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Iamnomorningperson

Bewertungen

Insgesamt 26 Bewertungen
Bewertung vom 28.02.2018
Das Teufelsloch / Tom Hawkins Bd.1
Hodgson, Antonia

Das Teufelsloch / Tom Hawkins Bd.1


ausgezeichnet

Der Roman zieht einen schon ab der ersten Seite in die düsteren Gassen Londons im Jahre 1727 und stellt uns Tom Hawkins als typischen Draufgänger vor. Im Laufe des Buches bemerkt man jedoch, dass hinter seiner Fassade ein junger, unbedarfter Mann steckt, der in seinem Leben schon viele Enttäuschungen hat einstecken müssen. Besonders das Verhältnis zu seinem Vater macht ihm schwer zu schaffen, auch wenn er das verdrängen möchte. Dieses Wissen macht es einem fast unmöglich, ihm sein schludriges Benehmen übel zu nehmen.

Die Autorin hat sehr gut recherchiert und schafft es, einem die historischen Hintergründe näher zu bringen, ohne dass es in irgendeiner Form langweilig rüberkommt. Der Schreibstil ist flüssig und authentisch. Es gab so viele wundervolle Zitate, dass ich mich kaum entscheiden konnte, welche ich euch schon mal als Vorgeschmack zeigen möchte.

"Geld. Man hätte glauben können, dass es kein anderes Thema auf der ganzen Welt gab, keinen anderen Gedanken in den Köpfen der Menschen. Und so war es auch - zumindest hier."

Tom und die anderen illustren Charaktere, die sehr gut gelungen sind, schaffen es alle paar Zeilen, mich zum Lachen zu bringen, auch wenn der Roman vor dieser Kulisse natürlich mitunter sehr ernste Dinge behandelt und zum Nachdenken anregt. Vor allem die grauenvollen Zustände im Marshalsea, besonders auf der Common Side, sind recht bildhaft geschildert.

"Dieser Ort verändert die Menschen. Vielleicht entblößt er sie auch nur als die, die sie wirklich sind."

Der Krimi hält zahlreiche unerwartete Wendungen bereit und hat es geschafft, mich mit der letztendlichen Auflösung zu überraschen (kein leichtes Unterfangen, würde ich sagen *gg*). Umso mehr habe ich mich natürlich darüber gefreut, dass ich mit dem ein oder anderen Verdacht richtig lag.

Jedes noch so kleine Detail ist stimmig - und jede scheinbare Unstimmigkeit wird auf die ein oder andere Weise aufgelöst, was mir sehr zugesagt hat. Die Handlung ist gut durchdacht, dicht erzählt und spannend. Gewürzt wird das alles durch die Erzählweise - die kleinen Einwürfe Toms, der dem Leser die Geschichte im Nachhinein erzählt und somit natürlich klüger ist, als der Tom, über den er spricht und den wir während seiner Ermittlungen begleiten :)

Man rätselt mit, glaubt sich der Lösung nah und wird dann wieder überrascht, nur um zu erkennen, dass nicht immer alles ist, wie es scheint - und man niemandem trauen kann.

"Ein angenehmes Temperament verwechselt man leicht mit einem guten Charakter."

Das Handwerk stimmt, die Story stimmt. Doch was mich wirklich richtig mitreißen konnte, waren die Dialoge zwischen Fleet und Tom. Überhaupt der ganze Charakter des Samuel Fleet. Er ist es, der das Buch für mich zu etwas Besonderem gemacht hat. Ich habe mich schlichtweg in den Mann verliebt - eine Liebe, die aufgrund gewisser, zart angedeuteter Umstände natürlich rein platonisch geblieben wäre :D

"Das Leben war mit ihm ganz einfach aufregender. Zweifellos um einiges kürzer - aber aufregend."
Tom Hawkins über Samuel Fleet

Ich sprach ja schon von den unerwarteten Wendungen, und eine davon kurz vor Ende des Buches hat mich leider dazu bewogen, einen kleinen Sterneabzug vorzunehmen. Natürlich stand ein Großteil der Auflösung des Krimis noch bevor, aber für mich war nach diesem Ereignis die ursprüngliche Begeisterung abgeflaut und Tom traf ein paar Entscheidungen, die nicht nachzuvollziehen waren. Nur ein wundervoller Brief auf den letzten paar Seiten konnte mir dann noch einmal etwas Herzklopfen verschaffen und ich war zu Tränen gerührt.


Bewertung und mein Fazit

Trotz meiner persönlichen Enttäuschung über ein Ereignis gegen Ende des Romans, das nicht jedem so nahe gehen wird, kann ich euch diesen historischen Thriller/Krimi (je nach Nervenstärke :) ) nur wärmstens ans Herz legen! Ich vergebe 4,5 Sterne für ein außergewöhnlich gut durchdachtes, stimmungsvolles und spannendes Leseerlebnis mit äußerst interessanten Charakteren!

