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Benutzername: 
uhuBook
Wohnort: 
Wernberg

Bewertungen

Insgesamt 19 Bewertungen
12
Bewertung vom 15.08.2021
Das Haus der Libellen
Behrens, Emma

Das Haus der Libellen


gut

Nach langer Zeit kehrt Sophie zum Haus der von Gutenbachs zurück. Was sie am meisten mit dem alten Gebäude verbindet, sind die Erinnerungen aus ihrer Jugend. Noah, der einfach verschwunden ist und ihr Herz entzweigerissen hat, tritt aufgrund der Erinnerungen wieder in ihr Leben. Doch nur sein Geist, denn er ist schon wieder verschwunden. Zusammen mit seiner Schwester Emilia, versucht sie Noah zu finden. Doch um in zu finden, muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen.
Eine Geschichte über die Vergangenheit und die Auswirkungen in der Gegenwart und dem Kampf darüber, mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Ein für mich sehr tiefgründiges Thema, dass hier aufgefasst wurde.
Ich brauchte zwar ein paar Seiten, um in die Geschichte reinzukommen, aber sobald man mal drinnen ist, lässt sich die Story flüssig lesen.
Immer wieder gibt es Rückblicke in Sophies Vergangenheit, die einen leichter nachvollziehen lassen, wie es ihr geht und einen auch helfen, die Story richtig zu verstehen.
Die Protagonistin Sophie ist eine sehr sympathische Figur und auch die anderen Charaktere konnten mich überzeugen. Die Autorin lässt dem Leser wirklich Zeit, die einzelnen Personen des Buches richtig kennenzulernen. Vor allem Emilia hat es mir persönlich sehr angetan. Sie ist eine eher verträumte und sehr besondere Person (auch wenn sie sehr launisch sein kann) – man muss sie einfach mögen. Auch die enge Beziehung zwischen ihr und ihrem Bruder Noah finde ich sehr schön.
Emma Behrens hat einen ganz eigenen Erzählstil, der aber sehr gut zu dieser Art von Buch passt. Sie schreibt mit Humor und Emotionen und schafft es und trotzdem sehr tiefgründig.
Einzig kleiner Kritikpunkt ist, dass der Geschichte etwas an Spannung fehlte. Zwar gab es am Ende noch eine unerwartete Wendung, aber bis dahin war es eher ein lockerer Lesespaß ohne viel Aufregung. Hätte Emma Behrens nicht so einen guten Schreibstil, wäre das Buch vielleicht dadurch etwas langweilig – zum Glück kann die Autorin das wett machen.
Ich finde das Buch zwar gelungen, aber ich denke, man muss diese Art von Story mögen, um damit warm zu werden.

Bewertung vom 12.08.2021
Flammen des Sommers
Puljic, Madeleine

Flammen des Sommers


ausgezeichnet

Nach dem Beenden von „Herz des Winters“ konnte ich es kaum erwarten „Flammen des Sommers“ zu lesen. Da der erste Band so gut war, hatte ich wirklich große Erwartungen. Und ich wurde nicht enttäuscht. So viel der erste Teil mit Action punkten kann, so viel überzeugt der zweite Teil mit Tiefgründigkeit und Gefühl. Trotz der ernsten Grundstimmung bleibt noch genug Platz für Humor. Die Kombination aus Ernst, Düsternis, Gefühlen und Witz ist der Autorin wirklich gut gelungen.

Ich finde es schön, zwischen all der Action und den Problemen auf die Berekh und Daena stoßen, auch etwas über ihren Alltag und das Leben zu zweit zu erfahren. In diesem Band kommen nicht ganz so viele verschiedene Wesen vor, dafür sind die die auftauchen umso liebenswerter.

Schon allein wegen des „kleinen“ Drachens lohnt es sich dieses Buch zu lesen! Er ist einfach bezaubernd.

Außerdem durchläuft man in diesem Buch nicht nur eine Geschichte mit den Protagonisten, sondern erlebt auch mit wie diese an sich selbst arbeiten, sich verändern und wachsen. Wirklich toll.

Die Geschichte selbst ist sehr kurzweilig und es gibt nicht viel unnötiges Rumgeplänkel. Man ist schnell in der Story drin und fast noch schneller am Ende des Buches angelangt. Der tolle Schreibstil der Autorin rundet das ganze noch perfekt ab.

Absolut empfehlenswert.

