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MarySophie

Bewertungen

Insgesamt 343 Bewertungen
Bewertung vom 08.06.2024
Das Mondscheincafé
Mochizuki, Mai

Das Mondscheincafé


sehr gut

Handlung
In Japan gibt es den Mythos, dass wenn ein Mensch Katzen gut behandelt, sie ihm etwas zurückgeben möchten. Und genau das ist auch das Thema der Geschichte. Im Verlauf der Handlung finden ein Fernsehregisseur, eine Drehbuchautorin und zwei Unternehmer das sogenannte Mondscheincafe, welches sich nur in der Nacht bestimmten Menschen öffnet. Neben genau ausgesuchten Leckereien werden vor allem lebensverändernde Ratschläge angeboten, dabei interpretieren Katzen das astrologische Horoskop ihrer Gäste. Und helfen dabei, dass die Besucher aus ihren Krisen herausfinden.

Meinung
Ich war wirklich super gespannt auf das Buch, wusste nicht so recht, was mich erwarten soll und bin voller Vorfreude in die Geschichte gestartet. Und ich bin direkt flüssig und leicht mit dem Lesen vorangekommen, konnte mich gut auf die Ereignisse einlassen und gerade der erste Besuch im Mondscheincafe wirkte direkt sehr magisch. Es wird eine spannende Welt mit farbenfrohen und perfekt gesetzten Worten beschrieben, was im Cafe geschieht und auf welche Weise die Katzen den Menschen helfen.

Ich finde, dass sich durch die ganze Geschichte eine ansprechende und meist auch bildhafte Sprache durchsetzt. Sie ist gut und flüssig lesbar, es gibt keine Schwankungen in der Klasse des Schreibstils und teils ist es gelungen, der Story eine fast schon märchenhafte Art zu verleihen. Besonders die Momente im Mondscheincafe haben eine ganz eigene, spannende Aura erhalten, die in den restlichen Momenten leider ein bisschen gefehlt hat.

Beim Klappentext ist mir vor allem die Erwähnung des japanischen Mythos ins Auge gefallen, dass Katzen den Menschen, von denen sie sich gut behandelt fühlen, etwas zurückgeben möchten. Auf die Darstellung dessen war ich sehr gespannt und finde, dass dies zu weiten Teilen auch echt gelungen ist. Anhand von Geburtshoroskopen wird den Protagonisten dabei im Buch einiges vor Augen geführt, was ich als hochinteressant emfinde und dazu geführt hat, dass ich mich auch danach noch mit dem Thema befasst habe. Allerdings finde ich, dass gern noch mehr in die Tiefe hätte gearbeitet werden können.

Fazit
Ich war extrem gespannt, worauf ich mich mit diesem Buch einlasse und wollte mich einfach überraschen lassen. Und mein erster Eindruck war auch echt positiv, tolle Sprache, interessante Handlung und eine überzeugende Handlung. Dies hat sich bis zum Ende des Buches durchgezogen, ich habe das Buch echt gern gelesen und fand es sehr spannend, mich mit einem japanischen Mythos zu befassen. Ich finde, dass eine sehr solide Geschichte vorliegt, die mich durchaus begeistert hat, von der ich mir aber noch ein bisschen mehr erwartet habe. Keine Ahnung, was gefehlt hat, aber ich habe das Gefühl, es geht noch mehr. Nichtsdestotrotz echt spannend, ich will mich definitiv noch intensiver in das Thema einlesen!

Bewertung vom 26.05.2024
Gussie
Wortberg, Christoph

Gussie


ausgezeichnet

Handlung
Mit 24 Jahren lernt Auguste Zinsser den 19 Jahre älteren und verwitweten Konrad Adenauer kennen. Sie wird seine Ehefrau, Stiefmutter der drei Kinder. Zusammen werden sie noch weitere Kinder haben, der Erstgeborene stirbt nach nur vier Tagen. Sie geht nicht nur in ihrem Alltag als Mutter auf, sondern unterstützt ihren Mann bei allen politischen Belangen. Und engagiert sich selbst auch auf sozialer Ebene. Bis Hitler an die Macht kommt und sich alles ändert.
Mittlerweile ist das Jahr 1948 und Auguste liegt im Hospital auf dem Sterbebett. Sie blickt zurück auf ihr bewegtes Leben und auf die Entscheidung, mit der sie auch nach Jahren noch hadert.

Meinung
Bekanntermaßen liebe ich gute Romanbiographien. Gern auch über Damen, deren Ehemänner politisch aktiv waren und weltweit bekannt sind. So schwärme ich noch heute sehr von „Lady Churchill“ und ich hatte ähnliche Erwartungen an dieses Buch. Ich war sehr gespannt auf die Darstellung von Auguste Adenauer und den Aufbau des Romans.

Ein Detail, welches mir sofort ins Auge gefallen ist und direkt ein positives Gefühl erweckt hat, sind die kleinen fiktiven Briefauszüge zwischen Gussie und ihrem Vater am Anfang neuer Kapitel. Sie passen gut zu den folgenden Seiten, geben einen lebendigen Eindruck von den Personen und runden die teilweise recht nüchtern gehaltenen Kapitel gelungen ab, geben tiefere Einblicke in das Leben von Auguste.

