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Maddinliest
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Borken

Bewertungen

Insgesamt 870 Bewertungen
Bewertung vom 02.06.2024
A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1
Faizal, Hafsah

A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1


sehr gut

Eine blutige Teezeit

Arthie Casimir betreibt mit ihrem engsten Vertrauten Jin ein sehr exquisites Teehaus, welches sich in der Nacht von einem Moment auf den anderen in ein Bluthaus für die in der Stadt geächteten Vampire verwandelt. Die Währung mit der Arthie das Ganze am laufen hält sind Geheimnisse, die sie ihren Gästen entlockt und so vieles für sich lenken kann. Dann droht aber Gefahr für die Existenz des Teehauses und Arthie muss sich auf einen Deal einlassen, bei dem sie ein Buch aus dem Arthereum stehlen soll. Keine leichte Aufgabe und so stellt sie ein kleines Team auf die Beine, bei dem aber scheinbar nicht alle an einem Strang ziehen. Die Situation droht zu eskalieren und nicht für das Teehaus zur Gefahr zu werden...

Die Autorin Hafsah Faizal ist die preisgekrönte New-York-Times-Bestsellerautorin von "We hunt the Flame" und "We free the Stars". ICh habe bisher noch kein Buch von ihr gelesen, so dass ich sehr gespannt und mit einer hohen Erwartungshaltung in ihr neues Werk gestartet bin. Sie erzählt die Geschichte mit viel Kreativität in einem sher gut zu lesenden Schreibstil, der mir die fiktive Welt gut vor Augen führen konnte. Der Spannungsbogen wird mit der unsicheren Zukunft des ganz besonderen Teehauses gut aufgebaut und über die ereignisreichen versuche das begehrte Buch zu stehlen auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Hafsah Faizal verzichtet auf explizite Gewaltszenen und schafft es für mein Dafürhalten sehr gut eine düstere, den thematisierten Vampiren entsprechende Atmosphäre zu erzeugen. Der ungewisse Ausgang und die außergewöhnliche Konstellation der Geschichte konnten mich bis zum Finale in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "A tempest of tea" aus meiner Sicht ein gelungener Fantasy-Roman um geächtete Vampire, dem es zwar ein wenig an Tiefe fehlt, der aber mit einer gelungenen Srory und dem Erzähltalent der Autorin überzeugen kann. Ich freue mich daher auf den zweiten Teil der Dilogie, empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 02.06.2024
Im Schatten des Thronfolgers
Neumeyer, Christine

Im Schatten des Thronfolgers


sehr gut

Ermittlungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Der Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie haben sich das Schloss Artstetten als schönen Landsitz ausgesucht. Bei Bauarbeiten zu einer angrenzenden Familiengruftkommt es zu einem grausamen Fund. Polizeiagent Pospischil und sein Assistent Frisch müssen sich nun um den Hintergrund eines scheinbar kurz nach der Geburt getötem Babys kümmern, welches dort vergraben war. Die Ermittlungen kommen in der ländlichen Region nicht wirklich voran, da alle Befragten nichts gesehen oder gehört haben wollen. Der Druck auf die Ermittlungen wird aber immer größer, da der Ruf des Adels Schaden nehmen könnte. Ein Hinweis auf extravagante Jagden, die in den Wädern des Schlosses veranstaltet werden, scheint die erste wertvolle Spur zu sein...

Die österreichische Autorin Christine Neumeyer hat mit "Im Schatten des Thronfolgers" den zweiten Band um den Ermittler Pospischil zu Beginn des 20. Jahrhunderts veröffentlicht. Ich bin mit dem aktuellen Fall in die Reihe eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Sie erzählt die Geschichte in einem der Epoche angepassten Schreibstil, der mir angenehem die Geschehnisse der damaligen Zeit lebendig vor Augen führte. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des Baby-Leichnams zu bEginn des Buches aufgebaut und über die sehr zähen und schwierigen Ermittlungen auf einem ordentlichen Niveau gehalten. Es gelingt der Autorin aus meiner Sicht sehr gut die kriminalistische Geschichte in den Wiener Flair und den Gegebenheiten des beginnenden 20.Jahrhunderts einzubinden. Die stockenden Ermittlungen ziehen sich aber ein wenig zu sehr, ehe es erste entscheidende Hinweise gibt. Im Finale rundet eine gut nachvollziehbare Auflösung das Ganze für mich gelungen ab.

