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Bewertungen
Insgesamt 30 BewertungenBewertung vom 04.10.2024 | ||
Die Hüter der verborgenen Königreiche / Royal Institute of Magic Bd.1 Das Cover ist wunderschön gestaltet mit dem Gold, dem roten Drachen, der einen Zug hinter sich herziehen. Es hat etwas Magisches und mit Bild des Zuges blitzt im Hinterkopf gleich eine Erinnerung auf...da war doch was...achja, stimmt, der HogwartsExpress. Die anfänglich leise Befürchtung, dass das Buch alten Wein in neuen Schläuchen anbietet (aka Harry Potter Reloaded), hat sich beim Lesen zunehmend in Luft aufgelöst. Victor Kloss gelingt es mit der Geschichte um den Jungen Ben und dessen verschwundenen Eltern eine ganz eigene Sprache zu entwickeln. Es macht Spaß, seinen phantastischen Einfällen zu folgen. Es gab beim Lesen manchmal kurze Momente, in denen das emotionale Erleben etwas hinter der rasch voranschreitenden Handlung im Royal Institute of Magie zurückblieb. Aber das wäre auch schon mein einziger Kritikpunkt. Insgesamt ein sehr lesenswertes magisch-phantastisches Leseabenteuer für Kinder ab 11 Jahre. |
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Bewertung vom 30.09.2024 | ||
Die Aufmachung des Buches wirkt durch die floralen Elemente recht feminin und ästhetisch. Die Geschichte spielt Ende des 19.Jahrhunderts. Izzy versorgt als Halbwaise ihre Mutter und ihren Bruder durch ihre Arbeit als Undercoveragentin und ist damit in ihrer Selbstständigkeit und Unabhängigkeit ihrer Umwelt voraus. Auftraggeberinnen sind Frauen, die durch ihre Männer oder anderweitig geschädigt wurden und durch das damalige Recht keinen Schutz oder Recht bekämen. Der Schreibstil ist einnehmend und gut lesbar, dabei bildhaft und immer wieder blitzt ein angenehmer Witz und Ironie durch. Man kann es sich beim Lesen gemütlich machen, etwas Spannung, eine Prise Zwischenmenschliches, am Ende wird alles gut. Dabei bedient es Bilder von hübschen Kleidern, funkelnden Adelshäusern und natürlich sind die Protagonistinnen, so unterschiedlich sie auch sein mögen, hübsch oder werden es zumindest in der passenden Abendgarderobe. Alle, die einen Wohlfühlroman zum Lesen vor dem Kamin suchen, möglicherweise Kostümfilme lieben und für die Krimi besonders gut mit Liebe matcht, die werden ihre Freude an diesem hübsch aufgemachten Buch haben. Die Altersangabe ab 14 Jahre ist meines Erachtens passend und auch ältere Semester werden ihre Freude an dem Buch haben. |
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Bewertung vom 25.09.2024 | ||
Im Buch "Mein Mann" begleitet der Leser die Protagonistin in der Ich-Form 7 Tage durch ihre Ehe. Den Klappentext fand ich etwas irreführend ("...und dann geht sie zu weit"), was wie die Andeutung zu einem Psychothriller klingt. Vielmehr ist das Buch ein Psychogramm einer zutiefst unsicheren Frau, die sich an ihren Mann klammert, der angeblich ihr durch den sozialen Aufstieg erst ein lebenswertes Leben ermöglicht, wohingegen sie allein ihre Schönheit in die Waagschale werfen könne. Und selbst ihr gutes körperliches Aussehen sei vergänglich, was sie sich immer wieder bewußt macht. Maud Ventura schreibt sehr gut. Man spürt beim Lesen die emotionale Abhängigkeit und starken Ängsten der Protagonistin und taucht tief in deren psychischen Innenraum ab. Beim Lesen stellt sich die Frage- ist das wirklich Liebe? Deutlich wird eine starke Bedürftigkeit und der Versuch, ein inneres Gefühl von Mangel und Leere, über die Ehe zu kompensieren. Es