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Medicat
Wohnort: 
Bayern

Bewertungen

Insgesamt 20 Bewertungen
12
Bewertung vom 17.09.2021
Die Berge, der Nebel, die Liebe und ich
Randau, Tessa

Die Berge, der Nebel, die Liebe und ich


sehr gut

Das Leben der Protagonistin und ihres Freundes Chris könnte so schön sein. Sie haben 3 Kinder, keine größeren Sorgen und alles läuft soweit gut. Nur die Nähe fehlt den Beiden.
Sie schenkt ihm einen Ausflug in die Berge und setzt viele Hoffnungen in denselben.
Das Cover ist sehr schön und passend gestaltet.
Der Inhalt ist gut und erklärt unterschiedliche Strategien wieder zueinander zu finden.
Das Problem ist, dass die behandelten Modelle sehr unbeholfen in die Erzählung eingebunden sind. Immer wird dasselbe Schema verwendet: Name des Modells, Bestandteil, Beispiel, Bestandteil, Beispiel,... Und dann die Bäumen der Modelle wiederholt. Viel schöner wäre es, die Idee einfließen zu lassen, ohne das Modell selbst genau zu zeigen und zu benennen.
In dieselbe Richtung geht auch, dass die Geschichte sehr konstruiert wirkt. Es fehlt das Leben. Es liest sich wie einer Verpackung von Modellen, Weisheiten und Ratschlägen; nicht wie eine lebendige Geschichte.
Für Menschen, die sich für Ratschläge in Beziehungsthemen interessieren und ferne Anwendungen theoretischer Modelle sehen wollen, kann ich das Buch empfehlen. Für Leser, die eher eine interessante und schöne Geschichte mit hilfreichem Kern möchten, ist das nicht das Richtige.

Bewertung vom 12.09.2021
Das geheime Leben des Albert Entwistle
Cain, Matt

Das geheime Leben des Albert Entwistle


gut

Albert ist Postbote mit Leib und Seele. Er liebt seinen Job und die damit einhergehende Routine. Diese zieht sich durch den seinen gesamten Alltag.
Das Cover des Buches mit der süßen Katze ist sehr ansprechend und treffend.
Also Thema kommt nicht nur wie sofort ersichtlich Alberts Problem im Umgang mit Menschen, sonder auch seine große Liebe George vor.
Leider verliert sich das Buch öfter in langatmigen Abschweifen und Melancholie. Dies sollte durch die sehr positive Entwicklung ausgeglichen werden, wirkt dadurch aber weit her geholt. Auch die Zwischenfälle wirken oft überzeichnet. Die Sprache ist eventuell durch die Übersetzungen etwas seltsam und es will kein richtiger Lesefluss entstehen.
Grundsätzlich eine wunderbare Idee, die aber kompakter gefasst und sprachlivh besser ausgearbeitet viel mehr Potenzial entfalten könnte.

Bewertung vom 16.08.2021
Löwenherzen
Neitzel, Gesa

Löwenherzen


sehr gut

Löwenherzen ist der Liebe der beiden Protagonisten zum Kontinent Afrika gewidmet und soll Menschen inspirieren, diese Mission zu unterstützen.
Das wird auch sehr deutlich gezeigt, mit Tipps wohin gespendet werden kann, dem aufzeigen der Probleme dort und der Beschreibung der faszinierenden Natur.
Das Cover ist sehr schön, aber irreführend. Ich hätte mehr einen Roman erwartet. Eine Geschichte von Liebenden und ihren Abenteuern. Das trifft nicht zu. Es handelt sich um einen Reisebericht. Verschiedene Stationen sind detailliert beschrieben, aber es kommt nicht das Gefühl einer zusammenhängenden Geschichte auf.
Ein großer Störfaktor ist die "Gendersprache". Sternchen innerhalb von Wörtern stören den Lesefluss ungemein.
Der Aufbau ist geografisch gewählt und alles zusammen geschrieben, als wäre es hintereinander passiert. Das klappt meinstens recht gut. Allerdings ist ein störender Bruch vorhanden. Das vorletzte Kapitel ist zum zwei Dritteln der Prolog und wird am Ende fortgesetzt. Das zerbricht die komplette Chronologie und verwirrt nur.
Allgemein ein schöner gut erzählter Reisebericht

Bewertung vom 07.08.2021
Ich hatte nicht immer, was ich wollte, aber alles, was ich brauchte
Lindeblad, Björn Natthiko;Bankler, Caroline;Modiri, Navid

