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vanessa-v8

Bewertungen

Insgesamt 19 Bewertungen
12
Bewertung vom 03.03.2018
Verfolgung / Millennium Bd.5
Lagercrantz, David

Verfolgung / Millennium Bd.5


ausgezeichnet

Allgemeine Infos
Titel: Verfolgung
Autor: David Lagercrantz
Verlag: Heyne
Seiten: 481
Preis: 22,99€
ISBN: 9783453270992

Worum geht's?
Im Frauengefängnis Flodberga herrscht ein strenges Regiment. Alle hören auf das Kommando von Benito Andersson, der unangefochtenen Anführerin der Insassinnen. Lisbeth Salander, die eine kurze Strafe absitzt, versucht tunlichst, den Kontakt zu vermeiden, doch als ihre Zellennachbarin gemobbt wird, geht sie dazwischen und gerät ins Visier von Benitos Gang. Unterdessen hat Holger Palmgren, Lisbeth Salanders langjähriger Mentor, Unterlagen zutage gefördert, die neues Licht auf Salanders Kindheit und ihren Missbrauch durch die Behörden werfen. Salander bittet Mikael Blomkvist, sie bei der Recherche zu unterstützen. Die Spuren führen sie zu Leo Mannheimer, einem Finanzanalysten aus sehr wohlhabendem Hause. Was hat dieser mit Lisbeth Salanders Vergangenheit zu tun? Und wie soll sie den immer schärfer werdenden Attacken von Benito und ihrer Gang entgehen?

Meine Meinung:
Verfolgung ist der 5. Teil der Millennium-Reihe den man auch ohne Vorkenntnisse lesen kann. Ich habe die ersten vier Teile nicht gelesen und kam super mit der Geschichte klar.
Der Autor David Lagercrantz hat einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil. Auch die bildlichen Beschreibungen der einzelnen Szenen machten das Buch umso spannender.
Mich fesselte das Buch bereits von der ersten Seite an und auch die Spannung blieb bis zur letzten Seite. Ich mochte das Buch gar nicht aus der Hand legen.
In der Geschichte wird der Leser öfters mit der Vergangenheit konfrontiert, so konnte man sich über die Geschehnisse ein besseres Bild machen.
Die Hauptprotagonisten waren mir sehr sympathisch, umso leichter lies sich die Geschichte lesen. Salander und Blomkvist sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich bin schon auf den sechsten Teil gespannt.
Der einzige kleine Manko ist, dass manchmal über trockenen Börsenstoff geredet wurde. Allerdings störte das auch nicht weiter.


Fazit:
Was soll ich noch sagen? Ein Buch mit hoher Suchtgefahr. Ein spannender Thriller den man nicht weglegen möchte, die Spannung bleibt bis zur letzten Seite. Ich kann es jedem empfehlen. Von mir bekommt das Buch 5 von 5 Sternen.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.02.2018
Im Land der wilden Pferde / Nordlicht Bd.1
Müller, Karin

Im Land der wilden Pferde / Nordlicht Bd.1


gut

Das Cover ist ein echter Hingucker. Liebevoll und detailverliebt gestaltet passt es wunderbar zum Buch und erzählt schon eine Geschichte an sich.
Die Autorin hat einen angenehmen, flüssigen Schreibstil. Abwechselnd schreibt sie aus der Sicht von Elin und Kári, dem Pferdejungen. Den naturverbundenen, ruhigen Kári mochte ich sehr gerne. Elin leider weniger, sie ist etwas verwöhnt/undankbar und benutzt für meinen Geschmack viel zu viel Jugendslang. Der Wechsel zwischen den beiden hat mir allerdings sehr gut gefallen, da man so das Buch viel intensiver und mit mehr Gedanken und Gefühlen beiderseits erlebt. Das machte es zu gleich auch spannender. Und trotzdem wechselte die Geschichte immer von mysteriös & spannend mit vielen Geheimnissen und (leider nur) einem Hauch Romantik zu etwas öde dahinplätscherndes Klischee: Großstadtmädel muss Urlaub auf dem Land machen und versucht ihre verlorengegange Liebe zum Reiten wieder zu gewinnen.
Neben der Klischeehaftigkeit hat mir auch der Mangel an "im Land der Elfen, Feen und Trolle" nicht gefallen. Elfen wurden nebensächlich erwähnt, Feen und Trolle fast gar nicht. Stattdessen gab es typische Sightsseingtours. Dabei hätte ein gutes Stück Fantasy so gut in die Geschichte gepasst.

