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Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 720 Bewertungen
Bewertung vom 27.12.2024
Lovis kocht
Messerschmidt, Lovis

Lovis kocht


ausgezeichnet

Kennt ihr Lovis Messerschmidt? Mutter von drei Kindern und erfrischend tolle Instagramerin? Dann mal los auf ihr Profil! Daher auch meine Begeisterung als ich sah, dass die Gute ein eigenes Kochbuch hat mit vielen ihrer tollen Rezepte.
Mich hart es bereits beim ersten Durchblättern begeistert! Dieses Kochbuch ist mehr als eine Sammlung von Rezepten: Es ist eine liebevolle Einladung, den Zauber der vegetarischen Küche zu entdecken, kombiniert mit einer Ästhetik, die das Herz höher schlagen lässt.
Lovis Messerschmidt beweist mit dieser tollen Rezeptesammlung, dass vegetarische Gerichte weit mehr sind als Beilagen. Von kreativen Bowls über köstliche Pasta bis hin zu raffinierten Gemüsevariationen gelingt es ihr, die Vielfalt und den Geschmack der fleischlosen Küche auf den Punkt zu bringen. Ihre Rezepte sind nicht nur leicht verständlich, sondern auch so konzipiert, dass sie für den Alltag ebenso geeignet sind wie für besondere Anlässe.
Besonders nett ist der persönliche Touch, der jedes Gericht durchzieht. Lovis schreibt mit viel Begeisterung und Liebe zum Detail, da merkt man die Liebe zum Essen. Toll!
Neben den hervorragenden Rezepten besticht Lovis kocht durch sein wunderschönes Layout. Die liebevoll gestalteten Seiten, die stimmungsvollen Food-Fotografien und die harmonische Farbgestaltung machen das Buch zu einem wahren Schmuckstück. Die zwei Lesebändchen sind das i-Tüpfelchen: Sie laden dazu ein, gleich mehrere Lieblingsrezepte zu markieren und immer wieder darauf zurückzugreifen. Es ist diese Liebe zum Detail, die das Buch besonders macht. Jedes Element – von der Typografie über die Farbkombinationen bis hin zur klaren Struktur – ist so gestaltet, dass es nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch Freude bereitet. MEGA!
Fazit: Köstliche, unkomplizierte vegetarische Rezepte toll in Szene gesetzt durch ein fabelhaftes Buchkonzept.

Bewertung vom 27.12.2024
Joan Didion und wie sie die Welt sah
McDonnell, Evelyn

Joan Didion und wie sie die Welt sah


sehr gut

Evelyn McDonnells Biografie über Joan Didion ist ein gelungenes Porträt der weltberühmte Joan Didion. Jeder meint zu wissen wer diese Frau war und was sie auszeichnete, aber wissen wir wirklich genug über sie? Mit diesem Buch hat Evelyn McDonnell DIE Autorinnen und Essayistinnen des 20. Jahrhunderts gut in Szene gesetzt. Mit tiefem Einfühlungsvermögen und akribischer Recherche zeichnet McDonnell das Leben einer Frau nach, die eine Chronistin ihrer Zeit war und auch eine Pionierin der Selbstbestimmung. In einer Ära, in der Frauen oft noch auf vorgegebene Rollen reduziert wurden, lebte und schrieb Didion mit einer kompromisslosen Authentizität. McDonnell beleuchtet, wie Didion ihre Essays, Romane und Reportagen als Werkzeuge nutzte, um sich selbst zu definieren – nicht durch gesellschaftliche Erwartungen, sondern durch ihre eigenen Wahrheiten und aus tiefster Überzeugung.
Das Buch umfasst 14 Kapitel, die alle einen prägnant kurzen Titel haben, wie beispielsweise Kapitel 6: Mann. Darin wird ihre Ehe mit John Gregory Dunne, der nicht nur ihr kreativer Partner, sondern auch eine Quelle der Stabilität war, beleuchtet. Gemeinsam arbeiteten sie an Drehbüchern und unterstützten sich gegenseitig in ihren literarischen Projekten.
Es ist eine chronologische Ordnung ihres Lebens, aber kapitelweise thematische Schwerpunktbeleuchtungen. Alles ist drin, Höhen und Tiefen, Stärke und Verletzlichkeit. Die Gegensätze, die Joan Didion vereinte, werden von der Autorin gut herausgearbeitet.
Didion war keine Ikone des Feminismus im klassischen Sinn, aber sie lebte feministische Prinzipien, indem sie zeigte, dass Frauen ihre Geschichten auf ihre eigene Art und Weise erzählen können – ehrlich, komplex und ohne Rücksicht auf Konventionen. McDonnells Buch ist mehr als eine Biografie; es ist eine Liebeserklärung an eine Frau, die mit ihrer Kunst die Welt veränderte.
Für wen? Fans von der guten Dame oder die, die es noch werden wollen. Aber ich rate in der Tat dazu, wenigstens schon mal einen Text von ihr gelesen zu haben, bevor dieses hier zur Hand genommen wird.
Gut übersetzt ins Deutsche von Andrea Schmittmann.

