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Benutzername: 
Ninas_Buecherbasar
Wohnort: 
Hannover

Bewertungen

Insgesamt 21 Bewertungen
Bewertung vom 08.01.2019
Die Kinder von Wagostin
Schlaudraff, Katrin

Die Kinder von Wagostin


ausgezeichnet

Meine Meinung
Mit 23 sollte man meinen, ich sei aus dem Alter für Kinderbücher herausgewachsen. Tatsächlich greife ich aber dennoch hin und wieder zu dieser etwas leichteren Lektüre, wenn ich etwas entspannen oder einfach nur unterhalten werden möchte. Als die liebe Katrin mich gefragt hat, ob ich ihr neues Buch lesen möchte, war ich natürlich sofort dabei. Denn es gibt nichts besseres, als in der Vorweihnachtszeit abends eine schöne Geschichte über Freundschaft zu lesen.
Also habe ich mehrere Tage lang abends im kuscheligen Bett "Die Kinder von Wagostin" gelesen. Und ich habe diese wirklich ganz besondere Geschichte wirklich sehr genossen. Katrins Schreibstil ist wirklich außergewöhnlich - nicht zu einfach und sehr vielseitig, sodass die kleinen Leser auch etwas gefordert und gefördert werden. Viele Szenen werden sehr detailliert beschrieben, sodass man sich alles sehr genau vorstellen kann.

"Der Weg zum Klassenraum wurde spannender als vermutet. Herr
Johnson und die Kinder liefen durch etliche Flure, vorbei an Büros
und verglasten Räumen. Überall gab es Dinge zu bestaunen, die
die Kinder zuvor so noch nie gesehen hatten. Durchsichtige
Pflanzen standen auf Schreibtischen, die sich, mit komischen
Antennen an den Blüten, anmutig tänzelnd in den Pflanztöpfen
bewegten. Flachbildschirme hingen an den Wänden, auf denen
fremde Welten zu sehen waren. Klassische Musik ertönte aus
Lautsprechern, die die Flure mit wundervollen Klängen füllten."


Die Geschichte selber ist wunderbar kreativ und auch ein kleines bisschen verrückt. Ich mochte die Kombination von Magie und Technik super gerne - die Schule der Kinder wirkt ein bisschen wie ein modernes Hogwarts und die Idee ist einfach genial. Ich möchte bitte auch dorthin und diese coolen Talente der Kinder besitzen - auch wenn meine Kräfte dann nur bis zum Alter von 18 Jahren anhalten.

"In den Fächern Kräuterkunde und Vollmondphasen-Rechnung
war es ein bisschen anders. Hier fingen alle sechs Kinder mit
Beginn ihrer Schulzeit ganz von vorn an, denn keiner von ihnen
hatte auch nur den Hauch einer Ahnung von Kräutern oder
Heilpflanzen. Ackerschachtelhalm, igitt, was sollte das denn sein?
Oder Goldrute? Bäh. Sie lernten alles über die Wirkung und
Anwendungsgebiete dieser Kräuter. Wenn keiner der Lehrer in
der Nähe war, schimpften sie über dieses langweiligste Fach aller
Zeiten."


Nachdem wir den Klassenlehrer Herr Johnson kennengelernt haben (der halb Mensch, halb Roboter ist), taucht plötzlich der Polizeihauptkommissar Arens im Unterricht auf und bittet die Kinder um Hilfe, da der goldenen Baum auf dem Rathausplatz gestohlen wurde. Es beginnt also auch eine spannende Kriminalgeschichte und Langeweile kommt definitiv nicht auf.
Das Tüpfelchen auf dem i waren die vielen, liebev