Die Ausgangssituation der Geschichte zeigt Gussie auf dem Sterbebett und sie lässt Erinnerungen an ihr Leben an sich vorbeiziehen. Angefangen vom Kennenlernen ihre zukünftigen Mannes bis hin zu weitreichenden oder politischen Entscheidungen. Es werden Episoden aus vergangenen Tagen erzählt und man erhält nicht nur Blicke auf das Familienleben, sondern auch auf die politischen Taten von Konrad Adenauer. Dies wird auf eine ansehnliche Art und Weise beschrieben, durchweg ist die Sprache fein lesbar, sie ist interessant gehalten und wirkt oft recht nüchtern. Das passt für mich aber auch gut zu den Personen und zeigt die Ernsthaftigkeit der beschriebenen, wahren Ereignisse.

Obwohl die Kapitel nicht chronologisch geordnet sind, ist in meinem Kopf schnell ein Zeitstrahl entstanden, der die Ereignisse geordnet und in einen Zusammenhang gebracht hat. Häufig habe ich mir gewünscht, dass es noch mehr Kapitel gegeben hätte, mit viel Vergnügen wäre ich gern noch tiefer in das Leben von Auguste eingetaucht. Ich denke, es hätte noch einige Momente gegeben, die für den Leser interessant gewesen wären!

Fazit
Christoph Wortberg hat ein äußerst interessantes und vielfältiges Bild von Auguste Adenauer gezeichnet. Sie wird im Verlauf der Handlung lebendig und greifbar und es war extrem spannend zu beobachten, was sie alles erlebt hat und was ihre Ambitionen waren. An vielen Stellen war ich von ihr zutiefst beeindruckt und habe mehrmals den Wunsch verspürt, sie kennenzulernen. Von der ersten bis zur letzten Seite liegt ein stimmiger und runder Roman vor, der vor allem in der Darstellung der Familie Adenauer überzeugen kann. Hab ich sehr gern gelesen, extrem interessant und sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 22.05.2024
In Liebe, Deine Paula
Hutzenlaub, Lucinde

In Liebe, Deine Paula


ausgezeichnet

Handlung
Jahrelang lag der elegante Fuchspelzmantel auf dem Dachboden von Esther. Und mit ihm ganz viele Erinnerungen an ihre Mutter Paula, die sie verdrängen will. Esthers Tochter Linda findet den Mantel und möchte gern die Geschichte dahinter wissen. Und Esther öffnet sich und erzählt von Paula. Von der Paula, die nach Amerika ausgewandert ist und dort bei einer der reichsten Familien New Yorks als Kindermädchen gearbeitet hat. Von der Paula, die dafür ihre Familie hinter sich gelassen hat und ein Abenteuer gewagt hat. Und von der Paula, die in den jungen Anwalt Norman verliebt war. Eine Liebe, die nicht sein sollte. Zumindest für den Moment...

Meinung
Auch diesmal habe ich den Roman in die Hand genommen und mit Lesen begonnen, ohne mir vorab die Inhaltsangabe nochmals durchzulesen. Dementsprechend bin ich sehr offen und frei ans Lesen gegangen und wurde direkt überzeugt. Ich finde, dass ein sehr ansprechender und guter Start in die Geschichte gegeben wird, es fiel mir super leicht, mich auf Paula und ihr Leben einzulassen. Auch die Sprache bietet einen lebendigen Blick auf die Situationen und sorgt dafür, dass man Paula als sympathisch und vielfältig wahrnimmt.
Ich dachte, dass die Geschichte durchweg einen Erzählstrang in der Vergangenheit besitzt und man dabei Paula ein paar Jahre auf ihrem Lebensweg folgt. Und dann kam leider ein Kapitel dazwischen, das in der Gegenwart spielt. Es hat meinen Lesefluss gestört und wirkte einfach nicht zu der bisherigen Handlung passend. Leider hat sich das auch im Folgenden durchgesetzt, während ich von den Abschnitten, die Paulas Erlebnisse schildern, sehr begeistert bin und diese mit viel Interesse verfolgt habe, kam die Gegenwart etwas schwach daher. Nicht so rund und ruhig, sondern es entstand der Eindruck, als wären die Kapitel hektisch geschrieben und noch irgendwie mit in die Geschichte eingearbeitet, Hauptsache sie sind mit drin. Am Ende betrachtet machen sie Sinn und zeigen, was viele einzelne Entscheidungen für Auswirkungen auf mehrere Leben haben können. Aber ich hätte gern darauf verzichtet, sie beeinflussen meinen bis dahin echt guten Eindruck vom Roman.

