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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Annika
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 30 Bewertungen
Bewertung vom 24.10.2024
Letzte Lügen / Georgia Bd.12
Slaughter, Karin

Letzte Lügen / Georgia Bd.12


ausgezeichnet

Tod in der Wildnis

Will Trent, Agent beim GBI, überrascht seine frischgebackene Ehefrau Sarah mit Flitterwochen in den Bergen auf einer einsam gelegenen Lodge. Sowohl der Wanderweg zur Lodge, als auch das gesamte Areal sind idyllisch gelegen und beide sind begeistert. Im Laufe des ersten Abends lernen sie die anderen Gäste sowie die Familie, die dort lebt, kennen. Die Vorfreude auf eine romantische Zeit ist riesig, wird jedoch durch zu Tage tretenden Streit innerhalb der Familie getrübt und jäh unterbrochen als Mercy, die die Lodge seit Jahren führt, ermordet wird. Die Suche nach dem Mörder oder der Mörderin gestaltet sich schwierig, da alle etwas verbergen und lügen, was das Zeug hält. Für mich ist es das erste Buch der Reihe, aber man kann es definitiv auch sehr gut ohne die Kenntnis der Vorbände lesen. Die Handlung ist spannend und nimmt viele kleine Wendungen, immer wenn Will, Sarah und sein Team neue Informationen ans Licht bringen. Auch die Auflösung ist nicht vorhersehbar. Mir hat es sehr gut gefallen und ich lese sicherlich noch weitere Bände der Reihe.

Bewertung vom 22.10.2024
Kleine Monster
Lind, Jessica

Kleine Monster


sehr gut

Vielschichtiges Sozialdrama

In der Schule hat es einen Vorfall mit einem Mädchen gegeben. Das ist alles, was Pia und Jakob von der Lehrerin mitgeteilt bekommen. Sie sind schockiert. Ist ihr 7-jähriger Sohn Luca nicht das gute, sensible Kind, für das sie ihn gehalten haben? Zunächst behutsam, versuchen sie ihrem Sohn die Geschehnisse zu entlocken, der jedoch nicht darüber reden will. Während Jakob gelassen bleibt und seinem Sohn Vertrauen schenkt, beginnt Pia ihrem Jungen zu misstrauen. Zu sehr wird sie dadurch an ihre eigene Kindheit mit ihren beiden Schwestern Romi und Linda erinnert. Sie beginnt sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Es fällt mir schwer zu sagen, ob mir das Buch gut oder nicht so gut gefallen hat. Der Schreibstil ist angenehm, so lässt sich das Buch flüssig lesen. Jedoch fällt es teilweise schwer den Gedanken von Pia, die sprunghaft zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechseln, zu folgen. Die Suche Pias nach der Wahrheit ihrer eigenen Kindheit und der panischen Angst vor Parallelen zu den jetzigen Geschehnissen, war manchmal schwer auszuhalten. Aber genau diese Vielschichtigkeit der Geschichte macht die Qualität aus, so dass mir das Buch letztendlich gefallen hat.