Bewertung vom 16.07.2021
Rum oder Ehre / Kulinarische Kriminalromane Bd.2
Henn, Carsten Sebastian

Rum oder Ehre / Kulinarische Kriminalromane Bd.2


gut

Der Kriminalroman „Rum oder Ehre“ von Carsten Sebastian Henn macht seinem Titel wirklich alle Ehre. Abgesehen von einer amüsanten Geschichte über einen recht gewöhnungsbedürftigen Flensburger, findet man in diesem Buch so ziemlich alles über Rum, dass man sich vorstellen kann – Rezepte, Infos zum Herstellungsverfahren und auch zur Herkunft des Gebräus.

Die Rezepte sind sehr ansprechend und es sind auch wirklich einige davon vorhanden.

Die Geschichte selbst spielt am Beginn des Buches in Flensburg - der deutschen Rummetropole - wechselt dann aber schnell nach Jamaika. Am Beginn des Buches erfährt Martin von seinem toten (ja, er war zu diesem Zeitpunkt schon tot) besten Freund Lasse, dass sein Bruder Christian auf Jamaika ermordet wurde. Es dauert nicht lange, bis sich Martin auf den Weg dorthin macht. Dort angekommen trifft er auf Verwandte, mit denen er nicht gerechnet hat.

Zusammen mit seiner Fahrerin Babe macht er sich auf die Suche nach Christian und die beiden kommen dabei nicht nur einmal in Schwierigkeiten. Doch Babe ist nicht die einzige Helferin an Martins Seite, denn die Polizistin, die zuvor gegen ihn ermittelt hat, stellt sich schnell auf seine Seite. Es dauert nicht lange, bis Martin klar wird, dass auch der Rum bzw. das Geschäft mit dem beliebten Getränk der Grund für Christians Verschwinden sein könnte.

Zwischen den Kapiteln findet man immer wieder Tagebucheinträge von Christian, welche aber in der Vergangenheit liegen. Das macht die Geschichte etwas interessanter, da man auch Martins Bruder ein wenig kennenlernt, aber auch viel über die Orte, an denen die Story um Martin spielt.

Das Ende war für mich ziemlich überraschend, obwohl ich das ganze Buch über immer wieder etwas mitgerätselt und mir selbst einige Enden zusammengereimt habe.

Die Geschichte rund um Christian, Babe und Jamaika hat wirklich Potenzial, aber leider ist sie für meinen Geschmack zwischendurch wirklich etwas zu langatmig. Es gibt viele Seiten, die wie ich finde für die Geschichte selbst nicht relevant waren und so das Buch ab und zu sehr zäh zu lesen gemacht haben. Vor allem während den ersten 100 Seiten. Dadurch habe ich leider nicht so sehr mitgefiebert, wie ich das von anderen Krimis gewohnt bin. Ich musste mich wirklich zwingen das Buch nicht abzubrechen. Zum Schluss war ich dann aber froh, weitergelesen zu haben, da mich das Ende dann doch ziemlich überrascht hat.

Jeden der am Beginn einer Geschichte Durchhaltevermögen beweisen kann und gerne etwas Lockeres zwischendurch liest, würde ich dieses Buch trotzdem weiterempfehlen.

Bewertung vom 13.07.2021
Herz des Winters
Puljic, Madeleine

Herz des Winters


sehr gut

Herz des Winters von Madeleine Puljic – ein Buch über eine Kämpferin, die gegen einen scheinbar unbezwingbaren Feind in den Kampf zieht und das nur mit einem totem oder auch nicht so totem Weggefährten. Die Story erzählt nicht nur von Menschen und Magiern, sondern auch von bösen Einhörnern, umgänglichen Untoten und Schuhen, Stinktieren und Gefallen die als Waffen eingesetzt werden. Alles in allem ein ziemlich verrücktes und wahnsinnig unterhaltsames Buch.
Die Geschichte rund um die Kämpferin Daena und ihrem Begleiter Berekh punktet mit viel Action und Vielfalt. Die zwei Hauptcharaktere machen sich gemeinsam auf den Weg um gegen die Bedrohung durch die Morochai anzugehen. Auf ihrer Reise passiert so einiges – man erfährt viel über das Leben und die Gefühlslage der jungen Kämpferin und auch über ihren nicht ganz so lebendigen Freund Berekh. Diese tiefen Einblicke lassen einen die Personen im Laufe des Lesens wirklich ans Herz wachsen. Die ganze Story ist zudem noch mit viel Humor gewürzt und auch ein wenig Romantik fehlt natürlich nicht. Es gibt auch einige Kampfszenen, die zwar kurz gehalten sind (wahrscheinlich durch die Kürze des Buches), aber dafür umso bildhafter beschrieben werden.
Das Buch hat zwar nicht einmal 200 Seiten, man fühlt sich danach aber als hätte man eine ganze Trilogie inhaliert. Es passiert so unglaublich viel und trotzdem lässt sich das Buch durch den flüssigen Schreibstil leicht lesen. Einzig schade ist, dass durch die knappe Seitenanzahl vieles nur oberflächlich behandelt werden konnte. Ich hätte mir an manchen Stellen gerne etwas mehr Info und Tiefe gewünscht.
Ein gelungener Reihenauftakt, den ich allen High Fantasy Fans und Freunden von mythischen Wesen nur empfehlen kann.