Ich hatte nicht immer, was ich wollte, aber alles, was ich brauchte


ausgezeichnet

Ein Mensch, der Mönch in einem buddhistischen Kloster wird, war für mich jemand Unnahbares und jemand, den ich nicht verstehen kann. Der Protagonist diese Buches hat das geändert. Es ist einfach sympathisch, wie menschlich und offen er seine Erfahrungen teilt.
Und daraus konnte ich wirklich viel lernen. Aus seinen und den Weisheiten seiner Vorbilder und Vorallem aus ihren Geschichten.
Ich bin sehr dankbar an Natthikos (wie er als Mönch heißt) Erfahrungen teilhaben zu dürfen.
Das Cover des Buches ist sehr schön gestaltet und allein schon der mehr als treffende Titel stimmt wunderbar ein.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm zu lesen. Zeitsprünge und Ausschnitte sind sehr flüssig zusammengestellt und bei einer Erzähl Zeit über ca. 20 Jahre auch absolut notwendig. Trotzdem sind zentrale Situationen so detailliert und lebendig beschrieben und alles kunstvoll zusammengestellt, dass es sich wunderbar fügt.
Ein Bauch, dass ich jedem und vor allem den noch Skeptischen nur ans Herz legen kann.

Bewertung vom 07.06.2021
Liebe auch an Regentagen
Carr, Robyn

Liebe auch an Regentagen


sehr gut

Lauren hält es keinen Tag länger mit ihrem Ehemann aus. Die Kinder sind groß und sie beschließt sich Scheiden zu lassen.

Grundsätzlich behandelt der Roman ein wichtiges Thema: Gewalt gegen Frauen in ihren unterschiedlichen Formen und Ausprägungen.

Die Geschichte an sich ist in weiten Teilen interessant und gut für einen Roman geeignet.

Was im Gesamten sehr auffällig ist und stört ist der negative Fokus.
Es wird eine Minute Streit auf fünf Seiten beschrieben, eine Woche Frieden (innerhalb der aktuellen Zeit des Romans) ist nur zwei Sätze Wert.
Fast alles Positive (bis auf einen Aspekt, der aufgrund von Spoilern nicht erwähnt wird) wird kurz und emotionslos beschrieben und zeitlich extrem zusammengefasst. Was negativ ist wird sehr detailliert, emotional und langatmig dargestellt. Dadurch wirkt Freude unecht und fast unerwünscht.

Was auch sehr stört sind Rache Gedanken. Es wird zwar teilweise das Gegenteil beschrieben, aber wenn Sie es lesen werden Sie wissen wo es wirklich auch von Seiten der Protagonistin darum geht.

Durch die beiden beschriebenen Faktoren wirkt die Geschichte recht künstlich und lässt wenig Emotion oder gar Mitgefühl zu. Sie wirkt mit Drama überladen und mehr wie reiserrische sensationsgetriebene aneinander gereihte Nachricht mit kurzen Überleitungen, als ein zusammenhängender Erzählstrang

Bewertung vom 01.06.2021
SOS aus der Tiefe / Rick Nautilus Bd.1
Blanck, Ulf

SOS aus der Tiefe / Rick Nautilus Bd.1


schlecht

Der Inhalt hält genau, was das Cover verspricht: ein Aufregendes Abenteuer im Meer.
Drei Freunde erhalten einen Hilferuf per Flaschenpost und versuchen diesem folgend Menschen zu helfen. Dafür müssen Sie fremdartige Wesen verstehen und eine gewaltfreie und für alle annehmbare Lösung finden.
Das Buch bringt die Faszination Meer näher und zeigt, dass nicht alles was fremd und bedrohlich ist gleich böse sein muss. Es gibt andere intelligente Lebensformen als Menschen, die mit Respekt und Würde behandelt werden wollen. Dann verlieren sie schnell auch ihren Schrecken.
Diese Botschaft ist sehr weise und wertvoll.
Der Schreibstil ist gut und angenehm. Die vielen Zeichnungen sind sehr schön und unterstützen das Kopfkino sehr gut.
Die Geschichte ist Altersentsprechend gestaltet.
Ich kann das Buch jungen Lesern nur ans Herz legen.

Bewertung vom 16.05.2021
Wie Träume im Sommerwind
Herzog, Katharina

Wie Träume im Sommerwind


ausgezeichnet

Zum Einstieg steht Emilia vor den Trümmern ihrer Träume. Sie kehrt zu ihrer Familie zurück, weil Clara, ihre Schwester einen tragischen Unfall hatte.
Immer mehr Probleme in der Familie eröffnen sich und eine verfahrere Situation ergibt sich.
Im Paradies ihrer Rosengärtnerei gibt s also viele Probleme und Sorgen, denen sich Emilia stellt.
Das Cover macht Lust auf Sommer und zeigt auch schon das Thema Rosen. Diese faszinierenden Pflanzen durchziehen den ganzen Roman und üben immer mehr Faszination auf den Leser aus. Die Wirkung von Düften und Komposition von Farben im richtigen Licht eröffnen eine mir vollkommen neue und faszinierende Welt.
Mir hat die Umsetzung des Themas sehr gut gefallen. Der Funke ist übergesprungen und das Thema ist sehr elegant in die übrige Handlung eingebunden.
Der Schreibstil ist sehr angenehm. Es entsteht ein sehr guter Lesefluss.