Fazit:
Ich bin sehbar sehr zwiegespalten. Einerseits war es sehr spannend und geheimnisvoll, andererseits auch klischeehaft. An Fantasy hat es mir leider auch gefehlt. Ingesamt gibt es 2,5 also rund 3 Sterne von mir.

Bewertung vom 25.02.2018
Jede Sekunde zählt / Ocean City Bd.1
Acron, R. T.

Jede Sekunde zählt / Ocean City Bd.1


ausgezeichnet

Worum geht's?
Am helllichten Tag wird Jacksons bester Freund Crockie von den Sicherheitskräften der Stadt verschleppt. Und es kann nur einen Grund dafür geben: Crockie hat das Zahlungssystem der Stadt angezapft! In Ocean City, einer auf dem Meer treibenden Megacity, ist die Währung Zeit. Mehr aus Spielerei haben Jackson und Crockie einen Weg gefunden, mit einem selbstgebauten Transponder Zeitkonten zu hacken. Der Trick ist verführerisch einfach – und Crockie kann nicht widerstehen. Jetzt muss Jackson das verräterische Gerät noch vor dem Geheimdienst finden. Andernfalls sind er und ihre beiden Familien in höchster Gefahr – nur hat Jackson keine Ahnung, wo in der 15-Millionen-Stadt er seine Suche starten soll.

Meine Meinung:
Das wundervoll gestaltete Cover erzählt eigentlich schon die Geschichte an sich - ein Junge in einer riesigen Stadt, verfolgt vom Geheimdienst, ein mysteriöser Mann der im Hintergrund agiert.
Nicht nur der Charakter der Hauptperson sondern eigentlich alle Protagonisten wurden wahnsinnig detailliert und glaubhaft dargestellt. Es sind nicht nur Pappfiguren wie in manch anderen Büchern sondern lebendige Personen. Und so manch einer führt sogar ein Doppelleben..
Spannend war das Buch somit alle Mal - immerhin wird die Hauptperson auch von Anfang an verfolgt. Weiterhin gab es zahlreiche überraschende Wendungen, Enthüllungen und Aktionen, die zum Glück noch in der letzten Sekunde gutgingen.
Das Setting, das die beiden Autoren in diesem Buch erschaffen haben ist wirklich bemerkenswert. Während des gesamten Buches konnte ich mir diese "kleine" Welt, die auf dem Meer schwimmt und auf dessen Produkte angewiesen ist (Algenkäse - lecker!), ungeheuer bildlich vorstellen. Die Autoren haben also einen wirklich bildlichen und flüssigen Schreibstil, der auch für jüngere Leser (11-14 Jahre) geeignet ist.

Fazit:
Mich hat selten ein Buch so gut unterhalten wie dieses. Es hat ihm an nichts - nicht Mal an Humor - gefehlt. Ich kann das Buch besonders jüngeren Lesern(11+) empfehlen, die auf eine spannende Verfolgungsjagd mitten auf dem Meer gehen wollen.
Jetzt heißt es nur noch Warten auf den nächsten Teil der Triologie...

Bewertung vom 18.02.2018
Der Wortschatz
Vorpahl, Elias

Der Wortschatz


sehr gut

Das Cover ist wirklich ein echter Hingucker, im Laden hätte ich es auf jeden Fall in die Hand genommen. Übertroffen wird es nur noch von den wundervollen Illustrationen die man am Anfang jeden Kapitels und auch zwischendurch im Buch findet.

