Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
echte_Heldin

Bewertungen

Insgesamt 22 Bewertungen
Bewertung vom 19.08.2021
Nachtflucht (MP3-Download)
Barry, Jessica

Nachtflucht (MP3-Download)


weniger gut

Das Hörbuch zu "Nachtflucht" von Jessica Barry konnte mich leider überhaupt nicht packen.

Inhalt: Es soll sich um einen Thriller handeln. Davon konnte ich persönlich leider nicht viel merken. Lediglich gegen Ende kam dieses Gefühl leicht auf. Da war es allerdings viel zu spät. Wir begleiten zwei Frauen auf einer Autofahrt, nachts, in Texas und New Mexico. Der Titel suggeriert, dass es sich um eine Flucht handelt. Wieso weshalb warum? Erfährt man zunächst garnicht. Auch haben alle Szenen in der Gegenwart nicht wirklich einen Flucht und Spannungscharakter. Die Geschichte passiert hauptsächlich in der Vergangenheit. Dies soll Spannung aufbauen, was für mich persönlich nicht wirklich funktioniert hat. Auch war die Geschichte für meinen Geschmack nicht so ganz rund, dies kann aber auch am Hörempfinden gelegen haben.


Audioqualität: Die Stimme der Leserin ist sehr schön und angenehm. Man hört ihr gerne zu und kommt in der Regel gut mit. Nur an manchen Stellen musste ich nochmal zurückgehen um mich zu vergewissern bei welcher der beiden Protagonistinnen wir gerade sind. Leider weist das Hörbuch keine guten Schnitte auf. Die Kapitel sind mit etwas mehr als 3 Minuten alle etwa gleich lang. Die Schnitte selbst sind gefühlt wahllos gesetzt und geben oftmals keinen Sinn. Auch werden stellenweise die letzten Silbe oder gar Worte eines Satzes einfach abgeschnitten, wenn das Kapitel wechselt. Dadurch entsteht ein sehr abgehacktes Hörerlebnis. Hier wäre eine sinnvolle Kapiteleinteilung mit längeren Kapiteln ( z.B eine Szene = ein Kapitel) weitaus angenehmer.

Fazit: Ein interessantes und viel zu wenig behandeltes Grundthema (Abtreibung in Texas, Frauenrechte allgemein, toxische Maskulinität) wird durch die fehlende Spannung leider nicht zum Thriller. Die angenehme Stimme eignet sich aber durchaus, wenn man ein Buch zum einschlafen oder für eine längere Autofahrt sucht und wenig Thrill und Spannung erleben möchte.

Bewertung vom 11.08.2021
Die Karte / Kerner und Oswald Bd.4
Winkelmann, Andreas

Die Karte / Kerner und Oswald Bd.4


ausgezeichnet

Mit "Die Karte" liegt das 4. Band der Kerner & Oßwald-Reihe von Andreas Winkelmann vor. Wie auch die Vorgängerbände ist das Cover schlicht aber mit den in dunkelgrau, weiß und rot gehaltenen Elementen ein kleiner Hingucker, der garantiert Aufmerksamkeit erregt. Auch der Titel ist wieder kurz und prägnant und beschreibt einen essentiellen Teil der Ermittlungsarbeiten/Taten.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und fesselnd. Kleiner Wermutstropfen sind für mich persönliche die kleinen Wiederholungen zu Hillmann, mit denen bei nahezu jeder Erwähnung des Namens nochmal genau gesagt ist was und wer er ist. Für mich als jemand der sich auch solche Details merkt und v.a alle Bände gelesen hat, war dies überflüssig. Für andere Leser aber sicherlich hilfreich.