Bewertung vom 28.02.2018
Bitter Wash Road
Disher, Garry

Bitter Wash Road


ausgezeichnet

Hirsch wurde gerade versetzt und bildet nun eine Ein-Mann-Einheit irgendwo im Nirgendwo Australiens. Wir erfahren relativ schnell, dass er seine Versetzung seinem 'Dreck am Stecken' zu verdanken hat. Seine Kollegen sind nicht gut auf ihn zu sprechen, doch das nimmt er mit bissigem Humor, denn eigentlich hat er gerade andere Sorgen: Ein junges Mädchen wird tot am Straßenrand gefunden. Und während alle anderen an Fahrerflucht glauben, hat Hirsch so seine Zweifel... Im Alleingang macht er sich auf die Suche nach dem Täter und sich damit mehr Feinde denn Freunde.


Meine Meinung

Als ich den Klappentext las, dachte ich erst, es seien die Kleinstadtbewohner, mit deren Rassismus und Sexismus unser Hauptcharakter sich herumschlagen muss, doch ich wurde überrascht.
Es waren nämlich die Polizisten, die ihre Macht und ihren Einfluss ausnutzten, um ihre niederen Motive zu befriedigen. Teilweise konnte man nicht fassen, was in deren Reihen abging. Der Roman schürt definitiv eine Abneigung gegen diese Art von Gesetzeshüter und verschaffte mir stellenweise ein Gefühl von Machtlosigkeit. Denn wenn ein Cop dir Böses will, wen rufst du dann?
Mit dieser leisen - oder eher lauten - Gesellschaftskritik trifft Garry Disher den Nerv der Zeit und macht seinen Roman noch lesenswerter.

Von diesem Pluspunkt abgesehen, bietet 'Bitter Wash Road' einen sympathischen und authentischen Protagonisten in einem ausgesprochen spannenden Krimierlebnis, das es sich zu lesen lohnt!

Im Laufe des Romans verfolgen wir im Grunde genommen drei Handlungsstränge, die optimal ineinander verflochten sind. Wir erleben Hirschs privates und berufliches Desaster, machen uns Sorgen um ein Mörderduo auf der Flucht und dürfen uns mit dem in Ungnade gefallenen Constable auf die Suche nach dem Täter begeben, der Melia Donovan überfahren und am Straßenrand liegen gelassen hat.

Neben Constable Hirschhausen, den man schnell zu mögen lernt, wartet der Autor auch mit anderen interessanten Figuren auf, wie etwa die Kinder Katie und Jack, die man zu Anfang kennenlernen darf, und deren Familien, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Garry Disher schreibt und beschreibt interessant und ruhig. Die Spannung im Roman wird vor allem dadurch erzeugt, dass viele Andeutungen gemacht werden. Diese sorgen dafür, dass man das Buch nicht aus der Hand legen möchte. Man will wissen, was genau Hirsch getan hat, um die Häme und Anfeindung zu verdienen. Man ist gespannt, was es mit dem schwarzen Chrysler auf sich hat, der von einem flüchtigen Mörderduo gestohlen und angeblich in Tiverton gesehen wurde. Und man will erfahren, wer Melia Donovan auf dem Gewissen hat.

Sehr stimmungsvoll fand ich auch, wie der Autor Räume und Umgebungen analysiert. Kurz und knapp, mit Sinneseindrücken des Protagonisten geschmückt, die viel Atmosphäre schaffen und einen leicht in das Geschehen eintauchen lassen.

Als sich zum Ende hin alles aufzudröseln beginnt, musste ich alle paar Sätze scharf Luft einziehen, weil ich nicht fassen konnte, wer noch alles unter einer Decke steckte und zu den Bösen gehörte.
Die Handlung ist sehr gut durchdacht und man glaubt gar nicht, wie viele Stränge sich miteinander verknoten ließen, um ein perfekt abgerundetes Ganzes zu ergeben! Einfach richtig spannend, ja fast schon nervenaufreibend, zu lesen!



Bewertung und mein Fazit

Mit seinem Roman 'Bitter Wash Road' verdient Garry Disher volle 5 Sterne und das Prädikat 'LESENSWERT'! Für mich ein absolutes Highlight. Krimigenuss vom Feinsten, denn Garry Disher weiß, was er tut, und er tut es gut :D

Bewertung vom 28.02.2018
Männer mit Erfahrung
Freeman, Castle

Männer mit Erfahrung


sehr gut

Lillian sucht Hilfe beim Sheriff, weil sie sich von Bösewicht Blackway, den sie in der Vergangenheit bereits von seiner schlechtesten Seite kennenlernen durfte, bedroht fühlt. Da Sheriff Wingate ihr mangels Beweise nicht helfen kann, schickt er sie zu Scotty Cavanaugh. Als sie in der alten Stuhlfabrik jedoch keinen Scotty vorfindet, stellt ihr der gehandicapte Whizzer kurzerhand den uralt scheinenden Lester und den jungen, schweigsamen Nate zur Seite. Gemeinsam machen sich die drei auf die Suche nach Blackway, um ihn davon zu überzeugen, Lillian in Ruhe zu lassen... Darüber, wie sie das anstellen sollen, sind sie sich allerdings herzlich wenig einig.


