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Top-Rezensenten Übersicht

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Anja Druckbuchstaben
Wohnort: 
Rotenburg

Bewertungen

Insgesamt 24 Bewertungen
Bewertung vom 09.06.2022
Ganz schön traurig
Bosse, Ayse

Ganz schön traurig


ausgezeichnet

In "Ganz schön traurig" geht es um eine Familie, zwei Brüder und das Abschied nehmen von geliebten Haustieren.
Mit klaren Worten und dennoch sehr einfühlsam, erzählt Ayse Bosse diese Geschichte rund um Trauer, Verlust, Machtlosigkeit und Abschied nehmen. Die wunderbar passenden Illustrationen hat Andreas Klammt beigetragen.

Wie der Titel schon sagt, ist das Buch ein wenig traurig. Obwohl ich schon erwachsen bin und den ein oder anderen Verlust in meinem Leben erlitten habe, gewöhnt man sich einfach nie an dieses Gefühl. Das Buch hat mich an einigen Stellen zu Tränen gerührt.

Ganz besonders gut gefällt mir die Liste am Ende des Buches. Dort sind eine ganze Reihe Grundsätze für trauernde Kinder aufgelistet. Diese sind für Kinder aber auch erwachsene Bezugspersonen wichtig.

Fazit:
Ich wüsste nicht genau, zu welchem Anlass ich diese Geschichte vorlesen würde. Das Buch ist wie der Titel schon sagt, recht traurig. Themen wie Verlust, Trauer und Abschied von Kindern fernzuhalten, kommt mir aber auch nicht richtig vor. Deshalb bin ich sehr froh, dass die Autorin Ayse Bosse mit ihren klaren und einfühlsamen Worten, eine gute Unterstützung ist.

Bewertung vom 29.05.2022
Auf ins Gefecht! / Freya und die Furchtlosen Bd.1
Till, Jochen

Auf ins Gefecht! / Freya und die Furchtlosen Bd.1


ausgezeichnet

Was machen Wikinger am liebsten? Rauben und Plündern! Naja ganz so einfach ist es nicht. Denn die großen, furchtlosen und angriffslustigen Wikinger sind insgeheim doch nur ein Haufen Jungs, die viel lieber netten Beschäftigungen nachgehen würden, wie zum Beispiel Sandburgen bauen. Doch wenn Anführer Heinar sie zur Vernunft ruft und einschwört, lassen sie sich gerne mal zu einem Angriff/ Raubzug verleiten.

Doch diese Rechnung haben sie ohne die clevere Freya gemacht. Das Mädchen mischt die Wikinger ordentlich auf. Ich wusste ja schon immer, dass die Welt mehr Mädchen braucht =).
Unter ihrer Leitung entwickelt die Bande fast so etwas wie Sozialkompetenz.

Das Text-Bild-Verhältnis ist wie bei allen Büchern des Loewe WOW! Konzepts super angenehm. Man fliegt nur so durch die Seiten. Naja das heißt, wenn man nicht gerade innehält, um die witzigen Zeichnungen zu bewundern, die sich durch das gesamte Buch ziehen.

Fazit:
Toll gezeichnete und witzige Wikinger-Geschichte, in der endlich mal ein Mädchen die Hosen an hat. Wirklich erfrischend, eine so furchtlose und bestimmende weibliche Protagonistin wie Freya zu erleben. Die Geschichte an sich, ist für Jungs und Mädchen gleichermaßen ansprechend. Wir haben uns beim Lesen köstlich amüsiert und hoffen auf weitere Abenteuer von Freya.

Bewertung vom 23.05.2022
Kein Stress, Jim!
Lang, Suzanne

Kein Stress, Jim!


ausgezeichnet

Wenn Jim Stress hat, braucht er eine Orange. "Orange pressen, Stress vergessen". Jim Panse ist uns schon in einigen Büchern aus dem Loewe Verlag begegnet, aber noch nie hat er uns so begeistert wie in diesem Buch.
Die Story ist total witzig. Es gab einige Situationen, die uns zum Lachen gebracht haben. Der Humor hat manchmal einen ironischen/ sarkastischen Touch, der uns super unterhalten hat.

