Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Funsinn
Wohnort: 
Wolfsburg

Bewertungen

Insgesamt 75 Bewertungen
Bewertung vom 05.02.2024
Die Insel des Zorns
Michaelides, Alex

Die Insel des Zorns


gut

Etwas langatmiger “Thriller”

Die Beschreibung für diesen “Thriller” klangen sehr vielversprechend, da doch auch der Autor Alex Michaelides ziemlich erfolgreich ist.
Doch schon nach den ersten Seiten stellte sich meine Enttäuschung ein.
Die Geschichte wird durchgehend von dem fiktiven Elliot Chase erzählt. Und das macht er sehr ausgiebig in dem er jeden vorkommenden Charakter des Romans ausführlich beschreibt.
Das kann für den Leser dann doch ermüdend werden. Bis zum eigentlichen Mord dauert es....
Die Story spielt auf einer einsamen griechischen Insel. Dorthin hat die Schauspielerin Lana Farrar einige Freunde eingeladen. Vor der Insel tobt ein Sturm über das Meer und (endlich) geschieht dann auch der Mord.
Bis die Polizei zur Insel kommen kann, sind die Anwesenden auf der Insel gefangen. Unter ihnen der Mörder. Und ganz langsam kommt dann etwas Schwung in den Roman. Zum Ende hin sogar einige Überraschungen.
Aber bis dahin braucht man viel Geduld. Mir hat das nun überhaupt nicht gefallen, denn unter einem Thriller stelle ich mir mehr Spannung und ggf. Action vor.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.01.2024
Die Spiele
Schmidt, Stephan

Die Spiele


sehr gut

Komplizierter Mord in Shanghai

“Die Spiele” vom Autor Stephan Schmidt ist ein Kriminalroman. So steht es auf dem auffälligen Cover des Buches.
Und bei den “Spielen” geht es um die Vergabe der Olympischen Sommerspiele auf einem Kongress in Shanghai.
Also wie entsteht dort ein Krimi ? Durch den Tod des IOC-Funktionärs Charles Murandi.
Dieser kommt aus aus Afrika und hatte gleich mehrere Geheimnisse.
Zum Beispiel war er einige Jahre als “Leiharbeiter” in der DDR und wurde am Ende um seinen Verdienst betrogen.
In Afrika lernte Murandi auch den deutschen Reporter Thomas Gärtner kennen. Beide hatten so etwas wie eine Freundschaft.
Nun wollte Murandi sich in Shanghai mit Gärtner treffen, am Rande des Kongresses.
Doch dann wird Murandi ermordet und eben der Reporter Gärtner soll der Mörder sein.
Durch ein Video wird er von den Chinesen überführt.
Doch warum sollte er der Täter sein ? Und was hat die Konsularbeamtin Lena Hechfellner mit der Geschichte zu tun ?
Der Autor erzählt durch fortlaufende Zeitsprünge die tatsächliche Geschichte der 3 Hauptpersonen.
Und der Leser erfährt so nach und nach von deren Verwicklungen. Sogar die Bundeskanzlerin kommt in dem Roman vor...
Absolut lesenswert!