Bewertung vom 27.12.2024
Lieferdienst
Hillenbrand, Tom

Lieferdienst


ausgezeichnet

Auf weniger als 200 Seiten zeigt uns Tom Hillenbrand wie eine düstere Zukunft aussehen kann wo alle Boten mit Hoverboards all die Waren an uns liefern, die wir Tag ein Tag ausgeliefert bekommen. Zwar eine Kapitalismus 2.0 Dystopie, ja auch der Tod spielt eine Rolle, aber dennoch heiter.
Der Ort des Geschehens ist Neu-Berlin, da leider das erste Berlin einer Katastrophe zum Opfer gefallen ist. Nun also ein neues Berlin, dass in der Brandenburger Peripherie entstanden ist. In dieser schönen neuen Welt, kommt ein bekannter Lieferant ums Leben und die Krimikomponente ist im Gang.
Was mich aber weitaus mehr begeistert hat, ist die humorvolle Art, wie Tom Hillenbrand, dass was uns jetzt schon als Gesellschaft negativ belastet, auf die Spitze zu treiben. Herrlich komisch und augenöffnend.
Fazit: Wer gerne kurzweilig & amüsant liest und noch einen Mord verträgt in der Zukunft, sollte dies hier lesen!

Bewertung vom 27.12.2024
Wilder Wein
Oetker, Alexander

Wilder Wein


ausgezeichnet

Wie war das? Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub? Dann kann ich diese Lektüre empfehlen von Alexander Oetker mit dem 7. Fall des Commissars Luc Verlain (wenn ich mich nicht verzählt habe..).
Ich erinnere mich noch gut an den allerersten Fall „Retour“ und seitdem hat er mich mit seiner Reihe! Ich lese gerne unaufgeregt in charmanter Umgebung und mit Persönlichkeiten, die ich im Alltag nicht treffen würde. Voilà, hier ist alles drin und dann auch noch in Frankreich. Trés bien.
Nun aber zu „Wilder Wein“, hier wird leider eine junge Winzerin tot in ihrem eigenen Weinkeller gefunden. Alle Welt denkt es wäre ein Unfall gewesen, aber Verlain hat da ein anders Bauchgefühl, dem er auch nachgeht. Wie sollte es anders sein, die dorfgemeinschaft hat so ihre Geheimnisse, die er nach und nach ans Licht bringt. Die Verstorbene war kein Freund des Weinpansches und hat sich damit im Ort nicht alle zu Freunden gemacht.
Wie immer ist es herrlich entspannt bei grauen Tagen in die französische Provinz abzutauchen und sich trotz Mord hier ein wenig imaginäre Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen.
Für mich immer mal wieder ein Wohlfühl-Read im besten Sinne!