Die verschiedenen Perspektiven bringen Leben und noch mehr Spannung in die Geschichte und man rätselt immer gemeinsam mit Jens Kerner mit. Trotz der Täterperspektive ist man doch immer auf dem gleichen Ermittlungstechnischen Stand. Der Tod einer für mich sehr wichtigen Person in dieser Reihe erschüttert mich immernoch und ich bin mir auch noch nicht wirklich sicher ob der Tod wirklich sein musste. Diesen Handlungsstrang hätte man sicherlich anders genauso gut verarbeiten können. Aber so ist es nunmal und hat ja auch in die Geschichte gepasst. Auch die persönliche Beziehung zwischen Jens und Rebecca ist in diesem Band wieder stärker thematisiert. Dies hatte ich v.a in Band 2 doch vermisst.

Die Karte hat meine Erwartungen an einen Winkelmann-Thriller wieder voll und ganz entsprochen und hat Lust auf mehr gemacht. Von mir eine absolute Lese-Empfehlung an alle Thriller-Fans für die aus auch mal mehrere Tote und ein wenig sardistisch zugehen kann.

Bewertung vom 26.05.2021
Verhängnisvolles Lavandou / Leon Ritter Bd.7
Eyssen, Remy

Verhängnisvolles Lavandou / Leon Ritter Bd.7


sehr gut

Der 7. Fall mit Rechtsmediziner Leon Ritter in Le Lavandou ist nichts für Menschen mit schwachen Nerven. Sowohl der Prolog als auch das Ende des Buches lassen den Leser vor Grausamkeit erschauern. Eine Triggerwarnung zu Beginn des Buches halte ich nach wie vor für angebracht, geht es doch um Kindesmisshandlung und Kindesmord.

Am Strand von Le Lavandou wird die Leiche eines Kindes gefunden. Im gleichen Zeitraum werden zwei Männer zu Tode gequält aufgefunden. Leon sieht direkt einen Zusammenhang zwischen den Mordfällen, die Polizei nicht. So beginnt er mehr oder weniger auf eigne Faust zu ermitteln.

Wie auch in vorherigen Bänden wird der Zwist zwischen Rechtsmedizin und Polizeichef Zerna thematisiert, dem nicht unbedingt die Beweise gefallen, wenn sie nicht in sein Tatbild passen. Anfang und Ende fesseln den Leser vor Spannung und Grausamkeit in den Taten ans Buch, die Mitte dümpelt stellenweise eher vor sich her. Der Seitenplot mit Isabelles Tochter Liliou könnte durchaus auch weggelassen werden, zieht er das Buch nur in die Länge und hat aber nichts mit dem Fall zu tun und trägt auch nichts zum Verständnis bei.
Die Kapitel sind gewohnt kurz gehalten, wodurch mein leicht unterbrechen kann und zu einen neuen Zeitpunkt weiterlesen kann. Perfekt z.b. fürs Pendeln oder die Mittagspause. Einzelne Informationen werden zum Eingang jedes Kapitels in dem sie relevant sind wiederholt, teils mehrfach. Wenn man in einem durchliest eher anstrengend, aber mit Pausen sehr praktisch um wieder in die Geschichte hineinzufinden.

Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar, die Charaktere haben wenig tiefe und ich konnte mir in diesem Band nicht so wirklich ein Bild von ihnen machen, hatte dies aber schon aus vorherigen Bänden. DAs Cover macht Lust auf Urlaub, die gezeigte Szene tritt kurz im Buch auf, was aber zu einer der Schlüsselszenen führt. Sehr schön !

Verhängnisvolles Lavandou ist zwar Teil einer Reihe, kann aber unabhängig von dieser gelesen werden.

Bewertung vom 04.04.2021
Höllenkind / Clara Vidalis Bd.8
Etzold, Veit

Höllenkind / Clara Vidalis Bd.8


gut

"Höllenkind" war für mich das zweite Buch aus der Clara-Vidalis-Reihe von Veit Etzold. Clara wird infolge des "Blutgott"-Falles suspendiert und sucht darauf hin die Erholung in Italien. Zu dieser kommt es aber nicht, da der Vatikan sie zur Untersuchung der Bluthochzeit akquiriert.
Anders als beim vorherigen Band ist es diesmal schon sinnvoll auch den vorhergehenden Band bereits gelesen zu haben, um am Anfang gut in die Geschichte rein zu kommen.