Bewertung vom 07.11.2018
Das andere Haus
Fleet, Rebecca

Das andere Haus


gut

Habt ihr schonmal einen guten Psychothriller gelesen, der eigentlich gar kein Thriller war? Nein, ich nämlich auch nicht. Einfach weil Psychothriller eine gewissen Erwartung mit sich bringen. Wenn ich mir ein solches Buch kaufe, dann will ich Spannung, verdrehte und wahnsinnige Gedanken und einen verrückten Killer - eben einen Psychpathen. "Das andere Haus" scheint all dies mit seinem Klappentext und den ersten Kapiteln zu versprechen. In Wahrheit passiert aber die ersten 150 rein gar nichts. Das Leben der Protagonisten wird ausführlichst beschrieben, es gibt keine Gruselmomente. Das gruseligste an diesem Buch ist bestenfalls der träge Schreibstil. Die Autorin besitzt kein übermäßiges Talent und macht das mit eintönigen und unkreativen Satzkonstruktionen auch mehrfach deutlich. Die eigentlich gute Idee hinter der Story ist fürchterlich umgesetzt worden. Leider hat mich dieses Buch mehr als nur enttäuscht und die eigentlich wenigen 350 Seiten waren eine echte Qual. Bestenfalls noch für Thriller-Einsteiger geeignet.

3/5 Sternen

Bewertung vom 07.11.2018
Bösland
Aichner, Bernhard

Bösland


sehr gut

Bernhard Aichner schreibt wirklich meisterhaft! Bösland beginnt mit einer tragischen Geschichte eines Mordes und endet so unerwartet und einzigartig, wie selbst ich es kaum erwartet habe. Die Erzählweise dieses Romans ist ganz besonders und liest sich unheimlich spannend. Ich habe dieses Buch innerhalb weniger Stunden verschlungen, auch wenn eben jener Schreibstil am Ende etwas nervig war. Aichner wechselt zwischen reinen Dialogen und der Erzählung des Protagonisten, was etwas mehr Tempo in die Geschichte bringt.
Außerdem sind die Charakter psychologisch betrachtet einfach unglaublich gut dargestellt und faszinierend. Viele Taten kann man sehr gut nachvollziehen und trotzdem ist man auf eine dunkle Art und Weise ständig fasziniert von dieser Grausamkeit und Brutalität. Es wird eine Spannung zu Beginn aufgebaut, die sich konstant durch das ganze Buch zieht. Lediglich das Ende hat mich sowohl überrascht als auch enttäuscht, da ich mir eine Auflösung mit etwas mehr Schock-Faktor gewünscht hätte.
Ein wirklich toller Thriller, der auch gut für Einsteiger in dieses Genre geeignet ist.

4/5 Sternen

Bewertung vom 07.11.2018
Redwood Love - Es beginnt mit einem Blick / Redwood Bd.1
Moran, Kelly

Redwood Love - Es beginnt mit einem Blick / Redwood Bd.1


ausgezeichnet

Liebesromane sind selten mein Ding. Viel zu kitschig, viel zu unrealistisch! Doch hin und wieder gibt es mal ein Buch, das besonders ist. Die Ausnahme von der Regel eben. Und Redwood Love fällt für mich in die gleiche Wer-das-nicht-liest-hat-was-verpasst-Kategorie wie etwa "Berühre mich. Nicht" von Laura Kneidl oder die Selection-Reihe. Solche Bücher habe keinen Mehrwert, sie sind selten besonders lehrreich oder tiefgründig. Aber sie erfüllen ihren Zweck, sie unterhalten den Leser und sorgen für echte Emotionen über eine fiktive Geschichte.

Kelly Moran weiß ganz genau, was Frauen lesen wollen. Redwood hat so ziemlich alles, was das Frauenherz begehrt: Eine etablierte Klatsch und Tratsch Gemeinde, gebildete und attraktive Tierärzte (und dann gleich drei davon!) und haufenweise niedliche Tiere. Kleine Babykatzen, tollpatschige Hundewelpen und einen depressiven Hamster (Ja, ihr habt richtig gelesen). Der Humor der Autorin ist einfach herrlich erfrischend, und besonders auf den ersten 200 Seiten habe ich herzlich gelacht. Die drei Ärzte in der familiären Tierarztpraxis sind alle drei ein Träumchen - allerdings ist mir Cade etwas zu geleckt. Seine Beiden Brüder werden aber jeder ein eigenes Buch in der Reihe bekommen, und genau deshalb bin ich so begeistert! Die Liebesgeschichte aus Band eins wird nicht unnötig in die Länge gezogen, sondern die Autorin beginnt einfach eine neue Geschichte im gleichen Ort. Außerdem war ich positiv überrasch vom Ende: Man kennt das ja, alles ist theatralisch und super unrealistisch. In Redwood Love ist das anders, denn es gibt einen Streit, den ich voll und ganz nachvollziehen konnte und beide Seiten verhalten sich immer vernünftig! Es gibt keine Intrigen einer fiesen Ex-Freundin, kein Fremdknutschen oder ähnliches. Die Probleme in dieser dargestellten Beziehung sind wirklich realistisch. Natürlich darf ein gehörige Portion Kitsch nicht fehlen, aber auch hier ist es nie unglaubwürdig. Na gut, ein Mann mit oberfreien Körper und einer Babykatze auf der nackten Schulter ist zwar etwas überzogen, aber ganz ehrlich: Wer von uns träumt nicht davon?