Bewertung vom 22.12.2024
Der lange Schatten
Fremlin, Celia

Der lange Schatten


ausgezeichnet

Ich bin immer für Neuauflagen von Romanen zu haben, die schon sehr lange bekannt sind, aber in Vergessenheit geraten, obwohl sie mächtig gut sind. Genauso ist es bei Celia Fremlins Roman Der lange Schatten (The Long Shadow, 1975), in der deutschen Übersetzung von Sabine Roth, ist ein wahres Meisterwerk der psychologischen Spannungsliteratur. Fremlin, bekannt für ihre feinsinnigen, oft beklemmenden Erzählungen, fängt in diesem Roman die dunklen Abgründe des menschlichen Geistes auf subtile und gleichzeitig fesselnde Weise ein. Die Übersetzerin Sabine Roth hat es hervorragend geschafft, den präzisen Stil und die unterschwellige Bedrohlichkeit der Originalsprache in das Deutsche zu übertragen. Und das schöne ist, in ihrer Biografie steht, dass sie 16 Romane schrieb und wir uns auch gleich in 2025 auf die nächste Neuauflage freuen können: „Onkel Paul“ (ET 17. Juni 2025).
Jetzt aber erst einmal zu „Der langr Schatten“. Die Geschichte ist trotz ihres Erscheinungsjahres 1975 erstaunlich zeitlos. Sie beleuchtet universelle Themen wie Schuld, Reue und die Komplexität zwischenmenschlicher Beziehungen. Das zentrale Motiv, das Leben nach einem Verlust und die fortwährenden Schatten der Vergangenheit, bleibt auch heute hochaktuell. Fremlin zeigt eindringlich, wie tief die Spuren, die ein Trauma hinterlässt, in die Gegenwart hineinragen können.
Dort ist die Trauernde, sie verlor ihren Mann Ivor und nun ruft da diese Person an. Ungefragt dringt sie in ihre Trauer ein und bringt Anschuldigungen mit.
Der Roman beeindruckt zudem durch seine Vielschichtigkeit. Er ist nicht nur ein Kriminalroman, sondern auch ein kluger Blick auf soziale Dynamiken und die Psychologie der Figuren. Die langsame, fast unmerkliche Eskalation der Handlung hat mich unaufhaltsam mitgezogen und irgendwann traut man keiner Figur mehr und steckt in einer latenten Habachtstellung beim Lesen.
Fazit: Für alle die gerne wiederentdecken und alle die psychologische Spannung einem Thriller vorziehen!

Bewertung vom 22.12.2024
Love Me Like It's Yesterday
Käppler, Juliane

Love Me Like It's Yesterday


sehr gut

Eine CozyRomance, die nicht nur eine sich anbahnende Liebesbeziehung im Fokus hat, sondern auch ein sehr ernstes Thema: Hate im Netz, social media mobbing und vor allem im Schutz der Anonymität des Internets anderen das Leben zur Hölle machen.
Durch diese Kombination dieser beiden Themen und wie sie in die Geschichte integriert sind, macht das Lesen spannender, kurzweilig und doch ist es am Ende eine romantische Geschichte.
Da ist zum einen Juno, eine Möbelrestaurateurin, die weder Handy hat oder sonst irgendwie in den sozialen Medien präsent ist, obwohl sie mit 36 Jahren nicht zu einer Altersklasse gehört, die da raus ist. Dann gibt es da Taro, der einen YouTube-Kanal unterhält und aus psychologischer Sicht erläutert wie man mit Frauen umgeht und vor allem so flirtet, dass es nachhaltig was wird. Passt das?
Mit über 500 Seiten wirklich ein dickes Buch und hier ist auch mein einziger Kritikpunkt, nach knapp 350 Seiten gab es ein Tief, da hab ich in der Tat mal den einen und anderen Absatz überlesen. Da zog es sich ein wenig.
Davon mal abgesehen, hat es mich bestens unterhalten und zugleich auch wieder etwas mehr sensibilisiert was das Thema Social Media und seine Auswirkungen anbelangt.

