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Nesa8486
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Leipzig
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Stubenhocker und Tierfreund - Gebt mir Bücher, Serien, Videospiele, eine bequeme Couch und Hunde und Katzen zur Seite und ich bin super happy!

Bewertungen

Insgesamt 19 Bewertungen
12
Bewertung vom 06.09.2021
SCHWEIG!
Merchant, Judith

SCHWEIG!


sehr gut

Beklemmendes Psychodrama

Auch wenn ich „Atme!“ noch auf dem SuB habe, war dieses Buch doch mein Erstes von Judith Merchant. Als Thriller würde ich dieses Buch auf keinen Fall beschreiben, dazu ist doch zu wenig passiert. Psychodrama passt hier mMn viel besser und das hat Judith – zumindest im ersten Drittel – absolut famos umgesetzt. Ich hatte Schwierigkeiten, weiterzulesen, weil die Stimmung so bedrückend und beklemmend war, obwohl eigentlich kaum etwas passiert ist. Dies ist also in diesem Fall durchaus positiv zu werten.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und Judith hat es meiner Ansicht nach geschafft, den verschiedenen Perspektiven ihren Charakter zu geben.
Ich hatte mir allerdings erhofft, dass man länger brauchen würde, um zu wissen, wer von den beiden denn jetzt eigentlich die Verrückte ist. Ich hatte das nach geschätzten 60 Seiten bereits raus – was auch daran liegen könnte, und das wäre ja dann wieder was Positives, dass Judith dieses kranke Wesen der Schwester so unterschwellig und harmlos präsentiert, dass es gerade dadurch umso mehr einschlägt. Ich bin kein Fan von diesen übertriebenen Irren, die so dermaßen gestört sind, dass ich mich nur frage: „Ääähm okay, das ist jetzt schon irgendwie übertrieben und unglaubwürdig“ (*zu Fitzeks Seelenbrecher schiel*) Ich mag es viel lieber, wenn die Geisteskrankheit so harmlos und pointiert dargestellt wird, da es für mich viel authentischer und damit auch viel viel erschreckender wirkt. Das ist aber natürlich Geschmackssache.
Leider baute das Buch für mich nach dem ersten Drittel merklich ab. Wieso, weshalb, warum kann ich nicht sagen, ohne doch noch Dinge leicht zu spoilern. Die Stimmung war nicht mehr so drückend, nicht mehr beklemmend, so richtig hat es Judith bei mir auch nicht geschafft, mich dort im Haus, gefangen in einem großen Schneesturm, sehen zu lassen. Das wäre der Stimmung aber sicher auch nochmal einträglicher gewesen. Das Ende fand ich jetzt auch nicht sooo überraschend. Kleine Dinge, ja, aber nicht dieser sogenannte „Mindf$!§“, den man bei völlig unerwarteten, guten Wendungen hat.
Dennoch würde ich nicht behaupten wollen, dass das Buch dann nach dem ersten Drittel schlecht wird. Ich würde es trotzdem weiterempfehlen und hatte es innerhalb von 2 Tagen durchgelesen, auch wenn ich definitiv von der Bezeichnung „Thriller“ absehen würde.

Bewertung vom 02.09.2021
Waldeskälte
Krüger, Martin

Waldeskälte


sehr gut

Ach, ich weiß auch nicht so recht… Ehrlich gesagt fällt es mir hier schwer, eine vernünftige Rezension abzugeben. Das Buch ist an sich objektiv betrachtet sicher nicht schlecht. Die Handlung war gut, der Schreibstil (bis auf eine Sache, die mich massivst gestört hat, siehe unten) eigentlich auch vernünftig, die Beschreibungen eindrücklich, und doch bin ich mit dem Buch nicht wirklich warm geworden.
Ich fand keinen der Charaktere irgendwie tiefgehend, trotz des Versuchs, das Trauma von Valeria mehr als oft genug miteinfließen zu lassen (aber irgendwie war das dann halt auch die einzige Charakterisierung von ihr, die bei mir ankam, und das auch eher flach); sympathisch fand ich auch niemanden so richtig, was bei mir schon wichtig ist.
Da ich eher handlungsorientiert bin, waren mir persönlich die Beschreibungen oft zu viel und vor allem teilweise auch unnötig.
Den Satzbau fand ich öfter misslungen, da Krüger seeeehr gerne eingeschobene Nebensätze verwendet – ganz besonders mitten in der direkten Rede. Das ist zwar an und für sich eine feine Sache und bringt Abwechslung, hier war es mir aber einfach viel zu viel, sodass es mich doch gewaltig gestört hat. Ich mag da aber auch etwas zu empfindlich sein.