Bewertung vom 12.10.2024
Ehemänner
Gramazio, Holly

Ehemänner


ausgezeichnet

Man muss viele Frösche küssen

oder viele Ehemänner ausprobieren, bis man vielleicht den richtigen gefunden hat.
Nach dem Junggesellinnenabschied einer guten Freundin kommt Lauren betrunken nach Hause. Dort trifft sie, statt auf ihr gewohntes Singleleben, auf einen fremden Mann und eine veränderte Wohnung. Der Mann stellt sich als ihr Ehemann heraus. Während sie noch am nächsten Tag die Situation zu begreifen versucht, klettert der Ehemann auf den Dachboden. Die Deckenlampe dort oben knistert und flackert und kurze Zeit später kommt ein neuer Mann die Treppe herunter. Mit jedem Ehemann, der auftaucht, verändert sich ein wenig die Wohnsituation, das Verhältnis zu ihren Nachbarn, ihrer Freundin Elena, ihrem Job und ihrer Familie. Sie fängt an, die Männer mal sehr kurz, mal länger zu behalten, bevor sie sie unter einem Vorwand auf den Dachboden schickt. Ihr macht das Ganze einerseits Spaß, aber sie fragt sich auch immer öfter, wo sie dieses Spiel hinführen soll.
Was für eine originelle Idee. Und so warmherzig und lustig geschrieben. Und spannend ebenfalls; was für ein Typ Mann wird der nächste Ehemann sein, was verändert sich, wie wird Lauren ihn wieder los? Ich habe mitgefiebert, ob sie am Ende ihren Traummann findet. Aber kann man ihn finden, wenn man nie zufrieden ist? Ein wirklich rundum gelungener Roman.

Bewertung vom 11.09.2024
Man sieht sich
Karnick, Julia

Man sieht sich


ausgezeichnet

Perfekt verpasst

Als Robert auf eine andere Schule wechselt, begegnet er dort gleich am ersten Tag Friederika. Er ist von Anfang an fasziniert von ihr. Mit der Zeit werden sie Freunde, aber kein Liebespaar. Nach dem Abitur geht Frie als Aupair nach Sydney, worüber die Freundschaft etwas einschläft. Nach ihrer Rückkehr zieht sie nach Hamburg, um Jura zu studieren. Robert wohnt schon dort und studiert Musik. Sie treffen sich wieder, Robert bleibt jedoch distanziert. Nach einem Auftritt von Roberts Band kommt es dennoch zum Kuss. Da sich Frie jedoch nicht eindeutig für ihn entscheidet, bricht er mit ihr. Robert geht nach Dresden; Frie wird Mutter und zieht wieder in ihr Elternhaus. Hier begegnen sich die beiden ein weiteres Mal. Die Anziehung ist wieder groß, aber Robert möchte sein ungebundenes, freies Leben nicht aufgeben. 20 Jahre später treffen sie sich beim 30-jährigen Abitreffen und die alte Vertrautheit ist ungebrochen. Vielleicht haben sie jetzt eine Chance zusammen zu finden? Auch wenn es sich um einen klassischen Liebesroman handelt, ist er in keinster Weise schnulzig. Hier werden zwei Lebenswege, die sich treffen, kreuzen, verlieren, wiederfinden, mit Höhen und Tiefen nachgezeichnet und das in einer angenehm zu lesenden Sprache. Ich habe mitgelitten und mich mitgefreut. Trotz recht hoher Seitenanzahl weist die Geschichte keine übermäßige Längen auf. Echte Empfehlung.

Bewertung vom 10.09.2024
Pi mal Daumen
Bronsky, Alina

Pi mal Daumen


ausgezeichnet

Zwei blaue Pyramiden

Gleich in der ersten Vorlesung des Mathematikstudiums treffen das 16-jährige Mathematikgenie Oscar und die chaotische und scheinbar mathematisch unbegabte Großmutter Moni aufeinander. Oscar fühlt sich gleichermaßen von Moni provoziert und herausgefordert. Ohne es wirklich zu wollen, nimmt er sich ihres mathematischen Fortkommens an. Dabei lernt er ihre gesamte Familie und ihr Lebensumfeld kennen und wird immer mehr in dieses hineingezogen. Während Moni mit seiner Unterstützung zu einer richtigen Mathematikerin reift, verändert auch Moni Oscars Leben, denn dieser öffnet sich in allen Lebensbereichen. Nach und nach begreifen die beiden, wie sehr sie einander brauchen. Was jetzt vielleicht nach einer trockenen Geschichte klingt, wird schnell eines besseren belehrt. Die Dialoge sind sehr witzig, zum einen aufgrund der verschiedenen Welten der Protagonisten, jedoch auch, weil die Autorin die Pointen passgenau einsetzt. Wer mit der Mathematik sympathisiert, ohne sie verstehen zu müssen, wird viel Spaß an diesem Roman haben.

