Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Marie aus E.

Bewertungen

Insgesamt 760 Bewertungen
Bewertung vom 23.06.2024
Die Dämmerung / Art Mayer-Serie Bd.2
Raabe, Marc

Die Dämmerung / Art Mayer-Serie Bd.2


ausgezeichnet

Marc Raabe ist mit Band Zwei der neuen Reihe zurück.
Ich nehme es gleich mal vorweg - mir gefiel Band Zwei noch besser als der erste Band.

Die Story spielt in zwei Zeitebenen: einmal in der Gegenwart und dann eine sehr ergreifende Geschichte einer jungen Schwangeren in der Vergangenheit.
In der Gegenwart geschieht ein grausamer Mord, das Opfer wird gruselig inszeniert.
Mit dabei natürlich wieder das Ermittlerteam Art Mayer und Nele Tschaikowsky.

Ich mag die private Ebene der Story - das Liebesdrama bei Art und die Zweifel, die die schwangere Nele plagen. Richtig dosiert, nicht zu raumfüllend und schön mit der Handlung verknüpft.

Ach ja, die Handlung: die war wieder sehr spannend und im gewohnten Schreibstil. Temporeich, modern, einfach gut.
Die Auflösung, also wie sich dann alle Fäden
verbunden habe, das war für mich dann wieder überraschend.

Einziger Wermutstropfen: wirklich glaubhaft fand ich die Story nicht, das war diesmal schon sehr unrealistisch. Insbesondere die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart, ich weiß ja nicht.

Trotzdem kein Sterneabzug, weil ich wieder ganz vorzüglich unterhalten wurde.

Bewertung vom 19.06.2024
Der blaue Salamander
Ventura, Luca

Der blaue Salamander


gut

Ein Capri-Krimi, wie fein, ich freute mich und erhoffte mir Urlaubsflair, gemixt mit einem spannenden Krimi.

Ersteres habe ich schon ein wenig bekommen, letzteres nicht.

Der Fall bzw. die Aufklärung um die ermordete Designerin zog sich doch sehr schleppend dahin, wirkliche Spannung kam da bei mir leider nicht auf.

Das kann ich noch verschmerzen, wenn dafür Inselflair und interessantes Privatleben der Ermittelnden im Mittelpunkt stehen. Die Zwei haben zwar im Privatleben Probleme, aber wirklich fesselnd war das auch nicht. Zudem wurde ich auch nicht recht warm mit ihnen. Sonst schließe ich die Ermittlerinnen und Ermittler ja oft in mein Herz.

Gut gefallen haben mir der kritische Blick auf den Tourismus, insbesondere die prekäre Wohnsituation für diejenigen, die eine dauerhafte Wohnung suchen.

Und schlecht war das Buch auch nicht, aber eben auch kein Lesehighlight.

Bewertung vom 18.06.2024
Valentina Amor. All you need is love (oder so)
Kempen, Sarah M.

Valentina Amor. All you need is love (oder so)


ausgezeichnet

Ich gebe es zu, hier wurde ich wieder Opfer des wunderhübschen Buchschnitts.
Aber dann fand ich den Inhalt sogar noch besser!

Es geht um Valentina, Tochter von Liebesgott Amor und sie ist bereit, endlich in die Fußstapfen ihres berühmten Vaters zu steigen. Zumal der gerade null in Sachen Liebe unternimmt und seinen Job sträflich vernachlässigt, weil er gerade Liebeskummer hat.
Doch sowohl Vater Amor als auch Oma Aphrodite trauen es ihr nicht zu, trotzdem bekommt sie eine Chance. Genau eine!

Valentina startet ihre Liebesmission und muss schnell feststellen, dass die Menschen-Teenies irgendwie ganz anders sind als gedacht. Das ist urkomisch!
Valentina tritt in gefühlt jedes einzelne Fettnäpfchen und hat so ein großes Herz. Ich mochte sie sofort.

Griechische Mythologie in einer ganz anderen Form. Sehr erfrischend, voll von Humor und Witz und in Teenie-Sprache, die nicht anbiedernd-blöd, sondern locker-leicht rüberkommt.
Es liest sich weg wie nichts, fast schon ein wenig schade, weil es so viel Spaß macht.

Und bei aller Lustigkeit hat das Buch auch ernste Töne und Themen, die das Buch richtig rund machen.
Ganz große Leseempfehlung, macht auch Erwachsenen Spaß.

