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wirtestenalles2.0
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NRW

Bewertungen

Insgesamt 63 Bewertungen
Bewertung vom 27.10.2023
Der Mentor
Diel, Svenja

Der Mentor


ausgezeichnet

Spannend bis zur letzten Seite

Eine Reihe von Frauenmorden hält die Heidelberger Polizei auf Trapp. Die Besonderheit: Alle Opfer werden mit römischen Zahlen gekennzeichnet. II fehlt beim großen Leichenfund, sie ist es, die durch Zufall überlebt hat und am Ende der Polizei wertvolle Hinweise liefert.
Selten hat mich ein Buch so schnell in den Bann gezogen. Svenja Diels Art zu schreiben ist wunderbar. Nach ein paar Seiten ist man mitten im Geschehen und es wirkt fast, als sei man Teil der Ermittlergruppe. Immer wieder werden neue spannende Aspekte aufgedeckt, sodass das Buch bis zur letzten Seite spannend bleibt.
Sprachlich könnte Diel Redewendungen abwechslungsreicher gestalten, so treten bei allen Personen, die die Fäuste ballen, ihre weißen Knöchel hervor. Insgesamt ist die Sprache lockerer Umgangston, sodass in einem Rutsch viele Seiten gelesen werden können.
Verknüpfungen unter den Charakteren sind in einem Fall etwas konstruiert, vermutlich gewollt, um spätere Anknüpfungspunkte zu erstellen.
Dem Leser sollte es nicht schwerfallen, für ihn sympathische Personen zu entdecken. Die historische Verknüpfung ist ein genialer Clou und lässt erst Unschuldige in den engeren Täterkreis geraten.
Das Buch hat mich am letzten Regenwochenende sehr gut unterhalten, ich kann es nur jedem empfehlen, der Thriller mag.

Bewertung vom 06.10.2023
Schatten über Colonia - Ermittlungen am Rand des Römischen Reichs
Melzener, Axel;Neviandt , Julia Nika

Schatten über Colonia - Ermittlungen am Rand des Römischen Reichs


sehr gut

Ab ins römische Köln

Anschläge in Colonia – die Bürger sind ratlos. Warum werden sie immer von den Germanen überfallen? Sind es wirklich die Germanen? Ein Anwalt und eine tapfere Römerin nehmen die Ermittlungen auf und stoßen auf kuriose Dinge in der Stadt. Ein Blick in Köln Vergangenheit, der rasanter nicht sein könnte.
Der Umschlag wirkt wenig ansprechend, zwei Personen in alten Gewändern, ob es sich dabei um die Hauptpersonen handelt – vermutlich. Im Hintergrund stehen ein paar Säulen. Die ersten Seiten wirken schleppen, doch dann nimmt die Geschichte immer mehr Fahrt auf und es wird und bleibt richtig spannend.
Schnell fiebert der Leser mit Quintus und Lucretia mit, man möchte ihnen förmlich bei ihren Ermittlungen helfen. Nebenbei erfährt der Leser eine Menge über römische Rechtsprechung und das Verhältnis von Römern und Germanen zur damaligen Zeit wird sehr anschaulich beschrieben.
Man durchschaut schnell die Personenkonstellation und entwickelt Sympathien und Antipathien für einzelne Charaktere. Der mehrfache Schauplatzwechsel bringt eine gewisse Dynamik in den Plot. Interessant sind dabei auch die alten Landkarten, so weiß der Leser stets, wo die Ermittler sich befinden.
Das Duo klärt am Ende, dass Lucretia Quintus weiterhin unterstützen darf, keine Selbstverständlichkeit für eine Frau zur damaligen Zeit. Wir als Leser hoffen so aber auf viele weitere Fälle der beiden sympathischen Ermittler.
Eine absolute Empfehlung – mir hat das Buch sehr gefallen.

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.09.2023
Der achte Kreis / Ishikli Caner Bd.1
Gravenbach, Philipp

Der achte Kreis / Ishikli Caner Bd.1


sehr gut

Spannend bis zur letzten Seite

Was ist nur in Rom los. Versuche an entführten Personen, Korruption und ganz miese Handlungen durch die katholische Kirche und deren Gefährten. Diese Konstellation verspricht Spannung pur.
Von außen wirkt das Buch eher unscheinbar, inhaltlich überzeugt Philipp Gravenbach extrem. Bis zur letzten Seite wird gefiebert, ob die Guten das Böse unterdrücken können. Selten habe ich ein Buch gelesen, deren Spannung sich so lange aufrecht hielt.
Man durchschaut schnell die Personenkonstellation und entwickelt Sympathien und Antipathien für die einzelnen Charaktere. Der mehrfache Schauplatzwechsel bringt eine gewisse Dynamik in den Plot.
Obwohl die Handlung fiktiv ist, könnte das beschriebene Szenario in der Realität passieren. So habe ich mehrere Pausen gebraucht, um immer mal wieder nachzudenken.
Mit Ishikli haben wir eine ungewöhnliche Frau vor uns, die uns ihr Abenteuer hautnah miterleben lässt.
Eine absolute Empfehlung – mir hat das Buch sehr gefallen.