Die Handlung an sich und die Auflösung fand ich zufriedenstellend, aber auch hier nicht der totale Kracher. Ich kann nicht einmal genau sagen, woran es liegt. Sicher kennt ihr das auch, dass man bei etwas gar nicht so genau sagen kann, was einen eigentlich stört, aber man wird und wird nicht warm damit. So war das hier bei mir, daher tu ich mir auch sehr schwer mit einer Bewertung.
Für mich war es eher Mittelmaß und verdiene damit 3 Sterne. Aber irgendwie… wenn ich versuche, es objektiv zu betrachten, find ich das schon ein wenig hart, denn ich glaube, es ist eigentlich schon ganz gut – nur wir beide haben halt nicht so ganz zusammengepasst, aus welchen Gründen auch immer. Daher eher 3,5. Nur leider kann man ja nur ganze Sterne vergeben. Also bin ich sehr, sehr wohlwollend und gebe halt doch 4 Sterne (meine Nachbarin fand das Buch sehr gut und sehr spannend, daher bekommt es den aufrundenden halben Stern in ihrem Namen).

Bewertung vom 11.02.2021
Tinte & Siegel / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.1
Hearne, Kevin

Tinte & Siegel / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.1


ausgezeichnet

Zuerst vorweg: Das war mein erstes Buch von Kevin Hearne (wird aber nicht mein Letztes sein). Ich kenne die Chronik des Eisernen Druiden vom Namen her und es ist mir schon öfter empfohlen worden. Leider hat es bisher nur den Weg in meine Wunschliste, aber noch nicht in mein Regal gefunden. Auch wenn ich gegen Ende mitbekommen habe, dass sich dieses Buch und die Reihe um den Eisernen Druiden zumindest im selben Universum befinden, konnte ich das Buch ohne jegliche Vorkenntnisse lesen. Ob man noch mehr Spaß dran hat, wenn man die andere Reihe kennt, dazu kann ich nichts sagen.

In Tinte & Siegel begleiten wir Al durch ein wunderbares Schottland und begegnen hier auf dem Weg zur Aufklärung eines Falls von Feenhandel so allerhand skurriler Charaktere. Kevin Hearne beweist hier sein Können, ernstzunehmende Handlung und Witz harmonisch miteinander zu vereinen. Vor allem Buck ist mir wirklich ans Herz gewachsen. Großartiger Kerl! Tatsächlich ist Al so ziemlich das normalste Wesen (Menschen und andere Lebewesen) in dem Buch.

Mir hat es großen Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Der Schreibstil ist flüssig und die Seiten lesen sich leicht, die Handlung war für mich zu jeglicher Zeit interessant und die Sache mit den Siegeln als Magie“ersatz“ für mich auch was gänzlich Neues. Anfangs habe ich überlegt, ob die Haupthandlung + die Sache mit den Siegeln + dann auch noch die Sache mit dem Fluch nicht etwas zu viel sein könnte und die Sache mit dem Fluch etwas unnötig, aber ich glaube, dass dies ein wenig der Faden sein wird, der sich durch die Reihe um die Chroniken des Siegelmagiers ziehen wird.
Alles ist gut und harmonisch miteinander verflochten und so stört auch das nicht. Im Gegenteil, ich bin sehr gespannt, wie es mit Al & Co. weitergehen wird.