Mir hat es gefallen, dass in die Handlung Briefe eingebunden wurden, die sich die Protagonisten untereinander geschrieben haben. Das bietet nicht nur Abwechslung, sondern auch die Möglichkeit, die Figuren in einem anderen Licht zu betrachten und mehr über ihre Gefühle zu erfahren, die auf diese Weise viel offener beschrieben werden.
Auch die Darstellung der Protagonisten ist echt gut gelungen. Es treten komplett unterschiedliche Charaktere auf, die allesamt eine schöne Zeichnung erhalten haben und viele Facetten und Emotionen von sich zeigen. Am stärksten lernt man natürlich Paula kennen, sie ist eine sehr angenehme Hauptprotagonistin, die es mit Leichtigkeit schafft, den Leser von sich zu überzeugen.

Fazit
Selten wollte ich einen Roman aufgrund des Titels so gern lesen. Und selten hat sich allein aufgrund des Titels eine so hohe Erwartungshaltung gebildet. Die auch fast vollkommen erfüllt wurden. Aber leider nur fast. Was hat mir nicht so gefallen: Der Erzählstrang in der Gegenwart. War mir zu unruhig, zu nebensächlich und hätte es für meinen Geschmack nicht gebraucht. Wenn das nicht gewesen wäre, wär das Buch für mich ein Highlight gewesen. Toll geschrieben, lebendig, interessante und starke Figuren. Die Handlungsorte und auch das Lebensgefühl wurde perfekt eingefangen. Ich hatte superschöne Lesestunden und kann den Roman definitiv empfehlen, mir hat er gefallen, es wird eine sehr mitreißende Geschichte erzählt, die fast komplett überzeugen kann.

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Bewertung vom 13.05.2024
Kummer aller Art
Leky, Mariana

Kummer aller Art


ausgezeichnet

Handlung
In Kummer aller Art vereint Mariana Leky Lebenslagen von Menschen. Sie hat sich selbst, ihre Familie, Nachbarn, als auch Fremde beobachtet und geschaut, wie ein jeder mit Kummer umgeht. Und was Kummer für einen jeden bedeutet. Diese Episoden wurden auf charmante, kluge Art und Weise niedergeschrieben und sind nicht nur unterhaltsam, sondern geben dem Leser auch diverse Erkenntnisse mit. Vor allem die Erkenntnis, dass jeder Mensch an Kummer leidet und man den Mut nie verlieren sollte, zeichnet das Büchlein aus!

Meinung
Tatsächlich habe ich das Buch immer nur häppchenweise genossen, ich habe es fast den ganzen April über gelesen. Dabei habe ich stets nur ein paar Seiten gelesen, gerade in jenen Momenten, in denen ich nicht viel Zeit hatte oder abends zu müde war, um mich auf einen Roman zu konzentrieren, hat sich die Lektüre immer sehr angeboten. Außerdem entsteht so natürlich der Vorteil, dass das Lesevergnügen länger anhält.

Mit der Sprache bin ich super klargekommen. Sie ist lebendig gehalten, clever, greifbar, nicht zu hochtrabend, aber auch nicht zu simpel. Mit gezielt gesetzten Worten lassen sich Emotionen erkennen, die Figuren sind wiederkehrend und liebevoll gezeichnet und es schimmert immer wieder ein geschickt eingesetzter Humor durch. Es macht einfach Spaß, all die kleinen Begegnungen und Anekdoten mitzuerleben und zu schauen, was man davon lernen kann.
Es gibt einen Erzähler, der auf natürliche Weise von den Erlebnissen erzählt und dabei in keinster Weise besserwisserisch oder überheblich wirkt. Vielmehr sorgt er dafür, dass man zu den Personen eine leichte Bindung aufbauen kann und die Nachbarschafts- als auch Verwandtschaftsverhältnisse werden gut aufzeigt. Besonders toll emfand ich es, dass viele Menschen wiederholt auftauchen und man sie so ein wenig begleiten kann. Das hat dem Ganzen einen schönen Charme verliehen und das Buch definitiv abgerundet!

Ebenfalls überzeugt hat mich die Botschaft, die man von ganz vielen Beschreibungen mitnehmen kann. Sie stimmen teils nachdenklich und zeigen auf, wie unterschiedlich Menschen ticken, wie Situationen wahrgenommen werden und wie man sich ein Stück weit bessern / ändern kann. Es gibt oft so ne kleine Moral, die in freundlicher Weise dargeboten wird und bei der man selbst bestimmen kann, ob man sich dessen annimmt und wie man sie selbst umsetzen kann. Die Lektüre konnte also nicht nur mit einem schönen Humor, sondern auch mit ein paar weiteren mutmachenden Episoden beeindrucken.

Fazit
Aufgrund der zahlreichen positiven Stimmen, die ich vorab zum Buch und allgemein zu Mariana Leky gehört habe, waren meine Erwartungen doch recht hoch. Ich hatte mit viel gerechnet und wurde in keinster Weise enttäuscht. All meine Hoffnungen sind erfüllt, die Sprache ist toll, sie ist gleichzeitig clever, humorvoll und lebendig. Ich mag es, wie viele Figuren wiederholt auftauchen, wie auch sie selbst aus den Erlebnissen lernen und daraus eine Message mitnehmen, genau wie der Leser. Ein rundum gelungenes Buch voll wunderbarer Kurzgeschichten, die einen großen und erfüllenden Eindruck hinterlassen!

