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Ladybella

Bewertungen

Insgesamt 209 Bewertungen
Bewertung vom 10.05.2018
Haberfeldtreiber
Gerl, Werner

Haberfeldtreiber


ausgezeichnet

Früher stellte man sie an den Pranger

Früher hat man sie an den Pranger gestellt, in Obernstall aber, einem Ort im Berchtesgadener Land, gibt es die drei Haberer.
Sie lassen einen alten Brauch wieder aufleben: Umweltsünder, Metzger die altes Gammelfleisch verkaufen, ein Bauer, der seine alte Scheune in Brand steckt um die Versicherungsprämie zu kassieren und viele mehr werden aufs Korn der Haberfeldtreiber genommen und das schändliche Tun wird somit öffentlich gemacht.
Als aber der Betreiber eines Bio-Labors ermordet wird, wird es für die drei Haberer brenzlig, denn man hält sie für die Mörder.
Nun müssen sie schnellstens den wahren Mörder finden, um nicht in selber Polizeigewahrsam zu landen.
Die drei Haberer sind zum Teil recht schräge Figuren, die sehr gut mit ihren Eigenarten herausgearbeitet wurden. Sie punkten mit bayerischem Mutterwitz und Charme, also eine gelungene Mischung. Die Handlung selbst ist spannend und man will unbedingt wissen, wer denn nun der Täter ist und welches Motiv dahinter steckt.
Viel Lokakolorit, das aber gut dosiert präsentiert wird und so zu einem richtigen Lesevergnügen wird, rundet das Buch ab.
Ein Krimi, der mir sehr viel Vergnügen bereitet hat und den ich Lesern, die den bayrischen Charme mögen, unbedingt ans Herz legen möchte. Hier lasse ich gerne 5 Sterne zurück.

Bewertung vom 10.05.2018
Die Töchter des Sturms (eBook, ePUB)
Baillon, Sibylle

Die Töchter des Sturms (eBook, ePUB)


sehr gut

Vive la France - Vive la Révolutiom

Sie sind wahrlich Töchter des Sturms, die drei Schwestern, deren Schicksal hier geschildert wird, eines verheerenden Sturms, der über Frankreich hinwegfegt, als der Hunger übermächtig wird, und die Bauern genug haben.
Genug von dem luxuriösen Leben des Adels und dessen Ausschweifungen, der Ignoranz der Höher Gestellten, die nicht sehen, oder sehen wollen, dass ringsumher Hunger und entsetzliche Armut herrschen.
In ihrer Not beschließen der bretonische Bauer Cotin und seine Frau, ihre drei Töchter in Paris zu verdingen, um zu vermeiden, dass sie Hungers sterben müssen.
Die beiden Ältesten treffen es gut, sie kommen in gut gestellten hochherrschaftlichen Häusern unter, während die Jüngste, die kleine Jeanne, sich der Übergriffe ihres schmierigen Dienstherren erwehren muss. Allerdings ist sie für ihr Alter sehr gewitzt, gerade mal zehn Jahre alt, und weiß sich durchzusetzen.
Wir verfolgen den Lebensweg der drei Schwestern über mehrere Jahre hinweg im Sog der französischen Revolution, die ihre Auswirkungen auch auf das Schicksal der drei hat. Historisches und Fiktives wird hier perfekt verbunden und sehr spannend von der Autorin, Sibylle Baillon, dargestellt.

In den lebhaftestetn Farben wird hier ein Sittengemälde dieser aufregenden Zeit, der sich im Umbruch befindenden Gesellschaft, gemalt, und ersteht so lebendig vor unserem inneren Auge.
Die Spannung wird durch die häufigen Perspektivwechsel, hauptsächlich aus der Sicht der Schwestern, geschürt, im Fokus steht allerdings das Schicksal von Jeanne, der jüngsten der Schwestern. Auch interessante historische Figuren tauchen auf, wie Napoleon Buonaparte oder Talleyrand.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich angenehm lesen, man kann die Ereignisse daher gut nachvollziehen.
Wiederum ist es der Autorin gelungen, mich mit ihrem Roman gefangen zu nehmen und gerne empfehle ich dieses Buch, dem ich vier Sterne vergebe, den Liebhabern dieses Genres weiter.

