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Benutzername: 
gagiju
Wohnort: 
Kaiserslautern

Bewertungen

Insgesamt 137 Bewertungen
Bewertung vom 26.08.2024
Zwei in einem Leben
Nicholls, David

Zwei in einem Leben


ausgezeichnet

Ich habe von David Nicholls mit großer Freude vor einigen Jahren "Zwei an einem Tag" und "Drei auf Reisen" gelesen, zu ersterem auch den Film mehrmals gesehen - und bedauert, dass das zweite nicht verfilmt wurde, aber dafür gibt es davon eine wirklich wunderbar von Ulrich Noethen gesprochene Hörfassung.

Nun war ich natürlich sehr gespannt auf das neue Buch, gleichzeitig fürchtete ich mich aber, mit meinen hohen Erwartungen enttäuscht zu werden.

Das ist NICHT passiert!

Superschön finde ich schon einmal das Cover, das je nach Blickwinkel odr Konzentration zwei sich zum Kuss zueinander neigende Gesichter oder einen sich durch die Landschaft schlängelnden Fluss - oder Wanderweg!? - zeigt. Einzig als Farbe hätte ich mir etwas anderes als Rosa gewünscht.

Von Anfang hat hat mich David Nicholls mit dem Text in seinen Bann gezogen. Die Sprache ist spritzig, lebendig, ein wenig nachdenklich und philosophisch, supergut und flüssig zu lesen. Die Charaktere werden von Anfang an deutlich und mitfühlbar.

Die Geschichte ist wunderbar erzählt, mit Hin und Hers und Wendungen. Allem voran begeistert mich wieder der subtile Humor des Autors, die oft ironischen Bilder und Metaphern, in denen auch seine Protagonisten in herrlicher Selbstironie schwelgen.....

Ich wollte gar nicht aufhören zu lesen. Unbedingte Empfehlung!

Bewertung vom 21.08.2024
Das erste Licht des Sommers
Raimondi, Daniela

Das erste Licht des Sommers


sehr gut

Den ersten Teil "An den Ufern von Stellata" habe ich nicht gelesen, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass mir dabei etwas fehlt.

Das Cover begeistert mich, ehrlich gesagt, nicht so sehr, es ist mir einfach zu bunt, auch wenn es an ein modernes Gemälde eines Frauenkopfes erinnert - mit einer Zitrone als Nase.... Ich mag auch solche Art von Bildern nicht, ist aber sehr subjektiv. Nach dem Cover hätte ich das Buch nicht gekauft, aber das soll man ja sowieso nicht.

Ich habe eine Zeit gebraucht, um gut in das Buch hinein zu kommen, wobei mir anfänglich die Personen nicht wirklich nahe gekommen sind. Ich weiß nicht genau, woran es liegt, vielleicht am Erzählstil, der teilweise recht distanziert, fast sachlich wirkt.

Gerade das Kuddelmuddel der Affären im ersten Drittel beinhaltet ja viel Emotionalität, die ich aber nicht spüre.
Das Italienisch zwischendrin stört mich nur ein wenig, wenn ich mich auch frage, was es soll. Meist es ja im Satz danach übersetzt, aber wozu dann es überhaupt hinschreiben?
Was ich wirklich nicht gut finde, ist bei Normas Geburt die Aussage "sana e bella come il sol" übersetzt mit "schön wie das erste Licht des Sommers". Das stimmt einfach nicht - sollte hier unbedingt der Buchtitel erscheinen???

Die zweite Hälfte des Romans war für mich viel spannender und bunter als die erste. Die neu entstandene oder fortgesetzte oder wieder aufgelebte Liebesgeschichte mit Elias ist sehr schön beschrieben, die Zeit in London und Brasilien auch.
Es passiert ziemlich viel, wobei aus unterschiedlichen Perspektiven und in unterschiedlichen Zeitebenen erzählt wird. Das macht das ganze abwechslungsreich.
Als Fazit ist es für mich ein angenehm zu lesender Familienroman, gute Unterhaltung, nicht mehr, nicht weniger.

Bewertung vom 17.08.2024
Der längste Schlaf
Raabe, Melanie

Der längste Schlaf


ausgezeichnet

Ich kenne bisher von Melanie Raabe nur ihre Krimis, die mich immer sehr begeistert haben.

Insofern war ich jetzt sehr gespannt auf ein anderes Genre. Das Thema Schlaf oder Nichtschlaf beschäftigt ja viele von uns, theoretisch oder leider auch praktisch, insofern hat dieses Thema ja einen ganz besonderen Stellenwert.

Wunderschön gestaltet finde ich das Cover, die - vermeintlich selig - schlafende Frau, umgeben von - geträumten? - fantastischen Vögeln und Blumen, das alles in Rot, Schwarz, Grau, Weiß, was dem auf den ersten Blick friedlichen Bild etwas latent Bedrohliches verleiht - sehr gut passend zum Thema!