Zusammengefasst würde ich diesen Roman jedem empfehlen, der sich für eine schöne Geschichte rund um die Liebe interessiert. Die Spannung kommt trotzdem nicht zu kurz, wodurch der Roman nicht zu schnulzig wird.
Ein Buch, das wirklich begeistern und inspirieren kann.

Bewertung vom 15.04.2021
Fertig ist die Laube / Online-Omi Bd.15
Bergmann, Renate

Fertig ist die Laube / Online-Omi Bd.15


ausgezeichnet

Renate muss/soll überraschend eine Parzelle im Kleingarten pflegen. Dabei erlebt sie allerlei Anekdoten und viel lustige Geschichten.
Das Buch lässt sich als leichte Kost und entspannte Unterhaltung einstufen. Einfach zu lachen und miterleben.
Leider ist der Schreibstil sehr eigen, weshalb ich mich eher durchgequält habe, als es zu genießen. Mann sollte sich sehr gut überlegen, ob dieses "Erzählen" und permanente extreme Umgangssprache (" Wissen Se...." ) einem gefällt, oder eben nicht. Auf Dauer ist das anstrengend, stört den Lesefluss und hat mich persönlich sehr gestört. Aber das ist, wie alles im Leben, Geschmackssache.
Sonst würde ich das Buch auch keinen begnadeten Gartlern vorschlagen, sondern eher als Unterhaltung wenn man weit vom Thema weg ist empfehlen.
Dann ist es als entspannte Unterhaltung am Abend sehr gut geeignet.

Bewertung vom 26.03.2021
Genug
Dalsgaard, Louise Juhl

Genug


weniger gut

Das Buch hat verdauen gebraucht. Es gibt einen sehr tiefen und persönlichen Einblick ins Thema Magersucht.
Der Schreibstil ist minimalistisch, jedes drumrum, jede Rechtfertigung wird weggelassen. Einfach frei heraus.
Es geht um Gedanken und Situationen, das würde durch eine Chronologie gestört.
Ich muss sagen, dass mich der Inhalt geschockt hat. Und dazu gibt es keine Geschichte drum rum um das abzufedern.
Auf diese Buch muss man sich einlassen, um zu verstehen. Das Buch ist definitiv nichts zum Verschenken, vorallem nicht an jemanden, den man für "zu dünn" hält.
Es hilft aber zu verstehen, wie sich Magersucht anfühlt und warum manche Menschen betroffen sind.

Was mir fehlt ist, wie es weiter geht. Die Protagonistin lebt, also geht es weiter. Und dieser Teil wäre mir am wichtigsten.
Dass der Teil fehlt passt zu Systematik von Suiziden und dazu dass das Buch nur für direkt oder indirekt Betroffene geeignet ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.03.2021
Die Erfindung der Welt
Sautner, Thomas

Die Erfindung der Welt


ausgezeichnet

"Die Erfindung der Welt" ist ein wahres Meisterwerk. Alicia Berg als Schriftstellerin wird beauftragt (unter sehr besonderen Umständen) ein Buch übers Leben zu schreiben und verbringt zur Recherche ein Jahr am vorgegebenen Ort. Dort überwiegt die innere Handlung die vielfältige äußere Handlung. Viele philosophische Gedanken über das Leben und das sein werden aufgegriffen. Begegnungen mit Menschen und Vorallem sich geben viel Anstoß zum Nachdenken.
Trotzdem kommen auch der Spaß am Leben und die Liebe nicht zu kurz. Was jedoch mit menschlichen Konflikten und der Vergänglichkeit überlagert wird.
Das Buch hat mich sehr zum Nachdenken und reflektieren angeregt und vom in eine vollkommen andere Welt entführt. Dort vermischen sich eigene Gedanken mit denen der Protagonisten und lassen alles in neuem Licht erscheinen.
Für mich ein sehr wertvolles Buch, eine ganz neue Erfahrung und Vorallem eine Begegnung mit mir selbst.
Ich kann nur empfehlen das Buch zu lesen und sich darauf einzulassen. Wenn man einen Zugang gefunden hat ist es eine großartige Erfahrung.

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