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Dana

Bewertungen

Insgesamt 53 Bewertungen
Bewertung vom 03.02.2024
Verborgen / Mörderisches Island Bd.3
Ægisdóttir, Eva Björg

Verborgen / Mörderisches Island Bd.3


sehr gut

In einem ruhigen Viertel von Akranes wird nach einem Hausbrand die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Die Obduktion ergibt, dass er schon vor dem Brand tot war und höchstwahrscheinlich ermordet wurde. Elma und Sævar gehen Hinweisen nach, aber eine richtige Spur lässt sich einfach nicht finden. Als dann eine weitere Leiche gefunden wird, wird der Fall immer komplexer.

"Verborgen" ist bereits der dritte Teil aus der Reihe "Mörderisches Island" um Elma und ihre Kollegen, bestehend aus ihrem Partner Sævar und ihrem Vorgesetzten Hördur.

Ein weiteres Mal begleiten wir Elma und ihre Kollegen während einer Ermittlung in Akranes. So sehr ich diese Reihe auch liebe, dieses Mal konnte mich der Fall nicht packen. Dieser wurde immer verworrener und es gab einfach zu viele Leute, auf die man sich fixierte. Elma und Sævar sind ein sympathisches Ermittlerduo. Hördur bekam ein wenig mehr Raum, was mir gut gefallen hat. Er tat mir einfach nur leid. Oft hatte ich das Gefühl, ich habe etwas verpasst oder Seiten überschlagen, was aber nicht der Fall war. Beispielsweise hätte ich gerne gelesen, wie Elma und Sævar plötzlich zusammen gekommen sind. Aber auch im Fall wurde das eine oder andere nicht aufgeklärt oder auf wirklich relevante Dinge nicht mehr eingegangen. Das ist schade.

Auch beim dritten Teil bleibt sich die Autorin treu und am Ende bleiben Fragen offen, die vermutlich nicht beantwortet werden. Für mich der bisher schwächste Teil aus der Reihe. Am Ende war nicht alles rund für mich. Ich werde die Reihe aber trotzdem weiterhin verfolgen. Von mir gibt es gut gemeinte 3,5 Punkte.

Bewertung vom 31.01.2024
Der Sturm - Vergraben / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.4
Sander, Karen

Der Sturm - Vergraben / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.4


ausgezeichnet

Nach einem Sturm werden auf dem Darß zwei Skelette gefunden. Die Identität bleibt vorerst unbekannt. Bis kurz vor der Wende hat auf dem Darß ein Serienmörder sein Unwesen getrieben und mehrere Liebespaare ermordet.  Handelt es sich bei den Toten ebenfalls um Opfer des früheren Darß-Rippers? Das alte Team um Tom Engelhardt und Mascha Krieger ist wieder zusammen und geht mehreren Hinweisen nach.

Nach dem Dreiteiler zu "Der Strand" ist das der nächste Fall für Kommissar Tom Engelhardt und Kryptologin Mascha Krieger, der wieder in drei Teilen erscheinen wird.

Der erste Fall von Engelhardt und Krieger hat mich schwer begeistert, weshalb ich sehr gespannt auf den neuen Fall war. Nach nur wenigen Seiten war ich wieder in der Geschichte drin und es war wie ein nach Hause kommen. Karen Sander hat mit Tom und Mascha sympathische und authentische Figuren geschaffen. Dazu gibt es außerdem sehr interessante Nebenfiguren, vor allem im Kreise der Soko. Nicht nur der Fall ist spannend und fesselnd. Ich finde auch das Privatleben äußerst interessant. Es ist ein sehr guter Mix aus beidem. Der Fall spricht mich sehr an und ist sehr aufwühlend, weil er in Verbindung mit der ehemaligen DDR steht und ich selbst aus der DDR stamme. Viele Schicksale sind mit dem Fall verbunden und jeder hat es anders verarbeitet, wenn überhaupt.