Der Autor hat einen sehr angenehmen, leicht zu lesenden Schreibstil. Die Seiten flogen nur so dahin. Die Geschichte des kleinen Wortes auf der Suche nach seinem Sinn ist süß, niedlich aber auch unvorhersehbar. Es fehlte zwar etwas die Spannung, allerdings ist das nicht weiter schlimm, denn man erwartet das auch nicht vom Buch. Schon das Cover lässt die gemütliche, leicht dahin plätschernde Geschichte erahnen.

Die Welt die mit diesem Buch erschaffen wurde ist wirklich einmalig. Es gab zwar einen kleinen Mangel an bildlichen Beschreibungen dieser Welt, aber wozu hat man denn seine Fantasie? Hier gibt es Worte, die in Büchern leben; Schildkröten die am Meeresboden vergessen ewig in ihren Gedanken versinken; ein Esel, der eine Eselsbrücke besitzt, und das Wort Verrückt, das elf Mal am Tag seinen Anzug wechselt. Man erlebt sogar die Verschmelzung eines Artikels mit seinem dazugehörigen Nomen. Fantastisch würde das Buch am besten beschreiben.

Fazit

Das Buch hat ich auf eine angenehme, niedliche Reise durch die Welt der Worte genommen. Trotz der wenigen Spannung blieb es unvorhersehbar. Lediglich an bildlichen Beschreibungen hat es mir etwas gefehlt. Ich kann das Buch allen Geschichtenliebhabern empfehlen, im Besonderen ist es zu Weihnachten geeignet.

Bewertung vom 11.02.2018
Hologrammatica
Hillenbrand, Tom

Hologrammatica


weniger gut

Worum gehts?
Ende des 21. Jahrhunderts arbeitet der Londoner Galahad Singh als Quästor. Sein Job ist es, verschwundene Personen wiederzufinden. Davon gibt es viele, denn der Klimawandel hat eine Völkerwanderung ausgelöst, neuartige Techniken wie Holonet und Mind Uploading ermöglichen es, die eigene Identität zu wechseln wie ein paar Schuhe. Singh wird beauftragt, die Computerexpertin Juliette Perotte aufzuspüren, die Verschlüsselungen für sogenannte Cogits entwickelte – digitale Gehirne, mithilfe derer man sich in andere Körper hochladen kann. Bald stellt sich heraus, dass Perotte Kontakt zu einem brillanten Programmierer hatte. Gemeinsam waren sie einem großen Geheimnis auf der Spur. Der Programmierer scheint Perotte gekidnappt zu haben. Je tiefer Singh in die Geschichte eintaucht, umso mehr zweifelt er daran, dass sein Gegenspieler ein Mensch ist ...

Meinung:
Die Welt die der Autor in diesem Buch erschaffen hat, spielt zwar in einer fernen Zukunft, ist aber trotzdem sehr nah. Es fällt einem leicht sich vorzustellen, wie der Quästor durch die hübschen völlig bunten, mit neonfarbigen Werbungen überladenen Straßen geht, dann seine Stripper-Brille aufsetzt(dadurch lassen sich die Hologramme ausschalten) und die Welt darunter erblickt: grau, schmutzig, kaputt, die Natur im Sterben. Viele Fachausdrücke bezeichnen die neuen Welt und ihre Erfindungen, und auch wenn man nach diesem Buch wahrscheinlich für andere eine Fremdsprache spricht, wird doch alles verständlich erklärt.
Es war spannend und interessant für mich für eine kurze Weile (!) in diese mögliche Variante der Zukunft einzutauchen. Allerdings wäre das Buch für mich deutlich besser gewesen, wenn der Fokus denn auch auf dieser dystopischen Welt liegen würde. Jedoch ging es hauptsächlich um die Hauptperson: seine Liebe zu Saxophonen, Kampfsport-Training und vor allem um das Liebesdrama mit seinem neuen Freund. Das Problem ist, dass die Hauptperson nicht weiß, ob sein neuer Freund ursprünglich ein Mann oder ein Frau war, denn durch die Gefäße kann man im Jahr 2088 Mal das und Mal das sein. Und das verunsichert ihn.
Da der Fokus auf deren verwirrender Liebe lag, sollte das Buch für mich eher "Holodrammatica" heißen.
So oder so: nach Seite 180(ca. 1/3) habe ich das Buch abgebrochen.