Bewertung vom 08.01.2024
Essex Dogs
Jones, Dan

Essex Dogs


ausgezeichnet

Der Autor Dan Jones ist bekannt für sehr gute Sachbücher. Nun hat er sich an seinen ersten Roman gewagt.
Natürlich ist er dabei seinem Genre treu geblieben, denn es handelt sich hierbei um einen historischen Roman, der zur Zeit des 100 jährigen Krieges spielt.
Wir sind im Jahre 1346 und erleben die Abenteuer von 10 Söldnern, die sich die Essex Dogs nennen. Die zehn könnten unterschiedlicher nicht sein und sie gehen (meist) als Vorhut in den Kampf für den englischen König.
Gegen dessen Cousin, den französischen König. Die spannende Geschichte beginnt mit der Landung an der Küste Frankreichs, wo die Essex Dogs als erste die Küste betreten und einige Franzosen bekämpfen müssen.
Als die englische Truppe, samt König und Prinz ,ebenfalls an Land sind, beginnt der teilweise brutale Zug durch Frankreich. Ziel ist es den französischen König zu besiegen. Doch auf dem Weg müssen die Dogs so manch bittere Aufgabe erledigen.
Kommen alle bis an das Ziel und werden sie die versprochene Entlohnung für ihren Kampf erhalten ?
Der Autor versteht es gut immer wieder historische Informationen einfließen zu lassen. Langweilig wird es nie und mir hat dieser Roman sehr gut gefallen.

Bewertung vom 27.12.2023
Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4


sehr gut

Band 4 vom Mordclub

Der Donnerstagsmordclub ist wieder aktiv. Dabei wollten die rüstigen Senioren Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim doch Weihnachten ohne Mord auskommen.
Doch ein Bekannter – der Antiquitätenhändler Shamar wurde ermordet. War dieser tatsächlich in einem Drogengeschäft verwickelt?
Also nimmt der DMC (DonnerstagsMordClub) wieder die Ermittlungen auf und gerät an zwielichtige Typen.
Der Autor RICHARD OSMAN hat auch den 4. Band vom DMC in gewohnter Manier abgeliefert.
Der Krimi hat einen leichten und eher ruhigen Schreibstil. Wer lieber Thriller und Action mag, ist hier völlig verkehrt.
Mir persönlich war es teilweise etwas zu langatmig. Aber es ist ein guter Roman, den man so nebenbei lesen kann.
Der Humor kommt nicht zu kurz, auch wenn es ein paar rührende Momente gibt.

Bewertung vom 03.12.2023
Der Spion und der Verräter
Macintyre, Ben

Der Spion und der Verräter


ausgezeichnet

Der Doppelagent

Erfolgsautor Ben Macintyres ist wieder ein Meisterwerk gelungen. Er erzählt eine Spionagegeschichte die den Leser mitnimmt.
Und zwar die des Doppelagenten Oleg Gordijewski, einem KGB-Agenten den die Zustände in Russland nicht ganz zusagen.
Er will unbedingt im Ausland tätig sein und lernt dafür mehrere Sprachen. Sein Einsatz in Dänemark verändert sein Leben. Er ist überwältigt von der Freiheit und den Möglichkeiten die in Russland undenkbar sind.
Ihm wird klar, das ihm ein Leben im Westen deutlich besser gefallen würde. Als sein Einsatz jedoch endet und er wieder zurück nach Moskau muss, schmiedet er einen Plan. Er schafft es wieder zurück nach Dänemark versetzt zu werden.
Was ihm bis jetzt noch nicht bewusst war, das der dänische und auch der britische Geheimdienst ihn bereits beobachtet hatten. Er fängt an sich vorsichtig mit dem Gegner zu befassen und trifft sich schließlich heimlich mit einem britischen Agenten.
Und ist bereit Informationen aus Moskau preis zu geben. Wie die Geschichte um diesen Doppelagenten ausgeht wird nicht verraten.
Das Besondere an diesem Roman ist, das es sich um wahre Personen handelt. Autor Macintyres hat recherchiert und Interviews geführt. Ob es sich nun mehr um ein Sachbuch oder einen wahren Spionagethriller handelt, soll jeder Leser für sich entscheiden.
Aber das Buch bekommt eine klare Kaufempfehlung.