Das Buch selbst ist in 4 Bücher, welche nach Flüssen der Unterwelt benannt sind, unterteilt. Jedes Buch ist wiederrum in mehrere mehr oder weniger kurze Kapitel unterteilt. Zu Beginn eines Kapitel wird immer kurz vermerkt, wo die Handlung gerade stattfindet. Dies ist sehr hilfreich, denn vorallem zu Beginn und im mittleren Teil springt die Geschichte zwischen verschiedenen Schauplätzen in Italien, Deutschland und Rumänien hin und her. Sehr hilfreich ist auch die kurze Personentabelle vor Beginn des Buches mit den italienischen Personen. Während des lesens habe ich zu öfters dankend zu Rate gezogen, um mich nochmal der genauen familiären Verhältnisse zu vergewissern.

Die Geschichte selbst bzw. die Morde in ihr sind wie gewohnt blutig und grausam. Genau dies macht für mich ein Thriller von Veit Etzold aus. Anders als in "Blutgott" wurde ich dieses mal allerdings leider nicht so sehr ins Geschehen hineingezogen und konnte nicht ganz in die Welt eintauchen. Dies kann durchaus etwas mit den Teilen zu Dantes Göttlicher Komödie zu tun haben, die mir gänzlich unbekannt ist. Hierdurch konnte ich keine Verbindung aufbauen, mein Interesse wurde aber geweckt. Auch mit dem Vatikan und dessen Strukturen kann ich eher weniger anfangen. In diesen Abschnitten konnte man als Leser aber wieder einiges nebenbei lernen.
Die Spannung war zwar vorhanden aber blieb eher auf einem konstanten Level und hatte für mich keinen großen Spannungsbogen. Relativ früh war mir klar, wie das ganze ausgehen wird und auch die weiteren Geschehnisse waren recht vorhersehbar. Der Pageturner gegen Ende war zwar relativ überraschend aber plätscherte leider mehr vor sich hin als dass er wirklich verwunderte. Das Ende machte allgemein eher den Eindruck, dass das Buch nun schnell beendet werden musste und nicht mehr genug Zeit zum ausfeilen der Geschichte bis zur Abgabefrist blieb. Dies ist aber mit Sicherheit auch dem Umständen in der Corona-Pandemie geschuldet, wie man selbst ja auch täglich im eigenen Job oder Studium bemerkt. Ich bin daher zuversichtlich, dass mich der nächste Band wieder mehr aus den Socken haut und freue mich bereits jetzt auf weitere Bücher.
Das Cover ist diesmal weniger auffallend, wobei es sich dennoch nahtlos in das Design der Reihe eingliedert.

Bewertung vom 18.03.2021
Homo Lupus
Kiehl, Thomas

Homo Lupus


sehr gut

"Homo Lupus" von Thomas Kiehl fällt in das Genre Polit-Thriller. Politik ist reichlich vorhanden, aber nicht verwirrend sondern gut dargestellt auch für nicht politische Menschen. Der Hauptaspekt liegt sicherlich in der Wirtschaft(spolitik). Für einen guten Thriller hat es für mich persönlich dann aber doch nicht ganz gereicht. Mir haben eindeutige "Thrill"-Momente gefehlt. Sie waren zwar vorhanden aber dann nur sehr leicht abgehandelt und schnell vorbei. Das perfekte Thriller-Szenario wurde überhaupt nicht geschildert und lediglich das Ergebnis in einem kleinen Nebensatz bekannt gegeben. Hier wurde Potenzial verschenkt.

Die Geschichte spielt in einem Post-Corona Deutschland in dem politisches Chaos herrscht und erneut Neuwahlen anstehen. Der Bundesverfassungsschutz nimmt an das ein Berliner Clan 3 Tage vor den Wahlen einen Anschlag verüben will. Die Verhaltensbiologin Lena Bondroit soll bei der Verhinderung helfen und ihre Wolfsforschungen auf die Clan-Strukturen übertragen.

