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Victoria

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Insgesamt 23 Bewertungen
Bewertung vom 11.10.2020
Hoch wie der Himmel / Northern Love Bd.1
Birkland, Julie

Hoch wie der Himmel / Northern Love Bd.1


sehr gut

Annik hat ihren Mann und Vater ihres fünfjährigen Sohnes Theo verloren. Mit einem Jobangebot als Ärztin für eine Familienpraxis in Norwegen im Gepäck ziehen sie und ihr Sohn von Hamburg in das beschauchliche Städtchen Lillehamn. Nach und nach leben sie sich dort ein, lernen Land und Leute kennen – nur ihr neuer Chef Krister scheint etwas gegen Annik zu haben.

In »Northern Love – Hoch wie der Himmel« schreibt Julie Birkland über Annik, die mit ihrem Sohn Theo nach Norwegen geht. Nach dem Unfalltod von Anniks Mann ist alles anders für die beiden und nicht unbedingt einfach, doch die Autorin beschreibt eine Person, die mir jederzeit nachvollziehbar und verständlich gehandelt hat. Annik ist eine liebevolle Mutter, die immer für Theo da ist, und starke Frau, die aber auch ihre Schwächen erkennt und daran arbeiten kann. Über Krister erfährt der Leser mehr als Annik weiß, da die Geschichte abwechselnd aus beiden Perspektiven geschrieben ist. Das hat mir gut gefallen, da es beide sehr nahbar gemacht hat. Theo ist ein unheimlich süßes Kind mit dem ein oder anderen Trotzanfall, der aber jedes Mal durchaus begründet war. Er spricht nicht und bekommt hier unerwartet Hilfe in Lillehamn.
Die Nebencharaktere Alva und Espen, Kristers Geschwister, haben die Geschichte schön ergänzt, ebenso wie die Mitarbeiter der Arztpraxis, in der Annik arbeitet, sowie viele der erwähnten Bewohner Lillehamns. Auch die Beschreibungen von Norwegens Landschaft waren stimmig und gut gewählt und haben ein malerisches Bild vor meinem inneren Auge auftauchen lassen.
Die Sprachbarriere wurde zwar thematisiert und gerade anfangs auch schön wie nebenbei eingeflochten, trotzdem ist mir nicht ganz klar gewesen, wann genau Annik jetzt eigentlich Norwegisch gelernt hat. Gewundert hat mich auch, dass so viele der Charaktere Deutsch konnten, aber ich nehme mal an, dass das nicht unrealistisch, sondern von der Autorin recherchiert ist (oder sogar auf eigenen Erfahrungen basiert?).
Das im Klappentext erwähnte gefährliche Geheimnis von Krister hat mich überrascht und empfand ich als kreativ, da es mal was anderes war als irgendwelche dunklen Familiengeschichten oder so. Auch konnte ich Kristers Beweggründe gut nachvollziehen, da entsprechende Szenen aus seiner Sicht geschrieben waren, auch wenn mir das Geheimnis an sich nicht geheuer war. Insofern klarer Pluspunkt für die Wahl von zwei Perspektiven und den Schreibstil der Autorin. Außerdem kommt das Buch ohne unnötig übertriebenes Drama aus und bietet stattdessen stimmungsvolle, romantische aber auch traurige Szenen und eine in sich stimmige Handlung. Zum Ende hin blieb mir ein Detail ungeklärt, was aber der gesamten Handlung keinen Abbruch tut.

Fazit:
Abschließend kann ich sagen, dass mir »Northern Love – Hoch wie der Himmel« gut gefallen hat. Es ließ sich flüssig lesen, hat sympathische Charaktere und behandelt nachvollziehbar und stimmig Themen wie Liebe, Tod, Ängste und zweite Chancen. Ein paar Kleinigkeiten blieben für mich jedoch zum Ende ungeklärt, sodass ich 4 Sterne für diese nette Lektüre vergebe.

Bewertung vom 09.09.2020
Blue Sky Black. Ohne Dunkelheit keine Sterne
Danninger, Johanna

Blue Sky Black. Ohne Dunkelheit keine Sterne


sehr gut

In Milas Leben ist nichts mehr so, wie es war: nach einer Reihe von Naturkatastrophen hat sich ihr Leben auf der Erde komplett verändert. Als sie sich an die neuen Gegebenheiten langsam gewöhnt hat, steht ihr Leben plötzlich erneut Kopf, als ein Fremder in ihr Leben tritt und sie an allem, woran sie geglaubt hat, zweifeln lässt. Nur einer Sache ist sie sich sicher, und zwar ihrer Liebe für ihn, aber ein Leben zu zweit ist nicht so einfach …