Mein Fazit

Lest es, sonst verpasst ihr was. Ein tolles Dörfchen mit drei tollen Traummännern und eine Autorin mit echtem Schreibtalent. Ich liebe diese Reihe jetzt schon und will das Buch nicht mehr aus der Hand legen.


5/5 Sternen

Bewertung vom 26.07.2018
Kampfsterne
Hennig von Lange, Alexa

Kampfsterne


gut

Meine Meinung
Ich durfte dieses Buch bei vorablesen.de lesen, und gehörte in dieser Leserunde wahrscheinlich eher zu den jüngeren Teilnehmern und hatte daher auch keinen so starken Bezug zu den 80er Jahren wie manch anderer. Ich habe als wahrscheinlich ein Klischeebild über dieses Jahrzehnt im Kopf und wahr etwas enttäuscht, dass ich nicht das bekam, was ich erwartete. Theoretisch hätte dieses Buch auch 10 Jahre früher oder später spielen können, ich denke das hätte keinen Unterschied gemacht. Die Aufmachung des Buches hat aber dieses Jahrzehnt ganz wunderbar aufgenommen und ich hatte selten ein so cooles Retrobuch im Regal.
Kommen wir nun zum Buch: Ich habe mich mit dem Schreibstil der Autorin sehr schwer getan und musste mich streckenweise sehr dazu zwingen weiterzulesen. Die Autorin neigt zu überflüssigen Erzählsträngen und unnötig langen Passagen, sowie zu hochgestochenen Formulierungen, die einfach nervig sind. Trotzdem gefiel mir die Idee hinter der Geschichte und das Ende. Da ich selbst in solch einer Siedlung aufgewachsen bin, konnte ich viele „Probleme“ wiedererkennen. Dieses ständige gucken was die Nachbarn machen und besitzen ist heute noch vorhanden und einfach fürchterlich. Das hat die Autorin ganz wunderbar dargestellt und somit den Nagel auf den Kopf getroffen! Dadurch, dass alle in dieser Siedlung irgendwie ein Rad ab haben, konnte man sich leider auch mit keinem der Charakter richtig anfreunden. Das finde ich sehr schade, denn für mich macht es ein gutes Buch aus, wenn man tief in die Geschichte eintauchen kann und einen Lieblingsprotagonisten hat.

Mein Fazit
Kampfsterne ist eine interessante und solide Geschichte, die vielleicht eher etwas für ältere Generationen ist (50+). Meine Mutter würde dieses Buch wahrscheinlich lieben, ich empfinde es eher als mittelmäßig und bewerte es daher mit durchschnittlichen und soliden drei Sternen.

3/5 Sterne

Bewertung vom 19.06.2018
Paula kommt
Lambert, Paula

Paula kommt


ausgezeichnet

Lehrreiche und lustige Anekdoten aus dem Leben einer Sexpertin.

Wer Paulas Sendung auf Sixx kennt, weiß was er zu erwarten hat: Eine weltoffene und humorvolle junge Frau, die keine Blatt vor den Mund nimmt. Egal welche Fragen ihre ZuschauerInnen oder LeserInnen an Paula haben: Sie bekommen immer eine offene und ehrliche Antwort. Paula erklärt uns in diesem Buch alles, was man über Sex wissen muss/kann und das auf eine erfrischende Art und Weise. Man fliegt förmlich über die Seiten und hat regelmäßig etwas zu lachen. Auch wie sie die Fragen von anderen Frauen beantwortet, gefiel mir sehr gut. Sie ist dabei sehr ausführlich, plaudert aus dem Nähkästchen und lässt auch mal andere zu Wort kommen. Es werden einige Fragen beantwortet, die ich mir auch oft gestellt habe, aber auch Praktiken erklärt, von denen ich noch nie etwas gehört habe.
Nach dem Beenden dieses Buches hatte ich tatsächlich das Gefühl, etwas gelernt zu haben. Einige würden dieses Werk wohl als albernen Schund abtun, ich jedoch finde Aufklärung sehr wichtig. Und am Besten gelingt dies immernoch mit Humor. Gut gemacht, Paula!

