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thats.new.life
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Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 08.02.2022
Erschütterung
Everett, Percival

Erschütterung


ausgezeichnet

Zach Wells, Paläontologe, ein eher außenseitig stehender Nerd, der sich nur auf der sicheren Seite bewegt, sich für nichts und niemanden einsetzt, auch nicht für die wenigen Afroamerikaner, zu denen auch er gehört und die eine Minderheit auf der Uni sind und Gleichberechtigung fordern. Nicht anders ist er zu Hause, er hat eine Ehefrau, seine Ehe läuft aber er zeigt keine Gefühle und geht alles in Routine an. Das Einzige wo er eine Begeisterung verspürt und Gefühle zeigt, ist seine Tochter, mit ihr spielt er leidenschaftlich gerne Schach und eines Tages ändert sich alles. Seine Tochter hat eine genetisch unheilbare Krankheit, sie verliert ihr Sehvermögen und wird ab jetzt körperlich wie psychisch so weit abbauen, bis sie stirbt und hat kein langes Leben mehr zu erwarten. Gerade als alles aus der Routine gerät und eigentlich seine Welt zusammenbricht, kauft er sich eine Jacke aus einen Second-Hand-Geschäft. In dieser findet er ein zerknülltes Stück Papier in dem eine Notiz mit einem Hilferuf steht. Geht er diesem Hilferuf nach oder verbringt er seine Zeit mit seiner sicheren Arbeit, in seinem sicheren Leben, bei seiner Tochter die nun krank ist. Zach wird alles zu viel und er flieht in die Wüste New Mexicos, hin zum Hilferuf. Nun ist nichts mehr Zachs gewohnte Routine und eine Zeit voller Ungewissheit und Emotionen beginnt.


Das Cover fand ich ziemlich unscheinbar wie auch den Klappentext, der mich zwar neugierig machte, aber ich mittelmäßig hohe Erwartungen hatte, dann kam das Buch, das erste was ich sagte war, wow so schmal, klein und teuer, was kann darin stecken? Ich wurde eines Besseren belehrt, in diesem recht schmalen Buch steckte eine Achterbahn von Ereignissen und Gefühlen und begeisterte mich, ich hatte es schon am gleichen Tag durchgelesen und kann es nur weiterempfehlen.

Bewertung vom 04.11.2021
Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix! / Freddy und Flo Bd.1
Kling, Maria

Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix! / Freddy und Flo Bd.1


ausgezeichnet

Freddy und Flo fürchten sich eigentlich vor gar nichts und ob es wirklich Geister gibt, naja das glauben sie auch nicht so recht. Als sie dann direkt neben einem Friedhof einziehen, hat Freddy das Gefühl, dass die Nachbarn nicht ganz normal sind. Flo die hingegen total gelangweilt von allem ist, lässt sich von nichts beeindrucken.


Da fängt Freddy an Beweise zu sammeln, irgendwie muss er doch beweisen, dass sie Nachbarn nicht ganz  normal sind, das sind bestimmt alles Hexen, Werwölfe und Vampire und noch viele andere Wesen. Er ist sich sicher dass hier etwas nicht stimmt. 


Von da an stecken der aufgeweckte Freddy und seine Schwester Flo in einem Abenteuer. Werden sie Beweisen können, dass ihre Nachbarn gruselige Wesen sind oder steckt da was anderes dahinter?


Spannend, abenteuerlich, aber vor allem lustig fanden wir dieses Buch, das Cover ist auch witzig gestaltet, die Schriftgröße ist angenehm groß und auch für Grundschulkinder ab 9 Jahre hervorragend geeignet.

Bewertung vom 15.10.2021
Grace
Lynch, Paul

Grace


sehr gut

1845 im hohen irischen Norden von Donegal gab es eine große Missernte im Land und die Menschen Leiden an Hunger, die Armen trifft es ganz besonders schwer. So schickt eines Tages ihre Mutter die 14-Jährige Grace fort, damit sie Arbeit findet und sich selbst versorgt. Sie schneidet ihre Haare ab, zieht ihr zu große Männerkleidung an und überlässt sie ihrem Schicksal in einem nun gefährlichen Land. Unbemerkt schließt sich Colly, der jüngere Bruder seiner Schwester Grace an, weil er bei ihr sein möchte.


Die einst hilflose arme Grace ändert sich auf den Straßen und passt sich den rücksichtslosen Menschen an, auch wenn es immer schwieriger wird als Mann durch das Land zu ziehen, während sie immer älter wird und zu einer Frau heranwächst.


Historische Zeilen gemischt mit Aberglaube und Sagen, Hirngespinste die Colly in Graces Kopf setzt und ein teilweise poetisch und komplizierter Schreibstil erfordern viel Konzentration.