Bewertung vom 03.06.2023
Für jede Liebe ein Problem
Kelly, Anita

Für jede Liebe ein Problem


gut

Geht Liebe durch den Magen?

Fernsehstudio in Los Angeles. Unterschiedlicher kommen die Teilnehmer der Kochshow nicht sein. Gruppenbildung und Verbündung gleiche bzw. ähnlicher Ansichten. London und Dahlia, beide auf dem Weg, ihr neues Ich zu finden. Dem Sender geht es nur um Quoten.
In diesem Roman zeigt Anita Kelly die Verschiedenheit von Menschen und wie sie sich neu finden. Alles in den Wettkampf einer Kochshow eingebettet. Ab Mitte des Buches werden die Passagen außerhalb des Studios umfangreicher. Wenn die Handlung auch nicht 100% überzeugt, öffnet Kelly dem Leser die Augen, die Mitmenschen genauer zu betrachten und offen auf „fremde“ Dinge zu reagieren.
Das Cover zeigt London und Dahlia, die sich tief in die Augen blicken – gelungene Darstellung der Verliebtheit. Man kann sich schnell mit den einzelnen Charakteren identifizieren, am Anfang fällt es durch selbstgewählte Pronomen etwas schwer, den Text flüssig zu lesen. Zudem werden einzelne Sequenzen unnötig in die Länge gezogen.
Es war mein erster Kontakt mit einer lgbtq-Lektüre und hätte mir mehr Erklärungen gewünscht. Es fiel schwer, sich in einigen Fällen in diese „fremde“ Welt hineinzudenken.
Leider erahnt man immer vorab den Ausgang einzelner Situationen, ein unerwarteter Augenblick fehlt völlig. Das Ende ist vorhersehbar.
Kann man lesen – muss man aber nicht.

Bewertung vom 30.04.2023
Der treue Spion / Offizier Gryszinski Bd.3
Seeburg, Uta

Der treue Spion / Offizier Gryszinski Bd.3


gut

Von anfänglicher Begeisterung hin zur Enttäuschung

Nie waren die Stimmungsschwankungen beim Lesen eines Buches so ausgeprägt wie bei diesem. Anfangs fand ich das Buch „Der treue Spion“ sehr charmant. Wörter wie Telephon, Crayon, usw. lassen einen in die Vergangenheit eintauchen. Auch der Wechsel zwischen den Handlungssträngen der beiden Gryszinski-Männer bietet Abwechselung.
Wir haben den Vater, der als Ermittler tätig ist und den Sohn, Soldan Weltkrieg. Zudem gibt es den einen ungelösten Fall, der die gesamte Familie beschäftigt.
Seeburg erzählt sehr detailgenau und so ziehen sich einzelne Handlungen länger als nötig. Besonders frustrierend war, dass nach weit über 200 Seiten die gesamte bis dahin gelesene Handlung auf einer dreiviertel Seite zusammengefasst wurde.
Zum Ende hin geht es dann im Vergleich zum Rest des Buches ruckzuck, als ob plötzliche Abgabe war. Aus den genannten Gründen hat mich der Kriminalroman nicht überzeugt. Dabei erschien sowohl das Thema als auch die Leseprobe sehr vielversprechend. Eigentlich schade, die Idee hätte wirklich ein Erfolg werden können.
Das Cover lässt uns auch in die Vergangenheit reisen. Der Herr mit Zylinder im dunklen Anzug und die Droschke auf dem Kopfsteinpflaster. Darauf der Titel in extrem auffälligen gelb.
Der Leser kann sich schnell in das Familienleben der Gryszinskis einfinden, auch wenn es immer wieder zu großen Treffen mit vielen Menschen kommt.
Wer detaillierte Beschreibungen mag, sollte sich an das Buch trauen, sonst eher Finger weg.