Johanna Danninger hat mit »Blue Sky Black – Ohne Dunkelheit keine Sterne« einen spannenden Jugendroman in einer dystopischen Welt erschaffen, der unheimlich realistisch wirkt. Die Handlung hat mich immer wieder positiv mit ihren Wendungen überrascht, wodurch die Geschichte durchweg spannungsreich war und sich nebenbei bemerkt auch sehr flüssig lesen ließ. Das Geschehen erschien mir zu jeder Zeit absolut nachvollziehbar und hat mich oft denken lassen, dass das Ganze so oder so ähnlich auch in der Realität ablaufen könnte. Außerdem hat die Autorin das Setting in Nordamerika und Kanada angesiedelt, wobei alle der erwähnten Orte tatsächlich existieren. Das hat mir sehr gut gefallen, da ich jederzeit nachschauen konnte, wo sich die Charaktere gerade aufhalten, wie die Entfernungen sind usw.
Die Charaktere erschienen mir gut gezeichnet und nachvollziehbar in ihrem Verhalten. Sowohl die Hauptcharaktere als auch die Nebencharaktere hatten alle ihre guten Gründe für ihr Handeln und haben für eine abwechslungsreiche Geschichte gesorgt. Zu Beginn des Romans wird aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt, was mir sehr gut gefallen hat, da es einen guten Überblick über die gesamte Situation gibt und für den weiteren Verlauf wichtig ist. Später sind vereinzelt Szenen aus der Sicht anderer Personen zu lesen, was mir ebenfalls gefallen hat, da es spannende Einblicke in die Sichtweisen verschiedener Charaktere gewährte.
Ein Kritikpunkt ist in meinen Augen, dass die Hauptcharaktere zu schnell von Liebe gesprochen haben. Das hätte es für den logischen Fortgang der Handlung nicht gebraucht und an späterer Stelle wäre es mir glaubhafter erschienen. Allerdings ist das im weiteren Verlauf nicht so dramatisch, deshalb hat es mich nur in dem Moment selbst etwas überrascht und gestört. Ein zweiter, ebenfalls kleiner Kritikpunkt ist, dass ich eine ziemlich wichtige Szene in ihrem Verlauf recht vorhersehbar fand. Da der Rest des Buches aber mit unerwarteten Wendungen gespickt ist, hat mich auch das nicht riesig gestört.
Positiv anmerken möchte ich noch die wirklich schöne Covergestaltung und den Bezug des Titels zum Inhalt. Der Umschlag schimmert je nach Lichteinfall mehr blau oder schwarz mit goldenen Lichtreflexen auf dem Symbol, was mir total gut gefällt. Und sowohl der Titel als auch der Untertitel haben eine große Relevanz für die Geschichte, was sich aber größtenteils erst im Nachhinein erschließt, und finden immer mal wieder Erwähnung im Text, was ich wirklich toll finde.

Fazit:
In »Blue Sky Black« bekommt der Leser eine spannende Welt präsentiert, die sich nach einigen Naturkatastrophen nachhaltig verändert hat, und in der einiges anders ist, als es scheint. Neben einer realistische, spannungsreichen Handlung und gut gezeichneten Charakteren darf natürlich auch die Liebe nicht zu kurz kommen. Da ich nur zwei kleinere Kritikpunkte habe, gibt es von mir 4/5 Sternen und eine Leseempfehlung für alle Jugendbuch- und Dystopiefans.

Bewertung vom 08.09.2020
Schattenblick / Midnight Chronicles Bd.1
Iosivoni, Bianca;Kneidl, Laura

Schattenblick / Midnight Chronicles Bd.1


sehr gut

Roxy und Shaw lernen sich unter ungewöhnlichen Umständen in der Welt der Londoner Hunter kennen. Während Roxy mit Problemen aus der Vergangenheit zu kämpfen und eine scheinbar unlösbare Aufgabe zu meistern hat, ist Shaw damit beschäftigt, sich ein neues Leben bei den Huntern aufzubauen. Dabei treffen die beiden immer wieder aufeinander und kommen sich unweigerlich näher. Dabei ist Shaws Nähe nicht nur für Roxys Mission gefährlich, sondern auch für ihr Herz.

