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Benutzername: 
Anett H.
Wohnort: 
BRB

Bewertungen

Insgesamt 434 Bewertungen
Bewertung vom 16.09.2024
Ein Gentleman in Arles - Mörderische Machenschaften / Peter Smith Bd.1
Coles, Anthony

Ein Gentleman in Arles - Mörderische Machenschaften / Peter Smith Bd.1


ausgezeichnet

Eigentlich wollte der gebürtige Engländer Peter Smith seinen Ruhestand mit seinem Hund Arthur in Arles mit Blick auf die Stierkampfarena genießen. Doch dann fällt im genau dort eine Leiche auf den Kopf und die Erklärung der Polizei stimmt nicht mit seinen Erinnerungen überein. Als die schöne Witwe des Toten mit ihm Kontakt aufnimmt, übernimmt er einen heiklen Auftrag. Es soll nicht der einzige bleiben. Plötzlich hat Smith sehr viel zu tun und gerät mitten in ein Netz von Intrigen und Verschwörungen hinein. Doch dank seiner Erfahrungen aus der Vergangenheit meistert er die teils gefährlichen Situationen in seiner distinguierten und höflichen Art meisterhaft.
Es entwickelt sich eine eher ruhige Geschichte, die hauptsächlich aus Smith‘ Nachforschungen, Treffen mit seinen Auftraggebern und gutem Essen besteht. Trotzdem wurde es mir nicht langweilig, obwohl einige Passagen etwas zu ausschweifend beschrieben waren. Man lernt auf seinen Spaziergängen mit Arthur die Gegend kennen und kann mit beiden die kulinarischen Delikatessen der Provence genießen.
Smith ist ein ruhiger, zurückgezogen lebender Mann, was aber täuschen kann. Er tritt seinen Gegnern sehr höflich und eloquent entgegen und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, was diese natürlich verunsichert. Am Ende zeigt er dann doch noch, was von seinen Fähigkeiten aus der Vergangenheit übriggeblieben ist. Bei der Lösung des Falles ist ihm sein bester Freund Gentry aus alten Zeiten eine sehr große Hilfe.
Auch die anderen Charaktere sind sehr gut beschrieben. Die angeblich Guten haben mehr zu verbergen als gedacht, die Bösen werden plötzlich ganz zahm.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Autor schreibt sehr liebevoll von der Provence und dem Essen und man merkt, dass er dort lebt und es genießt.
Ich hatte sehr unterhaltsame Lesesunden und gebe daher eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 09.09.2024
Der Tod kommt nach Vorarlberg (eBook, ePUB)
Kilga, Marlene

Der Tod kommt nach Vorarlberg (eBook, ePUB)


sehr gut

„Der Tod kommt nach Vorarlberg“ ist der 5. Teil der Reihe ‚Abteilungsinspektorin Fleur Günther‘.
Für Abteilungsinspektorin Fleur Günther und ihren Kollegen Bezirksinspektor Christian Schwärzle gibt es viel zu tun. Zuerst sorgt die Sichtung eines Eisbären in Vorarlberg bei einigen Einwohnern für Besorgnis. Dann haben Mountainbiker angeblich den Eisbären gesehen und gerade, als die Inspektoren diese befragen wollen, wird ihnen der Fund einer Leiche auf dem Berg gemeldet. Neben dem Toten werden verdächtige Kratzspuren an einem Baum gefunden.
In einem weiteren Handlungsstrang wird über eine verdeckte Ermittlung in Wildererkreisen erzählt. Gerade da stellen sich so einige verwandtschaftliche Verhältnisse zu verschiedenen Personen heraus. Auch einige der Ermittler sind davon betroffen.
Das Buch ist sehr vielschichtig. Es geht nicht nur um den einen Toten, sondern noch um einen weiteren Fall eines toten Mountainbikers vor einiger Zeit, um Gegner des Tunnelbaus, Wilderer und Reichsbürger.
Die Charaktere sind gut herausgearbeitet. Der Treffpunkt bei Martha in der WEIN.LESE hat mir sehr gefallen und der Zusammenhalt in der Familie, die auch selbst von einigen Vorfällen betroffen ist.
Zu Beginn hatte ich einige Probleme, mich in das Buch einzulesen. Das wurde aber schnell besser. Der Schreibstil ist flüssig und der Erzählstil rasant. Es gibt immer wieder neue Wendungen in den Fällen. Am Ende kommt es zu einer schlüssigen Aufklärung und die Zusammenhänge werden ersichtlich, auch was den Eisbären betrifft.
Das Cover ist sehr schön und zeigt einen Teil der wunderbaren Landschaft.

