Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
CM94
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 1017 Bewertungen
Bewertung vom 22.11.2024
In Power She Rises / Serpent Queen Bd.1
Hiemer, Christina

In Power She Rises / Serpent Queen Bd.1


sehr gut

Schlangen liegen bei mir irgendwo zwischen Faszination und Ekel, sodass die Aufmachung nicht so ganz mein Fall ist. Aber der Klappentext klang irgendwie catchy und zu einem guten Rachefeldzug und einem Hauch Magie kann ich einfach nicht nein sagen. Das Buch hat mich positiv überrascht und ich freu mich auf die Fortsetzung.

Zum Inhalt: Cahina ist die erste weibliche Ferum und wird als Leibwache des Prinzen Atlas eingeteilt. Als ein Anschlag auf die Königfamilie verübt wird, klagt Atlas sie des Verrats an und verurteilt sie zum Tode. Doch statt zu sterben gelangt Cahina an eine alte Macht, die alles verändert. Und sie schört auf Rache.

Mir hat das Magiekonzept rund um die Seelentiere, sowie die Hintergrundgeschichte zu den Reichen richtig gut gefallen. Das Fantasylevel würde ich als moderat einstufen. Ich mochte, dass Cahina keine gefallsüchtige Protagonistin ist, sie lässt sich nichts sagen und gibt sich auch in Gegenwart von Königen eher unbeeindruckt.

Vor allem die Ursprungsgeschichte ihres Seelentieres fand ich super spannend und sie gibt schon einen Hinweis darauf, wohin die Reise gehen könnte. Generell findet in diesem Band viel Charakterentwicklung statt, Bündnisse werden geschmiedet und Intrigen aufgedeckt, wodurch es eigentlich durchweg interessant und spannend bleibt.

Es gibt auch ein bisschen Enemies-to-Lovers, aber das hält sich gut in Grenzen und stiehlt der Haupthandlung nicht die Show.

Für mich ein starker Auftaktband und ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 22.11.2024
Das kleine Café der zweiten Chancen
Ota, Shiori

Das kleine Café der zweiten Chancen


sehr gut

Der Klappentext hat mich sehr stark an „before the coffee gets cold“ erinnert, trotzdem war ich neugierig, wie das Thema Zeitreise hier aufgearbeitet werden würde. Einige Elemente sind ähnlich, aber die Story ist letztlich doch eine völlig andere. War eigentlich ganz schön, ich weiß aber nicht, ob ich mehr als ein Buch dieser Art bräuchte.

Das Buch ist in kleinere Untergeschichten aufgeteilt, die sich immer mit einer bestimmten Lebensgeschichte und Zeitreise beschäftigen. Die Konstante des Ganzen sind das Café und Protagonistin Himari. Ihre eigene Geschichte ist damit auch etwas umfangreicher und vielschichtiger.

An sich behandeln die Episoden bekannte Themen rund um Liebe, Freundschaft, Verlust, und Reue. Es geht darum zu reflektieren, was man rückblickend ändern würde und gleichzeitig auch darum, den Mut aufzubringen, es auch zu tun. Dadurch sind in dem Buch einige wichtige Botschaften verarbeitet, was ich sehr schön fand.

Erzählerisch wäre in meinen Augen sicherlich mehr drin gewesen. So ein bisschen hat mir der Flair gefehlt, den ich bei japanischen Autoren und Japan als Handlungsort so schätzen gelernt habe. Das mag vllt auch am jungen alter der Protagonistin liegen, die außerdem sehr westlich dargestellt wird.

Das Ende kam abrupt und war irgendwie unvollständig, wie der Anfang einer ganz neuen Geschichte, die dann vermutlich in einem Folgeband aufgegriffen wird. Dadurch steht die letzte Zeitreise und das Thema, das sie tangiert etwas leer im Raum.