Im Auftakt der Midnight Chronicles, geschrieben von Bianca Iosivoni (die beiden Autorinnen schreiben abwechselnd die einzelnen Bände der Reihe), wird der Leser in die Welt der Hunter eingeführt. Dabei tauchen viele verschiedene Charaktere auf, die man mit der Zeit kennen- und lieben lernt. Das Glossar hinten im Buch zu den verschiedenen Huntern und den unterschiedlichen Huntergruppen ist dabei ungemein hilfreich, um alles übersichtlich nachschlagen und abspeichern zu können. Die beiden Hauptcharaktere Roxy und Shaw (zu denen es tolle Charakterkarte als Beilage zum Buch gab) fand ich beide recht sympathisch, trotzdem konnte ich nicht zu 100% mit ihnen mitfühlen. Woran das lag, kann ich nicht recht festmachen. Die Nebencharaktere, und davon gibt es einige, gefielen mir gut und waren stimmig und ganz unterschiedlich gezeichnet.
Zum Handlungsverlauf muss ich sagen, dass ich die Geschichte von Anfang bis Ende gern verfolgt habe, da ich die Welt und die Charaktere interessant fand, aber oftmals hat mir die Spannung gefehlt. Die Handlung ist flüssig erzählt, lässt sich angenehm lesen und es gibt auch durchaus spannende Szenen, aber zu großen Teilen plätscherte die Geschichte mehr oder weniger vor sich hin. Das fand ich ein wenig schade. Nichtsdestotrotz habe ich das Buch gern gelesen und wollte stets wissen, wie es weitergeht. Das mag auch daran liegen, dass die ganze Zeit einige Fragen offen bleiben, andere geklärt werden und wiederum neue auftauchen. Das hat die Autorin wirklich geschickt gemacht.
Gut gefallen hat mir ebenfalls, dass das Ende zwar offen bleibt und definitiv neugierig auf Band 2 (wo einer der Nebencharaktere zum Hauptcharakter wird) und Band 3 (in dem es dann erst mit Roxy und Shaw weitergeht) macht, aber dennoch ohne fiesen Cliffhanger auskommt. Ich bin auch so unheimlich gespannt darauf, was sich Laura Kneidl für ihre Leser im Folgeband »Blutmagie« ausdenken wird, und werde diesen definitiv lesen.

Fazit:
»Schattenblick« führt in die fantastische Welt der Hunter in London ein und macht den Leser bereits mit einem Teil der Hauptcharaktere der ganzen Midnight Chronicles-Reihe vertraut. Mit einigen spannenden Szenen, vielen ungelösten Fragen und einer guten Portion Romantik weiß Bianca Iosivoni die Leser trotz eher geringer Spannung zu überzeugen und macht neugierig auf die weiteren Bände. Ich vergebe 4 Sterne für einen soliden Reihenauftakt und kann das Buch für Fantasy- und New Adult-Leser definitiv empfehlen.

Bewertung vom 29.06.2020
Repeat This Love
Scott, Kylie

Repeat This Love


sehr gut

Clem kann sich an ihr altes Leben nicht mehr erinnern. Aufgrund eines Überfalls, bei dem sie eine schlimme Kopfverletzung erlitten hat, fehlen ihr sämtliche Erinnerungen an ihr früheres Selbst. Sie muss sich auf einmal fragen, wer sie ist, wie ihr Verhältnis zu ihrer Schwester war und warum sie sich von ihrem Freund Ed getrennt hatte. Während Clem versucht, sich ein neues Leben aufzubauen und herauszufinden, was in der Vergangenheit geschehen ist, entwickelt sie erneut Gefühle für Ed. Doch ist er bereit, Clem nach ihrer Trennung wieder zu vertrauen?

Kylie Scott hat mich mit »Repeat this love« erneut von ihrem Schreibstil überzeugen können. Die Geschichte ist wunderbar witzig, spannend und romantisch geschrieben. Protagonistin Clem (kurz für Clementine) ist ein herrlich erfrischender Charakter, denn sie stellt nicht nur vieles aus ihrem alten Leben in Frage, sondern hat auch aufgrund der Kopfverletzung so ihre Schwierigkeiten mit sozialer Interaktion. Das führt dazu, dass ihre Gedanken oft völlig ungefiltert aus ihrem Mund purzeln, was dem Leser viele humorvolle Szenen bereitet. Ihr Ex-Freund Ed hat mir genauso gut gefallen. Er ist anfangs überhaupt nicht angetan davon, dass Clem nach der Trennung wieder in seinem Leben auftaucht, möchte ihr aber dennoch helfen, ihr Leben und ihre Vergangenheit zu verstehen. Einige Fragen bleiben jedoch längere Zeit ungeklärt, was aufgrund der gemeinsamen Vergangenheit von Clem und Ed verständlich ist. Eds Handlungen konnte ich somit nachvollziehen, auch wenn die Geschichte einzig aus Clems Perspektive geschrieben ist.
Im Verlauf der Geschichte passiert so einiges, während Clem in ihr neues Leben hineinwächst, u. a. mit der Hilfe ihrer Schwester Frances, von Ed und einigen alten Freunden. Die Spannung ist zu einem großen Teil der Geschichte vorhanden, in der Mitte des Buches jedoch zeitweilig eher unterschwellig.
Mir hat es gefallen, wie Clem mit ihrer Amnesie umgeht und versucht zu verstehen, wer sie in ihrem alten Leben war, wer ihr wichtig war bzw. nahestand, und gleichzeitig jedoch ein neuer Mensch sein möchte, der nicht alles so machen muss, wie sie es früher vielleicht getan hätte. Diese Entwicklung passt auch zu ihren aufsteigenden Gefühlen für Ed und dem, wie sich die Beziehung zwischen den beiden entwickelt. In der zweiten Hälfte des Buches geht das teilweise etwas zu schnell und insbesondere das Ende des Buches hätte ein paar Seiten mehr vertragen können.
Die Auflösung des Überfalls, der vor Handlungsbeginn des Buches stattfindet, kam für mich völlig überraschend. Ich hatte so meine Ideen und Figuren, die ich verdächtigt habe, aber die finale Auflösung habe ich definitiv nicht kommen sehen. Danach geht das Buch allerdings ziemlich schnell dem Ende entgegen, was wie gesagt, etwas kurz abgehandelt war.

