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Benutzername: 
AchiM
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Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 19 Bewertungen
12
Bewertung vom 23.06.2023
Eurotrash (eBook, ePUB)
Kracht, Christian

Eurotrash (eBook, ePUB)


sehr gut

Christian Kracht ist Schweizer mit deutschen Wurzeln. Er sieht sich selbst als Kosmopolit. Nach eigener Aussage begreift er seine Romane eher „humoristisch“, löst mit seinem Werk und Leben allerdings häufig heftige Kontroversen aus. Ein Mensch und Autor, der nicht einzuordnen ist, und der in Eurotrash offensichtlich immer noch nach seinem eigenen Platz und Stellenwert in einem Leben sucht, dessen materielle Rahmenbedingungen andere bei einem flüchtigen Blick neidvoll als beste Vorraussetzungen für unbeschwertes Glück ansehen würden.
Eigentlich besteht Eurotrash aus zwei stilistisch sehr unterschiedlichen Teilen. Einem ersten Teil, in dem der Autor sinnierend in einem Hotelzimmer in Zürich liegt und kurz vor dem Treffen mit seiner Mutter die familiäre Vergangenheit autobiographisch Revue passieren lässt. In diesen Passagen, die ohne Zweifel ein ungeschöntes Stück Vergangenheitsbewältigung sind, hat Christian Kracht seine literarischen Höhepunkte. Bewegende Gedanken, tiefe Einblicke, gut ausformulierte, emotionale Textpassagen, flüssiger Erzählstil mit nur sparsam eingestreuten Dialogen.
Und zu verarbeiten gibt es mehr als genug.
Ihm selbst blieb es immer unklar, wie er sich aus der „Misere und den Geisteskrankenheiten“ dieser „zutiefst gestörten Familie“ heraus halbwegs normal entwickeln konnte. Diese Entwicklung scheint nicht abgeschlossen, denn die Vergangenheit ist für ihn auch heute noch „realer und präsenter als das Jetzt“.
Er gibt Einblicke in die Nazi-Vergangenheit der Familie, unter anderem am Beispiel des Großvaters mütterlicherseits, der es bis in die Reichspropaganda-Leitung in Berlin geschafft hatte und nach der Entnazifizierung wie so viele sowohl an seinen materiellen Gütern wie an seinem mentalen Gedankengut unbeirrt festhielt. Oder der Patenonkel, der viele Jahre versteckt hinter einem unbezahlbaren Gobelin eine sadomasochistische Folterkammer betrieb.
In die Historie eingewoben ist immer auch der polarisierende und provozierende Kracht, der mit diesem Buch keine Bewerbung für den diplomatischen Dienst abgibt: „Zürich, diese Stadt der Angeber und der Aufschneider und der Erniedrigung“. Oder Deutschland, „wo das Blut der ermordeten Juden immer noch in den Gassen klebte und die Menschen kein bisschen schüchtern waren“.
Er beschreibt den Aufstieg seines Vaters vom Volontär bei Axel Springer zum Generalbevollmächtigten des Verlagsmagnaten, wodurch dieser es schliesslich selbst zu einem millionenschweren Vermögen bringt.
Gerade in diesem Zusammenhang strauchelt der Leser. Da beschreibt Kracht einerseits die familiäre Anhäufung von immensen Reichtümern mit illustren Immobilien in Gstaad („das einmal Aga Khan gehört hatte“), in Cap Ferrat, in London, auf Sylt, am Genfer See, die Sammlung deutscher Expressionisten und alle anderen Insignien des väterlichen Erfolgs. Imposant zu lesen und fast so beeindruckend wie die Exklusiv-Veröffentlichung der Illustrierten Bunte über die Reichen und Schönen dieser Welt. Jedoch kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Kracht kokettiert. Oder lamentiert er wirklich glaubhaft, wenn er von „totem Geld“ spricht, durchdrungen von Angeberei und Übertreibung seines feudalistischen Vaters, zu dem er nie eine emotionale Bindung aufbauen konnte. Wieviel von allem war lange Zeit Grundlage seines sehr freien Lebensstils und wieviel ist wirklich Last?
Im wesentlich längeren zweiten Teil reist Kracht mit seiner alkohol- und medikamentenabhängigen Mutter kreuz und quer durch die Schweiz. Hier wechselt Kracht zu einem völlig anderen Stil mit einem dominierenden Anteil an Dialogen zwischen Mutter und Sohn und nur kurzen Erinnerungspassagen. Offensichtlich ist auch das Verhältnis zu seiner Mutter, die einen Großteil der Zeit in psychiatrischen Kliniken verbringt, mehr als kompliziert. „Ein ständiges Verlieren, ein ständiges Kapitulieren.“ Die offensichtliche Dominanz der Mutter lässt den Road-Trip zu einem Ödipus-Komplex auf vier Rädern werden. Bis zum Ende des Buches ohne erkennbare Chance auf mentale Abnabelung und emotionale Ablösung.
Zum Schluß sei noch etwas Wichtiges ergänzt, worüber der Autor seine Leser im Unklaren lässt, beziehungsweise das er vielleicht auch bewusst nicht definiert.
Eurotrash ist in aussereuropäischen Ländern eine Bezeichnung für dort lebende, gehobene und wohlhabende Europäer. Eine weiter gefasste Definition impliziert verarmte oder „trashige“ Europäer oder sehr abwertend „weißen Müll“.