Bewertung vom 26.03.2023
Florentia - Im Glanz der Medici
Martin, Noah

Florentia - Im Glanz der Medici


ausgezeichnet

Realität und Fiktion genial kombiniert

Florenz in den Jahren 1469 bis 1481, die Zeit in der die Bankiersfamilie Medici in der Stadt herrscht. Doch nicht alle Bürger der Stadt sind ihnen wohlgesonnen. Die Pazzis suchen nach Mitteln und Wegen, selbst die Herrschaft in der Stadt zu übernehmen. Dabei sind ihnen alle Möglichkeiten recht. Nicht zuletzt verdanken Lorenzo und Giuliano de‘ Medici ihren Anhängern und ihrer Feinfühligkeit, dass sie ihnen immer einen Schritt voraus sind – immer?
In diesem Roman gelingt Noah Martin die Vereinung von Realität und Fiktion, vielen der dargestellten Erlebnisse lassen sich historisch belegen, einige werden sehr gekonnt ausgeschmückt. Man muss kein Historiker sein, durch seine leichte Schreibweise zieht Martin einen in seinen Bann. Einmal begonnen, fällt es einem schwer, das Buch aus der Hand zu legen.
Das Cover zeigt einen Auszug eines Gemäldes – vielleicht eines der großen Maler, die auch immer wieder, nicht zuletzt durch Fioretta Gorini, in die Handlung einbezogen werden.
Es macht großen Spaß, die Familie de‘ Medici und ihre Gefährten eine Zeit lang auf ihrem Weg zu begleiten und mit dem Buch ein paar unbeschwerte Lesestunden zu verbringen – auch wenn nicht immer nur positive Dinge geschildert werden - die Realität ist nicht nur dauerhaft schön. Wir lernen eine Familie kennen, die oft ihre eigenen Bedürfnisse hinter anderen Dingen zurückstellt, um einer Stadt einen Ausdruck zu verleihen, der bis heute ihren Charme ausmacht.
Eine absolute Empfehlung – mir hat das Buch sehr gefallen. Wohl das beste Buch, das ich bisher in diesem Jahr gelesen habe.

Bewertung vom 05.03.2023
The truth behind your lies
Heimes, Silke

The truth behind your lies


weniger gut

Viele offene Fragen

Das Abitur ist geschafft, ein letzter gemeinsamer Urlaub, bevor anschließend jeder seinen Weg geht. Doch was in der Schule als unerschütterbare Clique galt, sind Jugendliche, die alle ihre eigenen Probleme haben. Da ein sehr verletzter Mitschüler den Urlaub überwacht, kommen Dinge zum Vorschein, mit denen keiner rechnet.
Von der Idee her wirkte die Handlung extrem spannend. Das Lesen der ersten Kapitel hat auch richtig Spaß gemacht. Je weiter man im Buch kommt, desto mehr Fragen ergeben sich, die leider bis zum Schluss alle unbeantwortet bleiben. Somit kann ich bereits an dieser Stelle sagen, dass meine Erwartungen an das Buch nicht erfüllt wurden – schade.
Silke Heimes gelingt es auf den ersten Seiten, einem die einzelnen Personen der Clique sowie Jan sehr nahe zu bringen. Somit weiß der Leser schnell, wer welche Probleme hat. Gelöst wird im Laufe der Handlung nichts, das spricht nicht für die Handlungskompetenz dieser jungen Erwachsenen. Hier hätten mir Lösungsansätze deutlich besser gefallen. Auch scheint es so, dass Rache die einzige Art ist, Konflikten zu begegnen.
Das Cover zeigt die Mitglieder der Clique, teilweise von Schatten verdeckt. Es soll eine Videoaufnahme darstellen. Illegale Aufnahmen und Reaktionen darauf spielen eine große Rolle.
Heimes, die bereits Bücher für Erwachsene verfasst hat, sollte, falls sie weiter Jugendbücher schreibt, deutlich nachlegen.
Wer auf Sensationslust steht, der sollte „The truth behind your lies“ lesen. Alle, die lösungsorientiert sind, lassen lieber die Finger davon.

