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Hanka

Bewertungen

Insgesamt 69 Bewertungen
Bewertung vom 05.02.2024
Die Burg
Poznanski, Ursula

Die Burg


weniger gut

Es gibt Bücher mit denen hat man spannende, lustige, emotionale oder interessante Stunden verbracht. Man hat mitgelitten, gehofft und gefiebert. Und es gibt Bucher mit denen hat man quälend langweilige Stunden verbracht. Leider gehört dieses Buch zu der zweiten Kategorie.

Genau wie die Protagonisten ist man zunehmend erschöpfter. Will nicht mehr weiter. Hat keine Lust auf ein neues Kapitel. Und ist eher frustriert. War erstmal die Hälfte des Buches geschafft, habe ich aufgeatmet. Aber nur weil ich immerhin die Hälfte geschafft hatte und nun das Ende näherkam. Es zog sich wie Kaugummi und Lesefreude war keine dabei.

Ok, das Ende will uns doch etwas mit auf den Weg geben: sei vorsichtig im Umgang mit KI und überleg dir genau deine Wünsche und mögliche Konsequenzen. Aber der Weg dahin ist langwierig und zäh.

So lautet das Fazit leider: das Geld kann man sich sparen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.01.2024
In Liebe, deine Lina / Mühlbach-Saga Bd.1
Leciejewski, Barbara

In Liebe, deine Lina / Mühlbach-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Dies war für mich erst Liebe auf den zweiten, wenn nicht sogar dritten Blick.

Der Titel „In Liebe, deine Lina“ klingt unheimlich kitschig und lässt einen seichten und schnulzigen Liebesroman vermuten – nicht so unbedingt mein Genre. Als ich dann noch im Klappentext gelesen habe, dass es im 19. Jahrhundert spielt, war sämtliches Interesse bei mir verflogen. Zu Unrecht, wie ich später feststellen musste. Denn glücklicherweise habe ich es nach einer Empfehlung doch noch zur Hand genommen.

Denn so sehr ich einen Liebesroman fürchtete in den Händen zu halten, wurde ich positiv überrascht und konnte in eine andere Zeit eintauchen und diese kennenlernen. Die Sprache ist einfach aber sehr bildhaft. Aus der Perspektive von Lina erfahren wird mehr über das einfache und teils entbehrungsreiche Leben um 1880. Über die harte körperliche Arbeit zu dieser Zeit, den Dorftratsch und Zusammenhalt, aber auch die Ausgrenzungen einzelner Personen, die gesellschaftlichen Ansichten zu dieser Zeit, das frühere Erwachsenwerden von Lina nach dem Tod der Mutter. Manches davon scheint 100 Jahre später kaum mehr vorstellbar, umso interessanter war dieser Einblick.

Als Lina nach Bremen geht, kommt der Kontrast vom dörflichen zum städtischen Leben hinzu. Alleine die Reise war eine Aufgabe für sich. Von Autos keine Rede. Eine Zugfahrt war beschwerlich und langwierig. In der Stadt gab es auf einmal Strom, man konnte ins Theater gehen, anonymer leben und war weniger Vorurteilen ausgesetzt.

Fazit: eintauchen in eine andere Zeit gepaart mit der Lebensgeschichte und Familiengeschichte von Lina

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.01.2024
Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11
Neuhaus, Nele

Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11


ausgezeichnet

Obwohl ich die Beschreibung „der Spannungsbogen wurde gehalten“ sehr stereotyp finde und nur ungerne benutze, hat er hier seine Berechtigung. So ausführlich und detailliert die Ermittlungen auch beschrieben werden, war es immer fesseln und wurde nie langweilig oder langatmig. Durch die ausführlichen Beschreibungen fühlte man sich fast als Mitglied des Teams, wenn Aufgaben verteilt oder Ergebnisse ausgetauscht werden. Jeder Ermittlungsschritt war nachvollziehbar und man hatte den gleichen Kenntnisstand wie die Polizei.

Genauso war man mit den Problemen der Polizeiarbeit konfrontiert. Wenn Beschuldigte schwiegen oder sogar gelogen haben, sich aus gewonnenen Erkenntnissen auch wieder neue Fragen ergeben, Hinweise von Zeugen zu spät gegeben wurden, aus der Vielzahl an Hinweisen den entscheidenden herauszufiltern, immer und immer wieder die gleichen Fragen gestellt werden müssen, dem Druck von außen standzuhalten, …

Und als ob das noch nicht genug wäre, scheut die Autorin nicht davor zurück auch ein paar gesellschaftliche Aspekte wie Migration, Vorverurteilung, Umgang mit sozialen Medien anzusprechen und einzubringen.

