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lectrice

Bewertungen

Insgesamt 223 Bewertungen
Bewertung vom 25.02.2024
Kantika
Graver, Elizabeth

Kantika


ausgezeichnet

Die Kacheln auf dem Cover, schon ein wenig angeschlagen, aber immer noch von großer Schönheit, empfinde ich als sehr passend für diese außergewöhnliche Lebensgeschichte.
Rebecca Cohens Geschichte ist wirklich unglaublich und ihre Enkelin hat diese in einem wunderbaren, oftmals poetischen, dann wieder harten, Roman "verpackt", denn ich sehr gerne gelesen habe.
Der Beginn von Rebeccas Leben in Konstantinopel ist unbeschwert. Ihr und ihrer Familie geht es gut, sie sind wohlhabend und führen ein gutes Leben. Bis sie nach Barcelona flüchten müssen. Dort erwartet sie ein ganz anderes Leben, in dem sie vor allem ihre Religion verheimlichen müssen. Von Spanien aus geht es über Kuba schließlich nach Amerika. Die Geschichte spielt zwischen 1907 und 1950 und ist eine gelungene Mischung aus Fiktion und Tatsachenroman; besonders die abgebildeten Familienfotos unterstreichen Letzteres.
Eine starke Frau, ein starkes Buch.

Bewertung vom 12.02.2024
Die Königin
Conrad, Sebastian

Die Königin


sehr gut

Nofretete - wer kennt diese Silhouette nicht, auch wenn man die Original-Büste nicht gesehen hat?
Sebastian Conrad gelingt das, was Historikern, vor allem deutschen Wissenschaftlern, viel häufiger gelingen sollte: verständlich und interessant für ein Publikum zu schreiben, dass nicht nur aus Historiker*innen oder Archäolog*innen besteht. Dabei verliert er jedoch nie den wissenschaftlichen Anspruch aus dem Auge und der wissenschaftliche Apparat zeigt sich in den ausführlichen Fußnoten.
Vor nunmehr einhundert Jahren wurde die Büste das erste Mal in Berlin ausgestellt und hat seitdem nicht an Faszination verloren.
Wie kam es zu diesem Interesse, dass bereits bestand, bevor die Büste erstmals ausgestellt wurde? Denn gefunden wurde die Büste bereits zwölf Jahre vorher.
Aber nicht nur die Büste, sondern vor allem die Königin, die dargestellt wird, birgt noch heute viele Geheimnisse und viele Künstlerinnen lassen sich noch immer von ihr inspirieren.
Ein Sachbuch, das sich angenehm liest und bei dem ich viel dazu gelernt habe.

Bewertung vom 01.02.2024
Nachbarn
Oliver, Diane

Nachbarn


ausgezeichnet

Dieses Buch ist wie ein wieder gefundener Schatz, der viel zu lange verborgen geblieben ist. Welch ein Unglück, dass diese talentierte Autorin bereits so früh verstorben ist, aber umso schöner, dass der AufbauVerlag nun diese vierzehn Kurzgeschichten posthum auf deutsch veröffentlicht.
Lobend hervorheben möchte ich auch das sehr gute Nachwort von Tayari Jones, die der Autorin in so vielen Aspekten ähnelt, laut ihrer eigenen Aussage, aber dennoch war sie vorher nie auf die wenigen bereits veröffentlichten Kurzgeschichten von Diane Oliver gestoßen. Umso schöner - auch für uns Leser*innen - dass diese Geschichten nun veröffentlicht wurden.
Diese vierzehn Geschichten zeichnen ein eindrucksvolles Bild der Zeit der Bürgerrechtsbewegung, der Segregation, aber auch den Alltag. Literarisch sehr versiert, oftmals auch mit Humor, dann wieder viel Ernsthaftigkeit zeigt die Autorin den Alltag von Persons of Color. Dabei ist jede Geschichte ein kleiner Kosmos für sich, den ich gerne entdeckt habe.