Bewertung vom 23.11.2023
Der flüsternde Abgrund
Lando, Veronica

Der flüsternde Abgrund


ausgezeichnet

Tod im Regenwald

Der spannende Thriller spielt im australischen Regenwald. Die Hauptfigur, Callum Haffenden, kehrt nach Jahren zurück an den Ort seiner Kindheit: Granite Creek.
Hier geschahen merkwürdige und tragische Vorfälle. Callum selber hat vor 30 Jahren bei einem Unfall dort ein Bein verloren und seine Jugendliebe zurückgelassen.
Doch nun ist ein Mann im Regenwald verschwunden und Callum glaubt das es sich dabei um seinen Sohn handelt. Er will bei der Suche helfen und trifft auf einen alten Widersacher.
Dieser hat vor 30 Jahren seine Jugendliebe Pip geheiratet. Schon bald wird die Leiche des vermissten Mannes im Regenwald an einem Felsen gefunden. Callum ist sich sicher das es sich um ein Verbrechen handelt.
Bei seinen Recherchen wird nicht nur dieses Verbrechen langsam aufgeklärt, sondern auch der Tod von einem Mädchen an der gleichen Stelle im Wald. Durch Rückblenden auf Callum’s Jugend erfährt der Leser vom Schicksal seiner damaligen Liebe und wie es zum Unfall kam.
Im Finale des Thrillers gibt es etliche Wendungen und Überraschungen. Sehr gut und spannend von der Autorin erzählt.

Bewertung vom 15.11.2023
Bevor die Welt sich weiterdreht
Brosch, Luca

Bevor die Welt sich weiterdreht


ausgezeichnet

Das Buch zur Serie “Davos 1917”

Der außergewöhnliche Spionageroman zur TV-Serie “Davos 1917” (ab Dezember in der ARD) spielt in der Zeit des Ersten Weltkrieges.
Nahe der Front ist auch die Schweizer Krankenschwester Johanna im Einsatz. Sie hat sich freiwillig gemeldet und ihr Vater hat sie nur unter einer Bedingung gehen lassen: Wenn sie wiederkehrt, muss sie einen Mann heiraten.
Johanna pflegt auch den deutschen Soldaten Erich gesund und es entsteht eine kurze aber innige Liebelei. Erich fällt jedoch kurze Zeit später an der Front. Johanna ist schwanger von ihm und kehrt kurz vor der Geburt des unehelichen Kindes zurück in die Schweiz.
Ihr Vater leitet dort in Davos ein Kurhaus. Gleich nach der Geburt von Johannes Tochter Elli, wird ihr das Kind jedoch von Johannas Vater und Schwester weggenommen und an einen unbekannten Ort gebracht. Johanna ist verzweifelt und soll nun auch noch heiraten.
Im Kurhaus verkehren illustre Gäste aus verschiedenen Nationen. Nach und nach stellt Johanna fest, dass sich viele Spione im Haus aufhalten. Um ihre Tochter wiederzubekommen, gerät sie zwischen die Spionagetätigkeiten und beginnt ein gefährliches Spiel mit dem deutschen Geheimdienst. Und verliebt sich in einen Arzt. Aber auch der hat Geheimnisse...
Die rund 460 Seiten sind schnell verschlungen, denn der Autor versteht es den Leser zu begeistern.

Bewertung vom 17.10.2023
Wie Sterben geht
Pflüger, Andreas

Wie Sterben geht


ausgezeichnet

Extrem spannender Spionagethriller

Autor Andreas Pflüger hat schon mehrere Bestseller geschrieben. Sein neustes Werk “Wie sterben geht” hat meine Erwartungen klar übertroffen.
Im Roman geht es um die deutsche Agentin Nina Winter, die 1983 auf der Glienicker Brücke einen Agentenaustausch beobachten soll. Doch es kommt zu einem atemberaubenden Inferno.
Schnitt auf das Jahr 1980. Der Leser erfährt wie Nina nach Russland versetzt wird um den KGB-Offizier Kukura zu führen. Dieser ist als Doppelagent tätig und zeigt ihr nicht nur die üblichen Highlights von Moskau.
Nina lernt auch den Sohn Leo kennen und es bahnt sich eine Liebesgeschichte an. Doch der KGB kommt Nina auf die Spur. Bald ist nicht mehr klar wer eigentlich noch linientreu arbeitet und Nina fällt es immer schwieriger ihre Verfolger abzuhängen.
Als es zu gefährlich wird, fasst sie einen gefährlichen Plan.
Dem Autor gelingt es spielend den Leser auf das große Finale vorzubereiten. Das Tempo der Story wird langsam angezogen und man mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Großes Kino !

