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Frankfurt

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Insgesamt 690 Bewertungen
Bewertung vom 02.10.2024
Intermezzo
Rooney, Sally

Intermezzo


gut

Das Leben ist endlich und die Verwandtschaft auch. Sally Rooney die bereits mit drei anderen Romane sehr große Erfolge gefeiert hat, legt nun den nächsten Roman vor: Intermezzo. Ich habe zuvor nur „Gespräche mit Freunden“ gelesen.
Diesmal nicht die bekannte weibliche Brille durch die sie die Welt betrachtet, sondern ein männlicher Anlaufpunkt. Denn hier geht es im Kern um zwei Brüder, die kürzlich ihren Vater nach langem Kampf an den Krebs verloren haben. Beide trennen viele Jahre, Peter ist Anfang 30 und Anwalt. Mittlerweile desillusioniert, dem Alkohol sehr zugesprochen und ein wenig ein Wrack. Der andere Ivan, ist Schachgenie, Anfang 20 und kann an seine jugendlichen Erfolge nicht mehr anknüpfen und macht nun eine Datenanalysejob.
Der Vater ist der Aufhänger der Geschichte, neben dem gibt es noch das andere zentrale Liebeselement: Ihre Frauen. Ivan, der jüngere liebt eine Frau, die 14 Jahre älter ist und bei Peter ist genau anders herum. Er ist mit einer jungen Studentin liiert. Beide nicht da wo sie sein wollen, keine innere Ruhe vorhanden.
Der Roman wird hauptsächlich aus der Sicht der beiden Brüder erzählt und so unterschiedlich wie sie sind, so unterschiedlich sind auch die Erzählweisen. Peter aus meiner Sicht etwas anstrengend, springend in Gedanken. Ivan, der introvertierte, etwas einfacher lesbar.
Sally Rooney gibt den Gefühlen hier großen Raum um deren Einfluss und Stärke zu verdeutlichen. Zwei smarte Psychogramme, die hier entworfen werden. Schlüssig und in seiner Dynamik lesenswert.
Allerdings fand ich es stilistisch manches Mal doch recht anstrengend zu lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.10.2024
Gesünder geht's kaum
Fleck, Anne

Gesünder geht's kaum


ausgezeichnet

Ich muss ja auch zugeben, erst war Frau Dr. Fleck mir leicht unsympathisch wie sie als perfekt aussehende Frau die Gesundheitstrommel immer wieder medial in Gang setzte. ABER ihr Lieben, es ist ihre Passion und man merkt es, wenn man sich mit ihren Inhalten länger beschäftigt und vor allem wie sie es transportiert! Sie hat ein echtes Anliegen und möchte uns alle ein wenig gesünder machen. Und zwar mit einer ganzheitlichen gesunden Ernährung.
Mittlerweile gehöre ich zu ihrer Fangemeinde, weil sie einfach klasse ist, denn sie überbringt ihre Botschaften komprimiert und voller Leidenschaft. Und was mir immer noch wichtig ist: Ihre Rezepte sind sau lecker und super gesund. Mehr kann man nicht erwarten.
Daher nach meinem heiß geliebten Salatbuch von ihr, hab ich mich auf dieses hier gestürzt: Gesünder geht’s kaum! Und Titel ist Programm. Wobei ich gestehen muss, weiterhin das koche und mir und meiner Familie serviere, was ich besonders lecker finde in den Rezeptsammlungen.
Das Buch startet mit wenigen Seiten Wissen, komprimiert und dann der große Fokus auf leckere vegane Gerichte.
Exkurse zu einzelnen Themen wie Algen oder auch Pilze. Lockert das ganze auf. Ich bleibe beim Blättern und Suchen nach Gerichten immer mal wieder an einer Seite, einem Absatz hängen und lerne dazu. Genau wie die Exkurse gibt es zu einzelnen Gerichten auch Tipps am Ende. Mir gefällt diese Art von Wissenstransport hier und da sehr gut. Dann fühl ich mich weder überfordert noch erschlagen und das ganze bleibt leicht spielerisch.
Mega ist auch, dass es zu einigen Gerichten eine sogenannte Flexitarische Option gibt, sprich es ist ein Zusatz oder ein Extra benannt, dass man dazu machen könnte, dass dann nicht vegan ist. Beispielsweise bei einem meiner liebsten Gerichte: Edamame-Pilz-Gemüse kann man dazu passend als flexitarische Option Streifen von Weichkäse mit Pekannüssen dazu servieren. Super lecker, aber kein muss, vor allem nicht, wenn man eine rein vegane Ernährung wünscht.
Wir haben noch nicht alles – wie auch – ausprobiert, aber die Kids finden die Frühstückswaffeln mit Haferflocken super. Sonst sind in Summe alle Arten von Gerichte vorhanden: Warme Hauptgerichte, Salate, Frühstücksideen, Snacks, Bowls, Desserts…alles drin.
Mir gefällt auch dieses Buch aus der Doc Fleck Werkstatt äußerst gut! Alle Daumen hoch von uns!