Meine Meinung

Die ersten paar Seiten waren alles andere als flüssig oder unterhaltsam zu lesen. Ich lernte einen gleichgültigen Sheriff und eine unsympathisch wirkende Frau kennen, und durfte nebenbei auf etwa 5 Seiten 19 Mal die Phrase 'junge Frau' lesen. Das nervte und ich fragte mich, ob das Buch sich überhaupt zu lesen lohnt. Nach 170 Seiten Castle Freeman kenne ich die Antwort: JA!

"Ich bin ausgerutscht. Ich bin hingefallen, direkt in seine Faust. Sonst wäre die Sache anders ausgegangen. Aber keine Sorge - ich hab ihm wehgetan. Da könnt ihr ganz beruhigt sein."

Der Schreibstil des Autors ist einfach und sehr dialoglastig, was erstens angenehm authentisch rüberkommt, zweitens ein wenig Drehbuch-Charme hat und und einen drittens schnell durch die Handlung treibt.

Die Spannung wird größtenteils durch die schnellen Szenenwechsel gehalten und dadurch, dass man eigentlich keine Ahnung hat, was als Nächstes passieren wird. Man verfolgt abwechselnd die kleine Gruppe Lillian, Nate und Lester, die auf der Suche nach Blackway allerhand Kuriositäten erlebt und sich zusammenraufen muss, und darf nebenbei Whizzer und seine Freunde belauschen, wie sie allerlei Dinge besprechen, die auf den ersten Blick wie Belanglosigkeiten wirken mögen, doch oft eine Menge aussagen.

In 'Männer mit Erfahrung' werden viele Themen angeschnitten und es wird zum Nachdenken angeregt. Es geht nicht nur um Ungerechtigkeit und Selbstjustiz, sondern unter anderem auch um das Fremdsein in einem ländlichen Dorf - mit Bewohnern, die es einem vielleicht nicht immer einfach machen dazuzugehören.

Die Charaktere bringen einen oft zum Schmunzeln. Gerade der 'Stammtisch' um Whizzer ist sehr erheiternd. Wer auf den Sarkasmus und das Getratsch alter Männer steht, der wird hier gut bedient!
Ich mochte Lester wahnsinnig gerne (am liebsten von allen) und auch Nate mit seiner schüchternen, plumpen Art war mir von Anfang an sympathisch.
Es war auch interessant zu erfahren, weshalb Lillian sich so sicher ist, dass Blackway hinter dem Mord ihrer Katze steckt, und welche unschöne Vergangenheit sie mit ihm verbindet.

Der ganze Roman ist kurios, teilweise wie eine Gaunerkomödie, was durchaus seinen Reiz auf mich ausübte. Ich würde 'Männer mit Erfahrung' weniger als Thriller sehen. Mehr als eine Mischung aus verrücktem Roadtrip und Komödie, die mit den Lebensweisheiten (und Idiotien) ein paar alter Knacker aufwartet.

Gegen Ende hin legte Freeman noch mal an Spannung nach, mit der Art, in der er die Sache bezüglich Scotty und Whizzers Verschwörungstheorien löste (oder eben nicht löste). Das brachte mich zum Grinsen und ließ mich noch lange grübeln, wie genau das jetzt eigentlich war... Ich würde ja zu gerne mal ein Wörtchen mit Mister Freeman sprechen und ihm ein paar Fragen stellen. (Wer war der Geber und wessen Karten waren denn nun wirklich gezinkt?)

Bewertung und mein Fazit

Ein wenig kurios und vermutlich mit einem Augenzwinkern geschrieben, ist 'Männer mit Erfahrung' ein kurzweiliger Roman, der viel schrägen Humor bietet. Einen Stern Abzug gibt es für den schwachen Anfang, der mich beinahe davon abgehalten hätte, ein wirklich lesenswertes Buch zu genießen! Ich denke, das war nicht mein letzter Roman von Castle Freeman.
Kurzweilige Lektüre, die mit skurrilem Humor und Spannung aufwartet!

Bewertung vom 28.02.2018
1888
Beckstedt, Thomas

1888


sehr gut

Georg erhält die Aufzeichnungen eines alten Bekannten, Richard Rollets, die er zu einem Buch verarbeiten soll. Das Manuskript zieht ihn, der ohnehin nicht viel zu tun hat, in seinen Bann und lässt ihn nicht mehr los. Er ist so besessen davon, diese Geschichte zu Papier zu bringen, dass er sogar nach Wien reist, um Nachforschungen anzustellen. Dort nehmen die Dinge schließlich ihren Lauf...