Fazit:
Mit »Repeat this love« ist Kylie Scott ein guter Roman gelungen, der das Thema Amnesie für mich verständlich und nachvollziehbar in die Handlung integriert hat. Humorvolle Szenen, sympathische Charaktere und eine nachvollziehbare, größtenteils spannende Handlung konnten mich von dem Buch überzeugen, auch wenn das Ende ein wenig abgespeckt daherkam. Wer Kylie Scotts Bücher kennt, wird mit »Repeat this love« eine gewohnt unterhaltende Geschichte vorfinden. Ich vergebe 4/5 Sternen.

Bewertung vom 17.06.2020
It was always you / Blakely Brüder Bd.1 (eBook, ePUB)
Hotel, Nikola

It was always you / Blakely Brüder Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Zuerst ist mir an »It was always you« von Nikola Hotel aufgefallen, dass es ein relativ dickes Buch ist. Gleichzeitig habe ich das schöne Cover mit dem geletterten Titel bewundert. Auch die Innenklappen zeigen ein paar der im Buch vorkommenden schwarz-weißen Letterings, sind hier jedoch (im Gegensatz zu denen im Buch selbst) in Farbe zu sehen. Neben dieser grafisch wunderschönen Gestaltung weiß aber auch der Inhalt des Buches zu überzeugen.
Die Geschichte baut sich langsam und stetig auf, ohne dass es jedoch an Spannung mangelt. Ivy und Asher sehen sich nach vier Jahren wieder und müssen mit der Zeit feststellen, dass sie ihre jeweiligen Vorstellungen vom anderen vielleicht revidieren müssen. Nach und nach wird geklärt, was in der Vergangenheit geschehen ist, und gleichzeitig kommen sich Ivy und Asher in der Gegenwart Stück für Stück näher. Mir hat gut gefallen, dass das relativ ruhig bzw. nicht überhastet vonstattenging, denn neben der Liebesgeschichte stehen auch die Freunde und die Familie der beiden im Fokus. So gibt es eine Vielfalt an Geschehnissen im Buch, die mal spannend, witzig oder sexy sind, alles in Nikola Hotels angenehm flüssigem Schreibstil.
Mich hat der Roman gut unterhalten können, aber manche Stellen erschienen mir doch ein wenig eigenartig. Gibt es wirklich Leute, die so impulsiv sind, dass sie jemandem das Müsli über den Kopf schütten? :D Manche Szenen wirkten daher fast ein wenig konstruiert, aber im Großen und Ganzen konnte ich darüber hinwegsehen, da der Rest des Buches sehr gut geschrieben war.

Fazit:
In »It was always you« werden von der Autorin neben der Liebesgeschichte auch Themen wie Freundschaft, Familie, Geheimnisse, Schuld und Vertrauen behandelt, und das in ruhigem, teilweise witzigem, aber immer zur Situation passendem Schreibstil. Manchmal konnte ich mich in Ivys Verhalten nicht komplett hineinfühlen, trotzdem ist sie mir, ebenso wie Asher und die Nebencharaktere, eine sympathische Figur gewesen. Ich freue mich schon auf Band 2, denn Ashers Bruder Noah, um den es da gehen soll, bietet auf jeden Fall sehr viel Potenzial. 4/5 Sterne.