Fazit: ein überzeugender Krimi mit Tiefe und akribischer Polizeiarbeit

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.01.2024
Der Schacherzähler
Pinnow, Judith

Der Schacherzähler


gut

Dies ist ein Roman, wenn man sich einfach einkuscheln und etwas positives lesen möchte. Das Buch ist in einfacher Sprache geschrieben und in wenigen Stunden gelesen. Die Hauptpersonen haben kleinere Ecken und Kanten, sind aber dennoch liebevoll beschrieben. Ganz entspannt kann man verfolgen, welche Kraft die Freundschaft zwischen Janne und „Oldman“ entwickelt, wie sich die Leben von Janne, Malu und „Oldman“ immer weiter verweben und sie zu einer Art Familie werden und wie sich letztendlich alles zum Guten wendet. Hier ist eintauchen in eine kleine, heile Welt möglich. Was nicht heißen soll, dass die Protagonisten keine Probleme hätten, aber diese lassen sich immer lösen. So ist das Ganze ein Buch ohne viel Tiefgang, ein bisschen oberflächlich und seicht, aber dennoch ein kurzweiliger und warmherziger Wohlfühlroman.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.01.2024
Waiseninsel / Jessica Niemi Bd.4
Seeck, Max

Waiseninsel / Jessica Niemi Bd.4


ausgezeichnet

Nachdem ich den dritten Band erst vor Kurzem gelesen habe, war die Erwartungshaltung groß.
Das Cover ist auffällig und passend zur Reihe gestaltet.

Das Buch ist nicht spannend durch blutige Szenen, Gewalt, schnelle Szenenwechsel, ... Sondern eigentlich genau aus dem gegenteiligen Grunde. Durch die langsame Erzählweise und das Mysterium um das Mädchen im blauen Mantel entsteht eine tolle Atmosphäre.

Jeder Bewohner der Insel kennt die Geschichte um das Mädchen mit dem blauen Mantel. Aber was steckt dahinter? In Rückblenden auf das Jahr 1946 wird der Ursprung um die Legende erzählt. Diese geht einfach zu Herzen. Durch den ungewissen Ausgang wird eine unheilvolle Stimmung erzeugt die ihre Wirkung nicht verfehlt.
Auch der Tod im Jahr 1982 eines Angestellten des Waisenhauses konnte bisher nicht anschließend geklärt werden. Und in der Gegenwart nun ein neuer Todesfall rund um die Bewohner des damaligen Waisenhauses.

Es gibt nur eine begrenzte Anzahl an möglichen Tätern. Aber durch kleine Informationen und Ungereimtheiten schafft es der Autor das jeder ins Visier gerät. Geschickt legt er eine Spur an Brotkrumen, der wir Leser brav folgen, nur um festzustellen, dass wir mal wieder in einer Sackgasse gelandet sind.

Im ersten Moment habe ich mit der Auflösung gehadert. Sie scheint nur schwer nachvollziehbar. Vor allem das Motiv ist fragwürdig. Dem Autor gelingt es jedoch das Motiv kritisch zu hinterfragen und er lässt es nicht gänzlich unkommentiert stehen. Dies ist wiederrum hervorragend gemacht, weswegen es von mir keinen Punktabzug gibt.

Fazit: exzellenter Krimi um mitzurätseln, eigene Hypothesen aufzustellen und sich von der Atmosphäre gefangen zu nehmen.

Bewertung vom 02.01.2024
Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2
Jürgensen, Dennis

Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2


gut

Den Vorgänger fand ich sehr gut, was mein Hauptaugenmerk an dem neuen Band ausmachte. Denn ehrlich gesagt, weckte der Klappentext leider wenig Interesse bei mir. Und vielleicht muss man manchmal auf seinen ersten Eindruck hören. Dieses Buch kommt bei weitem nicht an die facettenreiche und knifflige Story aus Band 1 ran.