Meine Meinung

Das Buch wird in zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt. Einmal berichtet unser Protagonist Georg aus der Ich-Perspektive von seiner Arbeit am Manuskript, seinem Leben und seiner Erinnerung an den Krieg. Dazwischen nimmt uns der Autor (bzw. Georg als Autor) noch weiter mit in die Vergangenheit - 1888. Wir begleiten verschiedene Charaktere, die jeweils eine Rolle in einer größeren Verschwörung spielten, und müssen uns selbst ein Bild davon machen, wer der Mörder war und was ihn handeln ließ. Mit Richard Rollet etwa sitzen wir im Kerker und erleben die bedrückende Stimmung dort, sowie die Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung eines Verurteilten. Mit Johann de Vries ermitteln wir entgegen des Willens des Vorgesetzten, für den dieser Fall mit der Verurteilung Rollets als abgeschlossen gilt. Und dürfen nebenbei den Polizisten bei ihrer sehr amüsanten Vorgehensweise beobachten, die schon etwas Makaberes an sich hatte.


"Nach einigem Nachdenken spitzte sie ihre Lippen zu einem Lächeln, mit dem eine Frau einem Mann sagt, dass ihn das jetzt etwas kosten wird, und zwar ordentlich."


Der lockere Schreibstil Thomas Beckstedts ist eine Besonderheit und der HAMMER! So viele Post-its musste ich schon lange in kein Buch mehr kleben, aber es gab einfach wahnsinnig viele Zitate, die ich unbedingt markieren wollte. Der Mann hat einen süffisanten Sinn für Humor, der es mir angetan hat, und mich oft zum Lachen bringen konnte.

Die verschiedenen Charaktere (ob nun jene, die man hassen, oder jene, die man in sein Herz schließen konnte) fand ich äußerst gelungen und ich war anfangs sehr gefesselt, sowie auch die Themen mein Interesse weckten. Die Zeiten- und Ortswechsel hielten die Spannung aufrecht und sorgten dafür, dass man das Buch nicht aus der Hand legen wollte. (Nur noch dieses 1888-Kapitel hier... Nur noch dieses 1923-Kapitel hier... Ach, jetzt geht es mit Johann de Vries und seinem hanebüchenen Assistenten Lucas Boer weiter, das muss ich auch noch schnell lesen...)

"Er fragte sich, was in einem solchen Kopf bloß vor sich ging, dessen verwirrter Verstand die heiligen Wort nie und nimmer verstehen würde, der sie nur missbrauchte wie der eitle Geck den Spiegel. Oder die Dirne."

Das letzte Drittel des Romans konnte mich dann allerdings nicht mehr so mitreißen. Ich kann nicht genau sagen, woran es lag, aber irgendwie war ein wenig die Luft raus und die makaber-humorvollen Stellen wurden deutlich weniger. Es wurde stattdessen viel über die Bibel philosophiert, was teilweise etwas anstrengend war. Dass ich hier nicht allzu aufmerksam gelesen habe, wurde später problematisch, weil das Ende sehr anspruchsvoll war. Einige Fragen konnte ich für mich klären, als ich noch einmal ein paar Textstellen nachlas, andere blieben für mich wiederum offen. Da hätte ich mir erhofft, dass alles ein wenig klarer geschrieben und 'erklärt' werden würde. Das war leider nicht der Fall und lässt mich hoffen, dass ich irgendwann ein Interview mit Herrn Beckstedt führen darf :)

Nichtsdestotrotz ist 1888 ein lesenswerter Roman, an dem ein Krimi- und Thrillerliebhaber (denn es ist eindeutig eine Mischung, wenn nicht gar noch mehr Genres mitspielen) seine helle Freude haben wird!


Bewertung und mein Fazit zu '1888'

Ein unerwartet anspruchsvoller Thriller, der durch den außergewöhnlichen Schreibstil des Autors hervor- und mit süffisantem Humor besticht!

Ein anspruchsvoller Thriller in außergewöhnlichem Schreibstil!

Bewertung vom 28.02.2018
Das Geheimnis der Lady Audley
Braddon, Mary Elizabeth

Das Geheimnis der Lady Audley


ausgezeichnet

Eine Dame, die alle Männer um den Finger zu wickeln weiß - Miss Lucy Graham - wird von einem reichen, betagten Baron umworben und zur neuen Lady Audley gemacht, obwohl sie kaum älter ist als ihre Stieftochter Alicia, der das gar nicht gefällt.
Währenddessen kehrt George Talboys aus Australien zurück, wo er viel Geld gemacht hat, um seine Familie zu ernähren und seine geliebte Frau mit Geschenken zu überhäufen. Doch es kommt anders als erhofft und er sieht sich mit einer Wahrheit konfrontiert, die sein Leben bis in die Grundfesten erschüttert.
Nun kommt der junge Anwalt Robert Audley ins Spiel, der noch nie einen Fall vor Gericht vertreten hat. Er muss seinen Freund vor Dummheiten bewahren und ihm Trost in einer schweren Zeit spenden. Als er mit George im Schlepptau seinen Onkel - Baron Audley - besuchen möchte, verschwindet George spurlos. So ist Robert gezwungen, sein gewohnt ruhiges, unaufgeregtes Dasein kurz zu vergessen, um zu ermitteln. Worauf er dabei stößt, bringt ihn in Gefahr und eine Zwickmühle ganz anderer Art...