Fazit:
Da ich das Buch abgebrochen habe, bleibt meine Rezension auch relativ kurz.
Diese Dystopie hatte viel Potenzial und wäre wirklich spannend gewesen, wenn es auch um sie gehen würde.
Ich kann das Buch nur demjenigen empfehlen, der auf Suche nach einer Dystopie und! einer Liebesgeschichte in einem ist.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.01.2018
Hangman. Das Spiel des Mörders / New-Scotland-Yard-Thriller Bd.2
Cole, Daniel

Hangman. Das Spiel des Mörders / New-Scotland-Yard-Thriller Bd.2


sehr gut

Daniel Cole hat mit Hangman den zweiten Teil um die Ermittlerin Emily Baxter geschrieben. Ich habe den ersten Teil Ragdoll leider nicht vorher gelesen. Fand das aber jetzt nicht so schlimm, ab und zu waren zwar Hinweise auf den ersten Teil, aber mich hat es beim lesen nicht gestört.
Der Schreibstil war sehr flüssig zu lesen, bildlich konnte ich mir alles gut vorstellen. Nur leider hatte man bei einigen Sätzen das Gefühl, dass ein Paar Worte fehlen, so musste man teilweise den Satz nochmals lesen. Allerdings weiß ich nicht ob es an der Übersetzung lag, oder vom Autor so vorgegeben war. Es ist zwar heftig zu lesen was mit den Opfern gemacht wurde, aber so sollte auch ein Thriller sein. Ab und zu hat der Autor auch etwas Sarkasmus mit eingebaut, so das man als Leser ab und zu schmunzeln musste, trotz der Grausamkeiten.
Daniel Cole hat es geschafft die Spannung immer weiter aufzubauen, man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, da man wissen möchte wer hinter den ganzen Morden steckt und warum. Leider hat mich das Motiv etwas enttäuscht, das war mir persönlich ein bisschen zu plump, da hatte ich mehr erwartet. Zum Schluss taucht noch jemand aus dem ersten Teil auf, sodass man schon auf den nächsten Band neugierig wird.

Fazit:
Für mich war das Buch sehr spannend. Ein Muss für jeden Thriller Fan. Ich kann das Buch wirklich empfehlen. Da es aber in diesem Thriller sehr viele Morde gibt, die sehr detailliert beschrieben werden, ist es nichts für schwache Nerven.
Die Ermittlerin Emily Baxter fand ich Klasse, sie sagt was sie denkt, ist direkt und gerade heraus. Ich habe so manches Mal über sie geschmunzelt.
Leider muss ich einen Punkt abziehen, da mir das Motiv und der Mörder einfach zu unspektakulär war.

Bewertung vom 29.01.2018
Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente
Bognanni, Peter

Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente


sehr gut

Worum es geht:
Erzählt wird die Geschichte von Tess, die einen Jungen vor Monaten auf einer Party kennen gelernt hat und seitdem mit ihm eine Fernbeziehung führt. Doch Jonah geht es nicht gut, er hat psychische Probleme. Als er sich mit einer Überdosis der Tabletten umbringt, ist Tess am Boden zerstört. Sie versucht ihre Trauer zu verarbeiten indem sie weiter an ihn Nachrichten schreibt. Ihr Vater, der hauptberuflich schräge Tierbeerdigungen veranstaltet ist dort auch keine große Hilfe. Trost kommt von anderer Seite - von dem Jungen, mit dem sie monatelang geschrieben hat, und der doch nicht Jonah war.