Die ersten Kapitel vermitteln bereits ein Bild von dem Täter. Selbst wenn die Beschreibungen nicht zu ausführlich sind, wird klar, dass die Morde gezielt, grausam und auch geplant waren.
Gleichzeitig fand ich die ersten Kapitel unglücklich geschrieben, da nicht klar genug wird, dass die Handlungen in verschiedenen Ländern stattfinden. Gerade vor dem Hintergrund, dass man Band 1 nicht mehr im Kopf hat oder neu in die Reihe einsteigt, ist dies ungünstig gewählt. Welche Person welchem Land und welchen Geschehnissen zuzuordnen ist, wird erst nach einigen Kapiteln wirklich klar.

Ohne Frage lässt sich das Buch sehr gut lesen und die Kapitel sind kurzgehalten, was den Lesefluss positiv unterstützt. Und der Umgang zwischen Lykke und Rudi entlockt das ein ums andere Mal ein Lächeln.

Aber die Ermittlungsarbeit fand ich leider recht langweilig zu lesen. Immer gibt es einen Ansatz der prompt zu neuen Erkenntnissen führt. Nie gibt es Fehlinterpretationen oder falsche Spuren. Stattdessen sind die Ergebnisse wie an einer Perlenschnur aufgereiht und führen ohne Abzweig zum Täter. Selbst das Motiv ist schon recht früh klar. Letztendlich geht es „nur“ um die Frage ob der letzte Mord verhindert werden kann. Überraschungen für uns Leser gibt es leider keine.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.12.2023
Kant und das Leben nach dem Tod / Kommissar Kant Bd.3
Häußler, Marcel

Kant und das Leben nach dem Tod / Kommissar Kant Bd.3


ausgezeichnet

Das dies bereits Band 3 ist, hat mir als Neueinsteiger keinerlei Probleme bereitet. Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir Vorkenntnisse fehlen und auch mit dem Ermittlerteam bin ich schnell warm geworden. Es besteht aus Leuten mit Ecken und Kanten, aber ohne Sonderlinge oder problembeladene Persönlichkeiten.

Der Erzählstil ist angenehm, wenn auch eher ruhig und die Kapitel sind nicht zu lang.
Das Buch würde ich in zwei Handlungsstränge aufteilen. Zum einen die polizeilichen Ermittlungen. Diese verlaufen sehr stringent und geradlinig. Hier gab es keine großen Überraschungen. Keine Erkenntnisse die zu falschen Fährten führen. Sondern ein Stein passt auf den anderen und führt Stück für Stück zum Ziel.

Und auf der anderen Seite ist Antonia. Ein Mädchen aus Portugal, was nach dem Tod der Mutter wieder zurück nach München kommt und hier Fuß fassen will. Wie die beiden Stränge zusammenhängen, wird nach und nach klar, vor allem durch den gemeinsamen Bezugspunkt – die Hochhaussiedlung. Das nimmt den Ermittlungen etwas an Spannung, da Hintergründe bzw. Täter sich dadurch abzeichnen.

Das große Pluspunkt dieses Buches ist weniger die Ermittlungsarbeit, … also vielmehr das realistische Setting. Die Auseinandersetzung mit der Anonymität, das Desinteresse dem Nachbarn gegenüber, dem Alleinsein im Alter bleibt im Kopf und macht dieses Buch zu einem sehr klugen Krimi.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.11.2023
Glutspur / Liv Jensen Bd.1
Engberg, Katrine

Glutspur / Liv Jensen Bd.1


gut

In den ersten Abschnitt von Glutspur wird man ziemlich reingeschmissen. Beschrieben wird der Selbstmord von Daniel. Dies passiert ohne Vorkenntnisse zu seiner Person. Weder Alter, Beruf, Familiensituation oder ähnliches.

Das nächste Kapitel spielt im September. Ist das nun nach dem Selbstmord oder davor und der Selbstmord ist eine Folge der Ereignisse? Dieser Bezug fehlte völlig und irritierte mich, auch wenn im Kapitel selber erste Hintergrundinformationen folgen und eine Einordnung möglich war.

So war mein Einstieg in das Buch eher holprig. Auch nach den ersten 100 Seiten viel es mir schwer einen Bezug zum Buch herzustellen. Es kam eher schwerfällig und behäbig daher. So bin ich nie in einen Lesefluss gekommen und war vielmehr froh, wenn ich eine Pause einlegen und es zur Seite legen konnte.

Die 3 Stränge um Liv, Hannah und Nima kommen komplett getrennt daher. Durch den Klappentext könnte man meinen, dass sie zusammen ermitteln. Das ist nicht der Fall. Die Personen berühren sich, aber nur hervorgerufen durch die örtliche Nähe von Wohn- bzw. Arbeitsplatz.