Insgesamt ist "Im Schatten des Thronfolgers ein gelungener historischer KRiminalroman, der sehr von der Atmosphäre und weniger von der Spannunglebt. Ich empfehle das Buch aber gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 01.06.2024
Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1
Gruber, Andreas

Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1


ausgezeichnet

Actionreicher Auftakt einer Agenten-Trilogie

Die "Last Line of Defense" ist der Rückhalt der Regierung bei Geheimdienstaktivitäten. Sie besteht aus jungen talentierten Männern und Frauen, die ein hartes Spezialtraining durchlaufen haben, um so den Gegnern der Regierung Paroli bieten zu können. In seinem ersten zunächst sehr unspektakulären Einsatz gerät Jayden plötzlich in einen brutal ausgeführten Angriff auf das Konsulat. Die Aktivitäten gelten der jungen Investigationsjournalistin Sofie, die bei ihren Recherchen scheinbar sehr wertvolles Material entwendet, was die argentinische MAfia unbedingt zurück haben möchte. Es beginnt eine Jagd, bei der Jayden und Sofie durchs ganze Land gejagt werden...

Der österreichische Autor Andreas Gruber hat mich schon mehrfach mit seinen packenden Thrillern begeistern können, so dass ich mit sehr viel Vorfreude in sein neues Werk, dem Auftaktband einer Trilogie, gestartet bin. Er erzählt die Geschichte in einem wahnsinnig temporeichen und fesselnden Schreibstil, der mich schnell in den Bann ziehen konnte. Der Spannungsbogen wird mit dem überraschenden und skrupellos ausgeführten Angriff auf die Botschaft sehr spektakulär aufgebaut und über die anschließende Flucht der beiden jungen Protagonisten auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich ein andauernderndes und ungleiches Duell zwischen der Mafia und zwei jungen Menschen, die sich mit viel List und Mut dem vorherbestimmten Schicksal entgegenstemmen. Sicherlich ist das Ganze manchmal ein wenig der Realität entrückt, aber die Spannung lässt den Leser nicht mehr los. Das fulminante Finale konnte mit einer gut nachvollziehbaren Auflösung die Geschichte fürs Erste gelungen abschließen.

"Last Line of Defense - Der Angriff" ist für mich der mehr als gelungene Auftaktband einer actiongeladenen Agenten-Trilogie, die sich in erster Linie an jüngere Leser richtet, aber auch ältere in den Bann ziehen kann. Der Autor Andreas Gruber zeigt wieder einmal, dass er ein Garant für Spannung ist, wenn in diesem Buch auf einer anderen Art und Weise. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung, empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 26.05.2024
Lavendel-Sturm / Lavendel-Morde Bd.6
Bernard, Carine

Lavendel-Sturm / Lavendel-Morde Bd.6


ausgezeichnet

Das tote Schneewittchen

Die noch junge Kommissarin Lilou Braque bekommt es mit einem sehr persönlichen Fall zu tun. Die Schwester ihrer Kollegin Valerie wird tot in einer Höhle aufgefunden. Ihr Leichnam ist so drapiert, dass der Eindruck entsteht, es läge Schneewittchen vor einem. In der Forensik kann kein Anzeichen eines gewaltsamen Todes gefunden werden, aber die Auffindesituation deutet darauf hin, dass es sich nicht nur um einen traurigen Unfall handelt. Schnell gerät ihr Ex-Freund unter Verdacht, zumal er schon mehrfach in Verbindung mit Drogengeschäften die Gesetzeslinien überschritten hat. Als aber auch er ermoret wird kommt Lilou nicht daran vorbei, auch ihre Kollegin in den Kreis der Verdächtoigen mit einzuschliessen...

