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Benutzername: 
Zippi
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 17 Bewertungen
12
Bewertung vom 03.09.2018
Bienenkönigin
Praxmayer, Claudia

Bienenkönigin


ausgezeichnet

Was passiert in „Bienenkönigin?“
Melissa, genannt Mel, lebt in einer Villa, den sie und ihre Mitbewohner liebevoll den Behive, also den Bienenstock, nennen. Sie weiß nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll und hat mit ihrem Vater vereinbart, dass sie sich ein Jahr Auszeit nimmt, in dem sie sich darüber klar werden soll, wie es weitergeht.

Mel ist keine gewöhnliche junge Frau. In ihrem Nacken befindet sich ein kleines Fellchen … und sie kann mit Bienen singen.

Eines Tages bemerkt sie dabei, dass ihre Bienen sich anders verhalten als sonst. Sie zeigen sogar ein Verhalten, das für Bienen dieses Kontinents außergewöhnlich ist. Als sie schließlich davonfliegen, entdeckt Mel eine schwarze Drohne – und damit nimmt die Geschichte erst Fahrt auf.

Meine Erwartungen an „Bienenkönigin“ waren ein Buch, in dem ein ernstes und aktuelles Umweltthema verständlich und kurzweilig aufbereitet ist. Diese Erwartungen wurden erfüllt. Natürlich wirken die Infos an der einen oder anderen Stelle belehrend, aber hier passt es, weil die Protagonistin einfach für ihre Sache brennt und wenn man in einem solchen Modus ist, haut man die Infos raus. Also: an dieser Stelle in Ordnung.

Besonders schön fand ich immer die Stellen, wenn es um Mels verstorbene Oma, liebevoll „Nana“ genannt, ging. Das hat der Geschichte so etwas wundervoll Geheimnisvolles gegeben.
Auch Ozzy (auch ein Bewohner des Behives) und wie sich sein Verhältnis zu Mel entwickelt, hat das Buch noch einmal eine tolle Würze verliehen.

Die Idee des Buchs ist super: Durch Mel und ihre besondere Beziehung zu den Bienen kann Claudia Praxmayer nicht nur auf das Bienensterben hinweisen, sondern auch die ernsten Konsequenzen aufzeigen und welches falsche Verhalten des Menschen diesen Schaden verursacht. Ein Buch, das unterhält und zum Nachdenken anregt – eigentlich ideal, um es in der Schule zu lesen.

Übrigens macht das Buch auch ohne den Schutzumschlag etwas her – den nehme ich nämlich beim Lesen immer ab, damit er in der Straßenbahn oder so nicht knickt. Das eigentliche Buch ist komplett schwarz und auf dem Buchrücken stehen Titel und Autorin in Goldprägung – wunderschön!

Fazit: „Bienenkönigin“ ist ein aktuelles und wichtiges Buch, das nachdenklich macht. Ich habe mich hinterher öfters bei dem Gedanken ertappt, was ich selbst dazu beitragen könnte, um dem Bienensterben entgegen zu wirken. Leseempfehlung!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.07.2018
Das Feuer in mir
Milkus, Christian

Das Feuer in mir


ausgezeichnet

Eigentlich wollen sie nur einen Berg besteigen. Eigentlich soll es doch bloß eine wissenschaftliche Exkursion sein. Doch dann riecht es plötzlich nach Schwefel, die Erde unter den Füßen von Leanne und ihren Geschwistern bebt und sie muss hilflos mit ansehen, wie ihre Schwester von den herunterprasselnden Steinen erschlagen wird.

Nach dem Tod ihrer Schwester hat sich Leannes Leben natürlich verändert. Das Verhältnis zu ihren Eltern ist angespannt, ihre Karriere als Gelehrte verläuft nicht wie gewünscht und sie trägt die Verantwortung für ihren jüngeren Bruder, der sich nur widerstrebend seinem vorgesehenen Weg als Wissenschaftler fügt, da er lieber Ritter sein möchte. Als sie Damion begegnet, hüpft ihr Herz wie verrückt und sie fühlt sich in seiner Nähe unglaublich wohl. Es ist ein Gefühl der Geborgenheit, wie sie es schmerzlich vermisst hat. Doch Damion ist der Kopf der Zwölf Boten – einer Sekte, die sich der schwarzen Magie und dem dunklen Gott verschrieben hat …

Mein Leseerlebnis: Ich habe nach „Der Schatten in mir“ von Christian Milkus auch „Das Feuer in mir“ sehr gerne gelesen. Ich war begeistert, meinem geliebten Sir Caster und seinem treuen Pferd Königsblut erneut zu begegnen und auch für Jack hatte ich ein fiktives High Five übrig. Har!