Bewertung vom 03.04.2023
Nachmittage
Schirach, Ferdinand von

Nachmittage


sehr gut

Ein neuer von Schirach. Ab dem Erscheinungstag auf Platz 1 der Spiegelbestsellerliste. Ferdinand von Schirach ist derzeit der erfolgreichste und berühmteste Schriftsteller Deutschlands. Aber nicht nur das, seine Geschichten und Romane werden in über 40 Sprachen übersetzt und ganz viele für Leinwand und Fernseh-Serien verfilmt.
Nun sind es sechsundzwanzig Kurzgeschichten, die der Autor an unterschiedlichste Schauplätze lokalisiert (Taipeh, Tokio, Marrakech, Zürich, Wien, New York, Oxford, Pamplona, Oslo, Paris) und die manchmal auch nur Gedanken über wenige Zeilen sind. Im Gegensatz zu „Schuld“, „Verbrechen“ und „Strafe“ handelt es sich im Wesentlichen nicht (bzw. nur in einer Story) um Kriminalfälle aus seinen Zeiten als Strafverteidiger. In Anlehnung an „Kaffee und Zigaretten“ beinhaltet sein neuestes Buch wieder eine Sammlung von Begegnungen, Beobachtungen, Momenten, Notizen.

Man kann von Schirach lieben.
Für sein unglaubliches Repertoire an Erlebnissen.
Für seinen reduzierten Schreibstil mit dem Herunterbrechen der Sprache auf Hauptsätze (laut der WELT deshalb als der deutsche Raymond Carver bezeichnet). Eine Sprache, die es einem leicht macht, in einem angenehmem Flow zu lesen, zu folgen, zu verstehen, auszumalen und in die Geschichten eigene Farben und Bilder einzubringen.
Für Geschichten, die auf den Punkt kommen und die nach einem gezielten, aber doch unmerklichen Stimmungsaufbau schleichend auf Pointen im genau richtigen Augenblick zusteuern, oft als Finale furioso mit einem Schlüsselsatz oder einem Ein-Wort-Tusch am Ende der Erzählung.
Für Gedanken, die als fast musikalisch-harmonisches Fade-out ausklingen und einen sinnierend zurücklassen.
Für die Offenheit, dass ihm „seine eigenen Bücher fremd werden, wenn er über sie sprechen muss“ oder dass er sich bei Einladungen nicht als der „Ehrengast, sondern als der Hofnarr“ fühlt.

Man kann mit von Schirach leiden.
Wenn er von seiner Jugend in einer vom Nationalsozialismus gezeichneten Familie berichtet (sein Großvater Baldur von Schirach stand als Kriegsverbrecher vor dem Nürnberger Tribunal): „Ich war nicht der Sohn aus gutem Haus, weil es kein gutes Haus mehr war.“
Wenn er - völlig untypisch für von Schirach, der sein Privatleben immer schon zum absoluten Tabu-Thema macht - , die Scheidung seiner Eltern und den Tod des Vaters im Alkoholismus erwähnt.
Wenn er - in Analogie zum Zitat des Don Fabricio aus einem seiner Lieblingsbücher „Der Leopard“ von Giuseppe di Lampedusa - zugibt, dass es auch bei ihm im Laufe seines Lebens nur „zwei bis drei Jahre“ waren, „in denen alles stimmte“.
Wenn schemenhaft eine verflossene Liebe auftaucht, die er einmal in New York kennenlernte, die er aber irgendwann verloren hat und offenbar schmerzlich vermisst. Ganz viel Melancholie beim feinsinnigen Juristen, der als Strafverteidiger mit mehr als einem schrecklichen Verbrechen konfrontiert war, von dem man aber auch weiß, dass er in der Vergangenheit unter depressiven Episoden zu leiden hatte. Da ist Thomas Manns Zitat aus dem Zauberberg „Der Mensch soll um der Güte und Liebe willen dem Tode keine Herrschaft einräumen über seine Gedanken“ schon fast eine Affirmation.

