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Benutzername: 
Liju
Wohnort: 
Wittlich

Bewertungen

Insgesamt 25 Bewertungen
Bewertung vom 04.08.2023
Das Licht zwischen den Schatten
Beck, Michaela

Das Licht zwischen den Schatten


ausgezeichnet

Der Roman "Das Licht zwischen den Schatten" von Michaela Beck beginnt kurz nach dem ersten Weltkrieg und endet in der Silvesternacht 1989/1990 in Berlin. Es umfasst also 70 Jahre der sehr abwechslungsreichen deutschen Geschichte.
Die einzelnen Kapitel sind mit den Namen der Protagonisten und der Jahreszahl benannt. So weiß man immer, bei wem und zu welcher Zeit man gerade ist. Denn die Zeiten und Orte sowie die Protagonisten wechseln von Kapitel zu Kapitel.
Ich fand es sehr spannend und unterhaltsam, die Leben der einzelnen Personen zu verfolgen und zu spekulieren, wie es weitergehen könnte.
Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig zu lesen. Man kann sich gut in die jeweiligen Situationen, Lebensumstände und Zeiten hineinversetzen. Die Masse der Ereignisse scheint mir etwas weit hergeholt, aber immer noch glaubwürdig erzählt.

Bewertung vom 19.07.2023
Schönwald
Oehmke, Philipp

Schönwald


sehr gut

"Schönwald" ist das Romandebüt von Philipp Oehmke. Er beschreibt darin die Familie Schönwald, die sich aus Anlass der Eröffnung des qeeren Buchladens von Tochter Karolin in Berlin versammelt.
In den ersten Kapiteln wird die Eröffnung des Buchladens aus allgemeiner Sicht erzählt, ebenso das bisherige Familienleben der Familie Schönwald. Etwa ab der Mitte des Buches werden einzelne Lebensabschnitte bzw. Ereignisse, von denen man zuvor schon etwas allgemein erfahren hat, aus Sicht einzelner Familienmitglieder erzählt. Hierdurch wird die verzerrte Wahrnehmung der anderen Familienmitglieder deutlich.
Auf Seite 304 wird erwähnt, dass das Arbeitszimmer seit 12 Jahren, also seit Christophers Geburt, als Wäschezimmer dient. Im darauffolgenden Telefonat heißt es, Christopher werde 10. Diese und ähnliche Unstimmigkeiten kamen leider noch häufiger vor und haben mich sehr irritiert.

Bewertung vom 14.06.2023
Die Wölfe von Pompeji
Harper, Elodie

Die Wölfe von Pompeji


sehr gut

Ich habe "Die Wölfe von Pompeji" als E-Book gelesen.
Mir gefällt das Cover sehr gut, da man deutlich erkennt, in welcher Zeit dieses Buch spielt. Schauplatz ist die Stadt Pompeji. Wir alle wissen natürlich um das tragische Ende dieser Stadt, aber zuvor war es ein beliebter Handelsplatz des römischen Reiches. Im Buch werden auch keinerlei Anmerkungen über das Schicksal Pompejis gemacht. Beschrieben wird das Leben der "Wölfinnen" von Pompeji - die Huren des Stadtbordells. Wer Kinder hat, die lesen können, sollte das Buch nicht unbedingt offen herumliegen lassen. Auf fast jeder Seite wird von Sex oder körperlicher Gewalt erzählt. "Die Wölfe von Pompeji" erzählt von den Gegebenheiten der damaligen Zeit, in der Sklaverei alltäglich war und jeder um sein eigenes Überleben kämpfen musste.
Der Schreibstil ist gut und zügig zu lesen.