Bewertung vom 29.09.2024
Die erste Fahrt des Orient-Express
Janz, David

Die erste Fahrt des Orient-Express


sehr gut

Nachdem wir eine Freundin in einer sehr guten Theatervorstellung erleben dürften, in dem das berühmte Stück „Mord im Orient-Express“ nachgespielt wurde, war ich natürlich begeistert dieses Buch hier zu entdecken: ‚Die erste Fahrt des Orient-Express‘ von David Janz.
Was besonders fürs gedruckte Buch spricht ist die Route auf einer Karte auf der vorderen Innenseite der Klappbroschure. Da kann man immer mal wieder nachvollziehen wo sich der Zug befindet. Und in der hinteren Klappe ist der Fahrplan – 4 bis 9 Oktober – sowie die Wagenreihung.
Übrigens ist David Janz nur ein Pseudonym des Autoren Dirk Husemann, der bereits einige historische Romane geschrieben hat. Ich kenne bisher keines seiner Romane, dies hier war meine erste Leseerfahrung seines Schreibens.
‚Die erste Fahrt des Orient-Express‘ liest sich gut, die Spannung hält sich und die Geschichte trägt sich selbst. Zum einen, weil es die historisch belegte erste Fahrt des Orient-Expresses unter die Lupe nimmt und der Autor viele wahre Fakten eingebaut hat und zum anderen eine spannende Geschichte um einen Attentäter, der an Bord sein soll.
George Nagelmacker, ein belgischer Bahnunternehmer, der die große Vision hatte einmal quer durch Europa mit dem Zug zu fahren, trotz verfeindeter Territorien und das bei höchstem Komfort. Der Zug verlässt 1883 den Pariser Bahnhof und Nagelmacker hofft inständig darauf, dass dieses riskante Unterfangen ein Erfolg wird, denn er ist hoch verschuldet und diese Investition ist seine letzte Chance. Er wird hier auf der Jungfernfahrt von 12 Diplomaten und der fiktiven Hubertine Berthier begleitet. Die Charaktere sind zum Teil etwas überzeichnet, andere bleiben blasser. Aber eine bunte unterhaltsame Mischung.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, allerdings hätte ich gerne ein sehr viel ausführlicheres Nachwort gelesen was fiktiv ist und was den Tatsachen entsprach. Klar, Internetsuchmaschinen helfen und geben nach der Lektüre ein recht rundes Bild, aber bei den sicherlich detaillierten Recherchen des Autors, hätte hier sicherlich etwas Ausführlicheres Platz gefunden.
Fazit: Für alle die historische Stoffe lieben und auch gerne mal im Zug sitzen.