ist manchmal kaum auszuhalten beim Lesen, wie sie durch ein ausgeklügeltes subtiles Bestrafungssystem sich müht, wieder Herr zu werden über die erlebte Hilflosigkeit und Ohnmacht in ihrer Ehe. Man möchte ihr zwischendrin zurufen: "Nimm deinen Blick weg von deinem Mann, konzentriere dich auf dein Leben!". Es ist ein Buch in dem vordergründig erst einmal nicht viel passiert und dennoch gibt es Einblick in eine hochproblematische Beziehungsdynamik in einer Ehe, die auf den ersten Blick so gutbürgerlich und geordnet erscheint. Zum Ende blieb bei mir ein Gefühl der Beklemmung zurück. Es ist sicher kein Wohlfühlroman, sondern vielmehr ein Buch über das man diskutieren kann. |
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Bewertung vom 26.08.2024 | ||
It's me oder Wie mein Leben plötzlich glitzerte Meine Tochter (11 Jahre) war wirklich sehr begeistert von dem Buch und sie ist aktuell eher in der "Naja, geht so"- Phase. Sehr authentisch wird im Tagebuchstil aus dem Leben von Gwinny berichtet. Es geht um Themen wie Eigenständigkeit bzw. Entwicklung einer eigenen Identität, erste Liebe, Umgang mit Emotionen, gelungene Kommunikation, Freundschaft. Unsere Tochter konnte sich schnell in in Gwinny hineinversetzen und hat absolut mitgefiebert. Sei es u.a. der Schreckmoment, als die kleine Schwester plötzlich weg war, seien es die vielen "Psycho-Tips" (z.B. Thema Angst). Die Sprache ist kindgerecht und empathisch und niemals belehrend. Das Cover ist für Mädchen einladend, ohne überladen zu sein. Ein warmherziges Happy-End macht die Geschichte rund. Vermutlich wird unsere Tochter das Buch irgendwann nochmal lesen. Bisher für sie das Jahreshighlight. |
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Bewertung vom 16.08.2024 | ||
Bonjour Agneta / Neuanfang auf Französisch Bd.1 Agneta hat genug von kaltem Haferschleim, Neoprenanzügen und vor allem ihrem asketischen Ehemann. Einer Annonce folgend landet sie in einem pittoresken Dorf inmitten der Provence. Zunächst schüchtern und unbeholfen entdeckt sie (auch mit Hilfe der Dorfbewohner) zunehmend ungeahnte Seiten an sich. |
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Bewertung vom 10.08.2024 | ||
Neugierig aber auch ein wenig vorsichtig hab ich mich ans Lesen gemacht, da ich mit sehr gehypten Büchern nicht immer Glück hatte. Das Cover gefiel mir von Anfang an bereits sehr gut und empfand ich als einladend - 2 Menschen am Strand, vor sich die wilde See, lange Schatten. Das Gelb des Namens der Autorin auf dem Cover findet sich auch wieder in dem Gelb des Lesebändchens der Hardcoverausgabe. Ich mag solche kleinen Details. |
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Bewertung vom 08.08.2024 | ||
Wenn Daniela Krien ein neues Buch herausbringt, bin ich immer schon ganz aufgeregt und voller Vorfreude auf ihre klugen Texte, da sie für mich eine der besten deutschen Schriftstellerinnen zur Zeit ist. Diesmal musste ich mich ein wenig rantasten, da ich Respekt vor dem Thema hatte. Eine Familie verliert ihre Tochter durch einen Unfall. Wie geht das Leben im Anschluss weiter? Kann man überhaupt weiterleben nach so einem Vorfall? |
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Bewertung vom 31.07.2024 | ||
Barbara Bleisch kündigt an, mit ihrem Buch das "Dickicht der Lebensmitte" philosopisch ergründen zu wollen. Dabei widmet sich die Autorin in 7 Kapiteln den speziellen Aspekten dieser Lebensphase - u.a. wie ist es, wenn das Ende in Sicht ist, über Reue, Bedauern und Ambivalenzen, aber auch die Frage was noch kommt. |