Meine Meinung:
Das Cover ist wirklich fantastisch - es hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Besonders gefällt mir, dass die Schrift aus Sternen besteht. Das passt genauso gut wie der Buchtitel zu der Hauptperson. Tess ist eine junge Frau, die noch nicht weiß wie sie mit ihrer Trauer umgehen soll. Am Anfang war sie mir überhaupt nicht symphatisch, aber Stück für Stück - je mehr wir von ihren Beweggründen erfahren haben - verstand ich sie besser und schloss sie in mein Herz. So verhält es sich mit dem ganzen Buch. Von 'am Liebsten würde ich es abbrechen' zu 'Warum geht es nicht noch weiter?'.
Der Autor hat einen sehr angenehmen Schreibstil, ich kam schnell über die Seiten. Jedoch hat es mir ein bisschen an Spannung gefehlt. Die Geschichte plätscherte mehr dahin, obwohl das Geschehen an sich ja aufregend gewesen wäre. Durch Tess Trauer und die vielen Überlegungen jedoch erlebte man das alles jedoch nur durch eine Art Nebel.
Eine Sache die mir noch sehr gut gefallen hat, sind die eingeschobenen Chats. So wurden Unterhaltungen nicht nur nach erzählt, sondern man konnte sie richtig miterleben. Und dadurch wurde die Geschichte um Tess, Jonah und dem "zweiten Jonah" sehr viel lebendiger.
Ich kann das Buch jedem weiterempfehlen, der auf der Suche nach einer nicht perfekten Liebesgeschichte in den Zeiten von Facebook, Videochat und co. ist

Bewertung vom 14.12.2017
Oma, die Nachtcreme ist für 30-Jährige!
Fritzsche , Anja Flieda

Oma, die Nachtcreme ist für 30-Jährige!


sehr gut

Kapitel für Kapitel begleitet der Leser Marias Leben beim 101sten Lebensjahr angefangen. Immer frei nach den Mottos: “Lächeln aufsetzen, gegen die Falten!” und “Ich hab ja Zeit.”.
Die gewählte Erzählweise von Anja und Oma Maria gefiel mir leider nicht ganz so gut, auch wenn ich mich ca. zur Hälfte des Buches hin daran gewöhnt habe. Es ist nämlich wie ein großer Dialog, oder mehr noch: wie ein Interview aufgebaut. Gerade am Anfang, als Oma Maria Anja und Jochen(Marias Sohn & Anjas Vater) ihre Geschichten erzählt hat, unterbrachen die beiden sie immer Mal wieder um Kommentare zu geben oder Fragen zu stellen. Auf Dauer fängt das an zu stören, denn ich lese Geschichten lieber im Ganzen.
Das Geschichtenerzählen nahm aber immer mehr ab, je weiter man gelesen hat, je älter Maria wurde und leider auch je weiter die Demenz sich gezeigt hat. Zwar ist es auf eine Weise auch lustig, wenn das zehnte Mal gefragt wird wo man denn jetzt gerade ist, oder Oma Mia(Anjas andere Oma) nach Resteraunt & Burger King immer noch Hunger hat, weil sie vergessen hat, dass sie eben schon gegessen haben, jedoch nimmt dieser Witz mit der Demenz einen etwas bitteren Beigeschmack an. Traurig, aber wahr.
Durch die interwiewähnliche Schreibweise kamen nach meiner Auffassung auch die Gefühle und Gedanken der Hauptpersonen etwas abhanden. Zwar sind in den Unterhaltungen viele Witze eingebaut, aber mir fehlten die Emotionen. Dabei hätte ich sehr gerne gewusst wie die beiden nun diese oder jene Situation aufgenommen haben.
Gut gefallen haben mir natürlich der unübertreffbare Charme und die lustigen, verdrehten Denkweisen von Oma Maria. Von dieser 107-jährigen Frau kann man noch etwas lernen. Vor allen Dingen, allem positiv gegenüber zu stehen und selbst bei negativen Erlebnissen es ist nicht so schlimm zu sehen und besonders: zu lächeln, denn das Leben geht immer weiter.