Bewertung vom 01.06.2020
Hexen gibt es doch / Hex Files Bd.1 (eBook, ePUB)
Harper, Helen

Hexen gibt es doch / Hex Files Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Helen Harper konnte mich direkt zu Beginn des Buches mit ihrem Schreibstil und Humor begeistern. Die Charaktere kommen sehr witzig daher und besonders mit Ivy kann sich wohl jeder, der gern mal bequem auf dem Sofa entspannt, identifizieren. Adeptus Exemptus Raphael Winter – auch Winter oder Rafi genannt – ist da ein ganz anderes Kaliber. Er ist ehrgeizig, erfolgreich und nicht der allergrößte Teamplayer innerhalb der magischen Organisation des Ordens. Durch Magie aneinander gebunden müssen die beiden jedoch lernen zusammenzuarbeiten. Dabei entwickeln sich beide Charaktere weiter und es war schön zu lesen, wie sich beide ein wenig aus ihrem Eck eines „Extrems“ (Ivy mit ihrer Faulheit, Winter mit seinem Ehrgeiz) heraus annähern. Auch die Nebencharaktere – Ivys Katze Brutus, ihre Nachbarin Eve, verschiedene Ordensmitglieder – waren allesamt gut gezeichnet. Insbesondere Brutus ist ein ganz besonderer Zeitgenosse, über den ich viel lachen musste, der aber auch zu überraschen weiß. Ein kleiner Kritikpunkt an dieser Stelle ist, dass Ivy ihrer Nachbarin Eve gegenüber manchmal ein bisschen negativ rüberkommt. Ich weiß nicht recht, wieso, denn eigentlich mögen die beiden sich.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen ganz klar die Ermittlungen zu einem Fall, der weniger offensichtlich ist, als es zu Anfang vielleicht den Anschein haben mag. Spannung und Witz kommen hierbei nicht zu kurz und sorgen neben dem romantischen Geplänkel für großartige Unterhaltung. Die Liebesgeschichte, sofern man sie so nennen möchte, hat definitiv eine untergeordnete Rolle, was ich aber als sehr angenehm empfand. Außerdem wird gerade zum Ende hin deutlich, dass der Leser dazu im Folgeband wohl noch so einiges erwarten darf. Auch was die magischen Aspekte der Geschichte angeht, wird man in Band 2 sicherlich noch einiges lesen werden, denn diese fügen sich in diesem Auftaktband nahtlos in das Geschehen ein. Hierzu hätte man sich ein wenig mehr Erklärungen wünschen können, den Lesefluss haben ausbleibende Erläuterungen aber nicht gestört.
Die Auflösung des Falls fand ich recht gelungen, ich habe zu keinem Zeitpunkt damit gerechnet und war durchweg überrascht. Das Ende fand ich ein bisschen kurz geraten, aber das ist wohl der Existenz einer Fortsetzung geschuldet, auf die ich mich schon sehr freue, denn ich möchte gern mehr über Helen Harpers Welt und ihre Charaktere erfahren!

Fazit:
Mit »Hex Files – Hexen gibt es doch« hat Helen Harper einen wunderbar lustigen und spannenden Auftaktband geschaffen, der Einblick in die Welt von Ivy und dem Orden gibt und dabei zu jeder Zeit zu überzeugen weiß. Ich werde definitiv Band 2 lesen und kann diese kriminalistisch angehauchte Romantasy nur weiterempfehlen. 4,5 Sterne.

Bewertung vom 02.04.2020
Der Tag, an dem die Welt zerriss / Vortex Bd.1
Benning, Anna

Der Tag, an dem die Welt zerriss / Vortex Bd.1


ausgezeichnet

Die 17-jährige Ellie lebt in einer Welt, in der durch einen riesigen Energiewirbel, Vortex genannt, Menschen, Tiere, Steine u. a. mit den vier Elementen Wasser, Feuer, Erde und Luft vermengt wurden. Es gibt nun Menschen, die von dieser Vermengung nicht betroffen sind, und Splits, die von den Menschen gejagt werden, weil sie mit ihren Elementkräften gefährlich sind. Deswegen will Ellie unbedingt Läuferin werden, um durch Vortexe zu springen und dem Kuratorium zu helfen, die gefährlichen Splits einzufangen. Doch bei ihrer Abschlussprüfung geschehen überraschende Ereignisse und im Anschluss wird ihre Welt völlig auf den Kopf gestellt.