Ich kann hier guten Gewissens 5 Sterne verleihen, da mir subjektiv gesehen tatsächlich gar kein wirklicher Kritikpunkt einfällt. Mir hat’s rundum sehr gut gefallen.

Bewertung vom 18.10.2020
QualityLand 2.0 / QualityLand Bd.2
Kling, Marc-Uwe

QualityLand 2.0 / QualityLand Bd.2


ausgezeichnet

Gleich mal vorweg: Wer Band 1 liebte, wird ebenfalls an Band 2 seine große Freude haben und öfter vor sich hingiggeln oder sogar laut losprusten. ________________

Ich hab mich so gefreut, als ich gesehen habe, dass es von Qualityland tatsächlich einen zweiten Band geben wird. Haben es humoristische Bücher normalerweise mit mir echt schwer (oft muss ich höchstens mal innerlich n bisschen schmunzeln oder suche sogar den gesamten Witz vergeblich), trifft Qualityland bei mir mit seinem Humor absolut ins Schwarze. Es geht auch in diesem Band wahnsinnig sarkastisch, schwarz und satirisch zur Sache. Die Readbait-Titel, eine Neuerung, die es so in Band 1 nicht gab, sind schon urkomisch und so startete bereits das ein oder andere Kapitel mit einem Lacher.___________
Storymäßig laufen die ganzen Fäden tatsächlich erst am Ende des Buches so richtig zusammen; davor, muss ich zugeben, überzeugte mich eher der Humor als die Story an sich. Die ist okay und nett, aber würde man dieselbe Story ohne Humor in einen „normalen“ Roman verwandeln wollen, wäre sie höchstwahrscheinlich ziemlich öde. Macht aber nix! Das Ende wurde dann aber überraschenderweise sogar noch relativ spannend und lässt auch auf einen dritten Teil hoffen. Ich fänd’s mega!_______________

Wie schon am Anfang des Buches geraten wird, empfehle auch ich, zuvor den ersten Band zu lesen, da die Story ziemlich nahtlos weitergeht. Und wem Band 1 schon nicht so zugesagt hat, der sollte von Band 2 die Finger lassen – Der Stil und der Humor sind gleich geblieben. Sehr zu meiner Freude natürlich, aber die, die es nicht so gut fanden, werden Band 2 dann wohl auch nicht mögen. ________________

Ich muss da auch gar nicht groß drüber nachdenken, ob ich jetzt auf- oder abrunde, sondern kann ganz zufrieden volle 5 Sterne geben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.06.2020
Sturmläufer / Zane gegen die Götter Bd.1
Cervantes, J. C.

Sturmläufer / Zane gegen die Götter Bd.1


sehr gut

Auch wenn ich immer dafür bin, auch ähnliche Bücher nicht unbedingt miteinander zu vergleichen, sondern als eigenständige Bücher zu betrachten, legt es J.C. Cervantes mit dem Vorwort von Rick Riordan ja fast schon darauf an. Was aber auch ein Grund war, weswegen mich das Buch sehr interessiert hat. Mythologie finde ich immer ganz spannend und die Percy Jackson-Reihe gefällt mir sehr. Dass sich J.C. Cervantes die Mythologie der Maya ausgesucht hat, fand und finde ich großartig. Über diese ist zumindest mir wirklich sehr wenig bekannt, von den anderen hat man doch zumindest irgendwo schon mal irgendwelche Namen aufgeschnappt, seien es die Nordischen, Griechischen oder Ägyptischen. Aber Maya-Götter? Keine Ahnung, aber interessiert!