Fazit:
Auch wenn mich das am Anfang nicht so überzeugen konnte, hat es mich letzendlich doch begeistert. Die Geschichte von Anja mit ihren manchmal ziemlich anstrengenden, aber immer süßen und charmanten Omas, die beide über die 100 schon hinaus sind, ist einfach einmalig und sensationell.
So kann ich das Buch jedem empfehlen, der Lust auf ein witziges und vor allem lebenbejahendes Buch hat. Jedoch Vorsicht: Es kann sein, dass Oma Maria sich still und heimlich in das Herz des Lesers schleichen wird! ;)

Bewertung vom 09.12.2017
Briefe an die grüne Fee
Jamal, Salih

Briefe an die grüne Fee


sehr gut

Klappentext:
Hoch über den Dächern der Stadt sitzt der Ich-Erzähler, bereit zum Sprung. In seiner Tasche: eine alte Pistole und Briefe an eine geheimnisvolle, devote Flamenco-Tänzerin, die er im Internet über ein Dating-Portal kennengelernt hat.
In zwei zusammenlaufenden Handlungssträngen erzählt er von seiner Affäre und von den Menschen, die ihm begegneten. Er schildert seinen Blick auf die Welt, seinen Weg aus Leichtigkeit und Unbekümmertheit in die Fesseln der Verantwortung und den Versuch, dieser Gewissenhaftigkeit zu entfliehen. Dabei sucht er melancholisch, wütend und fragend das Wesen der Liebe, um an den Kern der menschlichen Seele vorzudringen. In seinen Gedanken dealt er deshalb mit dem Teufel.
Eine Geschichte aus lustigen, tragischen und unverschämten Anekdoten, erzählt in einer flapsigen und teilweise vulgären Sprache, und tiefgründigen, poetischen Gedanken über die Welt, in der Männer wie vergessene Turnbeutel in der Tinnef-Abteilung bei IKEA darauf warten, abgeholt zu werden, oder in der versucht wird, die Zeugen Jehovas an der Haustüre zu einem Dreier zu überreden.

Meinung:
Über das Buch bin ich etwas zwiegespalten.
Einerseits gefällt mir die Poesie des Buches wirklich gut. Alle paar Seiten konnte ich Textstellen unterstreichen und die Zitate mit Klebezetteln versehen. Auch wenn die teilweise sehr vulgäre Formulierung zu wünschen übrig lässt, sagen diese Zitate doch viel aus. Mein liebstes ist “Ich will alles. Mit allen Sinnen ... Und dieses alles, es soll fliegen.”(S. 46)
Schon hier macht sich leicht der satzfetzenhaftige Schreibstil bemerkbar. Bei anderen Büchern würde er vielleicht stören, doch in diesem passt er gut zum Erzähler und macht das doch etwas schwierigere Thema leicht lesbarer und verständlicher.
Mit der Hauptperson hatte ich so meine Probleme. Auf der einen Seite war ich in manchen Ansichten total ihrer Meinung, aber andererseits fand ich sie teilweise einfach nur egoistisch, immer auf den eigenen Vorteil bedacht. Der Erzähler strebt durchgängig nach mehr, schöner, besser.
Eine Sache die ich auch noch zu bemängeln habe, ist, dass der Erzähler in seinen Erzählungen sehr weitschweifend ist. Dem roten Faden wird nur sehr zögerlich gefolgt. Dadurch, dass das Buch hauptsächlich in der Vergangenheit spielt, ist es für mich auch eher eine Biografie als ein Roman.
Trotzdem -oder vielleicht gerade deswegen- ist es ein Buch übers Leben, mit all seinen wunderbaren und schrecklichen Facetten, ohne Beschönigungen. Und das konnte mich letztendlich doch vom Buch überzeugen.

Fazit:
Auch wenn mir die Hauptperson nicht so sympathisch war, hat sie trotzdem eine lesenswerte Geschichte zu erzählen.
Ich kann das Buch allerdings nur denen empfehlen, die auf der Suche nach etwas poetischem, neuem sind, und keine Liebesschnulze oder einen spannenden Thriller erwarten

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