Meine Meinung

Schon von der ersten Seite an hatte sie mich. Mary Elizabeth Braddon schreibt so wundervoll, dass ich gar nicht anders konnte, als mich sofort in ihren Schreibstil, in den Audley Court und in das Buch zu verlieben!

"Und so spazierte Mr Robert Audley durch schmutzigen Matsch, den der gemeine Londoner als Schnee zu bezeichnen pflegt, hin zu der angegebenen Adresse."

Im Lauf der Geschichte werden immer wieder die Sichten anderer Personen eingestreut, was auflockernd und spannend war, doch hauptsächlich begleiten wir den jungen, liebenswerten Müßiggänger Robert Audley, der trotz seiner Intelligenz in der Gesellschaft unterschätzt wird. Er liest viel und gern (wie sympathisch) und kann mit dem Lebensstil anderer junger Männer herzlich wenig anfangen. Ebenso wenig erkennt er, dass seine Cousine Alicia bis über beide Ohren in ihn verliebt ist. Hach, da kam es zu herrlichen Szenen und ich LIEBTE, wie dieser Handlungsstrang ausging.

Obgleich man Lady Audleys Geheimnis relativ schnell erahnen konnte, war der Roman wahnsinnig spannend, weil man sich ständig fragt, ob es nicht doch etwas anderes ist und wie Robert die heikle Angelegenheit lösen wird. Darüber hinaus gab es einige überraschende Wendungen. Und die Art, wie die Schrifstellerin anfangs immer wieder eine ganz bestimmte Sache vereitelte, war sehr witzig und charmant, fast schon ein wenig komödienhaft.

"Robert mag ein wenig sonderbar sein, aber ich glaube nicht, dass er Verstand genug hat, um verrückt zu sein."

Mr Robert Audley ist ein scheinbar temperamentloser Mann, der sich selbst als "müßiggängerischer Flaneur" beschreibt, welcher auf "geebneten, ziellosen Wegen" entlangschreitet. Doch man muss ihn schlichtweg lieben. Im Laufe des Romans zeigt er zum ersten Mal in seinem Leben, dass auch er verbissen ein Ziel verfolgen kann, er erlebt erstmals dieses seltsame Gefühl des Tatendrangs, strengt sein kluges Köpfchen an, liefert sich ein Duell mit einem Bösewicht ohne ein Schießeisen benutzen zu müssen, und erfährt, was es heißt, sich so richtig zu verknallen.

Der Leser lernt viele facettenreiche Charaktere kennen, wie etwa George Talboys' gefühlskalten Vater und Georges Schwester, die so ganz anders ist als erwartet. Dazu den liebeskranken Baron, der alles für seine Gemahlin tun würde, und dessen ungestüme Tochter Alicia, die ihrem Cousin das Leben schwer macht und einem anderen Kerl fast das Herz bricht. Doch allen voran bleibt Robert Audley, den man einfach nur herzen möchte.

Der Humor von Mary Elizabeth Braddon ist genial, ich musste viele Male laut auflachen, als Robert sich wieder einmal begriffsstutzig gab oder über Frauen nachdachte. Sehr erfrischend!

Und das Ende! *seufz* Da war ja wirklich alles herrlich gelöst! Ganz zauberhaft! Also bitte, Leute, lest diese perfekte Mischung aus Kriminalroman, Familiengeschichte, Charakterstudie, Komödie und Romanze. Ihr werdet es nicht bereuen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.02.2018
Der Galgenvogel / Tom Hawkins Bd.2
Hodgson, Antonia

Der Galgenvogel / Tom Hawkins Bd.2


ausgezeichnet

Tom Hawkins hat es nicht lange ausgehalten, die Füße still zu halten. Kaum hat er sich von seinem Aufenthalt im Marshalsea-Gefängnis und den Ereignissen dort erholt, befällt ihn an seinem Schreibtisch im Cocked Pistol eine ganz grauenvolle Langeweile und er sehnt sich nach Abwechslung. Man will ja nicht alt und rostig werden, in so jungen Jahren, nicht wahr? Ein paar falsche Wort reichen aus und er soll für den gefährlichsten Verbrecher der Stadt einen Auftrag erledigen. Das kann nicht gut gehen... und ehe er sich's versieht, befindet er sich mitten in einer Mordermittlung. Und weil Tom eben Tom ist - und sich nicht nur mit seinem losen Mundwerk oft in Gefahr bringt - steht er schnell in Verdacht, selbst der Mörder seines gottesfürchtigen Nachbarn zu sein. So muss er alles daran setzen, seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen, ehe ihm der Boden unter den Füßen fortgezogen wird...