Der Schreibstil liest sich wirklich absolut hervorragend und leicht, die Seiten flogen nur so dahin und schwupps, waren 100 oder 150 Seiten weggelesen.. Cervantes schreibt aus der Ego-Perspektive von Zane und der Stil ist einem 13-jährigen sehr angemessen (mich nerven ja leider Bücher, die ebenfalls junge Menschen in der Ich-Perspektive „schreiben lassen“, die aber so hochgestochen und viel älter und neunmalklüger schreiben, dass ich immer Schwierigkeiten haben, das „glaubwürdig“ zu finden). Allgemein ist Zane ein typischer 13-Jähriger, der aufgrund seines Beins schon viel zu oft Opfer von Mobbing wurde, deswegen sogar ein Jahr zu Hause unterrichtet wurde, um diesen ständigen Schikanen zu entgehen. Was mir als starker Tierfreund super gefiel, war die Rolle von Rosie, Zanes Hündin, die einen sehr hohen Wert in Zanes Leben hat. Ich kann mich wunderbar damit identifizieren, einen Hund als besten Freund und Partner und nicht einfach nur als einen Hund zu betrachten und fand es soo schön, das auch in einem Buch mitzuerleben.

Was mir leider nicht so gut gefallen hat, war diese aufkeimende kleine Lovestory, Romanze, was-auch-immer. Zumindest zu Beginn schwärmt Zane regelrecht über seine neue Bekannte Brooks (die das ganze Buch über sehr mysteriös bleibt und ich weiß immer noch nicht so 100%ig, ob ich sie sympathisch finden soll oder nicht; Wenn wir es mit Percys Sidekick Grover vergleichen, stinkt Brooks dagegen in meinen Augen total ab, sorry!). Seehr oft wird beschrieben, wie schön er sie findet, wie toll sie doch aussähe, blabla. Ich bin da überhaupt kein Freund davon und finde, dass das Buch auch ganz wunderbar ohne funktioniert hätte. Für mich sogar noch besser, da es mich tatsächlich genervt hat (ich bin aber auch empfindlich). Ich brauch das einfach nicht und das ist mit ein Grund, weswegen ich irgendwie wohl männliche Autoren, gerade in diesem Genre, bevorzuge. Mit der Zeit lässt es aber zum Glück nach und es wird doch der Fokus auf die Freundschaft gelegt, was mir wiederum wirklich viel besser gefiel.

Die Story an sich fand ich ganz gut, stellenweise hatte sie vielleicht ein paar Längen oder war nicht ganz so interessant, bei manchen Dingen habe ich mich auch gefragt, wie naiv oder bedenkenlos Zane handelt – andererseits ist er eben auch erst 13 Jahre alt und handelt dementsprechend wohl auch recht altersgemäß. Die anderen Charaktere, denen Zane und Brooks im Laufe der Handlung begegnen, fand ich oft erfrischend und auflockernd. J.C. Cervantes schafft es, jedem der Charaktere beiläufig kleine Eigenheiten zu verpassen und sie so nicht einfach zu beliebig austauschbaren 08/15-Charakteren zu machen.


Ich bin echt zwiegespalten bei der Frage, ob ich die Reihe weiterverfolgen werde. Die Buchausgabe ist wirklich unglaublich schick und macht sich richtig gut im Regal, die Story ist jetzt auch nicht schlecht, andererseits habe ich erst die Percy Jackson-Reihe von Rick Riordan gelesen, der ja aber noch einige anderen Reihen hat. Und ich glaube, dass ich im Bereich Mythologie eher weitere Bücher von Rick Riordan lesen möchte. Das Ende fand ich zwar gelungen und macht schon Lust auf einen zweiten Band, aber ganz begeistert lässt es mich leider doch nicht zurück.