Bewertung vom 09.05.2024
Die Queen und ich - aus dem Leben eines königlichen Corgis
Crawley, Georgie

Die Queen und ich - aus dem Leben eines königlichen Corgis


ausgezeichnet

Handlung

Es ist kurz vor Weihnachten und zusammen mit seiner Familie macht der Corgi Henry einen Ausflug nach London. Dabei besichtigen sie auch den Buckingham Palace und da es dem Hund dort zu trubelig ist, entfernt er sich von der Menschenmenge und will in der Nähe auf seine Familie warten. Stattdessen landet er im Privatpark des Palasts und wird irrtümlicherweise für ein Mitglied des königlichen Corgi-Rudels gehalten. Leider sind die anderen Hunde dem Neuzugang gegenüber sehr zurückhaltend und außerdem vermisst Henry seine Familie. Sein größter Wunsch ist es, Weihnachten wieder daheim zu sein.


Meinung

Wie so häufig habe ich auch dieses Buch in die Hand genommen und einfach mit Lesen begonnen. Und war daher ganz perplex, jedes Kapitel hat eine Datumsangabe erhalten, die im Dezember liegt. Woraufhin ich mir die Inhaltsangabe nochmals angeschaut habe und tatsächlich habe ich während ein paar sehr sonnigen und schönen Tagen im April einen ganz wunderbaren Weihnachtsroman gelesen. Was eine schöne Abwechslung war, schließlich bin ich ein großer Fan der kalten Jahreszeit und es war eine Wohltat für meine Seele, gedanklich ein bisschen in den Winter zu reisen und dabei dem Corgi Henry auf seinen Abenteuern im Buckingham Palace zu folgen!

Ich bin superflüssig und leicht in die Geschichte gekommen. Es liegt eine ganz tolle Sprache vor, die nicht nur sehr lebendig, sondern auch greifbar ist. Sie zeichnet sehr lebendige und farbenfrohe Bilder jeder einzelnen Szene und sorgt dafür, dass man sich von der Handlung, von den Protagonisten eingeladen fühlt.

Die Kapitel unterteilen sich jeweils in Abschnitte, die im Buckingham Palace und in dem Haus von Henrys Familie spielen. Immer im Wechsel kann man gut verfolgen, was sie erleben, wie die Bindung zueinander ausschaut und wie die Familie nach ihrem Hund sucht. Dadurch wird nicht nur Abwechslung geboten, sondern es zeigt auch gut das Verhältnis zwischen Mensch und Tier.


Ganz häufig musste ich beim Lesen innehalten, weil die Ereignisse zuckersüß geschildert sind. Es war einfach so niedlich, Henry auf seinem Abenteuer zu folgen und mitzuerleben, wie er die Tage im Buckingham Palace schildert. Natürlich wurden sowohl Henry, als auch die anderen Corgis im Palast vermenschlicht, was aber echt gut gelungen ist und viel von dem Charme der Geschichte ausmacht!


Fazit

Das Buch ist einfach zuckersüß! Ich kann es nicht anders benennen, mich hat die komplette Geschichte überzeugt, ich finde, dass eine ganz liebevoll geschriebene, starke und lebendige Handlung vorliegt, die rundum stimmig und gelungen ist. Interessante Figuren, ein liebreizender Corgi in der Hauptrolle wurden mit einer tollen Sprache und mitreißender Weihnachtsstimmung vermischt. Ich bin rundum begeistert, finde, dass alles perfekt aufeinander abgestimmt wurde und möchte das Buch hiermit unbedingt weiterempfehlen.

Bewertung vom 05.05.2024
Was die Hoffnung bringt
Herzog, Kristina

Was die Hoffnung bringt


sehr gut

Handlung

Berlin 1931

Für Lucie ist es extrem schwer, als die Eltern mitteilen, dass sie mit der Familie nach Berlin ziehen. Sie möchte Tübingen nicht verlassen und ihr fällt ein Neuanfang unheimlich schwer. Im Gegensatz zu ihren Eltern, die voller Tatkraft ihre neue Arbeit aufnehmen. Hannah hat die Praxis ihres Großvaters übernommen, ihr Mann Daniel leitet das Familienunternehmen.

Nur der Nachbarssohn Paul ist ein kleiner Lichtblick. Schnell verlieben sich die zwei jungen Leute ineinander, allerdings ist ihre Liebe nicht gern gesehen. Den der Hass gegen die Juden nimmt immer mehr zu und daher sind auch Pauls Eltern gegen eine Beziehung. Finden Lucie und Paul einen Weg, um glücklich zu werden?


Meinung

Mir fiel der Start in die Geschichte recht leicht. Bereits nach wenigen Seiten waren mir familiäre Zusammenhänge und die Ereignisse aus dem ersten Band wieder recht präsent und ich konnte der Handlung locker folgen. Sowohl die Figuren, als auch die Sprache waren mir auf Anhieb wieder vertraut und haben dazu beigetragen, dass ich mich so fix in der Erzählung zurechtgefunden habe.


