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Benutzername: 
Uwe Kirstein
Wohnort: 
Eisenach

Bewertungen

Insgesamt 35 Bewertungen
Bewertung vom 23.10.2019
Erzähl ihnen von Schlachten, Königen und Elefanten
Énard, Mathias

Erzähl ihnen von Schlachten, Königen und Elefanten


ausgezeichnet

Ein schön erzählte Geschichte über einen großen Künstler!!!
Eine schön erzählte Geschichte über Michelangelos Zeit in Konstantinopel, der sich am Projekt eines Brückenbaus über das Goldene Horn versucht.
Mathias Énard verleiht seiner Liebe zum Orient erneut Ausdruck und erzählt, wie so oft in seinen Werken, über die konfliktreichen, aber auch spannenden und bereichernden Beziehungen zwischen Orient und Okzident.
Toll erzählt, sehr interessant und schön zu lesen.

Bewertung vom 23.10.2019
Zone
Enard, Mathias

Zone


ausgezeichnet

Ein ruheloses, tolles Buch!!!
Ich habe eine Angewohnheit: beim Lesen liegt neben mir immer mein Tablet, mit dem ich mir bei Bedarf schnell Zusatzinformationen oder Erklärungen holen und Fakten hinterfragen kann.
Bei diesem, sehr ruhelosen Buch habe ich öfter als sonst nachschlagen müssen, um die Fakten zu den einzelnen Ereignissen, die der Protagonist auf seiner Reise zum Vatikan durchlebt, hinterfragen und verstehen zu können.
Der Balkankrieg mit seinen grausamen Massakern ist uns ja noch in Erinnerung und doch weiß man ja vieles nicht, was sich dort abgespielt hat und kennt die Hintergründe nur unzureichend.
Insofern war es interessant, aus Sicht eines Mitschuldigen diese Ereignisse erzählt zu bekommen.
Die Ruhelosigkeit des Protagonisten, der sich nicht nur durch die schlimmen kriegerischen Ereignisse seines Lebens, sondern auch durch Drogen und Amphetamine, in einem ständigen Rausch zu befinden scheint, wird durch den Schreibstil von Mathias Énard, der den Roman quasi als einem Satz konzipiert hat, noch hervorgehoben.
Manches musste man sacken lassen, manches auch zweimal lesen und wie gesagt, Hintergrundfakten recherchieren, aber trotzdem oder gerade deswegen fand ich diesen tollen Roman sehr gut zu lesen, interessant und lehrreich.

Bewertung vom 22.10.2019
Kompass
Enard, Mathias

Kompass


ausgezeichnet

Eine interessante Geschichte und eine Hommage an den Orient!!!
Eine interessante Geschichte, die Mathias Énard uns da erzählt. Sein Protagonist, der Musikwissenschaftler Franz Ritter, der eine schlimme Diagnose erhält, durchlebt in der folgenden Nacht noch einmal seine orientalischen Reisen und erinnert sich dabei auch an seine große Liebe, die Orientalistin Sarah.
Auch in diesem Roman kommt Énard’s Liebe und Affinität für den Orient zum Ausdruck. Mir hat es sehr gefallen, wie detailreich und intensiv er Franz Ritter seine Erinnerungen durchleben lässt.
Ich fand es flüssig zu lesen und habe wieder etwas über den Orient dazugelernt.
Traurig ist, dass es viele dieser Orte im Orient von einst, von denen Mathias Énard erzählt, heute gar nicht mehr so gibt,
weil sie in unsäglichen (Glaubens-)Kriegen vernichtet oder mindestens zerstört worden sind.
Mathias Énard kennt viele dieser Orte aus eigenem Erleben und hat ihnen damit ein Denkmal gesetzt, genauso wie der von ihm bewunderten Schweizer Journalistin, Schriftstellerin und Orientalistin Annemarie Schwarzenbach.
Ein tolles, mit dem ‚Prix Goncourt‘ ausgezeichnetes Buch, das ich als Hommage an den Orient verstehe!!!