Die Längen der Kapitel sind äußerst angenehm und enden meistens mit neuen Spuren oder einem neuen Ansatz, sodass man quasi gleich weiterlesen muss. Ich konnte das Buch jedenfalls kaum aus der Hand legen und bin regelrecht durch die Seiten geflogen. Am Schluss bleiben natürlich einige Fragen offen, da es auch erst der Auftakt war.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Ich freu mich auf die Fortsetzung, die ja glücklicherweise bald erscheint.

Bewertung vom 28.01.2024
Vöglein schweigt
Haller, Elias

Vöglein schweigt


sehr gut

Kriminalhauptkommissarin Nora Rothmann vom LKA sucht weiterhin den Mörder ihrer Familie, denn der ist weiterhin auf freiem Fuß. Auch König tritt nach seiner Genesung wieder seinen Dienst an, doch beiden haben die vergangenen Ereignisse ordentlich zugesetzt. Nora muss sich ausserdem die Frage stellen, wie tief ihre Familie in allem verwickelt war. Als ob das nicht genug ist, tritt eine Person aus ihrer Vergangenheit wieder in ihr Leben und dann ist da auch noch Kevin, der unter Mordverdacht steht. König bekommt es bald mit einem schrecklichen Sadisten zu tun.

Das ist der zweite Teil der Grimm-Trilogie von Elias Haller. Der Abschluss "Schneeweißchen stirbt" erscheint im April 2024.

Der erste Teil der Grimm-Trilogie konnte mich nicht so überzeugen. So viele offene Fragen, kaum Antworten. Die Hoffnung auf ein paar Antworten im zweiten Teil hat sich erfüllt und viele Wendungen haben mich sehr überrascht und sprachlos gemacht. Nora Rothmann war dieses Mal um einiges nahbarer, aber meine Lieblingsfigur ist sie nicht. Diese bleibt König, trotz seiner ruppigen Art. Ich mag seine Ehrlichkeit und Direktheit. Trotzdem finde ich es gut, dass Nora sich weitaus zum Positiven entwickelt hat. Wir müssen uns von Figuren verabschieden; andere, neue kommen hinzu. Die völlige Aufklärung, wenn überhaupt, wird sicherlich im letzten Teil erfolgen, denn einiges blieb noch ungeklärt. Es gibt also noch lose Enden.

Hallers Schreibstil ist flüssig und sehr fesselnd. Ausserdem schildert der Autor die Morde äußerst brutal und detailliert. Das ist nichts für sachte Gemüter. Manche Stellen haben sich etwas gezogen, was aber nichts an der Spannung änderte. Das Märchen "Fitchers Vogel" kannte ich bis dato noch nicht.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und ich bin gespannt auf das Finale im April. Dauert ja zum Glück nicht mehr so lange.

Bewertung vom 18.01.2024
Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1
Rose, Karen

Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Detective Kit McKittrick hat vor 15 Jahren ihre Schwester auf brutale Weise verloren. Seitdem ist sie auf der Suche nach der Wahrheit und dem Täter und hat jetzt durch ihren Job mehr Möglichkeiten. Durch einen anonymen Hinweis erfahren sie und ihr Partner Baz Constantine von einem toten Mädchen. Das Mädchen trägt pinke Handschellen, was alle Anwesenden erschüttert. Offensichtlich ist ein Serienmörder zurück. Als dann der Hauptverdächtige tot aufgefunden wird, stellt Kit die Aufklärung des Falls infrage. Wie passt der Psychologe Sam Reeves da rein, der während der Ermittlungen immer wieder in den Blickpunkt der Detectives rückt?

Das war der Auftakt der neuen San-Diego-Reihe von Karen Rose.

Für mich war es das erste Buch von der Autorin und ich bin positiv überrascht. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, wobei diesbezüglich Kit McKittrick und Sam Reeves im Vordergrund stehen.