Meine Meinung

Ich konnte den Roman kaum aus der Hand legen. Die Autorin schreibt so flüssig und mitreißend, dass man nicht genug bekommt und ganz in diese historisch gut recherchierte und lebhaft geschilderte Geschichte eintaucht.

Tom Hawkins, den Ich-Erzähler seines eigenen Schicksals, muss man - trotz seiner kleinen Fehlerchen - einfach lieben. Er hat einen köstlichen Sinn für Humor und seine Selbstgespräche und Gedankengänge entlocken einem unweigerlich ein Schmunzeln nach dem anderen.
Seine Liebste, Kitty Sparks, die wir schon aus dem ersten Band kennen, hält ihn ganz schön in Atem und schafft es, dass der Leser sie unweigerlich in sein Herz schließt. (Allein die Dialoge der beiden!)
Und mit dem jungen Sam Fleet hat Antonia Hodgson einen weiteren spannenden Charakter geschaffen, bei dem man sich ständig fragt, woran man denn nun ist.

Der Krimi ist wahnsinnig spannend, weil man irgendwann so verzweifelt nach dem Schuldigen sucht, dass man jeden verdächtig und sich die wildesten Motive und Tathergänge einfallen lässt. Man konnte mitraten und den ein oder anderen Erfolg verbuchen, um sich wie ein Detektiv zu fühlen, doch Antonia Hodgson wartet wie immer mit genug Überraschungen und Wendungen auf, damit niemals Langeweile aufkommt!

Die Kulisse ist perfekt ausgearbeitet und man folgt Tom, Kitty und Sam durch den Palast der Königin und in die schmutzigen Gassen Londons, ohne zu bemerken, dass es nur Worte in einem Buch sind und einem nicht wirklich der Gestank der Gosse in die Nase fährt. Antonia Hodgson hat ein Gespür dafür, Fantasie mit Historie zu verweben und den Leser damit in den Bann zu ziehen.



Bewertung und mein Fazit

Wahnsinnig tolle Charaktere, eine spannende Geschichte, ein mitreißender Schreibstil und Humor der feinsten Art machen diesen Roman zu einem absolut lesenswerten Thrillergenuss! Ich freue mich schon wahnsinnig auf den nächsten Band... aber wird es einen geben? Oder landet Tom doch noch am Galgen? Lest selbst!

Begleitet Thomas Hawkins zum Galgen, werte Damen und Herren. Für die Geschichte, die er auf dem Weg dorthin zu erzählen hat, lohnt sich jeder Schritt der langen Wanderung nach Tyburn!

Bewertung vom 28.02.2018
Die Direktive
Quirk, Matthew

Die Direktive


ausgezeichnet

Mike Ford läuft zu Höchstform auf. Zwischen Hochzeitsvorbereitungen und illegalen Machenschaften darf er zeigen, was er drauf hat, und muss ziemlich jonglieren, damit nicht alles aus dem Ruder läuft. Aber kann er das noch verhindern?

Inmitten seiner liebenswerten Verlobten, seiner zukünftigen Großmutter, die einem Schwiegermonster um nichts nachsteht, und dem nicht begeisterten Schwiegerdaddy Sir Lawrence packt ihn schnell die Lust auf ein Abenteuer, die er unterdrückt, weil er nichts riskieren will. Zur Hochzeit soll sein entfremdeter Bruder als Trauzeuge antanzen, doch das Treffen mit ihm stellt Mikes Leben ein weiteres Mal auf den Kopf...

Nach "Die 500" habe ich mich wahnsinnig darauf gefreut, endlich Mikes Bruder Jack kennenzulernen, der ja nicht ganz unschuldig an der kriminellen Karriere unseres Helden ist. Ich wurde nicht enttäuscht! Jack ist genau, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Was nicht heißen soll, dass er mich nicht das ein oder andere Mal überraschen konnte. Ob im positiven oder im negativen Sinn, müsst ihr selbst herausfinden!

Matthew Quirk behält seinen gewohnten Stil bei, der es mir angetan hat. Er hat akribisch recherchiert, was er den Leser auch wissen lässt. Manchmal sind die Erklärungen ein wenig zu ausschweifend, aber für die ein oder andere Länge wird man mit rasanter Action und witzigen, originellen Dialogen mehr als entschädigt. Und meist findet man die Beschreibungen ohnehin derart interessant, dass keine Langeweile aufkommen kann.

Die Charaktere sind so liebevoll gestaltet und facettenreich ausgearbeitet, dass man die meisten von ihnen ins Herz schließt und dem Rest, der die Bösewichte darstellt, mit gefletschten Zähnen begegnet. Ich habe mich erneut in Mikes Dad verknallt, weil er einfach so ein goldiger, gutmütiger Kerl ist, der alles für seine kleine Familie tun würde.