Insgesamt durchaus nett zu lesen, aber hat noch Luft nach oben

Bewertung vom 22.11.2024
Royal Gambit / Thieves' Gambit Bd.2
Lewis, Kayvion

Royal Gambit / Thieves' Gambit Bd.2


sehr gut

Ich fand ja „Thieves Gambit“ nicht ganz so stark, was vor allem Protagonistin Ross geschuldet war, die oft unvernünftige, kindliche Entscheidungen traf und deren Gedankengänge ich oft nicht nachvollziehbar fand. Das hat sich in diesem Band gebessert, sodass mir dieser zweite Teil insgesamt besser gefallen hat.

Zum Inhalt: Ross erholt sich noch von den Strapazen des Gambits, als eine neue Zerreißprobe ansteht. Denn innerhalb der Organisation gibt es Spannungen rund um die Leitung. Und wie könnte man diese besser beilegen als mit einem neuen Gambit?

Ich mochte das neue Gambit von den Aufgaben her sehr gerne, vor allem weil nicht nur die Teamkonstellation spannend ist, sondern es auch interessante Gegenspieler gibt. Am besten hat mir die zweite Aufgabe gefallen, die an klassische Betrugsformate wie Oceans Eleven erinnerte.

Ross ist hier ganz schön auf Zack, hat aber auch ein geniales Team um sich und generell geht es auch hier wieder viel um Freundschaft und Loyalität. Ein bisschen schade war es in meinen Augen, dass auch in diesem Band wieder die zwischenmenschlichen Beziehungen nicht so richtig aufgearbeitet wurden. Es wurde vieles wieder nur angeschnitten, wodurch das ganze an Tiefe einbüßt.

Auch zum Ende hin ging es wieder alles ziemlich schnell und die Ereignisse überschlagen sich. Dabei fand ich den Lösungsansatz sogar ziemlich ausgefuchst, was aber ein bisschen im Trubel der Ereignisse untergeht.

Auch der zweite Band hat für mein Empfinden so seine Schwächen, lässt sich aber wieder angenehm und flüssig lesen.

Bewertung vom 22.11.2024
Radical Candor - Authentisch führen
Scott, Kim

Radical Candor - Authentisch führen


gut

Ich bin eine ziemlich neue, junge Führungskraft und muss meinen Führungsstil erstmal finden. Deshalb fand ich die Idee dieses Buches einen guten Ansatz im mich mal tiefergehend mit dem Thema zu beschäftigen und vielleicht auch den einen oder anderen Tipp abzustauben.

Ich mochte vor allem die Einblicke in die Arbeitsweise des Silicon Valley und die Zahlreichen Anekdoten über namenhafte Unternehmen, die die Autorin hier zum besten gibt. Und was mir neben den vielfältigen Beispielen- auch dafür wie man es nicht machen sollte- geholfen hat war, wie offen und nahbar sie von ihren eigenen Erfahrungen, Fehlern und Learnings berichtet hat. Man merkt richtig, dass sie aus einem großen Erfahrungsschatz schöpfen kann.

Ich fand die Kapitel und Hinweise gut und verständlich heruntergebrochen, viele der dargestellten Situationen waren für mich nachvollziehbar, sodass ich die Botschaft daraus auch direkt auf meinen Arbeitsalltag anwenden konnte. Besonders Themen wie Gender Bias und Feedbackkultur fand ich besonders wichtig.

Auch die Tools fand ich interessant und hilfreich und erst beim Leben der betreffenden Abschnitte ist mir teilweise überhaupt klargeworden, dass darin teilweise schon die Antworten auf meine Fragen begründet lagen. Nützlich war für mich, wie basic diese Tools teilweise waren. Es war gut, sich derartige Grundlagen nochmal ins Gedächtnis zu rufen.

Ich hatte das Gefühl für mich einen Benefit aus der Lektüre gezogen zu haben, die Anwendung dessen, was ich gelesen habe, muss ich natürlich noch üben und verinnerlichen, daher kann ich noch kein finales Fazit zur Wirksamkeit der Tipps geben. Aber ich fühle mich zumindest sensibilisiert und werde einige der Tools dem Praxistest unterziehen.

