spannend. Weiterhin bekommt man Einblicke in die niederländische Geschichte und die politischen Veränderungen in jüngerer Zeit.
Maarten Vermeer, schreibt in einem modernen, unaufgeregten Stil und zeichnet komplexe Charaktere, die überzeugen. Mir gefällt die Frauenpower in diesem Krimi.
Das war mein erster Roman von Maarten Vermeer, aber sicher nicht mein letzter! Ich freue mich auf den im Epilog angedeuteten zweiten Teil.

Bewertung vom 24.07.2024
Im Unterholz
Strömberg, Sara

Im Unterholz


ausgezeichnet

„Im Unterholz“ wurde meiner Meinung nach zu Recht von der Schwedischen Krimiakadmie ausgezeichnet. Der Krimi stellt das eindrucksvolle Debüt von Sara Strömberg dar, zu dem das düster-schlichte Cover perfekt passt.
Zum Inhalt: die ehemalige Journalistin Vera fristet ein trostloses Leben in ihrer Heimat in der schwedischen Provinz Jämtland. Ihr Job als Schulhelferin füllt sie nicht aus, sie leidet unter der Trennung von ihrem Ehemann, den Wechseljahren und der Situation im Allgemeinen. Da kommt es ihr gerade gut zupass, dass in der Nähe eine Leiche einer ermordeten Frau auftaucht. Was als ein Hintergrundstory für ihre alte Zeitung anfängt, wächst sich zu einer umfangreichen Recherche aus, mit der sie der Polizei Konkurrenz macht.
Sara Strömberg schreibt in einem modernen Stil, sehr bildhaft und detailliert. So erhält man ein vollständiges Bild der Hauptperson Vera und kann sich gut in sie und ihre Gefühle und Handlungsweise hineinversetzen.
Ich habe den Krimi verschlungen, kann ihn auf jeden Fall weiterempfehlen und freue mich auf Teil 2.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.