Man kann von Schirach hassen.
Wenn er unablässig darüber klagt, wie er sich nach der Theaterpremiere todmüde ins Hotel schleppt, nach einem langen Flug völlig erschöpft ist, nach wieder einer dieser vielen Lesungen mit ach so vielen anstrengenden Fragen keine Lust mehr auf Unterhaltungen jedweder Art hat.
Wenn er seine Freundin, die erfolgreiche Konzertpianistin, doch ach so sehr beneidet, dass sie es geschafft hat, aus dieser Marketing-Maschinerie auszusteigen, die Kunst und Künstler vergewaltigt.
Was für eine elegische Klage in extrem losgelöster Position und auf extrem hohem Niveau. Was für ein divenhaftes Gezeter eines Mannes im Olymp der Literatur. Jeder Jungautor würde liebend gerne sofort mit ihm tauschen und dieses ach so schreckliche Schicksal an seiner Statt erdulden. Und es gibt einen, der dieses schreckliche Autoren-Leben sofort ändern und aus diesem Hamsterrad der Vermarktung ad hoc aussteigen kann - Ferdinand von Schirach.

Bewertung vom 20.01.2023
Drei fast geniale Freunde auf dem Weg zum Ende der Welt
Jonasson, Jonas

Drei fast geniale Freunde auf dem Weg zum Ende der Welt


gut

Der schwedische Autor Jonas Jonasson gehört zu den Autoren, die aus jedem Buchtitel eine Kurzgeschichte machen. „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ war sein Erstlingswerk, das den Journalisten auf einen Schlag weltberühmt und reich machte, da es sich nicht nur millionenfach verkaufte, sondern auch in 45 Sprachen übersetzt und verfilmt wurde.
Ein solcher Erfolg verleitet natürlich dazu, den erfolgreichen Rohling in die Serienproduktion zu geben. Aufbauend auf dem Muster des Bestseller folgten „Die Analphabetin, die rechnen konnte“, „Mörder Anders und seine Freunde nebst dem ein oder anderen Feind“ und weil es so schön war: „Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten“.
Zu seiner Ehrenrettung sei erwähnt, dass es Jonasson durchaus versteht, diese Abstracts namens Titel mit ganz viel Leben zu füllen. Er kann erzählen, das muss man ihm einfach lassen. In einem Interview wurde er einmal gefragt, woher diese Gabe denn käme und er führte aus, wie er einst als kleiner Junge Abend für Abend auf dem Schoß seines Großvaters gesessen sei und viele Jahre seinen Geschichten gelauscht habe. Stellt man sich dann noch den knisternden Kamin und den Rentier-Pullover vor, bekommt der ein oder andere vielleicht schon feuchte Augen ob des märchenhaften Settings.
Diese Szenerie ist absolut passend zu seinen Büchern, denn irgendwann fragt man sich, warum Jonas Jonasson seine Bücher nicht mit „Es war einmal…“ beginnen lässt. Leider ist nicht übermittelt, inwieweit er seine literarischen Wurzeln auch bei den Gebrüdern Grimm sieht.
Ein Abdriften ins Genre des Kinderbuchs verhindert der schwedische Autor, den man ob seines Verkaufserfolgs heute schon in einem Atemzug mit Astrid Lindgren (zufälligerweise Kinderbuchautorin) nennt, indem er in jedem seiner Bücher Handlungsstränge aus der mehr oder weniger aktuellen Weltgeschichte einfliessen lässt. Und indem in seinen Romanen regelmässig hochkarätige Figuren aus Politik und Gesellschaft auftreten. Bevorzugt und naheliegend ist es immer mal wieder der schwedische König, dieses Mal der amerikanischen Präsident Barack Obama. Nach der Sinnhaftigkeit und nach dem Realitätsbezug darf und will sich der Leser nicht fragen, tut man in Märchen ja auch nicht.
Ein zweites Kern-Element jedes Jonasson-Buchs ist seine Vorliebe und Sympathie für die Schwachen am Rand der Gesellschaft. Auch das nichts Schlechtes, aber eben ein Muster. Da sind es zum Beispiel mal die Alten (darf sicher auch deutlich unter 100 sein), dann die sozial Ausgegrenzten (schwarze Latrinentonnenträgerin und gleichzeitig auch noch Analphabetin; wenn schon, denn schon) und nun ein unbedarfter junger schwedischer Autist (dessen intellektuelle Leistungsbreite sein Bruder kurz und knackig mit „Idiot“ auf den Punkt bringt). Aber auf Jonasson ist Verlass, natürlich läuft es für diese Lucky Looser in allen seinen Stories auf ein Happy End hinaus.
In Anbetracht des aussagekräftigen Titels und der üblichen literarischen Gesetzmässigkeiten in einem Roman von Jonas Jonasson kann man getrost auf eine in Rezensionen sonst so üblichen Zusammenfassung der Handlung verzichten.
Eine Anmerkung ist jedoch angebracht, wenn man sich für die Hörbuch-Version des Werkes entschieden hat. Vorleser (und Schauspieler) Shenja Lacher und ein Jonasson-Roman passen kongenial zusammen. Der Großvater von Jonasson würde vor Neid erblassen, wenn er Lacher zuhören dürfte. Es gibt wohl niemanden, der mehr dem Märchenonkel entsprechen könnte, als Shenja Lacher. Ein Mann mit einer ruhigen Stimme, die jeden Erwachsenen in Hypnose versetzen kann und neun von zehn Kindern mit Einschlafstörungen in den Tiefschlaf versetzen würde. Das ist absolut keine Kritik, seine Stimme und deren Adaptation an die verschiedenen Charaktere und Situationen sind perfekt. Aber die Kombination aus märchenhafter Geschichte und märchenhafter Intonation ist einfach ein echter Durchhalte-Test für jeden Zuhörer.
Aber anderseits sei an dieser Stelle vielleicht auch Rick Castle, Schriftsteller und Hauptfigur in der gleichnamigen TV-Serie, zitiert.“Wie viel Märchen braucht die Realität?“