Bewertung vom 22.11.2024
How to murder your Boss - McMasters Handbuch zum Morden
Holmes, Rupert

How to murder your Boss - McMasters Handbuch zum Morden


gut

Ich fand die Idee dieses Buches irgendwie total genial, so ein bisschen in Richtung „A good girls guide to murder“- dachte ich zumindest. Das Buch ging aber in eine völlig andere Richtung, die ich von der Idee her schon neu und interessant empfunden habe, deren Umsetzung mich aber nicht abgeholt hat.

Zum Inhalt: Am Mc Masters Konservatorium werden Studien der etwas anderen Art angeboten. Denn die Studenten erlernen hier nicht nur wie man mordet, sondern auch, wie man dabei nicht erwischt wird. Seinen Abschluss macht, wer erfolgreich einen Mord verübt.

Ich bin eher schleppend in die Handlung reingekommen, was vor allem am ungewöhnlichen Erzählstil liegen mag, der sich im Nachhinein betrachtet bereits bei der Buchbeschreibung bemerkbar machte. Die Handlung startet quasi wie eine Art Buch im Buch. Das Buch gibt sich dabei den Anklang einer Fachlektüre, irgendwo zwischen Ratgeber und Leitfaden. Dafür ist der Schreibstil selbst aber reichlich schwülstig und gespickt mit eher eigentümlichen Beispielen. Im Verlauf der Handlung wird der Erzählstil immer inkonsistenter, springt zwischen Personen, Handlungsorten und Erzählweisen umher, adressiert den Leser teilweise direkt und findet dabei aber in meinen Augen keinen richtigen Flow.

Lang und breit werden nicht nur die Erfahrung, Sorgen und Nöte geschildert, sondern auch Einblicke in das Leben der Zielpersonen gegeben. Das kam mir streckenweise ganz schön zäh vor, weil es für mich oft keine erkennbare Entwicklung der Charaktere hin zu ihren Zielen gab. Es werden ein paar der Unterrichtsfächer und Lektionen thematisiert, was mir noch am unterhaltsamsten schien.

Es im letzten Drittel hat mich die Handlung dann so richtig gecatcht als nun um die tatsächliche Umsetzung ging. Das fand ich dann überraschend spannend und faszinierend zu lesen, welch ausgeklügelte Pläne hier entwickelt wurden. So hätte ich mir im besten Fall das gesamte Buch gewünscht,

Insgesamt hat mir die Idee dieses Buches besser gefallen, als das Buch selbst. Ich hatte einfach eine völlig andere Erwartungshaltung an die Handlung. War ok und vor allem im letzten Drittel sehr amüsant, daher 3 Sterne von mir.

Bewertung vom 22.11.2024
Für immer dein Feind
Blake, Olivie

Für immer dein Feind


sehr gut

Ich stehe Büchern von Olivia Blake immer etwas Zwiegestalten gegenüber. Es gibt vieles was mir gefällt, aber auch einiges, was mich oft nicht so überzeugt, sodass es bei mir immer so eine Gratwanderung ist, ob ich ihre Bücher mag. Was sie aber nunmal kann ist schreiben. Unabhängig von Inhalt, gefällt mir einfach, wie sie ihn zu Papier bringt, sodass ich eben doch immer bei neuen Büchern von Ihr hellhörig werde. Dieses Buch hat mir wieder ausgesprochen gut gefallen.

Zum Inhalt: zwei einflussreiche Hexenfamilien von New York, die miteinander auf Kriegsfuß stehen, ein bitterer Kampf um die Vorherrschaft. Die Antonova-Schwestern sind schön, klug und begabt. Und eiskalt. Vor allem wenn die Fedorov-Brüder ihnen das Geschäft mit den magischen Drogen streitig machen wollen. Und doch werden im Schutz der Dunkelheit zarte Bande geknüpft, die die Familienfehde verändern- oder alles zerstören- könnten.