Bewertung vom 03.09.2024
Nuss und Schluss. Ein Hansel & Pretzel Krimi (eBook, ePUB)
Baker, Dani

Nuss und Schluss. Ein Hansel & Pretzel Krimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Nuss und Schluss“ ist der 1. Teil der Hansel & Pretzel-Reihe.
Das Buch ist aus der Perspektive von Linn Sommer geschrieben. Die Deutsche ist nach Kanada ausgewandert und nach der Trennung von ihrem Mann in die Kleinstadt Kitchener gezogen, wo sie in der Hansel & Pretzel Bäckerei arbeitet. Gleich an ihrem ersten Arbeitstag findet sie hinter der Bäckerei die Leiche einer Frau. Sofort werden die Inhaber der Bäckerei, Marianne und Rainer, von der Tochter der Toten vor allen Gästen verdächtigt. Auch Linn wird von dem gutaussehenden Inspektor Bas van de Groot befragt.
Durch die Arbeit in der Bäckerei mit angeschlossenem Cafe lernt Linn einige Bewohner der Stadt kennen und bekommt viel von den Gesprächen der Kunden mit. Außerdem wohnt sie in einer WG mit sehr unterschiedlichen Personen. Jeder von ihnen kann etwas zu der Toten beitragen. Diese war Stadträtin und überall sehr unbeliebt, sogar in ihrer eigenen Familie. Sie hatte viele Feinde und somit gibt es auch viele Verdächtige.
Die Handlung ist gut aufgebaut. Immer neue Details aus dem Leben der Toten kommen ans Licht. Damit gibt es auch immer neue Verdächtige, über die in der WG und der Arbeit diskutiert und spekuliert wird.
Linn ist mir durchaus sympathisch, sie drängt sich nicht als Hobbyermittlerin in den Vordergrund, sondern hört einfach genau hin. Auch der Inspektor ist nicht arrogant, er hört Linn zu und nimmt sie ernst. Sehr gefallen haben mir die WG-Bewohner, die so verschieden sind und sich trotzdem gut verstehen und ergänzen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es war amüsant und spannend, gut geschrieben und schnell zu lesen. Zu Beginn ist eine Liste der Hauptprotagonisten zu finden, die schon einige Charaktere gut beschreibt. Auch die Kapitelüberschriften sind mit der Brezel schön gestaltet, ebenso ist es ein wunderschönes Cover.
Ich freue mich auf weitere Fälle mit Linn, dem Inspektor und den WG-Bewohnern. Denn einige Geheimnisse gibt es noch zu lösen.

Bewertung vom 21.08.2024
Vino, Mord und Bella Italia! Folge 3: Bittersüßer Honig (eBook, ePUB)
Homma, Christian; Frank, Elisabeth