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Bewertung vom 15.07.2024 | ||
Mit großer Begeisterung habe ich "Die Wut, die bleibt" gelesen, oft weiter verschenkt und war jetzt sehr neugierig auf "Und alle so still". Während sich im ersten die Empörung über patriachale Strukturen aggressiv seine Bahn bricht, legen sich in diesem Buch die Frauen resigniert schweigend nieder. Es ist alles gesprochen und gesagt. Sie stellen Care-Arbeit ein, verlassen ihre schlecht bezahlten Arbeitsplätze, das System kommt zum Erliegen. Das Buch lebt für mich zum einen durch die Figur der Ruth, die als Pflegerin im Krankenhaus arbeitet, ihren schwerkranken Sohn alleinerziehend bis zu seinem Tod gepflegt hat. Zum anderen durch Nuri, der nahezu rundum die Uhr in schlecht bezahlten Jobs arbeitet bzw. eher ausgebeutet wird (Günther Wallraff lässt zwischendrin grüßen) und trotzdem zu wenig hat, um davon leben zu können. Sehr berührend die zunehmende Solidarität unter den Frauen. Deren gegenseitiger Halt und Unterstützung erlebe ich als das hoffnungsvolle Element in der Geschichte. Die Sprache ist klar, teils poetisch und sagt mir persönlich sehr zu. Etwas Schwierigkeiten hatte ich mit der Figur der Barbara. Da hatte ich zwischendurch das Gefühl, als würde die Autorin als alter ego über das patriachale System referieren, was sich ein wenig nach "Sendung mit der Maus" beim Lesen anfühlte. Das Buch hatte für mich nicht die ganz große Wucht wie "Die Wut die bleibt". Nichtsdestotrotz ist es ein großartiges Buch. Immer wieder habe ich zurückgeblättert, über bestimmte Aussagen nachgedacht, eigenen Erfahrungen nachgespürt. Geblieben sind mir zudem einige sehr intensive Szenen (u.a. die Arbeit von Ruth im Krankenhaus). Der Roman behandelt gesellschaftlich wichtige Themen, literarisch bleibt er leider vom Anspruch dahinter eher etwas zurück. |
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Bewertung vom 14.07.2024 | ||
Bereits zweimal habe ich das Orginal begonnen, dann doch leider in der Mitte abgebrochen. Also ein neuer Versuch mit dieser Graphic Novel. Bereits auf den ersten Blick zeigt sich, dass versucht wurde, das romantische Element wirklich zu erhalten. Die Zeichnungen sind pastellfarben koloriert. Die Figuren ganz klassisch gezeichnet. Viel Liebe wurde in die Details der Kleidung gesteckt, so dass es eine Freude ist, die Szenen anzuschauen. Die Sprache ist natürlich vereinfacht und nimmt gegenüber dem Bildanteil einen kleineren Anteil ein und dennoch erkennt derjenige, der das Orginal gelesen hat, den einen oder anderen Satz wieder. Etwas Mühe hatte ich manchmal die einzelnen Figuren auseinanderzuhalten, aber das Problem hatte ich auch bereits beim Orginal. Da wäre vielleicht ein kleiner Anhang mit Abbildung der einzelnen Figuren hilfreich. Insgesamt hat mir das Lesen wirklich Freude gemacht. Der Witz blitzt immer wieder durch. Besonders über die Mutter, die ihre Töchter schleunigst unter die Haube bringen möchte, konnte ich mich sehr amüsieren. Ich bin mir nicht sicher, ob man die Graphic Novel tatsächlich mit dem Orginal vergleichen kann. Es ist einfach ein anderer Zugang, vielleicht auf eine etwas leichtere und oberflächlichere Weise und gleichzeitig hab ich mich sehr gut unterhalten gefühlt und das Buch tatsächlich bis zum Ende sehr gerne gelesen. Das Orginal liegt hier und wird dann hoffentlich im dritten Anlauf vollständig gelesen. |
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