Die Geschichte wird in Akten erzählt. Neben einem Personenregister werden auch Szenenbilder beschrieben, es gibt Illustrationen und Zitate aus Romeo und Julia. Insgesamt bekommt das Buch dadurch ein bisschen Theaterstückcharakter, der aber nicht konsequent durchgezogen wird und sich irgendwo zwischen Neuadaption und Fantasy bewegt.

Die Idee eine der bekanntesten tragischen Liebesgeschichten aufzugreifen und den verfeindeten Clans magische Fähigkeiten zu verleihen, hat mir gut gefallen. Ich fand die Erzählung auch überraschend vielschichtig, voller Intrigen und altem Groll. Auch die Geschäfte rund um magische Gegenstände, Drogen und die Vorherrschaft in New York fand ich durchweg interessant und spannend umgesetzt.

Nicht ganz so mein Fall war das Stilmittel der Chatverläufe zwischen Lev und Sasha. Die fand ich zwischenzeitlich anstrengend zu lesen, auch weil sie an vielen Stellen einfach irgendwie inhaltslos waren und vor allem Lev dadurch irgendwie genervt hat. Die Fehde, aber auch, dass unter der Oberfläche noch ganz andere Gefühle schlummern und innerhalb der Familien ebenfalls viel im Argen liegt, war absolut catchy. Hatte fast ein bisschen Soap-Feeling, man konnte super mitfiebern, wer sich jetzt nun am Ende kriegt.

Insgesamt hab ich das Buch einfach sehr gern gelesen und hab mich durchweg gut unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 22.11.2024
Kill Switch - Gefährliche Leidenschaft / Devil’s Night Bd.3
Douglas, Penelope

Kill Switch - Gefährliche Leidenschaft / Devil’s Night Bd.3


ausgezeichnet

Ich bin ja leider total süchtig nach dieser Reihe, obwohl mir total bewusst ist, wie viel ich daran eigentlich toxisch finde. Sie ist aber nunmal absolut abgründig und unfassbar spannend. So auch dieses Buch. Hab eigentlich aufgrund des Protagonisten echt mit mir gehadert, ob ich diesen Band wirklich lesen oder lieber auslassen soll. Und jetzt bin ich so froh, dass ich ihn gelesen habe. Vielleicht bisher sogar mein Favorit.

Zum Inhalt: So viel hat Damon Torrance bisher verloren: drei Jahre lang saß er im Gefängnis, seine Freund haben sich von ihm abgewandt, sein Vater nimmt ihn nicht ernst. Deshalb schwört er Rache an der Frau, die all das losgetreten hat: Winter Ashby. Und er ist bereit sich selbst und sie zu zerstören.

Damon ist für mich einer der verachtenswertesten Buchcharaktere die ich kenne, aber gleichzeitig schaffte es Penelope Dozglas, dass er mir trotz allem unter die Haut geht. Er ist abgefuckt, gebrochen und getrieben. Und gleichzeitig absolut mitleiderregend. Dieses Buch und über sein Innenleben zu lesen war für mich eine echte Achterbahnfahrt der Gefühle.

Ich finde es auch wahnsinnig spannend, wie hier die Verknüpfungen zu den anderen Bänden geschaffen werden, Ereignisse aus anderen Büchern nochmal mit ganz neuer Perspektive betrachtet werden und ich so auch nochmal ein paar rückblickende Aha-Momente hatte. Das fand ich erzählerisch wirklich stark.

Wie alle Bücher der Reihe gibt es auch hier wieder viel Spaß. Und obwohl ich gedacht hätte, dass dieses Buch bestimmt nochmal eine Schippe drauf legt muss ich sagen: im Vergleich zu den beiden anderen Bänden tatsächlich eher moderat, was ich positiv überraschend fand.

Besonders Winter fand ich hier absolut beeindruckend, wie sie sich nicht unterkriegen lässt und stattdessen die Flucht nach vorn antritt. Schade fand ich, dass in der Fülle an Themen, ein paar Punkte in Bezug auf sie nur angeteasert und dann aber nicht weiter vertieft/aufgelöst worden sind.