Bewertung vom 08.05.2018
Die Toten vom Mont Ventoux
Nestmeyer, Ralf

Die Toten vom Mont Ventoux


sehr gut

Vierfachmord am "Berg der Winde"

Zum Inhalt:

Unter Radsportlern hat der Mont Ventoux schon viele Opfer gefordert. Dieses Mal wurde der »Berg der Winde« zum Schauplatz eines brutalen Vierfachmordes. War es eine Abrechnung aus dem Drogenmilieu oder ein Konflikt unter Waffenhändlern – oder war doch ein ehemaliger Radsportheld das eigentliche Ziel des Mörders? Capitaine Malbec ermittelt in der frühsommerlichen Provence zwischen Gier, Eifersucht und Erpressung und stößt dabei auf einen alten Dopingfall, der seine Schatten bis in die Gegenwart wirft

Es sind schwierige Emittlungen, die Kommissar Malbec hier zu führen hat, denn das Motiv bleibt lange im Unklaren und viele trickreiche falsche Fährten werden vom Autor, Ralf Nestmeyer, hier gelegt. Das verwirrt den Leser genauso, wie den Kommissar. Galt der Anschlag der ermordeten Familie, die in ihrem Auto regelrecht hingerichtet wurde, oder doch dem toten Radrennfahrer?
Welches Motiv versteckt sich hinter all dem?
Ein Krimi, der mich gut unterhalten hat, mit dem unvergleichbaren Flair der Provence , hier ganz wunderbar beschrieben, und einem etwas anderem, sehr interessanten Setting, das den Leser Tour de France- Luft schnuppern lässt.
Mein einziger Kritikpunkt, der leider auch zum Punktabzug führt, ist das etwas abrupte Ende, das besser hätte herausgearbeitet werden können.

Deshalb von mir 4 Punkte, aber eine Leseempfehlung gebe ich hier gerne, denn lesenswert ist dieser etwas ruhigere Krimi, in welchem die Ermittlungen im Vordergrund stehen, auf jeden Fall.

Autor: Ralf Nestmeyer

Bewertung vom 07.05.2018
Der verlorene Junge / Ein MORDs-Team Bd.20 (eBook, ePUB)
Suchanek, Andreas

Der verlorene Junge / Ein MORDs-Team Bd.20 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Noch einmal tauchen neue Gegenspieler auf, die ihre eigenen Interessen verfolgen. Der Fuchs möchte seinen alten Feind durch einen spektakulären „Schatz“ anlocken, und stellt ihm eine Falle. Dies spielt direkt in die Suche von unseren Freunden hinein, die Alices Zwillingsbruder verzweifelt suchen.
Alice ist todkrank, ihr Leben hängt an einem seidenen Faden und sie ist zum Sterben verurteilt, sofern nicht ein Spender für sie gefunden wird.
Und hier kollidieren die Geschehnisse und bringen noch einmal eine extreme
Spannung.
Ab diesem Punkt kann man das Buch einfach nicht mehr beiseite legen, denn die Spannung wird unerträglich. Nur Socke mit seinen Sperenzchen lockert das Ganze etwas auf.
Ein Spender wird gefunden, aber ist es wirklich der Bruder von Alice? Und der Fuchs scheitert dieses Mal mit seinem Plan – sein alter Feind, das Chamäleon kann wieder einmal entkommen.

Hochexplosiv spannend, ich kann das Finale kaum erwarten.
Und natürlich wieder einmal die volle Punktzahl

Bewertung vom 06.05.2018
Rosen für Theophanu. Braut Ottos II. - Kaiserin des Abendlandes
Krieger, Günter