Sowohl die Protagonistin, wie auch viele der Hauptfiguren können keine bzw. nur wenig Sympathie in mir als Leser wecken. Am sympathischsten war mir der Clan-älteste Sohn Galib - ist er wirklich so böse, wie er vom Staat dargestellt wird?

Der Schreistil ist sehr flüssig und man kann das Buch durchaus in einem Rutsch durchlesen. Es wird nicht langweilig. Einige Passagen und Ereignisse waren allerdings recht vorhersehbar. Dies mag ich persönlich in Thrillern nicht so gerne, es hat hier aber dem Gesamtwerk keinen Abbruch getan.
Sehr toll gestaltet ist das Cover mit seiner leicht erhobenen roten Schrift und dem Wolf, welcher dem Leser sofort ins Auge sticht. Auch die einzelnen Abschnitte sind zu Beginn toll illustriert mit kleinen Pfotenabdrücken, die sich über eine Doppelseite erstrecken. Nicht kitschig sondern genau im richtigen Maß.

Mir als Biologin hat es allerdings an Input zu Wölfen gefehlt bzw. Szenen mit den Wölfen. Diese wurden zwar regelmäßig erwähnt, hätten aber für meinen Geschmack durchaus noch häufiger vorkommen können.

Allen in allem kann man dieses Werk gut in einem Rutsch entspannt weglesen, wer aber den richtig starken Nervenkitzel sucht, ist hier falsch. Als Einstieg in das Genre Politthriller eignet sich das Buch aber sehr gut.

Bewertung vom 25.02.2021
Die vier Gezeiten
Prettin, Anne

Die vier Gezeiten


gut

"Die vier Gezeiten" von Anne Prettin bringt mich in einen Zwiespalt. Auf der einen Seite hat es Spaß gemacht das Buch zu lesen. Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar, die Geschichte eher kurzweilig. Die verschiedenen Perspektiven und Zeitschienen lockern das ganze auf. Wenn ein Geheimnis aufgedeckt wurde, entstehen dabei weitere und der Spannungsbogen wird so immer mehr und mehr aufgebaut.
Auf der anderen Seite wiederholen sich die Motive in jeder Generation, wenn auch die Ausgangssituation jedes Mal ein bisschen anders ist. Hierdurch wird dieser Teil der Geschichte eher ein bisschen langweilig und auch sehr vorhersehbar. Wirklich große Überraschungen und Wendungen traten für mich persönlich nicht auf. Auch mit den einzelnen Charakteren konnte ich nicht so warm werden. Eine wirkliche Protagonistin/ ein Protagonist fehlen eher und die mir sympathischen Figuren treten nicht oder nur selten aus der eigenen Perspektive auf.

Im Großen und Ganzen ist das Buch gut geeignet für ein kurzweiliges Lesevergnügen, wenn man keine anspruchsvolle Kost mehr möchte nach einem anstrengenden Tag,;mehr darf man aber nicht erwarten. Ich sehe aber definitiv großen Potenzial für weitere Werke der Autorin. Der Ansatz war sehr gut, in der Ausarbeitung waren es hier und da für mich dann doch zu viele Nebenstränge bzw. Familiengeheimnisse/Vorgehen, die teilweise auch einfach weggelassen werden könnten. Gegen Ende wurde zu viel gewollt - hier wäre ein "weniger ist mehr" besser angekommen, denke ich.

Bewertung vom 02.02.2021
Ohne Schuld / Polizistin Kate Linville Bd.3
Link, Charlotte

Ohne Schuld / Polizistin Kate Linville Bd.3


ausgezeichnet

Mit „Ohne Schuld“ von Charlotte Link haben wir nun das dritte Band in einer Reihe um Ermittlerin Kate Linville. Die vorherigen Bände muss man allerdings nicht gelesen haben. Die wenigen leicht relevanten Hintergrundinformationen werden erneut kurz genannt.

