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Lecce

Bewertungen

Insgesamt 36 Bewertungen
Bewertung vom 27.12.2023
Pilgrim / Oxen Bd.6
Jensen, Jens Henrik

Pilgrim / Oxen Bd.6


ausgezeichnet

Um nach seinen traumatischen Erlebnissen wieder zu sich zu kommen, 'pilgert' Oxen durch Dänemark. Margarethe Franck und Sally Finnsen dagegen sind weiter auf der Suche nach dem Mandrill, dem Mörder von Sallys Bruder. Dabei werden sie aber von Francks Chefnjäh ausgebremst. So kommt es gerade recht, dass ihr ehemaliger Chef Mossmann einen vermeintlich leichten Auftrag für Oxen und Franck hat. Sie sollen den Kauf von Steuer-Daten absichern. Doch dabei geraten sie an gefährliche und mächtige Gegner. Und auch Mossmann treibt sein eigenes Spiel.

Der sechste Band um den ehemaligen Elitesoldaten Nils Oxen bildet quasi den Abschluss der zweiten Oxen-Trilogie. Es ist ein wahrer Pageturner. Meisterhaft versteht es Jens Henrik Jensen, die vielen Handlungsstränge miteinander zu verweben und zusammenzuführen.
Für mich hat sich Jensen mit der Oxen Reihe endgültig einen Platz neben den großen skandinavisschen Thrillerautoren wie Nesbö oder Arne Dahl gesichert.

Bewertung vom 18.12.2023
Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4


ausgezeichnet

British Humor - aber nicht nur

Weihnachtszeit - besinnliche Zeit. Der Donnerstagsmordclub hofft zum Jahresende, dass das kommende Jahr ein bisschen ruhiger wird und vielleicht auch erst einmal kein Mord mehr für Aufregung sorgt. Doch daraus wird nichts. Ihr Freund Kuldesh wird ermordet - da können die vier Senioren natürlich nicht untätig zuschauen und begeben sich auf Mördersuche. Dabei geraten sie zwischen die Fronten der Drogenbosse Südenglands. Mit ihrem ganz eigenen Charme kommen sie dem Mörder aber immer Näher.
Mit seinem neusten Fall für den Donnerstagmordclub beweist Richard Osman, dass er der König des englischen Cosy-Krimis ist. Kein anderer Autor schafft es, Spannung und (britischen) Humor so gekonnt miteinander zu verflechten. Und im vierten Teil setzt er durch einige Nachdenklich-Traurige Passagen sogar noch einen drauf, auch wenn dafür eine nicht ganz unbedeutende Person ihr Leben lassen muss.
Hoffentlich werden noch viele weitere Bände folgen

Bewertung vom 08.12.2023
Minecraft, Open World Band 01
Ramirez, Stephanie

Minecraft, Open World Band 01


ausgezeichnet

Nicht nur für Minecraft-Fans

Sarah ist ein absoluter Minecraft Neuling. So findet sie sich anfangs überhaupt nicht in der Minecraft-Welt zurecht. Erst nachdem sie Hector, einen Minecraft-Profi trifft, lernt sie nach und nach, wie sie in der neuen Welt bestehen kann. Und das ist auch nötig, denn beide machen sich zusammen auf, einen Netherstern zu erobern.
Stephanie Ramirez weiß mir ihrem ersten Comicband Minecraft Open World 1 durchaus nicht nur eingefleischte Minecraft Fans, sondern auch absolute Neulinge zu überzeugen. Sicher werden manche Gags erst durch Minecraft Hintergrundwissen erst richtig lustig, dennoch ist das Buch weit mehr als ein (weiteres) Minecraft-Fan-Buch. Durch die Geschichte über die Freundschaft der beiden komplett unterschiedlichen Charaktere Sarah und Hector wird die Handlung auch für Neulinge in der Minecraft Welt spannend. Und das wichtigste bei Comics: Die Bilder sind klasse gezeichnet, sehr detailverliebt, es gibt immer wieder etwas zu entdecken.