Bewertung vom 22.12.2024
Glow up
Ahlemann, Lela

Glow up


sehr gut

Ich weiß ja nicht wie es euch ergeht, aber ich bin bei der schieren Fülle an Kosmetik die mir überall und gefühlt immer angeboten wird mehr als überfordert. Was muss sein? Was ist add on? Was ist in meinem Alter höchste Eisenbahn und was kann ich gleich lassen, weil es nur ein hohles Werbeversprechen ist?
Daher hat mich das Sachbuch Glow up gut abgeholt und wirklich mal gut informiert. Spoiler-Alert: Ich habe das Buch recht kreuz und quer in einer unüblichen Manier gelesen, aber ich bin immer mal wieder an Fragestellungen hängen geblieben und wollte das dann gleich ergründen. Etwas die Frage ob LSF 50 immer besser ist als LSF 30! Dann habe ich mir den Index zunutze gemacht, denn hier konnte ich spezifisch nachschlagen und dann erkunden, wie etwa Alpha-Hydroxsäuren. Das ist super praktisch, wenn der Tiegel in der Hand allerlei Begriffe mit sich bringt.
Was aber viel entscheidender ist als alles gecreme der Welt: Schlaf, Bewegung und natürlich: Ernährung! Auch die Haut dankt es einem. Daher auch für diese Bereiche sind viele Hinweise enthalten, die der Haut zu Gute kommen.
Natürlich geht Dr. med. Lela Ahlemann auch auf problematische Hautverhältnisse ein, wie Rosazea, Akne & Co, aber nur in Maßen. Auch gibt es Tipps was zu Hause alles machbar ist mit Hintergrund, wie Microneedling….muss man mögen und was ein Kosmetikstudio Gutes tun kann oder auch die hautärztliche Versorgung.
Fazit: Wer sich mit seiner Haut mehr beschäftigen will und den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, ist mit dieser Lektüre gut beraten, denn hier schreibt eine erfahrene Dermatologin, die mit uns ihr Wissen teilt!

Bewertung vom 22.12.2024
Vielleicht hat das Leben Besseres vor
Gesthuysen, Anne

Vielleicht hat das Leben Besseres vor


gut

Manchmal greift man zu einem Buch in der Hoffnung, alte Bekannte wiederzutreffen – genau dieses Gefühl hatte ich bei Anne Gesthuysens neuem Roman Vielleicht hat das Leben Besseres vor. Doch obwohl mir der typische rheinische Humor der Autorin vertraut ist und ich die Dorfidylle wiedererkennen konnte, ließ mich die Geschichte diesmal etwas enttäuscht zurück. Die Charaktere wirkten häufig stereotyp, und das Lokalkolorit des Niederrheins wurde eher schematisch und wenig überraschend dargestellt. Insgesamt wirkte die Handlung auf mich vorhersehbar und zu schablonenhaft, um wirklich fesselnd zu sein.
Zwar schätze ich den leichten, humorvollen Schreibstil der Autorin sowie ihre Fähigkeit, ernste Themen mit einer gewissen Leichtigkeit zu erzählen. Dennoch konnte dies für mich die Schwächen der Handlung nicht ausgleichen. Besonders störte mich, dass zu viele Zufälle und Unglücke auf eine einzige Person konzentriert wurden, was die Glaubwürdigkeit beeinträchtigte.
Positiv hervorzuheben ist jedoch, wie lebendig Anne Gesthuysen die Dorfgemeinschaft mit ihren typischen Klatsch- und Tratschgeschichten einfängt. Ihr rheinischer Humor und die detailreiche Schilderung der dörflichen Idylle sind auch in diesem Buch wieder präsent und machen es dann doch zu einer unterhaltsamen Lektüre – gerade für ein gemütliches Wochenende. Wer den Vorgängerband Wir sind schließlich wer gelesen hat, wird die vertraute Atmosphäre sofort wiedererkennen. Aber auch ohne Vorkenntnisse ist der Roman problemlos lesbar.
Trotz meiner Kritik hat das Buch einen gewissen Charme, der vor allem durch Gesthuysens Erzählstil getragen wird. Insgesamt gebe ich dem Roman drei von fünf Sternen: unterhaltsam, aber leider zu klischeehaft und stellenweise unglaubwürdig, um wirklich zu begeistern.