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 3: Bittersüßer Honig (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Bittersüßer Honig“ ist der 3.Teil der Serie ‚Vino, Mord und Bella Italia‘.
Die Deutsche Anna Wagner verbringt ihren Urlaub wieder in Fontenaia, wo sie das Haus ihrer Großmutter geerbt hat und es renovieren will. Nebenbei arbeitet sie als Journalistin. Auch am Tag der offenen Tür, den der Bürgermeister in seiner Imkerei veranstaltet, geht sie ihrer Arbeit nach. Doch plötzlich fliegt ein Stein durch die Scheibe und Umweltschützer stören die Veranstaltung. Sogleich wird Commissario Vico Martinelli gerufen. Der festgenommene Täter wurde kurz darauf wieder freigelassen. Am nächsten Morgen wird die Steinewerferin tot in der Imkerei gefunden. Schnell steht die Tochter des Bürgermeisters unter Verdacht, die ihre Imkerei mit dem Biosiegel zertifizieren möchte. Anna findet heraus, dass die beiden Frauen eine unschöne Vorgeschichte verbandt. Doch dann bekommt sie Hinweise, die auf eine ganz andere Spur führen. Natürlich ermittelt die Polizei auch, aber auch hier wäre diese ohne Annas Hilfe nicht so schnell zum Ziel gekommen.
Dabei hat sie eigene schwerwiegende Probleme. Für das geliebte Haus wurde ein Investor gefunden und sie wird zum Verkauf genötigt. Sie hat kein Geld, um aufgelaufene Rechnungen zu bezahlen, gerät durch ein anonymes Angebot in Versuchung, es anzunehmen und dann hat auch ihr Chef in Deutschland ihre Bitte auf Urlaubsverlängerung abgelehnt. Eigentlich wäre sie damit völlig ausgelastet. Aber die Aufklärung des Falles ist ihr wichtiger.
Da ich schon die Vorgängerbücher kenne, war mir auch Annas Herangehensweise an die Dinge bekannt. Sie ist berufsbedingt sehr neugierig und nervt die Menschen oft ganz gewaltig. Aber dadurch erfährt sie Dinge, die der Polizei gegenüber eher nicht erwähnt werden. Verständlicherweise ist Martinelli schon bei ihrem Anblick genervt und reagiert oft aggressiv. Dieser wiederum will so schnell wie möglich nach Rom zurück, weg aus diesem Kaff mit den komischen Menschen.
Am Ende entsteht auch durch die verschiedenen Charaktere der Menschen wieder eine spannende Geschichte, die für einige ein gutes Ende nimmt.
Auch dieser dritte Teil hat mir wieder wunderbar gefallen. Die Darstellung der Charaktere und die Beschreibungen der Landschaft sowie des Lebens in der Toskana sind sehr gut gelungen. Es wirkt alles oft sehr entspannt und ohne Hektik. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit.
Natürlich passt auch das sonnige Cover mit Bienenstöcken und Biene wieder perfekt zur Handlung.

Bewertung vom 15.08.2024
Letzte Lügen / Georgia Bd.12
Slaughter, Karin

Letzte Lügen / Georgia Bd.12


ausgezeichnet

„Letzte Lügen“ ist der 12. Band der Georgia-Serie mit Will Trent und Sara Linton.
Will und Sara wollen ihre Flitterwochen in der McAlpine Lodge verbringen, ein Familienunternehmen in einer abgelegenen Gegend in den Bergen. Dort gibt es neben dem Haupthaus und dem Speisesaal einige Lodges. Beide sind begeistert von der Natur und freuen sich auf entspannte Tage. Doch schon am ersten Abend kommt es im Speisesaal zu einem Streit zwischen Familienmitgliedern und in der Nacht wird eine Frau ermordet. Will hört ihre Schreie und findet sie sterbend am See. Damit hat sich das mit den Flitterwochen erledigt. Will als Ermittler und Sara als Gerichtsmedizinerin können sich natürlich nicht aus der Sache heraushalten. Es entwickelt sich ein Wettlauf gegen die Zeit. Da Telefon- und Internetverbindungen auf dem Berg nur sporadisch funktionieren, sind sie weitgehend auf sich allein gestellt, bis sie Wills Vorgesetzte Amanda erreichen, die seine Kollegin Faith vor Ort schickt.
Zeitweise verfolgen sie die Spuren getrennt und stoßen dabei auf ganz schreckliche Familiengeheimnisse. Mercy, die Tochter des Hauses und die Tote, war sicher kein Engel, aber ihr Leben war von Anfang an eine Farce. Sie tut mir unendlich leid und hat das alles nicht verdient. Nur durch Manipulation und falsche Darstellungen wurde sie von allen, auch von den Leuten im naheliegenden Ort, geschnitten. Alle haben nur schlecht über sie gesprochen, sie nicht respektiert und sie psychisch und physisch misshandelt. Am Ende werden alle Verbrechen, auch die aus der Vergangenheit, aufgeklärt. Es war eine wahnsinnig traurige und erschütternde Geschichte.
Sara und Will kennt man (oder ich) schon aus den Vorgängerbüchern. Die beiden sind sehr verschieden und trotzdem, oder gerade deswegen, harmonieren sie sehr gut miteinander. Auch die anderen Charaktere sind sehr authentisch mit all ihrer Bösartigkeit dargestellt. Es ist unfassbar, wie diese Familie über viele Jahre so ungehindert mit allem durchgekommen ist. Aber in so einer abgelegenen Gegend hat man auch den Sheriff in der Tasche, der immer die Augen zudrückt.
Die Autorin versteht es immer wieder, mit ihrer direkten Sprache und den vielen Verwirrungen um den Täter, eine super spannende Handlung zu konstruieren. Kaum zu glauben, dass diese Geschichte in nur zwei Tagen spielt.
Das Cover ist genauso düster wie die Handlung selbst.