Rosen für Theophanu. Braut Ottos II. - Kaiserin des Abendlandes


sehr gut

Günter Krieger gelingt es immer wieder hervorragend, den Leser in vergangene Zeiten und Welten mitzunehmen.
Dabei greift er zurück auf historische Frauengestalten – aber er schreibt nicht zum gefühlt hundertsten Mal über Elisabeth I. Oder Marie Antoinette, sondern er begibt sich auf die Spuren anderer bedeutender Frauen, die ihre Zeit und ihre Mitmenschen prägten, aber leider der Vergessenheit anheim gefallen sind.
Hier geht es zum Beispiel um die junge Byzantinerin Theophanu, Kaiserin des Abendlandes, Gemahlin Ottos des Zweiten und Mutter von drei Kindern, darunter der Thronfolger Otto III.
Abgesehen davon, dass Theophanu als junges Mädchen alleine und nur von ihrem engsten Gefolge begleitet die weite und gefahrvolle Reise von Byzanz nach Rom unternahm, um dort ihren zukünftigen Gemahl zu treffen den sie vorher nie gesehen hatte, war ihr mit dieser „Zwangsehe“ großes Glück beschieden. Die beiden Brautleute verliebten sich und daraus erwuchs eine große und innige Liebe, die der jungen Frau Kraft und Stärke gab.
Denn einfach hatte sie es beileibe nicht. Von ihrer Schwiegermutter, Kaiserin Adelheid wurde sie abgelehnt, als nicht standesgemäß erachtet, und für ihr Volk blieb sie, trotz all ihrer Bemühungen, eine Fremde. Obwohl noch sehr jung, als der geliebte Gemahl mit nur 28 Jahren starb, zeigte sie Mut und Durchsetzungs-kraft, als sie in Vertretung die Regentschaft für ihren minderjährigen Sohn übernahm, und wusste ihre Gegner mit Mut, Entschlossenheit und großer politischer Klugheit zu überzeugen.
Der Schreibstil des Autors, in einer der Zeit angepassten Sprache zeichnet uns ein lebendiges und authentische Bild dieser großen Kaiserin, die leider auch sehr jung an einer Krankheit verstarb. Als Gegenpol schildert uns der Autor in einem zweiten Erzählstrang, den er immer wieder geschickt mit den historischen Ereignissen zusammenführt den Lebensweg eines jungen Bauernmädchens, ihre schwierigen Lebensumstände unter der zu damaliger Zeit geltenden Meinung das Mädchen/Frauen nichts wert sind. Aber auch sie weiss sich zu behaupten.
Dieser „Geschichtsunterricht“ den uns Günter Krieger hier präsentiert, ist prall gefüllt mit Leben, den Sitten und Gebräuchen der damaligen Zeit und lässt uns tief darin eintauchen .
Hat mir wieder einmal gut gefallen und meine Empfehlung gebe ich daher sehr gerne und 4 Sterne.

Bewertung vom 05.05.2018
Lost in Fuseta / Leander Lost Bd.1
Ribeiro, Gil

Lost in Fuseta / Leander Lost Bd.1


ausgezeichnet

Dieser Krimi ist anders.
Schon alleine dadurch, dass hier ein Kommissar mit Asperger Syndrom die Ermittlungen leitet. Die Spannung baut sich ganz allmählich auf, bleibt aber bis zum Schluss erhalten, was ich persönlich als erholsam empfand. Dennoch ist der Roman beileibe nicht langweilig.Dennoch hätte ich mir mehr Krimielemente gewünscht.
Dazu tragen auch die wundervollen Landschaftsbeschreibungen, die Gepflogenheiten und Gebräuche der Menschen dieses Landstriches bei, von denen man so nebenbei ganz viel erfährt.
Informationen, die mich ´darin bestärken, diese Gegend wieder einmal zu besuchen. Dem Autor ist es bestens gelungen, mein Fernweh zu schüren und mir schöne Lesestunden zu bescheren.
Ich würde mich freuen, bald wieder etwas aus seiner Feder rund um dieses außergewöhnliche Team zu lesen.

