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Benutzername: 
Rela
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Thüringen

Bewertungen

Insgesamt 87 Bewertungen
Bewertung vom 07.10.2018
Taschen und Täschchen selbst genäht
Foissac, Edwige

Taschen und Täschchen selbst genäht


ausgezeichnet

Das vorliegende Buch ist nicht nur ein Buch für Näh- Anfängerinnen, sondern auch ein Buch für Fortgeschrittene. Es ist ein Buch für Mädchen und Frauen die Taschen und Täschchen mögen. Egal, ob die Tochter(oder Enkeltochter) einen Taschenwunsch hat, oder sich „frau“ selbst etwas ganz persönliches schaffen möchte, hier werden alle Taschennäherinnen fündig.
Und wenn man eine dieser Projekte näht, durch die individuelle Stoffauswahl ist jedes Teil immer ein Unikat.
Schon auf dem Cover sieht man die einzelnen Taschentypen. Sie kommen einfarbig, dezent gemustert oder farbenfroh daher.
Nach dem üblichen Grundlagenwissen gibt es die Anleitungen für Handtäschchen und Handtaschen, für Portemonnaies und Krims- Krams- Taschen, für Schultertaschen und Handtaschen, für Umhängetaschen und Etuis.

Neben den sehr gut beschriebenen Anleitungen gibt es unzählige Fotos der Arbeitsschritte, die in meinen Augen immer viel mehr aussagen als lange Textbeschreibungen. Mir gefallen die vielen zusätzlichen Tipps, hervorgehoben in anderer Schrift und dadurch sofort ins Auge fallend. Auch als erfahrene Taschennäherin habe ich das Eine oder Andere mit Staunen gelesen und mit einem „AHA“ für mich gespeichert.
Es gibt, was nicht bei allen Anleitungsbüchern selbstverständlich ist, einen Schnittmusterbogen in Originalgröße. Man kann also ohne Vergrößern zu müssen ganz schnell und sofort anfangen. Danke an die Autorin, es ist ein gelungenes Buch!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.10.2018
Der Auktionator
Pauritsch, Wolfgang

Der Auktionator


sehr gut

Wolfgang Pauritsch, bekannt als »Händler« aus der quotenstarken Trödelshow »Bares für Rares«, hat ein Händchen für Besonderes. Pauritsch ist ein Selfmademan mit einem eigenwilligen Lebenslauf – vom gelernten Handwerker bis zum öffentlich bestellten und vereidigten Auktionator mit eigenem Auktionshaus im Allgäu. Er ist ausgewiesener Fachmann für hochwertigen Schmuck und Antiquitäten und wird im deutschsprachigen Raum vielfach zu großen Auktionen bestellt. Dieses Buch zieht eine Zwischenbilanz seines Lebens und bietet skurrile und besondere Erlebnisse des Autors als Geschäftsmann und TV-Auktionator.

Und als eben diesen TV-Auktionator kenne ich ihn. Weil er mir als freundlicher, höflicher integerer und sympathischer Mensch erscheint, deshalb wollte ich mehr über ihn erfahren.
Seine Bemerkungen in den Sendungen wie: „…ich komme aus dem Fach, ich habe mal was mit Metall gelernt“ oder „in meinem Leben habe ich so etwas auch schon einmal gemacht und kann aus Erfahrung sprechen“…machten mich neugierig auf die Geschichte hinter dem Mann vor der Kamera.
Sein Buch „Der Auktionator“ gab mir diese Einblicke in seine Kindheit, in seine Jugendjahre mit vielen Pleiten, Pech und Pannen. Er selbst(vermute ich) schreibt frei und ungeschönt, wie sein Weg war zum Händler mit Antiquitäten, zum Auktionator und nicht zuletzt zum TV-Menschen.
Das Buch ist interessant und kurzweilig. Es hat allerdings einen Fehler. Es hat leider nur 192 Seiten.
Aber ganz sicher kommt da später noch etwas, der Mann ist ja noch jung.