Bewertung vom 30.10.2022
Die Kakerlake
McEwan, Ian

Die Kakerlake


gut

Zuallererst: Nicht überall, wo Ian McEwan drauf steht, ist auch Ian McEwan drin. Wer als Leser also das übliche, flüssig-harmonische Gleiten einer bisweilen pointierten, aber immer eingängigen Handlung wie in „Honig“ oder „Solar“ erwartet, sei vorgewarnt. Surrealistische Trends wie in „Der Tagträumer“ haben bereits aufblitzen lassen, dass der Autor auch anders kann, wenn er will.
„Die Kakerlake“ ist definitiv anders. McEwan hat sich offensichtlich von der politischen Gegenwart in Großbritannien und Europa so ultimativ unter Druck gesetzt gefühlt, dass er mit heißer, fast schon zorniger Nadel ein Sperrfeuer politischer Satire zu Papier gebracht hat, um seinen ganzen Unmut über die Ereignisse rund um den Brexit kundzutun.
Hat man sich durch das relativ kurze Buch gelesen, kann man dem Autor zubilligen, dass seine Botschaft angekommen ist. Er ist ohne den geringsten Zweifel kein Brexit-Befürworter. Bis zum Ende der Parabel tut man sich jedoch manchmal etwas schwer, wenn man nicht so der Anhänger von kafkaesker Verfremdung oder Fantasy-artiger Aufhebung jeglicher Logik ist. Die Anleihe an Kafka’s Verwandlung wird von McEwan bereits in der Einleitung proaktiv thematisiert. Also besser keine Sinn-Fragen stellen und die Message auf sich wirken lassen.
Kurzzeitig schafft es McEwan sogar, den ein oder anderen Leser zu verunsichern, wenn er durch die Person des Premierministers seine Wirtschaftstheorie des Reversalismus als neues, heilsbringendes Konzept für das vor sich hin darbende Königreich ausführt. Unweigerlich fragt man sich, ob Reversalismus (eine Wortschöpfung von McEwan für diese Geschichte; David Foster Wallace lässt grüßen) nicht tatsächlich klappen könnte. Aber letztendlich erweist sich alles als Machenschaften böser (sechsbeiniger) Mächte.
Ian McEwan hat sich mit „Die Kakerlake“ eine Wut- und Brandrede gegönnt, in der er seinen ganzen Frust über die Politik und die Politiker im allgemeinen und den Brexit im Besonderen von der Seele geschrieben hat. Parallelen zu lebenden Protagonisten unserer Zeit wie Donald Trump und Boris Johnson sind nicht rein zufällig, sondern ganz offensichtlich beabsichtigt.
Betrachtet man die aktuellen Ereignisse im Vereinigten Königreich mit dem possenhaften Wechselspiel der Premierminister ist McEwans Persiflage zeitlos aktuell, aber ohne Zweifel auch nicht geografisch gebunden.

Bewertung vom 13.10.2022
Schrecklich amüsant - aber in Zukunft ohne mich
Wallace, David Foster