"Lavendelsturm" ist mittlerweile der sechste Band um die engagierte und sehr sympathische Ermittlerin Lilou Braque in der Provende. Ich bin mit dem aktuellen Fall in die Reihe eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Die Autorin Carine Bernard erzählt die Geschichte in einem hervorragend zu lesenden Schreibstil, der die Geschehnisse lebendig vor Augen führt und mich schnell in den Süden Frankreichs entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Auffinden der Leiche zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die authentisch wirkenden Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich ein spannender Fall mit einigen Verdächtigen, was dem Leser immer wieder die Möglichkeit gibt, eigene Überlegungen bezüglich Täter und Tathintergründe anzustellen. Das Ganze konnte mich bis zum Finale, welches den Kriminalroman mit einer gut nachvollziehbaren Auflösung gelungen abrundet, in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Lavendelstrum" für mich ein sehr gelungener Regionalkrimi, der mich mit einem clever inszenierten Kriminalfall, einem wohldosierten Lokalkolorit und dem Erzähltalent der Autorin überzeugen konnte. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 26.05.2024
Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1
Piontek, Sia

Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1


sehr gut

Guter Start einer neuen Krimi-Reihe

Aufgrund traumatischer Erfahrungen in ihrem Privatleben versucht die Hamburger Ermittlerin Carla Seidel mit ihrer Tochter Lana im idyllischen Wendland einen Neustart. Doch nach kurzer Zeit geschieht auch dort ein grausamer Mord, bei dem dem jungen Opfer die Augen entfernt und durch Glasstücke ersetzt wurden. Was wollte der Täter mit der Inszenierung des Leichnams ausdrücken? Es fällt Clara und ihrem Team schwer, erste belastbare Spuren zu finden, aber vieles deutet darauf hin, dass das Opfer polarisiert hat und somit durchaus auch einige mögliche Täter herausgearbeitet werden können.

"Die Sehenden und die Toten" ist der Auftaktband einer neuen Kriminalroman-Reihe aus der Feder der Autorin Sia Piontek, die hier unter einem Pseudonym schreibt. Sie erzählt die Geschichte in einem sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der die Geschehnisse lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird über die drapierte Leiche des 18-jährigen Jungen gut aufgebaut und über die nicht ganz einfachen, aber authentisch wirkenden Ermittlungsarbeiten, sowie der ungeklärten Vergangenheit der Hauptprotagonistin auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Die Charaktere sind interessant gezeichnet und tragen mit ihrem Privatleben zum Gelingen des Buches bei. Das Ganze konnte mich bis zum fulminanten Finale, welches mit einer gut nachvollziehbaren und für mich überraschenden Auflösung die Geschichte gelungen abrundet, in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Die Sehenden und die Toten" für mich der gelungene Start einer neuen Krimi-Reihe, die mit spannenden Charakteren, einem clever konzipierten Fall und dem Erzähltalent der Autorin zu überzeugen weiß. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Fall der sympathischen Ermittlerin Clara Seidel, empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 26.05.2024
Potsdamer Intrigen
Heinze, Carla M.

Potsdamer Intrigen


sehr gut

Ein spannender Regiokrimi

Kriminalrat Maik von Lilenthal bekommt es mit einem außergewöhnlichen Fall zu tun. Kaum hat er die Leiche eines Mannes inspiziert, wird er auch schon zum nächsten Tatort gerufen, wo eine ermordete Frau vorgefunden wird. Die Ermittlungen ergeben, dass sich die beiden Opfer kannten, so dass die Recherchen in deren vergangenen Leben vorangebracht werden. Wann kann sich ein Motiv entwickelt haben, die beiden Menschen zu töten? Die Nachforschungen tauchen in ehemalige DDR-Zeiten ein, in der Verbrechen vertuscht wurden und die Erziehung von Kindern manchmal dem Regime und den politischen Zielen komplett unterstellt wurden...