Die Handlung ist rasant und mitreißend, der Protagonist wartet mit trickreichen Ideen auf, die ihm alle Türen öffnen und den Leser oftmals grinsen lassen. Matthew Quirk weiß einfach, wie man einen guten Thriller schreibt und ich danke ihm für eine adrenalinreiche Lesenacht!



Bewertung und mein Fazit

Mit Mike Ford hat der Autor einfach einen Protagonisten geschaffen, den man gern haben muss. Und mit seinem Gespür vor einen vorzüglichen Spannungsbogen bleibt das Abenteuer spannend bis zur letzten Zeile! Greift unbedingt zu diesem Buch, aber plant euch genug Lesezeit ein, denn ihr werdet nicht mehr von Mikes Seite weichen wollen.


Mike Ford läuft zu Höchstform auf, während er seine Hochzeit und den Coup seines Lebens unter einen Hut zu bekommen versucht. Rasant und spannend!

Bewertung vom 28.02.2018
Pest & Cholera
Deville, Patrick

Pest & Cholera


ausgezeichnet

"Und wär es denn ein Leben, sich nicht mehr zu bewegen."

Wow, das war mal eine Biografie nach meinem Geschmack! Allein schon der Mann Alexandre Yersin ist so ein Unikat, dass man gerne über ihn liest, doch Patrick Deville schafft es, eine ganze Epoche, einen Umschwung in der Medizin und Forschung, zu umreißen und dabei mal poetisch, mal augenzwinkernd, mal ernst, aber immer literarisch den Leser in seinen Bann zu ziehen.

Das Buch ist relativ kurz, doch man lässt sich unwillkürlich Zeit beim Lesen, weil man alles verstehen und in sich aufsaugen möchte, was der Autor einem zu sagen hat. Und das ist vieles. Patrick Deville hat vorbildlich recherchiert und bringt einem näher, was er über den Mensch Yersin und die Zeit, in der er lebte, in Erfahrung gebracht hat. Yersin ist umgeben von wichtigen, bedeutenden Persönlichkeiten seiner Zeit, von denenso mancher zur Legende wurde. So gehört er dem Kreis um Louis Pasteur - den Pasteuriens - an und mit Pasteur verbindet ihn eine interessante Beziehung. Der Mann wird fast so etwas wie eine entfernte Vaterfigur, der er neben seinem hellwachen Verstand viel zu verdanken hat.

Der Roman kommt ohne direkte Rede aus, dafür lockern Einwürfe des 'Gespenstes aus der Zukunft' den Text auf. Dieser Geist ist der Autor selbst, der sich an Yersins Fersen heftet und uns an seinen Beobachtungen teilhaben lässt.

Ganz nebenbei lernt man noch etwas ebenfalls sehr Interessantes über die Engländer und deren Akronyme (Adjektive aus Anfangsbuchstaben). So eine Kreation ist zum Beispiel das Wort POSH. Es bedeutet so viel wie 'vornehm, schick, dandyhaft' und entstand aus der Phrase 'port out, starboard home', 'backbord hin, steuerbord zurück', was heißt, dass man seine Kabine an Bord je nach Fahrtrichtung bucht und auf die Weise immer die beste Aussicht hat.

Mir wurden ab und an ein paar Vergleiche und Fädenspinnereien zwischen den großen Größen der französischen Geschichte zu viel, weil ich nicht alles verstanden habe, aber das ist ein geringes Manko, wenn man beachtet, was Deville einem hier bietet.

Die Lektüre lädt zum Recherchieren ein - man beginnt, sich für die Geschichte zu interessieren und möchte unweigerlich mehr wissen, sodass man auch schon mal eine Stunde nach dem Leseabend am Laptop sitzt und sich durch Wikipedia-Einträge wühlt. Aber man betreibt nicht nur Nachforschungen, sondern auch das Nachdenken. Über Yersins Einstellung zu den Menschen, zur Politik und zum Leben im Allgemeinen. Seine Neugier und sein Tatendrang sind fast schon ohne Vergleich, mit seiner Sehnsucht nach einem eigenen Paradies hat er mich jedoch sehr an König Ludwig II. von Bayern erinnert. Was Yersin in seinem Nha Trang und Umgebung geschaffen hat, brachte mich oft dazu, die Augen zu weiten und staunend den Kopf zu schütteln.

"Letzlich wär es doch kein Leben, sich ständig zu bewegen."



Alexandre Émile Jean Yersin - Arzt, Bakteriologe, Entdecker

Aufgewachsen am Genfer See als halbe Waise lernte er früh, dass ihm die Kuns und Kultur nicht zusagte - die Mädchen im Pensionat seiner Mutter lehrten ihn diese Dinge mit einem Augenrollenabzutun. Stattdessen entdeckte er schon mit 8 Jahren seine Leidenschaft für die Naturwissenschaft, als er auf dem Dachboden die Insektensammlung seines verstorbenen Vaters aufstöberte.Von da an betrieb er Forschungen, um seinen scheinbar unstillbaren Wissensdurst zu stillen.
Nach seinem Studium zog es in in die weite Welt hinaus und er sah sich mit dem Abenteurer in seiner Brust konfrontiert, als er in Indochina als Schiffsarzt arbeitete. Und dieser ließ Entdeckerdrang ließ ihn nicht mehr los.