Für Leser, die sich für Kurz- Biografien interessieren sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 27.09.2018
Die Erfindung der Flügel
Kidd, Sue Monk

Die Erfindung der Flügel


ausgezeichnet

Nachdem ich bereits „Die Bienenhüterin“ von Sue Monk Kidd gelesen hatte, war ich wieder sehr berührt von der Schreibweise der Autorin.
Es ist ein Roman mit wahrem Hintergrund. Der Roman basiert auf der Geschichte der Grimké- Schwestern und ihrem Engagement gegen die Sklaverei im 19. Jahrhundert. Ein Roman, in dem Überliefertes und Fiktion sehr gelungen miteinander verwoben sind.

Die Autorin hat sehr viel Recherche betrieben und die Ergebnisse dieser Recherche in die Geschichte einfließen lassen. Hervorragend schildert sie das Leben der Sklaven, vergisst aber nicht die Schilderung der Zwänge, denen auch Mädchen aus „guten Hause“ unterlagen. Es war nicht üblich, Mädchen zu gestatten, egal ob sie klug waren oder nicht, einen Beruf zu erlernen, geschweige denn ein Studium aufzunehmen. Auch diese Mädchen waren wie die Sklaven nicht frei, mussten sich unterordnen.
Die tragende Darstellung und geschilderte Freundschaft zwischen Sarah und der Sklavin Hetty ist Fiktion, aber passend für den Charakter der Sarah Grimké .
Für mich als Quilterin war es ebenfalls berührend, wenn von Charlottes Story-Quilt erzählt wurde. Diese Quilts mit ihren genähten oder gestickten Bildern waren so etwas wie ein Tagebuch der Sklaven. Nadel und Faden waren ihr Papier und ihre Feder, das Sticken war der Ersatz für das Schreiben.
Noch heute sind solche ausdrucksstarken Quilts in amerikanischen Museen zu besichtigen.

Mich hat dieses Buch sehr und nachhaltig berührt. Es ist ein Buch welches flüssig zu lesen ist, aber keine leichte Lektüre darstellt.
Sehr angenehm war für mich das kleine Format, passend in jede Handtasche, zum Lesen unterwegs.

Wirklich sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 05.09.2018
War ja nur so 'ne Idee ...
Kämmerling, Christian

War ja nur so 'ne Idee ...


ausgezeichnet

Es war ja nur so ´ne Idee, mir dieses Buch zu bestellen. Ich war neugierig und hielt es dann kritisch, aber gespannt in der Hand. Das gesammelte Werk der Dinge, die aus unser aller Leben nicht mehr wegzudenken sind. Dinge, über die wir (ich jedenfalls) nie tiefgründig nachdenken würden, wer sie wann und aus welchen Grund erdacht hat. Vieles ist recht zufällig entstanden. Manches ohne lange wissenschaftliche Forschung, ohne Labortests und ohne behördenlange Wartezeiten, bevor eine Anwendung möglich wurde. Anderes wiederum bedurfte einer Ewigkeit, bis es jemand doch als sinnvoll erkannte. Dieses Büchlein enthält in geballter Ladung Informationen darüber, wer, wann, wie lange, warum… usw.
Der Inhalt des Buches ist keine wissenschaftliche Abhandlung mit seitenlangen Informationen über Dinge und den nervenden Quellenangaben. Es ist ein kurzweiliges Sammelsurium, mit kurzen Informationen von A wie Airbag, Amazon oder App über Loft, Podcast, USB bis Zentralverriegelung. Kurz und gut, 300 Begriffe aus dem Alltag in wunderbarer Weise vom Journalisten Christian Kämmerling zusammengetragen.
Ein lesenswertes Buch, so ganz für zwischendurch. Manche Dinge habe ich nun ganz anders im Blick, weil ich ja jetzt weiß wer, warum und wann…

Dieses Buch bekommt von mir alle möglichen 5 Punkte.

Bewertung vom 23.08.2018
Irren ist nützlich!
Beck, Henning

Irren ist nützlich!