Bewertung vom 05.05.2018
Akte Kronos
Bürgel, Matthias

Akte Kronos


ausgezeichnet

Rasante und spannende Ermittlungen - Grandioses Leseerlebnis

Ist es wirklich Selbstmord, wie man allenthalben glaubt, als man den bekannten Krebsforscher Prof. Willberg in seinem Hotelzimmer tot auffindet? David Sprenger zweifelt ganz erheblich daran.
Und als er dann noch erfährt, dass auf die Assistentin des Professors, die Doktorandin Sina Forget, ein Mordanschlag verübt wurde, bestätigt sich seine Vermutung und er beginnt zu ermitteln.
Woran arbeitete der Professors genau, und hat er womöglich einen bahnbrechenden Durchbruch im Rahmen der Krebsforschung erzielt? Und was verbirgt sich hinter der Akte Kronos?
Entgegen den Anweisungen seiner Vorgesetzten und auf Druck der Staatsanwaltschaft wird er zurückgepfiffen – er soll den Fall als Selbstmord ad acta legen. Wer steckt dahinter?
Zusammen mit Sina begibt er sich auf die Suche nach der Wahrheit und kommt dabei mächtigen Leuten in die Quere.
Eine Wahnsinnsjagd, bei der sowohl David als auch Sina in Lebensgefahr geraten, beginnt. Für Sina geht es auch darum, die Wahrheit herauszufinden, da auch ihr verstorbener Vater darin verwickelt scheint.
Mit atemloser Spannung verfolgt der Leser diese Jagd, die die beiden unter anderem in ein geheimnisvolles Kloster bis hin nach Paris führt. Die Spannung ist extrem, sie hat mir mehr als einmal eine schlaflose Nacht beschert, denn eigentlich möchte man das Buch gar nicht aus der Hand legen.
Und man stellt sich die Frage, -oder ist es nicht wirklich schon Realität? - , werden wir alle durch die Politik, geheime Verschwörungen hinter denen die Gier nach Geld und Macht steht, manipuliert und gelenkt?
Es ist dem Autor, Matthias Bürgel, exzellent gelungen, aus diesem Stoff einen Thriller zu schreiben, der dem Leser buchstäblich vor Aufregung den Schweiß auf die Stirn treibt, denn er fiebert mit und befindet sich mitten im Geschehen.
Ein flüssiger Schreibstil, kurze Kapitel, schnelle Perspektivwechsel vermitteln ein rasendes Tempo, und ein sympathisch spannendes Ermittlerduo jagt den Leser förmlich durch das Buch.
Man merkt hier ganz deutlich die Erfahrung des Autors in seinem Beruf als Kriminalist und das kommt dem Roman eindeutig zugute.
Ob nun wirklich einige Sexszenen zusätzlich nötig waren sei dahingestellt, mich hat es nicht gestört.

Ein beeindruckender Thriller, den ich jedem Fan dieses Genres ans Herz legen möchte und dem ich gerne 5 wohlverdiente Sterne hebe.

Bewertung vom 04.05.2018
Die fremde Prinzessin / Geraldines-Roman Bd.4
Qunaj, Sabrina

Die fremde Prinzessin / Geraldines-Roman Bd.4


ausgezeichnet

Alina und Basilia „Lia“ sind Zwillingsschwestern, wie sie verschiedener nicht sein können. Während Lia ein offenes, freundliches Wesen hat, ihre Zunge etwas vorschnell ist und sie die Menschen mit ihrer Art bezaubert, ist Alina etwas zurückgezogener, aber listig und verschlagen. Eifersüchtig und von Neid und Missgunst zerfressen, intrigiert sie gegen die Schwester und drangsaliert sie, wo sie nur kann.

Sehr früh schon müssen die Kinder mit ihrer Mutter die Heimstätte verlassen, da diese die Kinder ledig geboren hat, sie sind die sogenannten Bastarde eines mächtigen Edelmannes, Richard de Clares, der sie aber dennoch liebt und auch anerkennt. Nach einem ruhigen und beschaulichen Leben auf dem Hof ihres Stiefvaters, eines Schafhirten, wird Lia nach Irland gebracht, wo sie mit einem herzlosen und unerbittlichen Gefolgsmann des Vaters vermählt wird.

Sie aber hat ihr Herz schon an einen anderen verschenkt, ihre große Liebe, Raymond le Gros.

Ein Unglück nicht nur für Lia, sondern auch für das Land, denn die Fehde, die nun zwischen ihrem Vater und Raymond ausbricht, stürzt das ganze Land in Unruhen.

Ihr Vater hat sich, nicht nur durch seine Heirat mit der schillernden irischen Prinzessin Aoife ein großes Reich geschaffen, und auch Lia lernt dieses raue Land und dessen Bewohner mit der Zeit lieben, unterstützt durch die liebenswürdige Aoife, die ihr mehr Freundin als Stiefmutter ist.