Bewertung vom 25.10.2023
Wie Sterben geht
Pflüger, Andreas

Wie Sterben geht


ausgezeichnet

Geschichtsstunde spannend verpackt

Nina Winter arbeitet als Analystin beim BND im bayrischen Pullach, als sie die Chance ihres Lebens erhält: sie soll als Verbindungsführerin Kontakt zu Rem Kukura, einem Top-Agenten des KGB, aufnehmen, der den BND (und damit den Westen) mit Informationen versorgt. Ohne praktische Ausbildung erhält sie in einem Crash-Kurs bei einem ihrer Vorgänger als Verbindungsführer die wichtigsten (Überlebens-)Strategien eingeimpft und begibt sich dann auf ein Himmelfahrtskommando nach Moskau.
Nach und nach baut Nina vertrauen zu Kukura auf und verliebt sich sogar in dessen Sohn. Doch Gefühle sind das Gefährlichste an einem Agentenjob...
Andreas Pflüger beschreibt in seinem neusten Thriller mit dem Kalten Krieg einen hochspannenden und durch die jüngsten Ereignisse auch wieder aktuellen Teil der Weltgeschichte. Immer wieder baut er in seine sprachgewaltige Erzählung Elemente wie die Beschreibung einzelner Bauwerke oder Straßenbilder ein, die die ehemals freundschaftliche Beziehung der damaligen Sowjetunion bzw. des heutigen Russlands zur Ukraine zeigen. Vor dem Hintergrund des andauernden Ukraine-Kriegs ist das ein hochaktuelles wie spannendes Stilmittel. Auch sonst versteht es Pflüger, mit seinem detaillierten und temporeichen Stil Spannung zu erzeugen. Begonnen mit dem (missglückten) Gefangenenaustausch zu Beginn des Buchs über die Rückschau von Ninas Zeit in Moskau bis hin zum großartigen Finale.
"Wie sterben geht" steht der zur Zeit wohl besten deutschsprachigen Nachkriegs-Historien-Thriller-Reihe von Ralf Langroth, in welcher die Zeit Adenauers hervorragend beschrieben wird, in nichts nach. Selten wurde Geschichte wie in diesem Fall der Kalte Krieg und das Leben zur damaligen Zeit so eindrucksvoll geschildert wie in diesem Buch.

Bewertung vom 31.07.2023
Die Superkartoffel - Das Mini-Zeitportal
Laperla, Artur

Die Superkartoffel - Das Mini-Zeitportal


ausgezeichnet

Superkartoffel gegen Megafies

Unser liebster Superheld mit Stärke ist zurück. Und auch im zweiten Teil steht wieder der Kampf gegen die Megafiesens im Vordergrund. Im ersten der zwei Comicgeschichten tritt der aus dem ersten Band bekannt Doktor Megfies in Erscheinung, in der zweiten Geschichte bekommt es die Superkartoffel mit Mieshild Megafies und ihren Riesenhühnern zu tun.
Wer den ersten Band kennt weiß, was ihn erwartet. Die Abenteuer sind wieder sehr schön gezeichnet, die Geschichten witzig und mit viel Action erzählt. Man muss den ersten Band nicht kennen, um die Geschichten zu verstehen. Eine kurze Einführung, wie es zur Superkartoffel kam erleichtert den Einstieg für "Neulinge". Doch wer sich auf die Welt der Superkartoffel einlässt und gefallen an den Geschichten findet, wird auch um den ersten Band nicht herum kommen. Man darf sich auf weitere Abenteuer freuen...