Bewertung vom 13.08.2024
Das Quadrat
Haller, Elias

Das Quadrat


ausgezeichnet

„Das Quadrat“ ist der 6. Teil der Arne-Stiller-Reihe.
Das Buch beginnt gleich mit einem großen Knaller, im wahrsten Sinne des Wortes, bei der Einweihungsveranstaltung des neuen Kriminaltechnischen Institutes. Es gibt einige Tote und Schwerverletzte. Auch Arne Stiller befindet sich mit seiner Partnerin bei der Veranstaltung und wird hinzugezogen, als die Einsatzkräfte eine Botschaft finden. Kurz danach erfährt er von einer Entführung und um die Opfer zu retten, muss er ebenfalls einen Code entschlüsseln.
Ist es ein Zufall, dass gerade zu dieser Zeit der frühere Erpresser und Bombenleger in der Frauenkirche Hagen Stolpe in der Stadt ist? Der ist inzwischen ein bekannter und gefeierter Buchautor und hält einige Lesungen ab.
Für Arne ticken inzwischen ständig die Uhren bis zum nächsten Countdown. Und immer steht er dem Unausweichlichen hilflos gegenüber.
In gewohnter Art und Weise versteht es der Autor immer wieder, den Leser in seinen Bann zu ziehen.
Das Buch ist ebenfalls wieder ein Knaller, von der ersten bis zur letzten Seite superspannend, aber auch sehr grausam. Zum einen was die perversen Taten betrifft, aber auch was in Arnes Umfeld passiert. Seine beste Mitarbeiterin Inge hat nur noch wenige Wochen bis zur Pensionierung und will diesen Fall unbedingt noch abschließen. Auch ansonsten ist Arne persönlich involviert und steht so einige Ängste aus.
Die Handlung ist wieder sehr komplex, super konstruiert und rasant. Man mag das Buch gar nicht aus der Hand legen.
Das Cover ist den Vorgängern angepasst und passt auch hier wieder prima zur Handlung.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 06.08.2024
Alle Schotten dicht
Sanne, Manuela