Starker Band, ich hab ihn quasi weggesuchtet. Und für mich der vielleicht bisher überraschendste Plot der Reihe.

Bewertung vom 10.11.2024
Nur nachts ist es hell
Taschler, Judith W.

Nur nachts ist es hell


sehr gut

Es handelt sich hier um eine Art zweiten Band, denn die Familie Brugger taucht bereits im Buch "von Carl erzähle ich dir morgen" der Autorin auf. Ich habe das besagte Buch nicht gelesen und bin trotzdem gut in die Handlung gekommen, die auch das Schicksal von Carl beleuchtet. Ich denke ich werde das andere Buch jetzt noch im Nachgang lesen.

Zum Inhalt: Elisabeth ist die einzige Tochter der Bruggers und wächst mit drei Brüdern auf. Doch einer fällt im Krieg, einer ist verschollen und einer setzt sich nach Amerika ab, sodass Elisabeth in ihrer Heimat zurückbleibt. Sie hat im Krieg als Lazarettschwester gedient und studierte später Medizin um mit ihrem Mann die Praxis seines Vaters zu übernehmen. Für eine Frau bekleidete sie damit eine privilegierte Rolle, die es ihr ermöglichte, sich für andere einzusetzen. Auch wenn sie damit aneckte.

Der Leser wird direkt in die Handlung geworfen und bekommt eine knackige Zusammenfassung der Ereignisse und einen Abriss von Elisabeths Leben. Das fand ich eigentlich einen genialen Kniff, weil man sich als Leser direkt darauf einstellen kann, was dann alles folgt.

Elisabeth stellt in ihrer Erzählung an ihre Großnichte ihre Familie, deren Leistungen und Sorgen in den Fokus wodurch sie selbst für mich zwischenzeitlich ein bisschen in den Hintergrund geriet und eher als Bindeglied der einzelnen Episoden fungierte. Gleichzeitig zeichnet sie ein sehr spannendes, eindrückliches Zeit- und Gesellschaftsbild, in der sie als studierte Frau und Ärztin eine durchaus privilegierte Rolle einnahm.

Tatsächlich haben mir die Aspekte von Elisabeths Arbeit und ihrem Einsatz für andere Frauen mit am besten an diesem Buch gefallen. Es ist die Geschichte eines bewegten Lebens, schnelllebiger, ereignisreicher Jahrzehnte und gleichzeitig auch spannender Einzelschicksale vor dem Hintergrund zweier Weltkriege.

Die Autorin erzählt hier sehr fesselnd und quasi in Schlaglichtern von einer starken, mutigen Protagonistin, die ihren Weg geht.

Bewertung vom 10.11.2024
Kein Land in Sicht
Pertl, Christina

Kein Land in Sicht


gut

Der Start ins Buch und auch das Thema waren für mich erstmal sehr vielversprechend, wenn auch fast schon altbekannt. Trotzdem kann mich die Prämisse immer noch überzeugen und ich war neugierig, welchen Verlauf die Handlung wohl nehmen würde. Diese wurde allerdings recht früh recht vorhersehbar und schwächelte zwischendurch immer wieder. Für mich ein eher seichter Krimi, der sich aber flott weglesen lässt.

Zum Inhalt: eine junge Frau wacht an Bord eines Schiffes auf, sie kann sich weder erinnern, wer sie ist, noch warum sie sich auf einem Schiff befindet. Was sie aber instinktiv weiß: sie hasst Schiffe. Als sie sich langsam und bruchstückhaft zu erinnern beginnt, startet ein Wettlauf gegen die Zeit, denn die Überfahrt dauert nur sieben Tage und an deren Ende, wird es Tote geben.

Ich musste mich erstmal an den Erzählstil mit den zwei Perspektiven gewöhnen. Denn obwohl recht schnell klar wird, dass die beiden Handlungsstränge zusammengehören, hat mich der Wechsel doch jedes Mal rausgerissen. Nicht zuletzt auch, weil ich den Handlungsstrang um Michael, der in meinen Augen eigentlich der interessantere ist, zu vage gestaltet war und mit erstaunlich vielen günstigen Zufällen daherkam, sodass da kaum Spannung aufkam.