Bewertung und mein Fazit

Eine höchstgradig lesenswerte Lektüre, die nicht nur für Liebhaber von Biografien interessant ist. Schlichtweg ein Buch, das man einfach gelesen haben sollte. Am liebsten würde ich jetzt nach Nha Trang ins Yersin-Museum fliegen, um der Legende näher zu kommen, doch das brauche ich eigentlich gar nicht, denn ich hatte Patrick Deville.

Bewertung vom 28.02.2018
Auf die sanfte Tour
Freeman, Castle

Auf die sanfte Tour


ausgezeichnet

In eine Villa wurde mit roher Gewalt eingebrochen und der Sheriff und Deputy Keen wissen auch ganz genau, wer den Safe hat mitgehen lassen, doch während der Deputy den jungen Superboy hochgehen lassen will, verfolgt der Sheriff seine ganz eigenen Pläne in seiner ganz eigenen Vorgehensweise, die ihn entweder zum Ziel führt - was auch immer dieses sein mag - oder ihn den Sheriffstern kosten wird...

Bei meinem Erstling von Freeman 'Männer mit Erfahrung' bereitete mir der Einstieg ein paar Probleme, aber dieses Werk fesselte mich von der allerersten Zeile an und ließ mich nicht mehr los. Ich hatte das Buch innerhalb von zwei Tagen gelesen und konnte es danach nicht aus der Hand legen, sondern blätterte noch einmal durch, um noch nicht gänzlich in meinen Alltag zurückkehren zu müssen, sondern eine Weile länger in dem des Sheriffs Lucian Wing zu bleiben, der uns als Ich-Erzähler an seinem Leben teilhaben lässt. Dieses Leben in Vermont bestreitet er mit seiner Ehefrau Clemmie (Oh my darling, oh my darling, oh my darling Clementine :) ), mit deren Vater er oftmals nicht ganz einer Meinung ist.

Lucian Wing hat sein Handwerk von Sheriff Wingate gelernt - ein Name, auf den man bereits in 'Männer mit Erfahrung' stößt, denn wir befinden uns wieder in Vermont. In jener Gegend, in der die Uhren langsamer zu ticken scheinen und in der Dialoge, ja, ganze Beziehungen, mit wenigen Worten bestritten werden, die dafür umso passender sitzen.


"Das war typisch Wingate. Wenn's um das Sheriffsein ging, veranstaltete er regelrechte ... Wie heißt das noch, wenn alle herumsitzen und Fragen stellen und keiner je eine Antwort gibt? Seminar."


Lucian glaubt, er sei nicht der Hellste (Wie heißt das noch...?) Ich hingegen bemerkte schnell, dass er so einige Weisheiten über das Sheriffsein auf Lager hat, die man auch auf das Leben im Allgemeinen anwenden kann. Er wächst einem unweigerlich ans Herz, schon im ersten kleinen Kapitel, in dem man erkennt, dass es nicht nur um den Einbruch und das Drumherum gehen wird, sondern in gleichem Maße um den liebenswerten Sheriff höchstpersönlich. Ich verfolgte jeden einzelnen Gedankengang Lucians mit gespanntem Interesse und wurde von der ein oder anderen Wendung sehr überrascht. Besonders hervorzuheben ist die Beziehung zu seinem Schwiegervater - da brachte mich das ein oder andere zum Schmunzeln. Auch das Verhältnis zu seiner Ehefrau ist anrührend und hat einen bittersüßen Nachgeschmack.

Castle Freeman sorgt schlichtweg für ein köstliches Lesevergnügen, das man so schnell nicht vergessen wird. Er weiß, wie man ohne viel Worte großen Eindruck schindet.



Ein paar Worte zum Autor

Castle Freeman wurde 1944 in San Antonio, Texas, geboren. In Chicago aufgewachsen, studierte er an der Columbia University. Heute lebt er in Vermont und arbeitet als Korrektor, Redakteur, Lektor und Autor für eine Vielzahl von Zeitschriften. Sein Roman " Männer mit Erfahrung" (im Original "Go with me") wurde 2015 mit Anthony Hopkins, Julia Stiles und Ray Liotta verfilmt.



Bewertung und mein Fazit zu 'Auf die sanfte Tour' von Castle Freeman

Mit diesem Werk überzeugte mich Castle Freeman von seiner Genialität - und zwar von der ersten Seite an. Sheriff Lucian Wing bringt einen zum Grübeln, zum Schmunzeln und dazu, ihn bedingungslos in sein Herz zu schließen. Erstklassiger Lesestoff voller Weisheiten, Vermont-Lakonie und trockenem Humor!

Ein wahres Meisterwerk, das man gelesen haben sollte!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.