Bewertung vom 04.06.2020
Mind Games / Augusta Bloom Bd.1
Deakin, Leona

Mind Games / Augusta Bloom Bd.1


ausgezeichnet

In diesem Buch begleiten wir Dr. Augusta Bloom, die oft auch als Gutachterin arbeitet oder der Polizei hilft, und ihrem Geschäftspartner Marcus Jameson, ehemaliger Geheimdienstler, die gemeinsam eine Art Detektivbüro führen. Eines Tages kommt Jane, die Tochter einer Freundin von Marcus‘ Schwester, zu ihnen und bittet sie um Hilfe, da ihre Mutter verschwunden ist, nachdem sie an ihrem Geburtstag eine geheimnisvolle Karte bekommen hat. Schnell stellt sich heraus, dass Lana, Janes Mutter, nicht die einzige ist und dass alle Opfer – oder sind sie überhaupt welche? – etwas gemeinsam haben, was auf den ersten Blick nicht festzustellen ist…

Ich bin so froh, dass ich dieses Buch vorab lesen durfte, und es ist definitiv eins der besseren, die ich in diesem Jahr bisher gelesen habe. Der Anfang zieht sich ein wenig dahin, doch Leona Deakin schafft es, dennoch eine unterschwellige Spannung aufzubauen. Es passiert eigentlich erst einmal gar nicht soo viel und dennoch bleibt es interessant, was nicht zuletzt auch dem sehr flüssigen Schreibstil und den kurzen Kapiteln geschuldet ist. Die Seiten fliegen so dahin und man ist gespannt darauf, wie sich die zwei unterschiedlichen Handlungsstränge miteinander verbinden werden.

Ich würde definitiv empfehlen, bei der Klappenbroschur auf keinen Fall die Rückseite zu lesen! Den Klappentext in der Broschur selbst, ja, aber die Rückseite verrät leider ein paar Infos zu viel, auf die die Ermittler erst sehr, sehr viel später kommen. Das finde ich wirklich sehr schade. Ich ahnte dadurch schon ab der Hälfte, wer denn der Strippenzieher hinter alldem sein würde. Dennoch wartete das Ende mit zwei, drei anderen Überraschungen auf und die Auflösung finde ich doch gelungen, auch wenn ein paar Fragen für mich unbeantwortet blieben oder die ich aufgrund manchmal mangelnder Konzentration nicht ganz begriffen habe. Das kann auch sein.

Die Charaktere blieben für mich leider die meiste Zeit etwas blass, erst zum Ende hin erfahren wir ein wenig mehr über die Hintergründe. Die Charakterentwicklung vom Jameson gefiel mir leider nicht, einem ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter hätte ich mehr zugetraut; die Offenbarung über Augusta hingegen gefiel mir schon mehr.

Alles in allem ein plausibler, interessanter Thriller mit spannendem Fokus und einer interessanten Ermittlerin, der sich flüssig und leicht lesen lässt. Mind Games soll der Beginn einer Reihe sein, mit Augusta Bloom als Protagonistin. Die Autorin werde ich im Auge behalten! E
Ein paar Abzüge gäbe ich eigentlich schon, käme allerdings auf etwa 4,5 Sterne. Da ich das Buch aber wirklich gut fand, runde ich ausnahmsweise auf.

Bewertung vom 04.05.2020
Psychokiller
Ida Adam

Psychokiller


weniger gut

Guter Punkt: Las sich schnell weg

… das war es leider eigentlich auch schon an guten Dingen, die ich über das Buch zu sagen habe. Was mir wirklich leid tut, da diie Autorin wirklich sympathisch wirkt.

Aber ich kann irgendwie nicht viel Gutes über dieses Buch sagen. Ich habe es in einem Rutsch weggelesen, aber nicht, weil ich es so spannend und gut fand, sondern tatsächlich, damit es schnell vorbei ist und ich mich hoffentlich besseren Büchern widmen kann (ist das zweite eher schlechte Buch hintereinander, knapp 800 Seiten jetzt, ich mag wirklich wieder was Gutes lesen :D). Dafür eignete es sich aber wirklich gut, der Schreibstil ist flüssig und die Seiten lesen sich schnell weg. Hier und da ein paar flüchtige Schreibfehler (einmal das/dass, mehrmals „Sie“ kleingeschrieben, einmal ein verwirrender Wechsel des „du“ und „Sie“ – Sie sind das ganze Buch über per Sie, aber einen Abschnitt lang waren sie plötzlich per Du. Danach dann wieder beim Sie. War aber nicht so schlimm, stach mir dennoch ins Auge.