Durchweg liegt eine einfache und gut lesbare Sprache vor, die durchweg sehr interessante Bilder der Handlung zeichnet. Sie ist lebendig gehalten, stellt teils mit einfachen und ernsten Worten die Stimmung oder die politische Situation dar und sorgt dafür, dass so auch eine gewisse Ernsthaftigkeit in die Geschichte kommt.


Die Personen sind ansprechend umschrieben, sie zeigen dem Leser im Verlauf der Handlung verschiedene Facetten von sich und durchleben auch eine schöne Entwicklung. Vor allem bei Lucie ist mir diese aufgefallen, sie wird innerhalb der recht kurzen Zeit, über die sich der Roman erstreckt, nicht nur älter, sondern auch deutlich reifer und man merkt, dass das Erlebte seine Spuren hinterlassen hat.

Trotzdem finde ich, dass den Protagonisten eine Tiefe fehlt. Sie sind abwechslungsreich gezeichnet und zeigen sich von verschiedenen Seiten. Aber ich hätte mir auf gedanklicher und charakterlicher Ebene noch mehr gewünscht, im Grunde waren die Figuren durchweg positiv dargestellt, sie haben keinen negativen Zug an sich, was mir zu einfach ist.


Ich finde auch diesmal wieder, dass einige Konflikte, Missverständnisse und Zukunftsfragen zu einfach aus dem Weg geräumt wurden. Für alles wird eine recht unkomplizierte Lösung gefunden, Streitigkeiten keimen kaum auf und falls doch, gibt es sofort jemanden, der sie beseitigt. Das ist eine leichte Lösung, aber mit hat dadurch die Authentizität gefehlt.



Fazit

Ich finde, dass der zweite Band nahtlos an den ersten anschließt, er befindet sich auf einem sehr ähnlichen Niveau, kann wieder durch die schöne Sprache und sympathische Charaktere bestechen und hat sich super flüssig lesen lassen. Ein bisschen hat mir die Tiefe und Authentizität gefehlt, ich finde, dass in diesen Punkten noch mehr Raum ist, um einen noch lebendigeren Roman mit tollen Protagonisten zu erhalten.

Bewertung vom 05.05.2024
Emily und die geheime Nachtpost / Mitternachtsstunde Bd.1
»Trindles & Read«, Laura Trinder und Benjamin Read

Emily und die geheime Nachtpost / Mitternachtsstunde Bd.1


sehr gut

Handlung
Emily versteht die Welt nicht mehr. Zur Geisterstunde flattern mysteriöse Briefe ins Haus und kurze Zeit später verschwinden ihre Eltern. Kurzerhand schnappt sich Emily ihren Igel Hoggins und macht sich auf den Weg. Dabei stolpert sie in eine andere Welt, trifft auf Londons Straßen Hexen, Kobolde und Dämonen und lernt allerhand über die Mitternachtsstunde. Allerdings scheint sich vieles gegen Emily verschworen zu haben, nur der Nachtwächter-in-Ausbildung Tarquin hilft ihr bei der Suche nach ihren Eltern...

Meinung
Den Großteil der Geschichte habe ich gehört, nur wenige Seiten selbst gelesen. Und eigentlich eignet sich die Erzählung echt gut fürs Hören, sie ist kurzweilig gestaltet und mir ist es super leicht gefallen, ihr zu folgen. Aber mir hat die Sprecherin nicht ganz so gut gefallen. Immer wieder gab es Abschnitte, die echt gut vorgelesen sind und wo mir die gewählten Stimmen sehr zusagen. Und dann folgen aber auch immer wieder Kapitel, wo ich ein bisschen abgeschalten habe. Dies ist immer dann passiert, wenn die Sprecherin eine Stimme so in die Tiefe zieht, dass es für mich unangenehm zu hören war.

Die Sprache war sehr angenehm, sie hat sich leicht verfolgen lassen und befindet sich natürlich auf einem kindgerechten Niveau. Ich mag es, als wie vielfältig sich die erschaffene Welt erweist und wie viele Gedanken hinter der Erschaffung dieser liegen. Vieles macht Sinn, ich konnte mir viele Gebäude und Figuren bildhaft vorstellen und es wurde eine sehr lebendige Geschichte aufs Papier gebracht.

Mir haben Zeitangaben ein wenig gefehlt. Ich finde, dass es nur schwer nachvollziehbar ist, wie viel Zeit seit dem Beginn der Geschichte vergangen ist und es für mich nicht klar ist, über was für einen Zeitraum sich die Ereignisse ziehen. Ich denke, ein paar mehr Informationen dazu wären nett gewesen.

Sehr gefallen hat es mir, was für illustre Personen man im Verlauf der Geschichte kennenlernt. Nicht nur der Igel Hoggins hat es mir angetan, der gern noch häufiger hätte vorkommen können, sondern auch die Figuren in der anderen Welt, die Emily bereist, sind sehr herrlich gestaltet. Es gibt immer wieder was zu entdecken, eine jede Person hat ein einmaliges Wesen erhalten und dadurch entsteht natürlich eine tolle Abwechslung!