Mir hat das Buch vorallem mit den historischen Hintergründen und wie die Menschen damals mit all ihrem Aberglauben getickt haben schon ziemlich gefallen.


Ob die originale Fassung einfacher zu lesen wäre kann ich nicht sagen, jedoch war es schon etwas anstrengend die deutsche Fassung zu lesen.

Bewertung vom 08.10.2021
Karline und der Flaschengarten
Siebold, Maike

Karline und der Flaschengarten


ausgezeichnet

Als sich Karlines Vater in Arve verliebt, fühlt sich Karline überflüssig, obwohl sie und ihr Vater super harmonieren und ein super Team sind. Mit ihren Freunden entdecken sie auf einem verlassenen Gelände einen japanischen Garten, dieser wird ihr neuer Zufluchtsort. Jedoch merken sie frische Beete und vermuten, dass dieser geheime Garten noch von anderen entdeckt wurde. Im Verlauf lernen sie dieses weitere Kind, einen Jungen aus dem Iran kennen und schließen Freundschaft.

Sie kümmern sich um den Garten und verbringen viel Zeit darin, bis sie eines Tages erfahren, dass dort etwas gebaut werden soll und der Garten weichen muss, das möchten die Freunde natürlich nicht zulassen.

In diesem Buch wird so viel aktuelles eingestreut, von den Stiefmüttern, die wir oft mit vielen Vorurteilen im Kopf spuken haben, bis hin zum Thema Natur und diesen zu schützen, was wir alles selbst tun können um diese zu schützen. Das Thema Asyl, bis die Besonderheiten eines japanischen Gartens, Toleranz und Freundschaft und der Zusammenhalt. Mut Dinge zu verändern bzw. diese versuchen zu verhindern, wenn sie Anderen oder der Natur schaden und noch einiges mehr, was jeder Leser selbst entdecken sollte.

Das Buch ist in großer Schrift mit kleineren Illustrationen die das ganze noch mehr auflockern, man bekommt ganz viel Wissen und Sensibilisierung für verschiedene Themen, welche über das ganze Buch gestreut sind. Die Geschichte ist sehr schön, flüssig, bedeutungsvoll und eine Bereicherung für jedes Kinder- und Jugendbücher-Regal.

Bewertung vom 08.10.2021
Bleistiftherz
Hansson, Elin

Bleistiftherz


ausgezeichnet

Liv ist 13 Jahre alt und findet ihre Sommerferien so richtig öde und ist darüber nicht glücklich. Einer der wichtigsten Menschen in ihrem Leben, ihre Oma ist verstorben, mit der Liv viel gemeinsam hatte und gerne gespielt hat. Und dann zieht auch noch ihre einzige beste Freundin weg. Liv hat es gar nicht so einfach, sie kleidet sich nicht wie die Kids von heute, ist so ziemlich altmodisch eingestellt und findet den Anschluss zu den Gleichaltrigen nicht. Eines Tages lernt sie den Sohn einer Arbeitskollegin ihrer Mutter kennen, der eine Zeitlang in den USA gelebt hat und er hat so himmlisch grüne Augen, ein Skaterboy der in Liv ganz neue Gefühle erweckt. Liv kann es zwar kaum fassen, aber Frans, möchte Liv das Skaten beibringen. Alles verändert sich in diesem öden Sommer zu einem gefühlvoll sanften Kennenlernen.

Der Schreibstil ist sehr schön, einfach, flüssig, gefühlvoll, aber nicht kitschig, genauso wie es Teenager mögen, die richtige Dosis von Allem. Das Cover gefällt mir sehr gut es ist lässig, deutet auf den Inhalt hin und richtig modern, vor allem sehr ansprechend für die Zielgruppe.

Bleistiftherz ist ein tolles Buch, in dem man die Probleme und Sorgen, Beziehungen und Freundschaften gut auf einen Teenager ableiten kann, es vermittelt, dass einen Menschen nicht sein Aussehen ausmachen, nicht seine Art zu reden, sich zu bekleiden oder wie angesagt dieser Mensch bei anderen ist. Dass es immer jemanden gibt und geben wird, der einen genauso nimmt wie er ist und sein Leben bereichern kann.