Bewertung vom 29.05.2018
Save You / Maxton Hall Bd.2
Kasten, Mona

Save You / Maxton Hall Bd.2


sehr gut

Mit dem Vorgänger Save me habe ich mich tatsächlich etwas schwer getan, denn Mona Kasten schien für mich seit Begin Again nicht viel dazugelernt zu haben. Ein reiches Unternehmerkind verliebt sich in das unscheinbare und von Schicksal geschlagenen Mädchen von Nebenan? Ach komm schon Mona, das kennen wir schon zu genüge von den Teeniefilmen aus unserer Kindheit! Trotzdem mochte ich Mona's Schreibstil sehr gerne, denn ihre Bücher lassen sich ohne Pause am Stück lesen. Ich hatte wirklich nicht erwartet, bei fast 700 Bewerbungen zu den glücklichen Leuten zu gehören, die am Ende Save you vorablesen durften. Aber ich wollte Band 2 eine Chance geben. (ACHTUNG: Spoiler! Wenn du ein Spoilerfreies Fazit möchtest, scrolle nach unten)
Dann folge aber die Ernüchterung.
Der Einstieg in Band 2 ist "ganz nett". Die neuen Sichtweisen sind interessant und lassen bisher unauffällige Charakter sympathischer wirken. Ruby beeindruckte mich sehr, denn obwohl ihr das Herz gebrochen wurde tröstete sie dennoch James und hat auch den Mit ihm später die Meinung zu sagen. Ich finde das sehr tapfer und stark von ihr. Auch ihr Entschluss die Sache zu beenden ist vernünftig und nachvollziehbar - ich würde genauso handeln. Das sie sich mit Lydia trotz allem anfreunden zeigt was für ein großes Herz sie hat. Ein großer Minuspunkt ist für mich bisher aber die sehr ausführliche Beschreibung von Situationen, wie Ruby versucht James zu vergessen. Die Bastelstunde mit Amber, Weihnachten etc. sind etwas überflüssig. Die Hauptaussage, dass Ruby sich erholt und neuen Mut schöpft, hätte man auch kürzer vermitteln können. Bisher ist also kaum etwas passiert. Die ersten 150 Seiten wirken auf mich sehr wie ein Fülltext. Bis die Handlung dann mal endlich Schwung bekommt, dauert es ein ganzes Weilchen. Aber dann: DRAMA, BABY!
Ruby und James sind zwischendurch echt super süß und einige Situationen sind an Kitsch kaum zu übertreffen. Das ist definitiv Geschmackssache, aber ein bisschen habe ich mich wie für eine gute Freundin gefreut. Allerdings finde ich die Liebesbeziehungen aller anderen Charakter 100 mal spannender! Ich meine Leute: Wie ZUCKER sind bitte Ember und Wren? Wenn daraus nix wird, bin ich enttäuscht. Ich habe den letzten Abschnitt verschlungen und WOW dieses Ende ist so unglaublich fies. Ruby und James waren so süß und glücklich zusammen und dann das...Was mich auch noch geschockt hat war die Reaktion von Rubys Mutter. Was sie von ihrer Tochter denkt ist echt nicht fair. Ich hoffe, dass Mona Kasten mit Band 3 alles wieder gerade rückt, denn eigentlich haben Ruby und ihre Mutter doch ein echt gutes Verhältnis gehabt.
Ruby tut mir unendlich leid und ich hoffe damit sind ihre Chancen für Oxford nicht vollends zerstört. Und ich will nicht bis August warten müssen, Hilfeeeee!