Keine Sorge: Wer „Der Schatten in mir“ nicht gelesen hat, wird dieses Buch trotzdem verstehen. Ich muss allerdings einräumen, dass es schöner ist, wenn man die Vorgeschichte kennt, weil man sich dann mehr freut, bekannte Figuren wieder zu treffen.

Was mir besonders gut gefallen hat: Ich wusste zwischendurch selbst nicht, was ich glauben sollte. Wer hat denn jetzt Recht? Ist die Sekte gar keine Sekte? Die Menschen dort sind so nett zu Leanne und ihrem Bruder – wahrscheinlich haben die als einzige den Durchblick. Oder doch nicht? Total super. So ist die Lektüre spannend. Und das Ende habe ich absolut nicht vorhergesehen.

Zu meinen Erwartungen: Nachdem ich bereits „Der Schatten in mir“ von Christian Milkus gelesen hatte, hatte ich natürlich wieder eine gewisse Erwartungshaltung an den Sprachstil des Autors. Ich würde nicht enttäuscht. Auch in „Das Feuer in mir“ gab es wieder wunderschöne Ausdrücke, die ich nur allzu gerne in meinen allgemeinen Sprachgebrauch übernehmen möchte. Zum Beispiel kann ich mich zukünftig freuen „wie ein Spatz im Wasserbad“. Ist das nicht wunderschön?

Die Aufmachung des Werks: Das Cover von Alexander Kopainski ist natürlich ein Traum! Das war ja zu erwarten. Doch auch das Innenleben dieses Buchs kann sich sehen lassen. Ein Wald ziert den unteren Teil jeder Seite und die Kapitelüberschriften werden – passend zum Titel des Buchs – mit einer Flamme betont. Wunderschön!

Fazit: „Das Feuer in mir“ ist ein wundervolles Fantasy-Buch zum Genießen und Schmökern. Es spart nicht mit Konflikten und Spannungen zwischen den Figuren und stellt einen würdigen Nachfolger von „Der Schatten in mir“ dar.

Bewertung vom 13.07.2018
Auf der anderen Seite der Sterne (eBook, ePUB)
Modes, Liv

Auf der anderen Seite der Sterne (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Möchtet ihr mal ein Buch lesen und dabei einfach nur zufrieden „Hach“ seufzen? Dann seid ihr hier richtig. Aber sowas von.

Alex ist Abiturient und stellt in den Sommerferien vor seinem letzten Schuljahr fest, dass er in seinen besten Freund und Zimmergenossen Yannik verliebt ist.

Natürlich macht das die Rückkehr ins Internat für ihn nicht einfach. Einerseits sehnt er sich nach Yanniks Nähe, andererseits ist sein Kumpel ein Mädchenschwarm. Außerdem möchte Alex die Freundschaft nicht gefährden.

Ab hier möchte ich gar nicht weiter auf den Inhalt eingehen, weil Spoilergefahr und so. Schon zuvor habe ich gehört, dass dieses Buch total süß sein soll und diese Erwartungen hat es voll erfüllt. Beim Lesen wurde ich von einem verliebten Glücksgefühl erfasst und wollte pausenlos seufzen. Hach … nee, wat is dat schön.

Der Schreibstil ist einfach herrlich. Ich bin richtig durch die Seiten durchgeflogen und habe trotzdem schriftstellerische Perlen entdeckt. Like this: „Der Spiegel zersplitterte und ihr Lachen glitzerte zwischen den Scherben.“

Reden wir stattdessen mal über das Cover: Das ist auch so hach … Da hat die Coverdesignerin Tina Köpke ganze Arbeit geleistet. Es ist wunderschön und passt zur Geschichte. Ich wette, dass das Cover noch einige Leserinnen und Leser zum Kaufen animieren wird. Und mit was? Mit Recht!