Schrecklich amüsant - aber in Zukunft ohne mich


ausgezeichnet

Was bewirkt dieser ungewöhnlich lange Titel? Man hat keine Ahnung, um was es geht und wird zum einen automatisch neugierig, wovor hier denn so ambivalent gewarnt werden soll. Also Verlags-Marketing-Strategie?
Zum zweiten drängt sich die Assoziation mit den vielen Flachpass-Ratgebern auf, die tagtäglich den Buchmarkt überschwemmen. „Mit 50 Euro um die Welt: Wie ich mit wenig in der Tasche loszog und als reicher Mensch zurückkam“ ist nur ein Beispiel von vielen, bei dem der Rezensent schon für die Erwähnung haushohe mentale Barrikaden überwinden muss. Aber die Parallele drängt sich zumindest auf den ersten Blick auf, da es auch im Buch von David Foster Wallace um das Reisen geht, allerdings um eine völlig andere Sparte - die Kreuzfahrten.
Spätestens seit der Fernsehserie „Das Traumschiff“ boomt diese Urlaubsform auf See und Fluss. Vor Corona waren es alleine in Europa 6,6 Millionen Menschen, die jährlich an Bord gingen, um dort die - ihrer Meinung nach - schönste Zeit des Jahres zu verbringen. Und genau das hat der Autor im Auftrag eines US-amerikanischen Magazins sieben Tage lang auch getan, obwohl er eine überzeugte Landratte mit Neigung zur Seekrankheit ist. Eine Woche lang hat er alles mitgemacht, was das Bordleben für den erholungsbedürftigen Urlauber bereithält – von der Single-Party, zu der nur Paare kommen, über das Tischtennis-Turnier mit zwei Teilnehmern bis hin zum Tontaubenschießen.
Jede Menge Stoff für eine leicht zynisch-arrogante Glosse, eigentlich ein Elfmeter ohne Torwart für fast jeden Journalisten.
Aber wir haben es mit David Foster Wallace zu tun. Sein ganzes Leben lang war der Autor im Zwiestreit mit seiner extensiven Wahrnehmung und der ihn umgebenden Gesellschaft. So wird das Schiff zum Tummelplatz ungebremster Ironie, bereits beginnend damit, das er dessen eigentlichen Namen „Zenit“ im gesamten Buch konsequent in „Nadir“ verballhornt. Obsessiv bis ins Detail (und mit 136 Fußnoten, einem beliebten Stilmittel in vielen seiner Bücher) beschreibt Wallace die für ihn surreale Atmosphäre eines Kreuzschiffes und seine eigenen Reaktionen darauf.
Aus seiner individuellen Vogelperspektive beobachtet er seine amerikanischen Mitpassagiere, die sich der industriellen Verwöhnmaschinerie einer Cruise-Line hingeben und gleichzeitig "mit unterernährten Kindern um den Preis von Halskettchen" feilschen.
Nicht unerwähnt lässt Wallace, dass dieses gedankenlose Sich-Fallenlassen der anderen genau sein Problem ist. Mit seiner Ausprägung an Agoraphopie kann man zum Kreuzfahrer nicht ungeeigneter sein als der Autor. Kein Wunder distanziert er sich von Landgängen, die seiner Einschätzung nach nur für bovine Herdentiere geeignet sind. Stattdessen vergräbt er sich in seiner Kabine, geniesst den Roomservice und philosophiert über die dicken Glasscheiben der Bullaugen und das Hochdruck-Abwassersystem der Klo-Spülung, die anscheinend schon Passagiere hilflos strampelnd, an den „Pobacken angenapft“ in missliche Situationen gebracht hat.
Aber nein, das ist keine oberflächliche Slapstick-Literatur. Das Buch bietet absolut geistreiche Unterhaltung, intelligenten Genuss und viele Stellen zum Schmunzeln. Aber auch viele Impulse zur Selbstreflexion allgemein. Und natürlich zum Thema Kreuzfahrten im Speziellen, wenn man damit ein Thema hat.
Das Buch ist auch ein guter Einstieg in weitere Wallace-Werke. Eine gute Gelegenheit, diesen vielseitigen Autoren kennenzulernen, der neben Jonathan Franzen zu den führenden amerikanischen Schriftstellern der jüngeren Generation gezählt wird, bevor man sich zum Beispiel seinem Mammut-Werk „Unendlicher Spaß“ (ebenfalls ein unglücklicher Titel) zuwendet. Ein Autor, der leider nur 46 Jahre alt wurde, bevor er durch Suizid aus dem Leben schied.