Bewertung vom 21.10.2019
Is was, Dog?
Hayali, Dunja

Is was, Dog?


ausgezeichnet

Mit einem Augenzwinkern zu lesen, auch für Nicht-Hundefans sehr empfehlenswert
von Uwe Kirstein - 21.10.2019
Nur durch Zufall habe ich dieses Buch in die Hand bekommen und um es kurz zu machen: Ich habe mich noch nie über ein Buch, dessen Thema mich eigentlich überhaupt nicht interessiert, weil mich Hunde nicht interessieren, so amüsiert. So amüsant über ein sehr spezielles Thema zu schreiben (wie sagt Frau Hayali? die bekloppteste Parallelgesellschaft der Welt) ist einfach Klasse. Dabei ist sie selbstreflektiert genug, immer auch ihre eigene Voreingenommenheit (was Emma, den besten Hund der Welt betrifft) belustigt zu kommentieren. Ich habe viele Hundebesitzer, die ich kenne, ganz oft in diesem Buch, erkannt und musste dabei oft lachen....einfach herrlich !!!

Bewertung vom 21.10.2019
Zuflucht nehmen
Abirached, Zeina;Énard, Mathias

Zuflucht nehmen


ausgezeichnet

Eine interessante Art, Geschichten zu erzählen!!!
Mathias Énard hat gemeinsam mit der libanesischen Zeichnerin Zeina Abirached einen interessanten Stil gefunden,
zwei (Liebes-)Geschichten aus zwei völlig unterschiedlichen Zeitebenen zu erzählen. Interessant, das die von ihm sehr verehrte Schriftstellerin Annemarie Schwarzenbach in einer der beiden Liebesgeschichten erneut auftaucht, nachdem sie bereits in seinem sehr bekannten Roman 'Kompass' eine Rolle spielte.
Man muss sich Zeit nehmen für dieses Buch, es vielleicht zweimal lesen bzw. anschauen und sich auf den zeichnerischen Stil dieser Graphic Novel einlassen, dann ist dieses Buch auf jeden Fall ein Gewinn

Bewertung vom 19.10.2019
Haymatland
Hayali, Dunja

Haymatland


ausgezeichnet

Ein wichtiges, aufrüttelndes Buch zur richtigen Zeit

Dunja Hayali hat zur richtigen Zeit, ein wichtiges, aufrüttelndes Buch zur aktuellen Situation in der Bundesrepublik geschrieben. Sie zeigt uns die unbequeme Wahrheit über die Stimmungslage im Land, über die zunehmende Verwahrlosung und Verrohung in den sogenannten sozialen Medien.
Nie hätte ich für möglich gehalten, wie Menschen diese Journalistin beschimpfen, beleidigen, demütigen, was sie sich erlauben, über einen Mitmenschen zu urteilen, nur allein auf Grund der Tatsache, das diese im Ruhrpott geborene und aufgewachsene Frau irakische Eltern hat.
Es ist einfach nur traurig und macht wütend, das so ein Buch überhaupt geschrieben werden muss, das wir Deutschen mit unserer Geschichte, das wir Deutschen, denen es so gut geht im internationalen Vergleich uns im Jahre 2019 mit solchen rechtsextremen, rechtsradikalen, menschenverachtenden Reaktionen auseinandersetzen müssen.
Großer Respekt für Frau Hayali, das sie bei allem, was sie seit Beginn ihrer ZDF-Karriere an Anfeindungen, Bedrohungen, Demütigungen erlebt hat und zunehmend erlebt, trotzdem immer wieder beharrlich den Dialog auch mit allen Andersdenkenden sucht, weil sie davon überzeugt ist, das man reden muss, sich austauschen muss, um sich darüber zu verständigen, wie wir zusammenleben wollen (siehe Untertitel).

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.08.2019
Nur im Dunkeln leuchten dir Sterne
Leibrock, Felix

