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Benutzername: 
Lara
Wohnort: 
Mauerbach

Bewertungen

Insgesamt 66 Bewertungen
Bewertung vom 21.08.2024
Unsere Jahre auf Fellowship Point
Dark, Alice Elliott

Unsere Jahre auf Fellowship Point


ausgezeichnet

Der erste Anziehungspunkt für mich war dieses sehr schöne, stimmungsvolle Cover, der zweite der Anreiz eine „Lebensgeschichte“ auf über 700 Seiten mitverfolgen zu dürfen.
Die beiden Frauen Agnes Lee und Polly Wister, mittlerweile über 80 Jahre alt, kennen sich bereits ihr ganzes Leben lang, sind inmitten ihrer Familien auf Fellowship Point an der Küste Maines aufgewachsen und kennen sich somit de facto in-und auswendig. Ihre Lebensverläufe hätten zwar unterschiedlicher nicht sein können, die Eine Karriere- die Andere Familienorientiert, aber die Beiden haben sich nie aus den Augen verloren und (fast alle) ihre(r) Erlebnisse im Guten wie im Schlechten immer miteinander geteilt.
Die Autorin Alice Elliott Dark, mir bis dato unbekannt, hat nahezu zwei Jahrzehnte auf diesen Roman verwendet, der mit über 700 Seiten auch sehr opulent ausgefallen ist. Sie hat es jedoch mit einem wunderbaren, empathischen, ausdrucksstarken Erzähl- und Schreibstil geschafft, dass ich keine dieser Seiten missen möchte. Ob es sich nun um die Beschreibungen von Natur, Landschaften und Schauplätzen handelt, oder um Gefühle, Stimmungen und Erlebtes; ich war von Anbeginn in dieser Erzählung, welche hunderte Geschichten beinhaltet, gefangen und im Banne zweier außergewöhnlicher Protagonistinnen. Wäre das Werk noch umfangreicher gewesen, hätte es mir auch nichts ausgemacht, im Gegenteil. Ich hatte viele wunderschöne, gefühlvolle Lesestunden.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.08.2024
All das Böse, das wir tun
Dazieri, Sandrone

All das Böse, das wir tun


sehr gut

Also absolut angesprungen hat mich ja das an und für sich einfach gestaltete Cover, es ist wie gemacht für einen Thriller, dunkel, düster, böse… es sieht TOP aus mit dem Farbschnitt. Der Autor war mir bislang unbekannt, da es sich jedoch um mein bevorzugtes Genre handelt und der Klappentext sowie die Leseprobe absolut ansprechend waren, habe ich mich gefreut, es erhalten zu haben.
Der Schreibstil sagt mir durchaus zu, obwohl die Wortwahl manchmal etwas milder hätte ausfallen können; die Erzählperspektive ist ansprechend und der Inhalt der Story sowieso. In der Handlung wird man von einem aktuellen Anlassfall – die Entführung von Amala - um dreißig Jahre in die Vergangenheit – Mädchenmorde - zurückgeworfen, das bedeutet auch verschiedene Zeitebenen, denen ich jedoch gut folgen konnte.
Den Schauplatz in Italien finde ich gut gewählt, denn was sich in diesem Buch an Korruption, schlampigem Ermitteln und Intrigen auftut, passt und deckt sich mit meinen Vorstellungen von diesem Land, sind in der heutigen Zeit vermutlich jedoch Vorurteile. Die Charaktere diverser Protagonisten wurden dementsprechend angepasst und gestaltet, zumeist nicht sonderlich sympathische Gestalten.
Allerdings weist das Buch für mich ein wenig Längen auf, manches hätte nicht so detailliert ausgeführt werden müssen, mich hat das bezüglich dem Spannungsbogen ein wenig gebremst. Andererseits machen das einige überraschende Wendungen wieder wett und daher gebe ich immer noch 4 Sterne und eine Leseempfehlung