Mein Fazit (ab hier wieder SPOILERFREI!)
Save you hat seine Höhen und Tiefen. ganze 380 Seiten sind im Verhältnis zu Band 1 einfach sehr wenig, und so einige Szenen könnte man kürzen oder ganz streichen. Trotzdem haben mich die letzten Seiten extrem gefesselt. Toll ist auch, wie Mona Kasten etwas mehr von ihren geliebten Klischees abrückt und so ergibt auch der ein oder andere Plottwist, den ich nicht erwartet hätte. Für Romantiker ist dieser Band definitiv was, denn Ruby und James sind einfach zauberhaft zusammen. Ember wurde auch viel mehr Text gewährt, wodurch sie viel an Sympathie gewinnt und nicht einfach mehr nur "Die Dicke mit dem Modeblog" ist. Kleiner Minuspunkt: Bei James und Ruby passiert nicht allzuviel, das Liebesleben der Nebencharakter ist sooo spannend, dass die beiden etwas unwichtig wirken. Aber ganz ehrlich: Genau das hätte vielleicht auch Save me ganz gut getan.
Ich bin positiv überrascht und kann dieses Buch jedem empfehlen, der Romantik und pures Drama liebt!

4/5 Sternen

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.05.2018
Herz aus Schatten
Kneidl, Laura

Herz aus Schatten


ausgezeichnet

Auf Laura Kneidl kann man sich immer verlassen. Diese Frau schreibt spannend, flüssig und unglaublich angenehm. Alle ihrer Bücher habe ich bisher innerhalb von 24 Stunden verschlungen und ich denke, das wird auch in Zukunft so bleiben. "Herz aus Schatten" ist ein Buch voller Magie. Die 17 jährige Kayla ist super sympatisch, denn sie scheint die einzige zu sein, die ihre Zweifel an den Bändigern und ihrer Vorbestimmung hat. Und obwohl sie sich in der Welt der Monster und ihrer Ausbildung nicht wohl fühlt ist sie tapfer und zieht es durch - und wird dafür auch belohnt. Ihr Schattenwolf Lilek ist als "Monster" ein bisschen wie ein Hund und gar nicht sooo angsteinflößend. Und der Mensch, der in Lilek steckt ist einfach nur liebenswert. Besonders toll fand ich, dass die Liebesbeziehung, die sich langsam anbahnt, nicht im Mittelpunkt steht und nur angedeutet wird. Der Fokus liegt ganz klar auf dem Fantasy-Abenteuer und genau so soll es sein! Die Nebencharakter sind übrigens auch traumhaft, ich habe mich leicht in Marek verknallt. Die Weltengestaltung ist auch wirklich schön, es klingt wirklich nach einer Mittelalterlichen Stadt Prag in einer anderen Welt. Sehr zu empfehlen! Einziges Manko: Die Handlung war seeehr vorhersehbar.