Bewertung vom 13.09.2022
Gebrauchsanweisung für Thailand
Schacht, Martin

Gebrauchsanweisung für Thailand


ausgezeichnet

Mit der Reihe der „Gebrauchsanweisungen“ ist dem Piper-Verlag eine echte Erfolgsgeschichte gelungen. Nach der ersten „Gebrauchsanweisung für Amerika“ von Paul Watzlawick, die bereits 1978 auf den Markt kam, sind mittlerweile etwa 120 weitere Bände erschienen und jedes Jahr kommen sechs bis acht neue hinzu, in denen namhafte Autoren ihre Eindrücke und ortskundige Geschichten aufschreiben und sich mit persönlichem Blick den Ländern, Regionen oder Städten auf ungewöhnliche und literarische Weise annähern. 
Martin Schacht hat in genau dieser Tradition seine „Gebrauchsanweisung für Thailand“ umgesetzt. Man kann vorwegnehmen, dass ihm nicht nur gelungen ist, die Philosophie dieser Buchreihe perfekt zu verinnerlichen, nein, es ist auch ein echter Schacht geworden.
Das Faktische kommt nicht zu kurz - es ist ja schliesslich eine Gebrauchsanweisung -, aber niemals geht es darum, welchen Nippel man durch welche Lasche zieht, oder im Reiseführer-Slang, welchen Tempel oder Turm man an welcher Stelle am besten fotografieren kann oder welcher menschenleere Strand auch noch zehn Jahre nach Erscheinen eines der üblichen Reiseführer immer noch ein Geheimtipp ist, an dem jährlich Millionen Menschen Ruhe und Einsamkeit finden.
Der Autor hat selbst viele Jahre lang, bevorzugt in den deutschen Wintermonaten, in Thailand gelebt und weiß, wovon er spricht. Viele Geschichten sind deshalb einfach nur unterhaltsam, ganz unabhängig, ob man nun nach Thailand reisen möchte oder nicht. Hinzu kommt, dass Schacht über zwei herausragende Talente verfügt. Er besitzt eine exzellente Beobachtungsgabe und die Gabe, all diese Wahrnehmungen auch noch mit feinsinniger Stilistik zu verbalisieren.
Er beschreibt das Naturell und die Kultur der Thailänder treffsicher und gerne mit einem Schuss Humor, immer aber mit gebührendem Respekt. Aber er macht auch vor dem typischen, so viele Klischees bestätigenden Verhalten der Touristen und Expats nicht halt. Ein Beispiel: „Bambus-Tische, Bambus-Stühle und Muschellampe, die leise im Wind klimpern - so etwas finden Thailand-Besucher ursprünglich und naturverbunden, vermutlich auch ökologisch sinnvoll wegen der nachwachsenden Rohstoffe. Der Thai hingegen findet das so prickelnd wie der durchschnittliche deutsche Großstadtbewohner Kuckucksuhren oder Wohnungseinrichtungen im Gelsenkirchener Barock, die heutzutage höchstens in Pseudohippen Cafès als ironisches Zitat existieren“. Oder: „Viele Expats sind Zyniker, die Thais für ein notwendiges Übel halten.“ Aber, so fügt er an anderer Stelle hinzu, „…das bringt viele Expats dazu, sich zu isolieren.“
Schacht scheut sich nicht, in jede Vorurteilswunde gegenüber Thailand zu fassen. Natürlich wird das non-stop laufende Sexbusiness in Bangkok oder in den strandnahen Metropolen des käuflichen Gewerbes wie zum Beispiel in Pattaya thematisiert, wobei der Hinweis auf die Ursprünge dieser speziellen Form des Tourismus in Zeiten des Vietnam-Krieges mit den über Thailand und die thailändischen Frauen herfallenden GI’s auf Urlaub nicht fehlen darf. Die vielen selbst erlebten Geschichten relativieren das ein oder andere und fokussieren vor allem auf all das, was für den Autor Thailand ausmacht und in die er seine Leser ganz spielerisch und mit spannendem Handlungsstrang gerne mitnimmt. Und dieser sich gerne mitnehmen lässt, da es so leicht ist, den farbenreichen Beschreibungen in tropischer Umgebung zu folgen und ins Träumen zu geraten.
Ohne dass er es expressis verbis formuliert, wird durch den hochwertigen und wertschätzenden Inhalt dieser Gebrauchsanweisung jedem Leser klar, dass menschengemachte Auswüchse nicht Thailand sind, sondern dass es sich zu neunundneunzig Prozent um ein wunderschönes Land mit liebenswerten Menschen handelt.

Bewertung vom 13.09.2022
Solar
McEwan, Ian

Solar


ausgezeichnet

Nicht, dass ich ein Anhänger irgendwelcher Kategorisierungen wäre. Nein, im Gegenteil. Schon immer empfinde ich diese zwanghafte Penetranz der Verlage, jedem Buch einen Genre-Stempel aufzudrücken, eher als Ausdruck ihrer eigenen anachronistischen Rigidität. Aber bei Ian McEwans „Solar“ fragt man sich dann doch schon mal, was ist das eigentlich?
Obwohl der Autor sich profunde Kenntnisse in Wind- und Solarenergie erworben hat und diese auch zielsicher und kompetent einfliessen lässt, ist es sicher kein Sachbuch. Es geht um ein (Liebes)Paar, eine Schwangerschaft und um fünf gescheiterte Ehen, aber es ist sicher kein Liebesroman. Es geht um einen Frauenheld mit einigen amourösen Eskapaden, aber ein erotischer Roman ist es auch nicht. Obwohl das Ableben eines Protagonisten durch stumpfe Gewalteinwirkung mit Todesfolge eine zentrale Rolle spielt, ist es sicher kein Kriminalroman. Ich verzichte auf weitere Analogien.