Bewertung vom 08.10.2021
Das Buch der verschollenen Namen
Harmel, Kristin

Das Buch der verschollenen Namen


ausgezeichnet

Die Geschichte spielt in Paris im Jahre 1942, in einer dunklen Vergangenheit, in der Juden verfolgt, verhaftet und in KZ-Lager verschleppt werden. Die junge Eva muss mit ihrer Mutter fliehen, nachdem ihr Vater verhaftet wird, gibt es nur noch die Flucht, an einen Ort in dem sie sicher sind. Sie fliehen in ein kleines Bergdorf, welches noch nicht von den Nazis besetzt wurde. In diesem Dorf lernt sie den Widerstandskämpfer Réme kennen und tritt der Résistance bei, hier hat sie den Auftrag Ausweispapiere zu fälschen um jüdische Kinder zu retten und diese sicher in die Schweiz zu bringen. Da sie künstlerisch begabt ist, fälscht sie die Ausweispapiere so gut, dass man sie von echten nicht unterscheiden kann. Damit die wahre Identität der Kinder nicht vergessen werden, hält Eva diese in einem Buch fest, sie verschlüsselt sie gemeinsam mit Rémy. Eines Tages verschwindet Rémy plötzlich und Eva muss erneut fliehen, das verschlüsselte Buch verschwindet gegen Ende des Kriegs und alle sind in Gefahr.

Eines Tages wird das Buch in einem Zeitungsartikel erwähnt, Eva sieht diesen Artikel und weiß es ist ihr Buch.

Das Buch spielt viel in der Vergangenheit und kommt zwischendurch kurz in die Gegenwart, es ist fesselnd, berührend und verstörend zugleich, es löst viele Emotionen und Trauer aus und man kann sich richtig in diese Geschichte, die grausame Zeitgeschichte ist, hineinversetzen. Es ist eines der besten Bücher die mir begegnet sind.

 Das Cover passt sehr gut zum Inhalt, jedoch sieht es noch viel zu romantisch und schön aus, für so eine harte Zeit in der sich diese Geschichte zugetragen hat, ein eher düstere Variante oder etwas grauere Töne hätten auch sehr gut dazu gepasst.

Bewertung vom 15.09.2021
Hey, ich bin der kleine Tod ... aber du kannst auch Frida zu mir sagen
Gröger, Anne

Hey, ich bin der kleine Tod ... aber du kannst auch Frida zu mir sagen


ausgezeichnet

Samuel ist mit seinen jungen 11-Jahren schon viel zu oft im Krankenhaus. Er leidet an einer Autoimmunerkrankung und blickt eigentlich täglich dem Tod ins Gesicht. Eines Tages steht ein Mädchen in seinem Zimmer mit einer in der Hand und einer schwarzen Kutte. Samuel denkt, nun ist das Ende gekommen, als er erfährt, dass er Frida zugeteilt wurde, diese aber so gelangweilt war und ihn jetzt schon besuchen kommt, weil sie mit ihm raus, etwas erleben möchte.


Ein tolles Buch, was aus einer ganz traurigen Realität eine Geschichte zum Schmunzeln macht und das Thema Tod so behandelt, dass auch Kinder keine Angst davor haben. Auch Samuel entwickelt in seinen vielen Krankenhausaufenthalten Angst und Frida hilft ihm alles etwas gelassener zu sehen. Auch wir können als Erwachsene viel mit diesem Buch lernen, manchmal muss man die Zeit die man noch hat genießen, Nähe zulassen und locker bleiben, damit man die Zeit die man noch hat mit all seinen schönen Seiten erleben kann und auch mit den Menschen.


Das Cover ist sehr witzig gestaltet und passt sehr gut zur Geschichte, im Inneren sind eher wenige Illustrationen und immer wieder Notizeintragungen die von Frida stammen kommen darin auch vor. Ein locker tolles Buch was ein so schweres Thema gut in die Hand nimmt, ich kann es jedem empfehlen der Kinder hat die schon 10 Jahre alt sind bis ins Erwachsenenalter und am besten schon bevor jemand stirbt oder sterbenskrank ist. Kinder sollten diese Themen ganz locker schon behandeln, denn wir alle kennen es, ein Insekt stirbt, ein Tier geht von uns und dann auch noch die Menschen.

Bewertung vom 15.09.2021
Was bleibt, wenn wir sterben
Brown, Louise

Was bleibt, wenn wir sterben


ausgezeichnet

Ein Buch den jeder lesen sollte, der jemanden geliebtes verabschiedet hat. Das Thema Tod ist oft wenig thematisiert und viele von uns vergraben ihren Kummer tief in sich hinein. Die meisten drücken ihre Emotionen nicht aus, was sie bewegt und welche Fragen ihnen zurückbleiben. Die Autorin erzählt aus ihrer eigenen Erfahrung, nachdem sie kurz hintereinander ihre Eltern verliert, fängt sie an das Leben zu hinterfragen. Was wissen wir über die Menschen die wir verlieren, ihre Vorlieben, Träume, Geheimnisse vielleicht. Welches Lied würden sie bei ihrer eigenen Bestattung wählen, welche Fragen hätten wir ihnen am liebsten gestellt. Wussten wir genug über die Menschen die uns so viel bedeutet haben?