Fazit: Ich habe es geliebt, „Auf der anderen Seite der Sterne“ zu lesen. Das einzige Manko: Es ist so schrecklich kurz! Da liebt man die Figuren gerade und muss sich schon wieder von ihnen verabschieden. Aber auch daran sehe ich wieder etwas Positives: Es würde mir nicht so schwer fallen, Abschied von Alex und Yannick zu nehmen, wenn sie mir gleichgültig wären. Aber ich hätte die beiden am liebsten adoptiert. Wann gibt’s Nachschub?

Bewertung vom 04.03.2018
Basterds: Rockstar sucht Nanny
Barnes, Nicky

Basterds: Rockstar sucht Nanny


ausgezeichnet

Auf dieses Buch habe ich mich schon sehr gefreut, da die Autorin Nicky Barnes auf Facebook immer mal wieder Einblicke gewährt hat. Es war spannend, am Fortschritt der Geschichte teilhaben zu können.

Die Protagonistin ist Evelyn. Sie arbeitet als Assistentin bei einem unmenschlichen Rechtsverdreher. Normale Arbeitszeiten hat sie nicht – und genau das bringt den Stein für sie ins Rollen. Völlig übermüdet soll sie in der Nacht noch eine wichtige E-Mail verschicken, bevor sie endlich ins Wochenende starten und schlafen kann. Die E-Mail setzt sie zwar richtig auf, aber leider schickt sie sie nicht an den korrekten Empfänger. Als sie am Montag zur Arbeit erscheint, überreicht ihr Chef ihr ihre Kündigung mit einer Abfindung und empfängt bereits seine neue Assistentin. Evelyn verkriecht sich daraufhin bei ihrer besten Freundin Hanna.

Blaine, der Protagonist, ist ein Rockstar und lebt dieses Dasein – auch mit den Groupies. Was er allerdings nicht wusste: Eine dieser Nur-für-eine-Nacht-Damen wurde von ihm schwanger und starb bei der Geburt des Kindes. Ihre Mutter, die immer noch schwer mit dem Verlust der Tochter zu kämpfen hat, steht plötzlich vor Blaines Tür, liefert das Baby ab und verschwindet.

Also, was haben wir hier? Ein überforderter Rockstar mit plötzlichem Baby und eine arbeitssuchende, intelligente Frau mit Organisationstalent. Natürlich fängt Evelyn an, als Nanny bei Blaine zu arbeiten. Und die kleine Emma – so heißt das Baby – erobert schon bald ihr Herz. Aber wann stellt Blaine sich endlich der Tatsache, dass er nun Vater ist?

Das Buch habe ich in kürzester Zeit gelesen. Der Stil der Autorin ist so herrlich leicht, dass sich eine Seite nach der anderen wegschnupfen lässt. Was mir besonders gut gefallen hat: Sie zeigt sowohl die guten als auch die schlechten Seiten ihrer Figuren und die Geschichte bleibt realistisch. Evelyn ist kein zartes unberührtes Mädchen, das sich nach dem Bad Boy verzehrt, der eigentlich viel zu toll für sie ist, sie aber irgendwann endlich erhört. „Basterds: Rockstar sucht Nanny“ ist eine Geschichte über zwei erwachsene Menschen, die Produkte ihrer Vergangenheit und Entwicklung sind und sich einer neuen Situation stellen.

Zur optischen Aufmachung des Buchs kann ich nur begrenzt etwas sagen, da ich nicht das Taschenbuch, sondern das E-Book gelesen habe. Aber die Grafik der Kapitel-Anfänge hat mir gut gefallen. Sie zeigen eine halbe Gitarre, was natürlich gut zur Geschichte passt.

Fazit. Ich habe „Basterds: Rockstar sucht Nanny“ sehr gerne gelesen und würde auch Nachfolgebände der Autorin lesen und empfehlen. Das Buch ist die richtige Lektüre für Feierabende und Badewannenstunden – aber auf keinen Fall für Bus und Bahn! Ich habe nämlich meine Haltestelle verpasst, weil ich so vertieft war. Wenn man also nicht zu spät zur Arbeit kommen will, ist hier Vorsicht geboten!