Bewertung vom 26.02.2023
Der Weg ins Feuer
Kent, Kathleen

Der Weg ins Feuer


sehr gut

Ein Cop spielt falsch

Wir werden Teil der Drogenszene Dallas, Texas. Die Drogenfahnder bemühen sich, gegen die Kriminalität anzugehen. Unter ihnen Betty, die ihren letzten Einsatz nur knapp überlebt hat. Trotzdem ist ihr Wille, gegen die Dealer und das Unrecht vorzugehen, ungebrochen.
Nach dem Diebstahl einer großen Menge Heroin, geht es richtig zur Sache. Dann der Hinweis, ein Cop arbeitet nicht so, wie man es von ihm erwarten sollte. Als wäre die eigentliche Situation nicht schon eine Herausforderung. Hinzu kommen immer wieder Steine, die Betty in den Weg gelegt werden.
Ein spannender Thriller, die bis zum Ende actiongeladen ist. Langeweile kommt nicht auf. Man findet schnell Anschluss im Drogendezernat und auch die Typen von der Straße lernt man zu unterscheiden. Mit nachvollziehbarem Ende bleiben aber trotzdem zwei Fragen unbeantwortet. Hier wäre die Option für eine Fortsetzung gegeben.
Kent zeigt einen wahren Blick hinter die Kulissen der Polizeiarbeit, das wirkt sehr sympathisch. Polizisten sind auch nur Menschen und haben ihre Päckchen zu tragen. Das Buch ist für den Edgar Award nominiert – zurecht. Ich kann es auf jeden Fall empfehlen.

Bewertung vom 19.02.2023
Uns bleibt immer New York
Miller, Mark

Uns bleibt immer New York


ausgezeichnet

Kunst und Musik, New York und Paris

Leo und Lorraine verbindet mehr als die Liebe zu einem ganz bestimmten Gemälde. Doch die Auktion ist es, bzw. ihr Ende, an dem sie sich per Zufall kennenlernen. Sie scheinen aus zwei verschiedenen Welten und haben doch so viele Gemeinsamkeiten. Auch wenn das Ende tragisch wird, es mach verdammt großen Spaß, die beiden bei ihrer Geschichte zu begleiten.
In diesem Roman gelingt Mark Miller die Vereinung von Kunst und Musik, New York und Paris. Man muss weder Kunstkenner noch Musikliebhaber sein, durch seine leichte Schreibweise zieht Miller einen in seinen Bann. Einmal begonnen, fällt es einem schwer, das Buch aus der Hand zu legen.
Das Cover zeigt eine junge Frau auf der Brooklyn Bridge, ihr Blick richtet sich auf Manhattan, wo ein Großteil der Handlung spielt. Vielleicht soll es Lorrain sein, wenn die Brücke auch im Buch keine weitere Erwähnung findet.
Miller, der seine wahre Identität nicht offenbaren möchte, sollte hinter seinem wunderbaren Buch stehen. Schnell findet der Leser Bezug zu allen Personen, egal ab Haupt- oder Nebenrolle.
Es macht großen Spaß, Leo, Lorraine und ihre Gefährten eine Zeit lang auf ihrem Weg zu begleiten und mit dem Buch ein paar unbeschwerte Lesestunden zu verbringen – auch wenn das Ende einen schnell in die Realität zurückholt. Wir lernen eine starke junge Frau kennen, die trotz der Hindernisse ihren Weg geht.
Eine absolute Empfehlung – mir hat das Buch sehr gefallen. Auf Seite 413 ist noch ein Rechtschreib-/Grammatikfehler.

Bewertung vom 29.01.2023
Die Herzchirurgin
Jordan, Jack

Die Herzchirurgin


sehr gut

Extreme Mutterliebe

Wie weit geht eine Mutter für ihr Kind? Genau diese Frage wir Dr. Anna Jones gestellt, als ihr Sohn entführt wird und die Entführer eigentlich Unmögliches von ihr verlangen. Sich auf diese Situation einzulassen, bringt sie in etliche Extremsituationen – was sie nicht alles über sich ergehen lässt, um Zack wieder in ihren Armen halten zu können.
Die Idee zum Buch „Die Herzchirurgin“ ist eine geniale Sache, in welcher Situation trifft eine Person welche Entscheidung. Dieses zeigt Jack Jordan immer wieder im Buch. Schnell kann man sich ein Bild von den einzelnen Personen machen.
Insgesamt gibt es drei Stränge, die irgendwann zusammenlaufen, damit wird die Handlung etwas überladen. Trotzdem bleibt es bis zuletzt spannend. Allerdings gibt es mehrere Stellen, an denen deutlich überzogen wird.
„Die Herzchirurgin“ hat mir ein paar nette Lesestunden am Wochenende bereitet. Der Schreibstil ist flüssig und trotz der medizinischen Fachbegriffe anspruchslos. Auf Seite 299 findet das geübte Auge auch noch einen Rechtschreibfehler.
Es handelt sich um einen gut lesbaren Thriller, der meiner Meinung nach besser als Drehbuch gedient hätte. Die Begeisterung rund um den Autor kann ich mit diesem Werk noch nicht teilen – schade.