Die Einschübe von Pam Panses Buch der Primaten und das Rezept für Bananeneis am Stil haben die Geschichte einmal mehr aufgelockert. Ausprobiert haben wir das Rezept bisher noch nicht, aber es hört sich echt lecker an (wenn man auf gefrorene Banane steht).

Dieses Buch ist Teil des Loewe Graphix Programm. Es richtet sich mit seinem angenehmen Bild-Text-Verhältnis grundsätzlich an alle, vor allem aber an Comic-Fans und Leser, für die zu viel Text einfach zu anstrengend ist.

Die Illustrationen sind durchweg witzig und bilden somit die perfekte Basis für Jims Abenteuer und Gemütszustände. Wir haben uns köstlich amüsiert und konnten uns gar nicht satt sehen.

Fazit:
Natürlich fühlen wir mit dem kleinen gestressten Schimpanse Jim mit. Er hat es ja wirklich nicht leicht! Aber mindestens genauso sehr amüsieren wir uns über seine Abenteuer und seine Gemütszustände. Der Humor und die ausdrucksstarken Illustrationen, gepaart mit dem Loewe Graphix Format sind sehr ansprechend und unterhaltsam. Wir haben uns köstlich amüsiert. Jim at his best, würden wir mal sagen =).

Bewertung vom 18.05.2022
Turnen wie die Tiere - Das große Yoga Buch für kleine Kinder
Rübel, Doris

Turnen wie die Tiere - Das große Yoga Buch für kleine Kinder


ausgezeichnet

In diesem großen und handlichen Pappbilderbuch finden sich 14 verschiedene Yoga-Übungen für Klein und Groß. Jede Übung ist ganz einfach und witzig erklärt. Entsprechend der jeweiligen Übung werden Vergleiche zu den zugehörigen Tieren gezogen, nach denen die Übung benannt ist. Der Hund, der sein Bein in die Luft streckt, um Pipi zu machen, hat hier natürlich für ordentlich Lacher und Spaß gesorgt.

Jede Yoga-Übung nimmt eine Seite bzw. Doppelseite ein und wird grafisch passend, von tollen Illustrationen begleitet. Dies sind zum einen die Darstellung der ausführenden Kinder und zum anderen das zur Übung passende Tier.

Mit diesem tollen Buch lassen sich Körperspannung, Entspannung, Lockerung und Bewegung spielend leicht umsetzen. Es ist zudem ein toller Zeitvertreib, der überall durchführbar ist. Wie wäre es auf der nächsten Urlaubsfahrt ans Meer nicht mal mit einer Yoga-Pause? Oder im Wartezimmer beim Kinderarzt?

Fazit:
Die Yoga-Übungen für Kinder in "Turnen wie die Tiere" sind wunderbar einfach erklärt. Die Darstellung der ausführenden Kinder und die passenden Tiervergleiche machen Lust darauf, die Übungen sofort mitzumachen. Ein toller Zeitvertreib für Zuhause oder unterwegs für mehr Bewegung, Lockerheit und Stressabbau. Uns hat es absolut überzeugt und riesig Spaß gemacht!

Bewertung vom 05.05.2022
Spiel mal - Meine Lieblingslieder

Spiel mal - Meine Lieblingslieder


ausgezeichnet

Dieses Musikmach-Buch enthält fünf bekannte und beliebte Kinderlieder: Summ, summ summ, Hänschen klein, Alle meine Entchen, Hopp, hopp hopp und Laterne, Laterne.

Einfach Aufklappen und Loslegen hat für uns dieses Mal nicht gleich auf Anhieb funktioniert. Bei diesem Soundbuch-Konzept muss man nämlich zunächst die Funktionsweise verstehen und ein paar Schritte befolgen. Also haben wir erstmal die Anleitung auf der Rückseite studiert.
Jede Doppelseite enthält ein Kinderlied. Es ist mit Text und Noten abgedruckt. Möchte man das Lied abspielen, muss man zunächst den Aktivitätsbutton auf der Seite drücken. Anschließend kann man über die Bewegung des Schiebers, das Lied abspielen.

