Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
daisy73
Wohnort: 
K

Bewertungen

Insgesamt 17 Bewertungen
12
Bewertung vom 09.01.2021
Die Kannenbäckerin
Spratte, Annette

Die Kannenbäckerin


ausgezeichnet

schöner Historienschmöker
Ich habe das Buch binnen zwei Tagen ratzfatz gelesen. Der Roman ist sehr gut und sorgfältig recherchiert und besonders einfühlsam geschrieben. Dadurch lies sich die Geschichte einer jungen mutigen Frau im Kannenbäckerland während des dreißigjährigen Krieges gut lesen. Auch wenn die zugrunde liegende Geschichte eher einfach ist: junge Frau setzt sich in Männerdomäne durch und erringt die große Liebe, ist es der Autorin dennoch gelungen, immer wieder spannende und inhaltlich schlüssige Wendungen einzubauen, die diese Geschichte unterhaltsam und interessant machten.

Zum Inhalt: Johanna verliert ihre Familie durch die Pest, sie begibt sich als Junge verkleidet auf die Suche nach ihrem Onkel im Kannenbäckerland. Dort angekommen stellt ihr eigenwilliger Onkel sie, die sich als Junge ausgibt immer wieder charakterlich auf die Probe und fordert und fördert so Johanna sowohl menschlich als auch als Töpferin. Johanna entwickelt eigene Keramiken und weckt Neider, aber erhält auch viel Unterstützung auf ihrem Weg.

Bewertung vom 26.12.2020
Miss Bensons Reise
Joyce, Rachel

Miss Bensons Reise


ausgezeichnet

Über die Freundschaft

Im Jahr 1950: Zwei Frauen suchen einen goldenen Käfer, eine der Frauen wird von der Polizei gesucht, die andere von einem Kriegsveteran gestalkt.
Alleine diese Konstellation bietet bereits viele abenteuerliche Verwicklungen, die von der Autorin auch reichlich und sehr unterhaltsam genutzt werden. Besonders einfühlsam beschreibt sie die entstehende Freundschaft zwischen Miss Benson, einer soliden Matrone und Enid Pretty, einem quirligen Vamp. Beide haben viel Trauriges in der Vergangenheit erlebt und tun sich entsprechend schwer einander zu ertragen.
Nach einer Zeit des Zusammenraufens erkennen beide, was sie aneinander haben und blühen in der Gesellschaft der anderen auf. Gemeinsam reisen sie von London nach Neukaledonien auf der Jagd nach dem goldenen Käfer. Am Ende wird diese Reise für Miss Benson eine Reise zu sich selbst.

Bewertung vom 30.11.2020
Silberstreif / Gut Greifenau Bd.5
Caspian, Hanna

Silberstreif / Gut Greifenau Bd.5


ausgezeichnet

Gut Greifenau in den wilden Zwanzigern

ich bin ja nicht so der Serienbücherjunkie, deshalb war dies mein erstes Buch zur Familiensaga von Gut Greifenau. Ich bin begeistert! Die Autorin schreibt flüssig und gut lesbar. Sie lässt die Figuren mit viel Persönlichkeit und Aufmerksamkeit für Details lebendig werden und führt die Familiengeschichte schlüssig durch die Jahre 1923 bis 1928. Was mir an diesem historischen Roman zudem sehr gut gefällt, ist die sorgfältige Recherche und die differenzierte Sichtweise: die wilden Zwanziger werden u. a. aus den Perspektiven arm und reich, adelig und bürgerlich beleuchtet. Auch die Problematik der Homosexualität zu dieser Zeit wird angesprochen, ebenso wie der beginnende Nationalsozialismus, damals noch von vielen belächelt und das schwierige politische Umfeld der Zeit mit ständig wechselnden Koalitionen und vielen Neuwahlen. Obwohl ich die vorherigen Bände nicht gelesen habe, konnte ich der Geschichte gut folgen und mich schnell in die Familiensaga einlesen. Dieses Buch macht Lust auf mehr.

Bewertung vom 26.11.2020
Goldsturm / Gut Greifenau Bd.4
Caspian, Hanna

Goldsturm / Gut Greifenau Bd.4


ausgezeichnet

ch bin ja nicht so der Serienbücherjunkie, deshalb war dies mein erstes Buch zur Familiensaga von Gut Greifenau. Ich bin begeistert! Die Autorin schreibt flüssig und gut lesbar. Sie lässt die Figuren mit viel Persönlichkeit und Aufmerksamkeit für Details lebendig werden und führt die Familiengeschichte schlüssig durch die Jahre 1923 bis 1928. Was mir an diesem historischen Roman zudem sehr gut gefällt, ist die sorgfältige Recherche und die differenzierte Sichtweise: die wilden Zwanziger werden u. a. aus den Perspektiven arm und reich, adelig und bürgerlich beleuchtet. Auch die Problematik der Homosexualität zu dieser Zeit wird angesprochen, ebenso wie der beginnende Nationalsozialismus, damals noch von vielen belächelt und das schwierige politische Umfeld der Zeit mit ständig wechselnden Koalitionen und vielen Neuwahlen.
Obwohl ich die vorherigen Bände nicht gelesen habe, konnte ich der Geschichte gut folgen und mich schnell in die Familiensaga einlesen. Dieses Buch macht Lust auf mehr.