Bewertung vom 08.08.2024
Und dahinter das Meer
Spence-Ash, Laura

Und dahinter das Meer


sehr gut

Mich hatte zuerst das Cover der Klappentext angesprochen. Nach der Leseprobe war ich sodann überzeugt, dass dieser Debutroman lesenswert ist und ich wurde nicht enttäuscht. Die Handlung beginnt im 2. Weltkrieg; Thema Kinderverschickung. Ich habe zuvor schon einiges darüber gelesen und auch Filme dazu gesehen, es ging jedes Mal unter die Haut.
Die zu Beginn 11-jährige Hauptprotagonistin Beatrix, eine Engländerin, wird nach Amerika – Boston verschickt, um diese schwere Zeit unbeschadet zu überstehen.
Sie hat Glück und wird in der amerikanischen Familie so liebevoll aufgenommen, dass sie sich dort rasch einlebt und auch alsbald wirklich zu Hause fühlt. Die Autorin nimmt nun in der Handlung alles mit, was diese Lebensumstände so mit sich bringen können, jedoch möchte ich nicht spoilern. Es kommt jedoch die Zeit zum Zurückkehren, was ihr aus nachvollziehbaren Gründen alles andere als leicht fällt.
Man erlebt in Folge die Emotionen und Gedanken aller betroffenen Personen mit, erfährt, was sich nebst Beatrix natürlich die leiblichen Eltern erhoffen und erwarten und wie es den Abschied nehmenden Pflegeeltern sowie den beiden Brüdern ergeht.
Die Schreibweise und Erzählform finde ich interessant, immer ruhig, jeder Satz bringt etwas auf den Punkt. Erzählt wird in Gegenwartsform und Vergangenheit. Die einzelnen chronologischen Abschnitte (Teile) sind weiters in kurze Kapitel unterteilt. Die Handlung wird dargelegt aus verschiedenen Perspektiven aus Sicht aller handelnden Personen; mit Rückblicken. Mir ging die Geschichte nahe, ich habe durchaus mitgefühlt. Ein toller Debutroman, von mir eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 31.07.2024
Sobald wir angekommen sind
Lewinsky, Micha

Sobald wir angekommen sind


sehr gut

Ein typisch schlichtes, jedoch schönes Cover vom Diogenes Verlag. Diese Geschichte hat einen unglaublich ernsten Hintergrund, ist jedoch mit viel Feingefühl und einer Prise Augenzwinkern sehr ansprechend geschrieben. Man kann oftmals Schmunzeln, aber nicht immer, auch empfand ich des Öfteren Mitgefühl. Man merkt, dass der Inhalt von einem jüdischen Autor stammt, natürlich könnte Insiderwissen recherchiert werden, aber die gesamte Erzählweise wäre eine andere.
Der jüdische Hauptprotagonist Benjamin Oppenheim ist eine absolut gelungene Mischung aus einem stets für alles Ausreden Suchenden, dem sein privates Schlamassel langsam, aber stetig über den Kopf wächst und immer (auch in andere Beziehungen) Flüchtenden, wenn es zu viel wird. Und nebst dem Privaten (Finanzielles, Gesundheit und Beziehungsprobleme….) werden ihm auch alle Sorgen dieser Welt (Atomkrieg, Russland/Ukraine …..), die er sich tiefschwarz ständig vor Augen hält, zuviel und er setzt sich mit Familie – ohne Freundin - ab nach Brasilien, um dort sein Leben zu ändern. Dies gelingt jedoch nicht so ganz.
Die Handlung ist absolut kurzweilig und trotz aller Problematiken amüsant geschrieben, dieses Buch ist daher sehr gut für die schönen Sommerabende geeignet, trotzdem muss ich hinzufügen, dass man diese Art von (leicht schwarzem) Humor mögen muss.

Bewertung vom 30.07.2024
Feuerjagd
French, Tana

Feuerjagd


sehr gut

Ich kenne die Autorin vom Namen her, habe aber noch nichts von ihr gelesen, daher auch den „Vorgängerband“ nicht, womit ich jedoch kein Problem hatte, es dennoch sicher nicht geschadet hätte, da die handelnden Personen zum Teil bereits bekannt gewesen wären, sowie einige Details.
Der Schauplatz ist ein beklemmendes irisches Dorf, in welchem die Einwohner unter sich bleiben und Fremden oder Zugezogenen gegenüber argwöhnisch sind.
Die 15 Jährige Trey lebt hier, verlassen vom biologischen Vater Johnny; unter der Obhut eines quasi Ziehvaters, nämlich dem Ex-Cop Cal Hooper. Als der Vater nach vielen Jahren Abwesenheit mit einem reichen Fremden, sowie jeder Menge Pläne und geschäftlichen Vorhaben zurückkehrt, hat niemand Freude damit, am wenigsten seine Tochter. Cal versucht Trey zu schützen, vor allem vor einer Involvierung in die Pläne des Vaters; diese jedoch möchte das nicht, da sie ihre eigenen (Rache-)Pläne hinsichtlich ihres verstorbenen Bruders verfolgt.
Ich musste mich erst einmal in den eher ruhig gehaltenen, jedoch anschaulichen und bildhaften Schreibstil einlesen, das Buch gefiel mir zunehmend immer besser, da es von Seite zu Seite packender, tiefgehender wurde und diese Spannung auch hielt bis hin zu einem gesteigerten heftigen Ende. Das Buch kommt weitgehend ohne permanente „Action“ aus, jedoch ist unaufhörlich anhaltend Verhängnisvolles spürbar. Es ist eine gelungene Mischung aus Thriller, Geheimnisvollem; Rache und Familienvergangenheit.