Generell muss ich sagen, dass die Kompetenz der Ermittlungsbehörden hier wirklich zu wünschen übrig lässt. Wer der Bösewicht an Bord ist, ist relativ schnell klar, trotzdem gestaltet sich die Ermittlung eher schwergängig, ist auf die Mithilfe diverser Zivilisten angewiesen, die dabei in Gefahr geraten und irgendwie fehlt es sowohl an Spannung, als auch an Tempo. Bierchen an der Bar kommen dagegen nicht zu kurz.

So richtig hat mich das Buch nicht abholen können, da es sich aber sehr leicht und flüssig liest, war trotzdem sehr schnell durch. Diese kompakte Handlung geht halt auch zulasten der Tiefe was Charakterausarbeitungen angeht. Kann man schon lesen, ist aber vllt eher was für Fans ruhiger, entspannter Krimis.

Bewertung vom 10.11.2024
Wir finden Mörder Bd.1
Osman, Richard

Wir finden Mörder Bd.1


sehr gut

Der Donnerstags-Mord-Club erfreut sich ja bereits großer Beliebtheit und hat Osman eine eingefleischte Fangemeinde beschert. Ich fand die rüstigen Rentner zwar auch nicht schlecht, war aber nicht so im hype drin. Dafür hat mich dieser neue Auftakt nun voll überzeugt und ich darf mich nun auch einen Osman-Fan nennen und fiebere weiteren Bänden entgegen.

Zum Inhalt: Amy ist Personenschützerin und hat schon mit verschiedenen prominenten Klienten zusammengearbeitet, doch das Zusammensein mit Thrillerautorin Rosie D’Antonio stellt sie vor ganz neue Herausforderungen. Nicht zuletzt, als in unmittelbarer Nähe ein Mord passiert, der Amy selbst in den Fokus der Ermittlungen rückt. Zusammen mit Rosie und ihrem Schweigervater Steve, beschließt sie, selbst den Fall zu lösen.

Osman verbindet für mich das Beste aus zwei Welten: spannende Krimi-Elemente und wunderbar ausgezeichnete Roman-Figuren, die bunter und diverser fast nicht sein könnten. Es ergeben sich ja wunderbar köstliche Dialoge und Schlagabtausche, sowie herrlich trockene, teils schon absolut stumpfe Gedankengänge, die ich brüllend komisch fand. Ich liebe einfach alles dran und könnte mir Osmans Schreibe sehr gut verfilmt und in komprimierter Form auch als Theaterstück inszeniert vorstellen.

Der Fall selbst hat mir schon auch gefallen, aber der Unterhaltswert liegt ganz klar in den Charakteren begründet. Trotzdem fan dich es absolut großartig, wie mit beständiger Regelmäßigkeit weitere Leichen auftauchen. Dadurch bleibt der Fall temporeich und interessant. Für mich war es auch bis zum Schluss absolut undurchsichtig, wer nun eigentlich der Kopf hinter den Verbrechen ist, aber mag aber auch daran liegen, dass der Fall eher unübersichtlich angelegt ist aufgrund der vielen Charaktere und ihrer gegenseitigen Verstrickungen. Ich hatte manchmal das Gefühl, Osman versucht hier gezielt zu verwirren.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und kann sagen: da muss man schon ordentlich aufpassen. Ich musste einige Passagen mehrmals hören, weil ich zwischendurch den Faden verloren hatte. Für mich ist das also eher kein Buch für nebenher, zumindest nicht, wenn man versucht, mitzurätseln. Falls man diesen Anspruch nicht hat, ist es eigentlich nicht schlimm, wenn man zwischendurch mal unachtsam ist, da der herausragende Charme sowieso in den Dialogen und Interaktionen besteht.

Mir hats gut gefallen und hoffe, dass wir den kultigen Trupp noch in vielen weiteren Bänden begleiten dürfen.