Das Buch selbst ist in zwei Abschnitte unterteilt, welche wiederrum, wie auch in den vorherigen Bänden, weiter in die einzelnen Tage unterteilt sind. Die Tage selbst werden dann nochmal durch Kleinkapitel unterteilt, welche jeweils einen Perspektivenwechsel darstellen. So wäre es im Grunde gut möglich, auch nur kurze Leseeinheiten einzulegen. Die wäre mir persönlich aber aufgrund der aufgebauten Spannung sehr schwer gefallen. Ich konnte das Buch nahezu nicht aus der Hand legen. Erscheint es einem doch trotz der nur knapp über 500 Seiten recht dick, verfliegen die Seiten im Lesefluss nur vor sich hin. Positiv fiel mir auch das eingeklebte Band als Lesezeichen auf, so kann man jenes nicht z.B in der Handtasche verlieren und weiß immer, wo man sich im Buch gerade befindet.

Inhaltlich thematisiert das Werk u.a. schwere Depressionen und dadurch, dass die Ursprünge der Tätergeschichte bei verschiedenen Straftaten mit Kindern als Opfern liegen, könnte das Buch allerdings auf manche Leser*Innen nicht so positiv wirken. Für Leser*Innen, die solche Szenarien gerne vermeiden, wäre ein kleiner Hinweis im Klappentext zwar recht hilfreich, würde allerdings grundsätzlich weniger gut zum Plot passen. Denn gerade dies macht einen großen Teil des Spannungsbogen aus.

Für Fans von Kriminalromanen ist dieses Werk ein klares Must-Read und reiht sich nahtlos zu den erfolgreichen Werken von Charlotte Link ein. Wieso dieses Werk Kriminalroman und nicht Thriller als Genrebezeichnung bekommt, bleibt mir allerdings schleierhaft. Drin steckt definitiv ein waschechter Thriller.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.01.2021
Elloani
Becker, Anke

Elloani


weniger gut

Vorab: Diese Rezension wird sich vielleicht an einigen Stellen für manche härter anhören, als es wirklich gemeint ist. Ich fande das Buch zu keinem Zeitpunkt extrem schlecht aber es fiel mehr eben einiges auf, was mir für ein gelungenes Werk fehlte.

In allen Kapitel wechselt die Perspektive mehrmals zwischen Kaila und Airy, das macht das Werk lebendiger und spannender. Leider waren für mich die Kaila Kapitel aber größenteils eher nervig und ich konnte sie im Gegensatz zu den anderen Kapitel nicht mit großer Freude genießen.

Der Einstieg war gelungen, man lernte gleich die Protagonisten kennen. Danach zeigten sich aber bereits erste Schwächen. Leider werden wichtige Begrifflichkeiten wie das Titelgebende "Elloani" oder "Vindur" nicht erläutert. Bei den Vindur passt die Erläuterung an späterer Stelle allerdings sehr gut in die Geschichte, hinterlässt allerdings doch am Anfang große Fragezeichen. Wenn es um die Titelgebende Hauptkomponente finde ich es allerdings doch sehr wichtig von Anfang an zu wissen, was dies eigentlich ist. So blieb es für mich bis zum 5. Kapitel ein unfassbarerer Begriff zu dem ich mir nicht wirklich was vorstellen konnte - es wird abgebaut, okay. Ist es flüssig? Fest? Gold? Silber? Smaragdfarbend? Schwarz? Fragen über fragen die sich beim Lesen auftürmen und den Lesegenuss schmälern. Die Erklärung später ist schlüssig und für die Protagonistin mag sie an der richtigen Stelle stehen, als Leser aus zwei Perspektiven hätte ich mir mehr Information von Beginn an gewünscht.

Im mittleren Teil konnte ich besser in das Buch hineinfinden. Leider kommen über das gesamte Werk hinweg immer wieder Stellen auf, in denen ich einfach nur genervt von der Protagonistin bzw. ihrem Verhalten war, was den Lesegenuss nicht zuträglich war.
Das Ende ist offen gestaltet. Wenn man sich mit dem Romantikaspekt begnügt, zwingt einen das Ende allerdings nicht zum lesen des Nächsten Bandes. Für mich persönlich ist diese Geschichte nun abgeschlossen und die Romanfiguren kommen in ihre neue Welt mit neuen Abenteuern. Das spannende wurde aufgeklärt und zumindest für den Moment fertig erzählt.