Mit Reeves wurde ich sehr lange nicht warm. Ich habe nicht verstanden, warum man ihn wie ein rohes Ei behandelt und es hat sich mir bis zum Schluss nicht wirklich erschlossen. Kit hat sofort mein Herz erobert und ihre Entwicklung seit dem tragischen Tod ihrer Schwester hat mich sehr berührt. Auch das besondere Verhältnis zu ihren Adoptiveltern und ihrer anderen Schwester Akiko war bewegend, genauso wie ihre Verbindung zu Baz. Vor allem hat mir gefallen, wie sie der kleinen Rita geholfen hat. Gerade bei diesen Interaktionen hat man ihre positive Entwicklung erkannt. Der Täter hat mich überrascht; ihn hatte ich nicht auf dem Schirm. Am Ende passiert ziemlich viel und diesbezüglich bin ich sehr gespannt, wie es weitergeht.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Karen Rose hat mich positiv überrascht und ich werde definitiv weitere Bücher von der Autorin lesen.

Bewertung vom 18.01.2024
Stille Falle / Leo Asker Bd.1
Motte, Anders de la

Stille Falle / Leo Asker Bd.1


ausgezeichnet

Die beiden Teenager Smilla Holst und Malik Mansur verschwinden spurlos während eines Ausflugs zu einem Lost Place. Kriminalinspektorin Leonore Asker und ihr Team von der Abteilung für Schwerverbrechen in Malmö bearbeiten den Fall der verschwundenen Teenager. Dann wird Asker ganz plötzlich in die Reserveabteilung, die Abteilung der hoffnungslosen Fälle, versetzt, von der sie noch nie gehört hat. Dann landet der Fall, von dem sie abgezogen wurde, wieder auf ihren Tisch. Der im Krankenhaus liegende Leiter der Reserveabteilung Sandgren ermittelte in ähnlichen Entführungsfällen. Stehen die Fälle tatsächlich in Verbindung?

Das ist Leonore Askers erster Fall für die Abteilung der hoffnungslosen Fälle und verlorenen Seelen.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, aus Leonores, aus der von Martin Hill, des Opfers und des Täters. Dazu kommen Abschnitte, die sich der Vergangenheit von Asker und Hill vor über 15 Jahren widmen.

Das Buch hat mich überrascht und zwar im positiven Sinne. Der Fall war sehr spannend und hatte bis zum Ende einige Überraschungen in petto. Die Figuren waren sehr vielschichtig und interessant ausgearbeitet. Martin Hill hat mir am besten gefallen. Er war mir auf Anhieb sympathisch. Mit Leonore tat ich mich anfangs etwas schwer. Sie kam mir unnahbar und ein wenig repektlos vor und verlangte von Leuten Sachen, die sie selbst nicht aufbringen konnte. Das änderte sich glücklicherweise, nachdem Hill wieder in ihr Leben tritt. Ihre Freundschaft hat mich sehr berührt. Auch das restliche Team der Reserveabteilung ist unterhaltsam, auch wenn sie alle etwas verkorkst sind, vielleicht gerade deswegen. Sie alle haben ihre Fähigkeiten und können einen genauso gut überraschen. Das Ende verspricht eine Fortsetzung.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ich freue mich auf eine mögliche Fortsetzung.

Bewertung vom 19.12.2023
Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2
Jürgensen, Dennis

Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2


sehr gut

Bei der Erfassung des Berliner Bunkersystems finden Kontrolleure drei Leichen in einem alten Kriegsbunker. Zwei Erwachsene und ein Kind. Einige Zeit später ermittelt Rudi Lehmann in Flensburg in einem Fall einer ermordeten alten Frau, in deren Schoß eine tote Taube lag. Bald darauf wird eine weitere Leiche gefunden. Es waren sadistische Verbrechen und alles deutet darauf hin, dass es nicht der letzte Mord war. Lykke Teit soll Rudi unterstützen. Beide freuen sich über die erneute Zusammenarbeit, denn ihr erster gemeinsame Fall im Wattenmeer hat sie irgendwie zusammengeschweisst.