Bewertung vom 19.07.2024
Mitte des Lebens
Bleisch, Barbara

Mitte des Lebens


sehr gut

Das Cover hätte für meinen Geschmack ein wenig anders ausfallen können, obwohl ich durch die Erläuterungen dazu im Buch verstanden habe, was sie symbolisieren sollen.
Es handelt sich hier um das begleitete Auseinandersetzen mit dem Alter, genauer gesagt mit der angenommenen, vermeintlichen Lebensmitte. Mann/Frau hat schon einiges erlebt; Gutes wie Schlechtes, im Normalfall ist man daran gereift und gewachsen und irgendwann beginnt fast jeder, seine bisherigen Lebensjahre, sowie den IST-Zustand zu hinterfragen. Es kann, muss aber nicht hilfreich sein, wenn man in dieser Lebensphase ist, ein solches Buch bei der Hand zu haben, welches einen sanft und philosophisch, untermalt mit Persönlichem und aus der Praxis gesprochen; hindurchbegleitet. Es gibt zudem durchaus Inspirationen, zukünftig dieses oder jenes zu ändern. Anhand der „Anmerkungen“ erkennt man, dass lange und (gut) recherchiert wurde. Manchmal macht mich das Buch jedoch auch beklommen, da ich die „Mitte des Lebens“ bereits deutlich hinter mir habe, mir jedoch noch mind. zwei , drei super Jahrzehnte erwarte 
Dieses Buch war für mich mental ein wenig anstrengend zu lesen, trotz des angenehmen, leicht zu lesenden Schreibstils, ich habe relativ oft innegehalten und meine Gedanken sind abgeschweift. Ich habe über manche Aussagen in den Kapiteln sinniert, ob ich das auch so sehe, ob diese Sätze für mich passen oder nicht, das braucht seine Zeit. Gut strukturiert fand ich die 7 Kapitel auch, daher alles in allem eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 27.06.2024
Darwyne
Niel, Colin

Darwyne


ausgezeichnet

Das Cover war das Erste, was mir positiv aufgefallen ist und nach dem Lesen finde ich es absolut passend zum Inhalt des Buches, genauer gesagt, den Schauplätzen entsprechend.
Sehr schön finde ich auch zwischendurch die detaillierten landschaftlichen Beschreibungen, welche die Verbundenheit und die besonderen Fähigkeiten des 10jährigen Buben darstellen und erklären sollen, sowie jedoch durch die Bildhaftigkeit auch ein klein wenig zur Entspannung beitragen. Man ist mit all seinen Sinnen in diesem Dschungelgebiet dabei und meint, alles mit zu erleben.
Geschrieben ist das Buch in einem einfachen, sehr schönen Erzählstil. So einiges jedoch wird lediglich angedeutet, nicht geschrieben vorgegeben und bleibt dem Leser/der Leserin überlassen, weiterzudenken. Es gibt verschiedene Erzählstränge, jeweils aus einer anderen Perspektive, was das Lesen für mich sehr interessant gestaltete.
Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet, vor allem Darwyne ist eine unglaublich berührende Figur, seine Geschichte ist herzerweichend. Psychische und physische Misshandlungen sind an der Tagesordnung, Hilfe ist zuerst einmal nicht in Sicht, bis eine Sozialarbeiterin auftaucht. Das erzieherische, lieblose Verhalten der Mutter ist abscheulich, die Reihe der Stiefväter nahezu endlos, bis diese wieder von der Bildfläche verschwinden. Wohin?
Es ist eine gelungene Mischung aus Drama und sozialkritischem Roman, greift schonungslos sensible Themen auf und weckt dadurch sehr viele Emotionen und ist nicht wirklich für zart besaitete Gemüter. Thriller im üblichen Sinn sehe ich hier keinen, aber Spannung pur der anderen Art.
Dieses Buch hat alles, was es zu einem lesenswerten, uneingeschränkt zu empfehlenden Buch macht, in die Tiefe gehend, spannend und fesselnd. 5 Sterne dafür.