Alle Schotten dicht


ausgezeichnet

„Alle Schotten dicht“ ist der 5. Fall für Rosa Fink.
Rosa und Sebi Fink betreiben inzwischen erfolgreich ihre ‚Pension am Jadebusen‘. Sebi kocht gerne und möchte seinen Gästen auch Veranstaltungen anbieten. Durch Beziehungen kommt der bekannte Whisky-Kenner Colin Stewart für einen Workshop in die Pension. Es haben sich Interessierte angemeldet und reisen an. Doch am dritten Tag ist der Meister des Whiskys tot, ermordet worden. Eigentlich kann der Mörder nur unter den Gästen des Workshops und Bewohner der Pension zu finden sein. Der neue Chef der Polizei Alf Jürgens und sein Assistent Flori nehmen die Ermittlungen auf. Jürgens hat es dabei nicht einfach. Denn nicht nur sein Vorgänger Jasper Teschen, sondern auch Sebis ehemaliger Chef bei von der Wuppertaler Polizei Bernd Ammermann sind Gäste der Pension. Die beiden haben das Bedürfnis, sich sachdienlich in die Ermittlungen einzubringen. Und Bernds Frau Wiebke, die ehemalige Besitzerin der Pension, treibt Jürgens mit ihrer Redseligkeit in den Wahnsinn.
Zum Leidwesen der Betreiber müssen sie Buchungen stornieren und die Presse berichtet auch schon über den Fall. Also fühlt sich auch Rosa verpflichtet, an der Aufklärung mitzuarbeiten. Florian Drossel gehört inzwischen zur Mordkommission, wird aber von seinem Chef nicht ernst genommen und mit unwichtigen Aufgaben beschäftigt. Nebenbei kümmert er sich hingebungsvoll um seine schwangere Frau Agnes, die immer noch in der Pension arbeitet. Auch die anderen Charaktere sind authentisch dargestellt. Der Fall selbst ist gut konstruiert und führt immer wieder zu neuen Verdächtigen.
Nachdem ich schon von den Vorgängern begeistert war, hat mich auch dieses Buch nicht enttäuscht. Ich habe mich köstlich amüsiert und mitgerätselt. Natürlich waren auch die kleinen Katzenbegebenheiten mit Ruby und Rudi sehr schön und lustig. Der Schreibstil ist einfach und alles ist gut und zügig zu lesen. Das Cover passt wieder super zum Inhalt und ist den Vorgängerbüchern angepasst.
Auch hier gibt es am Ende des Buches wieder leckere Rezepte zum Nachmachen.
Das Lesen hat mir großen Spaß gemacht und ich freue mich auf weitere Fälle mit Rosa und Sebi.

Bewertung vom 26.07.2024
Mord in der Charing Cross Road
Hamilton, Henrietta

Mord in der Charing Cross Road


gut

Im Antiquariat in der Charing Cross Road wird der allseits unbeliebte Mr. Butcher tot aufgefunden. Am Abend zuvor hatte er wieder einmal einen Mitarbeiter beleidigt, als dieser sich einmischte, als Butcher die Angestellte Sally belästigte. Befindet sich der Mörder unter den Angestellten oder ist es der Geist, der seit einiger Zeit im Haus umgeht? Die Polizei kommt mit ihren Ermittlungen nicht voran, so dass Sally und der Juniorpartner Johnny die Sache selbst in die Hand nehmen, damit endlich wieder Ruhe in den Laden einkehrt.
Auf den ersten Seiten lernt man alle Mitarbeiter und Chefs des Buchladens mehr oder weniger gut kennen, und das sind nicht wenige, so dass ich manchmal Schwierigkeiten hatte, mir alle Namen und Tätigkeiten zu merken.
Sehr gut beschrieben finde ich die Atmosphäre in der Buchhandlung, die sich über mehrere Etagen des Hauses erstreckt. Auch der Wert der Bücher kommt sehr gut zur Geltung, was heute leider nicht mehr der Fall ist. Die Charaktere sind authentisch dargestellt, z.B. auch das Sittenbild der damaligen Zeit, vor allem der Frauen. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Das Arbeitsklima im Antiquariat fand ich sehr angenehm, da gibt es keine großen Standesdünkel von den Chefs, sie sind alle sehr gut miteinander klargekommen.
Es ist ein sehr ruhiger Krimi, in dem sehr viel zwischen Sally und Johnny über den Täter diskutiert und spekuliert wird. Mit viel Logik in den Zusammenhängen kommen sie auch zum Ziel. Das persönliche Ende der beiden ist vorhersehbar.
Der Schreibstil entspricht der Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg und war angenehm zu lesen. Auch das Cover ist passend.