Die Geschichte beginnt mit dem Tag von Ellies Abschlussprüfung, dem Vortexrennen. Die Autorin führt den Leser mit ihrem flüssigen Schreibstil gut in die Geschichte ein und erklärt nebenbei ihre geschaffene Welt. Das Ganze gelingt ihr sehr gut. Ich konnte mir zu jederzeit gut vorstellen, wie z. B. das Kuratorium aussieht oder wie sich die Welt mit den Vortexen und dazugehörigen Erfindungen darstellt. Die Idee der Vortexe und der großen Vermengung fand ich allgemein spannend und logisch beschrieben.
Die Protagonistin Ellie hat sehr gut zur Geschichte gepasst. Sie wächst mit dem Wissen und einer eigenen Erfahrung auf, dass die Vermengten, auch Splits genannt, böse sind und deshalb eingefangen werden müssen. Gleichzeitig ist ihr bester Freund Luka ein halber Split, weswegen oft auf ihn herabgesehen wird. Ellie steht jedoch stets an seiner Seite und sieht den Menschen in ihm. Relativ bald nach dem Vortexrennen wird ihr Weltbild jedoch völlig auf den Kopf gestellt, wogegen sie sich einige Zeit lang wehrt. Das fand ich aber völlig verständlich, schließlich kann man ja schlecht über Nacht alles vergessen, woran man je geglaubt hat und was einem immer und immer wieder erzählt wurde. Als es darauf ankommt, entscheidet sich Ellie jedoch richtig, denn im Grunde genommen hat sie das Herz am richtigen Fleck und ist ein durch und durch mutiger und starker Charakter. Sie lässt sich nicht einfach alles gefallen und kämpft für die Unschuldigen und die, die sie liebt.
Es gibt natürlich auch noch einen weiteren, wichtigen Charakter, aber über diesen möchte ich nicht zu viel verraten, um nicht zu spoilern. Außer, dass er eigentlich nur das Richtige tun will und einfach klasse ist.
Die Nebencharaktere, Luka und Ellies Läuferkollegen, Susie, Allister und Co., sind alle total sympathisch und gut gezeichnet. Ich mochte sie alle echt gern, aber Susie ist, glaube ich, mein heimlicher Favorit. Sie hat Schreckliches durchlebt, aber dennoch immer ein Lächeln auf den Lippen und ist einfach super lieb.
Die Handlung hat mir gut gefallen, denn sie war spannend und gut durchdacht. Die Romantik spielt auch eine Rolle, steht dabei aber nicht im Vordergrund. Immer wieder wurden unerwartete Wendungen eingeführt, sodass ich oft überrascht war, wie sich alles entwickelt hat. Das Buch ist in mehrere Abschnitte unterteilt, was mir zwischendurch mal eine kleine Atempause gegönnt hat, sonst hätte ich das Buch wohl in einer Nachtschicht durchlesen müssen. Das Ende hat mir noch mal richtig gut gefallen, denn der grobe Handlungsbogen ist abgeschlossen und es gibt keinen fiesen Cliffhanger! Trotzdem bleibt einiges offen, und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, was die Handlungen aus dem ersten Band für die Fortsetzung bedeuten.

Fazit:
Anna Benning ist mit "Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss" ein spannender Reihenauftakt gelungen, in dem eine neue Welt und sympathische (und weniger sympathische) Charaktere geschaffen wurden. Die Handlung ist mitreißend, überraschend und auch ein wenig romantisch. Ich kann das Buch nur allen von Herzen empfehlen, die auf (leicht) futuristische Welten, starke Charaktere und Romantik stehen, und gebe dem Buch 5 Sterne.

Bewertung vom 26.03.2020
The Problem With Him / Opposites Attract Bd.3 (eBook, ePUB)
Higginson, Rachel

The Problem With Him / Opposites Attract Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Kaya und Wyatt arbeiten schon seit Jahren Hand in Hand als Köche im Lilou. Nachdem Wyatt zum Chefkoch befördert wurde, wird Kaya nur umso mehr deutlich, dass sie das auch will: eine eigene Küche leiten. Während sich die beiden wie üblich bei der Arbeit gegenseitig provozieren und kleine Streitereien anfangen, merkt Kaya, dass da mehr zwischen ihnen sein könnte, als sie je gedacht hätte. Aber ob das funktionieren kann, wo sie doch plant, in einem anderen Restaurant Chefköchin zu werden?

Kaya und Wyatt kennt der Leser bereits aus den Vorgängerbüchern der Reihe, insbesondere Wyatt hat im ersten Band („The Opposite of You“) eine größere Rolle gespielt. Seitdem habe ich mich auf seine Geschichte gefreut. Aber auch Kaya ist bereits früher erwähnt worden. Die zwei nun näher kennenzulernen, war sehr schön. Beide Charaktere sind nicht perfekt, haben ihre guten und schlechten Seiten. Das Wichtige für mich dabei war, dass ich jederzeit nachempfinden konnte, warum die Charaktere auf eine bestimmte Weise gehandelt haben, und sie mir jederzeit sympathisch waren, auch Kaya in ihrem inneren Zwiespalt.
Die Geschichte hat sich in meinen Augen genau richtig im Tempo entwickelt. Erst nach und nach merkt Kaya, dass Wyatt mehr für sie empfindet, und andersrum. Auch macht Kaya im Lauf der Geschichte eine Entwicklung durch und erkennt, was wirklich wichtig ist und welche Prioritäten sie setzen will. Dabei verliert sie jedoch nicht ihr Ziel aus den Augen und bleibt eine willens- und charakterstarke Person, die auch für ihre Freunde da ist.