Bewertung vom 05.06.2021
Creszentia (11 Schauergeschichten) (eBook, ePUB)
Golling, Alexander Lorenz

Creszentia (11 Schauergeschichten) (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mit Freude habe ich die Schauergeschichtensammlung von Alexander Lorenz Golling gelesen und kann sie mit gutem Gewissen weiterempfehlen.
Insgesamt finden sich in seinem Buch 11 Gruselgeschichten, die jeweils einen eigenen Stil haben, was das Buch sehr unterhaltsam und kurzweilig macht. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und auch dieser passt sich jeder einzelnen Geschichte an. Das Buch wird also nicht fad!
Die Storys selbst sind tolle klassische Gruselgeschichten. Der Fokus liegt beim Mystischen, Übernatürlichen und nicht beim sinnlosen Blutvergießen – Schauergeschichten, wie sie sein sollten.
Es ist auch für jeden etwas in diesem Buch zu finden. Einige Geschichten sind etwas kürzer – einige länger, manche sind sehr gruselig – andere bringen einem nur leichte Gänsehaut und manche lassen einen mit dem Protagonisten mitfiebern – andere wiederrum, lassen einen fast auf ein böses Ende für den Protagonisten hoffen. Alles in allem eine sehr gute Mischung.
Mit der Geschichte „Adele“ schafft dieses Werk einen schnellen und wirklich guten Einstieg, doch meine persönlichen Favoriten sind „Schneetreiben“ und natürlich „Creszentia“ – das Buch trägt meiner Meinung nach nicht umsonst den Titel dieser Geschichte.
Zusammengefasst: Ein Muss für Fans von klassischen Schauergeschichten und auch für alle die es noch werden wollen.

Bewertung vom 22.02.2021
Die wunderbare Kälte
Rettelbach, Elisabeth

Die wunderbare Kälte


ausgezeichnet

Die Autorin schafft es hier, eine sehr komplexe Geschichte mit einer wahnsinnigen Leichtigkeit rüber zu bringen. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen.
Das Buch ist ein Wahnsinn. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die Protagonistin, die über sich selbst erzählt (oder doch nicht über sich selbst? wer weiß das schon so genau), ist ein sehr schwieriger Charakter. Trotzdem wird man schnell warm mit ihr. Es geht darum, dass Kai gerne Leute beobachtet, manipuliert und ihnen eigene Geschichten zuweist und sie auch soweit treibt, dass diese Geschichten wirklich passieren. Aber als sie dann auf zwei für sie sehr interessante Menschen trifft, kommt sie einen der beiden sehr nahe. Dabei mag Kai eigentlich gar keine Menschen und keine Nähe. Und auf einmal passiert genau das: ein Mensch ist ihr wichtig und nahe. Und das ist nicht gut.
Mir hat es sehr gefallen Kai durch ihr Leben zu begleiten, mit ihr Menschen zu beobachten und hin und wieder wem Briefe zuzustecken. Manchmal wirkt sie ganz normal, manchmal richtig psychopathisch und manchmal einfach nicht wirklich menschlich & wie von einer anderen Welt. Mit ihr wird es auf jeden Fall nicht langweilig.
Das Ende war für mich sehr unerwartet und lässt auf jeden Fall genug Platz um sich eine eigene Geschichte für die Protagonistin zu überlegen.
Das Buch ist auf jeden Fall einmal etwas ganz Anderes und Neues. Ich würde es jedem empfehlen der Hauptcharaktere mag, die nicht ganz so perfekt sind oder nicht unbedingt zu den Guten gehören. Nein… ich würde es einfach JEDEN empfehlen, da es was ganz Neues und Besonderes ist, keine abgegriffene 08/15 Story.

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