Der Roman umfasst ein breites Spektrum irischer und englischer Geschichte, die mir so, insbesondere was den irischen Part angeht, nicht bekannt war, und ich danke der Autorin, Sabrina Qunaj, ganz herzlich für ihre fundierte Recherche zu diesem Thema, die mir hier unglaublich viel Wissenswertes vermittelt hat. Sie hat es mit ihrer feingeschliffenen, facettenreichen Sprache verstanden, mir diese spannende Zeit im 12. Jhdt lebendig zu gestalten und nahe zu bringen.

Es ist der abschließende Band von insgesamt 4 Bänden, wobei ich sagen muss, dass ich auch ohne jetzt die Vorgängerbände gelesen zu haben, mich gut in das Geschehen hineingefunden habe.

Besonders hilfreich für das Verständnis des Ganzen sind die Ahnentafeln vorne im Buch, sowie die schönen Landkarten von Irland und England mit den wichtigsten Knotenpunkten. Dazu noch ein hervorragendes Personenverzeichnis, wobei die historisch verbürgten Persönlichkeiten mit einem * gekennzeichnet sind. Dies macht es dem Leser wesentlich leichter, sich in der Vielzahl der Handelnden zurecht zu finden.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen, man fliegt nur so durch die Seiten, dramatisch und spannend voller Emotionen, sind Handlung und Charaktere beschrieben. So lebensecht und bildhaft, dass man glaubt, sich mitten unter ihnen zu befinden und an ihrem Leben teilzuhaben.

Die Sprache ist zeitgemäß, lebendig und zaubert uns ein getreues Bild der damaligen Verhältnisse vor Augen. Auch die Romanze zwischen Raymond und Lia, diese große Liebe, ist feinfühlig und subtil präsentiert und verliert sich nicht im Kitsch.

Alles in allem ein wundervoller historischer Roman, der mich bestens unterhalten, aber auch belehrt hat, und den ich Lesern dieses Genres unbedingt ans Herz legen möchte mit 5 wohlverdienten Sternen.

Autor: Sabrina Qunaj
Buch: Die fremde Prinzessin

Bewertung vom 04.05.2018
Die Kinder der Burgherrin (eBook, ePUB)
Mueller, Roland

Die Kinder der Burgherrin (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mit Sorge betrachtet Gräfin Eleonore, die Herrin auf Burg Greifenberg, die Entwicklung ihres ältesten Sohnes.
Wolf, oder wie er genannt wird „der Greif“ soll einmal das Erbe seines verstorbenen Vaters antreten und die Herrschaft über Burg und Land übernehmen.
Sein Charakter ist vielschichtig und man weiß nicht, ob er wirklich böse ist, denn er hat auch manchmal gute Anwandlungen, besonders in Bezug auf seine Schwester Friederike, der er zärtlich zugetan ist.
Der Autor, Roland Mueller, hat seinen Roman in Südtirol im 15. Jahrhundert angesiedelt, einer spannenden und abwechslungsreichen Zeit. Die Welt befindet sich im Umbruch, überall gärt und brodelt es, Raubritter treiben ihr Unwesen und das Konzil von Konstanz soll einen neuen Pabst wählen.
Eleonore indessen schmiedet politische Allianzen, um den Fortbestand ihrer Familie zu sichern und versucht, den letzten Willen ihres verstorbenen Gatten zu erfüllen, nämlich alle ihre drei Kinder gleichzeitig auf einem rauschenden Fest zu verheiraten.
Danach soll Wolf die Regentschaft übernehmen.
Der Roman ist ein spannendes Sitten- und Zeitgemälde der damaligen Zeit, voller Dramatik und Emotionen, die den Leser mitreißen, geschrieben in einer mitreißenden Sprache, schnellen Perspektivwechseln und vielen Erzählsträngen, die gekonnt miteinander verwoben werden.
Bewusst legt der Autor den Fokus auch auf die starken Frauen der Geschichte, die tat- und willenskräftig ihre eigenen Ziele verfolgen. Mal mit mehr, mal mit weniger Glück, aber immer authentisch und glaubhaft.
Schillernde Charaktere, ein tolles Setting und eine facettenreiche Sprache versetzen den Leser in die damalige Zeit, der Sprachstil ist angenehm und gut zu lesen und die historischen Bezüge gut recherchiert.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen und ich hoffe, auch den dritten Band bald lesen zu können. Gerne vergebe ich hier 5 Sterne und meine unbedingte Leseempfehlung.