Bewertung vom 28.09.2024
Bevor es geschah
Spierer, Céline

Bevor es geschah


ausgezeichnet

Ein Barbecue an der Ostküste der USA. Die Witwe der Familie Haynes kommt mit ihren 4 Kindern zusammen sowie deren Partner und ihre Enkelkinder. Wir kommen dazu und erlebe ein Drama, dass sich niemand wünscht. Ein kleiner Junge der Familie folgt einer Libelle und ist so vertieft, dass er in den Pool fällt, kann aber leider nicht schwimmen.
Das Idyll ist auf der Stelle gebrochen. In Rückblenden und Beleuchtungen der verschiedenen Familienmitglieder wird nach und nach der schöne beneidenswerte Lack abgekratzt und es kommen unbehagliche Geheimnisse und Vergangenes an die Oberfläche.
Wahnsinnig gut erzählt von der Schweizerin Céline Spierer, die schon sehr lange in New York lebt, aber auf Französisch schreibt. „Bevor es geschah“ ist bereits ihr zweiter Roman, aber der Erste, der ins Deutsche übertragen worden ist. Übersetzt von Sina de Malafosse.
Extrem gut schafft es Céline Spierer die vermeintlich perfekte Familie zu entblößen. Knapp 250 Seiten, die einen einsaugen und erst wieder loslassen, wenn das Ende nahte und die vielen Lügen, Verletzungen und Traumata am Licht sind. Die inneren Konflikte und die so grundverschiedenen Charaktere, die hier in einer Familie zusammenfinden, machen diesen Roman aus. Das was hier oberflächlich als schönes Beisammensein zelebriert wird, ist eigentlich ein Aushalten und Ausharren. Kein gewolltes Eintauchen in die Vergangenheit, weil es Geborgenheit bietet. Eher das Gegenteil
Ein gutes Buch, dass mit seiner feinen Sprache und auch ironischen Momenten eine wahre Lesefreude ist. Für alle spannend, die gerne tiefer in familiäre Konstruktionen abtauchen.

Bewertung vom 28.09.2024
42 Künstlerinnen und Künstler, die du unbedingt kennenlernen solltest
Baverstock, Alison;Finger, Brad;Heine, Florian;Kutschbach, Doris

42 Künstlerinnen und Künstler, die du unbedingt kennenlernen solltest


ausgezeichnet

Was ein tolles Buch um auf einen Entdeckungsstreifzug zu gehen ohne das man gleich ab Künstler:in Nummer 3 überfordert ist. Hier werden 42 verschiedenste und sehr beeindruckende Künstlerinnen und Künstler vorgestellt, die auf ihre Weise zu dem jeweiligen Zeitpunkt ihres Schaffens die Kunstwelt, die Art wie man sich Kunst aneignet, sie sich zunutze macht oder die Ausdrucksform neu erfunden haben und neue Maßstäbe setzten.
Ein Beispiel? Georgia O’Keeffe (1887 bis 1986) wird hier auf die Kernbotschaft kondensiert, dass sie Menschen auf Wunder unserer Welt aufmerksam machen wollte mit ihren Werken.
Welche Periode wird beleuchtet? Renaissance bis in die Gegenwart. Natürlich ist das handverlesen und die ein oder andere Person wird vermisst, aber es gibt einen guten Überblick. Gestartet wird mit Hieronymus Bosch (lebte 1450 bis 1516) und endet mit dem noch lebenden unbekannten Banksy (ca 1974 bis heute).
Jedes Portrait umfasst 2 bis 4 Seiten und einen wirklich kurzen kompakten Text sowie Bildbeispiele und ein Foto oder Gemälde der Person sowie die Eckdaten. Passend ist auch am unteren Ende ein Zeitstrahl an dem die Lebenszeit mit historischen Ereignissen beleuchtet werden. Wunderbar für Kinder hier Ereignisse und Veränderungen in Perspektive zu setzen!
Mich hat das Buch sehr angesprochen und eine wirkliche Bereicherung, wenn man Kunstinteressierte Kinder hat oder auch Erwachsene, die sich mit umfangreichen Kunstbänden schwer tun oder simple keine Lust haben auf lange Texte!