Die Art und Weise wie man das jeweilige Lied über die Bewegung des Schiebers abspielen kann, hat uns total verblüfft. Mit ein wenig Übung werden Kinder hier selbst zum Dirigenten. Über die Variation der Geschwindigkeit beim Schieben, lassen sich die Lieder auf lustige Weise langsam oder schnell abspielen. Hier hatten die Erwachsenen bei uns mindestens genauso viel Spaß wie die Kinder =).

Das Buch ist wunderbar handlich und damit auch super zum Mitnehmen für unterwegs geeignet. Zu jedem enthaltenen Lied gibt es eine farbenfroh illustrierte Doppelseite.

Fazit:
Dass es nach den unzählig vielen Kinderbüchern, die ich bereits gelesen habe, immer noch Formate gibt, die mich verblüffen können, hätte ich nicht gedacht. Mit diesem Soundbuch-Konzept werden Entdecker höchst persönlich zu Dirigenten. Mehr Interaktivität ist kaum vorstellbar, denn ohne die Bewegung über den Schieber, wird kein einziger Ton erzeugt. So lassen sich die 5 abgedruckten und bekannten Kinderlieder ganz neu entdecken. Toll illustriert und in einem handlichen Format, ist es auch für unterwegs gut geeignet. Aus unserer Sicht, eine innovative und unterhaltsame Alternative zu bestehenden Soundbüchern.

Bewertung vom 05.05.2022
Violet und Bones Band 1 - Der lebende Tote von Seven Gates
Cleverly, Sophie

Violet und Bones Band 1 - Der lebende Tote von Seven Gates


gut

"Ich glaube, Menschen hinterlassen eine Art Echo, wenn sie gehen. Man kann keinen Stein in einen Fluss werfen, ohne Wellen zu erzeugen." (S. 74)

Violet hat das Pech in einer Zeit zu leben, in der man Mädchen und Frauen nichts zutraut. Sie müssen sich immer schön brav an die Etikette halten und anständig sein. Das bringt Violet so richtig zur Weißglut. Sie ist nämlich eine Expertin für Einbalsamierung, Särge und Bestattungen. Nur zu gerne würde sie im Unternehmen ihres Vaters mit anpacken, um sich zu beweisen.

Neben ihrem außergewöhnlichen Job-Wunsch hat sie noch ein weiteres Talent. Sie kann das Flüstern der Toten hören, wenn sie über den Friedhof streift. Sie nimmt wie sie sagt, eine Art von Schwingungen wahr.
Violet ist blitzgescheit. Sie schaltet schnell und hat nur wenig Geduld für Menschen, die langsamer sind. Einfach nur damenhaft herumsitzen ist überhaupt nicht ihr Fall. Viel lieber stellt sie Ermittlungen an. Ein Glück für sie, dass sie in dem tot geglaubten Oliver einen Verbündeten findet.

Eine ganze Reihe von Morden erschüttert die Stadt und als auch noch ihr Vater in die Angelegenheit verwickelt wird, stürzen sich Violet und Oliver in die Ermittlungen. Dabei geraten sie nicht selten in Gefahr und stoßen auf einige Widerstände und düstere Gestalten. Mit Cleverness, Dreistigkeit und auch ein wenig Glück, kommen sie dem Mörder auf die Spur.

Der Schreibstil von Sophie Cleverly hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Dazu kommt die ungewöhnliche und aufgeweckte Protagonistin Violet, die mich wahnsinnig fasziniert hat. Nach der ersten großen Aufregung und Euphorie, geht die Geschichte etwas schleppender voran. Ich bin zwar immer am Fall dran geblieben, habe aber ein wenig den Charme der ersten Seiten vermisst.
Die Idee, dass Violet mit Geistern kommuniziert bzw. deren Schwingungen wahrnehmen und deuten kann, hat mir gut gefallen. Diese ursprüngliche Idee wird aus meiner Sicht leider im Verlauf etwas vernachlässigt.

Fazit:
In "Violet und Bones" erwartete mich eine faszinierende und kämpferische junge Protagonistin, die allen Widerständen zum Trotz, ihre Affinität zu Einbalsamierungen, Bestattungen und Kriminalfällen nicht aufgeben möchte. Darüber hinaus besitzt sie außerdem die Fähigkeit, die Schwingungen von Geistern wahrzunehmen. Wer keine Angst vor düsteren Gestalten und einer Reihe von Morden hat, wird mit diesem jugendlichen Kriminalfall ganz sicher ein paar aufregende Lesestunden haben.