Bewertung vom 22.05.2018
Der Sturm naht / Iskari Bd.1
Ciccarelli, Kristen

Der Sturm naht / Iskari Bd.1


sehr gut

Iskari hat mir auf den ersten 100 Seiten doch so einige Steine in den Weg gelegt. Mir erschien es schwer vorstellbar, dass ich dieses Buch mögen würde - doch kam eine Überraschung nach dem anderen, Geheimnisse und Verschwörungen wurden aufgedeckt und das Buch ließ mich nicht mehr los! Jede Geschichte, die erzählt wird, lockert die Handlung genau an den richtigen Stellen auf und beantwortet gleichzeitig alle Fragen, die wir uns in der vorausgehenden Handlung gestellt haben. Asha ist eine Iskari. Was das konkret bedeutet wird nicht genau beschrieben, doch durch die Märchenerzählungen und Ashas Beschreibungen, wie die anderen Menschen mit ihr umgehen, machen es im Laufe der Handlung mehr als deutlich. Und schnell wird klar, dass dieser Titel mehr ist als nur eben ein Titel sondern eben auch eine Verurteilung zu einem einsamen Leben. Dann trifft Asha auf einen Sklaven namens Torwin und die Gefühle zwischen den beiden sind herzzerreißend und wunderbar authentisch beschrieben. Als dann noch zwei liebenswerte Drachen auftauchen , die als Monster angesehen und gejagt werden sollen, war es um mein Herz geschehen. Die Autorin erzählt Geschichten von Freundschaft und Treue, Liebe und Hoffnung und Betrug und Mord. Ashas versprochender Ehemann ist Kommandant der Wache und ein ziemliches Ekelpaket, den man auf Anhieb nicht leiden kann. Kristen Ciccarelli charakterisiert ihre Protagonisten nicht auf die klassische Art, sondern entfaltet sie im Laufe des Buches. Wie eine Zwiebel wird Asha geschält und am Ende steht da nicht mehr die störrische und unsympatische Drachenjägerin, sondern ein Mädchen wie jedes andere, unsicher und mit großem Herzen.
Der Schreibstil ist genauso außergewöhnlich wie die Protagonistin. Man braucht eine Zeit um sich daran zu gewöhnen lernt ihn aber zu lieben und zu schätzen. Es ist nicht der übliche Mainstream-Fantasy-Quatsch den man ließt. Die Worte sind durchdacht und gut gewählt.
Mein Highlight war die Atmosphäre, die bei Marktszenen oder in den Zeltlagern vermittelt wird: Orientalisch angehaucht, eine Kombination aus Game of Thrones und Herr der Ringe mit einem Hauch Magie.
Trotz kleiner Schwächen kann ich das Buch durchaus empfehlen und werde definitiv den zweiten Band lesen, der am 24. September 2018 erscheint.

Mein Fazit: 4/5 Sternen

Bewertung vom 22.05.2018
#EGOLAND
Nast, Michael

#EGOLAND


weniger gut

Michael Nast liebt die Provokation – diesen Eindruck habe ich, nachdem ich #Egoland gelesen habe. Vielleicht sind manche seiner Aussagen also nur so direkt und kritisch formuliert worden, um eben genau das zu tun – um zu provozieren. Es wirkt ein bisschen, als wolle der Autor damit weiter auf seiner Erfolgswelle reiten. Ich hatte mir ein paar neue und interessante Aspekte gewünscht. Schade. Nast erzählt von einer Welt voller Egoismus und Egomanen und vergisst dabei, dass er diese Gesellschaftskritik nicht zum ersten Mal äußert – wer seine anderen Bücher schon kennt erkenn vieles wiederö

Die Hauptpersonen des Romans sind allesamt selbst beziehungsunfähig, arrogant und selbstverliebt, anscheinend bestimmt durch unser heutiges Leben im Einklang mit Social Media. Zu Facebook und Co gehören dann natürlich auch Sex und Alkohol, was sonst. Die Rockstars von heute sind die Social-Media-Stars.

Mir gefällt der Schreibstil von Michael Nast sehr gut und ich mag auch seinen gesellschaftskritischen Ansatz. Die Tatsache, dass seine Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht stimmt traurig – mehr aber auch nicht. Sehr interessant (aber auch irgendwie unheimlich) fand ich, dass ich tatsächlich einige der Verhaltensmuster der Protagonisten auch in mir selbst wiedererkannt habe. Im Nachhinein fiel mir aber trotzdem auf, dass es sehr schwer fällt, eine Bindung zu den Charakteren aufzubauen. Ob das daran liegt, dass diese wirklich existieren? Ich weiß es nicht. Im Laufe der Geschichte werden diese auch noch immer uninteressanter und irgendwann öden einen diese Eskapaden einfach nur noch an.

Sowohl mir als auch meinen Mitlesern sind am Ende zwei weitere Dinge aufgefallen: 1. Obwohl die Namen geändert wurden, lässt es sich anscheinend relativ gut herausfinden, wer die Personen im echten Leben sind. 2. Man findet so einige Grammatikfehler. (Bsp.: S. 43: Leonie zündete die dicken Kerzen an, die auf (???) Fensterbrett standen.) Das stört den normalen Leser wahrscheinlich nicht, aber ich finde beides sehr unschön und ersteres kann für die Protagonisten wirklich unangenehm werde.

Fazit: Eine tolle Idee, ein talentierter Autor aber an der Umsetzung hat es echt gehapert. Eine starke Kürzung täte dem Buch ganz gut… 430 Seiten ziehen sich am Ende wirklich.