Bewertung vom 25.09.2024
Verlassene Nester
Hempel, Patricia

Verlassene Nester


weniger gut

1992. Ein Ort an der Elbe, in der ehemaligen DDR. Pilly, knapp 13 Jahre alt hat Sommerferien und vegetiert vor sich hin und schließt sich zwei Mädchen an für die sie tiefere Gefühle entwickelt. Pilly wächst bei ihrem Vater auf, Mutter nicht vorhanden. Ein wirklich zutiefst unschönes Szenario was hier nicht nur im Kleinen in Pilly`s Kernfamilie gezeichnet wird, sondern weitere Kreise zieht um den gesamten Ort. Eine Bankrotterklärung für die Gegend.

Diese Lektüre war wieder einmal eine, die mich etwas ratlos zurücklässt. Denn ich fand es auf den letzten Metern, ca. 30 Seiten vor dem Schluss, dann doch sehr gut und in der Auflösung einiger Enden sehr gelungen.

Auch habe ich die fatal trostlose Grundstimmung so kurz nach der Wende in diesem Elbegrenzgebiet auf der Seite der ehemaligen DDR gut inszeniert gefunden. Dieser diffuse Zustand von Zerfall und Aufbruch zugleich. Menschen, die sich befreit und auch verloren fühlen. Das war richtig gut eingefangen.

„Vor allem diskutierten sie über die Wende, die wie ein Radierer die Fehler im System hatte korrigieren sollen, doch stattdessen den halben Ort entfernt hatte.“ S. 122

Aber insgesamt ein Buch, dass keine gute Stimmung generiert und mich oft über die Charaktere im Buch hat ärgern lassen. Hinzu kommt eine Art der Erzählung, die mit Rückblenden arbeitet. Was an sich gut ist, aber die Art und Weise war anstrengend, da zum Teil mitten im Absatz von der Rückblende zurück in die eigentliche gesprungen wurde. Da war dann so manches Mal der rote Faden verloren.

Ihr seht, es gab Elemente, die ich sehr positiv bewertete, aber in der Summe war es nicht ganz das meine.

Bewertung vom 18.09.2024
Am See
Barbal, Maria

Am See


sehr gut

Sucht ihr nach einem Roman, der kurz ist, aber trotzdem einnimmt? Dann gerne zu „Am See“ von Maria Barbal greifen. Kurz, schön, gut, auch wenn nicht so viel passiert.
Es geht auf den nicht mal 200 Seiten um Nora, ein Mädchen, dass auf ihre sonntäglichen Ausflüge dem Erwachsen werden zum Greifen nahe ist. Sonntags macht sie sich mit dem Cousin ihrer Mutter, dessen Frau und Sohn sowie der Großmutter auf zu einem Seen in den katalanischen Pyrenäen. Mit von der Partie ein weiteres befreundetes Paar, Lídia und ihr Mann. Lídia ist eine Schlüsselfigur, denn die bildhübsche Frau ist nicht nur Nora nahe sondern weckt auch Begehren. Einerseits werden hier Beziehungen und Geflechte aus fast entwachsenen Kinderaugen toll beschrieben und andererseits auch naiv wahrgenommen. Interessant gewählte Perspektive.
Große Klasse sind die äußeren Umstände, der See, die Natur, wenn man die Augen schließt liegt man daneben am See. Die katalanische Autorin beschreibt es wunderbar, aber nicht ausschweifend. Ohnehin gut übersetzt von Heike Nottebaum aus dem Katalanischen, soweit ich das beurteilen mag.
Handlung ist wenig vorhanden, aber diese Stimmung dieser Sonntage wird großartig transportiert. Zum Ende hin wird ein Ereignis beigemengt, dass einen Abschluss und eine Veränderung herbeiführen. Ist aber ohnehin nicht das entscheidende bei diesem schmalen Band. Also, nicht auf die „Pointe“ warten, sondern den See genießen.