"Potsdamer Intrigen" ist mittlerweile der fünfte Band der Krimi-Reihe aus Brandenburg um die sympathische und engagierte Priatermittlerin Enne Lilienthal. Ich bin mit dem aktuellen Fall in die Serie eingestiegen und hatte zunächst Schwierigkeiten mit den vielen Protagonisten vertraut zu werden. Die Autorin Carla Maria Heinze erzähl die Geschichte in einem sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den Osten Deutschlands entführte. Der Spannungsbogen wird über das Auffinden der beiden Leichen zu Beginn des Buches klassisch aufgebaut und über die authentisch wirkenden Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht guten Niveau gehalten. Es entwickelt sich ein Fall, der immer komplexer wird und in die tiefe Vergangenheit ehemaliger DDR-Zeiten eintaucht. Die historischen Hintergrundinformationen wirken sehr gut recherchiert und werden hervorragend in die clever konzipierte Geschichte integriert. Das Ganze konnte mich bis zum wirklich fulminanten Finale fesseln, welches mit einer gut nachvollziehbaren, aber für mich auch völlig überraschenden Auflösung das Buch gelungen abschließt.

Insgesamt ist "Potsdamer Intrigen" ein gelungenr Regionakrimi, der mir den Einstieg in eine spannende Krimi-Reihe gewährt hat, in der ein wohldosierter Lokalkolorit, interessant gezeichnete Protagonisten und das Erzähltlent der Autorin für ein Gelingen sorgen. Ich empfehle das Buch und somit auch die Reihe gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 26.05.2024
Die Nacht des Blutadlers
Voltenauer, Marc

Die Nacht des Blutadlers


ausgezeichnet

Der Clan der Wikinger

Der Schweizer Kommissar Andreas Auer hat mit seiner eigenen Vergangenheit zu kämpfen. Er begibt sich auf die Suche seine wahren Wurzeln und stößt dabei in Schweden auf einen lang zurück liegenden Fall, bei dem ein geheimer Verbund von Wikingern für den Tod einer ganzen Familie verantwortlich sein sollte. Was steckte hinter dem grausamen Verbrechen, welches niemals aufgeklärt werden konnte? Andreas Auer beginnt seine Recherchen und weckt damit wohl schlafende Geister, denn kurz darauf wird die Leiche einer Frau entdeckt, die ähnlich schlimm entstellt wurde, wie damals die Leichen der Familie. Droht weiteren Menschen Gefahr?

"Die NAcht des Blutadlers" ist mittlerweile der dritte Fall für den sympathischen Ermittler Andreas Auer. Der Autor Marc Voltenauer konnte mich bereits mit dem Vorgänger begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartugnshaltung in das Buch gestartet bin. Er erzählt die Geschichte in einem flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den Bann ziehen konnte. Der Spannungsbogen wird mit dem Aufrollen des alten Falls und dem Auffinden des aktuellen Opfers sehr gut aufgebaut und über die sehr aufwendigen und zugleich schwierigen Ermittlungsarbeiten aus meiner Sicht auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Der Einbezug der nordischen Mythen um die Wikinger wirken sehr gut recherchiert und verleihen dem Kriminalroman einen mystischen Charakter. Auch die Weiterentwicklung der interessant gezeichneten Protagonisten trägt zum Gelingen des Krimis bei. Die gut nachvollziehbare, aber auch überraschende Auflösung rundet diesen komlexen und sehr clever inszenierten Fall für mich gelungen ab.