Von Anfang an hat mich Melanie Raabe mit der Geschichte in ihren Bann gezogen, so wie ich es von ihr "gewöhnt" bin. Was ich nicht erwartet hatte, ist der Faden von Mystery bzw. Fantasy, der sich durch das Buch zieht - eigentlich ist das überhaupt nicht mein Genre!

Ausgeglichen wird das für ich zum einen durch die ungeheure, bis zum Schluss vorhandene Spannung, zum anderen dadurch, dass auch viele wissenschaftliche, beispielsweise neurologische, psychologische und medizinische Fakten zum Thema Insomnia in dem Roman enthalten sind und dadurch, dass die Protagonistin selbst Schlafforscherin ist und insofern meist sachlich, manchmal sogar distanziert ist in ihrem Verhalten und den unerklärlichen Phänomena nicht panisch gegenüber steht.

Bewertung vom 14.08.2024
Die Frauen von Maine
Sullivan, J. Courtney

Die Frauen von Maine


ausgezeichnet

Ich habe bereits einige Bücher von Courtney Sullivan gelesen, die in Maine spielten, und diese Familiengeschichten, meist über mehrere Generationen hinweg, haben mir immer sehr gut gefallen.
Deshalb fand ich den Klappentext zu dem neuen Buch genauso vielversprechend.
Das Cover gefällt mir sehr gut, und es passt zum Inhalt, erinnert an die Bilder von Edward Hopper.
Die Geschichte umspannt mehrere Generationen. Es ist spannend, unter welchen Umständen die verschiedenen Frauen aufgewachsen sind.

Der Roman besteht aus Kapiteln, die jeweils aus der Sicht einer der Protagonistinnen geschrieben sind. So erfährt der Leser einige Vorfälle sukzessive aus den teils sehr unterschiedlichen Perspektiven der Frauen und kann sich gut in die Konflikte der Familie hinein versetzen.
Zentraler Punkt ist das Sommerhaus in Maine.
Es ist für mich nicht große Literatur, dafür fehlt ein Stück psychologischer Tiefgang. Aber ich finde, es ist richtig gute Unterhaltung auf hohem erzählerischen Niveau. Einfach ein schönes Buch, das sich schnell und flüssig lesen lässt, sprachlich gut – eine schöne Urlaubslektüre.
Leseempfehlung!

Bewertung vom 05.08.2024
Cascadia
Phillips, Julia

Cascadia


ausgezeichnet

Ich kannte die Autorin nicht und wurde neugierig auf das Buch einmal durch das Cover, das in seinen pastelligen rosédominierten Tönen, den Bäumen und einem geheimnisvollen Etwas fast romantisch und märhenhaft wirkt. Zum anderen fand ich den Klappentext spannend, zwei Schwestern - ich habe selbst eine mit einer nicht ganz einfachen Beziehung und gravierenden Unterschieden zwischen uns -, ein Bär, und Kanada...

Von Romantik scheint zunächst keine Rede zu sein, das Leben der drei Frauen ist geprägt von existentiellen Problemen und Reibereien untereinander.

Der Text hat mich recht schnell gepackt, die Sprache ist klar und gut strukturiert, flüssig zu lesen, ohne Schnörkel.

Die Beziehung zwischen den Schwestern wird gut dargestellt, auch in ihren Fragestellungen und Veränderungen.

Nur die Beziehung zwischen der einen Schwester und dem Bär überschreitet für mich eine Grenze des Realen...

Aber dies und der unerwartete Schluss machen auch gerade den Reiz dieses Buches aus.

Bewertung vom 03.08.2024
Three Swedish Mountain Men / Why Choose Bd.1
Gold, Lily

Three Swedish Mountain Men / Why Choose Bd.1


sehr gut

Ich kannte Lily Gold nicht, und auch die Story laut Klappentext las sich nicht so spannend.

Das Cover sieht interessant aus, aber fast ein bisschen zu brav für den Inhalt des Buches. Und die wunderschöne Daisy sieht auf dem Bild völlig unscheinbar aus.

Bereits der Anfang las sich wie flüssiger Karamell, sehr lebendig, witzig und auch spannend. Man ahnt natürlich gleich, was zwischen den Männern und Daisy bei dieser Anziehung passieren wird, aber man freut sich auch darauf, es zu lesen...

Im Nachhinein beurteile ich den Roman als für mich gute Unterhaltung, lebendig geschrieben, mit vielen Dialogen und einer aufregenden Handlung. Die Männer insbesondere sind gut geschildert, und jeder wirkt auf seine Art sehr anziehend.

Ein wenig mehr Tiefe hätte ich mir trotzdem noch gewünscht, vor allem was Die Hintergrundgeschichten der Protagonisten betrifft.

Aber eine schöne Urlaubslektüre.... und unbedingt etwas für kalte Winterabende!

Bewertung vom 31.07.2024
Weißglut
Quast, Tobias

Weißglut


ausgezeichnet

Ich kannte den Autor Tobias Quast bisher nicht, war aber neugierig aufgrund des Klappentextes.

