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Bewertungen
Insgesamt 537 BewertungenBewertung vom 28.08.2024 | ||
Der zweite Roman von Julia Phillips spielt in einer wunderschön anmutenden, abgelegenen Umgebung, auf den San-Juan-Inseln vor der Küste des US-Bundesstaates Washington. Ein Bär taucht vor dem Haus der Familie auf und bringt das Leben der jungen Frauen gehörig durcheinander. Schnell wird klar, dass der Fokus der Geschichte auf der komplizierten, ungesunden Beziehung der beiden liegt, die seit Jahren ihre todkranke Mutter pflegen und dabei auch noch die finanzielle Belastung stemmen müssen. |
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Bewertung vom 28.08.2024 | ||
Seit er sein Leben mit einem Tier teilt Kirchhoffs jüngster Roman lässt mich sehr ambivalent zurück. Einerseits ist da die fraglos beeindruckende sprachliche Brillanz des Romanciers. Seine atmosphärischen Beschreibungen der hochsommerlichen Hitze am See, die sich letztlich in einem Gewitter entlädt, das biblische Ausmaße annimmt, das ist durchaus großes Kino. Diese Naturbeschreibungen sind zweifelsohne stark und dicht, und man spürt förmlich die aufgeladene Luft, die über der Landschaft liegt. Doch hier beginnt auch das Problem: Kirchhoff zieht eine sehr plakative Verbindung zwischen den Naturereignissen und den inneren Zuständen seines Protagonisten Schongauer, einem alten, zurückgezogen lebenden Mann, der nach dem Tod seiner Frau mit seinem Hund in Isolation lebt. |
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Bewertung vom 26.08.2024 | ||
Das Romandebüt der finnischen Musikerin Terhi Kokkonen beginnt mit einem Paukenschlag: Protagonistin Karo bringt ihren Ehemann Risto um. Dies wird im Prolog knapp und praktisch emotionslos erzählt, bevor die eigentliche Geschichte einige Tage zuvor einsetzt. Aber diese Vorwegnahme des Endes nimmt der Story keineswegs die Spannung, im Gegenteil |
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Bewertung vom 23.08.2024 | ||
"Die Löwin von Jerusalem" von Ruben Laurin ist ein Roman, der sich geschickt jeder Genre-Zuordnung entzieht und dabei eine fesselnde Lektüre bietet. Von der ersten bis zur letzten Seite hat mich die Geschichte um Bathseba und König David vollkommen in ihren Bann gezogen. Laurin versteht es geschickt, Elemente aus verschiedenen literarischen Welten zu vereinen: Eine Prise Fantasie, historische Anklänge an biblische Figuren, eine packende Erzählweise voller Spannung und eine berührende Liebesgeschichte. Dieser Roman ist ein wahres Feuerwerk an Erzählkunst. |
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Bewertung vom 23.08.2024 | ||
"Mit 50 Euro um die Welt" von Christopher Schacht erzählt die faszinierende Geschichte eines jungen Mannes, der sich mit nur 50 Euro in der Tasche auf eine vierjährige Weltreise begibt. Auf den ersten Blick verspricht das Buch Abenteuer, kulturelle Entdeckungen und eine beeindruckende persönliche Entwicklung. Doch trotz des großen Potenzials bleibt die Erzählung in vielerlei Hinsicht enttäuschend. |
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Bewertung vom 19.08.2024 | ||
Wenn man überhaupt etwas Kritisches zu Khanis zweitem Roman anmerken möchte, dann die Tatsache, dass er damit die selben Themen verhandelt wie bereits in seinem großartigen Debüt "Hund Wolf Schakal". Aber dies ist mehr als legitim, denn sowohl was er zu Migration, Identitätssuche oder Alltagrassismus zu sagen hat, noch wie er es diesmal zu Papier bringt, sucht seinesgleichen. |
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Bewertung vom 09.08.2024 | ||
Matthew Blake, Kommunikationsberater und ehemaliger Redenschreiber für das britische Parlament, hat sich mit seinem Thriller Anna O. erstmals ins literarische Genre gewagt. Leider erweist sich dieser Ausflug als wenig gelungen. |
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Bewertung vom 31.07.2024 | ||
"Mein Leben lang hatte ich mich benachteiligt gefühlt, weil ich keine Familie hatte, aber das war nur deshalb so gewesen, weil ich nicht gewusst hatte, dass ich ein glücklicher Mensch war ohne diesen ganzen Ballast." So lautet eine Selbsterkenntnis der Autorin in ihrem neuesten Werk. |
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Bewertung vom 30.07.2024 | ||
"Das Sterben in Wychwood" ist mein erster Agatha-Christi-Krimi ohne Hercule Poirot als Ermittler. Doch auch ohne den listigen belgischen Privatdetektiv stellt die Krimi-Ikone ihre meisterhafte Erzählkunst unter Beweis. Die Story folgt Luke Fitzwilliam, einem ehemaligen Polizeibeamten in den britischen Kronkolonien Südostasiens, dessen Ermittlungsfähigkeiten vergleichsweise bescheiden sind. Doch gerade diese Eigenschaft verleiht dem Plot eine besondere Würze und macht umso neugieriger auf die Auflösung des mysteriösen Falls. |
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Bewertung vom 24.07.2024 | ||
Wie bereits Wahls Debütroman "22 Bahnen" habe ich auch dessen nun vorliegende Fortsetzung förmlich verschlungen. Diesmal steht nicht Tilda, sondern deren jüngere Schwester Ida im Mittelpunkt der Erzählung. Auch ihre Seele wurde durch die alkoholsüchtige Mutter tief verletzt, auch sie wird zwischen Wut und Schuldgefühlen schier zerrissen. Wahls große Stärke sind ihre Figuren. Ob vom Schicksal gebeutelt, in Extremsituationen gefordert oder - wenn es denn diesen überhaupt gibt - im banalen Alltag, jede Handlung, jedes geschilderte Gefühl und jeder Dialog wirkt authentisch und 100-prozentig glaubwürdig. Die Sprache ist präzise und messerscharf, sie geht direkt ins Herz, ohne sich in Gefühlsduselei zu verlieren. Schön, dass die Autorin bereits an ihrem dritten Roman arbeitet! |
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