Bewertung vom 03.09.2024
Verbrannte Gnade / Die Punkrock-Nonne ermittelt Bd.1
Douaihy, Margot

Verbrannte Gnade / Die Punkrock-Nonne ermittelt Bd.1


gut

Originelle Idee

Schwester Holiday ist eine außergewöhnliche Nonne, denn sie hat eine wechselvolle Vergangenheit, liebt Punkrock und trägt am ganzen Körper Tattoos, die sie jedoch verdecken muss. Sie unterrichtet in der, an ihren Orden angrenzenden Schule Gitarre und Musik und raucht auch schon mal die konfiszierten Zigaretten ihrer Schüler. Während einer ihrer Raucherpausen steht plötzlich das Schulgebäude in Flammen, ein Toter fällt aus dem Fenster und sie selbst kann noch zwei Schüler aus dem Inferno retten. Da sie an Detektivarbeit interessiert ist und die örtliche Polizei für unfähig hält, versucht sie selbst die/den Schuldige/n zu finden. Ich fand die Idee dieser speziellen Nonne sehr interessant und auch die Leseprobe verhieß Spannung. Leider hat mich der gesamte Krimi nicht ganz überzeugt. Es will sich nicht so richtig ein Spannungsbogen aufbauen. Das Geschehen plätschert eher vor sich hin und ab und zu kommt mal eine neue Information zum Fall hinzu, Nebenbei wird sehr betont, dass sie auch eine lesbische, also queere Nonne ist. Das Thema an sich ist wichtig und passt auch gut in diesen Kontext. Hier wäre für mich jedoch ein bisschen weniger, mehr gewesen. Die Beziehung zu ihrer Ex-Freundin und ihren familiären Hintergrund zu schildern, beschreibt den queeren Hintergrund gut und muss nicht zusätzlich noch ständig an anderen Stellen hervorgehoben werden.

Bewertung vom 15.08.2024
Das Baumhaus
Buck, Vera

Das Baumhaus


ausgezeichnet

Viele Wendungen

Henrik, Nora und ihr fünfjähriger Sohn Fynn fahren nach Schweden in das Ferienhaus von Henriks Großeltern, um dort einen unbeschwerten Urlaub miteinander zu verbringen. Das Haus liegt sehr einsam am Waldrand und bald schon passieren ungewöhnliche Dinge. Dann verschwindet plötzlich Fynn beim Spielen im Wald. Henrik stößt bei der Suche im Wald auf ein altes Baumhaus und er wird von Kindheitserinnerungen eingeholt. Zur gleichen Zeit findet die Forensikerin Rosa ein Kinderskelett. Hängen die Entführung und der alte Fall zusammen und was hat das alles mit dem Baumhaus im Wald zu tun?
Die Geschichte wird aus vier Perspektiven erzählt, aus der Noras, Henriks, Rosas und eines Entführungsopfers, Marla. Jede der Perspektiven, die in der Ich-Form erzählen, treibt die Geschichte Stück für Stück voran. So bleibt der Thriller spannend und abwechslungsreich und mündet zudem in einen unerwarteten Plot.

