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Benutzername: 
mottentochter
Wohnort: 
Oldenburg

Bewertungen

Insgesamt 12 Bewertungen
12
Bewertung vom 07.04.2021
Die Erfindung der Welt
Sautner, Thomas

Die Erfindung der Welt


sehr gut

Zuallererst muss ich betonen, dass dieses Buch einfach unfassbar schön geschrieben ist und es eine Freude war, es zu lesen. Die erste Hälfte schien mehr einen roten Faden zu haben, war sehr spannend und fesselnd. In der zweiten Hälfte scheint es sich in philosophische Gedankengänge zu verstricken, die zwar auch sehr interessant sind, bei denen ich mich zwischenzeitlich dann doch gewundert habe, wo das nun alles hinführen soll.

Ich empfinde es als sehr geschickt, dass der Autor beim Schreiben dieses Buches vermutlich genau die Schwierigkeiten der fiktiven Autorin hatte – jedenfalls scheint es mir so – und das bringt das Buch irgendwie auf eine tiefere Metaebene, die ich sehr spannend fand. Die Linien zwischen sich und Aliza verschwimmen noch weiter, als ich in der Danksagung den Dank an G. gelesen habe. Sehr schönes Detail oder doch real?

Mit einigen der Charaktere konnte ich wenig anfangen und habe mich dadurch auch wenig mit ihnen verbunden gefühlt (Leopold) und quasi jeder Charakter hatte einen unsympathischen Zug an sich, der sie aber umso realistischer gemacht und ihnen Tiefe verliehen hat. Sie sind nicht so aalglatt und perfekt, sondern vom Leben gezeichnet und haben hässliche Seiten an sich, wie ein jeder reelle Mensch sie hätte.

Im Fazit würde ich das Buch sehr empfehlen, besonders wenn einem die Kunst des schönen Schreibens wichtiger ist als ein klarer Plot.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.03.2021
Hard Land
Wells, Benedict

Hard Land


ausgezeichnet

Das Buch hat mich tief berührt und beschäftigt mich auch noch Tage nach dem Auslesen. Ich konnte es nicht zur Seite legen und wenn ich es doch mal musste, konnte ich es nicht schnell genug wieder aufnehmen. Der Schreibstil erinnert mich ein wenig an Ian McEwan, auch wie die Beziehungen zwischen den Charakteren beschrieben werden. Doch hat der Stil auch viel Eigenes und ich habe mich sehr gerne darin einwickeln lassen.
Die Geschichte wurde direkt von den Anspielungen des Hauptcharakters über einen traurigen Verlauf des Sommers auf Spannung gesetzt. Der drohende Verlust lauerte hinter jedem schönen Erlebnis, jeder neuen Erfahrung. Ich hatte das Gefühl, als reiße mir mein Herz. Auch, weil in dieser Geschichte über das Erwachsenwerden die schönen Dinge immer auch harte Aspekte aufgewiesen haben. Selten war etwas nur schön, sondern auch schmerzhaft oder im Anschluss aus einer anderen Perspektive, hatte es dann etwas Tragisches.
Die innere Zerrissenheit, die Unruhe, der Wandel und die Hoffnung kamen sehr gut rüber und haben mich wieder mal von Wells überzeugt.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

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