Eigentlich geht es in erster Linie um Michael Beard. Er ist die zentrale Romanfigur, um die sich die gesamte Handlung rankt und die McEwan mit erzählerischer Leichtigkeit und viel Humor aufbaut. Aber dennoch reisst der Autor diesem hochgelobten Physiker Beard als stereotypem Inbegriff eines karrieresüchtigen Akademikers - stellvertretend für alle (vor allem männliche) Vertreter seiner Gattung - die schnöde Maske der Ehrenhaftigkeit vom Gesicht. Einmal in seinem Leben hat er eine wissenschaftlich herausragende Leistung vollbracht und zehrt den Rest seines Lebens vom Beard-Einstein-Theorem. Weil das Nobelpreis-Komitee in Schweden sich nicht zwischen zwei anderen Kandidaten entscheiden konnte, wurde Beard der Preis sozusagen als Notlösung verliehen, was als unaufhaltsamer Karriere-Impuls für den Rest des Lebens genügte. Einladungen zu Kongressen aller Art waren garantiert, hoch dotierte Vorträge waren willkommen, die Zugehörigkeiten zu Expertengremien schier unüberschaubar. Wie so viele reale promovierte und habilitierte Akademiker nutzt die Romanfigur Beard das Prestige, um als evolutionäres Alpha-Tier in rascher Folge wahllose und flüchtige Bekanntschaften in seinem weiblichen Umfeld zu erobern, scheinbar als Zeichen seiner maskulinen Größe, aber de facto eigentlich zur immer wiederkehrenden Therapie seines schwachen Selbstwertgefühls. Und als sich die Chance ergibt, schmückt man sich skrupellos mit fremden Lorbeeren. Willkommen im Sumpf der Krokodile.
Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass der Literaturwissenschaftler Ian McEwan dank seines universitären Lebenslaufs und ganz viel literarischem Talent nicht nur einen absolut lesenswerten Schreibstil hat, sondern - wie auch der Rezensent - mit den soziologischen Verhaltensweisen in akademischen Kreisen bestens vertraut ist.
Somit ist „Solar“ am ehesten zeitgenössische Literatur mit einem ganz hervorragenden Stil und mit vielen gesellschaftlichen Einblicken, präsentiert am Prototyp Michel Beard, einem Wissenschaftler, Menschen und Mann.

Bewertung vom 11.09.2022
Seide (eBook, ePUB)
Baricco, Alessandro

Seide (eBook, ePUB)


sehr gut

Nett. Das ist das erste, was einem einfällt, wenn man die letzte Seite dieses Buches gelesen hat. Und schön kurz. An einem entspannten Nachmittag hat man die 145 Seiten print und 534 KB digital durch.
Alessandro Baricco, italienischer Autor, Philosoph und Dozent für kreatives Schreiben, erzählt uns eine Geschichte, die Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts spielt und in welcher der französische Protagonist Hervè Joncour seinen Lebensunterhalt als Seidenhändler verdient. Eine Seuche unter den Seidenraupen (in einer Nebenrolle Louis Pasteur) zwingen ihn und die ganze Innung, ihren Seidenraupen-Import auf immer fernere Länder auszudehnen, so das Joncour als Abgesandter irgendwann im damals völlig von der Welt abgeschotteten Japan landet. Hier fasziniert ihn nicht nur die fremdartige Kultur, sondern vor allem die geheimnisumwobene Frau seines japanischen Gastgebers. Die Anziehungskraft von Land und Frau sind so stark, dass er die strapaziöse Reise wieder und wieder auf sich nimmt und seine eigene Frau monatelang alleine zurücklässt. Jahr um Jahr beschränkt sich das Verhältnis zwischen ihm und der japanischen Schönen auf ein gegenseitiges Anschmachten. Viele Blicke, manch symbolische Geste, jedoch niemals ein Wort. Bis eines Tages… Das ist dann wohl die Stelle, wo ein Rezensent abbrechen muss.
Baricco hat einen Stil gewählt - aufgrund der Vita nehmen wir mal an ganz bewusst -, der Leserin und Leser mühelos ins 19. Jahrhundert und in die französisch-japanische Kultur der damaligen Epoche mitnimmt. Die Erzählung ist weniger Roman, mehr poetisch-lyrisch, nur nicht in Versform. Sie ist bildstark und doch zurückhaltend, mit geradlinigem Handlungsstrang und doch feinsinnig und fast zartfühlend, farbenreich und doch einfach. Zur Verstärkung manchmal fast infantil-perseverierend wie die Gebrüder Grimm. Eine Erzählung wie eine in Worte gefasste naive Malerei.
Die Geschichte und das Erschaffen dieser Stimmung scheint für Baricco über alles zu gehen. Ihn interessiert nicht, welches Mann-Frau-Rollenverständnis er dabei transportiert. Männer handeln, Frauen bleiben im Hintergrund, sind scheu, duldsam, allenfalls im Geheimen aktiv und kreativ. Man nimmt hin, dass das damals einfach so war.
In Summe nette Kurzunterhaltung. Besonders geeignet für Liebhaber von Katzenbildern, Karel Gott, Hummelfiguren und Schneekugeln.