Bewertung vom 17.01.2024
Paris Requiem
Lloyd, Chris

Paris Requiem


ausgezeichnet

Seit den Ereignissen des ersten Buches sind ein paar Monate vergangen und mittlerweile ist es September geworden und so langsam gewöhnen sich die Pariser an die deutschen Besatzer und viele kehren doch wieder zurück in die Stadt.
Dieses Mal arbeitet Eddie mit dem Charmeur Boniface zusammen, der ihm zu viel redet und definitiv zu viel flirtet. Aber Eddie muss zugeben, dass er trotzdem ein guter Polizist ist.
Dieses Mal trifft Eddie auf so manch einen Ganoven, den er weiterhin hinter Gittern in Fresnes vermutet hat, aber irgendjemand scheint eine ganze Menge Kriminelle entlassen zu haben und angeblich weiß niemand etwas bzw. waren diese Männer nie Gefangene. Sehr eigenartig und das lässt Eddie natürlich nicht auf sich sitzen und wagt sich wieder einmal weit vor. Auch mit den Besatzern gerät er wieder aneinander; wobei Major Hochstetter dieses Mal noch sein geringstes Problem ist. Dann muss er noch so tun, als würde er ermitteln, da sonst etwas Schlimmes passieren wird, auf das ich hier nicht eingehen möchte.
Geschickt wird hier wieder der historische Rahmen mit der Geschichte verflochten und auch Paris wird wieder gut beschrieben.
Ein spannender Krimi und eine gute Reihe, die hoffentlich fortgesetzt wird - zumindest deutet der Autor es im Nachwort an.

Bewertung vom 15.12.2023
GUY'S GIRL
Noyes, Emma

GUY'S GIRL


sehr gut

Erst einmal ein ganz großes Kompliment für das absolut geniale Cover, das einfach anders ist als die, die zurzeit vorherrschend sind. Und somit fällt das Buch schon einmal direkt auf.
Wir begeben uns hier auf eine Reise nach New York. Ginny kehrt in die Metropole zurück und zu Beginn feiert sie wieder mit ihren ehemaligen WG-Mitbewohnern. Allerdings merkt man schon bereits zu Beginn, dass sie eine Essstörung hat, denn sie zählt sogar die Kalorien von jedem Schluck Alkohol und auch nach einer langen Tour auf den Rollerblades möchte sie nur einen kleinen Salat essen. Sie und Adrian kommen sich näher, liegen erst nur so beieinander. Aber auch Adrian hat Probleme und Komplexe.
Die Geschichte hat mir gut gefallen, denn sie lässt sich Zeit und ist nicht nur und die ganze Zeit über problembelastet, zeigt aber ein ehrliches Bild von den Problemen.

Bewertung vom 15.12.2023
Auden Hill University - How Far We Fall
Pauss, Julia

Auden Hill University - How Far We Fall


sehr gut

Für Ivy Donovan geht ein Traum in Erfüllung, als sie ein Stipendium für die Auden Hill Academy erhält. Doch als sie dort angekommen ist, wird es ganz anders als in ihrer Vorstellung, denn eine ehemalig Stipendiatin ist ums Leben gekommen und da diese auch noch ausgerechnet in dem Zimmer gewohnt hat, in dem Ivy nun untergekommen ist, macht sie daran, Nachforschungen anzustellen. Doch das ist nicht so ungefährlich und sie gerät rasch in den Fokus eines elitären Geheimclubs und trifft immer wieder auf Reed. Nun ja, und natürlich gibt es da so einige Probleme.
Ja, hier wurde das Rad nicht neu erfunden und in letzter Zeit habe ich recht viele Darc Academy Romane gelesen, da diese ja zurzeit sehr in Mode zu sein scheinen. Aber insgesamt hat mir das Buch doch richtig gut gefallen. Vor allem die Beschreibungen der Academy fand ich sehr anschaulich.

Bewertung vom 15.12.2023
Christmas at Tiffany's (Wunderschöne Weihnachtsromantik in New York)
Milán, Greta

Christmas at Tiffany's (Wunderschöne Weihnachtsromantik in New York)


ausgezeichnet

Schon als ich das Cover gesehen habe, bin ich total in Weihnachtsstimmung gekommen. Und diese Stimmung hat sich definitiv während der Lektüre dieser wunderbaren und romantischen Geschichte gehalten.
Weihnachten und New York - da hatte ich gleich jede Menge Weihnachtsfilme im Kopf und auch dieses Buch kann ich mir perfekt als Film vorstellen - den ich beim Lesen in meinem Kopf bereits gesehen habe.
Ally wagt es tatsächlich nach der unfairen Behandlung durch ihren Vater und vor allem Tristan der High Society den Rücken zu kehren und nun zu arbeiten und nebenbei noch weiter zu studieren. Sie zieht in eine WG mit ihrer Kollegin Zoe und muss erst einmal ganz viel lernen. Ich mochte Ally, aber auch Zoe sehr gerne. Das neue Leben wartet mit vielen Herausforderungen auf sich und irgendwann holt sie dann doch ihr altes Leben wieder ein.
Lucien war einfach nur Zucker. Und dann auch noch ein halber Franzose. Ja, ich weiß, das ist klischeehaft, aber hey, es ist Weihnachten und da gehört das einfach dazu. Genau wie die Schwierigkeiten bevor es dann doch zu einem Happy End kommt, denn das ist es doch, was wir uns von einem solchen Roman wünschen, oder? Also ich hoffe, Greta Milan wird noch weitere solcher Romane schreiben - ich warte jedenfalls sehnsüchtig darauf.