Bewertung vom 03.06.2024
Der Totenarzt / Detective Robert Hunter Bd.13
Carter, Chris

Der Totenarzt / Detective Robert Hunter Bd.13


ausgezeichnet

Ich war schon extrem gespannt auf diese neueste Ausgabe der Hunter & Garcia Reihe, ich kenne alle 12 vorhergehenden Bücher, was aber für die in sich abgeschlossenen Fälle absolut kein Muss ist. Natürlich ist es toll, ein wenig aus den Vorgeschichten und dem Privatleben der beiden Hauptprotagonisten zu wissen, die ja schon viel Gemeinsames miteinander erlebt haben; aber es ist nicht nötig. Die beiden sind ein eingeschworenes und unglaublich sympathisches Team.
Das Cover passt in diese Reihe, zeigt wie immer auf den ersten Blick, um welches Genre es sich handelt.
Wie bei jedem der Vorgängerbände braucht man schon ziemlich starke Nerven, denn Chris Carter schreibt nicht gerade für zartbesaitete Menschen. Er hat einen starken, bildgewaltigen Schreibstil und eine abwechslungsreiche Erzählweise; was grausames Kopf-Kino heraufbeschwört. Als eingeschworener Thriller-Fan kann man sich aber diesen Stories nicht entziehen oder gar aufhören zu lesen. Natürlich möchte ich nicht über das Reale nachdenken, würde mir wünschen, alles wäre reine Fiktion.
Jedenfalls gibt es für Freunde dieses Genres von mir 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung, Spannung ab der ersten Zeile – aber vielleicht nicht ganz alleine daheim ;-)

Bewertung vom 22.05.2024
Wir waren nur Mädchen
Jackson, Buzzy

Wir waren nur Mädchen


ausgezeichnet

Dieses Buch widmet sich einem sehr wichtigen Stück Geschichte. Das Cover sowie der Klappentext waren für mich ansprechend, die Autorin und auch die Hauptprotagonistin waren mir bisher nicht bekannt. Auch habe ich mir, offen gestanden, über die Verhältnisse und Zustände in dieser Zeit in anderen Ländern eher weniger Gedanken gemacht. Ich kenne diesen abscheulichen Teil der historischen Geschichte eher aus Deutschland und Österreich, berichtet von den Frauen meiner Familie.
Der Beginn des Buches liest sich noch “ruhig“, nimmt jedoch sehr schnell an Dramatik zu und war für mich nicht mehr aus der Hand zu legen. Eine packende, schreckliche Zeit, die sehr bildhaft und in großartigem Stil, aus Erzählsicht der Widerstandskämpferin Hannie, niedergeschrieben wurde. Mehr als einmal habe ich mich während des Lesens selbst hinterfragt.
Die Figuren sind sehr detailliert beschrieben und dargestellt, ich sah drei unglaublich starke Persönlichkeiten vor mir, sie haben mich emotional immer wieder abgeholt, ich habe mitgelitten und war mental jede Sekunde dabei.
Dieses Buch macht beklommen, regt sehr zum Nachdenken an, man schüttelt diesen Inhalt nicht mit dem Zuklappen nach der letzten Seite ab und das ist gut so.
Ich wünsche mir, dass viele LeserInnen zu diesem Buch greifen, sich diesem Inhalt stellen, und mitwirken, um diese Gräueltaten nie wieder zuzulassen. 5 von 5 Sternen, ein großartiges Buch von einer großartigen Autorin.

Bewertung vom 09.05.2024
Die Verlierer
Hammesfahr, Petra

Die Verlierer


sehr gut

Ich hatte mich schon sehr auf das neueste Buch der Autorin Petra Hammesfahr gefreut, ich kenne etliche ihrer vorherigen Bücher. Ich hatte es als Wunschbuch gewählt. Der Plot und auch die Leseprobe hatten mir sehr zugesagt. Leider hat jedoch beim Lesen selbst die gesamte Story für mich nicht ganz gehalten, was ich mir erwartet hatte.
Der Schreibstil und vor allem die Erzählweise ist doch etwas gewöhnungsbedürftig, die Handlungsstränge sind mehrere und man muss hier erst mal durchblicken. Dies beschert jedoch auch andererseits etliche überraschende Wendungen, das Ende war für mich ebenfalls nicht vorhersehbar, dafür einen der vier Sterne  Sämtliche Protagonisten haben mir sehr zugesagt, die Charaktere sind für mich sehr ansprechend ausgearbeitet.
Die Story selbst ist nicht wirklich durchgehend spannend, obwohl die Handlung selbst dies durchaus hergegeben hätte; es reicht bestenfalls zum Krimi mit viel Familiengeschichte, sicher jedoch nicht zum Thriller. Unter einem anderen Genre wäre diese durchaus interessante Grundthematik besser angesiedelt. Trotz allem eine Leseempfehlung von mir.