Bewertung vom 26.04.2022
Das große Schimpfen
Escoffier, Michael

Das große Schimpfen


ausgezeichnet

Ein Buch über Schimpfwörter? Da waren wir natürlich sofort dabei! In diesem aufregenden und ungewöhnlichen Buch, sausen einem beim Vorlesen einige witzige Schimpfwörter um die Ohren. Denn die beiden Reporter-Gänse Gustav und Gitta berichten Live vom großen Schimpfwortwettbewerb in Schimpfhausen. Egal ob alt oder jung, jeder darf antreten und sein bestes witziges Schimpfwort zum besten geben. Diese unterliegen jedoch strengen Regeln. Je lustiger desto besser, bloß verletzend und abwertend dürfen sie nicht sein.

Schimpfwörter aus dem Kindermund? Tja da sind die Kleinen ja wirklich flott. Egal ob Zuhause aufgeschnappt oder aus Kindergarten und Schule mitgebracht, Schimpfwörter üben schon immer eine Faszination auf Kinder aus. Leider mögen wir Erwachsene das gar nicht gerne hören. Das ist schlecht für's Image, zeugt von schlechter Erziehung und wird prompt getadelt oder sogar Strafen verhängt. Die Idee von Autor Michael Escoffier, daraus einfach einen witzigen Wettbewerb zu machen, um lustige Schimpfwörter zu erfinden, die nicht verletzend sein dürfen, finde ich richtig klasse. Da können Groß und Klein ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

Im Netz gibt es sogar eine Urkunde für das beste Schimpfwort zum Download. Das wäre doch mal eine tolle Idee für die nächste Kinderparty!

Fazit:
Mit viel Charme, Wortwitz und tollen Illustrationen konnte uns dieses Buch absolut begeistern. Jeder der es liest, bekommt sofort Lust, eigene Schimpfwörter zu kreieren. Statt Topfschlagen und Schnitzeljagd, gibt es auf der nächsten Kinderparty einen Schimpfwort-Wettbewerb. Kreatives Schimpfen wäre doch auch ein tolles Schulfach :-P.

Bewertung vom 17.03.2022
Wenn ich traurig bin
Neßhöver, Nanna

Wenn ich traurig bin


ausgezeichnet

Es gibt unzählige Auslöser von Traurigkeit und auch unzählige Arten davon. In Ellas Fall geht es um den Verlust eines Kuscheltieres, was sie emotional aus der Bahn wirft. Wichtig ist in solchen Momenten, dass man diese Gefühle annimmt und nicht verteufelt. Das gilt übrigens ebenso für das Umfeld. Ella trifft auf unterschiedliche Tiere, die ihr schildern wie sie mit ihrer eigenen Traurigkeit umgehen. Dabei sind ein paar wirklich tolle Tipps dabei: Einfach mal alles herausbrüllen, sich einkuscheln oder einfach hüpfen.
Aber nicht automatisch alles, was bei anderen funktioniert, ist auch für einen selbst gut. Da muss Ella ihren ganz eigenen Weg finden. Manchmal hilft es auch schon, wenn man jemanden hat, der zuhört und einem Trost spendet.

Einfach gemacht und sehr ansprechend, sind die Aufforderungen für die kleinen Leser bzw. Zuhörer, an einigen Stellen einfach mitzumachen. Zum Beispiel in dem man feste an eine Tür im Buch klopft, ein Tuch holen, um Ellas Tränen zu trocken oder einfach mal eine Grimasse schneiden.

Am Ende der Geschichte wird noch einmal das Thema Traurigkeit aufgegriffen und zusammengefasst, was bei den unterschiedlichen Tieren dagegen hilft. Nun sollen alle mal selbst überlegen, was ihnen gut tut, wenn sie traurig sind und ein Bild davon malen. Dass die Autorin das Gefühl der Traurigkeit nicht auf die leichte Schulter nimmt, zeigt der letzte Hinweis sehr deutlich. Nämlich, dass man sich Hilfe suchen muss, wenn man sehr lange traurig ist und selbst keinen Ausweg daraus findet.