Insgesamt ist "Die Nacht des Blutadlers" aus meiner Sicht ein mehr als gelungener Kriminalroman, der mit der wirklich sehr einzigartigen Konstellation, ineteressanten Einblicken in die Welt nordischer Mythen, sowie dem Erzähltalent des Autors voll und ganz zu überzeugen weiß. Ich freue mich schon jetzt auf weitere Fälle für Andreas Auer, empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 14.05.2024
Notizen zu einer Hinrichtung
Kukafka, Danya

Notizen zu einer Hinrichtung


ausgezeichnet

Ein absolutes eEsehighlight

Ansel Packer ist ein überführter Serientäter, der in Haft sitzt und auf seine kurz bevorstehende Honrichtung wartet. In ihm keimt die Hoffnung mit Hilfe einer Aufseherin dem scheinbar unvermeindlichen Ende noch einmal zu entkommen. Im Laufe seines Lebens hat er mit seinen Taten die Schicksalswege einiger Frauen nachhaltig durchkreuzt. Was hat Ansel Packer ihnen angetan und wie reagieren sie auf ihn...

In "Notizen zu einer Hinrichtung" beleuchtet die amerikanische Autorin Danya Kukafka, welche mit ihrem Debüt "Girl in snow" schon für viel Aufmerksamkeit gesorgt hatte, nicht nur die letzten Stunden von Ansel Packer vor seiner Hinrichtung, sondern in erster Linie das Leben dieser Frauen. Sie erzählt dies in einem sehr emotionalen und teifgehenden Schreibstil, der mich immer wieder berührte. Obwohl der Ausgang gerade für seine Opfer augenscheinlich und unausweichlich ist, erzeugte der Blick auf ihre Vergangenheiten für mich große Spannungsmomente. Es ist faszinierend wie intensiv Danya Kukafka in die betroffenen Personen eintaucht und den Leser daran teilhaben lässt. Auch Ansels eigene Geschichte ist ergreifend und ich erwischte mich manches mal dabei, wo ich fast Mitleid für ihn empfand.

Im Vordergrund stehen aber die Opfer, deren Schwestern und Mütter, sowie die engagierte und aufopferungsvoll ermittelnde Polizistin Saffy. Sie werden im Laufe der Zeit immer wieder zum Teil von Ansels Lebensgeschchte und sorgen letzten Endes für sein schicksalhaftes Ende. Dies geschieht aber nicht ohne große emotionale Momente von Trauer, Entsetzen und Leidenschaft, was den Roman für mich zu einem unglaublich ergreifendes Buch werden lässt. Ich konnte mich kaum noch von der Geschichte lösen und wollte zum einen Ansel zu seinem durchaus verdienten Ende begleiten und zum anderen den betroffenen Frauen Gerechtigkeit widerfahren lassen.

Die Autorin Danya Kukafka gelingt es aus meiner Sicht mit ihrem Erähltalent unglaublich gut dieses sehr emotionale Thema für den Leser authentisch und wirkungsvoll einzufangen, so dass "Notizen zu einer Hinrichtung" für mich ein absolutes Lesehighlight darstellt, ich das Buch dementsprechend sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 10.05.2024
Evas Rache / Paul Stainer Bd.4
Ziebula, Thomas

Evas Rache / Paul Stainer Bd.4


ausgezeichnet

Tolles finale einer absolut fesselnden Krimi-Reihe

Im Jahre 1922 hält die "Bestie von Leipzig" die Stadt in Atem. In der brutalen Mordserie, in der junge blonde Frauen einem äußerst gewalttätigen Täter zum Opfer fallen, will sich für die ermittelnden Beamten um Kommissar Paul Stainer einfach kein entscheidender Hinweis herausstellen. Erst die Entführung einer Proffessoren-Gattin bringt einen vielversprechenden Ansatz, der schnell klar macht, dass sie es mit einem großen Gegner zu tun haben und der Fall komplexer erscheint, als zunächst gedacht. Stainer muss das Risiko erhöhen, um den Täter rechtzeitig stellen zu können...