Nach "Gezeitenmord " ist das der zweite Fall für das sympathische Ermittlerduo Rudi Lehmann und Lykke Teit.

Wir begleiten Lykke und Rudi bei ihren Ermittlungen und Gesprächen. Mit dem Ermittlerduo hat der Autor ein sehr reizendes "Paar" erschaffen. Man kann sie ruhig mit einem Vater-Tochter-Gespann vergleichen, denn schließlich sehen sie sich selbst so. Irgendwie berührt mich ihr Verhältnis. Ausserdem bekommen wir einen Einblick in die Gedanken des Täters und seinen Taten. Gerade diese Abschnitte waren oft sehr lang und hielten sich mit langweilen und überflüssigen Details auf. Das hat der Geschichte immer wieder die Spannung und den Reiz genommen. Genauso wie das Wissen, wer für diese Verbrechen verantwortlich ist. Somit gab es keinerlei Überraschungen.

Es war schnell klar, dass das Motiv in der DDR-Vergangenheit und bei der Staatssicherheit zu suchen war. Der Fall war sehr bewegend und lässt einen sprachlos zurück. An Gesners Fall sieht man mal wieder, dass die meisten Verantwortlichen aus dieser Zeit ohne Strafe davon gekommen sind, sich keiner Schuld bewusst sind und ein besseres Leben als die Opfer führen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Ich fand den zweiten Fall besser als den Auftakt und würde gerne weitere Fälle mit dem herzlichen Ermittlerduo lesen.

Bewertung vom 16.12.2023
Zeit der Hoffnung / Die Töchter der Ärztin Bd.2
Sommerfeld, Helene

Zeit der Hoffnung / Die Töchter der Ärztin Bd.2


sehr gut

Berlin, 1930:  Antonia hat Afrika verlassen und kehrt zu ihrer Familie nach Berlin zurück. Zuhause angekommen, muss sie feststellen, dass in den letzten beiden Jahren so einiges passiert ist und sich viel getan hat, nicht immer zum Guten. Ausserdem muss sie sich entscheiden, wie es mit ihr beruflich weitergehen soll. Geht sie in die Forschung oder soll sie praktizieren? Henny hat Victor erneut geheiratet und steht kurz vor einem Umzug nach Amerika. Dann passiert etwas Schlimmes und das Leben aller wird auf den Kopf gestellt. Politisch ist die Lage in Berlin sehr angespannt und gleicht einem Pulverfass.

Das ist der zweite Teil aus der Reihe über die Töchter von Ricarda Thomasius, Antonia und Henny. Laut Helene Sommerfeld wird es einen weiteren Teil geben, der im nächsten Jahr erscheinen soll.

Ich habe mich so gefreut auf die Fortsetzung und war gespannt, wie es mit Toni und Henny und allen anderen weitergeht. Allerdings ist mir der Einstieg dann doch schwerer gefallen als erwartet. Woran lag es? Ich weiß es nicht. Es hat jedenfalls eine Weile gebraucht, bis mich dieser Teil auch endlich gepackt hat. Den Anfang empfand ich als äußerst zäh und mühsam.

Im Vergleich zu den vorigen Teilen haben mich dieses Mal vor allem die Geschichten der Nebenfiguren berührt und nicht die von Toni und Henny, wobei Henny einige Sympathiepunkte gutmachen konnte, da sie zugänglicher war als sonst. Es waren insbesondere Sophie und Georg, aber auch Vicky und Frieda, mit denen ich mitgefiebert habe. Und Celia bekam ebenfalls mehr Raum. Darüber habe ich mich sehr gefreut.