Inhaltlich kann ich gar nicht so viel sagen. Nur, dass die Versprechungen von spannenden Twists, auf die ich ganz besonders abfahre, bei mir nicht eingehalten wurden. Fand ich Sarah in der Leseprobe noch sehr sympathisch, wechselte das leider schnell ins Gegenteil über. Die Frau fand ich nervig, absolut paranoid, mit Gedankengängen, die ich so völlig abstrus und an den Haaren herbeigezogen fand, dass ich echt öfter den Kopf schütteln musste. Diese Gedankengänge waren einfach so gar nicht mit dem Bild vereinbar, das uns Ida in den paar Seiten, bis die ersten Abstrusitäten anfingen, geschildert hat. Ich dachte nicht ansatzweise: „Uhh, ohh, das könnte sein!“, sondern echt nur: „Oh man, Mädel, ernsthaft? Komm mal wieder runter.“
Manche kurze Handlungsstränge, die irgendwann kurz reingeworfen werden, sind irgendwie auch nur belanglos, und nur für einen oder zwei Sätze am Ende wichtig – na ja, eigentlich trotzdem überhaupt nicht so wichtig gewesen.

Auch die Auflösung… Ich hab nur fassungslos gelacht. Ich hatte nach und nach schon nichts Großartiges mehr erwartet, aber das… Hat doch nochmal alles runtergezogen, sorry. Völlig überzogen, realitätsfern und einfach nur.. oh Gott, entschuldige bitte, wenn du das liest, liebe Autorin, blöd, das ist sogar noch nett ausgedrückt. Bis auf Sarah, die vor allem mit ihrer überzogenen, grundlosen Paranoia bestach, blieben alle anderen Charaktere flach, nicht einen Hauch Tiefe habe ich gespürt. Ja, die Auflösung war völlig anders als man denken könnte, aber auch aus banalen Gründen. Die ich gerne mehr ausführen würde, aber ich möchte ja nicht ansatzweise spoilern, für die, die das Buch trotzdem lesen wollen.

Schade, für mich war’s echt ein totaler Reinfall. Tut mir selbst auch wirklich leid, dass ich so negativ darüber schreiben muss, aber ich muss einfach ehrlich sein.

Bewertung vom 19.04.2020
Das Dorf der toten Seelen (eBook, ePUB)
Sten, Camilla

Das Dorf der toten Seelen (eBook, ePUB)


gut

Schwedisches Roanoke

Ich war wahnsinnig gespannt, denn das Cover und der Klappentext, sowie eigentlich bereits der Titel an sich versprachen absolutes Highlight-Potenzial. Sowas ist ja wirklich genau mein Ding! Von Stranger Things merkte ich allerdings nichts, auch ist es kein Krimi, eher ein Mystery-Roman.

Wir begleiten Alice und ihr 4-köpfiges Team nach Silvertjärn, einer geheimnisvollen Gemeinde, in der 60 Jahre zuvaor alle Einwohner plötzlich verschwunden sind. Die Hintergrundstory scheint sehr von der Kolonie Roanoke inspiriert worden zu sein – Die verschwand Ende des 16. Jahrhunderts ebenfalls spurlos und bis heute konnte nicht allumfassend geklärt werden, was mit ihnen passiert ist. Das fand ich sehr interessant.

Parallel begleiten wir Elsa in den „Damals“-Kapiteln zu genau dieser Zeit und können so als Leser als einzige Personen die komplette Wahrheit über Silvertjärn und das Verschwinden der Gemeinde erfahren. Auch da bin ich mir sicher, dass die Autorin sich von bekannten Menschen hat inspirieren lassen.