"Evas Rache" ist mittlerweile der vierte und leider auch letzte Band um den charismartischen Ermittler Paul Stainer. Der Autor Thomas Ziebula erzählt die Geschichte wieder in seinem hervorragend zu lesenden und bildreichen Schreibstil, der die GEschehnisse der Vergangenheit lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit der schrecklichen Mordserie zu Beginn des Buches sehr gut aufgebaut und über die schwierigen Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht stets hohen Niveau gehalten. In der Reihe gelingt es Thomas Ziebula aus meiner Sicht außerordentlich gut, seine Leidenschaft für deutsche Zeitgeschichte mit einer spannenden und fesselnden fiktiven Geschichte zu vereinen. Die historischen Hintergrundinformationen wirken sehr gut recherchiert und verleihen dem Kriminalroman einen besonderen Charme. Sehr gut gefallen hat mir auch die Weiterentwicklung der Protagonisten, die interessant gezeichent sind und so zum Gelingen der Reihe beitragen. Das gut durchdachte Finale rundet das Buch mit einer gut nachvollziehbaren Auflösung gelungen ab.

Insgesamt ist "Evas Rache" für mich der mehr als gelungene Abschluss einer besonderen Krimi-Reihe, in der nicht nur die Auflösung der Kriminalfälle im Vordergrund steht, sondern mit dem Blick auf die besondere Zeit, in der das Ganze spielt und den interessant charakterisierten Personen zusätzliche Facetten in den Fokus rücken. Ich empfehle das vorliegende Buch und natürlich auch die gesamte Reihe gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 07.05.2024
Roter Sand - Mord auf Gran Canaria
Berg, Eric

Roter Sand - Mord auf Gran Canaria


ausgezeichnet

Der Tote am Strand

Der ehemalige sehr erfolgreiche Kriminalkommissar Fabio Lozano arbeitet mittlerweile als Sicherheitsmann in einem Luxushotel. Er stößt bei einem Strandspaziergang auf die Leiche eines jungen Mannes, den er kurze Zeit vorher flüchtig kennengelernt hat. Obwohl er sofort seine ehemaligen Kollegen zum Tatort ruft, gerät auch er als Verdächtiger ins Visier der Ermittler. Es bleibt ihm somit nichts anderes übrig, als selbst nach dem Mörder zu suchen, da er sein Schicksal nicht in die Hände der Kollegen legen will. Schnell stößt er dabei auf erste Spuren und es ist sein angeborener Instinkt erforderlich, um dem Täter auf die Spur zu kommen...

Der deutsche Autor Eric Berg hat mit seiner Krimi-Reihe um die Journalistin Doro Kagel auf sich aufmerksam gemacht. Ich bin nun mit "Roter Sand" in seine neue Serie von den kanarischen Insel gestartet. Er erzählt die Geschichte in einem außergewöhnlichen Schreibstil, in dem für einen Kriminalroman ein hohes Gewicht an humorvollen Umschreibungen vertreten war, was für mich auf den ganzen Roman manchmal ein wenig zu viel wurde. Das ganze liest sich aber auch sehr flüssig und mit vielen lokalen Beschreibungen werden die Geschehnisse vor Ort lebendig vor Augen geführt. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Leiche zu Beginn des Kriminalromans klassisch aufgebaut und über die weitere Entwicklung auf einem für mich guten Niveau gehalten. Die Ermittlungsarbeit fördert im Verlauf einige Verdächtige ans Tageslicht, so dass eigenen Überlegungen bezüglich Täter und Tathintergründe nichts im Wege steht. Wahrscheinlich ist man dann am Ende aber dennoch von der Auflösung überrascht, die gut nachvollziehbar ist und die Geschichte gelungen abrundet.

Insgesamt ist "Roter Sand" ein ordentlicher Start in eine neue Krimi-Reihe im Flair der kanarischen Inseln. Der Hauptprotagonist Flaco ist interessant gezeichnet und nicht gleich auf Anhieb sehr sympathisch, was dem Buch einen eigenständigen Charakter verleiht. Ich empfehle es daher aber auch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.