Siegfried gehört zu meinen Favoriten und er kommt weiterhin viel zu kurz. Seine ehrenamtliche Tätigkeit mit den Veteranen sollte ebenfalls beschrieben werden, so wie man es auch mit Rica macht. Zu Toni konnte ich dieses Mal keine richtige Verbindung finden. Sie war ziemlich unnahbar. Einerseits war es verständlich, weil sie noch nicht mit Afrika abschließen konnte. Das war schade. Unnahbar war auch Freystetten aufgrund der familiären Situation und politischen Einflüsse. Die Wärme dort fehlte mir.

Das Setting wechselt regelmäßig sehr bildhaft zwischen  München, Berlin, Freystetten und Amerika.

Eine gelungene Fortsetzung mit wechselnden Settings und spannenden Haupt- und Nebenfiguren. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Ich freu mich auf die Fortsetzung im nächsten Jahr.

Bewertung vom 19.11.2023
Glutspur / Liv Jensen Bd.1
Engberg, Katrine

Glutspur / Liv Jensen Bd.1


sehr gut

Petter Bohm von der Mordkommission in Kopenhagen bittet die Privatdetektivin Liv Jensen, sich einen Fall anzusehen, den seine Abteilung vor drei Jahren nicht lösen konnte und der ihn bis heute keine Ruhe lässt. Es geht um den toten Journalisten Gerd Linde. Kann sie Licht ins Dunkel bringen? Liv ist froh über die Abwechslung, denn sie wagt gerade einen Neuanfang in Kopenhagen, nachdem sie ihre alte Arbeitsstelle als Polizistin gekündigt hat.

Das ist der Reihenauftakt um die ehemalige Polizistin und jetzige Privatdetektivin Liv Jensen.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und wir lernen Liv Jensen, die Hauptfigur, kennen. Außerdem die Psychologin Hannah Leon, den Mechaniker Nima Ansari und das jüdische Ehepaar Ebba und Mendel Leon, deren Geschichte in Rückblenden aus dem Jahr 1945 erzählt wird.

Die Figuren waren sehr vielschichtig und gut ausgearbeitet. Mit Hannah hatte ich zu kämpfen. Ich konnte einfach kein Mitgefühl für sie aufbringen. Die Geschichte über ihren Bruder hat mich sehr berührt und sprachlos gemacht. Über Livs schwere Vorgeschichte wurde einiges angedeutet, aber ich denke, weiteres wird man in den nachfolgenden Teilen lesen. Was ich etwas unglaubwürdig empfand, war, dass die Hinweise zur Lösung des Falles bei der Anfangsermittlung nicht aufgedeckt werden konnten. Ausserdem schweift die Autorin des öfteren aus und verliert sich in unnötigen Beschreibungen und auch Ansätzen, die letztlich nicht aufgelöst werden. Ansonsten finde ich den Kriminalroman als gut gelungen.

Ein solider Auftakt, der aber noch Luft nach oben hat. Von mir gibt es gut gemeinte 3,5 Punkte für diesen Kriminalroman.

Bewertung vom 12.11.2023
Verlogen / Mörderisches Island Bd.2
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlogen / Mörderisches Island Bd.2


sehr gut

Im Mai verschwindet die alleinerziehende Mutter Marianna Porsdottir spurlos. Ihre Tochter Hekla lebt inzwischen bei ihren Pflegeeltern und ist dort glücklich. Anfangs gehen die Behörden von einem Selbstmord aus, bis im Dezember, sieben Monate später, schließlich Mariannas Leiche in einem Lavafeld bei Grabrok in Westisland gefunden und festgestellt wird, dass sie tatsächlich ermordet wurde. In einem anderen Fall vor über zehn Jahren bringt eine Teenagerin eine Tochter zur Welt und  arbeitet seitdem daran, eine Bindung zu dem schwierigen Mädchen aufzubauen.

"Verlogen" ist der zweite Teil aus der Reihe "Mörderisches Island" um Elma und ihre Kollegen, bestehend aus ihrem Partner Sævar und ihrem Vorgesetzten Hördur, die in Akranes ermitteln.