Bewertung vom 09.10.2023
Lichtspiel
Kehlmann, Daniel

Lichtspiel


ausgezeichnet

Kino unter erschwerten Bedingungen

Daniel Kehlmanns neuer Roman “Lichtspiel” führt uns zurück in die 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.
Anhand der Geschichte des Erfolgsregisseurs G.W. Pabst erfahren wir, wie es zu dieser schwierigen Zeit den Filmschaffenden erging.
Georg Wilhelm Pabst war ein österreichischer Filmregisseur, der schon 1925 mit Greta Garbo drehte.
Der Roman selbst beginnt jedoch zuerst mit einem späteren Fernsehauftritt des (wohl fiktiven) Assistenten Franz Wilzek. Dieser lebt in einem Altenheim und ist an Alzheimer erkrankt.
Das Interview über G.W. Pabst wird zu einem Fiasko. Erst später im Roman wird die Rolle von Wilzek tragisch deutlich.
Zurück zu Pabst: Dieser flieht in die USA, kann jedoch dort keinen Erfolg vorweisen. Auch die Garbo kann ihm nicht helfen. Er kehrt 1936 zurück nach Frankreich um dort einige Filme zu drehen.
3 Jahre später will er jedoch endgültig nach Amerika. Doch das Schicksal spielt ihm einen Streich. Er wird von seiner erkrankten Mutter nach Österreich gerufen und bevor Pabst dort alles regeln kann, bricht der Krieg aus.
Er kann mit seiner Frau und seinem Sohn nicht mehr ausreisen und muss nun, gegen seinen Willen, für das Naziregime Unterhaltungsfilme drehen. Sein Sohn wird zum Militär eingezogen und Pabst will zusammen mit Wilzek in Prag einen Film drehen.
Doch nun kommt es auch dort zu Kampfhandlungen...
Kehlmann geling es vortrefflich den Leser auf eine spannende Zeitreise mitzunehmen. Großartiges Buch!

Bewertung vom 29.09.2023
60 Kilo Kinnhaken
Helgason, Hallgrímur

60 Kilo Kinnhaken


ausgezeichnet

Historischer Island-Roman der besonderen Art

Der isländische Autor Hallgrímur Helgason hat nun den 2. Band, nach “60 Kilo Sonnenschein”, über den fiktiven Ort Segulfjörður vorgestellt.
Auch wer (wie ich ) den ersten Band nicht gelesen hat, kommt schnell in diese ungewöhnliche Geschichte hinein. Sie beginnt im Jahre 1906 und der nun volljährige Waise Gestur lebt bei seinen Zieheltern bescheiden inmitten einer größeren Familie.
Die Norweger entdecken den Ort für sich, denn der Heringsfang lockt. So blüht nicht nur langsam der Ort auf, sondern auch Gestur: Er macht die ersten Erfahrungen mit der Liebe. Dieses wird vom Autor teilweise detailliert beschrieben.
Helgasons Schreibstil ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber er schafft es, trotz der rund 670 Seiten, den Leser wortgewaltig in seinen Bann zu ziehen. Die Hauptfigur Gestur begleitet den Leser über einige Jahre hinweg, denn in Island brechen neue Zeiten an.
Das erste Auto oder Telefon. Gestur hatte heimlich Land verkauft und kann endlich nach Jahren mit seiner Familie in ein neues Haus ziehen. Doch es gibt noch einige Abenteuer für ihn zu bewältigen.
Ein ungewöhnlicher Roman, der eine klare Kaufempfehlung bekommt.