Meinen vollsten Respekt an Selfpublisher; großartige Leistung, aber bei einigen Abschnitten fiel mir persönlich wieder auf was ich an der Arbeit von Verlegern bevorzuge. Ein Lektorat hätte dem Werk keinesfalls geschadet sondern würde noch das fehlende i-Tüpfelchen bringen, damit man es auch wirklich genießen kann.

Die Grundidee finde ich super. Das gewisse Etwas fehlt mir aber damit es für mich gut umgesetzt erscheint. Die Charaktere sind teils noch ausbaubar. Manche hatten mir zu wenig Raum um sich wirklich entfalten zu können, denn sie sind durchaus gut.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.10.2020
Final Control
Etzold, Veit

Final Control


gut

"Final Control" ist für mich einmal etwas völlig anderes als ich bisher von Veit Etzold gelesen habe. Auch war es mein erster Polit-Thriller. Das Thema an sich sehr interessant. Auch wenn man keine Ahnung von Bankgeschäften hat, macht dies nichts aus sondern man lernt einiges. Erneut ist alles wirklich sehr gut recherchiert.
Ein Thriller bzw. spannend wurde es für mich persönlich erst ab S.288. Davor plänkelte die Geschichte so vor sich hin und teilweise hatte ich wirklich keine Lust weiterzulesen. Auch waren es für meinen Geschmack einen Ticken zu viele Nebengeschichten bzw. Charaktere.
Zwar ist das Personenverzeichnis sehr sinnig und gut gemacht, aber es ist am Ende platziert. Hätte ich es nicht in einem Post auf Instagram gesehen, wäre es mir erst nach Ende des Buches aufgefallen und dann bringt es ja nicht wirklich etwas. Hier sollte der Verlag sich vielleicht überlegen, ob man es nicht an den Anfang stellt. Denn benötigt wird es durchaus mal bei den vielen Namen.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und spannend. Im für mich "Thriller-Teil" schafft Veit Etzold es wieder durch gekonnte Kapitel-Enden mit Cliffhanger den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten.

Wer Polit-Thriller mag bzw. politisch an China und der Finanzwelt interessiert ist, macht hier nichts falsch. Ich werde wieder zur Clara-Vidalis-Reihe zurückkehren.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.09.2020
Raum der Angst
Meller, Marc

Raum der Angst


sehr gut

7 Teilnehmer einer Studie denken, dass sie in einem Escape-Room-Experiments des Professors sind. Was sie noch nicht wissen - sie wurden, genauso wie Hannah, entführt und durchleben jetzt die Hölle auf Erden. Mit jedem gelösten Raum kommen sie ihrem Tod näher. Wird einer von ihnen alle Escape-Rooms überleben? Und wer steckt hinter allem?

Marc Meller hat mit "Raum der Angst" wirklich Räume der Angst geschaffen. Der Thriller ist rasant, in jedem Raum passiert etwas neues. Jeder Raum ist auf einen Teilnehmer zugeschnitten, in jedem Raum muss jemand sterben um weiter zu kommen. Der Schreibstil ist gut zu lesen, die Kapitel nicht zu lang. Verschiedene Perspektiven zeigen sowohl die Polizeiarbeit als auch die "Spieler".
Die Wendungen sind teils unerwartet und machen das Buch so bis zum Schluss spannend. Einzig das Ende ist nicht so befriedigend, wie man es vielleicht als Leser gerne hätte - gibt aber dadurch Platz für eine Fortsetzung.

Fazit: Wer Escape-Rooms mag, für den ist dieses Buch mit Sicherheit etwas. Vorausgesetzt man lässt sich davon nicht die Lust an weiteren Besuchen nehmen.
Eine Fortsetzung muss sein.