Bewertung vom 18.06.2024
Liebe kann doch jedem mal passieren / Chestnut Road Bd.1
Sanders, Anne

Liebe kann doch jedem mal passieren / Chestnut Road Bd.1


ausgezeichnet

Ich lese selten Love-Stories, aber wenn ich dann doch mal Lust darauf habe, dann müssen sie so sein wie das Buch hier.

Ein Haus in Brighton, voll von skurrilen, liebenswerten und lauten Bewohner*innen. Man lernt sie alle mehr oder weniger kennen, der Fokus liegt zwar hauptsächlich auf den zwei Hauptpersonen, aber eben nicht nur. Auch die weiteren Charaktere haben Raum bekommen und bieten Potential für Fortsetzungen. Das gefiel mir sehr gut.

Die Handlung war zwar vorhersehbar, aber auf eine gute Weise. Ich wurde bestens unterhalten, das Happy End lag greifbar in der Luft, aber der Weg dorthin noch nicht.

Ich mochte auch beide Hauptdarsteller*innen - und natürlich das Brighton-Setting!

Für mich eine rundum gelungene Love-Story! Einfach zum Wohlfühlen. Ich freue mich schon auf Band 2, wenn eine weitere Bewohnerin im Mittelpunkt steht.

Bewertung vom 16.06.2024
Physio @Home
Lämmle, Vanessa

Physio @Home


sehr gut

Ich bin leider eine Sport-Null, aber der Zahn der Zeit nimmt da leider keine Rücksicht und auch mir ist klar, dass ich etwas tun muss.

Große Sporteinheiten halte ich nicht durch und verliere schnell die Lust, so schlau bin nun schon, deshalb ist das Buch mit kleinen Tageseinheiten für mich gut geeignet.

Es gibt drei große Bereiche: Rücken, Arme und Beine - jeweils noch untergliedert und mit viel Hintergrundwissen und praktischen Übungen.
Wenn man also konkrete Zipperlein hat, dann kann man ganz gezielt daran arbeiten (beispielsweise Lendenwirbelsäule und Iliosakralgelenk).

Die Erläuterungen sind leicht verständlich und kein kompliziertes Medizinerdeutsch, trotzdem ausführlich und informativ. Wenn man das nicht so im Detail wissen will, kann man es natürlich auch überblättern.

Was mir auch gut gefällt, die Übungen sind anhand von Fotos mit einem echten Menschen dargestellt, keine Skizzen. Damit komme ich besser klar.
Die Beschreibung der Übungen ist auch ausführlich. Allerdings bin ich mir bei manchen Übungen trotzdem nicht sicher, ob ich sie richtig verstanden habe. Auch wenn eingangs erwähnt ist, dass es keine falsche Bewegung gibt, ich möchte die Übungen schon zielführend ausführen. Hier wäre für mich ein Foto mehr wirklich hilfreich gewesen, manchmal ist nur die Ausgangssituation fotografiert und der weitere Verlauf dann nur noch mit Text. Für Fortgeschrittene, die diese Übungen alle schon kennen, wahrscheinlich kein Problem, für Ungeübte aber herausfordernd.
Noch besser wäre ein QR-Code mit einer Videoanleitung zum Anschauen.

Am Ende gibt es dann einen Vorschlag für ein 30 Tage Programm, das ist für mich persönlich der Gamechanger. Ich mache einfach jeden Tag die vier vorgeschlagenen Übungen und muss mir keinen Kopf machen. Sie beinhalten sowohl Mobilisierung- als auch Kräftigungsübungen. Vier Übungen klingt wenig, aber bis man sich einliest, nochmal nachliest und dann die zugehörigen Wiederholungen absolviert, vergeht trotzdem Zeit. Ich plane mir da immer eine halbe Stunde ein, weil ich oft mehrmals nachlesen muss. Wird bestimmt bei fortlaufendem Trainingsverlauf etwas routinierter, aber es ist trotzdem nicht etwas für fünf Minuten zwischendurch. Aber wirklich in den Alltag integrierbar, das bekomme ich gut hin.

Ach ja, ein Hinweis noch zum 30-Tages-Plan: hier stimmen beim Ebook die Seitenzahlen nicht, sie sind um eine verrutscht. Da muss man etwas aufpassen und zusätzlich auf die Nummer der Übung achten. Ich habe gleich am ersten Tag eine andere gemacht, weil ich nur auf die Seitenzahl geschaut habe.

Mein Fazit: alltagstaugliches Übungsbuch mit großer Hintergrundwissens-Vermittlung. Damit kann man wirklich arbeiten.
Die Bebilderung könnte für mich noch ausführlicher sein.