ausgezeichnet

Eine Freundin sagte mal zu mir: „Meine Stärke ist meine Schwäche und meine Schwäche ist meine Stärke.“ Komisch, dieser Satz kam mir beim Lesen dieses Buches immer wieder in den Sinn. Oder besser gesagt in meine Gedanken. Und schon sind wir mitten im Thema.
Ich habe schon Einiges von Henning Beck gelesen/gehört und auch in diesem Buch erklärt er auf sehr unterhaltsame Weise was in unserem Kopf passiert. Denkfehler bezeichnet er als die Geheimwaffen des Gehirns, die unsere Kreativität herausfordern und anspornen. Womit er ja nicht Unrecht hat. Ein Hoch also auf die Irrtümer … jeder Erfinder wird mir an dieser Stelle seine Zustimmung geben.
Mit seiner Schreibweise - locker und leicht verständlich – versteht es Henning Beck bestens auch „Nicht-Akademikern“ die Funktionsweise des menschlichen Gehirns zu erläutern. Dabei geht es allerdings nicht um die präzise und perfekt funktionierenden eineinhalb Kilo-Masse, sondern um das Nichtperfekte und das Fehlerhafte, was das Gehirn so einzigartig macht.
Nicht wenige von den beschriebenen Schwächen des Gehirn kenne ich selbst sehr gut (und weiß damit umzugehen), aber ich könnte die komplizierten Vorgänge im menschlichen Gehirn mit Sicherheit nicht mit diesen anschaulichen Metaphern des Alltags erläutern.
Ein Gedanke ergibt sich immer aus einem vorherigen Gedanken. Als wäre er das Startsignal für den Nächsten. Gedanken entstehen also niemals aus dem Nichts. Eigentlich ganz einfach und doch so beeindruckend.
„Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr“, sagte Marie Curie. Beck schreibt: „Nicht lernen, sondern verstehen!“ Gelerntes kann man wieder verlernen, aber man kann es nicht ent-verstehen.
Jeder von uns vergisst mal etwas oder trifft falsche Entscheidungen. Das ist menschlich. Aber auch nicht schlimm - das weiß ich nicht erst nach dieser Lektüre. Aber sie ist entspannend und schafft mir eine unterhaltsame und lehrreiche Lesezeit. Man sollte das Buch in wohldosierten „Häppchen“ (nicht in einem Rutsch) lesen … das Gehirn braucht schließlich Zeit zum Nachdenken und zum Setzen der richtigen geistigen Lesezeichen.
Ich kann dieses Buch nur wärmstens weiter empfehlen – interessant, verständlich und manchmal auch zum Schmunzeln. Mit Sicherheit am Ende aber mit mehr Gedanken-Sprüngen als vorher.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.08.2018
Der Bote / Fredrik Beier Bd.2
Johnsrud, Ingar

Der Bote / Fredrik Beier Bd.2


ausgezeichnet

Nach dem ersten Thriller“ Der Hirte“ ist es das zweite (Hör)Buch, welches ich vom Autor Ingar Johnsrud genossen habe. Er ist seinem Stil treu geblieben. Der Klappentext lässt in keinster Weise erahnen, welche Wege diese Erzählung geht. Von der Jetztzeit schlägt sie Bogen zurück bis in den 2. Weltkrieg. Aber es bleibt über die ganze Geschichte hinweg absolut spannend. Auch Dank des genialen Vorlesers Dietmar Wunder.

Ein Buch für jede Gelegenheit, für den Urlaub, für die Abendstunden zu Hause oder eine lange Zugfahrt. Absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 02.08.2018
Mitternacht zu sein ist nicht jedem gegeben
Antunes, António Lobo

Mitternacht zu sein ist nicht jedem gegeben


gut

Das Buch erzählt eine Familiengeschichte, die als Rückblick alle Mitglieder der Familie beleuchtet, den einen mehr, den anderen weniger.
Der Satz: „Sterben ist, dass es einen Platz am Tisch zu viel gibt und man die Stühle etwas mehr auseinanderstellt, um es zu kaschieren" ist eine Aussage, die sich durch die gesamte Geschichte zieht und mir sicher im Gedächtnis bleibt, denn ich finde ihn genial.

Ich gebe zu, ich habe das Buch begonnen und nach etwa 100 Seiten weggelegt, dann wieder weiter gelesen, und das ganze 3 mal. Grund war der für mich sehr ungewöhnliche und beim Lesen sehr, sehr anstrengende Schreibstil des Autors. Ich glaube, noch so ein Buch würde ich nicht lesen wollen. Es war nicht nur Vergnügen.
Man muss sich auf den Stil des Autors einlassen, der die Sätze zusammenwürfelt, mit unsäglich vielen Kommas, über mehrere Seiten hinweg. Und dann ist der Satz zu Ende, dann kommt endlich ein Punkt. Ich musste häufig zurückblättern, um den Faden wieder zu finden. Die Aussagen sind miteinander verwoben, dass man viel Geduld mit sich braucht, um Durchzuhalten. Es ist kein Roman für den Nachttisch, um alle paar Abende mal ein paar Seiten zu lesen. Man muss sich rein finden, dann geht das Lesen sicher auch flüssig. Ich jedenfalls habe es nicht immer geschafft.