Nur im Dunkeln leuchten dir Sterne


ausgezeichnet

Ein sehr berührendes Buch, herzerwärmend und nachdenklich machend zugleich

Wie ist es denn meistens, man liest ein Buch, so wie man Zeit hat, manchmal dauert es 3 Tage,
manchmal 3 Wochen, am Ende hat es gefallen oder auch nicht und
man stellt es ins Regal zurück oder gibt es weiter.
Aber, und das ist ein großes Glück, es gibt auch Bücher, die sind anders. Die ziehen uns Leser hinein in die Geschichte, die fesseln, berühren, machen traurig und mitfühlend, froh und optimistisch und… nachdenklich.
‘Nur im Dunkeln leuchten Dir Sterne‘ ist so ein Buch.
Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen, es hat mich gepackt. Also wurde ein Termin verschoben, der Nachmittag verging, der Abend kam, es wurde Nacht und dann war die Geschichte zu Ende. Leider! Leider? Warum?
Wir können uns ja die Geschichte weiter träumen. Wie es mit Stalter weitergeht? Wie er an seiner neuen Aufgabe wächst, wie er sich neue, kleine Ziele setzt, wie er gemeinsam mit seinem Team anderen Menschen durch die Märchen und Erzählungen Freude, Träume, Mut und Hoffnung bringt. Ich habe jedenfalls großes Vertrauen zu Stalter, er wird seinen Weg gehen.

Die Bücher von Felix Leibrock haben mich bisher alle auf die eine oder andere Art berührt und / oder gefesselt, seien es die hervorragenden Krimis aus Weimar, die Luther-Romane, seine Ratgeber zu Fragen des Lebens, zu Religion u.v.m. oder beispielsweise auch sein wunderbarer Roman ‘Wüstenrose‘. In allen seinen Büchern, gleich zu welchem Thema, spürt man den persönlichen Bezug des Autors, seine Erfahrungen aus den verschiedenen Tätigkeiten im Bereich der Kirche, der Kultur, der Seelsorge usw..
Aber mit diesem Buch hat er für mich nochmal eine neue Qualität erreicht, da hat er seine ganze berufliche und persönliche Lebenserfahrung und Lebensbejahung reingepackt.
Das sollte in allen Tagungsräumen als Lektüre ausliegen.
Es ist ein sehr berührendes, herzerwärmendes, nachdenklich machendes, aber auch optimistisches und inspirierendes Buch und kann durchaus als Ratgeber verstanden werden, z.B. wie es so schön auf dem Cover steht: ‘für Suchende‘
In einer Presserezension habe ich gelesen, dieses Buch: ‘… steckt voller Liebe, Liebe zum Leben und zu den Menschen. Es erfüllt mit Hoffnung und ist wie ein Wegweiser auf der Straße zum Glück‘…
dem ist nichts hinzuzufügen.
Außer, Danke Felix Leibrock

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.06.2019
Thüringentod
Bruns, Julia

Thüringentod


ausgezeichnet

Endlich haben sie wieder ermittelt, Kohlschuetter & Bernsen, die beiden Protagonisten von Julia Bruns Krimiserie. Da freue ich mich jedes Jahr drauf (und auf die tolle Günstedter Lesung).
Es war wie immer, spannend, ironisch, auch humorvoll und wie immer, lernt man auch ganz nebenbei noch etwas über Thüringen.
Schade, das es schon wieder vorbei ist, ich freue mich schon auf den nächsten Fall.

Bewertung vom 19.01.2019
Die Schneeschwester
Lunde, Maja

Die Schneeschwester


ausgezeichnet

Eine wunderbar erzählte Gechichte, wunderbar illustriert !!!

Die wunderbare Maja Lunde kann nicht nur große, gesellschaftlich relevante Romane schreiben, sondern auch diese wunderbare weihnachtliche Geschichte in der Tradition von Charles Dickens' Weihnachtsgeschichte.
Eine sehr schöne Erzählung, wunderbar illustriert, nicht nur für Kinder.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.06.2018
Thüringer Teufelswerk
Bruns, Julia

Thüringer Teufelswerk


ausgezeichnet

Wieder teuflisch gut
Auch der 4. Fall von Kohlschuetter & Bernsen ist wieder teuflisch gut geschrieben. Wie schon bei den drei vorangegangenen Fällen merkt man die intensive Recherchearbeit, die Julia Bruns gemacht hat. Ihre faszinierende Erzählweise ist sowieso unübertroffen, man spürt das Herzblut, mit dem sie schreibt. Übrigens auch bei den Lesungen, die sie mit ihrem Lieblings-Buchhändler und 'Opfer' Holk Maisel bestreitet (Günstedt war wieder ein Erlebnis). Wieder hat Frau Bruns wie nebenbei wunderbare Werbung für eine schöne Thüringer Gegend und Tradition gemacht und ich werde, wie schon die Orte ihrer anderen Krimis, das Mittelalterfest in Bad Langensalza besuchen. Ich bin schon sehr gespannt auf den 5. Fall. Weiter so und Alles Gute