Bewertung vom 13.06.2024
Kosakenberg
Rennefanz, Sabine

Kosakenberg


gut

Kathleen wächst in einem kleinen Ort in Brandenburg auf, in Kosakenberg.
Wie fast alle jungen Menschen dort verlässt sie den Ort nach der Schule. Sie zieht sogar bis nach London, arbeitet dort als Grafikerin und ist nun "etwas Besseres". Zumindest spürt man die Kluft, die bei ihren seltenen Besuchen in ihrem Kindheitszuhause vorhanden ist.
Sei es zwischen den Eltern - zwischen Vater und Tochter sind die Lebensrealitäten so unterschiedlich und sie schaffen es nicht, im Gespräch zu bleiben. Bei der Mutter ist es zwar anders, aber auch mit Konflikten behaftet.

Das Buch behandelt natürlich das Verlassen von ostdeutschen Städten und Dörfern im Besonderen und das ist durch das Fehlen von fast jeglichen jungen Menschen auch noch einmal eine andere Situation für die Zurückgelassenen. Nichtsdestotrotz kennt das Gefühl des Wieder-nach-Hause-kommens, das im Buch sehr gut bei den Besuchen Kathleens beschrieben wird, wahrscheinlich fast Jede*r, der nach der Schule weggezogen ist und nur noch zu Besuchen zurückkommt.

Das hat mir gut am Buch gefallen.
Nicht so gut hat mir gefallen, dass ich darüber hinaus keine Nähe zu den Charakteren aufbauen konnte.
Kathleen blieb mir fremd, genauso ihre Freundin aus Kinderragen. Was bewegt sie wirklich, insbesondere die ehemalige Freundin? Sie hat eine exponierte Stellung im Buch, aber wir erfahren nur wenig.

Auch Kathleen - gegen Ende des Buches verändern sich ihre Schwerpunkte, aber alles wird sehr sachlich berichtet, was Kathleen umtreibt, eine Entwicklung, das fehlte mir.

Insgesamt gut mit oben genannten Einschränkungen.

Bewertung vom 09.06.2024
Nothing but Spies 1: Nothing but Spies
Fesler, Mario

Nothing but Spies 1: Nothing but Spies


ausgezeichnet

Mario Fesler ist einer meiner liebsten Kinderbuchautoren, weil seine Bücher mich immer wieder auf´s Neue überraschen und mit dem Agentenmotiv auf verschiedende Weise spielen.

Ich habe mich deshalb riesig auf "Nothing but Spies" gefreut. Auch hier geht es wieder um Spione. Super!

Mein einziger Kritikpunkt am Buch ist der Titel. Warum musste der Englisch sein? Ich dachte, Zielgruppenkinder (11-14 Jahre) werden ihn nicht verstehen, finde ich ungeschickt. Hier wurde ich aber von der Tochter (die aber schon am Ender der Altersempfehlung ist) aber eines besseren belehrt. Sie versteht den Titel und hat im Gegensatz zu mir auch sofort das Wortspiel im Titel entdeckt. Peinlich für mich - und ich nehme alles zurück.

Es geht Celia, die das langweilige Leben in ihrer Kleinstadt hasst.
Ihrem neuen Mitschüler Vincent, der zu allem Übel auch noch einem berühmten Soap-Darsteller ähnelt, kann sie genauso wenig abgewinnen.
Bis sie herausfindet, dass Vincent nicht der ist, der er vorgibt zu sein. Ab dann beginnt eine sehr vergnügliche, moderne Spionagegeschichte.

Ich habe mich bestens unterhalten, die Geschichte war von Beginn an fesselnd und begann gleich mal mit einer irritierenden Eingangsszene, die erst ganz am Buchende rund wird. Gut gemacht!
Jede Menge witzige Ideen (ich sage nur Kaugummi) brachten mich zum Grinsen und die Handlung ist super. Action, Spannung und viel Witz, das Ganze schön dosiert für die Altersempfehlung.

Wobei - meine 14-jährige hat leider kein Interesse mehr an dem Buch, obwohl sie "früher" alles von Mario Fesler verschlungen hat.
Klassische Kinderbücher sind bei ihr nicht mehr angesagt, weshalb ich das Buch eher für 10-12 Jahre empfehlen würde. Dafür dann aber ausdrücklich und mit voller Begeisterung! Übrigens auch unabhängig vom Geschlecht, ich vermute mal, das Spiel mit rosa und blau/schwarz am Cover soll das auch vermitteln.

Letzte Info: mit dem Buch beginnt eine Reihen, Teil 2 wird am Ende schon angeteasert. Freut mich sehr.