Fazit:
Mir hat Rachel Higginsons „The Problem With Him“ gut gefallen, besser als der etwas schwächere zweite Band („The Difference Between Us“). Der Schreibstil der Autorin war gewohnt flüssig, die Geschichte humorvoll mit sympathischen Charakteren. Für die volle Punktzahl hat mir der letzte Funke gefehlt, daher vergebe ich gute 4,5 Sterne.

Bewertung vom 20.03.2020
Hope Again / Again Bd.4 (eBook, ePUB)
Kasten, Mona

Hope Again / Again Bd.4 (eBook, ePUB)


sehr gut

Everly studiert Literatur am Woodshill College und ist heimlich in ihren Dozenten Nolan Gates verliebt. Dass darf niemand erfahren, auch ihre beste Freundin Dawn nicht, deren Vater mit Everlys Mutter zusammen ist. Doch das ist nicht Everlys einziges Problem: ihr Studium, ihre Vergangenheit, ihre Mom, alles läuft irgendwie nicht so, wie es sollte. Und Nolan ist der Einzige, mit dem Everly über alles reden kann ...

Ich habe mich relativ schnell in Everlys Geschichte hineinfinden können, denn der Schreibstil von Mona Kasten war wie gewohnt flüssig und die Geschichte spannend. Außerdem waren die vertrauten Gesichter von Dawn und ihren Freunden und Wooshill gleich wieder präsent.
Everly war mir grundsätzlich sympathisch, aber mich hat im ersten Drittel gestört, wie wenig sie zu merken schien, dass sie überhaupt nicht mit ihrer Vergangenheit abgeschlossen hat. Außerdem war sie manchmal sehr selbstbezogen und nur auf ihr Wohlbefinden bedacht, anstatt nachzuvollziehen, wie sich Dawn und derenVater Stanley oder ihre Mom fühlen. Gleichzeitig macht Everly eine Entwicklung durch und merkte später, dass Veränderungen gut sein können und die Menschen in ihrem Umfeld vertrauenswürdig sind und durchaus Gründe für ihr Verhalten haben. Diese lassen sich aber nur durch Kommunikation herausfinden, und daran scheiterte es bei Everly sehr lang, da sie bis auf Nolan niemandem wirklich vertraute. Nolan fand ich als Charakter interessant und habe ihn sehr gern gemeinsam mit Everly immer besser kennengelernt.
Was mich neben Everlys Verhalten zu Beginn auch gestört hat, war, dass die Dozent-Studentin-Problematik anfangs so wichtig dargestellt wurde, im späteren Verlauf aber auf einmal nicht mehr wirklich relevant war. Da gab es dann andere Probleme zwischen Everly und Nolan, die im Raum standen. Diese verschiedenen Probleme, sowohl aus Everlys als auch aus Nolans Vergangenheit, hätten natürlich nicht weggelassen werden sollen, aber ich hätte mir mehr zu Thema Dozent-Studentin-Beziehung gewünscht. Gerade, da es anfangs so als Stolperstein/Aufhänger für das nicht-zusammensein-Können dargestellt wurde.
Die Nebencharaktere mit u. a. Everlys Mom, ihren Kollegen Katie und Zev in ihrem Nebenjob und Blake fand ich klasse! Das Verhältnis zwischen Everly und ihrer Mom ist sehr eng und hat im Verlauf eine wichtige Entwicklung durchgemacht. Beide lernen voneinander, was mir gut gefallen hat. Katie und Zev waren super zusammen, und ich fand es schön, dass neben Dawn und den bereits aus den Vorgängerbänden bekannten Gesichtern (Spencer, Allie und Kaden, Scott, Sawyer und Isaac) auch neue Personen eingeführt wurden. Blake war fast mein Lieblingscharakter in diesem Buch, deswegen freue ich mich schon total auf seine Geschichte!

Fazit:
Mit »Hope Again« ist Mona Kasten eine schöne Fortsetzung der Reihe gelungen, die in meinen Augen aber ein wenig schwächer als die Vorgänger war. Das liegt vor allem an Everly, die mir nicht immer ganz sympathisch war, und der zu wenig thematisierten Problematik der Dozent-Studentin-Beziehung. Nichtsdestotrotz hat mir die Geschichte gut gefallen, und ich freue mich nun umso mehr auf Blake und Judes Geschichte, die bereits in wenigen Tagen erscheint.