Bewertung vom 09.07.2024
Hausboot Lotte, Kater Emma und ich / Sehnsuchtsorte Bd.5
Eisenschink, Nicola

Hausboot Lotte, Kater Emma und ich / Sehnsuchtsorte Bd.5


ausgezeichnet

In diesem Buch beschreibt die Autorin, wie sich ihr Leben nach der Trennung von ihrem Mann ändert. Nach dem ersten Schock beginnt sie, sich an ihre Träume von früher zu erinnern, an ihr damaliges Leben. Sie verwirklicht sich ihren größten Traum und kauft sich ein Hausboot. Sehr anschaulich beschreibt sie ihre Bedenken, ihre Freude, die Vor- und Nachteile eines solchen Wohnortes. Im Frühling und Sommer überwiegt die Freude, wenn sie bei schönem Wetter über das Wasser schauen, die Natur genießen und die Tierwelt beobachten kann. Allerdings kommt sie im Winter an ihre Grenzen, wenn das Wasser abgestellt wird und sie große Gasflaschen zum Heizen schleppen muss. Mit dabei ist zu Beginn eine Katze, zwei kommen später noch dazu. Diese kleinen Begebenheiten mit ihnen haben mich amüsiert, davon hätte ich gern mehr gehabt.
Nicola hat ihre Lebensfreude von früher wiedergefunden, meldet sich zu verschiedenen Kursen an, unternimmt viel, erkundet ihre Umgebung und knüpft viele neue Kontakte. Außerdem wechselt sie ihren Beruf und wird selbstständige Trauerrednerin. Zu allem gehört sehr viel Mut und Kraft.
Die biografische Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie ist gut und realistisch geschrieben, ohne Über- oder Untertreibungen – soweit ich das beurteilen kann. Mit diesem Buch kann sie Menschen Mut machen, ihr Leben noch einmal richtig umzukrempeln, auch wenn es nicht immer einfach ist.
Das Cover finde ich wunderbar und passend.

Bewertung vom 08.07.2024
Der Betrachter: Thriller
Shepherd, Catherine

Der Betrachter: Thriller


ausgezeichnet

„Der Betrachter“ ist der 9. Teil der Laure-Kern-Reihe.
In einer Lagerhalle wird eine tote Frau gefunden, eingesperrt in einer kleinen Kiste. Laura Kern und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf.
Währenddessen zeichnet Lilly, eine Patientin der geschlossenen psychiatrischen Abteilung, verstörende Bilder von toten Frauen, die auf unterschiedliche Weise dargestellt sind und noch gar nicht gefunden wurden. Das erste Bild zeigt eine Frau in einer Kiste. Die Betreuerin findet das Bild und informiert die Polizei. Bevor diese richtig ermitteln kann, wird die zweite Leiche gefunden. Nun stellt sich die Frage, woher Lilly von den Morden und der Fundsituation wissen konnte. Da Lilly seit Jahren nicht mehr spricht, gestaltet sich die Befragung als schwierig. Für Laura und ihre Kollegen beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn sie versuchen, weitere gemalte Morde zu verhindern. Doch immer wieder stehen sie vor neuen Rätseln und der entscheidende Durchbruch lässt auf sich warten.
Die Hauptfiguren kennt man schon aus den vorherigen Büchern. Laura ist oft etwas ungeduldig und prescht auch mal alleine los. Eine große Unterstützung ist natürlich ihr Kollege Max. Die beiden sind ein sehr gutes Team und können sich in jeder Situation, ob beruflich oder privat, aufeinander verlassen.
Der Schreibstil ist gewohnt gut und flüssig, spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Ich kann mich in meiner Rezension nur immer wiederholen. Denn auch hier glänzt die Autorin wieder mit einem hervorragenden, spannenden Krimi mit immer neuen Wendungen. Das Cover ist perfekt auf die Vorgänger und den Inhalt abgestimmt.
Ich bin wieder restlos begeistert und überzeugt von diesem Buch. Natürlich kann man es ohne Vorkenntnisse lesen, die Handlung ist in sich abgeschlossen. Aber es wäre ein großes Versäumnis, diese andren Bücher nicht zu kennen und die Entwicklung der Hauptpersonen miterleben zu dürfen.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Ich hatte spannende und unterhaltsame Lesestunden.