Bewertung vom 20.04.2023
3000 Yen fürs Glück
Harada, Hika

3000 Yen fürs Glück


ausgezeichnet

Das Buch "3000 Yen fürs Glück" von Hika Harada bzw. die Übersetzung von Cheyenne Dreißigacker finde ich sehr flüssig und gut zu lesen. Es werden hauptsächlich die finanziellen Probleme bzw. Überlegungen für die finanzielle Zukunft der Familie Mikuriya beschrieben. Jede Frau der Familie hat ihre eigenen Ziele und Wünsche und geht finanziell eigene Wege, um diese zu realisieren.
Die Summen haben mich manchmal verwirrt und ich musste mich immer wieder daran erinnern, dass hier von Yen die Rede ist. Laut Klappentext entsprechen 3000 Yen etwa 23€. Das muss man unbedingt im Hinterkopf behalten!
Interessant fand ich auch die Erklärungen zum Thema Krankenversicherung und Rente in Japan. Diese werden in Gespräche eingebaut und man kann sie auch als Japan-Laie verstehen.
Am Ende des Buchs findet sich noch eine Übersicht der handelnden Charaktere und ein Glossar, in dem japanische Begriffe erklärt werden. Zusätzlich findet sich noch ein QR-Code zum Download eines Kakeibos (Haushaltsbuch).

Bewertung vom 28.03.2023
Gleißendes Licht
Sinan, Marc

Gleißendes Licht


weniger gut

Ganz ehrlich? Ich habe das Buch nicht zu Ende gelesen. Ich finde das Thema recht kompliziert, da ich diesbezüglich keine Vorkenntnisse habe.
Marc Sinan springt in seinem Debütroman zwischen verschiedenen Zeiten und Orten. Es geht um eine türkisch-armenische Familie bzw. die Tochter, die nach Deutschland ausgewandert ist. Und hauptsächlich um deren Sohn, Kaan, welcher die Familiengeschichte aufarbeiten möchte.
Die verschieden Zeiten und Orte sind in der jeweiligen Überschrift klar beschrieben, so dass man immer weiß, wo und wann man gerade dran ist.
Was mich sehr irritiert hat, sind die fehlenden Satzzeichen bei wörtlicher Rede. Das stört den Lesefluss schon sehr.
Kaan ist leider auch kein einfacher Charakter und es ist mir nicht gelungen, mich in seine Gedanken und Taten einzufühlen bzw. es irgendwie nachzuvollziehen, warum er gerade in einer bestimmten Situation so handelt, wie er es tut.

Bewertung vom 05.03.2023
Sibir
Janesch, Sabrina

Sibir


sehr gut

Sabrina Janesch erzählt in "Sibir" ein stückweit die Geschichte ihrer eigenen Familie. Genau wie bei Leila Ambacher, der Protagonistin, stammt ihre Mutter aus Polen und ihr Vater wurde als Kind aus dem Wartheland nach Zentralasien verschleppt.
Das Buch spielt in zwei verschiedenen Zeiten. Um 1945 wurde Josef Ambacher mit seiner Mutter, seinem jüngeren Bruder, der Tante und den Großeltern aus dem Wartheland nach Kasachstan verschleppt. Ungefähr 10 Jahre später durften sie nach Deutschland einwandern. Hier wird die Fahrt nach Kasachstan und das Leben in der Steppe wirklich eindrucksvoll geschildert.
Zum anderen spielt das Buch um 1990 und wird hier vor allem aus der Sicht von Leila Ambacher, Josefs Tochter, erzählt. Es ist die Zeit der Wende und der Einwanderung vieler "Russlanddeutschen".
Es ist ein bewegendes Buch. Der Schreibstil gefällt mir. Es bleiben genügend Fragen offen, damit man sich selbst ein eigenes Bild machen kann.
Was mir nicht gefällt und den Lesefluss stört, sind die fehlenden Satzzeichen bei der wörtlichen Rede. Teilweise ist unklar, wer spricht und ob gesprochen oder gedacht wird.

Bewertung vom 31.10.2022
Ein Kind namens Hoffnung
Sand, Marie

Ein Kind namens Hoffnung


ausgezeichnet

Das Buch "Ein Kind namens Hoffnung - Die Geschichte einer heimlichen Heldin" ist das gelungene Romandebüt von Marie Sand.
Auf dem Cover sieht man eine Frau mit Kind und Koffer in einer einsamen Straße. Es vermittelt direkt eine einsame und verlassene Stimmung, die sehr gut zum Buch passt.
Elly Berger ist "deutsche" Köchin im Haushalt der jüdischen Familie Sternberg. Als die Nazis das Haus stürmen, rettet Elly den Sohn Leon, indem sie ihn als ihr eigenes Kind ausgibt. Es ist die Geschichte einer tapferen Frau, die ihr eigenes Leben hintenan stellt zum Wohle eines Kindes, dass sie so sehr liebt wie ihr eigenes.
Das Buch ist interessant und kurzweilig geschrieben. Auch der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen.
Spannend ist auch das Interview mit Marie Sand, das im Vorder- und Rückumschlag abgedruckt ist.
Ich freue mich auf weitere tolle Bücher von Marie Sand.