Der Autor hat bereits viele Bücher geschrieben, seine Titel machen (fast) alle sehr neugierig. Er wurde schon mehrmals für den Literatur-Nobelpreis vorgeschlagen.
Er mag ein genialer Schriftsteller sein. Doch mit seinem Schreibstil tue ich mich sehr, sehr schwer.

Bewertung vom 19.07.2018
Was vom Tage übrig blieb
Ishiguro, Kazuo

Was vom Tage übrig blieb


ausgezeichnet

Ein großartiger Roman, ein großartiger Sprecher

Ich muss gestehen, dass ich noch nie einen Roman mit so einer gewählten, angenehmen, vornehmen Sprache erlebt habe. Ein Stil mit besonderer Eleganz und doch leicht zu hören. Ich hatte zuerst das Gefühl, dass mir dieser Stil auf die Dauer unangenehm sein würde, dass ich diese typische Ausdrucksweise, wie man sie aus Filmen kennt, nicht lange hören möchte. Ich wurde eines Besseren belehrt. Es war ein absoluter Hörgenuss. Bis zum Schluss.
Sicherlich ist es auch dem Sprecher Gert Heidenreich zu verdanken, dass man nicht aufhören kann, bevor man alles kennt. Ich sah regelrecht die Protagonisten vor meinen Augen, wie sie in dieser typischen Art der englischen Bediensteten in hochherrschaftlichen Häusern auftreten. Immer im Dienst ihrer Herrschaft, stets die Verantwortung und die Loyalität im Auge, immer korrekt, immer diskret, immer die eigenen Belange vergessend, um die notwendige Dienstbeflissenheit nicht aus Acht zu lassen.
Persönliches ist unwichtig, wird verdrängt, auch wenn es wehtut. Aber, was bleibt am Ende der Tage übrig?

Dem Autor ist ein großartiger Roman gelungen, der zu Recht einen Preis erhalten hat.
Ich muss gestehen, dass ich noch nie vom Autor, dem Literatur- Nobelpreisträger von 2017, ein Buch gelesen habe. Das wird sich ändern. Denn ich bin angetan von seinem Stil und sehr neugierig auf andere Romane.

Bewertung vom 08.07.2018
Schnell, dein Leben
Schenk, Sylvie

Schnell, dein Leben


ausgezeichnet

Ein Buch mit vielen, wohl gewählten Worten, in einer Sprachweise, welche ungewöhnlich ist. Sie schreibt in der 2. Person, als sei es immer der Blick eines Außenstehenden, der auf sie und in sie hinein schaut. Die Erzählung schildert, wie sich eine Französin fühlt, die in ein fremdes Land, und dann noch eines, was einmal Feind war, in einer tiefen menschlichen Sprache.
Es ist ein nachdenkliches Buch über Menschen, die auch als Nachkriegsgeneration noch mit den Geschehnissen konfrontiert werden.
Es ist das erste Buch von der Autorin, welches ich gelesen habe. Ich freue mich sehr auf weitere.

Bewertung vom 23.06.2018
Alles Licht, das wir nicht sehen
Doerr, Anthony

Alles Licht, das wir nicht sehen


ausgezeichnet

Ein sehr bewegender Roman

Der Inhalt soll hier nicht ausführlich wiedergegeben werden. Wie kann man das auch, ohne dem Lesen der Geschichte etwas zu nehmen. Der Roman ist sehr bewegend, er berührt, macht Gänsehaut und oft traurig. Die Handlung ist spannend und glaubwürdig erzählt. Der Autor schreibt sehr emotional, gut beschreibend, die Kriegsgeschehnisse schildert er nüchtern. Genau richtig, so etwas kann man halt nicht Schönschreiben. Mir gefällt der Schreibstil von Anthony Doerr ausnehmend gut. Ich glaube nichts falsch zu machen, wenn ich weitere Bücher von ihm auf meine Leseliste setze.
Das Buch ist sehr empfehlenswert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.