Bewertung vom 12.03.2020
Das Lied der Sonne
Wolf, Jennifer

Das Lied der Sonne


ausgezeichnet

»Das Lied der Sonne« von Jennifer Wolf beginnt sehr atmosphärisch im Heimatstaat der Protagonistin Lanea. Der Leser erfährt, was für ein wunderbar friedliches und paradiesisches Leben die Menschen in Palilan führen. Durch den flüssigen Schreibstil der Autorin habe ich mich direkt in das südlich anmutende Land versetzt gefühlt und konnte mich in Lanea hineinversetzen. Lanea ist eine liebevolle, mutige, kämpferische und mitfühlende Protagonstin und Freundin, die sich stets für die Menschen in ihrem Umfeld einsetzt, starkmacht und Ungerechtigkeit nicht gutheißt. Dabei tut sie ihr Möglichstes, um den Menschen in ihrer Nähe zu helfen.
Prinz Aaren war mir als Charakter sofort sympathisch, und ich habe mit ihm aufgund seines Schicksals und seiner Vergangenheit, die ihm bis in die Gegenwart hinein das Leben schwer macht, mitgelitten und mitgefiebert. Er ist genauso wie Lanea ein starker Charakter, der sich aber oft den äußeren Gegebenheiten beugen muss. Dennoch verfolgt er stets sein Ziel, den Menschen von Valean zu helfen.
Die Handlung war spätestens ab Laneas Abreise in Palilan sehr spannend und kontinuierlich wurden neue Handlungsstränge eingefädelt. Die Autorin konnte mich mit so vielen unerwarteten Handlungen überraschen und hat die Spannung dadurch jederzeit hoch gehalten. Die vielen unbekannten Namen waren zu Beginn ein wenig schwierig, aber daran habe ich mich sehr schnell gewöhnen können. Geholfen hat dabei sicherlich, dass es zwar viele Charaktere gibt, jeder aber für sich genommen wichtig ist und ausreichend Raum in der Handlung eingenommen hat, dass man sich mit ihm identifizieren bzw. ihn anhand seiner Rolle in der Geschichte wiedererkennen kann.
Sehr gut gefallen hat mir, dass es für die beiden Hauptcharaktere nie leicht war, denn es mussten viele Stolpersteine überwunden werden. Auch Freundschaften spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte. Gut fand ich, dass diese auch zwischen Charakteren geknüpft wurden, wo man es nicht unbedingt erwarten würde oder es auch mal schwierig für die Personen war.
Zwischenzeitig habe ich überhaupt nicht mehr gewusst, wie es weitergehen soll bzw. wie es noch zu einem glücklichen Ende für Lanea, Aaren, Annabelle, Cara und Valean kommen kann. Das hat es sehr interessant gemacht, sodass ich immer weiterlesen wollte. Nachdem es zum Ende hin noch mal sehr aufregend wurde – nach einem ohnehin schon allgemein hoch gehaltenen Spannungslevel – war ich am Ende absolut zufrieden. Weil Jennifer Wolf es geschafft hat, ein spannendes, romantisches Werk zu schaffen, dass zu keiner Zeit überkandidelt, zu gewollt oder überdramatisch war. Das Buch hat so viel überraschende Handlung bereitgehalten, dass ich am Ende einfach nur froh war zu lesen, wie die meisten Charaktere endlich ihr Glück bekommen haben. Dabei war es aber kein kitschiges Ende, denn es gab auch viel Trauriges. Und obwohl das Buch abgeschlossen ist und für sich steht, wurde auch klar, dass den Protagonisten noch so einiges bevorsteht und nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist.
Ein weiterer Aspekt, den ich noch erwähnen möchte, sind die kleinen Liedschnipsel oder Textzeilen aus Laneas Kultur, die (so vermute ich zumindest) an die hawaiianische Kultur angelehnt sind und sich sehr passend in den Roman eingefügt haben. Diese ließen alles sehr atmosphärisch wirken und haben in der ein oder anderen emotionalen Szene einfach nur perfekt gepasst und die Stimmung sehr gut auf mich als Leser übertragen. Auch der Titel spielt eine Rolle und taucht in seiner Bedeutung immer wieder in der Geschichte auf, was mir gut gefallen hat.

Fazit:
Mit »Das Lied der Sonne« ist Jennifer Wolf ein wunderbares Buch gelungen. Spannend und atmosphärisch geschrieben überzeugt der Roman neben einer packenden Handlung, vielseitigen Charakteren und den unterschiedlichsten Freundschaften mit einer großen Liebe, die viele Hindernisse überwinden muss. Für mich ein großartiges Werk, das ich gern und voller Überzeugung jedem empfehlen kann.