Leider konnte mich das Buch nicht vollends überzeugen. Die Charaktere blieben für mich blass, bekamen kaum Tiefe. Viel zu viele Andeutungen, deren Auflösungen dann irgendwie nur so plätscherten. Der Schreibstil liest sich äußerst flüssig und auch die sehr kurzen Kapitel, jeweils in Heute und Damals unterteilt, halten dazu an, „nur noch schnell mal ein Kapitel“ zu lesen, woraus dann gerne 10 oder mehr wurden :D Das Buch habe ich in nicht einmal 3 Tagen gelesen – meine eBook-Ausgabe hatte allerdings laut tolino-App auch nur 333 Seiten, statt die wie überall angegebenen 448 Seiten. Ich weiß nicht, ob die Information einfach fehlerhaft ist oder ob ich irgendwie eine „komische“ Ausgabe hatte. Gekürzt oder so kam mir allerdings nichts vor.


Beide Zeiten sind im Präsens geschrieben – Ich persönlich hätte es besser gefunden, das „Heute“ im Präsens zu lassen und das „Damals“ ins Präteritum zu setzen. Allerdings tauscht Camilla Sten immerhin die Perspektiven, um die Abgrenzung nochmal etwas zu verdeutlichen. In der „Heute“-Zeit spricht/schreibt Alice selbst über das Geschehen, in den „Damals“-Kapiteln setzt die Autorin auf die dritte Person, der Fokus liegt dennoch deutlich bei Elsa.

Nach und nach decken wir die persönlichen Verbindungen der Filmcrew mit Silvertjärn oder auch den anderen Mitgliedern auf und merken so, dass eigentlich jeder so seine ganz persönlichen Gründe dafür hat, sich der Crew angeschlossen zu haben. Wie oben schon erwähnt, fehlt mir leider irgendwie die besondere Tiefe. Es wurde zwar auf ein paar wenige Charaktere mehr eingegangen, aber irgendwie blieben sie trotzdessen für mich einfach nur blass. Schade.

Auch die Geschichte plätschert irgendwie vor sich hin. Es gab zwei, drei Stellen, an denen ich mich leicht gegruselt habe, und das passiert mir nicht so häufig. Nur leider war das immer wieder schnell vorbei und man dümpelte so irgendwie mit der Crew mit, auch wenn eigentlich schon recht viel passierte, aber irgendwie…

Die Wendung fand ich zu überzogen. Die Auflösung in der „Heute“-Zeit fand ich mehr als dürftig, nahezu unrealistisch, und es blieb irgendwie nur ein „Äh… Ok“-Gefühl zurück. Die Ereignisse im „Damals“ spalten mich,einerseits kann ich mit manchen Teilen davon nichts anfangen,andererseits wird der Rest sehr gut rübergebracht, weswegen es mich dann doch nicht so sehr störte und auch irgendwie passte. Die Auflösung,was damals passiert ist, gefiel mir gut. Ein paar mehr Informationen hätte ich mir gewünscht, aber da wir die Geschehnisse aus Elsas Perspektive betrachten und auch sie nicht alles wusste,war das schon okay so.


Das Buch ist jetzt keinesfalls schlecht, ich habe aber leider deutlich mehr erwartet und beendete das Buch eher mit einem enttäuschten Gefühl.

Von mir bekommt das Buch 3,5 von 5* Sternen; da ich mich aber entscheiden musste, auf- oder abzurunden, entschied ich mich dennoch fürs Abrunden, da mir persönlich zu 4* doch mehr gefehlt hat.

Bewertung vom 20.03.2020
Miracle Creek
Kim, Angie

Miracle Creek


ausgezeichnet

Ich fand die Leseprobe schon vielversprechend und interessant, aber dass es mich letzten Endes so dermaßen abholen würde, hätte ich nicht gedacht. Das wirklich wunderschöne Buch bzw. Cover trägt nur einen kleinen Teil dazu bei, aber ich muss sagen: Es ist echt ein richtig, richtig schönes Buch!