Fazit
Die Geschichte hat mir gut gefallen, sie zeichnet eine tolle Welt und hat sich für mich perfekt als Lektüre / Hörbuch für nebenbei geeignet. Die Sprache ist angenehm leicht, ohne Probleme konnte ich der Geschichte folgen und ich finde, dass das Buch eine schöne, leichtere Lektüre darstellt. Und ich kann auch verstehen, weshalb Kinder die Erzählung mögen werden!

Bewertung vom 05.05.2024
Der Ruf einer neuen Zeit / Das Goldblütenhaus Bd.1
Groß, Gabriela

Der Ruf einer neuen Zeit / Das Goldblütenhaus Bd.1


sehr gut

Handlung

Innerhalb von kurzer Zeit hat sich das Kosmetikunternehmen Glanz einen Namen gemacht. Sie sind durch ihre einzigartige und begehrte Goldblütencreme bekannt geworden und mittlerweile führt Leonie, die Enkelin des Gründers, die Firma in dritter Generation. Schon immer haben die Frauen der Familie einen großen Anteil an dem Erfolg des Unternehmens und das verleitet Leonie zu einer fabelhaften Idee: Sie möchte für ein anstehendes Familienjubiläum eine Firmenchronik in Auftrag geben, im Fokus stehen dabei die Damen der Familie Glanz. Doch damit werden alte Erinnerungen hervorgebracht, die ihre Großmutter Hedi lieber vergessen würde. Und nicht nur das gibt Leonie zu denken, sondern auch das Auftauchen ihrer Jugendliebe...


Meinung

Für meine Verhältnisse lag das Buch nur eine recht kurze Zeit auf dem Sub. Denn ich hatte gelesen, dass bald schon der zweite Teil der Reihe erscheint und für mich stand fest: Sollte Band eins überzeugen, will ich auch die Fortsetzungen lesen. Und deshalb habe ich den Roman frohgemut in die Hand genommen und mit dem Lesen begonnen.


Von Anfang an liegt eine schöne Sprache vor, die ein flüssiges Lesen und damit ein gutes Vorankommen ermöglicht. Für das gesamte Buch habe ich knapp drei Tage benötigt, danach war die Geschichte ausgelesen und bei mir sofort der Wunsch da, weiterlesen zu wollen. Ich finde, dass eine schöne und überraschend leichte Erzählung geschrieben wurde, die ein gutes Erzähltempo besitzt, solide Umschreibungen jeglicher Situationen bietet und durchaus ein wenig in die Tiefe geht. Diese Mischung hat mir gut gefallen, sie bietet die Grundlage für einen interessanten Auftakt der Reihe, bei der man den Wunsch verspürt, auch die weiteren Bände lesen zu wollen.


Die Ereignisse teilen sich auf zwei zeitliche Ebenen auf. Hauptsächlich spielt die Geschichte in der Gegenwart, man verfolgt Leonie auf ihrem Weg, erlebt mit ihr zusammen Höhen und Tiefen, freudige Momente und Niederschläge. Und dann gibt es noch den Erzählstrang in der Vergangenheit, wo man die Großeltern von Leonie kennenlernt und mit ihnen zusammen die Entstehung des Kosmetikunternehmens verfolgt.

Ich finde, dass sich die zwei Ebenen gut miteinander verbinden, es wurde ein schönes Gleichgewicht zwischen ihnen gefunden und ich mag es, dass die Rätsel der Vergangenheit noch nicht komplett gelüftet werden, sondern sich über den nächsten Band erstrecken. Ich denke, dadurch könnte eine schöne Verbindung zwischen den Büchern entstehen und natürlich ist dies ein geschickt eingesetztes Mittel, um die Spannung aufrecht zu erhalten und den Leser ganz leicht dazu zu bewegen, auch die Fortsetzungen lesen zu wollen.


Einziger Kritikpunkt meinerseits: Für meinen Geschmack war die Handlung teils etwas zu romantisch, manche Situationen zu leicht gelöst. Damit war ich nicht immer ganz zufrieden, ein wenig mehr Ernsthaftigkeit hätte mir gut gefallen, dass würde auch für noch mehr Lebendigkeit und vor allem Authentizität führen.


Fazit
Insgesamt ist es ein echt gutes Buch. Ich habe es an einem Wochenende durchgesuchtet und hatte unterhaltsame und schöne Lesestunden damit. Es liegt eine interessante und abwechslungsreiche Handlung vor, die durch ihre zwei Erzählebenen, die lebendigen Figuren und die schöne Sprache überzeugen kann. Es wird ein toller Start einer neuen Saga geboten, auf deren Fortsetzungen ich mich sehr freue!