Fazit:
In Zeiten, in denen die Praxen der Kinder- und Jugendpsychologen aus allen Nähten platzen und endlose Wartelisten an der Tagesordnung sind, zeigt dieses Buch wie wichtig es ist, das Thema Traurigkeit auch bei Kindern schon ernst zu nehmen. Es gibt unzählige Arten von Traurigkeit und ebenso unzählige Auslöser dafür. Jeder muss für sich herausfinden, was einem dann am besten hilft. Vielleicht ist es eine Umarmung, eine gemeinsame Aktivität oder ein Gespräch. Was kann man als Eltern da am besten machen? Zuhören, hinsehen und unterstützen, selbst dann, wenn man selbst nicht wirklich helfen kann. Wenn die Traurigkeit einen zu oft übermannt oder einfach nicht weggeht, dann sollte man sich Hilfe holen. Ein wirklich wichtiges Buch, das Kinder und Erwachsene auf einfache Weise für das komplexe Thema Traurigkeit sensibilisiert.

Bewertung vom 13.02.2022
Radio Silent - Melde dich, wenn du das hörst
Ryan, Tom

Radio Silent - Melde dich, wenn du das hörst


ausgezeichnet

"Die Welt ist voller vermisster Menschen, und die traurige Wahrheit ist, dass viele von ihnen nie wieder nach Hause zurückkehren." (S. 25)
Nach einem schlimmen Ereignis in Dees Kindheit, bei dem ihre beste Freundin Sibby vor ihren Augen entführt wurde, hat sie heute mit 17 Jahren immer noch schlaflose Nächte deswegen. Meist nutzt sie diese, um ihren Podcast zu füttern. Dabei geht es um die Schilderung und Aufklärung von echten Vermisstenfällen. Außer ihrem besten Freund Burke weiß niemand, dass sie einen der beliebtesten True-Crime-Podcasts betreibt. Kein Wunder, denn mit höchster Sorgfalt, Stimmverzehrer und Verschlüsselungstechniken sorgt sie für ein Höchstmaß an Anonymität. Der Erfolg gibt ihr recht. Mit Hilfe der Hörerschaft (den sogenannten Laptopdetektiven) hat Radio Silent bereits ein paar Fälle aufgeklärt.

"Der Wald war immer unser Spielplatz gewesen, der Ort an dem wir frei sein und alles selbst bestimmen konnten." (S. 113)

Tom Ryan beschreibt sehr eindringlich, wie schnell sich ein fantasievoller Ort und das Gefühl von kindlicher Freiheit in etwas dunkles und erdrückendes verwandeln kann. Ein Gefühl, das Dee nie wieder loslässt. Erst recht dann nicht, wenn genau 10 Jahre später erneut ein Mädchen verschwindet. Aus der gleichen Straße wie damals und sogar aus ihrem alten Haus.
Normalerweise hält sich Dee zurück. Sie trägt alle Fakten zusammen und berichtet über die Fälle auf ihrem Podcast. Die eigentliche Arbeit machen die Laptopdetektive. Doch dieses Mal verfolgt sie selbst die Ermittlungen. Die stückchenweise Aufklärung des Falles und zu sehen, wohin das alles führt, hat mich zutiefst erschüttert.

Von der ersten bis zur letzten Seite liefert der Autor ein stetig steigendes Spannungslevel. Mein Adrenalinspiegel wurde Seite um Seite in die Höhe getrieben. Selbst in Lesepausen hat mich die Geschichte beschäftigt und einfach nicht losgelassen. Ich konnte erst wieder ruhig schlafen, als ich das Buch beendet hatte. Und selbst dann, hab ich noch lange darüber nachgedacht.

Zwischendurch sind immer wieder Podcast-Sequenzen eingebaut. Sie haben die Geschichte interessant aufgelockert. Cover, Titel und Übersetzung finde ich extrem gut gelungen.