Bewertung vom 31.10.2022
Bullauge
Ani, Friedrich

Bullauge


schlecht

Der Roman "Bullauge" war mein erstes Buch von Friedrich Ani. Es geht darin um den Polizisten Kay Oleander, der bei einer Demo mit einer Bierflasche beworfen wurde und dabei sein linkes Auge verlor. Er betont mehrfach, dass er keinerlei Schmerzen habe, aber findet einfach den Weg zur "Normlität" nicht zurück. Dazu kommt Silvia Glaser, die nach einem Fahrradunfall ebenfalls vermehrt ist. Das ständige Jammern hat mich wirklich sehr gestört. Wenn Kay Oleander doch keine Schmerzen hat, dann kann es doch eigentlich nicht so schwierig sein, sein Leben wie vorher weiterzuführen. Auch der gesamte Schreibstil von Friedrich Ani hat mit nicht gefallen. Ich finde ihn holprig und nicht flüssig zu lesen. Ich hatte mir mehr von dem Buch erhofft.
Auf dem Cover ist eine zerbrochene Bierflasche abgebildet. Das passt sehr gut zum Thema des Buches.

Bewertung vom 05.10.2022
Omi, ich bin jetzt vegan!
Vochezer, Angelique

Omi, ich bin jetzt vegan!


gut

Das Buch "Omi, ich bin jetzt vegan!" von Ingeborg Teßmann und Angelique Vochezer beginnt sehr informativ. Im Vorwort erklärt Angelique Vochezer ihren Weg zum veganen Leben. Auch die Omi, Ingeborg Teßmann, berichtet über ihre Gedanken zum Thema. Dies ist alles spannend und informativ geschrieben, aber hier geht es ja eigentlich um ein Kochbuch.
Es folgt viel wissenswertes zum Thema, z. B. auf welche Vitamine man achten sollte, eine Liste der Lebensmittel, die man für eine vegane, abwechslungsreiche Ernährung ständig auf Vorrat haben sollte sowie ein Saisonkalender für Obst und Gemüse. Sehr spannend sind auch die "Tricks", wie man z.B. Honig vegan herstellt oder wodurch man in eigenen Rezepten Gelatine ersetzen kann.
Leider sind die Rezepte in diesem Buch aber enttäuschend. Solche Gerichte wie Tomatensuppe und Apfelmus sind sowieso schon vegan und in diesem Buch irgendwie fehl am Platz. Bei anderen Rezepten wird statt Käse veganer Käse oder statt Hackfleisch dann veganes Hackfleisch verwendet. Da hätte ich mir eine Alternative wie z. B. Linsen, Kichererbsen usw. erhofft.

Bewertung vom 15.08.2022
Isidor
Kupferberg, Shelly

Isidor


ausgezeichnet

Isidors Lebensgeschichte wird von seiner Urgroßnichte Shelly Kupferberg wunderbar erzählt.
Das Cover hat mich zunächst irritiert: ein Reh in einer Wohnung ... ganz am Ende des Buches klärt sich das jedoch auch auf.
Ich finde den Erzählstil sehr schön. Er wechselt oft vom Stil einer Erzählung zu einem Bericht. Das ist aber überhaupt nicht störend, sondern fügt sich ganz harmonisch ineinander.
Die einzelnen Figuren sind authentisch und ihre Handlungen kann man jederzeit nachvollziehen.
Natürlich kann man nicht genau sagen, welche Darstellungen der Realität entsprechen und was sich Shelly Kupferberg ausgedacht hat. Da die handelnden Figuren mittlerweile alle verstorben sind, hatte sie keine andere Möglichkeit um das Leben ihres Urgroßonkels nachzuerzählen. Alles, was für dieses Buch zusammengetragen wurde, haben wir ihrer Detektivarbeit zu verdanken.