Bewertung vom 05.05.2024
Hoffnung im Herzen / Senfblütensaga Bd.3
Langenbach, Clara

Hoffnung im Herzen / Senfblütensaga Bd.3


sehr gut

Die ersten Seiten habe ich sehr aufmerksam gelesen, um mich wieder in die Geschichte hineinzufühlen und um ihr folgen zu können. Nicht mehr jedes Ereignis aus Band eins und zwei war mir präsent und erst mit zunehmender Handlung konnte ich die bisherigen Geschehnisse wieder rekonstruieren. Nach ungefähr 75 Seiten waren dann alle anfänglichen Fragen geklärt und ich habe mich leicht auf die Geschichte konzentrieren können, es hat mir keine Probleme mehr bereitet, ihr zu folgen und schließlich haben mich die Ereignisse wieder in ihren Bann gezogen und ich mochte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Schnell hat sich gezeigt, dass die Sprache gewohnt angenehm und gut zu lesen ist. Ich bin flott damit vorangekommen, finde, dass die Geschehnisse lebendig dargestellt sind und besonders von den Figuren, ihren Entwicklungen und ihrer Reife, die sie im Verlauf der Saga erhalten haben, bin ich sehr begeistert. Dazu werden jegliche Situationen bildhaft dargestellt, die Handlungsorte konnte ich mir durchweg gut vorstellen und ich mag die Mischung aus fiktiver Handlung und einigen historischen Ereignissen und gesellschaftlichen Meinungen, die immer wieder eingestreut wurden.

Wir schon in den vorherigen Teilen gibt es auch diesmal wieder mehrere Erzählperspektiven, die einen breiten Blick auf die Handlung bieten. Sowohl Emma, als auch Carl und Antoine kommen zu Wort und zeigen dem Leser auf, was sie beschäftigt und wie sie sich entwickeln. Ich mag es sehr, was für schöne Einblicke es in ihre Gedanken und Gefühle gibt, das wirkt sich positiv auf die gesamte Geschichte aus und gibt unterschiedliche Blickwinkel auf die Ereignisse.
Besonders Antoine fand ich als Figur sehr faszinierend. Bei ihm ist meiner Meinung nach die größte Entwicklung zu sehen, er ist eine unheimlich spannende Person und ich mag es, zu was für einem Menschen er geworden ist.

Besonders hervorheben möchte ich die Spannung im Buch. Ich bin echt begeistert davon, wie geschickt dieses Stilmittel eingesetzt wurde und wie häufig beim Lesen Wendungen eingetroffen sind, mit denen ich absolut nicht gerechnet hätte. Das ist absolut top, zeichnet für mich die Geschichte aus und es hat einfach Spaß gemacht, die Handlung zu verfolgen und zu sehen, wie sich alles entwickelt.

An sich sind die Figuren abwechslungsreich, natürlich und greifbar dargestellt. Besonders Antoine und Louise sind absolut gelungen und haben mir durchweg gefallen. Ihre Entwicklungen sind interessant, man merkt, wie sie immer wieder ihr Denken anpassen und sich immer weiter verändern, es gibt bei Ihnen keinen Stillstand. Das mochte ich sehr und Kapitel, in denen sie aufgetaucht sind, zählten zu meinen Lieblingsabschnitten.
Mit Emma und Carl hingegen habe ich immer ein bisschen gehadert. Ich finde, dass sie nicht ganz so stark und durchdacht auftreten wie Louise und Antoine, ihnen fehlt es, offen über ihre Gefühle, Wünsche und Entwicklungen zu reden und sie wirkten nicht so lebendig auf mich, wie ich es mir erhofft hatte. Und da sie doch ein bisschen mehr im Fokus stehen als die anderen Personen, finde ich, dass die Darstellung von Carl und Emma nicht ganz so gelungen, wie bei einigen anderen Figuren...

Fazit
Band drei ist ausgelesen und bis auf die nicht ganz so runde Zeichnung von Emma und Carl bin ich wieder begeistert. Schöne Handlungsorte, eine tolle Sprache, viele Wendungen und Überraschungen, die nicht vorhersehbar waren und die Spannung stets weit oben gehalten haben. Dazu echt coole Charaktere, die sich schön entwickelt haben, reifer geworden sind und die ich super gern kennenlernen würde!
Die Senfblütensaga hat ein schönes Ende gefunden, ich finde die Reihe echt toll und bin schon ein wenig traurig, dass es nun vorbei ist. Gleichzeitig mag ich es sehr, wie alle drei Bände ein echt gutes Niveau haben und immer wieder überzeugen konnten. Von mir gibt’s ne Empfehlung!