Fazit:
Tom Ryan hat mich mit seinem Jugend-Thriller "Radio Silent" so sehr an die Seiten gefesselt wie es schon lange kein Buch mehr geschafft hat. Seite um Seite erhöht er das Spannungslevel und so stieg damit auch stetig mein Adrenalinspiegel. Mit klopfendem Herzen und blanken Nerven, habe ich die Auflösung der Vermisstenfälle verfolgt. Einige Enthüllungen waren beängstigend und schockierend. Selbst nach dem Zuklappen des Buches, war ich immer noch aufgekratzt.
Wer Lust auf eine aufwühlende Adrenalinbombe hat, sollte sich "Radio Silent" nicht entgehen lassen. Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven.

Bewertung vom 18.01.2022
Quiet Girl (deutsche Hardcover-Ausgabe)
Tung, Debbie

Quiet Girl (deutsche Hardcover-Ausgabe)


sehr gut

"Quiet Girl" ist ein Buch des neuen Loewe Graphix Formats. Hierbei sind die Seiten aufwendig bunt und im Comic-Style gestaltet. Es gibt nur wenig Text und diesen meist in Sprechblasen. Beim Lesen lässt sich schnell ein sehr hoher Lesefortschritt erreichen. Da es außer dem Text noch viele Zeichnungen zu sehen gibt, ist es ein umso abwechslungsreicheres Erlebnis.

Mit "Quiet Girl" hat sich der Loewe Verlag ein weiteres Mal an ein sehr ernstes Thema rangetraut. Debbie ist extrem introvertiert. Es gibt für sie nichts schlimmeres als Small Talk machen zu müssen, auf Partys eingeladen zu werden oder anderweitig soziale Kontakte wahrzunehmen. Am liebsten ist sie für sich, zeichnet oder liest dabei. Sie hat es gerne ruhig.

In unserer lauten Welt, in der so ziemlich alles auf Kommunikation aufsetzt, ist es für introvertierte Menschen oft schwer mitzuhalten. Wie schwer das wirklich ist, ist mir erst durch Debbie aufgefallen. Sie unterliegt oft endlosen Grübeleien, leidet unter Sozialangst und Selbstzweifeln, weil sie sich wegen ihrer Introvertiertheit schlecht fühlt. Obwohl ich vieles davon sehr gut nachvollziehen kann, war die Darstellung so extrem, dass ich mir richtig Sorgen um Debbie gemacht habe.

Obwohl es um ein so ernstes Thema geht, scheut sich die Autorin nicht, ein gewisses Päckchen Humor in der Geschichte mitzuliefern. Besonders auf den ersten Seiten musste ich oft schmunzeln. Debbies Gedanken, wenn es um Lerngruppen, Partys und sonstige Treffen geht, zeigen deutlich, dass sie all dies am liebsten meiden würde. Einige der Situationen kamen mir sehr bekannt vor. Was Pärchenaktivitäten mit ihrem Freund Jason angeht, war ich doch sehr überrascht zu sehen, dass sie selbst dort gerne einen gewissen Abstand hat. Die Beschreibung des sozialen Katers und deren Heilmittel waren wiederum absolut nachvollziehbar.

Der Stil der Zeichnungen hat mir gut gefallen. Besonders die Situationen und Debbies Emotionen hat die Autorin, die auch gleichzeitig die Illustratorin ist, sehr treffend dargestellt.

Fazit:

"Quiet Girl" ist ein Buch des neuen Loewe Graphix Formats. Hierbei sind die Seiten aufwendig bunt und im Comic-Style gestaltet. Es gibt nur wenig Text und diesen meist in Sprechblasen.

Mit "Quiet Girl" hat sich der Loewe Verlag ein weiteres Mal an ein sehr ernstes Thema rangetraut. Debbie ist extrem introvertiert. Sie hat es einfach gerne ruhig. Nach Partys und Lerntreffen befällt sie der soziale Kater, der zwar heilbar, aber auch sehr unangenehm ist. Sie findet selbst erst spät heraus, was eigentlich mit ihr los ist. Introvertierte Menschen ticken einfach anders. Sie haben es in unserer lauten Welt, in der alles und ständig auf Kommunikation aufbaut wirklich nicht einfach. Doch die Botschaft des Buches ist sehr deutlich und beruhigend: Introvertiertheit ist kein Grund für Selbstzweifel. Du bist genau richtig so wie du bist.