Bewertung vom 20.12.2024
Die Frauen von Maine
Sullivan, J. Courtney

Die Frauen von Maine


sehr gut

"Die Frauen von Maine" von J. Courtney Sullivan ist wieder mal ein klassischer amerikanischer Roman, der die Geschichten mehrerer Generationen von Frauen der Familie Flanagan beleuchtet. Im Mittelpunkt steht Jane Flanagan, deren Leben und Beziehungen die Erzählung prägen. Ich mag solche generationsübergreifenden Geschichten sehr gerne.
Der Roman zeichnet sich durch seine tiefgründige Charakterentwicklung und die Darstellung komplexer Familienbeziehungen aus. Der Autorin gelingt es, die individuellen Herausforderungen und Geheimnisse der Frauen authentisch darzustellen und dabei die zeitlosen Themen Liebe, Verlust und Vergebung zu erforschen.
Die Kulisse des ländlichen Maine verleiht der Geschichte eine besondere Atmosphäre und unterstreicht die emotionale Tiefe der Erzählung. Die Beschreibungen der Landschaft und der örtlichen Gemeinschaft tragen dazu bei, die Leserinnen und Leser in die Welt der Flanagans zu entführen.
Besonders gut ist das generationsübergreifende eingefangen und ein vielschichtiges Porträt der Familie ist gezeichnet. Die Übersetzung von Monika Köpfer und Henriette Zeltner-Shane ist aus meiner Sicht gelungen, da sie den Ton und die Nuancen des Originals bewahren.
Fazit: Für alle Fans von Familiengeschichten und von der rauen und zugleich schönen Küste von Maine. Eine emotionale Reise, die Komplexität familiärer Bindungen beleuchtet.

Bewertung vom 19.12.2024
Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
Reilly, K. J.

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen


ausgezeichnet

Tod bringt Wut
K.J. Reillys Das Verhalten ziemlich normaler Menschen ist ein Roman, der in seiner Mischung aus Trauer, Wut, Hoffnung und Humor eindrucksvoll berührt. Ein Roman, der genau das richtige ist für Jugendliche und hier super für Jungs ab 14 Jahren, die sich ohnehin einigeln und abkapseln.
Es geht um Asher Hunter und seine Wut, denn seine Mutter wurde durch einen Betrunkenen überfahren. Seine Wut ist unermesslich, denn nicht mal eine Strafe muss der Mann absitzen durch ein Verfahrensfehler! Diese tiefen Wut, die Asher antreibt und ihn wie einen Gefangenen seiner eigenen Gedankenwelt erscheinen lässt, ist sein Feuer. Doch auf dem Weg zur Rache wird aus Ashers Plan ein Roadtrip, der alles verändert. Denn er geht zu einer Trauergruppen, um seinen Schmerz zu verarbeiten, dort trifft er auf eine ungewöhnliche Gruppe von Wegbegleitern. Sloane und Will, zwei Jugendliche, die selbst Verluste erlitten haben, sowie der 80-jährige Henry, witzig und mit Lebenserfahrung ausgestattet. Diese Gruppe nimmt eine besondere Rolle ein, denn sie geben Asher: Gemeinschaft und Verständnis.
Der Roadtrip von New Jersey nach Memphis wird zu einer Reise, die weit über geographische Kilometer hinausgeht. K.J. Reilly erzählt von tiefen Gesprächen, albernen Momenten und den kleinen Dingen, die den Schmerz für einen Augenblick erträglicher machen – wie unzählige Caesar Salads und ein filmreifer Kuss. Die Dynamik zwischen den Charakteren ist herzerwärmend und lebendig. Sie streiten, lachen, unterstützen sich und geben einander das, was jede:r von ihnen braucht, um den eigenen Verlust zu bewältigen.
Was die Geschichte so besonders macht, ist, wie sie die Wut und Trauer, die Asher antreiben, glaubhaft und greifbar darstellt. Seine Gedanken, die oft zwischen Rachegelüsten und dem Wunsch nach Frieden schwanken, sind nachvollziehbar und tief menschlich. Der Roman zeigt, wie Schmerz und Verlust Menschen verändern können, aber auch, wie Beziehungen und Hoffnung sie wieder zurück ins Leben bringen.
Das Alter ab 14 Jahre laut Verlag passt gut und ist wirklich ein tolles Buch für dieses Alter, in dem so viel aus den Fugen gerät, auch wenn es (zum Glück!) oft sehr viel weniger dramatisch ist wie in dieser Geschichte.

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen ist eine bewegende Geschichte über Verlust, Wut und die Kraft von Freundschaft. K.J. Reilly schafft es, schwere Themen mit einer feinen Prise Humor und viel Mitgefühl zu erzählen. Der Roadtrip ist eine Metapher für das Leben: chaotisch, unvorhersehbar, aber voller Möglichkeiten, zu wachsen und sich selbst zu finden.
Ein herzerwärmender Roman, der nachdenklich stimmt und zeigt, dass selbst in den dunkelsten Momenten Hoffnung zu finden ist.