Bewertung vom 12.08.2024
Nach uns der Sturm
Chan, Vanessa

Nach uns der Sturm


ausgezeichnet

Dramatisch und schön

In Malaya, dem heutigen Malaysia, versucht Cecily 1945 während der Gewaltherrschaft der Japaner ihre Familie durch die Wirren der Zeit zu bringen. Dann verschwindet ihr 15-jähriger Sohn Abel, der in einem Arbeitslager unfassbares Leid ertragen muss. Jasmin, die jüngere Tochter, muss sich tagsüber im Keller verstecken und Kleidung ihres Bruders tragen, um nicht in ein Bordell für die japanische Soldaten verschleppt zu werden. Ihr Mann Gordon hat sein hochgestellten britischen Posten verloren und ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Als die Familie langsam zerfällt, bricht auch sie zusammen, denn sie glaubt Schuld daran zu haben, als sie 8 Jahre früher zwei verschiedene Leben führte. Einzig ihre ältere Tochter Jujube bleibt stark und versucht die Familie zusammenzuhalten. Das Buchcover gefällt mir sehr, spiegelt es doch die Flüchtigkeit und die Zerrissenheit der Geschichte im Buch wider. Mich hat die geschichtliche Komponente, sich aus der Kolonialherrschaft zu befreien und in einer Gewaltherrschaft zu landen, sehr interessiert. Dies wurde durch die vier Perspektiven der Mutter und ihrer drei Kinder vielschichtig und in einer schönen Sprache umgesetzt.

Bewertung vom 30.07.2024
Was der See birgt / Ermittlungen am Gardasee Bd.1
Koppelstätter, Lenz

Was der See birgt / Ermittlungen am Gardasee Bd.1


sehr gut

Bunte und goldene Fische

Gianna Pitti ist in die beruflichen Fußstapfen ihres Vaters getreten, der seit etwa einem Jahr verschwunden ist, und arbeitet als engagierte Journalistin am Gardasee. An einem Sommermorgen findet ein Taucher einen jungen Mann am Rande des Gardasees. Gianna ist in der Nähe und macht sich sofort auf den Weg zum Fundort. Dort muss sie feststellen, dass sie sich mit ihm am Vorabend noch getroffen hat. Sie beginnt zu ermitteln und erhält bald Unterstützung von ihrem Onkel und ihrer Chefin und Redaktionsleiterin. Eine heiße Spur führt zum Anwesen von D‘Annunzio, einem verstorbenen Schriftsteller und Lebemann. Je näher die drei der Lösung des Falles kommen umso lebensgefährlicher wird es für sie. Das Cover, mit einem Blick auf den Gardasee und die angrenzenden Berge, ist passend zum Ort des Geschehens gewählt. Das Buch lässt sich leicht lesen, ohne zu einfach geschrieben zu sein. Auf 220 Seiten einen guten Spannungsbogen zu schaffen, ist zum Beginn der neuen Reihe solide gelungen. Ein schöner kurzweiliger Sommerkrimi.

Bewertung vom 19.07.2024
Darwyne
Niel, Colin

Darwyne


gut

Ein ganz besonderer Junge
In Bois Sec, einem Slum am Rande des Amazonasdschungels, leben der 10-jährige Darwyne und seine Mutter Yolanda. Seine große Schwester ist schon ausgezogen, kommt jedoch häufig zu Besuch. Yolanda ist eine begehrte Frau und so leben regelmäßig auch neue Männer mit in der bescheidenen Hütte. Die vorherigen sind alle verschwunden. Darwyne tut sich in der Schule schwer und hat auch im Viertel keine Freunde. Stattdessen sitzt er fast immer am Rand des Waldes und schnitzt. Als bei ihrer Behörde ein anonymer Hinweis aus Kindeswohlgefährdung eingeht, beschäftigt sich die Sozialarbeiterin Mathurine, eine alleinstehende Frau, die sich so sehr ein Kind wünscht, mit der Familie. Zu Darwyne baut sie dabei eine besondere Beziehung auf, die sich auf der Liebe beider zum Dschungel begründet. Nach und nach eröffnen sich ihr die schwierigen Beziehungskonstellationen innerhalb der kleinen Familie.
Das schon düster gestaltete Cover des Buches verspricht einen spannenden, mystischen Thriller. Das Buch ist grundsätzlich gut zu lesen, die Übersetzung ist also dahingehend gut gelungen. Ansonsten plätschert mir die Handlung leider etwas zu sehr dahin und es will, bis auf kleine Peaks, nicht so richtig Spannung aufkommen. Der mystische Part, der sich vor allem auf den Dschungel bezieht, reicht mir völlig. Das Ende ist für mich etwas zu lose und lässt viel Raum für Spekulation.