Bewertung vom 08.06.2024
Bonjour Agneta
Hamberg, Emma

Bonjour Agneta


gut

Das Buch hat sich etwas anders entwickelt als ich dachte.
Der Klappentext hatte mich sofort angesprochen und der Anfang des Buches hat das fortgeführt. Agatha lebt in Schweden, ist mittelalt, die Kinder aus dem Haus und melden sich nur noch, wenn sie Geld brauchen.
Der Ehemann ist auf einem verbissenen gesunde-Ernährungstrip und treibt ebenso verbissen Sport und erwartet das auch von Agatha, die doch wenigstens noch ein bisschen Lebensfreude mit Käse und Wein haben möchte und zur anonymen heimlichen Käseesserin wird. Zudem fühlt sich sich zunehmend unsichtbar.
Das war total kurzweilig geschrieben und ich habe so mit Agatha gefühlt.

Irgendwann reicht es Agatha und sie antwortet auf ein Inserat, in dem ein Au-Pair in Frankreich gesucht wird. Ab dann wird es wild.
Und ab dann war es mir einfach zu unrealistisch. Ohne Handy, ohne Französischkenntnisse, ohne Plan, dafür mit vielen Begegnungen, die allesamt natürlich nur wohlgesonnen waren.
Zudem sehr ausschweifende Erotikszenen - das war alles so gar nicht mein Fall.

Das (klischeehafte) französische Lebensgefühl hat mir allerdings wieder gut gefallen und wie das Thema Demenz behandelt wurde, auch. Ebenso das Ende, das war gut aufgelöst.

Insgesamt also alles dabei, von super bis oh, nö, was soll das denn jetzt.

Bewertung vom 08.06.2024
Wolke Sieben ganz nah
Greenwood, Kirsty

Wolke Sieben ganz nah


ausgezeichnet

Daphne kann es nicht glauben. Da macht sie sich daheim schnell einen Fertig-Burger warm und dann erstickt sie daran? Mit gerade einmal siebenundzwanzig Jahren. Um dann im Jenseits in einem abgefahrenen Ort zu landen? Aber dann begegnet sie ausgerechnet dort den Mann ihres Lebens (öhm, na gut, das trifft es jetzt nicht besonders gut, besser ihren Seelenverwandten). Der aber ruckzuck zurück auf die Erde zurückgebracht wird. Dieses Mal gibt Daphne, die sonst wahrlich keine Kämpfernatur ist, aber nicht so schnell auf!

Der Liebesroman hebt sich völlig aus der Masse ab, weil er so witzig ist. Ein herrlicher trockener Humor und das, obwohl die Geschichte ja eigentlich tragisch ist. Ich habe mich so amüsiert wie schon lange nicht mehr beim Lesen.

Es werden durchaus auch ernste Themen im Buch behandelt und trotz des humorigen Grundtons werden diese aber dann auch mit der entsprechenden Ernsthaftigkeit herübergebracht. Das ist schön ausbalanciert.

Auch zwischendrin unlogisch erscheinende Twists haben sich wunderbar aufgelöst.
Mein persönliches Liebesroman-Highlight 2024 (bis jetzt, zumindest das Halbjahrestreppchen ist ihm so gut wie sicher).

Bewertung vom 02.06.2024
Man sieht sich
Karnick, Julia

Man sieht sich


sehr gut

Es geht um Friederika und Robert, die sich in der Schule kennenlernen und für uns Lesende sonnenklar füreinander bestimmt sind. Aber irgendwie passt es nie...

Das Buch ist in drei Blöcke gegliedert.

Einmal Ende der 80er, Schule, Abi und dann das in alle Winde verstreut werden im Anschluss.
Dann die Anfang 2000er Jahre, als junge Erwachsene mit zwei komplett unterschiedlichen Lebenswelten und dann ein großer Sprung ins Jahr 2022, in dem die beiden Protas schon 50 sind.

Nachdem ich im gleichen Alter wie die Zwei bin, war das Buch für mich auch eine wunderbare Zeitreise zurück in meine Jugend und jungen Erwachsenenjahre.

Mir hat es gut gefallen. Es ist ein Buch der leisen Töne, unaufgeregt und sehr angenehm zu lesen.
Es zeigt, wie das Leben eben so spielt. Oft ungerecht, viel vom Zufall abhängig und auch, wie Gelegenheiten verspielt werden. Aber auch, dass sich neue Türen öffnen können und manchmal einfach das Timing nicht passt.

Es war schön, Friederika und Robert gute 30 Jahre ihres Lebens zu begleiten, auch wenn bei der ganz große Fünf-Sterne-Begeisterungsfunken für das Buch diesmal nicht übergesprungen ist.