Zum Inhalt lässt sich gesagt sein, dass ich nie gedacht hätte, dass das Angie Kims erstes Buch ist. Der Schreibstil ist fantastisch, flüssig, leicht zu lesen und doch eher gehoben, aber ich - aufgrund einer chronischen Erkrankung starke Konzentrationsprobleme und dementsprechend manche Schwierigkeiten habend, wenn der Schreibstil z.B. arg viele Fremdwörter enthält, eher altmodisch (auch wenn's soo schön ist!) oder schwierig geschrieben wurde – kam wunderbar damit zurecht und die Seiten flogen nur so dahin, fühlt sich dennoch einfach „reif und erwachsen“ an und man merkt, dass diese Autorin ihren Beruf versteht. Er passt hervorragend zu der doch sehr ernsten Geschichte, auch wenn Kim hin und wieder, wenn auch selten, noch ein paar Sätze einstreut, die einen auch in den ganzen bedrückenden Szenen sogar kurz zum Schmunzeln bringen.

Kim vermischt hier in diesem Buch sehr Vieles: Rassismus gegenüber koreanischen Einwanderern, Einblicke in die koreanische Kultur (da sie selbst eine koreanische Einwanderin ist, gehe ich davon aus, dass diese, wenn auch manchmal tatsächlich etwas klischeehaften, Einblicke authentisch sind), teilweise Kindesmisshandlung (oder eben auch nicht?) und das Leben von Müttern mit behinderten (hier vor allem autistische) Kindern, völlig authentisch, gute sowie vor allem auch schlechte Seiten, ihre Liebe und Hingabe, aber auch ihren täglichen Kampf und ihre Opfer, die sie dafür bringen, ohne auch nur ansatzweise zu urteilen, zusätzlich bringt sie noch das Thema der HBO-Therapie (eine Sauerstoff-Therapie) ein, mit der sie selbst Erfahrung hat, und zeigt auch auf, dass diese Therapie teilweise umstritten ist; all das noch paniert mit einer schönen Prise Gerichtsdrama, was ich persönlich sehr gerne mag. Das klingt nach sehr vielen Themen, finde ich, doch verwebt sie alle so wunderbar, so authentisch miteinander, dass alles absolut perfekt miteinander harmoniert.

Die Charaktere bekommen alle eine gewisse Tiefe, manche mehr, manche etwas weniger, da Angie Kim immer in der 3. Person, aber aus den verschiedenen Sichten der verschiedenen Charaktere schreibt. Man fühlt mit, man lernt, man bekommt Einblicke in die verschiedenen Welten und findet man einen der Charaktere erst einmal noch eher blöd, oder denkt, diese Person ist schuldig, sie hat es nicht anders verdient, der Fall sei doch klar, kommen einem spätestens im Abschnitt dieser Person ihre Zweifel, bekommt Mitleid, überdenkt doch nochmal alles, bringt Verständnis auf... Wir werden im Buch ständig mit anderen Sichtweisen konfrontiert. Und stimmt man mit einer zu, kann es sein, dass man die ganz andere Sichtweise dann auch nachvollziehen, man überdenkt doch nochmal, ob man seine eigene Sichtweise nicht doch nochmal anpassen soll.

Ob der Fall klar bleibt oder doch noch eine Überraschung auf einen wartet, mag ich nicht verraten, aber es lohnt sich so oder so. Viele Wendungen, viele Geheimnisse, die ans Licht kommen, die immer alles hin und her werfen und bei denen die Verdachte dann teilweise von Kapitel zu Kapitel wieder wechseln. Man kann sich nie sicher sein, wer es letzten Endes war (wirklich die Angeklagte? Oder doch jemand völlig anderes?) und es bleibt spannend und interessant bis zum Schluss.
Das Buch findet zeitlich vor allem während des Prozesses statt, die Autorin bietet aber auch viele Rückblicke auf Geschehenes im vergangenen Jahr oder teilweise noch früher und bettet sie alle wunderbar ein.


Ich musste teilweise wirklich mehrmals innehalten, einen Moment durchatmen, einfach nur, um den Gedanken „Oh mein Gott, das ist SO gut!!“ in Ruhe fertig zu bringen.
Definitiv ein Highlight meines Jahres!

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