Bewertung vom 21.12.2017
Der Schatten in mir (eBook, ePUB)
Milkus, Christian

Der Schatten in mir (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Der Schatten in mir“ habe ich heute erst zu Ende gelesen. Es war ein so wunderbares Lese-Erlebnis, dass ich unbedingt eine Rezension verfassen wollte.

Worum geht es?
Die Handlung spielt in dem winzigen Dorf Schwarzbach. Die Bewohner sind in Aufruhr, da vor kurzem ein kleines Mädchen mit schwarzen Augen gesichtet wurde. Mit KOMPLETT schwarzen Augen. Für einige steht fest, dass hier finstere Kräfte am Werk sind.
Wir erleben die Geschichte aus den Perspektiven zweier Figuren. Zum einen wäre da Kolen. Er ist der Wirt und Ortsvorsteher. Seine Vorfahren haben das Dorf gegründet und er ist davon überzeugt, dass alle in Schwarzbach sicher sind.
Zum anderen ist da Salya, ein 16-jähriges Mädchen. Sie trägt eine ganz andere Last auf ihren Schultern und findet oft als einzigen kurzfristigen Ausweg, sich selbst Verletzungen zuzufügen.

Meine Erwartungen:
Ich muss es zugeben – ich hatte ein bisschen Angst, dieses Buch zu lesen. Das Genre heißt immerhin „Dark Fantasy“. Das hätte mir ja auch zu gruselig sein können. Aber es war soooooo toll!
Die Sprache ist bildhaft und aussagekräftig. Irgendwann bin ich dazu übergegangen, mir Stellen, die mir besonders gefallen haben, mit Haftnotizzetteln zu markieren.

Hier zwei von unzähligen Beispielen, die mir gut gefallen.

„Ihr Körper war übersät mit roten Blutstropfen, die wie rote Rubine auf schwarzem Hintergrund glänzten.“
(Seite 37)
- Ich finde diese Gegenüberstellung von Blut und Rubinen mehr als gelungen. Erst einmal zaubert sie mir sofort ein Bild von der intensiven Farbe in meinen Kopf. Dann passt der Vergleich auch so schön: Blut und Rubine sind beide wertvoll – wenn auch auf unterschiedliche Weise.

„… und bietest du ihnen eine glitzernde Münze an, lassen sie ihre Ehre schneller fallen als ihre Hose im Bordell.“
(Seite 133)
- Es ist Sir Caster der dies sagt. Er gewährt uns Einblick in das wahre Leben eines Ritters. So edel sind die nämlich gar nicht – wie sich ja auch an diesem Zitat zeigt. Auch die Ausdrucksweise ist die eines Mannes, der bereits viele Facetten der Gattung „Mensch“ in seinem Leben kennenlernen durfte. Das gefällt mir sehr gut!

Die Figuren in „Der Schatten in mir“ sind dreidimensional. Es sind richtige Menschen mit guten und schlechten Seiten. Und sie handeln entsprechend ihrer Charaktere. Sie alle auszuarbeiten hat sicher viel Arbeit gekostet. Ich behaupte aber einfach mal ganz dreist, dass sich die Mühe gelohnt hat, denn diese Figuren haben mich gepackt. Einige von ihnen haben mich wütend gemacht, bei einigen habe ich die Augen verdreht. Andere wiederum wollte ich schütteln, weil ich ihre Ansichten nicht teilte. Aber all das passiert bei mir nur, wenn ich Bücher mit tollen dreidimensionalen Figuren lese.

Mein schönster Lese-Moment?
Abgesehen von den vielen tollen Momenten in diesem Buch gab es für mich zwei Oh-mein-Gott-das-ist-jawohl-der-Hammer!-Momente. Einer war auf den Seiten 300 und 301. Da ist etwas passiert, was ich nicht habe kommen sehen. Das kann ich natürlich jetzt leider nicht erzählen, weil ich euch damit den ganzen Spaß verderben würde. Das andere war eine Reaktion von Jorden auf Seite 365, die mich an ein wunderbares Zitat auf Seite 8 denken ließ. Dadurch, dass sich das wieder auf den Anfang bezogen hat, wurde eine schöne runde Sache daraus. Total geschickt geschrieben. Es tut mir so leid, dass ich euch das hier nicht genauer erzählen kann, aber spoilern geht nun mal nicht.