Bewertung vom 12.11.2021
Erfüllendes Mutterglück oder kinderlose Freiheit? (eBook, ePUB)
Kuhn, Ellen

Erfüllendes Mutterglück oder kinderlose Freiheit? (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Soviel vorneweg - auch wenn im Titel von „Mutterglück“ die Rede ist, so ist das Buch der deutschen Autorin Ellen Kuhn nicht nur an Frauen adressiert, sondern unbedingt auch etwas für Männer. Denn wie oft schlittern wir Männer in eine Familien- respektive Vater-Situation hinein, nur weil es Konvention und Tradition so vorgeben und/oder weil es für uns mal wieder einfach bequemer so ist. Dazu gehört sicher auch, dass viele Männer gerade die Kinderentscheidung nicht wirklich überdenken und sich der Tragweite für ihr eigenes Leben nicht bewusst sind. Das Scheitern ist statistisch fast schon vorprogrammiert. Selbst moderne Männer gründen heutzutage bei Misslingen des Ehe- und Kinderprojekts keine „I regret“-Gruppen, sondern wählen auch da den ganz traditionellen Weg, also Flucht, Trennung, Geliebte. Nur erfährt dieses männliche Verhalten im Gegensatz zu den Müttern bis heute keine auch nur ansatzweise ähnlich ausgeprägte Ächtung in unserer Gesellschaft.
Also tut so viel Information wie möglich im Vorfeld Not, nein, sollte sogar unabdingbare Pflicht sein. Für Frauen und (!!) Männer.
Und man kann sagen, genau das bietet dieses Buch. Es beinhaltet alle Aspekte und Inhalte rund um die Kinderenscheidung, die sich Mann und Frau unbedingt durch den Kopf gehen lassen sollten. Kuhn hat sich in ihrem neuen Buch eine Herkulesaufgabe aufgebürdet, indem sie sich eines maximal emotionalisierten Themas angenommen hat, bei dem Vorurteilsfreiheit und Objektivität in der Gesellschaft schier unmöglich erscheinen.
Die 480 Seiten sind genauso gut strukturiert wie die Gliederung es bereits im Inhaltsverzeichnis vermuten lässt. Dabei haben die Themen und die kreativen Überschriften einerseits einen augenzwinkernden Charme („Leben als Mutter - eine Stellenbeschreibung“, „Das Kind aus dem Eis“, „I do it my way“), anderseits packt Ellen Kuhn aber auch jede Menge heisser Eisen ziemlich schonungslos an (Kinder als Erfüllungsgehilfen für die Lebenssinnfrage, Gewalt an Kindern, Umgang mit Kinderlosigkeit, Super-Mütter und -Väter, Veränderung von Freundschaft und Partnerschaft durch Elternschaft, das Kind in der Umweltdiskussion und vieles mehr). Überall spürt man, dass das Buch ein Anliegen, sogar fast schon ein Plädoyer der Autorin für die Überwindung der konventionellen Mutternorm ist, vor allem aber ein Plädoyer für die geborenen und ungeborenen Kinder dieser Welt, da die Unwissenheit und fehlende Reflexion vieler Eltern bei allen überbordenden Glücksgefühlen auf der einen Seite leider auf der anderen Seite auch oft verheerende Folgen für Mutter, Vater und vor allem Kind(er) haben können.
Besonders beeindruckend kommen die vielen persönlichen Erfahrungen der Autorin rüber, die sich durch das ganze Buch ziehen und insbesondere auch die Interviews mit Frauen im Entscheidungsprozess und mit Menschen, die ihre Entscheidung in der einen oder anderen Richtung bereits hinter sich haben.
Das Buch bietet enorm viele Fakten und Sachwissen, aber auch psychologische Tiefe und Emotionalität. Obwohl der Subtitel „Mein Weg zur Entscheidung“ auf die ganz eigene und persönliche Darstellung hinweisen könnte, ist der Autorin rund um die eigene Geschichte die objektive Darstellung des Entscheidungsprozesses mit allen wichtigen Facetten absolut gelungen. Und letztendlich ist es nach der letzten Seite im Buch wie mit allen Entscheidungen im Leben - man muss sie mit bestem Wissen und Gewissen für sich selbst fällen. Und Wissen ist immer gleichbedeutend mit möglichst guter und breit gefächerter Information.

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