Ich kenne es aus eigener Erfahrung, als mein Vater starb hatte ich auch viele Fragen, vieles was zu kurz kam, viele Geschichten die er uns noch von seiner Kindheit und Jugend erzählen könnte, so viel Lebenserfahrung. Was bleibt sind Erinnerungen, manche Bruchstücke von der Vergangenheit, aber oft neben der Trauer auch viele, viele glückliche Momente von Zusammengehörigkeit. Danach fängt man an noch mehr an den Tod zu denken, die Mutter, die Geschwister, manchmal sogar was wir tun würden, wenn wir plötzlich ein Kind verlieren würden.

Ich finde das Buch sehr schön geschrieben, es ist wie ein kleiner Wegweiser und Trostspender und man findet eigene Gedanken darin wieder.


Das Cover hatte mich schon direkt angesprochen, bevor ich bei der Leserunde zum Buch war, hatte ich schon das EBook, und die Vögel erinnerten mich daran, dass alles einmal wegzieht, manche nur zur falschen Jahreszeit und manche zur falschen Lebenszeit. Es gibt für Abschiede nie den richtigen Zeitpunkt. Jeder ist traurig auf seine Weise, doch auch jeder Abschied, bringt manchmal etwas Neues in unser Leben.

Bewertung vom 15.08.2021
Shuggie Bain
Stuart, Douglas

Shuggie Bain


ausgezeichnet

Shuggie Bain wächst in den 80er Jahren in Glasgow auf und ist das jüngste Kind von Agnes Bain.  Agnes ist nach außen hin glamourös, hat aber ein ernsthaftes Alkoholproblem, sie trinkt sich langsam zu Tode uns zerstört sich und auch Shuggies leben.  Sie kommtmit ihren Schicksalsschlägn nicht klar und flieht in den Alkohol, nachdem sie sich von ihrem ersten Ehemann scheiden lässt und Shuggies Vater heiratet, der ihr dann fremdgeht und es nicht lange dauert, bis er seine alkoholkranke Frau und seine Kinder verlässt.  Agnes hat noch zwei ältere Kinder die sie dann auch verlassen, Catherine heiratet als Teenager und zieht nach Südafrika auf einen anderen Kontinent und Alexander (Leek), der zuerst  seinen Traum von der Universität aufgibt, um Kunst zu studieren, um bei Shuggie bleiben zu können, den  aber Agnes auch vertreibt.  Shuggie liebt seine Mutter und versucht ihr Bestes, um ihr zu helfen, obwohl er selbst noch ein Kind ist,  klammert er sich an seine Mutter.



Ein Buch das nicht jeder verkraften wird, es ist schmerzhaft, herzzerreißend, deprimierend und so elend und leidvoll. Auch wenn es teilweise schwarzen Humor enthält,  ist es kein Buch über das man lächeln kann.


Mich fesselte das Düstere und ich war nachdem Buch froh über mein eigenes Leben, dessen kleinere Ab's doch so harmlos sind und wir immer denken,  wir hätten riesen Probleme.


Nachdem man dieses Buch gelesen hat, wird man das Leben nochmal anders betrachten.


Das Cover fand ich sehr liebevoll und ruhig, im Inneren ist alles genau das Gegenteil. Der Schreibstil ist sehr geschickt und fließend. Ich mochte es auch wenn es schmerzte.

Bewertung vom 12.08.2021
Chaosköniginnen
Brüning, Valentina

Chaosköniginnen


ausgezeichnet

Das Cover war das Erste was mich auf das Buch aufmerksam machten, farblich sowie die Illustrationen von Dingen passen gut zur jetzigen Zeit und zur Handlung und sind sehr schön gemacht.

Der Klappentext lässt schon ahnen worum es geht. Freundschaften die gar nicht so einfach sind.

Es ist einfach zu lesen,  passt gut für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahre und es wird bis zum Ende nicht langweilig.

Die Hauptcharaktere sind Fritzi die nach den Schulferien von ihrer besten Freundin Lou links liegen gelassen wird und einfach nicht mehr der Mensch ist, den Fritzi vor den Ferien kannte. Sie sitzt plötzlich alleine in der nervigen Lateinklasse und fühlt sich verraten und ist enttäuscht.

Zu den ganzen Problemen wie die Pubertät,  Jungs,  Schule, entwickeln sich aber auch neue Freundschaften mit Chiara und Peti und die drei sind richtige Chaosköniginnen. Dabei wird verdeutlicht was man selbst erreichen kann, das jedes Ende auch ein Neubeginn sein kann, dass sich neue Freunde finden lassen und was Zusammenhalt, Teamgeist und eine Familie die für einen da ist bedeutet.

Es ist ein Buch mit einer Botschaft was ich sehr gut finde und nun bib ich neugierig auf die folgenden Bände.