So bleibt es bis zum Schluss im Dunkeln, wo nun die Gemeinsamkeit liegt. Auch nach Lesen des Buches bin ich unsicher, ob das nun gut gemacht ist oder eher störend. Ich tendiere eher zum störenden Fazit, da die fehlenden Berührungspunkte in der Ermittlung nur für eine unterschwellige Spannung gesorgt haben.

Fazit: die Auflösung ist nicht schlecht, aber der Weg dahin sehr verschachtelt und ruhig

Bewertung vom 06.11.2023
Eisige Stille / Mara Billinsky Bd.8
Born, Leo

Eisige Stille / Mara Billinsky Bd.8


sehr gut

Wahnsinn, bereits der 8 Band und mit Mara und Jan wird es nicht langweilig. Wie Leo Born die beiden Charaktere weiterentwickelt, hat mich überzeugt. Wir lernen wieder neue Facetten an ihnen kennen. Jan scheint in der neuen Abteilung seinen Platz gefunden zu haben und geht in der Funktion auf. Von Mara lernen wir eine ungewohnt emotionale und verletzliche Seite kennen. Wegen ihrer verschiedenen Aufgaben arbeiten sie zwar nicht als Team zusammen, aber bei den Ermittlungen gibt es mehrfache Überschneidungen wo sie aufeinandertreffen, Erkenntnisse austauschen oder auch zusammen unterwegs sind.

Der Prolog erzeugt Gänsehaut und ist fesseln. Wirft er doch direkt mehrere Fragen auf, die uns Leser auf den kommenden Seiten beschäftigen und auf deren Antwort bis etwa zur Hälfte des Buches warten muss.

Auf den gewohnten Schreibstil von Leo Born kann man sich hier wieder verlassen. Kurze Kapitel, ständige Perspektivwechsel, keine verlieren in zu weitschweifigen Details und Beschreibungen, sondern die Handlung wird vorangetrieben.
Mit jedem Band wird man auch ein bisschen kritischer. Was mich hier gestört hat, sind die vielen unterschiedlichen Fälle. Zwischenzeitlich eine ganze Hand voll. Es ist klar, dass letztendlich alles zusammenhängen wird. Aber es fehlte einfach der rote Faden in der Ermittlung. Mara kann sich nicht auf alle konzentrieren. Bekommt einen abgenommen, weil sie keine Ergebnisse vorweisen kann. Andere Fälle werden mehr aus der Sicht von Jan oder Rafael beschrieben. Für mich wirkte es etwas überfrachtet und ein oder zwei Fälle weniger hätten es bestimmt auch getan.

Fazit: nicht nur etwas für Fans dieser Reihe. Aber auch wenn die Fälle in sich abgeschlossen sind, empfehlen sich Vorkenntnisse.

Bewertung vom 06.11.2023
Kein guter Mann
Izquierdo, Andreas

Kein guter Mann


sehr gut

Wer ist eigentlich Walter? Ein oder kein guter Mann?

Der griesgrämige Postbote fällt negativ auf. Der Autor schafft es auf leicht verständliche und auch humorvolle Art, das Portrait von Walter zu zeichnen. Als Leser kann man über die Aktionen und das Verhalten von Walter durchaus schmunzeln, aber ehrlich – in der Realität würden wir ihn lieber nicht als Nachbarn haben wollen.

Aber Walter war nicht immer so. In Rückblenden erfahren wir mehr von dem jungen Mann. Die ersten Begegnungen sind verwirrend. Will das Portrait des jungen Walter doch so gar nicht mit dem aktuellen übereinstimmen. Was ist in der Zwischenzeit geschehen und hat ihn so nachhaltig beeinflusst? Wie ist er zu dem griesgrämigen Postboten geworden? Mit dazu beigetragen hat das Gerede der Personen im Ort / in seinem Umfeld. Ist es doch so viel einfacher sich eine Meinung auf Grund der kursierenden Erzählungen zu bilden, anstatt sich die Mühe zu machen mit Walter persönlich zu reden und seine Sicht zu hören. Doch was ist genau passiert?

Das Buch ist ein leichter, warmherziger, stellenweise humorvoller Roman mit Schmunzelfaktor. Er geht zu Herzen ohne kitschig zu werden. Macht aber auch nachdenklich. Leise Gesellschaftskritik klingt an, ohne das der Autor mit dem gehobenen Zeigefinger daherkommt.