Bewertung vom 12.06.2023
City of Dreams / City on Fire Bd.2
Winslow, Don

City of Dreams / City on Fire Bd.2


sehr gut

Schwächere Fortsetzung
City of Dreams ist der zweite Band von Don Winslows Mafia-Trilogie um den Protagonisten Danny Ryan.
Durch eine riskante Aktion hat Danny Ryan den Krieg zwischen der italienischen und der irischen Mafia im beschaulichen Povidence, New England, beendet. Nun befindet er sich auf der Flucht. Diese führt ihn über Las Vegas, wo er langsam ein Verhältnis zu seiner Mutter aufbaut, bis nach Hollywood. Dort begleitet Danny als Berater und Produzent einen Film über die Tage von Providence, finanziert durch einen Raubzug bei einem der größten Drogengangster der Ostküste. Prompt verliebt sich Danny in die Hauptdarstellerin des Films. Dadurch gerät er aber gleichzeitig ins Licht der Öffentlichkeit und die Jagd auf ihn beginnt von Neuem.
Don Winslow nimmt für den Mittelteil der Trilogie Zitate aus Vergils Aeneis als Handlungsleitfaden. Das ist insoweit passend, da dieser Band ähnlich zum antiken Werk die Irrfahrten des Danny durch die Vereinigten Staaten zeigt. Daher ist dieser Band auch weniger Thriller denn vielmehr Roadmovie. Leider leidet die Spannung auch ein wenig darunter. Es ist nicht so actionreich und fesselnd wie der erste Teil. Dafür nimmt die Beschreibung von Dannys Gedanken mehr Raum ein. Insgesamt ein wenig schwächer als Teil 1.
Man darf aber trotzdem gespannt sein, welche Richtung der letzte Teil der City-Reihe einschlägt und ob es für Danny noch ein Happy-End gibt.

Bewertung vom 22.05.2023
Die Hochhaus-Detektive Bd.1
Lindemann, Johanna

Die Hochhaus-Detektive Bd.1


gut

Schöne Detektivgeschichte, aber etwas viele Stereotypen

Anton, Isha und Mesut sind auf den ersten Blick sehr unterschiedlich. Aber sie teilen die Leidenschaft für Detektivgeschichten. Als sie von Dach ihres Hochhauses beobachten, wie ein Trickbetrüger einer alten Frau die Handtasche klaut, beschliessen sie, einen Detektivclub zu gründen und den Fall zu lösen. Dabei stossen sie nicht nur auf das Misstrauen der Enkelin der bestohlenen Dame, sondern auch auf viele weitere Hindernisse. Nur gemeinsam können sie am Ende den Fall lösen.
Johanna Lindemann gelingt mit "Die Hochhaus-Detektive" eine spannende Detektivgeschichte für Kinder ab 8 Jahren. Sie ist gut zu lesen (bzw. vorzulesen) und durch einige (vielleicht etwas wenige) Bilder (leider in schwarz-weiß) ergänzt.
Allerdings bedient das Buch doch einige Stereotypen, die ebenso wie die Illustrationen nur schwarz und weiß kennen: Die Polizisten verdächtigen Mesut und Isha v.a. deswegen, weil sie Ausländer sind. Aus dem gleichen Grund hegt die Enkelin Vorurteile gegen die Kinder. Der Gegensatz der reichen bestohlenen Oma gegnüber den ärmeren und im sozialen Brennpunkt lebenden Kindern wird auch sehr stark betont. Hier hätte ich mir ein differenzierteres Bild gewünscht, dass die Probleme anspricht, jedoch nicht klischeehaft arbeitet.

Bewertung vom 09.05.2023
Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3
Horowitz, Anthony

Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3


ausgezeichnet

Mehr als nur ein weiterer Cosy-Krimi

Um ihr erstes Buch zu promoten nehmen Hawthorne und Horowitz an einem Literaturfestival auf der beschaulichen Kanalinsel Alderney teil. Dabei befinden sie sich in illustrer Gesellschaft anderer Autoren wie dem TV-Koch Marc Bellamy, der Performance-Dichterin Maїssa Lamar, dem blinden Medium Elizabeth Lovell oder der Jugendbuchautorin Anne Cleary. Doch anstatt die Ruhe und Beschaulichkeit Alderneys und des Festivals zu genießen finden sich die beiden Protagonisten schon bald mitten in einer Mordermittlung wieder: Der Sponsor des Festivals, Charles Le Mesurier wurde ermordet und jeder der TeilnehmerInnen hätte ein Motiv für die Tat. Doch auch der ein oder andere Inselbewohner selbst ist verdächtig, hat sich Le Mesurier doch durch den geplanten Bau einer Stromtrasse quer über die Insel einige Feinde gemacht.
Anthony Horowitz lässt in seinem Buch wieder einmal Fiktion mit autobiografischer Realität verschmelzen. Dadurch hebt sich diese Reihe von den anderen Cosy-Krimis ab, die momentan Reihenweise auf dem Buchmarkt erscheinen. Besonders die weiteren Teilnehmer des Literaturfestivals werden gelungen charakterisiert und Beschreiben höchst vergnüglich die Eigenheiten der Literaturszene. Dieser Witz lässt auch die zugegebenermaßen überschaubare Spannung vergessen. Das Buch liest sich gut und es kommt niemals Langeweile auf. Die wunderbare Beschreibung der kleinen Insel Alderney tut dazu sein Übriges. Gegen Ende nimmt der Fall dann noch einmal Fahrt auf, besonders durch einige Details aus Hawthornes Vergangenheit, die schon einen weiteren Fall ankündigen. Man kann sich also auf weitere Fälle des ungleichen Ermittlerduos freuen.