Fazit: Wie man in dieser Rezension vielleicht dezent zwischen den Zeilen spüren konnte, habe ich „Der Schatten in mir“ sehr gerne gelesen. Sobald ein neues Buch von Christian Milkus erscheinen wird, zähle ich zu den ersten Käuferinnen!

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. „Möge das Licht euch Frieden bringen!“

Bewertung vom 22.10.2017
Makrönchen, Mord & Mandelduft
Pistor, Elke

Makrönchen, Mord & Mandelduft


ausgezeichnet

Eigentlich lese ich keine Krimis.

Das ist wohl der schlechteste Satz, um eine Rezension zu beginnen. Wenn man ein Buch liest, dessen Genre nicht dem eigenen Geschmack entspricht, kann die Meinung doch nur negativ ausfallen, oder? Nö. Ich finde es gut, auch mal über den Tellerrand zu gucken und es war eine positive Erfahrung, das mit diesem Weihnachtskrimi zu tun.

Im Buch geht es um Annemie Engel. Sie ist Konditorin und hat vor vielen Jahren die Tür hinter sich geschlossen. Sie lehnt Kontakt zu anderen Menschen ab. Mit ihrem Kater Belmondo kommt sie besser klar. Doch ihr Leben wird kurz vor Weihnachten durchgerüttelt wie Puderzucker in einem Sieb, als ihr Bruder Harald bei einer Gasexplosion verletzt und des Mordes verdächtigt wird.

Ich weiß gar nicht, warum ich Annemie Engel mag. Sie ist kein sozialer Mensch, Vertraulichkeiten (Umarmungen oder einfach nur jemanden direkt zu duzen) kann sie nicht leiden. Aber ich spüre, dass sie kein schlechter Mensch ist und bin gleich bei ihr. Was ist ihr nur passiert, dass sie alles so handhabt, wie sie es tut? Ich will das wissen, also lese ich weiter.

Bei diesem Krimi dreht sich vieles um den Weihnachtsmarkt. Und um Plätzchen. Vor allem um Plätzchen. Es gibt sogar Stellen, die sind richtig fies:

„Dankend nahm Annemie ihren Kaffee und einen kleinen Teller mit den Keksen entgegen. Vorsichtig biss sie in einen hinein. Es stimmte. Sie waren wirklich ausgezeichnet. Nicht zu hart, nicht zu weich. Der kandierte Ingwer nicht zu süß und mit einer milden Schärfe, die dem Gebäck einen ganz eigenen Reiz verlieh.“
(Seite 128)

Das war's dann mit der Diät. Wer bei solchen Zeilen nicht zum nächstbesten Naschwerk greift, hat keinen gesunden Appetit.

Ein Detail hat mir ganz besonders gefallen: Annemie Engel bedeutet das Backhandwerk viel. Es ist in ihrem Kopf dauernd präsent und schlägt sich in ihrer Ausdrucksweise nieder – herrlich:

„Wobei die Vorstellung, zwölf Stunden lang den Menschenmengen ausgesetzt zu sein, schlimmer war als geronnene Buttercreme.“
(Seite 24)

„Es klang wie eine Kreuzung aus altem Grammophon und einer Blechbüchse. Ihre Knetmaschine hatte mehr Rhythmusgefühl.“
(Seite 53)

Fazit: Ich habe mich sehr gerne durch „Makrönchen, Mord und Mandelduft“ geschmökert – und das in wenigen Tagen. Die Figuren sind mir ans Herz gewachsen, genau wie die vielen rührenden Momente. Es ist wirklich ein tolles Buch für alle, die backen, Katzen, naschen, Krimis und Weihnachten mögen. Großes Plus sind noch die 24 Plätzchen-Rezepte, die hinten im Buch zu finden sind. Davon werde ich sicher das eine oder andere ausprobieren.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

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