Bewertung vom 05.05.2024
Momente des Glücks / Modehaus Haynbach Bd.4
Winter, Elaine

Momente des Glücks / Modehaus Haynbach Bd.4


gut

Handlung
Deutschland 1959
Gigi hat sich unendlich glücklich gewähnt und gedacht, dass ihre Gefühle endlich erwidert werden. Doch dem war nicht so und mit gebrochenem Herzen flieht sie aus Paris zu ihrer Freundin Mabelle Haynbach. Sie hat zwar ebenfalls mit einigen Sorgen zu kämpfen, doch versucht ihr bestes, um Gigi abzulenken und verschafft ihr Arbeit im Modehaus der Familie.
Viktoria Haynbach erlebt derweil einen beruflichen Höhepunkt. Eine erfolgreiche Schauspielerin lässt sich für einen Film mit ihren Kleidern ausstaffieren. Und als Gigi Kleider in einem Filmstudio abliefern will, läuft sie dem äußerst attraktiven Schauspieler Leo Fürst über den Weg. Die Funken sprühen, sie freunden sich an und trauen sich nicht, den nächsten Schritt zu gehen. Leo bleibt auf Abstand und Gigi möchte sich nie wieder in unglücklich in einen Mann verlieben. Da passt es doch hervorragend, dass sie Viktoria auf eine Geschäftsreise nach Italien begleitet. Gigi trifft einen Herrn, der offenkundig Interesse an ihrer Person hat, ihr die Welt zu Füßen legen möchte. Doch ist er der Richtige?

Meinung
Nicht mehr jedes Ereignis aus den bisherigen Teilen ist mir im Gedächtnis geblieben, die Grundinhalte der Geschichten waren noch präsent, daher war der Start in die Handlung recht angenehm und ich konnte viele familiäre Zusammenhänge schnell wieder rekonstruieren. Die Sprache hat sich direkt sehr flüssig lesen lassen, ich bin durchweg gut vorangekommen und finde, dass ein gutes Erzähltempo vorliegt. Viele Ereignisse werden kurz und bündig auf den Punkt gebracht und es gibt keine unnützen, ellenlangen Umschreibungen. Das mochte ich sehr, es hat dazu beigetragen, dass ich den Roman innerhalb von kurzer Zeit ausgelesen hatte.

Ab und an habe ich mit Gigi ein bisschen gehadert. Sie hatte das Talent, viele Situationen misszuverstehen oder nicht mal richtig ihre Meinung zu sagen. Ihr Charakter war mir ein bisschen zu unentschlossen und manches Mal hätte ich mir gewünscht, dass sie einfach richtig ihre Meinung sagt. Das hätte einiges abgekürzt und natürlich wären dadurch weniger Missverständnisse entstanden...

Spannung war eher weniger vorhanden, es war schon nach wenigen Seiten klar, wie die Geschichte enden wird, die Frage war halt nur noch, was die Personen auf dem Weg dorthin noch so erleben werden. Dabei gab es durchaus Wendungen, die ich nicht so erwartet hatte, wodurch ab und an ein netter kleiner Überraschungseffekt entstand.

Mir hat es sehr gefallen, dass wieder verschiedene Erzählperspektiven genutzt wurden und man so vielfältige und abwechslungsreiche Einblicke erhält. Man kann jede Figur aus unterschiedlichen Augen betrachten und sich somit ein weites und umfassendes Bild von ihnen machen. Das hat mir geholfen, die Personen einzuschätzen und mir einen besseren Eindruck von ihnen zu verschaffen. Außerdem lassen sich Aussagen besser nachvollziehen, Situationen lassen sich aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und man erhält einen guten allgemeinen Überblick.

Die Handlungsorte sind eigentlich recht gut gezeichnet, von vielen habe ich einen guten Eindruck erhalten und zahlreiche Räume, Häuser und Landschaften konnte ich mir echt gut vorstellen. Lediglich das Schloss Haynbach ist mir zu üppig, die Dimensionen waren nicht immer greifbar und ich finde, dass es einfach riesig daherkam. Zudem habe ich mir die Einrichtung auch ziemlich antiquiert vorgestellt, was mit den modernen Figuren nicht so ganz zusammengepasst hat.

Bei den Figuren hat es mir an Lebendigkeit gefehlt. Sie hätten gern eine noch lebhaftere und stärkere Zeichnung erhalten können, damit sie richtig greifbar und natürlich wirken. Besonders bei Gigi, Leo und dem italienischen Geschäftsmann ist mir das aufgefallen, sie scheinen durchweg den Haynbachs untergeordnet zu sein, ihre Darstellung ist nicht so intensiv ausgefallen, wie ich es mir gewünscht hätte. Sie wirken neben der Familie ein bisschen blass und ihre Charaktere lassen sich nicht so gut einschätzen. In diesem Punkt hatte ich deutlich mehr erwartet und gedacht, dass Gigi und die zwei Herren ein besseres, eindrucksvolleres und mehr im Gedächtnis bleibendes Auftreten erhalten.

Fazit
An sich eine gute Geschichte, für mich aber leider die schwächste in der Reihe. Das Wiedersehen mit den Haynbachs habe ich echt schön empfunden, es war interessant zu sehen, was sie so erleben und welche Probleme und Sorgen, aber auch Freunde sie in ihrem Leben haben. Auch die Erzählperspektiven haben genau meinen Geschmack getroffen und meist haben mir die Handlungsorte zugesagt. Lediglich mit Gigi und ihren zwei Verehrern, ihrer Art, ihrem Auftreten und ihren unnötig erschaffenen Missverständnissen bin ich nicht so ganz warm geworden. Hier gibt es allerhand Verbesserungsbedarf und leider fällt meine Bewertung dadurch auch nicht so positiv aus, wie ich es mir gewünscht hätte.