Bewertung vom 30.10.2020
Die Republik
Voland, Maxim

Die Republik


ausgezeichnet

Kalter Krieg 2.0
Die Republik ist ein spannender und gut recherchierter Spionageroman. Der Roman spielt im Jahr 2020 in der DDR, die sich auf die 16 Bundesländer erstreckt und Westberlin, welches als westliche Enklave überlebt hat.
Zwei MI6 Agenten, ein Dolmetscher und ein Ostagent kämpfen gegen eine geheime Untergrundorganisation um den Erhalt von Westberlin und um einen Krieg zu verhindern. All das erinnert an Spionageromane, die in den Zeiten des kalten Kriegs spielen. Tom Clancy, nur weniger patriotisch, lässt grüßen. Der Roman ist gut geschrieben, ohne logische Lücken, was in diesem Genre nicht selbstverständlich ist und lässt sich flüssig lesen. Hier versteht jemand sein Handwerk.
Etwas schade finde ich, das die großartige Idee einer DDR 2.0 nicht optimal genutzt wurde. Hier blieb der Autor meiner Meinung nach weit hinter seinen dichterischen Möglichkeiten zurück, deshalb 4 Punkte.

Bewertung vom 21.10.2020
Dreck
Buford, Bill

Dreck


ausgezeichnet

Ein Buch über die Kunst des Kochens

Bill Buford ist ein amerikanischer Journalist und Buchautor, der gerne in Frankreich als Koch in einem Sterne-Restaurant arbeiten will, am liebsten in Paris. Er beginnt ein Praktikum in einem französischen Restaurant in Washington und die dortigen französischen Köche raten ihm, nach Lyon, der heimlichen Hauptstadt der Koch-kunst zu gehen.
Nun ist es nicht ganz so einfach, ein Arbeitsvisum für Frankreich zu erhalten. So wie Buford es beschreibt, sind die Reglements der französischen Bürokratie weitaus schlimmer als der deutsche Amtsschimmel. Zumal Buford mit Frau und zwei Kindern nach Lyon umsiedeln will...Aber mit vielen privaten Kontakten und Hartnäckigkeit gelingt die Einreise. Buford arbeitet zunächst bei einem Bäcker, dann nimmt er Kurse am Institut Paul Bocuse, nimmt an einem Schlachtfest teil und wird endlich Praktikant in der Küche eines 2-Sterne Restaurants. Nebenbei beschreibt er auf witzige Art seine Küchen-Erlebnisse, die Verzweiflung beim Zubereiten diverser Gerichte, die Hackordnung in der Küche und den Nationalstolz der Franzosen auf ihre Küche

Bewertung vom 14.10.2020
Die Wellenreiterin
Clark, Liz

Die Wellenreiterin


ausgezeichnet

Vom Träumen und Reisen

Liz Clark hat einen großem Traum: Einmal um die Welt segeln oder zumindest
den Pazifik per Segelboot durchqueren.
2002 trifft sie Barry, einen älteren Amerikaner, der gemeinsam mit seiner Frau viele NGOs unterstützt und selbst früher von einer Weltumsegelung geträumt hat. Barry kauft Liz ein Boot. Wir begleiten Liz von 2006 bis zum Jahr 2014 auf ihren Segeltörns.
Ich finde es spannend zu lesen, wie die junge Frau (Jahrgang 1980) sich den Elementen stellt und immer mutiger und erfahrener im Segeln wird aber sich auch durch die Elemente und die Abwesenheit von unserer Konsumgesellschaft verändert. Natürlich erleben wir als Leser auch Liebeskummer mit und Frustration, wenn Geräte kaputtgehen. Dazu kommen die wirklich schönen Aufnahmen über und unter Wasser, die das Buch sehr hochwertig machen. Was mir gefehlt hat sind Reisekarten- ich hätte gerne die einzelnen Abschnitte, z.B. Südamerika, Pazifikroute u.a. auf Karten nachverfolgt. Aber für einen Punktabzug ist das dann doch Jammern auf sehr hohem Niveau.

12