Bewertung vom 03.12.2023
Die Postbotin
Schneefuß, Elke

Die Postbotin


sehr gut

Berlin, 1919, der Erste Weltkrieg ist seit November beendet, die Novemberrevolution auch, die erste Republik in Deutschland steckt noch in den Kinderschuhen. Überall herrscht Not und Elend, die Zukunft ist ungewiss.
Regine arbeitet als Postbotin und das sehr gerne. Bereits ihr Vater hat diese Arbeit ausgeführt, aber jetzt droht ein Ende der Tätigkeit für die Frauen, denn die Männer sollen wieder diese Arbeit übernehmen. Aber was soll aus den Frauen werden, die auf die Arbeit angewiesen sind? Viele sind Kriegswitwen und müssen alleine für sich und ihre Kinder den Lebensunterhalt verdienen. Da muss man doch etwas unternehmen. Regine wird eher in die Rolle gedrängt und nimmt Kontakt zur Gewerkschaft auf.
Evi arbeitet als Telefonistin und trauert ihrer Beziehung zu ihrem Vorgesetzten hinterher, hofft immer noch, ihren Bruder wieder zu finden und versucht die Eskapaden ihrer Mutter auszugleichen.
Ein gutes Bild der beginnenden Weimarer Republik mit ganz unterschiedlichen Frauenschicksalen wird hier gezeichnet. Wir begleiten Evi und Regine in ihrem Alltag und bei ihren Hoffnungen und Ängsten.
Ich habe mich hier gut unterhalten gefühlt und hoffe, es wird eine Fortsetzung geben, denn diese Geschichte ist definitiv noch nicht zu Ende erzählt.

Bewertung vom 22.11.2023
Atalanta
Saint, Jennifer

Atalanta


sehr gut

Ich bin ja ein großer Fan der Neu-Erzählungen aus der griechischen Mythologie, wenn sie denn gut gemacht sind und möglichst im antiken Umfeld verankert bleiben oder innovativ eingebunden sind und nicht nur als Kulisse dienen für irgendwelche (abstrusen) Liebesgeschichten.
Atalanta ist mir bisher immer nur am Rande begegnet und ich muss zugeben, dass ich nicht so sehr viel über ihre Geschichte wusste. Aber nun bin ich froh, mehr über sie gelesen zu haben, denn sie ist eine faszinierende Frauengestalt der antiken Mythologie.
Ihre Kindheit wird nur kurz behandelt und auch ihre Zeit bei Artemis dauert gar nicht so lange, bis sie ihren eigenen Weg geht und das größte Abenteuer ist wohl ihre Reise mit den Argonauten. Denn nur, wenn sie da besteht, wird Artemis ihr verzeihen.
Ein toller, oftmals feministischer Blick auf die "großen" Helden und auch auf die Göttinnen und Götter, die gar nicht so göttlich erscheinen.
Dennoch, eine heldenhafte und göttliche Unterhaltung.

Bewertung vom 22.11.2023
Der Achte Tag
Salerni, Dianne K.

Der Achte Tag


ausgezeichnet

Jax lebt seit dem Tod seines Vaters bei Riley, doch der ist auch noch nicht richtig erwachsen und wenn Jax sich nicht um die Einkäufe kümmern würde, dann würde es oft gar kein Essen auf dem Tisch geben. Außerdem scheint sich Riley nicht so wirklich um Jax zu kümmern und sich für ihn zu interessieren, aber eigenartigerweise tauchte er nach dem Unfalltod von Jax Vater auf einmal auf und behauptete auch noch, dass er von nun an der Vormund von Jax sein würde. Alles sehr eigenartig und Jax setzt alles daran, doch bei seiner Tante leben zu dürfen, auch wenn die auf einmal gar nicht mehr so viel Wert darauf zu legen scheint.
Aber Jax' Welt ändert sich von einem Tag auf den anderen, als er den zusätzlichen, den achten Tag, zum ersten Mal erlebt. Ein weiterer Wochentag und nur Nachfahren von Merlin, Nimue und den Rittern der Tafelrunde erleben ihn. Und es ist gefährlich für Jax. Gemeinsam mit Jax lernen wir diese neue Welt kennen und erleben eine aufregende Zeit.
Was für eine sprühende Fantasie und welch tolle Ideen.