Bewertung vom 17.09.2024
Die Arbeiter
Becker, Martin

Die Arbeiter


ausgezeichnet

Es geht um Martin, ein Kinder der Arbeiterklasse in Plettenberg, geboren in den 80er Jahren. Und ja, richtig gesehen der Autor heißt auch Martin und ist geboren in Plettenberg. Wie der Autor so schön formulierte: Viel Autobiographisches, nicht alles stimmt.
Martin Becker nimmt sein Aufwachsen als Blaupause für diesen Roman und taucht in Erinnerungen ab und macht sie uns zugänglich. Erläutert, wie (s)eine Familie mit wenig Mitteln sich ihrem Schicksal fügt und das beste rausholt. Für die Kinder, für das Reihenhaus. Schuften um ab und an die Beine hochlegen zu können. Am Nordseestrand.
Ein zeithistorisches Portrait einer ganzen Familie mit ihren Umgangsformen und wie sie das Leben meistern. Mal gut, mal schlecht. Wie trotz aller Limitationen ein Heimatgefühl in diesem Ort, Plettenberg, in den Menschen so tief verankert ist, dass sie sich wohl fühlen mit dem wie es ist und was sie haben.
Mich hat die nicht-lineare Erzählweise leicht aus dem Takt gebracht und eine seiner Schwestern, bei der ich den Faden verlor…wer den Roman kennt, weiß worauf ich anspiele. Ansonsten tonal literarisch gut geschrieben.
Es ist im Grunde ein Roman über die Arbeiterklasse ab den 80er Jahren in Deutschland. Eine Klasse, die durch die strukturellen Veränderungen so nicht mehr den breiten Bestand hat, aber natürlich noch vorhanden ist.
Ein spannender Einblick!

Bewertung vom 15.09.2024
Ava liebt noch
Zischke, Vera

Ava liebt noch


sehr gut

„Ava liebt noch“ hat mich sehr angesprochen. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich genauso alt bin wie die Protagonistin Ava. Wahrscheinlich liegt es daran, dass auch ich Kinder habe und sehr wahrscheinlich ereilen und in dieser Lebensphase oft Gedanken, die auch die Protagonistin Ava hat: War es das jetzt?
Ava, Mutter von drei Kindern, Mann und ein geregeltes Leben. Wo bleibt sie dabei? Auf der Strecke und da passiert es: Sie hat eine Affäre. Sie verliebt sich in den Schwimmlehrer der Tochter, Kieran. Sie fühlt sich wieder wahrgenommen und nicht nur als „Mutter von…“, liebt wieder mit Haut und Haaren. Aber was wird aus dieser Affäre? Was macht das mit Ava und wo führt es hin?
Ich fand den Roman sehr gelungen und habe ihn gerne gelesen. Vera Zischke fängt dieses Szenario gut ein und lässt uns auf diesen Seiten aus dem Alltag ausbrechen. Gut geschrieben!

Bewertung vom 15.09.2024
Mein Mann
Ventura, Maud

Mein Mann


ausgezeichnet

Was passiert, wenn man den Traum lebt und fatale Angst hat alles zu verlieren? Testet man seinen Gegenüber und fordert das Schicksal heraus?

Maud Ventura hat mit „Mein Mann“ aus meiner Sicht einen klassisch französischen Roman geschrieben, in dem eine Frau im mittleren Alter im Fokus steht und die großen Liebes- und Lebensfragen aufkommen.

Unsere Protagonistin lebt ein Leben von dem alle träumen: Sie macht Karriere, wohnt großartig, bekam zwei tolle Kinder mit ihrem Traummann. Und hier beginnt das Drama. Denn sie hat Angst ihn zu verlieren, hat Angst er könnte sie weniger lieber, hat Angst betrogen und verlassen zu werden.

Um dieser Angst etwas entgegen zu setzen, beginnt sie ihn zu testen. Eine obsessive Spiel beginnt und wird immer fataler und endet in einer Eskalationsspirale. Man könnte psychologischen Horror nennen.

So wie die Protagonistin eine Obsession mit ihrem Mann hegt und sich auf dünnes Eis begibt, genau so hat sich auch das Lesen angefühlt. Einerseits waren die inneren Monologe leicht anstrengend, aber eben auch so einsaugend, dass ich als Leserin selbst zur obsessiven Leserin geworden bin.


Ohne Frage hat Maud Ventura mir gute Lesestunden bereitet!