Der Titel und auch das in kraftvollen, aber doch düsteren Farben geschilderte Cover ließen mich eher eine Geschichte mit Brutalität erwarten, daher hatte ich meine Bedenken. Die sich aber restlos zerstreut haben, wie ich sagen muss.

Die Geschichte spielt parallel auf verschiedenen Ebenen, wobei manche Szenen - z.B. in der Sauna am See mit dem fast beiläufig begangenen Mord - nahezu skurril erscheinen.

Sarah konnte ich das ganze Buch durch ziemlich gut verstehen.

Meine Lieblingsstelle ist und bleibt- die Szene im Flieger mit den Katzensätzen ganz am Anfang, die fand ich einfach göttlich :-).

Wie alles zusammenhing, war mir zunächst ein großes Rätsel, das aber für mich zufriedenstellend gelöst wurde. Der Stil und die unterschiedlichen Stimmungen gefielen mir sehr gut. Besonders gelungen finde ich die Mischung aus Humor und Spannung, das kriegen nur wenige Schriftsteller so hin.

Unbedingte Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 26.07.2024
Genau so, wie es immer war
Lombardo, Claire

Genau so, wie es immer war


ausgezeichnet

Ich habe schon "Der größte Spaß, den wir je hatten" mit großem Vergnügen gelesen, und war insofern sehr gespannt auf das neue Buch von Claire Lombardo.

Supergut hat mir schon einmal das Cover gefallen, das in bunt-pastelligen Farben gehalten ist und die scheinbare Idylle einer hübschen Wohnsiedlung mit viel Grün zwischendrin zeigt.

Von einer Idylle ist der Inhalt des Romans jedoch weit entfernt.

Gekonnt erzählt Claire Lombardo wieder von einer Familie mit ihren Gefühlen, Konflikten, Schwierigkeiten und dem ganz normalen Wahnsinn über einen längeren Zeitraum hinweg. Im Mittelpunkt steht Julia und ihr Leben rund um Ehe, Mutterschaft, Zweifeln, Ängsten, Stress und Liebe.

Das ist alles sehr einfühlsam geschildert, spannend und lebendig erzählt mit so manchem Zeitsprung, der stellenweise ein wenig Konzentration erfordert.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, an manchen Stellen hätte vielleicht ein klein wenig mehr psychologischer Tiefgang gut getan, den ich aber gar nicht unbedingt erwartet habe.

Bewertung vom 23.07.2024
Der Morgen nach dem Regen
Levensohn, Melanie

Der Morgen nach dem Regen


sehr gut

Zuerst hat mich das wunderschöne Cover im bunten Aquarellstil angesprochen. Eine Frau schaut aus dem Fenster, hinein in einen Obstgarten und eine Berglandschaft. Die Farben sind klar und leuchtend, was Optimismus und ein wenig "heile Welt" vorzugaukeln scheint. Dies passt allerdings nicht zum Inhalt des Buches.

Die Autorin kannte ich bisher nicht.

Bereits das Ambiente - das alte Haus über dem Rhein, St. Goar, Bingen, haben mich sehr angesprochen, da ich die Gegend ganz gut kenne.

Die drei Protagonistinnen, Elsa, ihre Mutter und ihre Tante, mochte ich jede auf ihre Art, auch wenn sie als Charaktere nicht leicht zugänglich sind. Toni als Stimme aus dem Off fand ich manchmal ein wenig banal.

Gut hat mir gefallen, dass abwechselnd aus der Sicht von Elsa und ihrer Mutter erzählt wird. Das ist spannend und weckt Verständnis für beide Seiten.

Manchmal hatte die Geschichte etwas ihre Längen, trotzdem habe ich sie gerne gelesen.

Bewertung vom 22.07.2024
Mein drittes Leben
Krien, Daniela

Mein drittes Leben


ausgezeichnet

Ich habe bisher jedes Buch von Daniela Krien mit Begeisterung verschlungen und somit auch schon gute Bekanntschaft mit Linda, Richard, Brida und Marianna gemacht.

Diesmal bin ich näher denn je bei Linda.

Das Cover mit der Springerin, die von einem Sprungturm elegant auf ein kühlendes Wasser zuzufliegen scheint, spricht von Leichtigkeit und Frische. Es ist wunderschön gestaltet, wird aber dem Inhalt des Buches nicht gerecht.

Daniela Krien erzählt diesmal aus der Sicht von Linda, die ihr Kind verloren hat und nun versucht, mit diesem Verlust, mit ihren Schuldgefühlen und ohne ihre Tochter weiter zu leben, einen neuen Anfang zu finden.

Das ist, wie ich es von der Autorin kenne, sehr einfühlsam geschildert, mit ihrem unverwechselbaren klaren, schlichten und dennoch emotionalen Sprachstil, ohne jeden Kitsch und ohne Pathos.

Mutmachend und absolut zum Lesen empfohlen!