Bewertung vom 27.03.2023
Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1
Raabe, Marc

Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1


ausgezeichnet

Zurück in die Vergangenheit

Als der eigentlich suspendierte BKA-Beamte Art Mayer zum Fundort einer Frauenleiche in der Nähe der Berliner Siegessäule gerufen wird, ahnt er noch nicht, dass ihn schon bald seine Vergangenheit einholen wird. Als er jedoch entdeckt, dass auf der Leiche in roter Farbe die Privatadresse des Bundeskanzlers geschrieben steht, wird Art langsam klar, dass es kein Zufall ist, dass er zu dem Fall gerufen wurde. Art kennt den Bundeskanzler aus Jugendtagen und beide verbindet ein dunkles Geheimnis. Mit seiner neuen Kollegin Nele Taschaikowski beginnt ein spannender Wettlauf gegen die Zeit, in der sich Arts immer mehr mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen muss.
Marc Raabe gelingt ein mehr als vielversprechender Auftakt seiner neuen Thrillerreihe um das Duo Mayer/Tschaikowski. Zwar gibt es in diesem Buch mehrere Morde, besonders Wohltuend dabei ist aber, dass sich Raabe nicht am Wettbewerb "Wer beschreibt die grausamste Mordmethode" beteiligt. Die Spannung zieht das Buch eher aus der Neugier des Lesers, wie die Opfer der Bundeskanzler und Arts Vergangenheit verbunden sind. Das löst Raabe geschickt auf, jedoch ganz anders, als erwartet. So tappt man als Leser in eine völlig falsche Richtung, um dann am Schluss komplett überrascht zu werden. Ein kleiner Cliffhanger schürt die Vorfreude auf den zweiten teil, der in einem Jahr erscheinen soll.

Bewertung vom 22.02.2023
Fünf Winter
Kestrel, James

Fünf Winter


ausgezeichnet

Thriller, Kriegsepos und Liebesgeschichte in einem

Joe McGrady ist Detective beim Honolulu Police Department. Sein erster Fall führt in zu einer grausam entstellten Leiche eines jungen Mannes. Kurz darauf findet er mit seinem Kollegen die Leiche einer jungen Frau, allem Anschein nach japanischer Abstammung. Den mutmaßlichen Täter hat McGrady erschossen, als dieser die Spuren verwischen wollte. Doch McGrady glaubt nicht, dass es sich um die Tat eines Einzeltäters handelt. Spätestens als sich herausstellt, dass der Tote der Neffe des Oberkommandierenden der Pazifikflotte ist, wird McGrady klar, dass dieser Fall sein Leben verändern wird.
Kurz darauf wird er nach HongKong geschickt, um dort die Spur eines Verdächtigen zu verfolgen. Seine große Liebe Molly bleibt auf Hawaii zurück. Doch dann bricht der Krieg im Pazifikraum aus und die Welt (und damit auch McGradys Fall) versinken im Chaos.
EIn wahrhaft spannend und klasse geschriebener Mix aus Thriller, Kriegsepos und Liebesgeschichte ist James Krestel mit "Fünf Winter" gelungen. Positiv zu erwähnen ist, dass Krestel hier nichts in die Länge zieht. Er schweift nicht aus oder ab, sondern lässt immer die Handlung im Mittelpunkt stehen. Und trotzdem kommen Gefühle nicht zu kurz. Ebenso eindrucksvoll beschreibt er die Schrecken des Krieges im Pazifikraum. Und am Ende werden die Lösung des Falls und die (unglückliche?) Liebesgeschichte zu einem grandiosen Finale verbunden. Sehr Empfehlenswert