Der Anfang des Buches war etwas zäh und langatmig, aber nach einem Drittel nimmt die Handlung dann an Fahrt auf und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Elma und Sævar sind ein tolles und sympathisches Ermittlerduo, mit dem ich mitfiebere und dem ich nur das beste wünsche. Sie gleichen sich überhaupt nicht und ergänzen sich gut, was wohl auch das Geheimnis für ihre gut laufende Partnerschaft ist. Ich finde es nicht sinnvoll, sie zusammen zu bringen, denn dann würde etwas von ihrer gemeinsamen Dynamik verloren gehen.

Der Aufbau des Buches ähnelte dem vom Vorgänger. Ein guter Mix aus Ermittlungen und Privatleben, dazu der ständige Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart, bis sich ein Bild für den Leser ergibt und alles einen Sinn ergibt. Die Autorin hat mich lange auf eine falsche Fährte geführt und die Auflösung war sehr überraschend. Leider bleiben am Ende Fragen offen und ich vermute, dass diese auch nie aufgeklärt werden. Das Ende war auch dieses Mal nicht zufriedenstellend und beweist nur, dass das System verbesserungswürdig und ausbaufähig ist.

Leider konnte mich Elmas zweiter Fall nicht so ganz überzeugen wie der erste. Ich wurde aber trotzdem gut unterhalten und freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 11.11.2023
Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1
Åslund, Sandra

Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1


sehr gut

In Nordschweden findet die neunjährige Frida auf dem Schulheimweg die Leiche eines Mannes. Die Stockholmer Kriminalinspektorin Maya Topelius unterstützt zusammen mit ihrem Partner Pär Stenqvist die Kollegen vor Ort. Sie versuchen den Fall zu lösen, doch die Einwohner machen es ihnen schwer. Das Opfer war nicht gerade beliebt in der Gegend. Als ein weiterer Toter gefunden wird, fragen sie sich, ob die Fälle zusammenhängen.

Das war der Reihenauftakt um Maya Topelius. Der zweite Fall erscheint im Oktober 2024.

Mit Maya Topelius hat die Autorin eine sehr sympathische und manchmal eigenwillige Hauptfigur geschaffen, zu der ich gleich eine Verbindung aufbauen konnte. Neben ihr agiert ihr Partner Pär Stenqvist, der mir ebenfalls gleich ans Herz gewachsen ist. Beide sind ein eingespieltes Team, gehen respektvoll miteinander um und scherzen gerne, fast wie Vater und Tochter. Ich hätte mir gewünscht, dass sie mehr von einander abheben, sodass es in ihrer Beziehung und Partnerschaft auch mal knistert und nicht immer so harmonisch abläuft.

Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Sichten erzählt. Die Sicht aus Hildings Perspektive war in meinen Augen unnötig. Die Autorin macht auf viele Probleme aufmerksam, wie Klimawandel und Umweltschutz, Ernährung und sexueller Missbrauch. Manchmal war es mir etwas zu viel, auch wenn ich einiges neues erfahren habe, wie bspw, dass Schwedens Bild in bezug auf Klimawandel und Umweltschutz einfach nicht stimmt; aus Kalkül, was mich sehr geschockt hat.

Sannas Geschichte hat mich sehr berührt und es gab insgesamt eine gute Mischung aus Kriminalfall und Privatleben. Auch ihre Geschichte ist noch nicht zuende. Die Darstellung der örtlichen Polizei war leider sehr klischeehaft. Ich fand es einfach unschön und teilweise unangebracht. Mayas Dämonen wurden nicht aufgeklärt und es fielen lediglich Andeutungen, da hoffe ich auf eine Auflösung in den kommenden Teilen.

Das Buch gehört definitiv zu meinen Highlights diesen Jahres. Ich kann dieses Buch besten Willens empfehlen und freu mich auf die Fortsetzung.